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1. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

2. Teil 2 - S. 79

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 38. Britisch - Nordamerika. Chinesen, der wichtige Ausgangspunkt des Handels nach Japan, China und Australien. Utah, am großen, herrlich blauen Salzsee, bewohnt von der schwärmerischen Sekte der Mormonen, welche durch künstliche Be- Wässerung fruchtbares Ackerland inmitten der Wüste geschaffen haben. Ihre Stadt Saltlake City gilt ihnen als das neue Jerusalem. Von den Territorien ist das zur Zeit bedeutendste Alaska, der Beringstraße gegenüber, wo im Tal des Klondike reiche Goldlager ge- sunden sind. §38. Britisch-Nordamerika. Das ungeheure Gebiet im N. der Vereinigten Staaten vom 49" n. Br. und den Kanadischen Seen bis an das Polarmeer ist außer Alaska und Grönland englisches Besitztum. Eigentlich wertvoll sind nur die s., namentlich die sö. Striche; die n. Gegenden umfassen un- geheure Einöden, nur einzelne Forts und Handelsfaktoreien liegen hier zerstreut. Im nö. Labrador und auf dem Archipel wohnen Eskimos. Am dichtesten ist die Bevölkerung in dem gemäßigteren So., wo sie fast durchweg aus eingewanderten Europäern, Engländern, Franzosen und Jrländern, besteht. (Wiederhole das bisher über dies Gebiet Gesagte!) Das Land besteht aus dem kanadischen Staatenbund, der eigne Verwaltung hat und nur einen, von England ernannten General-Gouverneur duldet, und der Insel Neufundland. A. Die Herrschaft Kanada. Von den Provinzen liegt am St. Lorenzstrom Kanada (Ober- und Nieder-Kanada, oder Ontario und Quebeck genannt), zuerst von den Franzosen kolonisiert, deren Sprache und (katholische) Kirche sich als vorherrschend erhalten hat. Hauptstadt ist Ottawa, bedeutender als Handelsstädte Quebeck, Montreal, 270000 Einw., und Toronto, 210000 Einw. (Pelzmarkt). Auf der Halbinsel Neu-Schottland Halifax, befestigter Hafen, der nie zu- friert. — Am großen Ozean Britisch-Columbia, reich an Gold, Silber, Kohlen, Holz und Fischen, wichtig für den Handel; davor die dichtbewaldete Vancouver-Jnsel. B. Die Insel Neufundland ist die größte unter den ö. vor- gelagerten Inseln, reich an Pelzwild und wichtig durch den Reichtum an Seehunden und noch viel mehr an Fischen, welche aus der Großen (Sand-) Bank von Neufundland gefangen werden (Stockfische). Neu-

3. Teil 2 - S. 105

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 47. Die Balkanhalbinsel. 105 § 47. Die Balkanhalbinsel. 1. Lage. Die dritte der s. Halbinseln, welche ihrer Größe nach in der Mitte zwischen den beiden andern steht, legt sich s. der Save und Donau (45 0 n. Br.) mit breiter Grundlinie an den Stamm des Erdteils zwischen dem Adriatischen und Schwarzen Meer an. Sie setzt sich aus einer breiten Landfläche im N., welche die Gestalt eines Trapezes hat, und einem reich gegliederten, von zahlreichen Inseln umgebenen s. Teil zusammen. Diese Gliederung beginnt schon an der S.-Küste des n. Teiles (41° n. Br.). Hier erstreckt sich im O. die schmale Halbinsel Gallipoli an der Straße der Dardanellen entlang, im W. liegt die in drei Zacken auslaufende Halbinsel Chalkidike mit dem Berg Athos (1900 m), „dem Berg ohne Frauen", auf dem zahlreiche alte Klöster sich be- finden; durch diese Halbinsel entsteht die tief einschneidende Bucht von Saloniki. An der O.-Küste des s. Teiles zieht sich die lang- gestreckte Insel Negroponte, das alte Euböa, hin. Den S. bildet die gezackte Halbinsel Morea oder Peloponnes, welche durch die sich bis auf 6 km nähernden Busen von Ägina und Korinth gebildet ist. 2. Bodengestaltung. Die Halbinsel ist überwiegend gebirgig, und zwar haben die einzelnen Gebirgszüge entgegengesetzte Streichrichtung, so daß ein gittersörmiger Aufbau und eine Anzahl eingeschlossener Becken entsteht. Die so voneinander abgeschlossenen Landschaften haben die Bildung von Einzelstaaten zu allen Zeiten hervorgerufen. A. Im n. Teil streicht an der W.-Seite das steil abfallende, faltenreiche Kalkgebirge der Dinarischen Alpen, welches sich an die eigentlichen Alpen anschließt, am Adriatischen Meere entlang. Auf diese folgt das Dalmatische Küstengebirge und die Nordalba- nischen Alpen, welchen im S. die höchste Erhebung der ganzen Halb- inselder Schar-Dagh (Dagh-Gebirge), 3000 m, vorgelagert ist. Dieses Gebirge ist eine wichtige Wasserscheide zwischen Donau, Ägäischem und Adriatischem Meer; denn nach N. geht die Morawa, der Hauptfluß des Serbischen Berglandes, deren rechter Nebenfluß, die Nischawa, den Übergang der Handelsstraße nach der Maritza bildet, nach S. fließt der Wardar durch Makedonien; in seinem Tale kommt von Belgrad an der Donau die alte Handelsstraße, jetzt Eisenbahn, die in der Hafen- stadt Saloniki endet. Nach W. eilt der Drin, welcher den Abfluß des Skod ra (Skutari)-Sees kurz vor der Mündung aufnimmt, in das Adriatische Meer. Ö. vom Schar-Dagh ist die Streichrichtung der Ge- birge eine doppelte, ns.und wö., so daß kleinere, beckenartige Vertiefungen

4. Teil 2 - S. 106

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 § 47. Die Balkanhalbinsel. entstehen. Von diesen Gebirgen sind von bedeutenderer Erhebung der Rilodagh und der waldige Despotodagh (oder das Rhodope- Gebirge), welcher die Ebenen von Thrakien (ö.) und Makedonien (w.) trennt. Die Entwässerung dieser Gebirgsketten erfolgt nach S. in das Ägäische Meer durch die ein scharfes Knie bildende Maritza, welche ein Hauptverkehrstal bildet, in dem die wichtigen Handelsstädte Philippopel und Adrianopel liegen. N. vom Maritza-Tal zieht sich in weitem Bogen vom Timok bis zum Schwarzen Meer der Balkan oder Hämos, ein langgestrecktes Kettengebirge, welches den Unterlauf der Donau begleitet. Nach S. fällt der Balkan schroff ab, während er nach N. allmählich in die fruchtbare bulgarische Ebene übergeht. Seine hochgelegenen Pässe, so der Schipkapaß (1300 m), machen ihn schwer überschreitbar und zu einer wichtigen Grenze. S. von ihm, gegen die N.-Winde geschützt, liegt das blühende Stufen- land Thrakien. Hier gedeihen Oliven und Maulbeerbäume, Wein, Tabak und Baumwolle werden angebaut und bringen reiche Ernten, aus den großen Rosenanpflanzungen wird das kostbare Rosenöl gewonnen. B. Der s. Teil, die griechische Halbinsel, wird im N. vom Pindus, der sich an den Schar-Dagh anschließt, durchzogen. Er trennt das rauhe und unzugängliche Gebirgsland Albanien (w.), welches von wilden Hirtenstämmen bewohnt wird, von dem fruchtbaren Tal des Peneios, Thessalien, an dessen O.-Küste sich der vielzackige Götter- berg Olymp erhebt (3000m). Ein früher schmaler, jetzt durch Anschwemmungen erweiterter Engpaß, die Thermopylen, führt nach Mittelgriechenland, das fast ganz von ziemlich hohen Gebirgen (der Parnaß 2500 m) durchzogen wird und darum nur kleine, aber frucht- bare Ebenen besitzt. Diese riefen im Altertum die Kleinstaatenbildung hervor. Die Halbinsel Morea ist ein feuchtes Hochland, Arkadien, von dem nach S. der Taygetos zieht. An seinem Ostabhange eilt der Eurotas dem Meere zu, in dessen fruchtbaren! Tale das einst be- deutende Sparta liegt. Die Fortsetzung der griechischen Gebirge findet sich auf den zahl- reichen Inseln des Ägäischen Meeres, besonders den Kykladen, welche sich bis Kleinasien hinziehen. Die Insel Kreta, von einer hohen Gebirgs- kette durchzogen, schließt im S. das Ägäische Meer ab. 3. Klima und Kultur. Der n. Teil besitzt infolge der scharfen Ostwinde rauhes kontinentales Klima, nur die S.-Küste steht unter dem Einfluß des Mittelmeeres. Die griechische Halbinsel hat subtropisches Klima, die Winter sind reich an Regen, die Sommer heiß und trocken- Die Kultur des breiten R. entspricht der Mitteleuropas. In den Tälern,

5. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 82

1911 - Trier : Lintz
82 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands dadurch den Zweigen des Wirtschaftslebens, namentlich den Industrie- zweigen die günstigsten Verhältnisse geschaffen. In der Eisen- und Stahlindustrie haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika alle Staaten der Erde überflügelt. Die bedeutendsten Industrie- städte sind Neu-Iork, Philadelphia, Chikago, mit großen Aus- fuhrschlächtereien, Pittsburg, der Hauptsitz der Eisen- und Stahlindustrie, St. Lonis (vou den Amerikanern ßent lüis gespr.), Cleveland (kliwländ) und Milwauke (miluöfi), mit großen Brauereien; in Kanada ist Toronto die bedeutendste Industriestadt. § 39. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandel hat namentlich die Ostseite Nordamerikas eine günstige Lage. Die atlantische Küste liegt dem bevölkertsten und hochentwickeltsten Erdteile, Europa, gegenüber, von dem Amerika seine Einwanderer vor- wiegend erhielt, und zu dem es rege Beziehungen unterhält. Sie ist buchten- und hafenreich, viele Küstenflüsse sind schiffbar, und der St. Lorenzstrom und die Kanadischen Seen bilden eine zusammen- hängende Schiffahrtsstraße bis weit in das Innere des Landes hinein, die nur auf kurzen Strecken durch Wasserfälle unterbrochen war. Nach dem Bau einiger Umgehungskanüle hat sich auf dieser Schiffahrts- straße eine sehr bedeutende Binnenschiffahrt, die bedeutendste auf Erden, entwickelt. Auch nach der Südküste der Vereinigten Staaten führt ein großer Strom, der Mississippi, dessen Schiffahrts- straße durch den großen Nebenfluß Ohio (oheio) zugleich weit nach No hin verlängert wird. Die Westküste Nordamerikas ist dagegen durch das Hochgebirge vom Innern des Landes abgesperrt, und großartige Bahnbauten, die sog. Paeisicbahnen (pässistk), waren nötig, um den Westen der Vereinigten Staaten und Kanadas mit dem Osten wirt- schaftlich zu verknüpfen. Die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte der Vereinigten Staaten sind Neu-Iork, zugleich der Haupthafen für die Einwanderung, Baltimore, Boston (böst'n), Chikago, der Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes, Cineinnati (ßinßineti), die Doppelstadt St. Paul und Minneapolis, der größte Mehlmarkt der Welt, Neu- Orleans (od. New-Orleans, spr. nju orlius), der Hauptausfuhrhafen für Baumwolle, und Sau Franeiseo an der Küste des Großen Ozeans; die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte Kanadas sind Montreal (montriähl), Toronto und Vaueouver (wäuküw'r), letzteres an der Westküste. Die Vereinigten Staaten liefern auf den Weltmarkt hauptsächlich Baumwolle, Getreide, Petroleum, Metalle, Fleisch- waren. Eisen- und Stahlwaren und andere Jndustrieerzeuguisse, Kanada liefert Getreide, Holz, Butter und Käse und Felle.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 — 55). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfelder Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgute, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tief innerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,
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