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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 43

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weliwirtschaftsreich. 43 Im Jahre 1908 führte Deutschlaud aus Großbritannien oder aus England Waren im Werte von 700 Mill. Mark ein, besonders Steinkohlen (für 146 Mill. Mark), Wollengarn (80), Baumwollengarn (80), Wollgewebe (18) und Heringe (15), und sogar für 1000 Mill. Mark dorthin aus, vor allem Zucker (144), Gewebe (etwa 90), Eisen (23), Kinderspielzeug (18) und Farbstoffe (18); sein gesamter Warenverkehr mit England belief sich also auf 1700 Mill. Mark. An zweiter Stelle steht der Warenverkehr mit Oft er reich-Ungarn. Er betrug in der Einfuhr 750, in der Ausfuhr 740, zusammen also 1490 Mill. Mark; eingeführt wurden hauptsächlich Braunkohlen aus Böhmen (für 86 Mill. Mark), Eier (60), Holz (50), Gerste und Malz (55), Rindvieh (36) und Häute und Felle (25); ausgeführt Stein- kohlen und Koks (138), Garne (27), Leder und Pelzwerk (26), Rohbaumwolle (20), Maschinen für Metallbearbeitung (15), Farbstoffe (10) und andere Jndustrieerzengnisse. Die dritte Stelle im deutschen Warenverkehr nimmt Frankreich ein. Deutschland bezog von ihm Waren im Werte von 420 Mill. Mark, besonders Kammzug und Garu (44), Wein und Schaumwein (30), Rohseide (16), Kalbsfelle (14) und Schaf- wolle (12), und führte dorthin Waren im Werte von 440 Mill. Mark aus, namentlich Steinkohlen und Koks (56). Pelztierfelle (37) und Judustrieerzeuguisse; der gesamte Handelsverkehr mit Frankreich betrug also 860 Mill. Mark. Sehr bedeutend ist ferner der Handelsverkehr Deutschlands mit den Niederlande» oder Holland und mit Belgien. Die Einfuhr aus Holland betrug 230, die Ausfuhr dorthin 450, zufammeu 680; die Einfuhr aus Belgieu 260, die Ausfuhr dorthin 320, zusammen 580 Mill. Mark. Die Einfuhr aus Holland bestand hauptsächlich in Bntter (33), Käse (15) und Heringen (10), aus Belgien in Pferden (25), Wolle (20), Kammzug (16) und Rohzink (10), die Ausfuhr nach Holland in Steinkohlen l55) und Jnduftrieerzeuguissen, nach Belgien ebenfalls in Steinkohlen (40), Roheisen und Rohschienen (13) und Jndustrieerzeugnisseu. Ein wichtiges Gebiet für den deutschen Handel ist auch die Schweiz. Diese lieferte uns zwar nur Waren im Werte von fast 180 Mill. Mark, vor allem Rohseide (47), Tascheuuhreu (21), Käse (10) und Baumwollgewebe, auch mit Stickereien, bezog aber für 400 Mill. Mark Waren, in erster Linie Steinkohlen, Koks und Preßkohlen (53), Weizen und Weizenmehl (14), Rohseide (11), Hafer (10) und alleilri Jndustrieerzeugniffe; der ganze Handelsverkehr mit der Schweiz belief sich demnach auf 580 Mill. Mark. Der Handelsverkehr- Deutschlands mit den nordischen Staaten, mit Dänemark, Schweden und Norwegen, ist ebenfalls nicht unbeträchtlich. Es betrug die Einfuhr aus Däuemark 120 (hauptsächlich Pferde, Kühe und Jungvieh, Rahm, Butter und Milch), die Ausfuhr dorthin 200 Mill. Mark (besonders Getreide, Mehl, Zucker und Industrie- Erzeugnisse), die Einfuhr aus Schweden 140 (besonders Eisenerze, nämlich für 53, Holz und Pflastersteine', die Ausfuhr dorthin 170 Mill. Mark (besonders Getreide und Jndustrieerzeugniffe), die Einfuhr aus Norwegen 30 (vor allem Fische ^Bilder- «ich. 7] und Fischtran), die Ausfuhr dorthin fast 100 Mill. Mark (namentlich Getreide und Mehl, Zucker und Jndustrieerzeugniffe). Der gesamte Handels- verkehr mit dem Wirtschaftsreiche Mittel- und Nord Westeuropas belief sich 1908 auf 2830 Mill. Mart in der Einfuhr und auf 3820 Mill. Mark in der Ausfuhr, zusammen auf 6650 Mill. Mark, d. i. mehr als ^/z der ganzen deutschen Einfuhr und 3/5 der ganzen Ausfuhr.

2. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 21

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hellas bei Beginn der Perserkriege. 21 nchst hatte es sich mchtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevlkerung war stark gewachsen, so da sie im Mutterlande nicht mehr gengenden Unterhalt fand; zudem verlockten so viele fremde Ksten zur Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat be-grnden konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Koloni-Kolonie, satton ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien Messana (heute Messina) und Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Grogriechenland erhielt, Tarent und viele andere Kolonien angelegt, die schnell zu Gre. Macht und Reichtum emporblhten. Selbst im sdlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegrndet, Massalia, das heutige Marseille. Ferner bedeckten sich die Nordkste des gischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstdten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegrndet, das sich wegen seiner auerordentlich gnstigen Lage schnell entwickelte. End-lich wurde das Schwarze Meer von einem Kranze griechischer An-siedelungen umgeben. Bald gewann seine Nordkste, das heutige Sd-rnland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljhrlich groe Schiffsladungen von Getreide in das getreidearme griechische Mutterland versandt. 22. Griechisches Leben. Nun blhte der griechische Handel Handel, empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse gyptens und der Lnder am Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutter-landes, Italiens und Galliens an Bord fhrten, durchkreuzten die Meere und fllten die Hfen der greren Handelsstdte, wie Korinth, gina, Athen, Syrakus, Milet. Zwar schuf die Fahrt der das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Strme konnten sein Schiff treffen, Seeruber ihn angreifen, wilde Vlkerstmme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblhte das Gewerbe. Vielfach ent-Gewerbe, standen Fabriken, die indessen nicht wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen Sklaven, arme, unfreie, bedrckte Menschen, fr ihre Herren arbeiteten. Da wurde aus Schafwolle Tuch gemacht, da wurde Flachs zu feiner Leinwand verarbeitet. Waffen und metallene Gerte wurden geschmiedet, Tonkrge gedreht und bemalt. So wuchs an vielen Orten der Wohlstand und die Behaglichkeit des Lebens. Mit dem Wohlstand aber entfaltete sich auch die Wissenschaft und Kunst. Auf Homer folgten viele andere Dichter, so der heitere

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 94

1895 - Straßburg : Heitz
94 liche Palast, die protestantische Kirche, die neue Garui- sonkirche mit schönem gotischen Turme, die Synagoge, die Präsektur und das Theater auf einer Moselinsel, das Stadthans, der Justiz-Palast, das Lyceum, die Spitäler von St. Niklaus und Lon-Lkcoul'iz, das Militär-Lazarett, das Museum, die Bibliothek, die gedeckten Markte n. s. w. Die Stadt hat bedeutende Tuch-, Trikot-, Woll- decken-, Flanell-, Baumwoll-, Leder-, Leiuwand-, Konserven-, Hnt-, Papier-, Pfeifen-, Schnh- und Schnnpftabaksdosenfabriken und eine Glockengießerei; sie treibt sehr lebhaften Handel, besonders mit Vieh und Landesprodukten. Ii. Der Landkreis Me.tz. 76,800 Einwohner. 1076 □ km. 1. Der Land-Kanton Metz umfaßt die früheren Kantone Metz I, Ii, Iii Land, nebst den annektierten Gemeinden des Kantons Briey. Metz bleibt Kantons- Hauptort. Montigny bei Metz (3950 Eiuw.), ist der be- deuteudste Ort dieses Kantons, besitzt ein Schloß ans dem 17. Jahrhundert und einen botanischen Garten, zu welchem eine schöne Allee führt. Große Eiseubahnwerkstätteu. Bischöfliches Progymnasium. Bahnstation. Woippy (1260 Einw.), Lorry (670 Einw.), Marange (680 Einw.) und Plappeville (1000 Einw.) treiben Garteubau und liefern gutes, feines Obst (Erdbeeren); Scy (1330 Eiuw.) erzeugt vor-

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 53

1895 - Straßburg : Heitz
53 Endlich erwähnen wir noch die zahlreichen Bier- brauereien, die Fabrikation des Sauerkrautes, der Gänseleberpasteten und des Tabaks. D. Handel, Aus- und Einfuhr. Durch seine Lage zwischen zwei großen Ländern, durch die zahlreichen Eisenbahnen, Straßen und Ka- nüle, welche das Land durchschneiden, nimmt Elsaß- Lothringen eine wichtige Stellung ein für den Handel- Ausfuhrartikel sind: Tabak, Hopfen, Hanf, Wein, Bier, Essig, Reps-, Lein- und Mohnöl, Käse, Sauer- kraut, Gänseleberpasteten, Eisen und Eisenwaren, Kattun, Baumwollzeuge, überhaupt alle sogenannten Mülhauser und Markircher Artikel, Tapeten- und Schreibpapier, Tuch, Strohhüte, chemische Produkte, Thon- und Porzellanwaren, Glas n. f. w. Eingeführt werden: Vieh, Getreide, französische Weine, Branntwein und feine Liqneurs, Baumöl, Seidenwaren, Batist, feine Leinwand, Putzwaren, Pelz- werk, Wolle, feine Tücher, Steinkohlen, Kolonialwaren, wie Zucker, Kaffee, Gewürze, Farbhölzer u. s. w. s 16. "gtfocli, Einteilung u. Kcrnptorte des Lcrndes. A. Volk. Die Einwohner von Elsaß-Lothringen stammen teils von keltischen, teils von deutschen Völkern ab und sprechen drei verschiedene Sprachen: die deutsche (allemannischer Dialekt), die französische und die Pa- toissprache, welch letztere ein Gemisch von keltischen, lateinischen, deutschen und französischen Wörtern ist.

5. Die deutschen Landschaften - S. 115

1896 - Trier : Lintz
Die schwäbisch-bayerische Hochebene. 115 d. s. die sumpfigen Niederungen i. Sw. des Kaukasus seine wichtigsten Anbau- gebiete. Die ägyptischen Mumien sind in Leinwand eingehüllt. In Palästina wurde schon vor der Einwanderung der Israeliten Flachsbau betrieben. Leinene Kleider galten bei allen orientalischen Völkern als die reinlichste und feinste Tracht. Wie in Aegypten und in anderen Ländern des Orients für die Priester das Tragen leinener Kleider Vorschrift war, so musste auch bei den Juden der Hohepriester vor dem Betreten des Allerheiligsten ein Gewand von Leinen an- legen. Zu den Griechen wurde die Leinwand von den Phönizie rn gebracht (phöniz. kitonet, griech. /naiv = Leinwand). Beide Völker haben aber weniger den Flachs selbst angebaut, als vielmehr das Spinnen und Weben der Flachs- faser und das kunstvolle Färben der Leinwand ausgebildet, sowie den Handel mit diesen Erzeugnissen betrieben. Von den Griechen lernten die Börner den Flachs, seinen Anbau und seine Behandlung kennen. Das Land Etr uri en, nördlich von Bom, ist ein altes Flachsbaugebiet. (Mitteil. v. Plinius ü. d. Flachs- bau i. Oberitalien). Mehr aber noch als in Italien selbst bürgerte sich diese wichtige Kulturpflanze in den römischen Provinzen Spaniens, Galliens und Germaniens (in den feuchten, nebeligen Ebenen der Barbaren, wie Plinius i. 19. Buche mitteilt) ein. Ein leinenes, mit roter Farbe geschmücktes Kleid war schon zu den Bömerzeiten der Stolz der germanischen Frauen; sie sassen in ihren unterirdischen Wohnungen, mit Spinnen und Weben beschäftigt (s. Plin.j. Von den Schiffahrt treibenden Küstenvölkern wurde der Flachs auch zur Her- stellung von Segeln verwandt, und erst die Verbreitung des Flachsbaues machte also die kriegerischen Seefahrten in späteren Jahrhunderten, z. B. der Sachsen im 4., der Dänen im 6. und der Normannen im 8. Jahrhunderte möglich. (Zur Zeit Gäsars waren noch Segel aus Tierfellen im Gebrauch, wie er von den Ve- netern in der Bretagne berichtet). Im Mittelalter erlangte der Flachs für das deutsche Hauswesen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Fast jeder länd- liche Haushalt zog seinen Flachsbedarf selbst, und das Spinnen und Weben galt für alt und jung, für reich und arm als eine ehrende Beschäftigung, der sogar Fürstentöchter (z. B. Karls des Gr.) mit Eifer oblagen. Die duftenden Laden mit dem weissglänzenden Linnen waren der Stolz aller deutschen Frauen. Der Handel mit Leinwand, der besonders nach Italien ging, wurde eine Hauptquelle des Beichtums der deutschen Kaufleute (z. B. der Fugger in Augsburg). I m letzten Jahrhundert ist in Deutschland der Flachsbau stark zurückge- gangen. Manche Gegenden, in welchen er noch vor 10—20 Jahren in hoher Blüte stand, erzeugen heute keine handvoll Flachs mehr. Seitdem die Flachs- spinnerei vom Hand- zum Maschinenbetriebe übergegangen ist, werden an die Güte der Flachsfaser höhere Anforderungen gestellt. Nur gut zubereiteter Flachs von feiner und langer Faser, aus dem sich auch die teureren Garne verspinnen lassen, erzielen noch ordentliche Preise, während schlechte Ware fast unverkäuf- lich ist. Da aber in den meisten flachsbauenden Gegenden die Landwirte den Fortschritten der Technik nicht folgten und ihrem Gewächse nach wie vor eine schlechte Behandlung zu teil werden liessen, musste der Flachsbau unlohnend werden, besonders da andere Länder, nämlich Belgien, Bussland und Irland bessern Flachs zu liefern im stände waren. Gefördert wurde sein Bückgang noch durch die Vorherrschaft, die in letzter die baumwollenen Gewebe vor den leinenen behaupteten, und durch den Wettbewerb der Jute- gewebe. Neuerdings sucht man staatlicherseits den Flachsbau wieder in Deutschland zu h e b e n , indem man Einrichtungen (z. B. Flachsbereitungsanstalten, Flachsmärkte) trifft, die einen lohnenden Betrieb desselben ermöglichen. Doch wenn auch diese Bemühungen den ihnen zu wünschenden Erfolg haben sollten, wenn Deutschland seinen Bedarf an Flachs (ü. d. jetzige Einfuhr s. i. d. Bück- blicke nach) wieder selbst erzeugte und dessen Anbau eine neue Einnahmequelle für den Landmann werden sollte, eins kommt niemals wieder, nämlich die Poesie, die mit dem Spinnrade aus dem deutschen Bauern- und Bürgerhause verschwun- den ist. Der Flachs oder Lein wird zweitens der Oelgewinnung wegen ange- baut. Das Leinöl ist unter den trocknenden Oelen wegen seiner Verwendung zur Bereitung von Oelfarben, Firnis, Wachsleinwand u. s. w. das wichtigste. Seine Gewinnung geschieht durch Auspressen und zwar entweder auf kaltem oder

6. Die deutschen Landschaften - S. 296

1896 - Trier : Lintz
296 Die deutschen Landschaften.' wohl aus clem meistens grössern Wohlstande der Land- bevölkerung. Das Fichtelgebirge (s. S. 114). Der Franken Wald (s. S. 141). Der Thüringer Wald (s. S. 140). Das thüringische Hügelland. Das Gebiet gehört der Triasformation an. Von den drei Gliedern der Trias liefert namentlich der K eu per eine fruchtbare Ackerkrume. Er überlagert die beiden andern, den Buntsandstein und den Muschelkalk, überall in den Thalmulden, die sich zwischen den das Land durch- ziehenden Hügelketten ausbreiten, und ist selbst wieder an man- chen Stellen von fruchtbarem Schwemmboden, den die Gewässer ablagerten, bedeckt. Gegenden von grosser Frucht- barkeit sind die He 1 m ni e d e r u n g, genannt die „Goldene Aue", ferner das Gera- und das Unstrutthal. Da auch das Klima meist ein günstiges ist (mittl. Jahrestemp. 8 — 9° G), lohnt der Anbau von Nutzgewächsen meistens sehr. Der W e i z e n-, Rüben-, Kartoffel-, Obst- und Gemüsebau wird stark betrieben. In dem warmen Thalkessel von Erfurt steht ferner die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. — Blü- hender Acker- und Gartenbau. Der Viehzucht ist die vielfach fast gartenmässige Bear- beitung des Bodens nicht günstig. Die Schafzucht, die früher bedeutend war, ist fast ganz eingegangen, während die Ri n d - Viehzucht in letzter Zeit mehr aufgeblüht ist. — Die Vieh- zucht hat weniger Bedeutung als der Ackerbau. Im Westen und Süden des Gebietes nehmen die Wal- dungen noch grosse Strecken ein. Die Forsten sind der sorg- samsten Pffege unterworfen. — Forstwirtschaft. Die Gewerbthätigkeit hat sich in erster Linie der Aus- nutzung der im Lande vorhandenen Bodenschätze zuge- wandt. Für die Herstellung von Glas, Porzellan und Töpferwaren giebt es am Fusse des Thüringer Waldes zahlreiche Betriebe. Dort wird von den fleissigen Bewohnern an vielen Orten auch die Herstellung von Perlen, von Tier- und Menschenaugen, von T h ermomete r n und ä h n 1 i c h e n Instrumenten, von Christbaumschmuck, von Spiel- waren u. s. w. als Hausgewerbe rege betrieben. — Rege Ge- werbthätigkeit. An vielen Stellen wird Salz gewonnen, teils bergmännisch, wie bei E r fu r t, teils durch Salinenbetrieb, wie bei Langen- salza (11501 E.), Artern, Frankenhausen. — Salzge- winnung.

7. Die deutschen Landschaften - S. 408

1896 - Trier : Lintz
408 Die deutschen Landschaften. stoffe in den Vordergrund. Während in den Ackerbaugebieten ein Ueberfluss von Getreide und andern Nahrungsmitteln vorhanden ist, bedürfen die Bergbau- und Gewerbezirke eine bedeutende Zu- fuhr von Brotfrucht, Kartoffeln, Fleisch u. s. w. Umgekehrt wer- den aus diesen nach jenen Gegenden Erzeugnisse des Bergbaues und Gewerbes, namentlich Steinkohlen, Maschinen, Ge- räte, B e*k 1 eid u n g ss tü c k e u. s. w. versandt. Ein ähnlicher Warenaustausch, wie er zwischen dem Süden und dem Nor- den Deutschlands einerseits und Mitteldeutschlands anderseits im grossen stattfindet, besteht auch zwischen allen grössern deut- schen Städten und ihrer nächsten Umgebung. Wichtige Plätze für den deutschen Binnenhandel sind die Städte Berlin, Leipzig, Breslau, Dresden, Magdeburg, Halle, Erfurt, Kassel, Köln, München, Nürnberg, S trass bur g und Mainz. Die meisten von ihnen liegen in den gewerbreichen Land- schaften Mitteldeutschlands. Deutschland erzeugt nicht die zur Volksernäh- rung nötige Menge a n G e t r e i d e und andern Nahrungs- mitteln. Es kann die Zufuhr dieser Gegenstände aus andern Ländern nicht entbehren. Ferner muss es einen grossen Teil der Rohstoffe, die das Gewerbe gebraucht, aus dem Aus- lande beziehen, namentlich Seide, Baumwolle, Wolle, Jute, Flachs, Eisen, Holz u. s. w. Seine A u s f u h r setzt sich hauptsächlich aus gewerblichen Erzeugnissen, in denen Tuch- und Zeugwaren, Bau m wollenge webe, Seide n- waren, Strumpfwaren, Spitzen und Stickereien, Posa- menten, Gold- und Silber war en, Eisen- und Sta hl- waren, Maschinen, Kupferwaren, Zink-, Thon- und Porzellanwaren, Glaswaren, Anilin- und Theerfarb- stoffe, Papier- und Pappwaren, Leder und Lederwaren, Spielwaren, Mehl und Rübenzucker, die Hauptwerte dar- stellen. Um Absatz für seine überflüssigen Waren zu finden, muss Deutschland einen regen Handelsverkehr mitfremden Ländern unterhalten. Nur wenn auch der deutsche H a Il- de 1 blüht, wird die e i n h e i m i s c h e Arbeit ihren ree h- t e n Lohn finden, werden Arbeiter, Fabrikanten und Kaufleute einen ausreichenden Verdienst haben. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich Deutschland im Welthandel eine hervorragende Stellung errungen. Es wird nur von England und Fran k reich, von ersterm allerdings weit übertroffen ; die Verein igten Staaten vonnordamerika stehen ihm ungefähr gleich. Die Möglichkeit, am Welthandel teil- zunehmen, verdankt Deutschland vorwiegend seiner Lage am Meere. Zwar wird es von diesem nur auf einer Seite, nämlich im Norden, begrenzt, und andere europäische Staaten, wie die beiden vorgenannten, haben eine viol günstigere Lage. Doch waren die d e ut sehen 11 afe n plätze, besonders die an der

8. Die deutschen Landschaften - S. 94

1896 - Trier : Lintz
94 Die deutschen Landschaften. auf die Holzverarbeitung 234, auf die Metallbereitung 107, auf den Maschinenbau 249, auf die Uhr mâcher ei 191, auf die Bearbeitung der Erden und Steine 140, auf die Bearbeitung von Häuten und Haaren 80, auf das Genussmittelgewerbe 410 und auf das chemische und chemisch-physikalische Gewerbe 115. Ausserdem wurden i. J. 1891 340 Bierbrauer ei bet riebe gezählt (Erzeugung von 1 '/* Mill, hl Bier. Verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung 43.3 1). In diesen verschiedenen Gewerben waren im ganzen 159 543 Arb. (86 532 m. u. 79 011 w.) beschäftigt und zwar in den Baumwollfabriken etwa 50 000 (Zahl der Spindeln 2 Mill., der mech. Webstühle über 20 000), im Sei- dengewerbe etwa 20 000 (70 000 Spindeln), im Uhrengewerbe gegen 40 000, in der Mase h inen Stickerei fast 20 000 (an ebensovielen Stickmaschinen) und beim Maschinenbau gegen 10 000. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Entgegen dieser Verschiedenheit der Erzeugnisse sind die Lebensbedürfnisse derbewohner g 1 e i c li m ä s s i g e r und allgemeiner. Brot, Butter, Käse, Fleisch, Salz, Kleidungsstoffe, Holz, Obst, Wein u. s. w. sind Lebensbedürfnisse, die mehr oder weniger überall, wo sich Menschen ansiedeln, vorhanden sind. Wo das eine fehlt, muss es aus andern Gegenden bezogen werden, und anderseits kann das, was im Ueberfluss vorhanden ist, nach andern Orten versandt werden. So entsteht überall ein Aus- tausch des Nötigen gegen das Entbehrliche, ein Kaufen und Verkaufen, das wir Handel nennen. Die Notwendigkeit des Handels liegt in der Verschiedenheit der Gestaltung der menschlichen Berufs- und Erwerbsthätigkeit begründet und diese wieder in der Verschiedenheit der für die menschliche Kultur aus- nutzbaren Naturmittel und -schätze der einen Gegend von denen der andern. So ist auch in der Schweiz ein Austausch der überall so verschiedenartigen Erzeugnisse nötig. Zu diesem Handel im innern Lande gesellt sich ein solcher mit fernen Gegenden, teils um Waren, die im Lande fehlen, einzuführen, teils um andere, die im Ueberflusse vorhanden sind, auszuführen. Die Einfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Rohstoffe. Schon die im Lande erzeugten Nahru n gs s t of fe reichen infolge der starken Zunahme der Bevölkerung zur Volksernährung nicht aus. Es fehlt noch an Getreide und selbst an Fleisch; von ersterm muss etwa die Hälfte des Bedarfs noch eingeführt werden. Ferner genügt das Holz der Alpen und Juraberge als Brennstoff nicht mehr, wes- halb Steinkohlen eingeführt werden müssen, und endlich fehlen die Stoffe, welche von dem Gewerbe verarbeitet werden, entweder teilweise oder gänzlich, also Eisen, Rohb aum wolle und Roh- seide. Es ist demnach das Schweizerland in hohem Grade von andern Ländern abhängig, und nur durch die rege Gewerbthä- tigkeit seiner Bewohner vermag es diese Abhängigkeit zu über- winden und den für die Einfuhr aufzuwendenden Geldwert wrieder

9. Die deutschen Landschaften - S. 147

1896 - Trier : Lintz
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 147 und Achaffenburg manche Industriezweige betrieben, die mehr als örtliche Bedeutung haben. In Würzburg (61039 E.) giebt es Tabak- undcigarren- fa bri ken, Werkstätten für den Bau von Maschinen und Musikinstrumenten (Pianoforten), Schaumweinfabriken und grosse Bierbrauereien. Schweinfurt (12 472 E.) ist durch seine Farbenbereitung („Schweinfurter Grün") bekannt. Aschaf- fenburg (13 630 E.) ist ein Hauptsitz des Papiergewerbes und zwar wird dort die Herstellung von Buntpapier stark be- trieben. Dieses Gewerbe blühte dort auf, als man die Verwendung der Holzfaser zur Papierbereitung kennen lernte. Der grosse Holzreichtum des Spessart lockte da zur Ausbeute. Nördlich vom Maindreiecke liegt im anmuthigen Thale der fränkischen Saale der berühmte Badeort Kissingen, dessen Mineralquellen sehr heilkräftig sind. Also auch am untern Main sind die Erwerbsverhält- nisse günstige. Die Bewohner der zahlreichen Ansiedelungen, die die Mainufer schmücken, leben in ziemlichem Wohlstand, der uns besonders dann auffällt, wenn wir aus dem armen Spes- sart heruntersteigen in die freundlichen Dörfer und Städte des Mainthaies. (Auf 1 qkm kommen 70 — 120 E.) b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung (1er Rohstoffe : Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Ein von der Natur reich gesegnetes Land haben wir in dem Rahmem des schw äb is c h - fr än k i s eli en St u f e n 1 andes kennen gelernt. In ihm konnte sich ein viel mannigfaltiger gestal- tetes Erwerbsleben entwickeln als in der benachbarten schwä- bisch-bayerischen Hochebene. Neben einem durch reiche Ernten ausgezeichneten Getreidebau blühen Gemüse-, Obst- und Weinbau, ferner der Hopfen- und Tabakbau, und die die Landschaft umgrenzenden Gebirgszüge, der Jura und die hohe Rhön ausgenommen, spenden grosse Holz schätze. Die Viehzucht hat zwar nirgendwo eine grossartige selb- ständige Entwicklung gefunden, bildet aber überall ein wichtiges Glied deslandwirtschaftlichen Bet rieb es, und ihre Erzeug- nisse an Fleisch, Milch und Butter sind darum sehr schätzenswert. Der Mineralreichtum der Landschaft ist nicht gross, und nur in einigen Gebieten findet eine nennenswerte Ausbeute statt. Das Neckargebiet enthält grossen Salzreichtum, der Spessart liefert Buntsandstein und das Innere der Landschaft Keupersandsteinals Baustoff, im Franken und Thüringer Walde

10. Die deutschen Landschaften - S. 223

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Scbiefergebirge und die niederrhein. Tiefebebene. 223 von gewerblichen Rohstoffen aller Art nötig. Umge- kehrt nehmen die Erzeugnisse der Industrie ihren Weg nach allen Ansiedelungsplätzen. Ebenso bedeutend wie der Handelsverkehr innerhalb der Grenzen der Landschaft selbst ist auch der mit andern Gauen unseres Vaterlandes, sowie mit fremden Ländern. An der g e- samten deutschen Ausfuhr hat dieses rheinische Gebiet den hervorragendsten Anteil. Hauptgegenstände der Ausfuhr sind : Steinkohlen, Braunkohlenbriquette, Eisen, Gussstahlkanonen, Metall waren, Seiden-, Wollen- und B au m w ol 1 ensto ffe , Tuche, Papier, Che- mikalien , Trass, Mühlsteine, Bimssandsteine, gewöhn- liche Thonwaren und Porzellan, Galanterie- und Schmuckwaren, Zucker und Schokolade, Obst, Wein Mineralwasser u. s. w. Es werden dagegen aus andern Ländern eingeführt: Rohstoffe, z„ B. Seide, Baum- wolle, Jute, Farbstoffe, Roh achate, Porzellan- erde, ferner Holz, Getreide (das trotz der bedeutenden eignen Ernte zur Ernährung der grossen Volksmenge nicht aus- reicht), fettes Vieh, Gerste, Hopfen, Bier, Tabak, Kaffee, Petroleum u. s. w. Den Ausfuhrhandel haben die Orte, wo die Herstellung der Ausfuhrgegenstände statt- findet, meistens selbst in Händen. Der Haupthandelsplatz des ganzen Gebietes ist Köln, das diese Bedeutung seiner güns- tigen Lage in der Mitte der Landschaft und am schiffbaren Rheinstrome verdankt. Für den Getreidemarkt ist nächst Köln Neuss der wichtigste Platz. Für Seide- und Sammet- waren ist der Krefelder Markt massgebend. Unter den andern Städten sind besonders Elberfeld, Barmen, So- lingen, Remscheid und Münch en- Gladbach der Sitz bedeutender Handelshäuser. Das Verkehrswesen : Schiffahrtsstrassen und Eisenbahnlinien. Zur Unterhaltung des regen Geschäfts- und Handelsverkehrs und zur Beförderung der grossen Warenmengen stehen ausge- dehnte Verkehrseinrichtungen zur Verfügung. Das Eisenbahnnetz ist in den Bezirken des Grossgewerbes ein weit verzweigtes, während durch die gebirgigen Teile der Landschaft noch erst wenige Eisenbahnen führen. Die wichtigsten Knotenpunkte für den Eisenbahn - Verkehr sind Köln und Elberfeld. In Köln münden Linien von Aachen, von I r i e r (Eifelbahn), von Bingen — Koblenz (linksrheinische Bahn), von Giessen — Nieder lahnstein (rechtsrheinische Linie). Von Elberfeld führen Linien nach Düsseldorf — Neuss — M. - Gladbach und V e n 1 o , nach H agen und Arnsberg oder Soest oder Dortmund, nach Essen und Wesel u. s. w. Andere wichtige Eisenbahnlinien sind noch die
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