Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 33

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 16. Japan. 33 viel Neis und Tee, gewinnt auch Seids. Im n. Teile finden sich Wälder mit europäischen Bäumen (Buche, Ahorns 2. Bevölkerung, Staat und Städte. Die Japaner ge- hören zu den mongolischen Völkern. Von den Chinesen haben sie die Schreibkunst und manche andere nützliche Kenntnis erhalten, sind aber viel reinlicher und klüger als sie. Deshalb haben sie sich auch in neuerer Zeit lieber die Europäer zu ihren Lehrmeistern erwählt, von denen sie in wenigen Jahren so viel gelernt haben, daß sie auch im Kriege zu Wasser und zu Lande den Chinesen, ja sogar dem mächtigen Nußland sich weit überlegen gezeigt haben. Ackerbau, Ge- werbe und Industrie stehen bei ihnen in hoher Blüte. Ihre Lackwaren und Bronzeartikel sind weltberühmt, ihre Handelsflotte seit etwa 30 Jahren ziemlich bedeutend. Man vergleicht sie mit Recht mit den Engländern, sie sind jedenfalls das bedeutendste Volk Asiens am Großen Ozean. Ihr jetziger Mikado (d. h. Kaiser) hat sich die früher allzu selbständigen Vasallenfürsten Untertan gemacht, den Staat durch die Einführung euro- päischer Zivilisationsmittel emporgebracht und eine konstitutionelle Ver- fassung eingeführt. Das Reich zählt auf 417000 qkm 45 Mill. Einw. Die verbreiterte Religion und älter als der Buddhismus ist der Schintoismus, Verehrung der Sonne und der Ahnen. Doch zählt auch der Buddhismus viele Anhänger, und das Christentum gewinnt deren immer mehr. Auf Nippon die Hauptstadt Tokio (oder Jedo), iy4 Mill. Einw., mit der (195 000 Einw. zählenden) Hasenstadt Jokohama; die Industriestadt Kioto, 350000, und die Handelsstadt Osaka.. 820000 Einw. Auf Ki^jhiu die Hafenstadt Nagasaki. 72000 Einw. — Das waldreiche, nördlichere Jeso dagegen steht noch nicht 200 Jahre unter japanischer Herrschaft. Es wird, wie die zu Japan gehörende Jnselreihe der Koliujln, größtenteils von dunkelfarbigen Ur- einwohnern, den Ainos, bewohnt. Zu Japan gehört auch die große gebirgige Küsteninsel Formosa, die der Wendekreis des Krebses durchschneidet. Ihre friedlich Landbau treibenden Bewohner sind familienweis eingewanderte Chinesen, die aber Jahrhunderte lang sür sich lebten und demgemäß abweichende Kultur gewannen. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenich. Ii. Teil. 3

2. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

3. Teil 2 - S. 113

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 49. Rußland. 113 3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental. Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist. In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald- Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang, Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt. Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten- leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs. 4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen, zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch- orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum Islam bekennen. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in Moskau in verschwenderischer Pracht. 5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser- reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat. Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 53

1895 - Straßburg : Heitz
53 Endlich erwähnen wir noch die zahlreichen Bier- brauereien, die Fabrikation des Sauerkrautes, der Gänseleberpasteten und des Tabaks. D. Handel, Aus- und Einfuhr. Durch seine Lage zwischen zwei großen Ländern, durch die zahlreichen Eisenbahnen, Straßen und Ka- nüle, welche das Land durchschneiden, nimmt Elsaß- Lothringen eine wichtige Stellung ein für den Handel- Ausfuhrartikel sind: Tabak, Hopfen, Hanf, Wein, Bier, Essig, Reps-, Lein- und Mohnöl, Käse, Sauer- kraut, Gänseleberpasteten, Eisen und Eisenwaren, Kattun, Baumwollzeuge, überhaupt alle sogenannten Mülhauser und Markircher Artikel, Tapeten- und Schreibpapier, Tuch, Strohhüte, chemische Produkte, Thon- und Porzellanwaren, Glas n. f. w. Eingeführt werden: Vieh, Getreide, französische Weine, Branntwein und feine Liqneurs, Baumöl, Seidenwaren, Batist, feine Leinwand, Putzwaren, Pelz- werk, Wolle, feine Tücher, Steinkohlen, Kolonialwaren, wie Zucker, Kaffee, Gewürze, Farbhölzer u. s. w. s 16. "gtfocli, Einteilung u. Kcrnptorte des Lcrndes. A. Volk. Die Einwohner von Elsaß-Lothringen stammen teils von keltischen, teils von deutschen Völkern ab und sprechen drei verschiedene Sprachen: die deutsche (allemannischer Dialekt), die französische und die Pa- toissprache, welch letztere ein Gemisch von keltischen, lateinischen, deutschen und französischen Wörtern ist.

5. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

6. Die Landschaften Europas - S. 89

1900 - Trier : Lintz
Handel, Verkehrswesen. 89 kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf- gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle, Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger zu verteilen. Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken. Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf 1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie- den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri- kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt. Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili. Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll- garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh (80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz (35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich- tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver- binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab- Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram- Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg, von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs- netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel- punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn und zwei Linien nach Prag.

7. Teil 2 - S. 114

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
114 Ii. Außereuropäische (Erbteile. Zuckerrohr und Baumwolle, hauptsächlich aber Kaffee (mehr als die Hälfte der auf Erden überhaupt erzeugten Menge). ^Rio (de Janeiro ^de schanero^) an der schönsten Hafenbai Süd- amerikas, größter Kaffee-Ausfuhrhafen, ^ Mill. E. Großstädte (mit un- gefähr 2 Ht. E.) sind außerdem nur noch die beiden anderen großen Hafen- städte derselben Küste: ^Bahia [6a = ta] und *Pernambuco ^pernambüko^; nach letzterem das Brasilholzi auch Pernambuk-Holz genannt. Para am Rio de Para ist nur für die Kautschukausfuhr wichtig. Im außertropischen S., wo der europäische Ansiedler ohne Negerhilfe den äußerst fruchtbaren Boden selbst bestellen kann, erblühen deutsche Kolonieen; schon über 130 T. Deutsche sind dort ansässig, besonders im südlichsten Teilstaat Rio Grande do Sul mit der Hauptstadt Porto Alegre^ am N.-Ende eines großen, der Küste entlang ziehenden Strandsees. 2. Das koloniale Guayana, der O. des Berglandes von Guayana nebst einem überaus heißfeuchten, von Fiebern heimgesuchten Niede- rungssaum längs der Küste, wo auf Flüssen und Sumpfseeen die größte aller Wasserrosen, die Victoria regia schwimmt. Im Innern Jndianerstämme, auch noch ein Rest der Kariben; fast allein an der Küste seßhaftes Leben, des Klimas wegen abermals vorwiegend Neger; gebaut wird hauptsächlich Zuckerrohr. Es folgen von O. nach W.: das französische Guayana, Depor- tations-Kolonie mit mörderischem Klima (Hst. Cayenne [fajan]), das niederländische (auch Surinam [sürinam] genannt) und das britische, fast so groß als jene beiden zusammengenommen, auch zahlreicher bewohnt und mit ansehnlichstem Zuckerrohrbau. 3. Die Republiken des früher spanischen Südamerika befassen den ganzen übrigen Raum des Festlandes. In diesem großenteils hoch- gebirgigen oder außertropischen Lande, in welches der Goldhunger die Spanier führte, bedurfte man der afrikanischen Rasse für die Plantagen- arbeit viel seltener; daher tritt hier die schwarze Bevölkerung zurück, wie in Mejico überwiegt der Indianer und Mestize, der Kreole aber hat im tropischen Anteil auch nach dem Bruch der spanischen Zwingherrschaft den Wohlstand wenig zu heben verstanden (deshalb blüht die Einsuhr europäischer Fabrikate), und ewige innere Unruhen hindern fast überall den Aufschwung. Die gebirgigen Küstenländer, auch die nicht vulkanischen, leiden außerdem durch häufige und gräß- liche Erdbeben. 1. Die Föderativ-Republik Venezuela befaßt die Küstenkette und nahezu das ganze Orinokogebiet (mit dem W. des Berglandes von Gua- yana). Die Hauptstadt 'Caracas [farafas] auf einer zwischen den Ketten * des Küstengebirges eingeschlossenen Hochebene; ihr Hafen La Guayra * Ein Farbholz, welches, in Wasser gekocht, roten Saft liefert; nach ihm empfing Brasilien von seinen Entdeckern seinen Namen. 2 d. h. anmutiger Hasen (nach der Lieblichkeit seiner Lage).

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 93

1910 - Trier : Lintz
Afrika. 93 Ostafrika aber volkreiche Gebiete hat, wäre der Handel noch sehr entwicklungsfähig, wenn nicht die Verkehrsmittel fehlten. Bisher sind nur die kurze Usambarabahn und die Bahn Daressalam— Mrogoro gebaut worden, während England mittels der Uganda- bahn eine Verbindung der Küste mit dem Seengebiete bereits hergestellt hat. Doch soll die Bahn von Daressalam nach dem Innern fortgesetzt werden, zunächst bis zu dem wichtigen Handels- platze Tabora (fast 40000 E.). Von den Flüssen ist nur der Rufidschi auf größern Strecken schiffbar. Dagegen werden die großen Seen von deutschen Dampfern befahren. Der Gesamthandel Deutsch-Ostafrikas hatte 1907 einen Wert von 36 72 Millionen Mark. Davon entfielen auf die Einfuhr 2-t und auf die Ausfuhr 1272 Millionen Mk. Unter den Ausfuhr gegenständen standen an der Spitze Sisal (Wert 27s Mill. Mk.), Kautschuk (üb. 2), Häute und Felle (2), Insekten- wachs (17?), Kopra (1v3), Elfenbein (2/3) und Kaffee (üb. 72 Mill. M.). Die Bevölkerung Deutsch-Ostafrikas bildet, da die Steppe Volksstämme. Wanderungen der Völker sehr begünstigte, ein wahres Völker- gemisch. Die meisten Stämme (wie die Wadschagga, Wasagara, Wagogo, Wahehe, Wanyamwesi) gehören zur Völkergruppe der Bantuneger. Sie zeigen die nämliche politische Zersplitterung wie die Kameruns. Daher wählten kriegerische Grenzvölker und arabische Sklavenjäger gerade Deutsch-Ostafrika zum Schauplatz ihrer Kriegszüge. Von N her drangeii hamitische Völker ein, wie die Massai, die durch den Ausbruch der Rinderpest 1891 aber ganz verarmten, und die Wahuma, die im Zwischenseengebiet einen Hirtenadel unter den unterworfenen Bantu bilden, aber deren Sitten angenommen haben. Im S machten kriegerische Suluvölker räuberische Einfälle. Dem Selbsterhaltungstriebe folgend, ahmten viele Völker die Gewohnheiten dieser Eroberer nach und begannen ein ähnliches Leben. Die arabischen Sklavenjäger unternahmen von der Ostküste aus ihre Raubzüge. In diesem Zustande des Raubens und Mordens übernahm Deutschland die Kolonie, und es war anfangs schwierig, geordnete Zustände herzustellen. Durch Mischung mit den Arabern hat sich an der Küste die Mischrasse der mohammedanischen Suaheli (swahéli) (d. h. Küstenbewohner) gebildet. Sie haben als Träger und Handelsvolk Bedeutung, und ihre mit arabischen Worten durchsetzte Sprache ist die Verkehrs- sprache in einem großen Teile des äquatorialen Afrika geworden. Die Araber, die früher die politischen Machthaber waren, haben als Großgrundbesitzer, Karawanenführer, Kleinhändler und Schiffer noch große Bedeutung, und die in den Küstenplätzen als Kaufleute, Bankiers ansässigen Inder, die englische Untertanen sind, be- herrschen noch immer das wirtschaftliche Leben.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 172

1910 - Trier : Lintz
172 Die Außereuropäischen Erdteile. Einheimische Kultur- gewächse, Pflanzenbau. Viehzucht. Mineralische Schätze. Verkehrsnetz. Städte. Bewohner. Der weitaus größte Teil des riesigen Gebiets ist noch unberührt von seinem Schaffen. Noch braust und stürmt der Amazonenstrom ungefesselt dahin, noch düngt er mit seinem fruchtbaren Schlamme nur den dunkeln Urwald, noch werden dessen Reichtümer nur zum kleinen Teil verwertet, und auch im Boden schlummern mineralische Schätze aller Art! Gleich dem Monsungebiete Südasiens ist der tropische Teil Südamerikas die Heimat mancher Kulturgewächse, z. B. des Kakao, Tabaks, Chinarindenbaumes, der Kautschukliane u. a. Die wichtigsten Anbaugewächse sind zur Zeit Kakao- strauch und Zuckerrohr für die heißen und feuchten Gegenden der tierra caliente und der Kaffee vorwiegend für die schon küh- leren Berggegenden der tierra templada, ferner Tabak. Das Zuckerrohr wird hauptsächlich in dem gut kanausierten Plantagen- bezirk längs der Nordküste angepflanzt und zur Gewinnung teils von Zucker, teils von Rum verwertet. Kakao und Kaffee werden unter Schattenbäumen gezogen. Noch für viele andere Kulturen werden sich gute Aussichten eröffnen, namentlich für den Reisbau, der in dem Gebiete des Amazonenstromes die Nahrung vielleicht für die halbe Menschheit liefern könnte. Für die Viehzucht sind die Llanos ein sehr geeignetes Gebiet. Sie wird dort seit dem 16. Jahrhundert betrieben, so daß jetzt große Herden von halb oder ganz verwilderten Rindern, Pferden und Maultieren die weiten Grasfluren beleben. Im Staate Venezuela, zu dem die Llanos gehören, wurden 272 Mill. Rinder, x/* Mill. Pferde und fast Mill. Esel und Maultiere gezählt. Die Viehzüchter heißen Lianeros. Sie sind ein kräftiges und furchtloses Reitervolk und führen zu 10 — 12 die Aufsicht über vieltausendköpfige Herden. An mineralischen Schätzen ist ein ziemlich großer Reichtum vorhanden ; aber fast nur Gold wird bisher gewonnen. Obschon die Küste wenig gegliedert ist, kann doch der Handelsverkehr fast überallhin vordringen, weil ein großartiges Netz von schiffbaren Strömen vorhanden ist. Das Stromnetz des Amazonenstromes allein soll Schiffahrtsstrecken von zusammen etwa 40000 km Länge umfassen. Doch auch Orinoko und Mag- dalenenstrom sind wichtige Schiffahrtsstraßen. Zum Aufleben des Handels fehlt es aber an einer genügenden Zahl von Bewohnern. Der Ausfuhrhafen für das Amazonenstromgebiet ist Pará (100 000 E.). Als die Hauptstädte der Staaten Venezuela und Colombia seien Carácas (75000 E.) und Bogotá (120000 E.) genannt. Die Bevölkerung setzt sich aus Resten der früheren Indianerbevölkerung, Negern, eingewanderten Europäern meist spanischer oder portugiesischer Abstammung und aus den Mischlingen dieser verschiedenen Menschenrassen zusammen. Unter Mestizen versteht man in der Regel die Nachkömmlinge von Weißen und Indianern, unter Mulatten von Weißen und Negern, unter Kreolen die im Lande wohnenden Weißen spanischer Abkunft, in Brasilien aber die Nachkommen reiner Neger.

10. Schulgeographie - S. 133

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 21. Iberische Halbinsel. 133 werden, ähnlich wie in Marokko; das Land ist finanziell von England ganz abhängig. Durch den englischen Handel mitbedingt, herrscht Teegenuß vor? die Ausfuhr besteht vor allem in Wein, besonders nach England, daneben in der Rinde der Korkeiche zu den Flaschenkorken. Der Portugiese haßt den Spanier, so nahe er ihm verwandt ist; das Portugiesische ist nur wenig vom Spanischen unterschieden. Die Flüsse Portugals kommen zwar alle aus Spanien, fangen aber erst in Portugal an befahrbar zu werden, verbinden also die beiden Staaten kaum. In Volkszahl und Weinertrag ist das so ausschließlich litorale' Portugal doch 1/5 der ganzen Halbinsel, dem Areal nach nur 1/6. Die beiden einzigen Großstädte liegen als große Handelsplätze an den beiden wichtigsten Flußmündungen: ^Lissabon an der seeartigen Verbreiterung des Tajo (portugiesisch Tejo [tescho]) vor seiner Ausmündung, mit über 3 Ht. E., * Porto2 an der Mündung des Duerp (portugiesisch Douro [doiro]); es ist der Ausfuhrort des feurigen Portweins. & J Ii. Spanien ist fast so groß wie das Deutsche Reich, aber besitzt noch nicht Ii. Spanien. 78 der deutschen Bevölkerung und nicht die seiner Raumgröße und seinem einstigen Ruhm entsprechende Macht; doch ist das Land etwas industrieller und besser angebaut als Portugal, wenigstens im S., soweit die Gebirgsbäche reichlichere Wassermengen für die Berieselung darbieten, die öfters nach arabischem Vorbild eingerichtet ist, so daß gartengleiche Fruchtgefilde entstehen. In den „Huertas" vou Valencia sichert ein Wasserrecht jedem zur Wassergenossenschaft gehörenden Grundbesitzer eine bestimmte Menge Nieselwasser, und ähnlich sind bei Granada die Vega [Wega] eingerichtet. Hauptausfuhr sind neben Wein und Ll Metalle, namentlich Blei, wovon reichlich in den Gruben am S.- Abhang der Sierra Nevada gewonnen wird. An die alte Ver- knüpfung mit dem tropischen Amerika gemahnt die Schokolade als Nationalgetränk und das viele Zigarren- und Zigaretten-Rauchen; durch die Spanier kam die alte Jndianersitte des Tabakrauchens nach Europa. 1. Die Nordküste, wo man Apfelwein statt Traubenwein gewinnt, hat nur kleine Städte, aber eine körperlich tüchtige, redliche und fleißige Bevölkerung; manche wandern aus ihrer oft kargen Bergheimat zeitweise nach den großen Städten im S. auf Verdienst aus, so die Gallegos sgaljegosj, d. h. die Bewohner Galiziens, als Wasserträger. Im O. schließen sich an das W.-Ende der Pyrenäen die baskischen Provinzen an, darunter Biseaya oder Vizcaya [wißfrua], nach der der Meerbuseu heißt; die Basken [tüdekm] sind die von Vermischung mit Fremden reiner gebliebenen Nachkommen der Iberer, nach denen man die Halbinsel nennt; sie sind nicht wie die übrigen Bewohner der Halbinsel romanisiert und reden noch heute ihre uralte Basken- Sprache; sie trieben von ihrer Küste aus zuerst in Europa beherzt den Walsischfang, dem jetzt fast nur noch die Bewohner des No. der nordamerikanisck>en Union und die Norweger im großen obliegen, f ) 2. Kastilien ist das Kernland der spanischen Monarchie, an das sich die an- deren ^.eile des Staates erst allmählich angliederten. Hier lebt der echte Spanier, stolz, ritterlich und genügsam, aber anstrengender Arbeit abgeneigt, ein leidenschaftlicher Freund der Stierkämpfe, die überhaupt in Spanien die beliebtesten Schauspiele sind; hier ist auch die spanische Literatursprache entstanden, die darum in Spanien allein das Kastilianische genannt wird. ^Madrid, die Mittelpunktsstadt der Halbinsel, * d. h. der Küstenzone (Utus) angehörig. — 2 d. h. im Portugiesischen Hasen (lat. portus).
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 5
7 0
8 1
9 0
10 1
11 1
12 0
13 0
14 0
15 15
16 0
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 21
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 0
29 6
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 3
39 0
40 6
41 11
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 115
1 9
2 12
3 99
4 98
5 15
6 29
7 103
8 32
9 279
10 11
11 89
12 6
13 11
14 4
15 10
16 72
17 124
18 265
19 17
20 84
21 59
22 5
23 34
24 9
25 13
26 14
27 18
28 19
29 10
30 5
31 0
32 4
33 13
34 69
35 6
36 8
37 205
38 95
39 8
40 9
41 87
42 8
43 79
44 68
45 51
46 24
47 53
48 105
49 75
50 124
51 14
52 24
53 1
54 24
55 1
56 15
57 7
58 25
59 19
60 46
61 154
62 27
63 2
64 73
65 34
66 14
67 50
68 23
69 37
70 216
71 51
72 26
73 26
74 94
75 35
76 62
77 35
78 81
79 29
80 42
81 3
82 19
83 20
84 33
85 102
86 332
87 6
88 0
89 14
90 55
91 12
92 188
93 57
94 22
95 404
96 156
97 125
98 56
99 48

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 31
2 0
3 1
4 1
5 1
6 3
7 2
8 0
9 0
10 0
11 27
12 11
13 16
14 1
15 0
16 0
17 0
18 1
19 10
20 23
21 0
22 0
23 0
24 4
25 3
26 0
27 1
28 33
29 1
30 0
31 3
32 23
33 8
34 18
35 0
36 4
37 1
38 3
39 16
40 2
41 2
42 1
43 21
44 1
45 8
46 12
47 4
48 2
49 0
50 3
51 7
52 23
53 6
54 12
55 0
56 1
57 0
58 0
59 6
60 0
61 1
62 3
63 0
64 0
65 0
66 3
67 0
68 2
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 3
76 9
77 0
78 73
79 1
80 3
81 20
82 1
83 43
84 10
85 0
86 29
87 12
88 0
89 5
90 2
91 4
92 1
93 2
94 6
95 12
96 6
97 0
98 3
99 1
100 9
101 156
102 2
103 1
104 42
105 5
106 0
107 20
108 4
109 34
110 5
111 1
112 4
113 127
114 58
115 3
116 4
117 0
118 0
119 15
120 3
121 0
122 24
123 12
124 30
125 13
126 25
127 12
128 2
129 23
130 3
131 3
132 0
133 49
134 16
135 5
136 3
137 45
138 5
139 7
140 0
141 1
142 7
143 1
144 1
145 6
146 1
147 2
148 1
149 1
150 0
151 0
152 6
153 4
154 10
155 1
156 0
157 1
158 0
159 25
160 7
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 6
167 1
168 28
169 1
170 0
171 1
172 1
173 8
174 2
175 31
176 2
177 3
178 41
179 6
180 1
181 0
182 1
183 15
184 32
185 7
186 9
187 6
188 110
189 0
190 1
191 0
192 0
193 18
194 1
195 17
196 7
197 0
198 0
199 4