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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 71

1895 - Straßburg : Heitz
71 Glasur des Töpfergeschirrs erfunden, ohne daß die Geschichte den Namen des Erfinders aufbewahrte. Ke st? nh olz [Chätenois] (3100 Emw.), westwärts von Schlettstadt an der Eisenbahnlinie Schlettstadt- Markirch, hat eine Mineralquelle, Bad Bronn genannt. Wohleingerichtetes Badhans mit großartigen Räumen. Scherweiler (2400 Einw.), unterhalb der Ruinen Ortenbnrg und Ramstein. Station der Linie Zabern-Schlettstadt. 2. Markolsheim (2200 Einw.), an der Rhein- straße, am Rhüne-Rhein-Kaual und au der Straßen- bahn Straßburg-Markolsheim, 1 Stunde vom Rhein, 55 km von Straßburg und 13 km von Schlett- stadt , hat ein ansehnliches Stadthans, eine schöne Kirche, eine Wollweberei und drei Mühlen. 3. Weiler [Ville] (1000 Einw.), in einem schönen Thal, 16 km von Schlettstadt, an der Straße von Schlettstadt nach Luneville, hat Bierbrauereien, Getreide-, Oel- und Sägemühlen, fabriziert Kirsch- wasfer und Essig. 4. B arr * (5600 Einw.), an der Kirneck, die mehrere Werke treibt, am Fuße des Kirchbergs und an der Eisenbahnlinie Zabern-Schlettstadt, ist schön gelegen und sehr gewerbsam. Die Stadt hat eine Realschule. Im Thal sind mehrere Fabriken: Eine Färberei, Sockenfabriken, Kunstwollfabrik, Woll- und Baum- Wollspinnereien, Sägemühlen u. s. w. In der Stadt sind mehrere große Gerbereien und Bierbrauereien. Der Handel mit Leder, Holz, Wein und Brannt-

2. Die deutschen Landschaften - S. 219

1896 - Trier : Lintz
Das rheiu. Schiefergebirge- und die niederrhein. Tiefebene. 219 gewonnenen Rohstoffe, wie die Käsebereitung, die Zucker- siederei, das Tabakgewerbe, die Flachsspinnerei (der Flachsbau ist gegenwärtig aber fast ganz aufgegeben), teils sind sie selbständig aufgeblüht, wie das Baumwollen - und Seiden- gewerbe. Mit der Käsebereitung beschäftigt man sich in den vieh- reichen Gegenden des Niederrheins, besonders in dem Kemp e- ner Land. Der dort bereitete Käse wird aber unter dem Namen „Holländer Käse" in den Handel gebracht. Die Zuckerfabriken liegen verteilt im Lande. Für ihre An- lage sind die fruchtbarsten Gegenden, wo ein starker Zucker- rübenbau möglich ist, ausgewählt worden. An dieser Stelle sei auch die weltberühmte und grosse Schokoladenfabrik von S to 11 werk in Köln erwähnt. Als Rohstoffe zur Herstellung der Schokolade dienen geröstete und geschälte Kakaobohnen, sowie Zucker, Gewürze und mehlige Stoffe. Das Tabakgewerbe wird vornehmlich im nö r d Ii chen Teile der niederr h einschen Tiefebene betrieben, wo auch der Tabakbau zu hause ist. Unter den Städten, wo dieses Gewerbe seinen Sitz hat, muss an erster Stelle D u i s b ur g genannt werden. Das Flachsgewerbe blüht in Viersen, wo zahlreiche und grosse Spinnereien im Betriebe sind, die jedoch jetzt fremden Flachs verarbeiten. Das Baumwollgewerbe hat seinen Hauptsitz in M ii n c h e n- Gladbach und den umliegenden Städten R h e y d t, O d e n k i r che n und Wickrath. Besonders giebt es in München-Gladbach grossartige Fabrikanlagen, und sein weites Häusermeer mit den vielen, fast unzähligen, hohen Kaminen zeigt mehr als andere gewerbreiche Städte das eigenartige Bild einer Fabrik- stadt. Eine grosse Baumwollenspinnerei befindet sich auch in Köln. Der Mittelpunkt des Seidengewerbes ist Krefeld. Es blüht dort schon seit mehr als zweihundert Jahren. Von Krefeld ver- breitete es sich auch auf die ganze Umgegend, die heute zu- sammen einen einzigen grossen Weberbezirk bildet. Die Billigkeit des Lohnes auf den umliegenden Ortschaften gegenüber den hohen Löhnen, die in der Stadt gezahlt werden müssen, war die Ursache dieser Ausbreitung des Gewerbes. Während auf dem Lande mehr die billige Ware verfertigt wird, hat die Kunst- weberei, die Ja c q u a r d w e b e r e i, in Krefeld selbst ihren Sitz behalten. Auch die Seidenwebereien, die sich heute in Elber- feld und Barmen, wo dieses Gewerbe eine Zeit lang festen Fuss gefasst hatte, sowie in Hilden und Haan bei Düsseldorf, in Mülheim a. Rhein, Viersen, Gladbach, Rheydt und Köln befinden, sind von Krefeld aus dorthin verpflanzt worden. Die Anfänge dieses hoch entwickelten Gewerbes reichen in das sieb- zehnte Jahrhundert zurück. Zwischen den Jahren 1665—1680 wanderte in K re- tel d ein Kaufmann namens von der Leyen ein, der dem mennonitischen Be- kenntnisse angehörte und dort eine freie Ausübung seiner Religion zu linden

3. Die deutschen Landschaften - S. 377

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 377 der Aktieng esellschaft Vulkan, auf denen die meisten der deutschen Kriegsschiffe erbaut worden sind. In den Hafenstädten giebt es ferner Eisengiessereien und Maschinenbauwerkstätten. Einen wichtigen Gewerbe- bezirk bilden Stettin und seine Nachbarorte. Ausser Eisengiesserei und Maschinenbau (Lokomotivbau) wird dort beson- ders noch die Bereitung von Chemikalien, Cement, Mehl, Oel, Branntwein u. s. w. betrieben. b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung (1er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Die Oberfläche der beiden Landrücken ist von geringer Fruchtbarkeit. Reiche Ernten von R o g g e n , stellenweise auch von Weizen liefert aber das Land zu beiden Seiten der Oder und die Niederungen längs der Küste. Im Bezirke von Stettin werden ferner Zuckerrüben, Tabak, Gemüse und Obst geerntet, und der Küstensaum rechts der Oder liefert auch Flachs. Ausgedehnte Waldungen giebt es auf den beiden Landrücken. Der Bestand an Rindvieh ist kein grosser. Verhältnis- mässig stärker wird die Pferdezucht betrieben. Einen hohen Rang behauptet die Schafzucht. Berühmt ist ferner die pom- mersche Gänsezucht. Die vielen Gewässer bergen einen grossen Fischreichtum. Die Ausbeute an Bodenschätzen beschränkt sich auf etwas Torf, auf Ziegelerde, Kalk und Kreide. Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbthätigkeit. Von Betrieben, die einheimische Rohstoffe verarbeiten, sind nur die Zuckerfabriken im Oder- und Peenegebiete, die Zündholzfabriken von Zanow, die Papierfabriken von Köslin, sowie die Wollspinnereien von Rummelsburg, Kolberg und Köslin zu nennen. Andere Gewerbzweige, namentlich S chi ff s- und Maschinenbau, sind an den Küstenplätzen, besonders im Bezirke von Stettin erblüht. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Welthandel. Der Binnenhandel ist unbedeutend, weil die Erwerbs- verhältnisse zu gleichartig sind. Als Au s fuhr g e gen s tän de kommen hauptsächlich Getreide, Zucker, Holz, Flachs, Wolle, Pferde, Gänse, Fische, Schiffsfahrzeuge u.s.w. in Betracht. Dagegen müssen Stein- kohlen, Roheisen, Be kleidun-gsge g e nst änd e , Salz, Hopfen, Wein, Kaffee, Tabak u. s. w. eingeführt werden. Kerp, begrtlnd.-vergleich. Erdkunde, I. Bd. 25

4. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

5. Die Landschaften Europas - S. 56

1900 - Trier : Lintz
56 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. liehe Nachbarlandschaft, das Böhmische Stufenland, dessen Landschaftsbild im I. Bande des Lehrbuches im Zusammenhang mit den Deutschen Landschaften betrachtet wurde, mit ins Auge zu fassen. Böhmen. In dem vortrefflich angebauten böhmischen Lande finden wir ausser einem ausgedehnten Getreide- und Zuckerrübenbau noch drei besondere Kulturen, deren Blüte in den Naturverhältnissen des Landes begründet liegen ; es sind der Flachsbau, Obstbau und Hopfenbau. Der Hauptsitz des Flachsbaus ist der dem Wolkenzuge zugekehrte W e s t a b h a n g der Sudeten, der wegen seiner reichen Niederschläge für diese Kultur wohl noch besser als der Ostabhang geeignet ist. Für den Obstbau siud die tief gelegenen und daher geschützten und warmen Thäler der Elbe und Moldau, besonders nörd- lich von Prag, sehr günstige Gebiete. Der Hopfenbau hat sich hauptsächlich iu dem nordwestlichen Teile des Gebietes verbreitet, wo ihm sonnige Hügel zur Verfügung stehen. Zwei von diesen Kulturen, der Flachs- und der Hopfen- bau, sind die Grundlagen bedeutender Industrien ge- worden. Im Flachsbaugebiete steht die Leinenindustrie seit alter Zeit in Blüte, und neben ihr haben sich auch andere Zweige des Textilgewerbes, Baum wo 11- und Wollspinnerei und -weberei, sowie die Strumpf Wirkerei eingebürgert. Hauptsitz dieser Industrien ist Reich en b erg (32 Ooo E.). Im Gebiet des Hopfenbaus hat allmählich das Bierbrauereige- werbe einen grossen Aufschwung genommen. Mittelpunkt desselben ist Pilsen (5ou00e.), dessen helle Biere nach vielen Ländern der Erde versandt werden. Der Böhmische Obstbau. Der Obstbau bildet nicht wie Flachs- und Hopfenbau die Grundlage einer heimischen Industrie, ist aber doch eine Quelle des Wohlstandes geworden. Böhmisches Obst wird viel ausgeführt und spielt z. B. eine Hauptrolle auf dem Berliner Markt. Zwei günstige Umstände begrün- deten die wirtschaftliche Bedeutung des böhmischen Obstbaues, das unmittelbare Angrenzen des Obstbaugebietes an schiffbare Flüsse, an Moldau und Elbe, und das ausgebildete Kanalnetz Brandenburgs. Das Obst kann von Böhmen auf dem Wasserwege nach Berlin gebracht werden. Da es an ge- nügender Rückfracht fehlt, werden die grossen Kähne zusammen mit der Obst- ladung verkauft. So hat mit dem Obstversand auch der Bau von grossen Holzkähnen zugenommen, wofür die ausgedehnten W a 1 d u n g e n des Gebiets der oberen und mittleren Moldau das Holz liefern Es ist dies ein treff- liches Beispiel, wie gute Verkehrs- und Absatzverhältnisse das wirtschaftliche Leben nach vielen Richtungen hin günstig beeinflussen. Andere Industrien als die früher genannten verdanken ihr Erblühen mineralischen Schätzen, an denen das Land reich ist. Das Becken von Mittelböhmen umschliesst mächtige Lager einer Braunkohle, die sich durch eine besondere Güte auszeichnet. Eme ausgedehnte Fabrikthätigkeit gründet sich

6. Die Landschaften Europas - S. 89

1900 - Trier : Lintz
Handel, Verkehrswesen. 89 kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf- gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle, Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger zu verteilen. Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken. Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf 1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie- den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri- kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt. Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili. Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll- garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh (80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz (35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich- tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver- binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab- Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram- Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg, von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs- netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel- punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn und zwei Linien nach Prag.

7. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 77

1881 - Trier : Lintz
3. Ir einer sprach dar inne: „wir müejen ligen tot vor rouche und ouch vor hitze: deist ein griminiu not. mir tuot vor starker hitze der durst so rehte we: des wsen’ min leben schiere in disen sorgen zerge.“ 4. Do sprach von Troneje Dagene: „ir edeln riter guot, swen der durst nu twinge, der trinke hie daz bluot: da^ ist in selben noeten noch hezzer danne win. für trinken und für spise kann niht anders nu gesin. 5. Do gie der recken einer da er einen toten var.t: er kniet’ im zuo der wunden; den heim er abe gebaut. dö begund’er trinken daz vliejende bluot: swie ungewon er’s wsere, ez dühte in greulichen guot. 6. „Nu Ion’ in got von himele,“ sprach der müede man, „daj ich von iuwrem rate so wol getrunken hän: mir ist geschenket selten dehein hezzer win. leb' ich deheine wile, ich sol es dienende sin.“ 7. Do d'andern daz gehörten, da^ ez in dühte guot, dö wart ir michel mere, die trunken ouch daz bluot. da von begunde kreften der guoten recken lip: des engalt an lieben friunden sit vil manec schoene wip. 8. Daz fiuwer viel genöte zuo z'in in den sal: dö leiten si’3 mit Schilden von in hin zetal. der rouch und ouch diu hitze in beidiu täten we: ich wsen’ der jämer immer mer an heleden erge. 9. Dö sprach von Troneje Dagene: „stet zuo des sales want: lat niht die brende vallen üf iuwer helmbant, und tret si mit den füe^en tiefer in da^ bluot. ez ist ein übel höchgezit, die uns diu küneginne tuot.“ 10. In sus getanen leiden in doch der naht zeran. noch stuonden vor dem hüse die zwene küene man, Volker unde Dagene, geleinet über rant: si huoten ir gesindes 113er Burgonden laut. 11. Dö sprach der videlsere: „nu ge wir in den sal: so wellent die Dianen wsenen über al, wir sin in not erstorben, diu an uns ist getan, si sehen! uns begegene noch ir eteslichen gän.“ 12. Dö sprach von Burgonden Giselher da.3 kint: „ich wsen’ 63 tagen welle, sich hebt ein küeler wint. nu lä36 uns got von himele noch lieber zit geleben: uns hat min swester Kriemhilt ein arge höhgezit gegeben.“ 13. Dö sprach aber einer: „ich kiuse nu den tac. sit da3 63 uns be^er wesen nine mac, so bereitet ir iuch, recken, ze strite, deist uns not, — wir körnen doch nimmer hinnen — da3 wir mit eren ligen tot.“- 14. Der künec wolde wsenen, die geste wseren tot, und ouch diu küneginne, von des huwers not: dö lebt ir noch dar inne sehs hundert küener man, da3 nie künec deheiner be33er degene gewan.

8. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

9. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
53* Anmerkungen über den Schwäbischen Kreis. ein Flächeninhalt beträgt ohngefähr^go Quadratmcilen. Er ist zum Theil bergigr, ihn durchstreicht der große Schwarzwald. Das Herzogthum Wlttemberg ist der wich- tigste und fruchtbarste Theil des schwäbischen Kreises, und eins der wärmsten und besten Länder in Deutschland. Nur der süd- lichere bergigtr Theil desselben, welcher ein großes Stück des Schwarzwaldes begreift, ist kalter. Es ist'ohngefahr 16 Mei- len lang und eben so breit, enthält 68 Städte, 1200 Flecken und Dörfer, und hat über^Million Einwohner. Die Landes- produete sind viel Getreide und Obst, sehr gute weiße und ro- the Neckarweine, Hanf, Flachs, Vieh, Wildpret, Silber, Ku- pfer, Eisen, Percellanerde, schöner Marmor, Alabaster, Mühl- steine, Salz, und mineralische Wasser. Die Manufacturen des Landes liefern Tuch, leinene, wollene und seidene Zeuge und andere Waaren, Spiegel, Glaswaaren und Porcellam. 54. Die Stadt Augsburg. Augsburg ist eine große und schöne Stadt mit Z6,voo Ein- wohnern. Außer der bischöflichen Domkirche sind hier 8 Klöster und 6 Lutherische Kirchen. Das Augsburger Rath- haus halt man für das schönste in Deutschland. Der Eingang ist von rothem polirten Marmor. Der oberste Saal wird der goldne Saal genannt. Er hat 52 Fenster und ist mit meh- rern schönen Gemählden ausgeziert, der Fußboden ist von ver- schiedenem Marmor. Augsburg ist schon feit langer Zeit we- gen seiner geschickten Künstler und vortrefflichen Gold- und Silbecarbeiten berühmt. Hier übergaben die Protestanten 1530 dem Kaiser Carl 5. ihr Glaubensbekenntnis;, welches daher die Augsburgische Confessio« heißt, *555 kam auch zu Augsburg der Religionsfriede zu Stande.

10. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.
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