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1. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

2. Die Landschaften Europas - S. 57

1900 - Trier : Lintz
Die Donau bis zur Marchmündung und das Marchgebiet. 57 auf' sie. Das Vorkommen von Eisenerzlagern in dem gleichen Gebiete rief die Eisenindustrie ins Leben. Mittelpunkt dieses mittelböhmischen Industriebezirks ist das auch in anderer Hinsicht so günstig gelegene Prag (390 000 E.). Berühmt ist auch seit alter Zeit die Glasindustrie Böhmens, die ihren Sitz besonders am Sud e ten rande, wo Lager von Quarzsand zur Verfügung stehen, hat. In den dicht bevölkerten Industriebezirken Böhmens liegen ausser den schon genannten grossen Städten noch manche mittel- grosse, z.b. E g er, ßudweis, Aussig undteplitz. Erwähnt seien ferner noch die berühmten Badeorte Karlsbad und Marienbad. Die warmen Quellen (47° C.) in Karlsbad enthalten besonders schwefel-, salz- und kohlensaures Natron. Ihr Erscheinen darf wohl mit der früheren vulkanischen Thätigkeit des Landes, die in Nordböhmen die schönen Basaltkuppen aufgebaut hat, in Beziehung gesetzt werden. Mähren und Österreich-Schlesien. Der böhmische Be- zirk des Flachsbaues und der Leinenindustrie setzt sich nach So in Mähren und Österreich-Schlesien fort. Für den Flachsbau bestehen dort dieselben Verhältnisse, für den Betrieb von Spinnereien und Webereien fehlt es ebenfalls nicht an Flussläufen mit nutzbaren Wasserkräften und an Kohlen, die besonders bei 0 s trau gefördert werden. Hauptsitze der Leinen indu st rie und anderer Zweige des Textilgewerbes sind Troppau a. d. Oppa, Jägerndorf, Iglau, Prossnitz, 01- mütz und Brünn (95 000 E), wo auch das Ledergewerbe stark betrieben wird. In dem Gebiet der March und ihrer Nebenflüsse, iu das wir hiermit übergegangen sind, wird neben dem Getreidebau ferner Zuckerrüben-, Tabak- und Weinbau betrieben Das Donauland. Wir haben uns nunmehr noch dem Donau- lande zuzuwenden. Der Weinbau spielt auch an den Ufern des Donaustromes eine Rolle. Namentlich sind die Felsgehänge des engen Thalabschnittes, der den Namen Wachau führt, mit Reben geschmückt. Im übrigen kommen aber für den Anbau hauptsäch- lich die Thalweiten, der fruchtbare Thalkessel von Linz (50000 E.) und das ebenfalls zum grössten Teil fruchtbare grössere Thalbecken von Wien (1 630i'00 E.) in Betracht. Das Auf- blühen dieser beiden Städte erklärt sich schon teilweise aus ihrer Lage in getreide- und viehreichen Gegenden. Die Lage an einem schiffbaren Strome kam als zweiter günstiger Um- stand hinzu. Die Entwicklung W i e n s zu einer Millionenstadt können wir erst an anderer Stelle (s. u. b, Abschnitte 11 und 12) verfolgen. Hier sei noch auf seine Bedeutung als Industrie- platz hingewiesen. Mehr als örtliche Bedeutung haben Maschinen- bau, Seidengewerbe, Jutegewerbe, die Herstellung von Luxus- und kunstgewerblichen Gegenständen und einige andere Industriezweige.

3. Die Landschaften Europas - S. 88

1900 - Trier : Lintz
88 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. falls Eisenlager und ferner bei Schemnitz und Kremnitz Silber- adern, die schon seit alter Zeit ausgebeutet werden. Den grössten Reichtum an edlen Metallen, besonders an Gold, hat aber Siebenbürgen und zwar in seinem westlichen Randgebirge, auf der Nordseite des mittleren Maros. Die dortige Goldgewinnung bei dem Orte Zalathna ist die bedeutendste in Europa. Die übrigen Erzvorkommen sind unbedeutender. Unerschöpflich sind aber die S alz lag er von Siebenbürgen und auf der Ostseite der Ostkarpaten in Galizien, wo auch viele Petroleumquellen er- bohrt wurden. 6. Die Veredlung der Rohstoffe: Gewerbthätigkeit. Für die Gewerbthätigkeit sind das mittlere Böhmen und der ganze Saum der Sudeten, ferner die nord- und südungarischen Bergbaugegenden die wichtigsten Gebiete geworden. Sie nahm ferner ihren Sitz in den grossen Städten, be- sonders in Wien, Budapest und Prag. Die Eisenindustrie entwickelte sich in allen, im vorigen Abschnitt aufgezählten Gegenden, wo Eisen und Kohle zusammen vorkommen. Die höchste Blüte erreichte sie in Süd Ungarn. Für Spinnerei und Weberei wurde der lange Saum des Sudetengebirges, wo in den Thälern reiche Wasserkräfte zur Verfügung stehen, und wo an mehreren Orten auch Kohlen ge- funden werden, ein sehr wichtiger Bezirk. Im Anschluss an den einheimischen Flachsbau entwickelte sich zunächst die Leinen- industrie, deren bedeutendster Mittelpunkt Traut en au wurde. Nicht weniger blüten W o 11 - und Baumwollgewerbe auf, be- sonders letzteres; ihren Hauptsitz nahmen sie in Reichenberg. Am Sudetenfusse fand auch die Glasindustrie eine grosse Ver- breitung, während im westlichen Böhmen, in dem Gebiete des Hopfenbaus, die Bierbereitung eine mehr als örtliche Bedeu- tungerlangte. In Böhmen und Mähren ist ferner auf die Zucker- bereitung und in Ungarn auf eine bedeutende Mühlenindustrie hinzuweisen. Auch das Tabak- und Ledergewerbe werden in einigen Städten des letztgenannten Landes stark betrieben. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Wegen ihrer dichten Bevölkerung verlangen die Bergbau- bezw. Industriebezirke von Mittelböhmen, vom Sudetensaum, von Nord- und Südungarn gleich den grossen Städten Wien, Budapest undprag eine bedeutende Zufuhr von Nahrungsgegenständen aus benachbarten Ackerbau- und \ iehzuchtbezirken, wohin umge-

4. Die Landschaften Europas - S. 77

1900 - Trier : Lintz
Die Niederungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 77 we g e ausgeführt wurden, sind besonders der Franzenskanal zwischen Donau und Theiss, der Begakanal zwischen Bega und Theiss, der Sarvizkanal, der Stuhlweissenburg mit Szegszárd verbindet, und der Zichykanal, der einen grossen Bogen der Donau bei Tolna abschneidet, zu nennen. Ausser Viehzucht und Ackerbau war seit jeher in Ungarn das Kleingewerbe kräftig entwickelt. Die Versuche der letz- ten Zeit, auch eine blühende Grossindustrie zu schaffen, sind nicht nach Wunsch gelungen. Es fehlen für diese dem Lande die nötigen Grundlagen. Die Kohlen- und Eisenschätze sind nur in einigen Gegenden bedeutend — wir lernen sie zum Teil noch bei der Betrachtung Siebenbürgens kennen. Der Versand von Rohstoffen und fertigen Erzeugnissen auf der Donau und unteren Theiss kann nur wenigen Städten Nutzen bringen, weil die sumpfigen Ufer sich auf weiten Strecken zur Besiedelung nicht eignen. Die Stadt Budapest (675 000 E.) vereinigt alle Vorzüge der Lage in sich. Ihr stehen die Braun kohl e n lager des nahen Bakonyerwaldes zur Verfügung und die Schiffahrtswege der Donau nach zwei Seiten hin auf weiter Strecke offen. Budapest ist fast allein der Sitz einer Grossindustrie geworden. Gross- artig sind besonders dort die Kunstmühlen, Maschinenfabriken und Dampfziegeleien. Nächst ihm sind Szegedin (90000 E.), M aria Theresiopel (75 000 E.) und Temesvár (spr. témeschwâr), (40000 E.) die bedeutendsten Industriestädte des Gebietes. Szege- din hat Papier-, Tabak- und Seifenfabriken, Maria The- resiopel treibt Leinenweberei, Färberei und Gerberei, Temesvár ebenfalls Gerberei, sowie die Verfertigung von Baumwoll- und Tuch Stoffen und von Papier. In den übrigen ungarischen Städten und auch in den beiden letztge- nannten, bilden neben dem Kleingewerbe und geringer Fabrikthätig- keit Ackerbau, Viehzucht, Weinbau und Tabakbau die Haupterwerbsquellen. Die meisten sind als grosse, volksreiche Dörfer anzusehen, die vor den kleineren Ortschaften den Vorzug hatten, dass in ihnen zugleich der Handel mit landwirtschaft- lichen Erzeugnissen einen Mittelpunkt suchte. Die bedeu- tendsten Städte sind folgende: Hodmezo-Vasárhély (spr. hod- mésô - wâscharhelj von Hod = Biber und von Varsarhely = Marktflecken, 55 000 E.), Kecskemét (50000 E.), Arad, Gross- wardein (= grosse Feste) a. der Schnellen Koros, Fünfkirchen und Stuhlweissenburg. Städte mit mehr als 25 000 E. sind im ganzen wohl mehr als 20 vorhanden. Am Rande der Ebene liegt im Sw noch A gram. In einem Lande, dessen Bewohner hauptsächlich Viehzucht und Ackerbau treiben, muss uns die grosse Zahl volksreicher Ansiedelungen auffallen. Das Zusammenleben der Bewohner in wenigen, aber grossen Ortschaften ist auch auf eine be-

5. Die Landschaften Europas - S. 89

1900 - Trier : Lintz
Handel, Verkehrswesen. 89 kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf- gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle, Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger zu verteilen. Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken. Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf 1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie- den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri- kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt. Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili. Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll- garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh (80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz (35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich- tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver- binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab- Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram- Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg, von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs- netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel- punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn und zwei Linien nach Prag.

6. Teil 2 - S. 78

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 I, (Europa. also zur Tiefebene, sodaß hier der Weinbau an der Donau beginnt. Der Strom beschreibt hier ein nach S. offenes Viereck, in dessen No. der Wiener Wald vorreicht; an dessen So.-Fuß *Wtcn, wo die Donaustraße ge- schnitten wird von der aus fernem No. durch die Lücke zwischen Sudeten und Karpaten die March herabkommenden und (als jetzige Südbahn) zum N.-Ende des adriatischen Meeres weiterführenden Straße. An diesem wichtigsten Straßenkreuz des sö. Mitteleuropa hat sich Wien zur schönsten, lebensvollsten und größten Stadt Österreichs von 1.4 Mill. E. entfaltet, nahe der Berührung von Deutschen, Tschechen und Ungarn ist es nicht allein von Deutschen bewohnt, steht durch die Donaudampfschiffahrt in regem Verkehr mit So.-Europa, ist aber nicht nur Handels-, sondern auch bedeutende Industriestadt (Maschinenbau, Fabrikation von Seiden- stoffen, Shawls [jdhäls], Teppichen, Klavieren, Gold- und Silberwaren), zugleich politischer und geistiger Mittelpunkt Österreichs, seine größte Uni- versität. Auf dem Weg zum Semmering-Paß an der Leitha Wiener Neustadt mit beträchtlicher Baumwollweberei und Eisenindustrie. Ost- wärts von Wien zwischen Donau und March das schlachtenberühmte Marchfeld. 10. Mähren ist innerhalb seines dreiseitigen waldigen Höheneinschlusses ein sehr fruchtbares Land. Unterhalb der Festung Olmütz an der March die weizenreiche Niederung der Hanna (das „mährische Kanaan"), deren wohlhabende tschechische Bauern, die Hannaken, zugleich durch ihre treffliche Pferdezucht berühmt sind. In den s. Niederungen an der March und ihrem w. Zufluß, der Thaja, gesellt sich zum Getreidebau umfänglicher Zucker- rüben-, Obst- und Weinbau. Die Schafzucht der Gebirge liefert Wolle und der ebenda gut gedeihende Flachs war von jeher Grundlage für fleißige Leineweberei, an die sich auch hier neuerdings Maschinenweberei in Wolle und Baumwolle anschloß. So erwuchs die Hst. 'Brünn (ander Schwar- zaiva^, einem n. Zufluß der Thaja) durch Webeindustrie zu einer Größe von nahezu Ht. E. 11. Österreichisch-Schlesien zu beiden Seiten eines längs der Oder nach der preußischen Grenze hinziehenden Streifens von Mähren, ein trotz rauhen Gebirgsklimas fleißig bestelltes Land, wo gleichfalls Schafzucht und Flachsbau umfangreiche Woll- und Leineweberei begründete. Der schmale gen Nw. ausgedehnte Flügel zwischen Mähren und Preußisch- Schlesien ist Sudetenland und Odergebiet, seine Bevölkerung im Nw. deutsch, im So. tschechisch: hier die Hst. Troppau an der Oppa (dem Grenzfluß gegen Preußen) mit Tuchfabrikation. Die fast quadratische O.-Hälfte zwischen Mähren und Galizien, Preußisch-Schlesien und Un- garn ist Karpatenland und teils Oder-, teils Weichselgebiet, seine Bevöl- kerung überwiegend polnisch. An der Olsa, die gen Nw. (gleichlaufend mit der oberen Weichsel) zur Oder fließt, die Handelsstadt Teschen an * d. h. Schwarzfluß; awa (verwandt mit Ache und lat. aqua) heißt im Sla- wischen Fluß, vergl. Morawa (S. 22).

7. Schulgeographie - S. 212

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Vii. Mitteleuropa. öffnet sich dagegen unterhalb dieser Gegend zu Tiefebenen, r. zu der der Leitha, l. zum Marchfeld, an dem die March vorüberfließt, um sich nahe dem Ende der Kleinen Karpaten in die Donan zu ergießen. Siede- 1. In Oberösterreich liegt Linz oberhalb der Traunmündung, wo aus deren lungen. Gebiet die alte Salzstraße (jetzt Eisenbahn) nach dem salzlosen Böhmen die Donan L ^der- schneidet. Das alpine Traunland ist ebenso berühmt durch seine schon seit Vorchrist- öfterreich. Zeiten ausgebeuteten Salzschätze, derenwegen es „Salzkammergut" genannt wird, als durch seine Natnrschönheit: eine Fülle von kleineren Seeen, umgeben von schön bewaldetem, aber auch bis zum ewigen Schnee sich erhebenden Gebirge. Vor dem hohen Dachstein derhall statter See, aus dem die Trauu fließt, die dann bei dem Sommers vielbesuchten Solbad Ischl vorüber in den Trauusee mündet, den sie bei Gmnnden' (wnw.~) verläßt. Unwetl Ischl aus der salzburgischen Grenze der Schafberg, dem Rigi gleich an Höhe und schönem Ausblick in die seeengeschmückte Alpenwelt. An der Enns Steier, von wo die Grafen stammen, die der Steiermark den Namen stifteten, und wo das steierische Eisen zu Sensen und anderen Arbeitsgeräten, namentlich aber zu Waffen verarbeitet wird. 2.Mieder- 2. In Niederösterreich liegt ^Wien mit 2 Will. E. da, wo die Donan nach Österreich. Überwindung der erst durch Sprengung von Felsriffen neuerdings gefahrloser ge- wordenen strudelreichen Strecke abwärts von Passau einen der Schiffahrt günstigeren,, ruhigeren Lauf begann und die wichtigste Straßenkreuzung des sö Mitteleuropas liegt: Die Donaustraße wird hier geschnitten von der uralteu Handelsstraße, die aus dem N. die March herab nach dem N.-Eude des Mittelmeers (längs der heutigen Süd- bahn) zieht. Wien ist die schönste und lebensvollste Stadt Mitteleuropas, wird aber,, nahe der Berührung von Deutschen, Tschechen und Magyaren, nicht ausschließlich von Deutschen bewohnt; rege ist die Dampfschiffverbindung auf der Donau uach So.- Europa; Wien ist deshalb auch bedeutende Handels - und Industriestadt mit Maschinen- bau, Seidenfabrikaten, Schals, Teppichen, Klavieren, Gold-und Silberwaren, zugleich geistiger Mittelpunkt von Österreich (stark besuchte Universität), politisches Zentrum von Österreich - Ungarn. Im O. von Wien die schlachtenberühmte Ebene des Marchfeldes; sö. Schwechat(Schwechater Bier), f. von der Leilha Wiener-Neustadt mit schwuug- haster Baumwollweberei und Eisenindustrie. § 33. Siidhälfte des Mittelgebirgslandes. 1. Böhmen und Mähren. Pasfau 487,/13,4. Wien 48„/1678. Oderbiegung gen Nw. 50/18'/,. Fichtel- gebirge 50/12. N.-Ende von Böhmen (nö. vom Elbsandsteingebirge) 51/14^. 1° südlicher Prag. Gestakt. Böhmen und Mähren bilden ein unregelmäßiges Fünfeck, indem Umgrenzung, hgs unregelmäßige Viereck Böhmen an die Langseite des Paralleltrapezes Mähren angeschoben erscheint. Beide Länder sind durch die hochflächige 1 Gmunden (Gemünden, Münden) ist öfter der Name für den Eintritt eines- Gewässers in ein anderes.

8. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 232

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
232 Geschichtliche Tabellen. 1631 1635 1652 1656 1694 1680 1691 1683 1694 1733 1697 1709 Gustav Adolf und half Tilly bei Breitenfeld besiegen. Darauf schlo er mit dem Kaiser den Frieden zu Prag und gewann die Lausitzen und mehrere kleine Gebiete. (Verheerung Sachsms erst durch die Kaiserlichen, dann durch die Schweden). Leider zersplitterte er seinen Besitz in Kursachsen, Sachsen-Zeitz, Sachsen - Merseburg und Sachsen-'Weienfels in der Zeit, in der Brandenburg machtvoll emporstieg. Sachsen erholte sich schnell von den Schrecknissen des Krieges (Bhmische Exulanten, Stdtegrndungen, neue Erwerbszweige). Johann Georg Iiv Iii. und Iv. halfen als Freunde sterreichs das Reich gegen Trken und Franzosen schtzen. Johann Georg Iii. grndete ein stehendes Heer und nahm an der Spitze desselben hervorragenden Anteil an der Befreiung Wiens von den Trken. Iii. Sachsen in der Verbindung mit Polen. (18. Jahrhundert.) Friedrich August I. der Starke bewarb sich aus Ehrgeiz und aus Grnden uerer Politik um die erledigte Krone Polens und trat zu dem Zwecke zur Acholischen Kirche der. Als König von Polen wurde er im Nordischen Kriege von Karl Xii. entscheidend geschlagen und im Frieden von Altranstdt zur Niederlegung der polnischen Krone gezwungen; doch erwarb er die Knigswrde nach dem Zusammenbruch der schwe-bischen Macht bei Poltawa wieder. Unter Augusts des Starken Regierung sanden in Sachsen Kartoffeln, Kaffee und neue Industriezweige (Baumwollweberei um Chemnitz) Eingang, wurde nach Erfindung des Porzellans durch Bttcher die Porzellanmanufaktur auf der Meiner Albrechts-brg gegrndet;

9. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

10. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.
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