384
Die Balkanhalbinsel.
7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel,
Ein- und Ausfuhr.
Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft
sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen
derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken
kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das
Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern
Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben
Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen
Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran-
lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu-
tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit
fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben.
In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M.
(Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von
254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl).
Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und
Armeniern betrieben.
Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M.
(hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall-
waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh).
Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me-
talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide,
Pflaumen, Wein, Vieh).
Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der
Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt.
Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt-
gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M.
(besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl).
8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien.
Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel
kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens
aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs-
schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land-
Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die
von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das
Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine
wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel
und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an-
gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia,
durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach
Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie,
die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und
sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit
dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Serbien Montenegro Griechenlands Konstantinopel Budapest Belgrad Sofia Konstantinopel Saloniki Niscli
Die Donau bis zur Marchmündung und das Marchgebiet.
57
auf' sie. Das Vorkommen von Eisenerzlagern in dem gleichen
Gebiete rief die Eisenindustrie ins Leben. Mittelpunkt dieses
mittelböhmischen Industriebezirks ist das auch in anderer
Hinsicht so günstig gelegene Prag (390 000 E.).
Berühmt ist auch seit alter Zeit die Glasindustrie Böhmens,
die ihren Sitz besonders am Sud e ten rande, wo Lager von
Quarzsand zur Verfügung stehen, hat.
In den dicht bevölkerten Industriebezirken Böhmens liegen
ausser den schon genannten grossen Städten noch manche mittel-
grosse, z.b. E g er, ßudweis, Aussig undteplitz. Erwähnt
seien ferner noch die berühmten Badeorte Karlsbad und
Marienbad. Die warmen Quellen (47° C.) in Karlsbad enthalten
besonders schwefel-, salz- und kohlensaures Natron. Ihr Erscheinen
darf wohl mit der früheren vulkanischen Thätigkeit des Landes,
die in Nordböhmen die schönen Basaltkuppen aufgebaut hat, in
Beziehung gesetzt werden.
Mähren und Österreich-Schlesien. Der böhmische Be-
zirk des Flachsbaues und der Leinenindustrie setzt sich nach
So in Mähren und Österreich-Schlesien fort. Für den
Flachsbau bestehen dort dieselben Verhältnisse, für den Betrieb
von Spinnereien und Webereien fehlt es ebenfalls nicht an
Flussläufen mit nutzbaren Wasserkräften und an Kohlen, die
besonders bei 0 s trau gefördert werden. Hauptsitze der
Leinen indu st rie und anderer Zweige des Textilgewerbes sind
Troppau a. d. Oppa, Jägerndorf, Iglau, Prossnitz, 01-
mütz und Brünn (95 000 E), wo auch das Ledergewerbe stark
betrieben wird. In dem Gebiet der March und ihrer Nebenflüsse,
iu das wir hiermit übergegangen sind, wird neben dem Getreidebau
ferner Zuckerrüben-, Tabak- und Weinbau betrieben
Das Donauland. Wir haben uns nunmehr noch dem Donau-
lande zuzuwenden. Der Weinbau spielt auch an den Ufern des
Donaustromes eine Rolle. Namentlich sind die Felsgehänge des
engen Thalabschnittes, der den Namen Wachau führt, mit Reben
geschmückt. Im übrigen kommen aber für den Anbau hauptsäch-
lich die Thalweiten, der fruchtbare Thalkessel von Linz
(50000 E.) und das ebenfalls zum grössten Teil fruchtbare grössere
Thalbecken von Wien (1 630i'00 E.) in Betracht. Das Auf-
blühen dieser beiden Städte erklärt sich schon teilweise aus ihrer
Lage in getreide- und viehreichen Gegenden. Die Lage
an einem schiffbaren Strome kam als zweiter günstiger Um-
stand hinzu. Die Entwicklung W i e n s zu einer Millionenstadt
können wir erst an anderer Stelle (s. u. b, Abschnitte 11 und 12)
verfolgen. Hier sei noch auf seine Bedeutung als Industrie-
platz hingewiesen. Mehr als örtliche Bedeutung haben Maschinen-
bau, Seidengewerbe, Jutegewerbe, die Herstellung von Luxus-
und kunstgewerblichen Gegenständen und einige andere
Industriezweige.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Aussig Karlsbad Marienbad Karlsbad Troppau Iglau March Donauland Donaustromes Linz Wien
88
Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene.
falls Eisenlager und ferner bei Schemnitz und Kremnitz Silber-
adern, die schon seit alter Zeit ausgebeutet werden. Den grössten
Reichtum an edlen Metallen, besonders an Gold, hat aber
Siebenbürgen und zwar in seinem westlichen Randgebirge, auf der
Nordseite des mittleren Maros. Die dortige Goldgewinnung
bei dem Orte Zalathna ist die bedeutendste in Europa. Die
übrigen Erzvorkommen sind unbedeutender. Unerschöpflich sind
aber die S alz lag er von Siebenbürgen und auf der Ostseite der
Ostkarpaten in Galizien, wo auch viele Petroleumquellen er-
bohrt wurden.
6. Die Veredlung der Rohstoffe: Gewerbthätigkeit.
Für die Gewerbthätigkeit sind das mittlere Böhmen
und der ganze Saum der Sudeten, ferner die nord- und
südungarischen Bergbaugegenden die wichtigsten Gebiete
geworden. Sie nahm ferner ihren Sitz in den grossen Städten, be-
sonders in Wien, Budapest und Prag.
Die Eisenindustrie entwickelte sich in allen, im vorigen
Abschnitt aufgezählten Gegenden, wo Eisen und Kohle zusammen
vorkommen. Die höchste Blüte erreichte sie in Süd Ungarn.
Für Spinnerei und Weberei wurde der lange Saum des
Sudetengebirges, wo in den Thälern reiche Wasserkräfte zur
Verfügung stehen, und wo an mehreren Orten auch Kohlen ge-
funden werden, ein sehr wichtiger Bezirk. Im Anschluss an
den einheimischen Flachsbau entwickelte sich zunächst die Leinen-
industrie, deren bedeutendster Mittelpunkt Traut en au wurde.
Nicht weniger blüten W o 11 - und Baumwollgewerbe auf, be-
sonders letzteres; ihren Hauptsitz nahmen sie in Reichenberg.
Am Sudetenfusse fand auch die Glasindustrie eine grosse Ver-
breitung, während im westlichen Böhmen, in dem Gebiete des
Hopfenbaus, die Bierbereitung eine mehr als örtliche Bedeu-
tungerlangte. In Böhmen und Mähren ist ferner auf die Zucker-
bereitung und in Ungarn auf eine bedeutende Mühlenindustrie
hinzuweisen. Auch das Tabak- und Ledergewerbe werden
in einigen Städten des letztgenannten Landes stark betrieben.
7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel,
Ein- und Ausfuhr.
Wegen ihrer dichten Bevölkerung verlangen die Bergbau-
bezw. Industriebezirke von Mittelböhmen, vom Sudetensaum, von
Nord- und Südungarn gleich den grossen Städten Wien, Budapest
undprag eine bedeutende Zufuhr von Nahrungsgegenständen
aus benachbarten Ackerbau- und \ iehzuchtbezirken, wohin umge-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Galizien Wien Budapest Prag Ungarn Reichenberg Ungarn Wien Budapest
Die Niederungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 77
we g e ausgeführt wurden, sind besonders der Franzenskanal
zwischen Donau und Theiss, der Begakanal zwischen Bega und
Theiss, der Sarvizkanal, der Stuhlweissenburg mit Szegszárd
verbindet, und der Zichykanal, der einen grossen Bogen der
Donau bei Tolna abschneidet, zu nennen.
Ausser Viehzucht und Ackerbau war seit jeher in Ungarn
das Kleingewerbe kräftig entwickelt. Die Versuche der letz-
ten Zeit, auch eine blühende Grossindustrie zu schaffen, sind
nicht nach Wunsch gelungen. Es fehlen für diese dem Lande
die nötigen Grundlagen. Die Kohlen- und Eisenschätze sind nur
in einigen Gegenden bedeutend — wir lernen sie zum Teil noch
bei der Betrachtung Siebenbürgens kennen. Der Versand von
Rohstoffen und fertigen Erzeugnissen auf der Donau und unteren
Theiss kann nur wenigen Städten Nutzen bringen, weil die sumpfigen
Ufer sich auf weiten Strecken zur Besiedelung nicht eignen.
Die Stadt Budapest (675 000 E.) vereinigt alle Vorzüge der
Lage in sich. Ihr stehen die Braun kohl e n lager des nahen
Bakonyerwaldes zur Verfügung und die Schiffahrtswege der
Donau nach zwei Seiten hin auf weiter Strecke offen. Budapest
ist fast allein der Sitz einer Grossindustrie geworden. Gross-
artig sind besonders dort die Kunstmühlen, Maschinenfabriken
und Dampfziegeleien. Nächst ihm sind Szegedin (90000 E.),
M aria Theresiopel (75 000 E.) und Temesvár (spr. témeschwâr),
(40000 E.) die bedeutendsten Industriestädte des Gebietes. Szege-
din hat Papier-, Tabak- und Seifenfabriken, Maria The-
resiopel treibt Leinenweberei, Färberei und Gerberei,
Temesvár ebenfalls Gerberei, sowie die Verfertigung von
Baumwoll- und Tuch Stoffen und von Papier. In den
übrigen ungarischen Städten und auch in den beiden letztge-
nannten, bilden neben dem Kleingewerbe und geringer Fabrikthätig-
keit Ackerbau, Viehzucht, Weinbau und Tabakbau die
Haupterwerbsquellen. Die meisten sind als grosse, volksreiche
Dörfer anzusehen, die vor den kleineren Ortschaften den Vorzug
hatten, dass in ihnen zugleich der Handel mit landwirtschaft-
lichen Erzeugnissen einen Mittelpunkt suchte. Die bedeu-
tendsten Städte sind folgende: Hodmezo-Vasárhély (spr. hod-
mésô - wâscharhelj von Hod = Biber und von Varsarhely =
Marktflecken, 55 000 E.), Kecskemét (50000 E.), Arad, Gross-
wardein (= grosse Feste) a. der Schnellen Koros, Fünfkirchen
und Stuhlweissenburg. Städte mit mehr als 25 000 E. sind im
ganzen wohl mehr als 20 vorhanden. Am Rande der Ebene liegt
im Sw noch A gram.
In einem Lande, dessen Bewohner hauptsächlich Viehzucht
und Ackerbau treiben, muss uns die grosse Zahl volksreicher
Ansiedelungen auffallen. Das Zusammenleben der Bewohner
in wenigen, aber grossen Ortschaften ist auch auf eine be-
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Extrahierte Personennamen: Maria_The- Maria Varsarhely
Extrahierte Ortsnamen: Donau Theiss Theiss Stuhlweissenburg Donau Ungarn Donau Budapest Donau Budapest Arad Stuhlweissenburg
Handel, Verkehrswesen.
89
kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses
zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf-
gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle,
Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger
zu verteilen.
Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar
nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt
von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen
fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus
fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern
Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken.
Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf
1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und
Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie-
den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die
Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri-
kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt.
Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili.
Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll-
garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt-
gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh
(80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz
(35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn
mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien
und der Schweiz.
8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien.
Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich-
tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung
aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche
hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest
laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver-
binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab-
Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram-
Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige
Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar
von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg,
von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und
von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs-
netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen
liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel-
punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den
obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch
der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die
bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind
folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach
Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn
und zwei Linien nach Prag.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Brünn
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Grossbritannien Frankreich Italien Schweiz Budapest Budapest Raab-
Wien Lemberg Kronstadt Belgrad Fiume Chemnitz Dresden Reichenberg Wien-Znaim Linz Wien Donaugebieten Wien Linz München Nürnberg Triest Budapest Brünn Prag
78
I, (Europa.
also zur Tiefebene, sodaß hier der Weinbau an der Donau beginnt. Der
Strom beschreibt hier ein nach S. offenes Viereck, in dessen No. der Wiener
Wald vorreicht; an dessen So.-Fuß *Wtcn, wo die Donaustraße ge-
schnitten wird von der aus fernem No. durch die Lücke zwischen Sudeten
und Karpaten die March herabkommenden und (als jetzige Südbahn) zum
N.-Ende des adriatischen Meeres weiterführenden Straße. An diesem
wichtigsten Straßenkreuz des sö. Mitteleuropa hat sich Wien zur schönsten,
lebensvollsten und größten Stadt Österreichs von 1.4 Mill. E. entfaltet,
nahe der Berührung von Deutschen, Tschechen und Ungarn ist es nicht
allein von Deutschen bewohnt, steht durch die Donaudampfschiffahrt in
regem Verkehr mit So.-Europa, ist aber nicht nur Handels-, sondern
auch bedeutende Industriestadt (Maschinenbau, Fabrikation von Seiden-
stoffen, Shawls [jdhäls], Teppichen, Klavieren, Gold- und Silberwaren),
zugleich politischer und geistiger Mittelpunkt Österreichs, seine größte Uni-
versität. Auf dem Weg zum Semmering-Paß an der Leitha Wiener
Neustadt mit beträchtlicher Baumwollweberei und Eisenindustrie. Ost-
wärts von Wien zwischen Donau und March das schlachtenberühmte
Marchfeld.
10. Mähren ist innerhalb seines dreiseitigen waldigen Höheneinschlusses
ein sehr fruchtbares Land. Unterhalb der Festung Olmütz an der March
die weizenreiche Niederung der Hanna (das „mährische Kanaan"), deren
wohlhabende tschechische Bauern, die Hannaken, zugleich durch ihre treffliche
Pferdezucht berühmt sind. In den s. Niederungen an der March und ihrem
w. Zufluß, der Thaja, gesellt sich zum Getreidebau umfänglicher Zucker-
rüben-, Obst- und Weinbau. Die Schafzucht der Gebirge liefert Wolle
und der ebenda gut gedeihende Flachs war von jeher Grundlage für fleißige
Leineweberei, an die sich auch hier neuerdings Maschinenweberei in Wolle
und Baumwolle anschloß. So erwuchs die Hst. 'Brünn (ander Schwar-
zaiva^, einem n. Zufluß der Thaja) durch Webeindustrie zu einer Größe
von nahezu Ht. E.
11. Österreichisch-Schlesien zu beiden Seiten eines längs der Oder
nach der preußischen Grenze hinziehenden Streifens von Mähren, ein trotz
rauhen Gebirgsklimas fleißig bestelltes Land, wo gleichfalls Schafzucht
und Flachsbau umfangreiche Woll- und Leineweberei begründete. Der
schmale gen Nw. ausgedehnte Flügel zwischen Mähren und Preußisch-
Schlesien ist Sudetenland und Odergebiet, seine Bevölkerung im Nw.
deutsch, im So. tschechisch: hier die Hst. Troppau an der Oppa (dem
Grenzfluß gegen Preußen) mit Tuchfabrikation. Die fast quadratische
O.-Hälfte zwischen Mähren und Galizien, Preußisch-Schlesien und Un-
garn ist Karpatenland und teils Oder-, teils Weichselgebiet, seine Bevöl-
kerung überwiegend polnisch. An der Olsa, die gen Nw. (gleichlaufend
mit der oberen Weichsel) zur Oder fließt, die Handelsstadt Teschen an
* d. h. Schwarzfluß; awa (verwandt mit Ache und lat. aqua) heißt im Sla-
wischen Fluß, vergl. Morawa (S. 22).
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Hanna_( Morawa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Karpaten Mitteleuropa Ungarn So.-Europa Wien Donau March March Thaja Schlesien Troppau Galizien Karpatenland Teschen
212
Vii. Mitteleuropa.
öffnet sich dagegen unterhalb dieser Gegend zu Tiefebenen, r. zu der
der Leitha, l. zum Marchfeld, an dem die March vorüberfließt, um
sich nahe dem Ende der Kleinen Karpaten in die Donan zu ergießen.
Siede- 1. In Oberösterreich liegt Linz oberhalb der Traunmündung, wo aus deren
lungen. Gebiet die alte Salzstraße (jetzt Eisenbahn) nach dem salzlosen Böhmen die Donan
L ^der- schneidet. Das alpine Traunland ist ebenso berühmt durch seine schon seit Vorchrist-
öfterreich. Zeiten ausgebeuteten Salzschätze, derenwegen es „Salzkammergut" genannt wird,
als durch seine Natnrschönheit: eine Fülle von kleineren Seeen, umgeben von schön
bewaldetem, aber auch bis zum ewigen Schnee sich erhebenden Gebirge. Vor dem hohen
Dachstein derhall statter See, aus dem die Trauu fließt, die dann bei dem Sommers
vielbesuchten Solbad Ischl vorüber in den Trauusee mündet, den sie bei Gmnnden'
(wnw.~) verläßt. Unwetl Ischl aus der salzburgischen Grenze der Schafberg, dem
Rigi gleich an Höhe und schönem Ausblick in die seeengeschmückte Alpenwelt. An der
Enns Steier, von wo die Grafen stammen, die der Steiermark den Namen stifteten,
und wo das steierische Eisen zu Sensen und anderen Arbeitsgeräten, namentlich aber
zu Waffen verarbeitet wird.
2.Mieder- 2. In Niederösterreich liegt ^Wien mit 2 Will. E. da, wo die Donan nach
Österreich. Überwindung der erst durch Sprengung von Felsriffen neuerdings gefahrloser ge-
wordenen strudelreichen Strecke abwärts von Passau einen der Schiffahrt günstigeren,,
ruhigeren Lauf begann und die wichtigste Straßenkreuzung des sö Mitteleuropas liegt:
Die Donaustraße wird hier geschnitten von der uralteu Handelsstraße, die aus dem
N. die March herab nach dem N.-Eude des Mittelmeers (längs der heutigen Süd-
bahn) zieht. Wien ist die schönste und lebensvollste Stadt Mitteleuropas, wird aber,,
nahe der Berührung von Deutschen, Tschechen und Magyaren, nicht ausschließlich von
Deutschen bewohnt; rege ist die Dampfschiffverbindung auf der Donau uach So.-
Europa; Wien ist deshalb auch bedeutende Handels - und Industriestadt mit Maschinen-
bau, Seidenfabrikaten, Schals, Teppichen, Klavieren, Gold-und Silberwaren, zugleich
geistiger Mittelpunkt von Österreich (stark besuchte Universität), politisches Zentrum von
Österreich - Ungarn. Im O. von Wien die schlachtenberühmte Ebene des Marchfeldes;
sö. Schwechat(Schwechater Bier), f. von der Leilha Wiener-Neustadt mit schwuug-
haster Baumwollweberei und Eisenindustrie.
§ 33.
Siidhälfte des Mittelgebirgslandes.
1. Böhmen und Mähren.
Pasfau 487,/13,4. Wien 48„/1678. Oderbiegung gen Nw. 50/18'/,. Fichtel-
gebirge 50/12. N.-Ende von Böhmen (nö. vom Elbsandsteingebirge) 51/14^.
1° südlicher Prag.
Gestakt. Böhmen und Mähren bilden ein unregelmäßiges Fünfeck, indem
Umgrenzung, hgs unregelmäßige Viereck Böhmen an die Langseite des Paralleltrapezes
Mähren angeschoben erscheint. Beide Länder sind durch die hochflächige
1 Gmunden (Gemünden, Münden) ist öfter der Name für den Eintritt eines-
Gewässers in ein anderes.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Unwetl_Ischl
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Leitha Donan Oberösterreich Linz Donan Solbad_Ischl Schafberg Niederösterreich Mitteleuropas Mitteleuropas Donau Europa Wien Ungarn Wien Wien
232
Geschichtliche Tabellen.
1631
1635
1652
1656 1694
1680 1691 1683
1694 1733 1697
1709
Gustav Adolf und half Tilly bei Breitenfeld besiegen.
Darauf schlo er mit dem Kaiser den Frieden zu Prag und gewann die Lausitzen und mehrere kleine Gebiete. (Verheerung Sachsms erst durch die Kaiserlichen, dann durch die Schweden).
Leider zersplitterte er seinen Besitz in Kursachsen, Sachsen-Zeitz, Sachsen - Merseburg und Sachsen-'Weienfels in der Zeit, in der Brandenburg machtvoll emporstieg.
Sachsen erholte sich schnell von den Schrecknissen des Krieges (Bhmische Exulanten, Stdtegrndungen, neue Erwerbszweige).
Johann Georg Iiv Iii. und Iv. halfen als Freunde sterreichs das Reich gegen Trken und Franzosen schtzen.
Johann Georg Iii. grndete ein stehendes Heer und nahm an der Spitze desselben hervorragenden Anteil an der Befreiung Wiens von den Trken.
Iii. Sachsen in der Verbindung mit Polen.
(18. Jahrhundert.)
Friedrich August I. der Starke bewarb sich aus Ehrgeiz und aus Grnden uerer Politik um die erledigte Krone Polens und trat zu dem Zwecke zur Acholischen Kirche der.
Als König von Polen wurde er im Nordischen Kriege von Karl Xii. entscheidend geschlagen und im Frieden von Altranstdt zur Niederlegung der polnischen Krone gezwungen; doch erwarb er die Knigswrde nach dem Zusammenbruch der schwe-bischen Macht bei Poltawa wieder.
Unter Augusts des Starken Regierung sanden in Sachsen Kartoffeln, Kaffee und neue Industriezweige (Baumwollweberei um Chemnitz) Eingang,
wurde nach Erfindung des Porzellans durch Bttcher die Porzellanmanufaktur auf der Meiner Albrechts-brg gegrndet;
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Johann_Georg_Iiv Johann Johann_Georg_Iii Johann Friedrich August_I. Karl_Xii Karl Augusts
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
Geschlecht (WdK): koedukativ
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *).
5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an
Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien,
Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern
Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu
legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der
Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind
nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist
beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische,
doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner,
Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden
geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben
vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge-
stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel
Lateinisch. *
*) s. V. 296.
as Königreich Ungarn, an sich selbst,
wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn,
darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu-
sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen;
d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein,
und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen
Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo
Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her-
zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer-
wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga-
risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga-
risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte
von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul-
garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi-
schen Türkei,
121. Das Königreich Ungarn,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
Geschlecht (WdK): koedukativ
61. Der Oestreichische Kreis.
€s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum
Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai-
sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen-
burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin
Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen-
furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die
Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im
sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui-
leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^
stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und
Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa-
den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und
im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und
die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen,
Laufenburg und Waldshur.
*) s. V. 63.
62. Anmerkungen über Oestreich.
^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150
Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör-
fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der
Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in
Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis
bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in
Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret,
Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in
Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor-
nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr-
lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts
Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde,
Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an-
dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu
Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk-
würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide.
Siehe V. 274.
£ J
3. Handb. 2 Th.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]