Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
44
1453.
1492.
B. England.
827—1066. Die angelsächsischen Könige (der bedeutendste Alfred der Große c. 900).
Ihre Herrschaft wird unterbrochen durch die Knuds des Grofsen von Dänemark und seiner Söhne, gestürzt durch den Sieg Wilhelms des Eroberers, Herzogs von dernormandie, bei Hastings 1066:
1066—1154. Die normannischen Könige.
1154—1485. Das Haus Anjou-Plantagenet.
Johann ohne Land (Bruder Richards Löwen-herz) bewilligt 1215 die Magna Charta, die Grundlage der englischen Verfassung. —
Der dreifsigjährige Krieg der roten und weifsen Rose (Häuser Lancaster und York) wird durch Heinrich (Vii.) Tudor beendigt:
1485—1603. Das Haus Tudor.
C. Die mohammedanischen Reiche.
Eroberung Konstantinopels durch die os-manischen Türken: Ende des griechischen oder byzantinischen (oströmischen) Kaiserreichs.
Eroberung Granadas durch Isabella von Castilien: Ende der maurischen Herrschaft in Spanien.
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TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Johann Richards Heinrich Heinrich Isabella_von_Castilien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
252
Deutschlands Wet den Nkemm. Auch Ostreich muu ^4. Lun
ihm Heeresfolge leisten (Allianz >4. März) und das *8"
Vaterland (Allianz 14. Febr.), durch dessen Herz de«
ungeheure Kriegszug seinen Weg nahm. Verzweif«
lungsvoll war die Lage des Königs; seinem Todfeinde,
dem Verderber seines Volks mußt' er beistehen ge-
gen den einzigen Monarchen, der noch unbezwungen
da stand und durch seine Macht wie durch die Bande
der Freundschaft zum Rächer und Retter Preußens de-
rufen schien. Kaum waren die Wunden des letzten
Krieges im Vernarben, kaum war ein Ahnungsgefühl
besserer Zukunft im Volke rege geworden, als mit
einem Gepäckzuge, wie vielleicht niemals ein Heer ihn
geführt, auf Requisition, Raub und Plünderung an-
gewiesen, entzügelt (durch ihres Führers revolutio-
naire After-Humanität) von der strengen Zucht, die
nur allein der Streiter Erniedrigung zu Räubern ab-
wehren kann, die zahllosen Kriegcrschaarcn sich über
das kaum aufathmende Land ergossen. Unabwendbar
schien ein gänzliches Verderben; Widerstand war un-
möglich, Nachgeben eben so gefährlich. Aber das
Volk sah fest und voll Vertrauen auf seinen König,
den es erkannt hatte durch sechs lange trübe Jahre;
aus seiner ruhigen unerschütterten Haltung schöpfte
es Muth zum Dulden, verbarg den glühenden Fein-
deshaß tief in der Brust, nicht ohne Vertrauen auf
die Gerechtigkeit des ewigen Vergelters. So wurd'
auch dieser Prüfungskelch glücklich geleert; das Preu-
stenthum, gegründet auf Gottesfurcht und treuen
unbedingten Gehorsam gegen den König, feierte mit-
ten in der unendlichen Drangsal, dem kampftrunknen
Feinde verborgen, damals schon einen herrlichen Sieg,
den schweren Triumph über die Leidenschaft des Has-
ses und der Rache. Friedrich Wilhelm gebot ein
ruhiges Verhalten, und kn stiller Ergebung duldete
sein Volk.
Während der größte Theil des preußischen Hilfs-
corps in Kurland focht, nur einige Reiterei und Ar-
tillerie bei dem Hauptheere sich befand, rückte dieses
unaufhaltsam den Russen nach, die, viel zu schwach
den gewaltigen Feind in offener Schlacht zu bestehn,
nicht ohne Verwirrung und Verlust in das Innere
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Extrahierte Personennamen: Muth Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
267
tron gemordeten oder verdrängten Stammes Bourbon,
Ludwig Xviii., auf den Thron seiner Väter als legi-
timen König zurückgeführt haben, das Alles gehört zur
Geschichte Frankreichs. Nur mag hier noch der Ge-
rechtigkeit und Milde unseres Königs und seiner Aner-
kennung des Muthes und der Ausdauer der Truppen,
aller Opfer, welche das Vaterland gebracht, und des
verdienten Ruhmes gedacht werden, der dem Beherr-
scher Preußens , dem Volk und dem Heer im Wetteifer
um den Siegerkranz geworden ist. Nicht die Siegs-
görtin bloß, des brandenburger Thores unserer Königs-
stadt herrliche Zierde, nein, auch der Sieg selbst, den
alten Ruf, die alte Ehre haben wir wieder heimge-
bracht in das Vaterland. Möge der letzte Preuße sei-
nen Tod unter dessen Trümmern finden, bevor diese
Kleinode jemals von uns weichen!
In Folge des ersten Friedens von Paris,
der Frankreich unter dem Schirme des bourbonifchen
Königshauses, nach seinen Gränzen vom Jahre »792
noch mit einigen Vergrößerungen, aufs neue in die
Reihe der europäischen Hauptstaaten stellte, wurden
die von den französischen Truppen bis dahin gehalte-
nen festen Plätze im Vaterlande geräumt und dem
rechtmäßigen Landesherrn übergeben. Den Unterhänd-
ler jenes Friedens, den hochverdienten Staatskanzler
von Hardenberg, erhob der König in den Fürsten-
stand. Die verbündeten Monarchen bekundeten ihre
Sendung als Friedensstifter und Wicderherstcller Eu,
ropa's durch eine Grcßmuth, wie die Geschichte sie
schwerlich nochmals ausweisen dürfte. Sie verzichte-
ten auf die Summen, welche ihre Regierungen für
geschlossene Verträge, Lieferungen und Vorschüsse von
Frankreich zu fordern hatten, übten dagegen die strenge
Gerechtigkeit, alle Forderungen von Privatpersonen zu
sichern. Ern Monacchenkongreß zu Wien sollte, nach-
dem die Erhaltung der französischen Monarchie
und die Wiederherstellung des österreichischen wie
des preußischen Staats als nothwcndig anerkannt
und durch Traktate im voraus bestimmt waren, die vielen
und großen anderweitigen Interessen des von der Revolu-
tion gänzlich umgestüczten europäischen Staatensystems
ausmachen, richten und somit dir Grunbzüge eines
50, Mai
1814
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xviii Ludwig von_Hardenberg
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Paris Frankreich Frankreich
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
2ö0
werte, und eln phantastisches Gebäude dafür hsiistellto,
hochgethürmt auf Leidenschaft und eine Unbedingtheir,
die das Geschöpf frevelnd zum Schöpfer erhob.
. 3. Febr. Der König rief die Streitfähigen seines Volks
9* * zu den Waffen, als Freiwillige dem Sinne nach,
in welcbem jeder höhere Mensch aus eignem Antriebe
seine Pflichten erfüllt, das Rechte thut und die Tu-
gend übt, nicht aber als wenn ein Uebriges oder dem
Herrscher damit ein Gefallen geschähe. Auf solche
Weise hätte Friedrich Wilhelm ihren Beistand
weder gewollt noch dessen bedurft.
Also sammelte sich mit Blitzesschnelle ein Heer
Um des Königs Banner, bereit mit Ihm das Vater-
land von dem Joche der Fremden zu retten oder eh-
renvoll unterzugehn, wie die ernste Kriegerpflicht es
gebeut. Bewährte Männer eilten herbei als Führer
und.lenker der Schaaren; Blücher, Scharnhorst,
Gneisenau, mit ihnen andre, deren Namen in den
Jahrbüchern des Befreiungskrieges glanzen. Die Col,
legien, die Büreaux, die Werkstätten des Kunstfleißes,
die Hörsäle leerten sich; Väter zogen heran mit ihren
Söhnen, Brüder mit Brüdern; Hand in Hand mit
Gott, für König und Vaterland auf Leben
Und Tod einträchtig verbunden, standen Vornehme
und Geringe, Reiche und Arme, des trennenden Ran-
ges und Goldes vergessend, neben einander in den
Reihen des Heers. Wer nicht kommen konnte mit
dein Schwert, der gab freudig seine Habe; kein Opfer
war zu groß, kein Andenken zu theuer, kein Kleinod
zu köstlich: Menschen, die kaum wußten, was das
Vaterland sei, brachten ihr Scherflein freudig dar,
sobald sie hörten, wie der gute König dessen bedürfe,
um den verhaßten Feind auf immer zu entfernen.
Das war kein Freiheitstaumel, keine Erkenntniß aus
irgend einem Revolutions-Katechismus, keine Folge
der Turnerei, keine Sehnsucht nach einer britischen,
nocdamerikanischen oder schwedischen Verfassung. Das
Preußenthum war es, die natürliche und reine
Wirkung aus der Lehre von dem Wesen der ächten
Monarchie, wie Natur und christliche Offenbarung
sie täglich verkünden, die Frucht des musterhaften
Waltens einer Reihe väterlich gesinnter Herrscher,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
59
Titel eines Beschützers des heiligen Grabes. Als er schon
1100 starb, wurde sein Bruder Balduin König von Jerusalem,
und auf diesen folgten noch sieben andere.
§. 33. Fortsetzung.
Fünfzig Jahre nach dem ersten Kreuzzuge ließen sich
der deutsche Kaiser Konrad Iii. und der französische König
Ludwig Vii. durch die Klagen der Christen in Palästina,
welche unaufhörlich von den Türken angegriffen wurden, zu
einem neuen Kreuzzuge bewegen (1147). Allein fast das
ganze treffliche Heer wurde in Ungarn, Servien, Griechen-
land und Kleinasien durch Mangel an Lebensmitteln, durch
Krankheit, falsche Wegweiser und feindliche Angriffe auf-
gerieben und beide Fürsten kehrten, nachdem sie in Jerusalem
ihre Andacht verrichtet hatten, mißvergnügt mit dem Reste
ihres Heeres zurück.
Als 1187 Jerusalem von Saladin, dem Sultan von
Aegypten und Syrien, erobert worden war, beschloß der
70sährige Kaiser Friedrich I. von Deutschland einen neuen
Kreuzzug. Schon im folgenden Jahre zog er, nachdem Alles
wohl vorbereitet war, mit einem wohlgerüsteten Heere aus.
Nach unglaublichen Mühseligkeiten kam er nach Asien; doch
hier war seiner Laufbahn ein Ziel gesetzt, denn er ertrank
im Flusse Saleph 1190. Zugleich waren Richard Löwen-
herz von England und Philipp August von Frankreich
zur See nach Palästina gezogen und kamen glücklich vor
Ptolemais oder Acco an, welches schon zwei Jahre lang von
Heinrich von Schwaben und dem letzten Könige von Jerusa-
lem belagert wurde. Endlich ergab sich die Stadt. Allein
Richard beleidigte Alles durch seinen Stolz und so kehrten
zuerst die Deutschen und dann auch der König von Frankreich
zurück. Richard rückte nun allein gegen den fast dreimal stär-
kern Saladin. Aber die zurückgebliebenen Franzosen kränkten
ihn auf alle Weise, und als er schon im Angesichte Jerusalems
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Extrahierte Personennamen: Balduin_König Konrad_Iii Konrad Ludwig_Vii Ludwig Jerusalem_von_Saladin Friedrich_I._von_Deutschland Friedrich_I. Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Heinrich_von_Schwaben Heinrich Richard
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Palästina Ungarn Kleinasien Jerusalem Syrien Asien England Palästina Frankreich
102
nach einer 72jährigen Regierung starb, frohlockte das ganze
Volk.
§. 53. Die deutschen Kaiser vom dreißigjährigen
bis zum siebenjährigen Kriege.
Auf Kaiser Ferdinand Iii. folgte Leopold I. (1658—
1705), ein frommer und gutmüthiger, aber schwacher und
unduldsamer Mann. Er mußte mit den Franzosen (s. Z. 52)
und mit den Türken Krieg führen. Seit Solimán Ii., der
1529 sogar Wien belagert hatte, waren die Türken oft in
Ungarn und Oestreich eingefallen und hatten ganz Europa
in Schrecken gesetzt. So fielen sie auch unter Leopold I. in
Ungarn ein, wurden aber geschlagen und zum Frieden ge-
zwungen. Da verschworen sich die Ungarn, welche mit dem
Kaiser unzufrieden waren. Aber die Verschwörung wurde ent-
deckt, eine große Anzahl Ungarn mit dem Tode bestraft und
den Evangelischen die Glaubensfreiheit genommen. Nun erhob
sich das ganze Volk unter den Grafen von Tökeli und rief
die Türken zu Hilfe. Sultan Muhamed Iv., von Ludwig Xiv.
zum Kriege gereizt, ließ 200000 Mann in Oestreich einrücken
(1683) und Leopold, der den Türken kaum 30000 Mann
entgegenstellen konnte, rief die Deutschen und den König von
Polen, Johann Sobieski, zu Hilfe. Die Türken kamen vor
Wien und belagerten die Stadt, die sich tapfer vertheidigte.
Da sie aber furchtbar beschossen wurde, wäre sie verloren
gewesen, wenn nicht noch zu rechter Zeit (11. September 1683)
das aus kaiserlichen, deutschen und vorzüglich polnischen Trup-
pen bestehende Befreiungsheer herbeigekommen wäre. Am
andern Morgen fiel der tapfere Polenkönig über die Türken
her, und setzte sie in eine solche Verwirrung, daß sie mit
Zurücklassung ihres unermeßlich reichen Lagers siohen. Der
Krieg wurde jedoch noch 15 Jahre lang in Ungarn geführt.
Bei Mohacz erfochten Prinz Eugen von Savoyen und Prinz
Ludwig von Baden einen herrlichen Sieg (1687), durch welchen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Iii Ferdinand Leopold_I. Leopold_I. Leopold_I. Muhamed_Iv. Ludwig_Xiv Ludwig Leopold Leopold Johann_Sobieski Johann Eugen_von_Savoyen Eugen Ludwig_von_Baden Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Wien Ungarn Europa Ungarn Ungarn Oestreich Polen Wien Ungarn
133
in Menge gebaut, auf den westindischen Inseln seit 150
Jahren. Das Raffiniren und Läutern des Zuckers erfanden
die Venetianer um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Candis-
zucker wurde schon vor mehreren Jahrhunderten gemacht. Nach
1750 fing man an, aus Runkelrüben Zucker zu bereiten.
Das Salz gewann man zuerst aus Seewasser, fand bald
auch Salzquellen. Die alten Aegypter verstanden schon das
Einsalzen des Fleisches und der Fische. Schon der römische
König Ancus Martins ließ Salinen anlegen, welche freilich
noch sehr unvollkommen waren. Seit dem 10. Jahrhunderte
reinigten es die Deutschen durch Auflösen, Abschäumen und
Filtriren. Seit Ende des 16. Jahrhunderts wurden Gradir-
werke angelegt, um das Brennmaterial zu sparen. Zu diesen
Werken nahm man zuerst Stroh, dann Dornen. Den Wein-
essig kannten die Alten schon. Später kamen andere Esfig-
sorten dazu; der Holzesfig ist eine Erfindung der neuesten
Zeit. Die ersten Tabakspflanzen kamen im 16. Jahr-
hunderte aus Amerika nach Portugal, 1560 durch Nicot,
französischen Gesandten in Portugal, nach Frankreich; aber
erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts scheinen die Europäer
das Tabakrauchen angefangen zu haben. Der Gebrauch des
Schnupftabaks soll bei den Spaniern aufgekommen seyn.
Die ältesten Gefäße waren aus Stein, Holz oder
hartgebranntem Thon. Schon die Aegypter und Chinesen ver-
stanven die Kunst, irdene Geschirre zu verfertigen, und
die Töpferscheibe war schon mehrere Jahrhunderte vor Christi
Geburt bekannt. Auch verstanden die Aegypter das Glafiren
und Bemalen der Geschirre mit einigen Metallkalken. Bis
zum 14. Jahrhunderte wurde die Malerei der irdenen Ge-
schirre immer nur unter der Glasur gemacht; die Malerei auf
der Glasur soll der Florentiner Lucca della Robbia erfunden
und der Franzose Palissy verbessert haben. Fasance wurde
zu Anfang des 16. Jahrhunderts zu Faenza in Italien zuerst
verfertigt. Das englische Steingut erfand der Engländer
Bentley und verbesserte Wedgewood nach der Mitte des
18. Jahrhunderts, worauf auch schöne metallfarbene Glasuren
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Extrahierte Personennamen: Martins Christi Bentley
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Portugal Portugal Frankreich Italien
Vorbereitung. §. r4<
15
r) die Zeit seiner Regirung, mittelst der kürzer« Linie unter
der Lebenslinie, 4', 0", — 4o Jahre; 3) sein Geburtsjahr
io85/ v. C.; 4) den Anfang seiner Regirung 1055; und
5) daß er A°. 1015, v. C. gestorben sei. Eben so
c) Ravl den Grosen betr. Da wird sich zeigen, daß
er A°. C. 741 **) gebohren, und A°. 8i4 gestorben sei;
ferner daß er die Regirung A°. 768 angetreten, 73 Jahre
gelebt, und 46 I. regirt habe.
**) Anmerkung. Bei Messungen vor Chr. Geburt wird von
der Rechten gegen die Linke gemessen, d. h. der Zirkel wird auf
den Linien der Jahrhunderte gegen Chr. Geburt hin eingesezt,
und gegen die Linke eröffnet; hingegen nach Chr. Geburt um-
gekehrt, wo auf den Jahrhunderten zur Linken eingesezt, und
der Zirkel gegen die Rechte eröffnet wird.
Noch ein Beispiel aus neuerer Zeit gebe ich hier zur
Uebung: Frtederjch Ii., König von Preussen, soll es sein,
der im i8ten Jahrhundert lebte, und zugleich auf allen
drei Karten verzeichnet ist, wo folglich, wegen den ver-
schiedenen Masstaben, seine Lebens- und Regirungslinie,
nebst andern Distanzen in verschiedener Gröse ins Auge
fallen. Bekanntlich ist dieser bewunderte Fürst A°. 171z
gebohren; kam A°. 1740 zur Regierung; und starb A°.
1786. — Man messe nun, und zwar auf jeder Karte ih-
rem Masftabe, jedesmal auf der senkrechten Linie 1700
eingesezt: a) Ob die Distanz (in horizontaler Richtung mit
der Lebenslinie genommen) auf jeder Karte enthalte: und
2", — 12 Jahre, folglich zusammen das Geburtsjahr 1712;
b) im nehmlichen Puncte auf gedachter Linie (1700) ein-
gesezt, und den Zirkel bis ans Ende seiner Lebenslinie er-
öffnet: Ob die Distanz besage auf jeder Karle, 8', 6",
= 86 Jahre, folglich das Sterbejahr 1786. c) Ob der
Anfang seiner Regirung (die kürzere Linie) auf jedem
Maöstabe 4', o", = 40 Jahre betrage, d) Ob seine Le-
benslinie enthalte: 7', 4", — 74 Jahre; und e) seine
Regirungslinie 4*, 6", — 46 Jahre, gleich der Regirung
Karl des Grosen.
Aus Voranftehendem ist hoffentlich zu entnehmen, daß
der erwähnte geometrische Masstab das Fundament bei
jeder Karte in ihrer Einrichtung, und zugleich der all-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Ii. Völker nach Chr* Geburt. — England. §. 71. 115
jst; wozu die pompöse Hofhaltung und sorglose Regi-
rung Ludwigs Xv das ihrige reichlich beigetragen hat.
,3. Allso mußte Ludwig Xvi für den Stolz seiner zween
Vorfahren büsen; und Frankreich sähe, nebft ganz
Europa darein verflochten, den Greuel der Verwü-
stung allenthalben hin verbreitet, bis die Vorsehung
dem Unwesen ein Ziel ftzte, wenigstens eine Pause
machte.
8. v*
Moment e der Geschichte Englands.
1.' Britannien kannten schon die Phönicier; auch die
Griechen besuchten die Zinn - Insel. In der 7ten
Periode wurde das Land eine Provinz der Römer,
welche nachmals dasselbe in der Völkerwanderung
feierlich aufgegeben, und seiner eigenen Vertheidigung
überlassen haben.
2. Da nun nach der Römer Abzüge die Picken und Skoten
sogleich feindlich die Britten anfielen; diese aber des
Krieges entwöhnt waren: so gab man Rath die Sach-
sen und Angeln aus Deutschland gegen jene Feinde
zu Hilfe zu rufen. Sie kamen, vertrieben die Feinde,
blieben aber zum Verdruß der Britten selbst im Lande
stzen, und errichteten erstmalig 7 kleine Königreiche.
(S. 2te Karte).
3. Diese sogenannte Heptarchie dauerte bis in die gte
Periode, da Egbert dieselbe A°. 828 in eine Monar-
chie verwandelte, welche den Namen England erhielt.
— Egberts Nachfolger erlebten die Einfälle der Nor-
männer ( Dänen ), und sahen sich gezwungen diesen
Feinden Tribut (Däne-Geld) zu geben.
4. König Alfred/ ein preiswürdiger Regent, trieb die
Danen wieder aus dem Lande, und förderte durch
weise Einrichtungen den Wohlstand seineö Volkes. —
Aber von Alfred's Nachfolgern geriethen einige wieder
in ein sorgloses Regiren: Da kamen die Dänen in
H 2
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig_Xvi Ludwig Egbert
Extrahierte Ortsnamen: Chr* England Frankreich Europa Englands Deutschland England
Ii. Völker nach Chr. Geburt. — Normänner. §. 73. "5
verblieben; nun aber, mit den gedachten 7 Provin-
zen wieder vereiniget, das neue Römgreich der Nie-
derlande ausmachen.
Normänner.
§. 73*
Ihre Charakteristik.
Aus dem nördlichen Europa, dem vermeinten Eis-
Meere der Alten, brachen, hauptsächlich in der yten Pe-
riode, die Normänner oder Skandinavier, ein kriegerische-
Volk von germanischer Abkunft, in Schwärmen und wie-
derhohlten Streifzügen hervor. Sie trieben Seeräuberei,
wie einst die Sachsen, und wurden deshalb fast der gan-
zen West- und zum Theil der Südküste Europens, wie
auch hie und da dem innern Lande zur Last und zum
Schrecken, wohl über zweihundert Jahre. Eigentlich plün-
derten sie nur; doch kriegten einige auch Lust in der
Fremde zu bleiben, und daselbst Staaten zu errichten.
So unterjochten sie, innerhalb der Ostsee, die Esthen
und Novgoroder Slaven, worauf Rurik und seine Brüder
den Russischen Staat gründete. — So ließ sich Rollo aus
Norwegen die Normandie abtreten, ward Karls des Ein-
fältigen Tochtermann, und ein Christ. — So eroberten
und beherrschten die Dänen eine Zeitlang England. —
So entrissen Normänner, auö der Normandie kommend,
den Oströmern und Arabern ganz Neapel und Sicilien.—.
Und so kam Wilhelm, Herzog der Normandie, hinüber
nach England und ward König.
Seit der Einführung des Christenthums in Skandi-
navien, gegen das Ende der yten Periode, wurden aus
den vielen kleinen Staaten die Reiche Dänemark, Norwe-
gen und Schweden gebildet. (Siehe die rte Karte in der
Mitte).
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Extrahierte Personennamen: Karls Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Nie- Europa Sachsen Europens Russischen_Staat Norwegen England Neapel Sicilien England Schweden