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1. Vaterländische Geschichte - S. 220

1900 - Berlin : Nicolai
220 Bruder des Hingerichteten Königs als Ludwig Xviii.*) In dem ersten Pariser Frieden (am 30. Mai) räumte man Frankreich die Grenzen von 1792 ein; es blieb demnach im Besitz der deutschen Lander Elsaß und Lothringen. Von den zahlreichen entwendeten Kunst,chatzen wurde nur der Siegeswagen mit der Viktoria aus Frankreich zurückgebracht und wieder auf dem Brandenburger Thore aufgestellt. b) Der zweite Befreiungskrieg. 1815. 1. Napoleons Rückkehr. Im Herbste des Jahres 1814 versammelten sich die Fürsten mit ihren Räten und Feldherren in Wien, um über die Neugestaltung aller Verhältnisse in Europa zu beraten. Bei der Geltendmachung ihrer Ansprüche zeigte sich ihre Uneinigkeit und Eifersucht noch deutlicher als während des Krieges. Da ging plötzlich die Schreckenskunde durch das Land: „Napoleon hat die Insel Elba verladen und ist nach Frankreich zurückgekehrt." Schadenfroh hatte der Verbannte auf Elba den Zwiespalt, der zwischen seinen früheren Gegnern herrschte, beobachtet. Auch die steigende Unzufriedenheit der Franzosen mit der neuen Regierung war ihm nicht unbekannt geblieben. Die günstigen Umstände wahrnehmend, verließ er heimlich seine Insel und landete am 1. März 1815 mit seinen Getreuen an der französischen Küste. Wie er erwartet hatte, so geschah es: überall wurde er mit Jubel aufgenommen, Volk und Heer fielen ihm zu, der neue König mußte Frankreich verlassen^ Napoleons Reise nach Paris glich einem Triumphzuge. Die in Wien versammelten Fürsten vergaßen allen Streit und alle Zwietracht. Ganz Europa stand gegen den gemeinsamen Feind auf. Seiner Versicherung, daß er fortan in Frieden regieren wolle, schenkte man nirgends Glauben. Überall wurde zu dem neuen Kampfe eifrig gerüstet. — Am schnellsten war England auf dem Platze, ^m Verein mit niederländischen, Hannoveranischen, braunschweigischen und anderen Truppen stellten sich die Engländer in dein neuerrichteten Königreich der Niederlande auf. Unter den übrigen Mächten stand Preußen zuerst kriegsbereit da. Fürst Blücher war wieder der Führer des Heeres, das sich an der Maas sammelte. Nach und nach solltenalle kriegstüchtigen Truppen über den Rheinziehen. 2. Die Schlacht bei Ligny. Durch schnelle Siege hoffte Napoleon sich auch gegen die feindliche Übermacht zu behaupten. Mit seinen kampfgeübten Truppen eilte er an die Nordgrenze seines Reiches. *) Ludwig Xvii., der Sohn des vorigen Königs, hat (wie Napoleon Ii.) den Thron nie inne gehabt.

2. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 64

1889 - Berlin : Nicolai
— 64 — Seit der Kaiser') uns genommen, Hat wohl niemand je vernommen, Daß ein Fürst hier war' gekommen, Der die Räuber so erschrecket. — Tie Qnitzows spotten seiner Hand, Er war von Nürnberg ihnen Tand: „Faßt er vor unfern Schlössern Stand, „Wir woll'u zur Erde ihu strecken! „Vor tausend sind wir ohn' Gefahr; „Und regnet's Fürsten noch ein Jahr, „Wir achten kaum sie wie ein Haar, „Ja selbst mit Riesen und Recken! „Sie mögen reiten und rücken „Mit Schleudern, Tartscheu und Stücken, „Wir woll'n nach Hause sie schicken, „Daß zwei je schleppen den dritten!" Der Fürst wollt' fechten ohne Schwert Und gab den Qnitzows Panzer wie Pferds, Doch war vor ihnen er nnbewehrt, Daß arg die Lande da litten. — Die Qnitzows waren von tollem Mut; Sie sprachen: „Gilt's Hand oder Hut, „Es bleiben die Schlösser doch unser Gut, „Er soll uns nicht verjagen!" Des wurde den Fürsten es endlich leid. Mit Rittern und Mannen sie waren bereit; In Treuen zum Kampfe sie gaben den Eid Mit Freunden einander und Magens. Da wurde die Rüstung nicht länger verwahrt; Die Edlen, die Fürsten von hoher Art, Hinaus sie zogen auf Heeresfahrt, Sie wollten zusammen nun streiten. Der Bischof von Magdeburg kam zuhand, — Von Schwarzbnrg Günther ist er genannt — Zu P laue das Schloß er heftig berannt' Mit Macht von allen Seit«:. ') Karl Iv., unter dem die Mark Ruhe und Frieden hatte. 2) Anspielung auf den Vergleich des Burggrafen mit den Rittern zu Berlin im April 1413; Riedel, Geschichte zc. Ii., S. 128. 3) Verwandten.

3. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 267

1889 - Berlin : Nicolai
— 267 — würde jetzt weniger Schwierigkeit haben, als in der Folge, indem in diesem Augenblick eine ähnliche Einrichtung in den Städten jenseits der Weichsel stattfindet^). Eiue jede Stadt mit einem gewissen Kreis des umgebenden Landes hätte daun ihre Miliz-Kompagnien, theilsinfanterie, theils Kavallerie. Sie besetzten einige Thore der Stadt und hätten außerdem ihre Waffen. Sie kleideten und bewaffneten sich selbst und erhielten keine Besoldung. Die Infanterie konnte Büchsen führen, alle sich grün kleiden. Die Kom- pagnien eines jeden Stadtbezirks versammelten sich jährlich und würden von dem kommandierenden General der Provinz, den Landständen und den ersten Civilbehörden gemustert; nachher erfolgte ein Scheibenschießen .... 3) Würde diese Miliz, wenn günstige Umstände zur Verteidigung des Vaterlandes eintreten sollten, sehr bald ohne Aufsehen vermehrt werden und mit den stehenden Truppen dienen können. Sie würde zur Verteidi- guug der Flüsse, Posten und in durchschnittenem Terrain in Verbindung mit Liuieutruppeu verwendet werden und bald den Dienst gnter, leichter Truppen leisten. Nur in der Hinsicht, daß diese Einrichtung jetzt ohne Anstehen augeordnet und in der Folge vielleicht zu großen Zwecken dienen kann, bringe ich sie bei Ew. Majestät als einen Gegenstand, der eine nähere Untersuchung verdient, allernnterthänigst in Anregung. Memel, den 31. Juli 1807. 296. Scharnhorst über die Heeresreorganisation. 1807. Brief an Clausewitz vom 27. November. ipertz, Das Leben des Ministers Freiherrn vom Stein, Berlin 1850 ff., Bd. Ii., 184 f.) Wäre es möglich, nach einer Reihe von Drangsalen, nach Leiden ohne Grenzen aus deu Ruiuen sich wieder zu erheben, wer würde nicht gern alles daran setzen, um den Samen einer neuen Frucht zu pflanzen, und wer würde nicht gern sterben, wenn er hoffen könnte, daß sie mit neuer Krast und Lebeu hervorginge! Aber nur auf einem Wege, mein lieber Clanfewitz, ist dies möglich. Man muß der Nation das Gefühl der Selb- ständigkeit einflößen, man mnß ihr Gelegenheit geben, daß sie mit sich selbst bekannt wird, daß sie sich ihrer selbst annimmt; nur erst dann wird sie sich selbst achten und von anderen Achtung zu erzwingen wissen. Darauf hinzuarbeiten, das ist alles, was wir können. Die Bande des Vorurteils lösen, die Wiedergeburt leiten, pflegen und sie in ihrem sreien Wachstums nicht hemmen, weiter reicht unser Wirkungskreis nicht. So sehe ich die Sache, so sehe ich unsere Lage an. Ich ziehe mich sehr wenig bei dieser Lage des Ganzen in Betracht. Ich habe den besten Willen zu wirken, wo ich kann; ich bin aber nicht dazu gemacht, mir Anhang, Zutrauen dnrch ') Scharnhorst spielt hier aus die in Berlin und in andern okkupierten Städten von den Franzosen eingeführte Nationalgarde an.

4. Griechische und römische Geschichte - S. 40

1892 - Berlin : Nicolai
40 3. Das Ägyptische unter den Ptolomäern. Kleine Reiche entstauben in Kleinasien. (Armenien, Poutus, Kappabocien, Bithynien, Pergamon). Ende des Demosthenes. In Griecheulanb weckte die Nachricht vom Tode Alexanbers die Hoffnung, vom makebouischen Joche Befreit Zu werden. Demosthenes kehrte aus der Verbannung zurück. Der makebonische Feldherr Antipater, welcher die Herrschaft der Makebonier in Griechenland aufrecht zu erhalten hatte, mußte sich in die Stadt Lamia einschließen. Aber er erhielt Verstärkung, toährenb die Griechen sich zu einer kräftigen Kriegführung nicht aufraffen konnten. Daher würden sie bei Krarnrnn ge-322 schlagen. Nun ging der Rest ihrer Unabhängigkeit verloren. Die Makebonier besetzten Athen; alle Bünbuisse mußten ausgelöst werben. Demosthenes rettete sich auf die Insel Kalauria (Argos). Als die Verfolger nahten, sog er das Gift ein, das er mit sich trug.

5. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 95

1879 - Berlin : Nicolai
95 sie verweigerten so lange die Huldigung, bis er alle ihre Privilegien bestätigt hätte. In Königsberg kam es sogar zu einer Empörung. Aber der Kurfürst ließ den Bürgermeister Rhode ergreifen und auf die Festung Peitz bringen, wo er nach sechzehnjähriger Gefangenschaft starb; den Oberst von Kalkstein, der nach Warschau gegangen war, um die Hülfe der Polen gegen ihn anzurufen, ließ er dort ergreifen und in Memel hinrichten. So große Unzufriedenheit das bei den Preußen auch erregte, der Kurfürst setzte seinen Willen bei ihnen durch, überzeugt, daß solche Maßregeln zum Wohle des Ganzen nöthig seien. So gründete er den brandenburgischen Staat. t Die Schlacht öei Jehröellin. Unter allen Staaten Europas war damals Frankreich der mächtigste. An der Spitze desselben stand Ludwig Xiv., ein ehrgeiziger und eroberungssüchtiger König, der um seines Ruhmes und seines Landes Vergrößerung willen vier blutige Kriege führte. Zuerst griff er die Spanier an, und als ihnen die Holländer so wirksam zu Hülfe kamen, daß er Frieden schließen mußte, war sein Zorn gegen diese so groß, daß er plötzlich mit überlegener Macht in ihr Land einfiel. Das kleine Volk der Holländer war ihm im Felde nicht gewachsen; es gerieth daher in große Noth, schaute sich aber lange vergebens nach Hülfe um. Da erschien Friedrich Wilhelm mit einem Heere; denn er hatte richtig erkannt, daß die Uebermacht Frankreichs auch Deutschland bedrohe. Zwar mußte er sich, weil er vom Kaiser nicht unterstützt wurde, zu einem Frieden verstehen. Als aber die Fortschritte der Franzosen das deutsche Reich immer mehr bedroheten, und der Kaiser ihnen deßhalb den Krieg erklärte, erschien auch Friedrich Wilhelm mit 20000 Mann, um sich mit den Feinden Frankreichs zu vereinen. Er lagerte in den Maingegenden; da aber gelangte die Nachricht zu ihm, daß die Schweden in die Mark Brandenburg eingefallen seien. Ludwig Xiv. hatte nämlich, um den Kurfürsten, seinen gefährlichsten Feind, vom Kriegsschauplätze zu entfernen, diese seine Verbündeten dazu bewogen. Die schwachen Truppenabtheilungen, welche in der Mark standen, waren ihnen nicht gewachsen. Zwar bewaffneten sich die über die Bedrückungen erzürnten Bauern und schaarten sich unter Fahnen zusammen, welche die Inschrift trugen: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten und Herrn mit unserm Blut!" Allein was vermochten sie gegen die schwedischen Heeres-

6. Einleitung zur Universal-Historie - S. 61

1738 - Berlin : Nicolai
Rom. Hist, von den Kaisern im ersten Secul o. 61 Weib von der Welt gewesen, die etc, Agrippi-4.. C, na genannt, seines Bruders Germania Tochter, hat i-m mit vergifteten Pilhen aus demwege ge- f 54. räumet. Was ist vom Heto zu merken ? Er war der schlimmste unter allen, und an Grausamkeit war niemand seines gleichen. Wie hiesteu seine Eltern ? Cneus Domitius Aenobarbus und Agrippi- na, welche bei Claudio viel galt. Was ist von seiner Verschwendung zu merken? 1. Er ließ die Maul-Esel mit güldenen Hufeisen be- schlagen. 2. Im Meer mit güldenen Netzen fischen; 3. Und zog kein Kleid zweimahl an den Leib. 4. Um ein geringes schenkte er flugs eine Tonne Gol- des weg. was ist von seiner Grausamkeit zu merken? 1. Seinen leiblichen Vater richtete er mit Gift hin. 2. Seine Mutter Agrippina hat er aufdas allerer- schrecklichste umgebracht. 3. Sem ?rllexcor Seneca muste sich die Art seines Todes selber erwehlen, da er sich denn alle Adern offnen lassen. 4. Er hat die Stadt Rom an allen Ecken lassen an- zünden, weil er gerne sehen wolte, wie es gelassen, da Troja gebrennet: 5 Hat er grausam mit den Christen gehauset, wel- 64« ches die erste von den io. grossen Verfolgungen 68. der Christen gewesen. Nb. Von diesen Verfol- gungen siehe ein mehrers unten zu Ende des vier- ten Seculi- was

7. Theil 2 - S. 152

1880 - Stuttgart : Heitz
152 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. fortzutragen vermöchten. Da öffnete sich das Thor, und siehe da! in langem Zuge zogen die Weiber aus, jede aber trug auf dem Rücken ihren Mann; an der Spitze war die Herzogin mit ihrem Manne Welf auf dem Rücken. Schon wollte der Kaiser in Zorn entbrennen, aber ihn rührte die Liebe der Frauen; er lachte über die noch nie gesehene Reiterei und schenkte allen Einwohnern das Leben. Der Krieg endigte damit, daß Albrecht der Bär Sachsen dem jungen Heinrich dem Löwen wieder herausgeben mußte;*) Baiern aber blieb fürs erste bei Oestreich. Von Konrads Kreuzzuge (1147), den er mit Ludwig Vii. von Frankreich unternahm, ist schon oben die Rede gewesen. Als nämlich der Kaiser in Frankfurt am Main war, fand sich dort der Abt Bernhard von Clairvaux ein, ein feuriger Mann, der mit derselben Beredsamkeit wie einst Kukupeter zum zweiten Kreuzzuge auftief. Er war ein kleines, schwächliches Männchen, abgemagert durch Fasten und Bußübungen, und lebte, der Welt und ihren Freuden abgestorben, in einer ganz einsamen Gegend der Champagne, wo er das Kloster Clairvaux erbaut hatte. Der Drang aber, das Kreuz zu predigen, hatte ihn hinausgetrieben aus dem Kloster, und eben kam er vom ftanzösischen Hofe, wo es ihm gelungen war, König Ludwig Vii. zu einem Kreuzzuge zu bewegen.. Jetzt versuchte er dasselbe bei Kaiser Konrad, der ihm geradezu eine abschlägige Antwort gab. Aber Bernhard war nicht der Mann, der sich abweisen ließ. Er reifte dem Kaiser nach Speier nach und erhielt, als er ihn unter vier Augen ermahnte, die Antwort: „Ich werde mich besinnen." Als aber der Kaiser am Weihnachtstage in der Kirche war, erhob Bernhard unerwartet seine Stimme, **) hielt dem Kaiser in einer donnernden Predigt die unzähligen Wohlthaten vor, die Gott ihm erwiesen habe, und schloß mit den Worten: „Wie wirst du einst am Tage des Gerichts sagen können, du habest deine Pflicht erfüllt?" — Konrad war durch die Rede tief erschüttert; er stand auf und rief: „Ja,.ich erkenne den Willen und die Gnade Gottes; er soll mich nicht undankbar *) Doch gewann Albrecht der Bär dabei, indem die Mark Brandenburg unabhängig vom Herzogthume Sachsen und ein Neichslehen unter dem Kaiser wurde. Dies ist für die brandenburgisch-preußische Geschichte wichtig, weil nun die Mark Brandenburg der Kern wurde, an den sich die spätern Erwerbungen anschlössen. **) Die Stelle, auf welcher er gestanden, findet man noch im Mittelschiffe durch vier steinerne Rosen bezeichnet.

8. Theil 1 - S. 62

1880 - Stuttgart : Heitz
62 Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. zwanzig Wagen es hätten fortrücken können, melkte die Schafe und Ziegen und trank für den ersten Durst gleich die Hälfte der frischen Milch aus; die andere Hälfte wollte er bei der Abendmahlzeit zu sich nehmen. Nun zündete er das Feuer an und — erblickte die Gäste. „Wer seid ihr?" rief er, „wo kommt ihr her?" — „Ach!" sprach Odysseus zitternd — denn das rauhe Gebrüll des gräßlichen Ungeheuers hatte ihm allen Muth benommen — — „wir sind Griechen, kommen von Troja und wollen ins Vaterland zurück. Nun sind wir zu dir gekommen und hoffen, du werdest, fürchtend die Götter, uns mit Freundschaft aufnehmen und uns ein Gastgeschenk geben." —- „Ein Gastgeschenk?" brüllte jener, „ja, wartet, ihr sollt bald eins bekommen! Von den die Gastfreundschaft liebenden Göttern sprecht mir übrigens nicht; denn die gehen mich gar nichts an; wisset, wir Cyklopen sind weit vortrefflicher als alle Götter. Aber sagt mir doch erst," setzte er arglistig hinzu, „wo steht denn euer Schiff?" — Odysseus merkte, was er wollte, und antwortete: „Unser Schiff? Ach, das haben die Wogen zertrümmert; wir allein haben uns nur mit Mühe ans Ufer gerettet." — Darauf antwortete Polyphem weiter nichts, sondern faßte zwei der Griechen, schleuderte sie gegen die Felswand, daß Blut und das Gehirn umherspritzte hackte sie dann in Stücke, fraß sie, die übrige Milch dazu trinkend, mit Haut und Knochen auf und streckte sich anss Lager, um zu verdauen. „Halt!" dachte Odysseus, „nun wäre es Zeit, ihn mit dem Schwerte zu durchbohren." — Schon zog er es heraus, als ihm einfiel, daß sie ja dann Alle elendiglich verhungern müßten; denn wer von ihnen vermochte denn den großen Thürstein wegzuwälzen? Als der Morgen graute, melkte der Riese die Heerde und erquickte sich wieder mit zwei Griechen, die er wie die ersten an der Wand zerschmetterte; dann trieb er die Heerde aus und setzte die Thüre sorgfältig zu, damit ihm indessen Keiner entwische. Kaum war er fort, so ergriff Odysseus einen großen Stamm von Olivenholz, den sich der Riese zur Keule ausersehen hatte, der aber so groß war, daß er einem Mastbaume glich, machte ihn unten spitz und härtete die Spitze am Feuer. Dann warf er das Loos, wer ihm von den Gefährten in der nächsten Nacht beistehen sollte, den Pfahl dem Riesen ins Auge zu drehen, wenn er eingeschlafen sein würde. Bis dahin wurde das Werkzeug sorgfältig unter dem Miste verborgen. Am Abend kam der Cyklop wieder heim mit der Heerde, setzte den Fels wieder vor und speiste, wie am Morgen, zwei der Grie-

9. Geschichte des Altertums - S. 37

1912 - Habelschwerdt : Franke
37 Um 607 v. Chr. eroberten die Meder im Bunde mit den Babyloniern das Assyrische Reich (S. 24), aber schon 550 unterwarf der Perserkönig Cyrus Medien seiner Herrschaft. Cyrus wandte sich hierauf gegen das Reich der Lydier, das die westliche Hälfte Kleinasiens umfaßte. Er besiegte Krösus, den durch seinen großen Reichtum berühmten König von Lydien, und nahm ihn gefangen (S. 12). Die Perser eroberten Sardes, die lydische Hauptstadt, und gewannen fast ganz Kleinasien. Auch die von griechischen Kolonisten angelegten Küstenstädte kamen bald unter persische Herrschaft. Im Jahre 539 eroberte Cyrus Babylon (S. 24). Den Juden gestattete er die Rückkehr nach Palästina. Cyrus, der einer der bedeutendsten und edelsten Fürsten der orientalischen Geschichte ist, starb 529 im Kampfe gegen ein Nomadenvolk im Nordosten seines Reiches. Sein Sohn Kambyses eroberte Ägypten (S. 26), starb aber auf dem Heimwege. Nach einigen inneren Kämpfen kam (521) Darms, ein Verwandter des Königshauses, zur Regierung. Er schuf für sein Reich, das das heutige Deutsche Reich zehnmal an Größe übertraf, eine neue Verwaltung. Der König herrschte unumschränkt und hielt abwechselnd in Persöpolis, Susa, Babylon und Ekbatana Hof. Das Reich war in zwanzig Provinzen eingeteilt. An ihrer Spitze stand je ein Satrap, der oberster Verwaltungsbeamter und oberster Richter war. In den eroberten Ländern wurde die Verwaltung einheimischen Fürsten, von den Griechen Tyrannen genannt, übertragen. Die Steuern wurden gerecht verteilt. Die Provinzen mußten eine bestimmte Anzahl von Truppen zum Reichsheere oder Schiffe zur Kriegsflotte stellen. Durch die Anlage von Straßen und Kanälen wurde der Verkehr gefördert. Darius richtete auch schon eine Eilpost ein, die den Weg von Susa bis Sardes in sieben Tagen zurücklegte. Zur Erleichterung des Handels ordnete der König das Münzwesen des Reiches einheitlich. Darius wollte sein Reich noch weiter ausdehnen. Deshalb unternahm er einen Zug gegen die nördlich vom Schwarzen Meere wohnenden Skythen. Er ging über den Bosporus und überschritt die untere Donau auf einer Brücke, die er von griechischen Fürsten bewachen ließ. Einer von diesen, Miltlades, machte den Vorschlag, die Brücke abzubrechen, um Darius den Rückweg'abzuschneiden. Doch Histiäus, der Tyrann von Milet, widersetzte sich diesem Plan. Darius, der aus Mangel an Lebensmitteln sich zurückziehen mußte, entkam darum glücklich den ihn verfolgenden Skythen. So war sein Unternehmen zwar mißglückt, doch hatte er die griechischen Küstenstädte Thraziens seiner Herrschaft unterworfen. Die Perser glaubten an gute und böse Geister, die fortwährend miteinander um die Herrschaft kämpften. Der oberste der guten Geister war der Lichtgott Ormuzd, die Geister der Finsternis führte Ahriman. Neben Ormuzd stand der Sonnengott Mithra, der auch als Schlachtengott verehrt wurde. Nach dem Glauben der Perser nimmt der Mensch an dem Kampfe der Geister teil und kann dem Guten durch Fleiß, Heitighaltung des Feuers,

10. Johann Matthias Schröckhs öffentlichen Lehrers der Geschichte zu Wittenberg Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 381

1795 - Berlin Stettin : Nicolai
Fünft. Zeitr. Greg. Vh. biscolnmbusu. Luther. z8r mals neun Fürsten in demselben durch ihre an- In. Et, sehnlichen Eändereyen und wichtigen Vor- ~ rechte, besonders durch das Recht den Kai- ser zu erwählen, eine vorzügliche Größe be- haupten, dient ungemein zur Erhaltung der Freyheiten und der Ruhe des gestimmten Reichs. Allein die mannichfaltige Nngletch- heit, die sich zwischen den Ständen des deutschen Reichs findet, hindert hauptsäch- lich eine vollkommene Einigkeit unter densel- den, welche dieses Reich zu den größten und edelsten Thaten Härte geschickt machen können. 2. Dre Christen haben in diesen Zeiten Warun, gleichsam mit allen ihren Kräften daran gear- ^Chn. beitet, ihre Religion nicht allein unnütz für Religion die menschliche Gesellschaft, sondern sogar der, ¡¡¡¡¡!™¡¡¡¡?s selben schädlich zu machen. Daraus sie, schädlich het man, daß sie dieselbe nicht mehr in^machr der Gestalt gehabt haben, in welcher sie ge- ( stiftet worden ist. Man muß auch aus der Leich- tigkeit, mit welcher die Lehrer ihrer Religion sich zu ihren höchst gefürchteten Herren auf- warftn; aus der wuth, mit welcher sie ein- ander wegen der Religion verfolgten; und aus der Bereitwilligkeit, mit welcher sie die seltsamsten Anstalten und Cärimonien für Christenthum angenommen haben, schließen, daß ihr Verstand bey dev Religion fast gar nicht geschäft 2. Wie sind die Christen zu dieser Zeit mit ihrer Religion umgegangcn? —- Beyspiele davon! — War denn die- ses das erste und wahre Christenthum? — Wodurch ist denn diese Religion hauptsächlich sehr verdorben wor« den? — Worinne hat stch insonderheit die Unwissenheit und Leichtgläubigkeit der Christen in Religiynssache» geze-gt?
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