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1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 89

1904 - Oldenburg : Nonne
— 89 - daß ein wahrhaft nationales Werk geschaffen werden soll. Nur durch Proklamierung dieses Prinzips ist eine Annäherung an den Süden anzubahnen. Geschieht diese Anbahnung nicht, so wird die Kluft immer größer werden, und ein neuer Bruderkrieg unter Einmischung des Auslandes bedroht uns. Einem deutschen Kaiser kann sich auch ein König von Bayern demnächst unterordnen, denn schon früher haben Könige den Kaiser als ihr Oberhaupt anerkannt; allerdings wird Bayern stets eine selbständigere Stellung einzuräumen sein, aber eine gewisse Unterordnung unter das „Reich" wird es sich gefallen lassen müssen, dazu aber bereiter sein, als zu einer Unterordnung unter Preußen. c) 1870-1871. <M). Proklamation dcs Großherzogs beim Ansmarsch der Oldenburger. 1870 Juli 28. — v. Finckh, Geschichte des Infanterieregiments Nr. 91. Berlin 1881. S. 126. — Bei dem Ausmarsch ans der Garnison rufe Ich Euch, Kameraden, noch ein herzliches Lebewohl zu. Der Erbfeind bedroht wieder unsere Grenzen. Der beginnende Krieg wird über die Zukunft unseres teuren deutschen Vaterlandes entscheiden. Ein schwerer Kampf steht uns gegen den kriegsgewohnten Feind bevor, doch freudigen Mutes gehen wir ihm entgegen in demütigem, aber festem Vertrauen aus Gott, deu Lenker der Schlachten, bauend ans unsere gerechte Sache, gehoben von dem erhebenden Bewußtsein, daß ganz Deutschland sich wie ein Mann in opferwilliger Treue erhoben hat, den plötzlichen Ueberfall abzuwehren. — Ihr seid berufen, mit in den vorderen Reihen zu kämpfen. Ich weiß, daß Ihr dieser Ehre würdig seid. Vergeht nicht, daß der christliche Krieger wie dnrch Tapferkeit im Kampfe durch Ausdauer in Ertragung von Be- schwerden und Entbehrungen, vor allem aber durch strenge Manneszucht sich auszeichnen muß, und daß er dem entwaffneten Feinde und den friedlichen Einwohnern auch im Feindesland schonend begegnen muß. Die oldenbnrger Truppe hat stets diese Soldatentugenden zu eigen gehabt. Ein Hoch dem ruhmreichen königlichen Feldherrn, der alle vereinten deutschen Heere zum Kampfe führt! Hoch unser teures Vaterland! Oldenburg, den 28. Jnli 1870. Nikolaus Friedrich Peter. 91. Ausmarsch. 1870 Juli 30. — Günther Boschen, Kriegserinnerungen eines Einnndnennzigers. Oben1 bnrg 1897, S. 7. — Um 4 Uhr: „Bataillon marsch!" „Tarn taut, Tant tarn." „Muß i denn, muß i denn zum Stndle hinaus," so unter Trommelschall und Pfeifenklang giugs über die Rosenstraße in festem Schritt und Tritt zum Bahnhof hin. Die Straßen waren mit Menschen angefüllt, ein ununterbrochenes Hurra begleitete uus, am Bahnhof stand alles Kops an Kopf,

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 132

1869 - Hildburghausen : Nonne
132 Mittlere Geschichte. flucht geboten hätten. In ihnen, wo bischöfliche oder kaiserliche Vögte das Oberaufsichtsrecht übten, entwickelten sich allmälig selbständige Korporationen. Die Ge- Den Kern der Bürgerschaft bildeten die sogenannten Geschlechter, d.^h. schlechter, diejenigen Familien, welche zuerst den Grund und Boden der Stadt inne- gehabt hatten. Außer ihnen gab es eine Menge unfreier Bürger, welche herzugezogen waren und entweder Handwerke trieben oder den reichen Bür- gern als Knechte dienten. Jene Geschlechter traten durch Wechselheiraten und gemeinschaftliche Handelsunternehmungen in eine enge aristokratische Verbindung zusammen und behielten sich auch allein das Recht öffentlicher Versammlungen, die sogenannte „Nitterzeche", vor. Der aus ihnen er- richtete Gemeinderath, an dessen Spitze der Schultheiß stand, wußte nach und nach die Wirksamkeit des herrschaftlichen Vogtes zu beschränken und sich fast die ausschließliche Verwaltung der Stadt anzueignen. Später aber errangen auch die Handwerker, welche sich in städtischen Fehden durch ihre handfeste Tapferkeit auszeichneten, allmälig politische Rechte. Sie sonderten sich in Zünfte und traten als kleine Gilde unter ihrem aus den Zunft- Die Zünfte, m e i st e r n freigewählten Bürgermei st er jenen Geschlechtern (Patriziern) mit ihrem Schultheißen und ihrer großen oder Kaufmannsgilde mit wachsenden Ansprüchen gegenüber. Die Blüthe der Dom- und Klosterschulen, welche unter den Ottonen von Neuem begonnen hatte, dauerte in der ersten Hälfte der salischen Pe- riode fort. Unter den Schriftstellern jener Zeit sind besonders Hermann derkontrakte und Lambert von Aschafsenburg zu nennen, welche beide werthvolle Chroniken ihrer Zeit hinterlassen haben. 53. Die Normannen in Unteritalien (1000). 1. Fortdauernde Wanderlust der uach Frankreich verpflauzteu Normannen. Erscheinen einzelner Normannen in Unteritalien (1016). Die Kolonie zu Aversa (1029). Ankunft dreier Söhne des Grafen Tankred. Eroberung von Melfi. Wilhelm Eisenarm Graf von Apulien. Weitere Einwanderung von Normannen. Gefangennahme und Wie- derfreigebung des Papstes. Die Normannen Lehnsleute deö heiligen Stuhles (1053). 2. Herrschaft Robert Guiskard's. Seine Freundschaft mit dem Papste (Nikolaus Ii.) und dem griechischen Kaiser (Michael Parapinaceö). Kämpfe gegen Alexius Komne- niuö. Kaiser Heinrich Iv. bedrängt Gregor den Vii. Errettung deö Papstes durch Guiökard (1084). Gmskard stirbt (1085). Sein Sohn Roger begründet das König- reich Neapel. 1. Die im Jahre 911 nach Frankreich verpflanzten Normannen 4) ver- loren auch in der neuen Heimat die Lust an Wanderungen und Abenteuern nicht, namentlich fühlten sie sich von der Natur und den Schätzen des euro- l) l) In die ursprünglichen Wohnsitze der Normannen war daö Christenthum zur Zeit Ludwig des Frommen gedrungen. Ansgar (Anschar) hieß der mulhvolle Gtau- benöbote, welcher das Evangelium in Dänemark (826) und Schweden (829) verkün- deie. Er erwarb sich durch seine Missionsthätigkeit den Namen: „Apostel des Nor- dens," wurde (831) erster Bischof von Hamburg und später (847) erster Erzbischof der vereinigten Pisthümer Hamburg und Bremen. Sein Tod fällt in das Jahr 865. — In Dänemark machte das Christenthum anfangs nur geringe Fortschritte, nament- lich wurde es durch Gorm den Alten bekämpft. Auch jener Swen, der Ethel- red vom englischen Throne stieß, war ein heftiger Widersacher der neuen Lehre. Mit Kan nt dem Großen aber war der Sieg des Christenthums in Dänemark entschie- den. — In Schweden schlug daö Evangelium noch langsamer Wurzel. Zwar nahm

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 133

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die Normannen in Unteritalien. 133 päischen Südens angezogen. Seit 1016 erschienen einzelne Normannen in Normannen Uuteritalien, um auf Seite der Longobarden gegen die Griechen zu fechten. lnumer- Bald kamen mehr Landsleute aus der Normandie nach und 1029 biliiete ttalienl01b‘ sich zu Aversaeine normännische Kolonie. Entschiedene Erfolge aber errangen die Einwanderer erst dann, als sie von einem Heldengeschlechte, den Söhnen des Grafen Tankred von Hauteville, angeführt wur- den. Drei dieser Söhne gelangten zuerst nach Unteritalien, und ernteten daselbst in einer Fehde Ehre und Geld. Darnach traten sie in die Dienste des griechischen Kaisers, welcher wider die Sarazanen zu Felde lag, und zeichneten sich auch hier durch Tapferkeit aus. Da man ihnen aber den gebührenden Antheil an der Beute vorenthielt, so beschlossen sie, sich selbst bezahlt zu machen. Sie setzten heimlich nach Kalabrien über, eroberten Melfi^) und von da noch mehrere Städte. Tankred's ältester Sohn, Wilhelm Eisen arm (so benannt, weil er in Sizilien den Fürsten Ar- kadius von Syrakus erlegt hatte) nannte sich bereits Graf von Apulien. Als der Ruf von seinem Glücke in die Heimat gelangte, kamen noch 7 seiner Brüder mit zahlreichem Gefolge herüber und halfen ihm sein Reich erweitern und befestigen. Alle Versuche der Longobarden und Griechen, die Ankömmlinge in offner Feldschlacht oder durch geheime Verschwörung zu vernichten, scheiterten an der Tapferkeit und Wachsamkeit der Normannen. Der Papst Leo Ix. stellte sich sogar in eigener Person an die Spitze eines longobardischen Heeres, ward aber geschlagen und gefangen genommen. Die Normannen sahen indeß in dem Besiegten nur den Statthalter Christi, Normanne» ließen ihn wieder frei und empfingen von ihm alles bereits erworbene ^hnöleule Land und das, was sie in Unteritalien und Sizilien erobern würden, als 'io53 Lehen (1053). 2. Robert Guiskard, der sechste von Tankred's Söhnen, durch Robert Kühnheit und Schlauheit ausgezeichnet, ward nach dem Tode seiner drei Guiskard ältesten Brüder von den Kriegern zum Anführer ausgerufen und eroberte t ^085. ganz Kalabrien. Papst Nikolaus Ii. bestätigte den Besitz der neuen Er- oberung, wofür sich Robert dem römischen Stuhle zu einem jährlichen Tri- Olav Schooßkönig, so genannt, weil ihm als Kind gehuldigt worden war, ums Jahr 1000 die Taufe an, allein das Hcidenthum behielt noch lange die Oberhand. — Norwegen hatte in früherer Zeit viele kleine Könige, deren Macht wurde jedoch durch Harald Schönhaar (860) gebrochen. Haralds Sohn (Hako der Gute), in England erzogen und bekehrt, suchte unter seinen Unterthanen das Christenthum einzuführen. Allein seine Bemühungen waren vergeblich. Erst Haralds Urenkel (Olav Trygväson) drang mn dem Bekehrungswerke durch. — Während Harald's Regierung entdeckten und bevölkerten unzufriedene Norweger das ferne Island (861). Von dort aus wurde dann (983) Grönland gefunden, und einige Schiffer sollen sogar bereits Amerika, das sie Winland oder Weinland nannten, erreicht haben. Auch den Russen gaben die Normannen Herrscher ihres Geschlechtes, in- dem die an der Ostsee wohnenden slavischen Stämme zur Schlichtung ihrer Streitig- keit im Jahre 862 drei Brüder aus dem schwedischen Stamme Nuß herbeiriefen und zu ihren Fürsten machten. Der eine von ihnen, Rurik, der in Nowgorod seinen Wohnsitz hatte, wurde nach dem Tode seiner beiden Brüder Alleinherrscher. Sein Urenkel war jener Wladimir der Große, der vom Dniepr bis zur Düna herrschte und 988 das Christenthum annahm. i) Aversa, Stadt einige Stunden nördlich von Neapel. — Melsi, Stadt an der apulischen Grenze, 36 Stunden südlich von Neapel.

4. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 104

1862 - Hildburghausen : Nonne
104 Mittlere Geschichte. es verbrannte. Da schalt ihn die Frau bei ihrer Rückkehr, einen faulen Ge- sellen, der nur Brod zu essen, aber nicht zu backen verstehe. Im nächsten Frühjahr (878) erbaute der König mit den Gesährten, die sich um ihn gesammelt hatten in einer waldigen Moorgegend eine Verschan- zung und unternahm von hier aus Streifzüge gegen die Dänen. Nach die- sem glücklichen Anfang begab sich Alfred, als Harfner verkleidet, in das nvrmännische Lager. Während er hier seine Lieder sang, forschte er die Schwächen des Lagers aus und belauschte die Gespräche der Feinde. Nachdem er zu den Seinen zurückgekehrt war, erließ er ein Aufgebot an alle streit- baren Engländer. Erstaunt und erfreut, daß ihr König noch lebe, kamen sie voll Muth und Streitlust. Nun überfiel Alfred das dänische Lager und erfocht (880) einen vollständigen Sieg. Ihr König ließ sich taufen, wobei Alfred selbst Zeuge war, und regierte von nun als abhängiger Lehnsfürst in den ihm von Alfred gelassenen Landestheilen. Die Zeit des Friedens verwandte Alfred zum Wiederaufbau der zer- störten Städte und zur Errichtung einer Flotte, um die Küste gegen die dänischen Seeräuber zu schützen. An den geeignetsten Plätzen der Küste wur- den Festungen aufgeführt, um die Landungen der Normannen zu verhindern, und gegen das Ende von Alfred's Regierung belief sich die Zahl solcher festen Schlösser auf fünfzig. Um durch den Kriegsdienst dem Ackerbaue nicht zu viel Hände zu entziehen, wurde die waffenfähige Bevölkerung in zwei Klassen getheilt, welche sich im Kriegsdienste ablösten. 2. Noch einmal kam eine große Gefahr über Alfred's Reich. Ein gewaltiges Heer von Normannen landete im Jahre 893 und die unterwor- fenen Landsleute derselben erhoben sich von Neuem. Nach einem dreijährigen blutigen Kampfe waren die Feinde (896) abermals überwunden 4). Endlich, nachdem Alfred in sechsundfunfzig Treffen persönlich mit ge- fochten, erfreute sich das Reich unter seiner Regierung eines dauernden Frie- dens und der König konnte sich der Sorge für die innern Angelegenheiten seines Reiches widmen. Ordnung und Gerechtigkeit war unter den ver- heerenden Stürmen der Normannenkriege untergegangen. Alfred erneuerte, um die Rechtspflege wieder herzustellen, die alte angelsächsische Verfassung, er wählte aus den Gesetzen früherer Könige das Beste aus, und verband es zu einem Ganzen. Wichtige Rechtsfälle untersuchte er selbst, und bald lernte man seine Gerechtigkeitsliebe kennen und fürchten. Der bestochene oder böswillige Richter mußte ohne Gnade dieselbe Strafe leiden, die er ungerechter Weise ausgesprochen hatte, und vierundvierzig Richter soll Alfred in Einem Jahre mit dem Tode bestraft haben, weil sie ungerechte Urtheile gefällt hatten. Diese Strenge hatte die wohlthätigsten Folgen für die Sicher- heit der Person und des Eigenthums. Man pflegte zu sagen, daß, wer einen vollen Geldbeutel auf dem Wege verloren hätte, ihn nach einem Monat unberührt auf derselben Stelle gefunden haben würde. Man erzählt sogar, der König habe goldene Armbänder an den Landstraßen aufhängen lassen, ohne daß Jemand gewagt habe, sie anzurühren. i) Die Normannen, eroberten 911 die Nordknste von Frankreich und gaben ihr den Namen Normandie, der noch jetzt dem nordwestlichen Theil Frankreichs geblieben ist.

5. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 188

1862 - Hildburghausen : Nonne
188 Neue Geschichte. die Erpressungen seiner Feldherren, vor Allem aber über die despotische Will- kür Wallcnstein's selbst. Allenthalben wurden Steuern ausgeschrieben; die Hanptlente lebten in Pracht und Ueberfluß, während Bürger und Bauer im tiefsten Elend schmachteten. Was die Soldaten nicht verzehren konnten, verdarben sie aus Muthwillen. Viele Landleute starben Hungers, andere fristeten mit Eicheln und Wurzeln ein klägliches Dasein. Als nun Ferdi- nand im Jahre 1630 den Reichstag zu Negensburg hielt, bestürmten ihn alle Fürsten, namentlich .Marimilian von Baiern, mit den heftigsten Klagen und drangen auf Wallcnstein's Absetzung. Der Kaiser sah sich end- lich genöthigt, dem dringenden Ansuchen nachzugeben und willigte in Wal- lcnstein's Entlassung. Wallenstein stand damals mit seinem Heere in Schwaben. Zwei Freun- de des Feldherrn übernahmen es, ihm den Beschluß des Kaisers zu verkün- den. Er war jedoch von Allem, was auf dem Reichstag vorgegangen war, unterrichtet und hatte es, wie er vorgab, in den Sternen gelesen. Er zog sich ohne Einrede, nachdem er sein Heer entlassen, auf seine Güter nach Böhmen zurück. Zu Gitsckinh, dem Mittelpunkte seiner reichen Besitzun- gen, lebte er fortan mit mehr als kaiserlichem Aufwand, zu welchem ihm die im Kriege erpreßten Gelder (50 Millionen Thaler), sowie sein früheres ansehnliches Vermögen die Mittel boten. Von 20 Kammerherren, deren einige sogar seinen. Dienst dem des Kaisers vorgezogen hatten, ließ er sich bedienen; 60 Edelknaben in hellblauem Sammet, der mit Gold und Seide reich gestickt war, warteten an seiner Tafel auf; 50 Hellebardiere standen als Leibwache in seinem Schloßhofe; 300 stattliche Rosse fraßen in seinen Ställen aus marmornen Krippen und 50 sechsspännige Kutschen führte er mit sich, wenn er seine Güter besuchte. 4. per schwedische Krieg 1630—1635. Die protestantische Sache schien verloren, sie stand verwaist und ohne Schutz; die evangelischen Fürsten waren uneinig untereinander und ihnen gegenüber stand der Kaiser mit einem schlagfertigen Heere unter Tillv, um das Restitutionsedikt mit Gewalt durchzuführen. Da erleuchtete Gott einen frommen und gerechten Herrn, den König Gustav Adolf von Schweden, und erfüllte ihn mit heiligem Eifer, seiner bedrängten Glaubensgenossen sich anzunehmen und den Kaiser zu bekriegen. Er landete am 24.. Juni 1630 mit einem Heere von 16,000 Mann an der pommerschen Küste. Er war der Erste, der an das Land stieg: hier, auf deutscher Erde, kniete der from- me Kriegsheld nieder, dankte Gott für die glückliche Fahrt und flehte um seinen fernern Schutz. „Je mehr Betcns, je mehr Sicgens; fleißig gebe- tet, ist halb gesiegt, " pflegte er zu sagen. Leicht vertrieb Gustav Adolf die Kaiserlichen aus Pommern und Mecklenburg. Allein bald sah er sich in seinen Fortschritten gehemmt, da mehrere protestantische Fürsten, namentlich die Kurfürsten von Brandenburg und von'sachsen, sich ihm nicht an- schlossen und ihm den Zng durch ihre Länder weigerten. So vermochte er die Zerstörung Magdeburgs (io. Mai 1631) nicht zu hindern. ') G it sch in, Städtchen zwischen Turnau und Köingingrätz.

6. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 124

1872 - Hildburghausen : Nonne
124 Mittlere Geschichte. schied er unparteiisch und gerecht; wenn das Glck ihn verlie, so klagte er es dem Himmel und stellte seine Sache Gott anheim. Durch die Erfahrungen und Heimsuchungen seiner Jugendjahre war er gelutert und ge-sthlt worden. Seine Kenntnisse waren ausgedehnt. Strapazen vermoch-ten nicht, ihn zu ermden und man konnte ihn unter seinen Kriegleuten sehen, bald als König majesttisch herrschend, bald als ganzer Soldat mit dem Geringsten die Beschwerden des Krieges theilend. Wo es galt, war er.stets voran im dichtesten Handgemenge und weil er stets in allem Un-glck kniglichen Sinn bewies, so hat er die Rebellen zu Boden geworfen. Nur durch List und Verrath ist er endlich besiegt worden. 28. Der erste Kreuzzug 10961099. Gottfried von Bouillon. 1. Konstantin und Helena. Die Araber. Die Trkeil. Peter von Amiens 1094. Die Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont 1095. Ungeordnete Schaaren unter Peter und Walter. Das geordnete Kreuzheer: Gottfried von Bouillon 1096. Nica 1097 (Edessa), Antiochien 1098. Ankunft vor Jerusalem 1099. 2. Der erste turnt. Bau von Belagerungswerkzeugen. Der erste Tag des Sturmes. Der zweite Tag: Jerusalem wird erobert. Das Blutbad. Der Gottesdienst. Gottfried von Bouillon: Beschtzer des heilige Grabes; sein Tod 1100. (Balduin, König von Jerusalem.) Konstantin 1. Konstantin hatte sich um Ausschmckung der heiligen Sttten u. Helena. Jerufalem's hoch verdient gemacht. Das heilige Grab ward zum Pracht-vollen Tempel und daneben erhob sich die prchtige Kirche der Aufersteh-ung. Eben so hatte auch des Kaisers Mutter Helena ihren frommen ^>inn dadurch bethtigt, da sie, bereits im hohen Alter, zum gelobten Lande wallte (S. 80 Anm. 1.) und zu Bethlehem und auf dem Oel-berge Kirchen erbauen lie. Das Verlangen in der Kirche des heiligen Grabes zu beten, die Sehnsucht, den Boden zu betreten, wo der gttliche Erlser gewandelt und gelitten, der Glaube, da solch' frommes Werk von allen Snden reinige und zum Himmel fhre, spornte Unzhlige an, das Araber gelobte Land zu besuchen. Die Araber, die im 7. Jahrhundert (637) 637. Palstina dem griechischen Reiche entrissen (S. 91. Anm. 1), strten die Pilger nicht. Als aber die feldfchuckischen Trken^) 1072 das heilige Land eroberten, wurden sowohl die einheimischen Christen als auch die Wallfahrer hart gedrckt und grblich gemihandelt. Ergriffen von solcher Peter von Roth, entschlo sich der Mnch Peter von Amtens2) solchem Gruel ^ioqt3 abzuhelfen. Nachdem er aus dem gelobten Lande zurckgekehrt war und bcr Papst sein Vorhaben gebilligt hatte, fetzte er sich alsbald barfu und mit entbltem Haupte, angethan mit einem grauen Pilgerkleibe, das er mit einem Strick grtete, auf einen Esel, nahm ein Kruzifix in die Hand und durchzog predigend Italien und Frankreich (1094). Durch seine begeisterten Reben erregt, gelobten Tausenbe, sich aufzumachen und bte heiligen Orte den Hnben der Unglubigen zu entreien. Da berief im Mrz des folgenden Jahres (1095) der Papst Urban Ii. eine Kirchenversamm- *) Die Trken sind ein Nomadenvolk aus dem mittleren Asien, wo noch jetzt ihr eigentliches Stammland, stlich von dem kaspischen Meere, durch den Namen Turau an sie erinnert. S eldschucken hie ein trkischer Stamm, der, nachdem er den Islam angenommen hatte, im 11. Jahrhundert Iheils den Griechen, theils den Arabern das westliche Asien entrissen hatte. 2) Amiens, Stadt an der Somme, im nordwestlichen Frankreich (in der Picard).

7. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 102

1861 - Hildburghausen : Nonne
102 Wasser getaucht, und kalte Bäder dienten das ganze Leben hindurch zur Stär- kung der Glieder. Ihr Kleid bestand aus Pelzwerk oder einem wollenen und leinenen Gewebe, das mit bunten Streifen geziert war. Das über den Rücken geworfene Fell oder Tuch hielt auf der Brust ein Dorn oder eine Nadel zusammen. Stets war ein großer Theil des Leibes unbedeckt und auch der Winter brachte sie nicht dahin, sich wärmer zu kleiden. Halb nackt liefen die Kinder umher und gewöhnten so frühzeitig die Haut an Nässe und Kälte. Gern streifte der Knabe mit dem Vater über Berg und Thal, um den reißenden Thieren des Waldes nachzujagen. Zum Jünglinge her- angereift, wurde er in der Volksversammlung mit Schild und Lanze wehrhaft gemacht. Das war der schönste Tag seines Lebens; denn von nun an war er Glied der Volksgemeinde. Auch waren Lauze und Mann damals gleichbe- deutend, wie wir noch jetzt unter Degen einen wackeren Helden verstehen. Die Römer nannten unsere Vorfahren Germanen, doch rechneten sie hierzu nicht bloß die Bewohner des jetzigen Deutschlands; sondern auch die Völker in dem heutigen Belgien, Holland, Dänemark, Norwegen, Schwe- den, Finnland, Liefland und Preußen, weil sie alle in Gestalt, Sitten und Sprache einen gemeinsamen Ursprung ankündigten. 2. Die Deutschen liebten das Leben in der freien Natur über Alles. Sie hatten daher weder Städte, noch zusammenhängende Dörfer. Weit zer- streut lagen ihre Hütten, die nur aus unbehauenen Baumstämmen aufge- führt, mit farbigem Lehm beworfen und mit einem Strohdach gedeckt wa- ren. Wo es gefiel, nahm man den Wohnplatz: am frischen Quell, im stil- len Hain, auf steiler Höh', im grünen Thal. Die Hütte stand in der Mitte der Feldmark, welche von einem schirmenden Gehege umschlossen war. Eine Anzahl solcher abgegrenzten Besitzungen nannte man einen Weiler, mehrere Weiler einen Gau. Jagd und Krieg waren der Germanen liebste Beschäftigungen. Die Betreibung des Ackerbaues und der Viehzucht überließen sie den Weibern und Knechten. Man konnte sie leichter dazu bringen, den Feind herauszu- fordern und Wunden zu holen, als die Erde zu pflügen und die Ernte zu erwarten; denn es schien ihnen unrühmlich, durch Schweiß zu erwerben, was man mit Blut gewinnen konnte. Neben diesem kriegerischen Sinne hatten sie unverkennbare Tugenden. Sie hielten auf Zucht und Ordnung, liebten ihr Vaterland und ehrten Treue und Keuschheit. Bei ihnen ver- mochten, sagt der römische Geschichtschreiber Tacitus (80 n. Chr.), gute Sitten mehr, als anderswo gute Gesetze. Den Frauen bewiesen sie beson- dere Hochachtung, und die Ehe war ihnen heilig. Mit dem vollendeten 20. Jahre trat der junge Mann aus der Vormundschaft des Vaters und durfte freien, d. h. durch Verheirathung selbstständig werden. Die Verlo- bung wurde im öffentlichen Mal, d. i. in der Volksversammlung gehalten; daher noch das Wort vermälen (vermählen). Nicht das Weib brachte dem Manne, sondern dieser dem Weibe die Mitgift dar. Dazu gehörte außer einem Rindergespann auch ein Schlachtroß, Schild und Waffe: eine Gabe, welche das Weib schon zeitig an die Gefahren des Krieges erinnern sollte. Kein Volk ehrte die Rechte der Gastfreundschaft höher, als die Deut- schen. Freundlich wurde jeder Fremde, wer cs auch war, in die Hütte aufgenommen und erquickt. War der Vorrath verzehrt, so wurde der, wel-

8. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 130

1861 - Hildburghausen : Nonne
130 Flotte von den Ufern der Somme, ihrem Sammelplätze, ans und gelangte ohne Ungemach an die englische Küste1 ). Als Wilhelm ans Land sprang, glitt er aus und fiel zu Boden. Doch schnell gefaßt, verhütete er jede schlimme Deutung dieses Zufalls durch den Ruf: „So nehme ich Besitz von diesem Lande!" Darauf ließ er alle Schiffe durchbohren, damit Keiner in die Heimatb entfliehen könne, und ein Lager schlagen und mit Boll- werken befestigen. 3. Harald befand sich in Nordhumberland, als ihm die Kunde kam, die Normannen seien gelandet. Sogleich eilte er gen Hastings^), wo die Normannen ihr Lager hatten. Seine Freunde riethen ihm, das Heer der Feinde, dem es bald an Lebensmitteln fehlen müsse, in kleinen Gefech- ten zu ermüden und zu schwächen; er aber, entschlossen zu siegen oder zu sterben, setzte alles Glück auf den Ausschlag eines einzigen Tages. Verschieden waren die Vorbereitungen zur Schlacht. Die Engländer verachteten den Feind, der ihnen als ein Haufe zusammengeraffter Aben- teurer geschildet worden war, und brachten den Vorabend unter Schmausereien und Lustbarkeiten zu. Die Normannen dagegen bedachten ihr Seelenheil, beteten und beichteten und rüsteten Roß und Geschirr. Am frühen Mor- gen sprach Wilhelm zu den versammelten Waffenbrüdern: „Freunde! wir find herübergekommen für eine gute Sache. Diese Engländer sind Verrätber, wie sie schon oft bewiesen haben, und dafür werdet ihr sie mit Gottes Bei- stand heute strafen. Haltet euch wacker, und bedenket, daß, wenn ihr sie- get, dieser Tag euch Ehre und Güter bringt. Sieget der Feind, so seid ihr verloren, denn ihr habt keine Zuflucht. Eure Schiffe sind durchbohrt. Dar- um nur Muth und Vertrauen, und Gott wird euch den Sieg verleih«!" , Nachdem Wilhelm also gesprochen, ordnete er seine Leute in drei Heer- haufen, während Harald die Seinigen gleichfalls in Schlachtordnung auf- stellte. Die Normannen führten scharfe Schwerter und lange Lanzen, über- dies Bogen und Pfeile. Die Engländer hatten nur Streitäxte und Helle- barden, doch deckten sie sich gegen die Pfeile der feindlichen Bogenschützen mit großen Schilden, auch hatten sie ihr Lager mit Flechtwerk umgeben. Muthig rückten die Normannen, das Nolandslied singend, gegen die Ver- schanzungen der Engländer vor, welche in keilförmiger Schlachtordnung ans Hügeln standen. Ein grauenvolles Gemetzel begann; furchtbar hieben die Engländer auf die Normannen los, gegen deren Pfeile die Hürden treff- liche Dienste leisteten. So litten die Normannen großen Schaden und mußten wieder zurückgehen. Da hieß Wilhelm seinen Bogenschützen, die Pfeile in die Höhe zu schießen, und während der Feind emporsähe, sollten die Andern nochmals stürmen. Dieser Befehl hatte anfangs den besten Erfolg. Dem Harald flog, während er emporsah, ein Pfeil in's Auge, so daß er todt neben dem Reichspanier niedersank. Aber seine Leute hiel- ten sich wacker und trieben die Normannen abermals zurück. Da nun Her- zog Wilhelm sah, daß die Feinde so fest ihren Platz behaupteten, so befahl er seinen Leuten, daß sie zum Scheine fliehen und wenn die Engländer ihnen nachsetzten, dann umkehren und mit Vortheil gegen sie kämpfen sollten. *) *) Die Landung geschah an Englands Siidostküste, bei Pev enscy, in der Näheren Dover. — Hastings westlich von Dover.

9. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 138

1861 - Hildburghausen : Nonne
138 tu ihrer Sterbestunde besprengen ließen. Die Engländer schifften sich in Marseille *), die Franzosen in Genua ein (1190). In Messina vereinig- ten sich beide Könige wieder. Schon hier entzweite Eifersucht und Na- tionalhaß die Könige und ihre Heere. Sie mußten darum einen ganzen Winter auf Sizilien bleiben. Noch größer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre (1191) bei der Stadt Akkon landeten, welche die Türken noch immer hartnäckig vertheidigten. Die Neuangekommnen schlossen sich dem Belagerungsheere an und trafen die Bestimmung, daß den einen Tag die Engländer und den andern Tag die Franzosen stürmen sollten. Dieser Wetteifer der beiden Völker brachte die Einwohner in solche Noth, daß sie sich aus einen Vertrag hin endlich (am 13. Juli 1191) ergaben. Es wurde ihnen freier Abzug gestattet, wobei sie jedoch außer ihren Klei- dern nichts von ihrer Habe mitnehmen durften; zugleich sollte der Sultan Saladin beiden Königen 200,000 Ducaten für die Lösung der Gefange- nen auszahlen. Nun strömten die Christen von allen Seiten in die Stadt. Richard und Philipp August pflanzten ihre Fahne auf die Thürme und theilten unter sich die Quartiere, die Güter und die Gefangenen. Als aber der Herzog Leopold von Oesterreich, der nach dem Tode Frie- drichs von Schwaben die Anführung der deutschen Truppen übernommen und sich bei der Belagerung sehr ausgezeichnet hatte, die Reichsfahne auf einen Thurm steckte, ließ der stolze Richard sie herunterreißen und in den Koth treten. Der Herzog war zum Widerstande zu schwach, verschob die Rache und nahm sein Lager vor der Stadt. Auch Philipp August fand den Hochmuth Richard's unerträglich und schiffte sich, zumal ihn der englische König an Tapferkeit überstrahlte, bald wieder ein. Damit es aber nicht schiene, als wolle er der gemeinsamen Sache abtrünnig werden, so ließ er den größten Theil der französischen Pilger unter Anführung des Herzogs von Burgund vor Akkon zurück. Auch gelobte er vor der Abfahrt mit einem Eide, daß er in Richard's Abwesenheit diesem nicht nur keinen Schaden zufügen, sondern ihn sogar gegen Andere vertheidigen wolle. Richard rückte nun weiter vorwärts und erfüllte das ganze Morgen- land mit dem Ruhm seiner Thaten. Während die Christen Joppe *) be- festigten, ergötzte er sich oft, nur von Wenigen begleitet, an der Falken- jagd. Dabei gerieth er einst in einen türkischen Hinterhalt. Wie ein Rasender hieb Richard um sich, allein seine Begleiter waren schon bis auf einen gefallen und der Feinde waren noch viele. Da rief jener Eine — es war der Ritter Wilhelm von Pratell — „Ich bin der König!" So- gleich stürzten die Türken auf den Sprecher los, und Richard hatte Zeit, sich durch die Flucht zu retten. Der englische Ritter ward gefangen ge- nommen, aber ob der bewiesenen Hochherzigkeit von Saladin gut behan- delt und nachmals gegen zehn Türken ausgewechselt. — So löwenmuthig nun auch Richard focht, der Zweck des Kreuzzuges, die Eroberung Jeru- salems, gelang ihm doch nicht. Saladin war ihm an Feldherrntalent über- legen und hatte zur Vertheidigung der bedrohten Stadt treffliche Anstalten l l) Marseille, Stadt in der Provence, an der Küste des mittelländische» Meeres. — Joppe, Stadt am mittelländischen Meere, nordwestlich von Jerusalem.

10. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 23

1864 - Hildburghausen : Nonne
Ii. Zeitraum. Die Völker des Alterthums rc. 23 Weichlichkeit wieder und drang mit seinem Heere bis nach Indien vor. Nachdem er sich alle Völker und Könige diesseits und jenseits des Indus unterworfen und die Hälfte seines Heeres unter Nearch auf dem Indus eingeschisft hatte, zog er selbst mit seinen übrigen Kriegern unter fürchter- lichen Mühseligkeiten, welche die Hitze jener Gegend und der Zug durch unübersehbare, wasserlose Wüsten veranlagten, nach Babylon zurück. Von hier wollte er seine Soldaten nach lojähriger Abwesenheit von Mace- donien dorthin zurückführen, als ihn plötzlich der Tod aus all seiner Herr- lichkeit hinwegraffte (323). Da er keinen Sohn in einem solchen Alter zurückließ, daß dieser ihm in der Regierung hätte folgen können, so theilten sich seine Feldherrn in die kaum errichtete macedonische Weltmonarchie. Nach vielen Kämpfen gingen aus ihr folgende Staaten hervor: Aegypten mit der Oberhoheit über Palästina unter der Herrscherfamilie der Ptolomäer; Syrien unter den Seleuciden, die Palästina in der Folge gewannen und einen so furcht- baren Druck auf das jüdische Volk ausübten; und Macedonien mit Grie- chenland und Epiruö. 9. Die römischen Könige. Rom war eigentlich eine Kolonie von Alba Longa, einer Stadt in Mittel-Italien. Einer ihrer Könige, Procas, hinterließ zwei Söhne, von denen der jüngere Amulius den älteren Numitor vom Throne verdrängte, den Sohn destelben tödtete und die Tochter, Rhea Silvia, zur Vestalin machte. Als diese dessenungeachtet zwei Knaben erhielt, ließ Amulius das Zwillingspaar aussetzen, die Mutter aber ins Gefängniß werfen. Die Kinder wurden, wie Cyrus, durch einen Hirten gerettet, von dessen Frau erzogen und wuchsen unter dem Namen Romulus und Re.mus zu muthi- gen Jünglingen heran und zu Anführern einer streitlustigen Schaar. Als in einem Kampfe Remus zum Gefangenen gemacht und vor den Numitor gebracht worden, erkannte dieser in ihm seinen Enkel und machte ihn mit den Gewaltthätigkeiten des Amulius bekannt. Romulus und Remus nah- men an der Spitze ihrer kampsgeübten Genossen Rache an dem Könige, tödteten ihn, erhoben ihren Großvater Numitor auf den Thron und er- hielten von ihm die Erlaubniß, eine Stadt zu bauen. Sie wurde am Orte der Aussetzung, auf dem palatinischen Hügel an der Tiber gegrün- det. Dies war der erste Anfang der nachher so berühmten Stadt Rom (754 v. Ehr.). Nachdem in einem Streite Remus von der Hand seines Bruders gefallen, war dieser alleiniger Herr des neuen Staates. Um die neue Stadt zu bevölkern, eröffnete Romulus ein Asyl oder eine Zufluchtsstätte für alle aus anderen Staaten Entlaufenen oder Ver- triebenen. Es eilten nun so viel Männer herbei, daß man um Frauen in Verlegenheit kam. Freundschaftliche Bewerbungen in der Nachbarschaft waren umsonst; den zusammengelaufenen Fremdlingen in Rom wollte kein Vater seine Tochter, kein Bruder seine Schwester zur Frau geben. Da suchte Romulus durch List zu erlangen, was man seinen Bitten und Vor- stellungen versagte. Er veranstaltete feierliche Spiele und lud die an-
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