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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 542

1906 - München : Oldenbourg
542 113. Der Deutsch-Französische Krieg 187071. für welche die Gegenwart nur schwer ein Verständnis hat, und dies war es vielleicht, was ihn vom Lärme der Welt und von den Menschen am meisten trennte. Allein trotz alledem gehörte er der Gegenwart doch weit mehr an, als er es selbst wußte, denn der Grundgedanke unserer Zeit, der unter allem Lärm und all der treibenden Hast pulsiert, ist doch die große, echte Humanität und sie war auch der Grundgedanke seines Lebens. Sie war es, die ihm den Dank und die Liebe von Tausenden erwarb und die ihm selbst die Verehrung derer sicherte, die er nicht für seine Freunde hielt. Davon gab noch die Feier seines achtzigsten Geburtstages ein lebendiges Zeugnis und mit inniger Rührung nahm er all die zahllosen Beweise fremder Liebe hin. Es war zum letztenmal, daß er diesen Tag begehen sollte, nur wenige Wochen später — dann war es still und öde im Schlosse zu Tegernsee und einem Toten widmem wir dies letzte Wort. Wir glauben, es ist im Sinne vieler Tausende gesprochen und vom Segen vieler Tausende begleitet, denn wohl niemand, der je mit ihm in Berührung kam, wird ohne edle Regung seiner gedenken und selbst der letzte Wille, den er hinterließ, gibt noch ein Zeugnis seltener Großmut und Menschenliebe. Das ist die Tat eines Fürsten! Fürwahr, wir sind mit voller Seele die Kinder unserer mächtigen Gegenwart, aber wir würden es nur begrüßen, wenn auch die Gegenwart jene Eigenschaften reger pflegen möchte, deren edelster Vertreter Prinz Karl von Bayern war. 113. Der Deutsch-Französische Krieg 1870 71. Einleitung. Von Graf Helmut d. Moltke. 1) Es sind vergangene Zeiten, als für dynastische Zwecke kleine Heere von Berufssoldaten ins Feld zogen um eine Stadt, einen Landstrich zu erobern, dann in die Winterquartiere rückten oder Frieden schlossen. Die Kriege der Gegenwart rufen die ganzen Völker zu den Waffen, kaum eine Familie, welche nicht in Mitleidenschaft gezogen würde. Die volle Finanzkraft des Staates wird in Anspruch genommen und kein Jahreswechsel setzt dem rastlosen Handeln ein Ziel. Solange die Nationen ein gesondertes Dasein führen, wird es Streitigkeiten geben, welche nur mit den Waffen geschlichtet werden können, aber im Interesse der Menschheit ist zu hoffen, daß die Kriege seltener werden, wie sie furchtbarer geworden sind. !) „Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71". Berlin 1895, E. S. Mittler & Sohn.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 499

1906 - München : Oldenbourg
104. Ein Erinnerungsblatt an König Maximilian Ii. 499 auch vernommen hatte, und so kam der Wein noch rechtzeitig zur Stelle. — Naive Äußerungen, Fragen und Bitten kamen natürlich oft genug vor und cs machte dem Könige Vergnügen, darauf Bescheid zu geben, wie er auch immer Interesse bezeugte an den Eigentümlichkeiten des Volksdialektes, oder wenn ihm von den Leuten von altem Branch und Herkommen erzählt wurde, was oft in sehr ansprechender Weise geschah. Bei der geistigen Tätigkeit, die ihm eigen war, möchte man sich wandern, wie der König die Gednld gehabt habe, drei bis vier Stunden, denn so lange und oft länger dauerten die Gemstriebe, ans dem Stande auszuhalten; er hatte aber immer Bücher bei sich und pflegte zu lesen, bis die achthabenden Leibjäger ihn aufmerksam machten, daß das Wild im Anzug sei. In einsamer, schöner Gegend sich lesend zu beschäftigen war überhaupt eiue Neigung von ihm. Die königliche Kanzlei folgte stets den Jagdfahrten und der König arbeitete gewöhnlich schon am frühen Morgen. Wenn der Kaiser Maximilian im Jahre 1495 schrieb: „Wir haben den Tag zu Wurms auf dem Rein ge-knrzt und den in daz gepirg zu den wilden Gemsen gelegt", so kam Ähnliches beim Könige nicht vor und die Jagd durfte die Arbeit der Regierungsgeschäfte nicht beeinträchtigen. Und lag auch manche Wolke in den Papieren der Portefeuilles und mauche unerfreuliche Kunde, die lebendig strahlende Sonne in der freien Natur, die Bewegung in Wald und Wildnis und die frische Luft v bcr Höhen wirkten stets wohltätig auf Geist und Körper und stählten dem Herrn die Kraft und das Vertrauen zu jenem höheren Regiment, welches alle Geschicke lenkt und regelt. So war dem Könige der Berge Lust Ein Wunderquell, der seine Macht bewies, Daß sorgenfrei er zauberte die Brust Und dem Gemüte Blumen sprossen liefe. Und wenn der Herr im Gemsgebiete dann Die weite Fernsicht still genießend stand, Wie knüpfte sich da stets die Freude dran: „Dies schöne Land, es ist mein Bayerland!" Nun nimmer dringt ein Weidruf an sein Ohr, Die Alpenrose sieht er nicht mehr blüh'n, (Es trugen Engel ihn zum Reich empor, An dem er oft begrüßt der Sterne (Blüh’n. Wir aber trauern, daß es so gescheh'n, Und was die Zeit auch trümmert und zerstiebt, Das Zeugnis wird lebendig fortbesteh'n, Wie treu und innig ihn sein Volk geliebt. 39*

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 289

1906 - München : Oldenbourg
55. Eine Szene aus der Sendlinger Bauernschlacht. 289 Widerstand zu Boden reißt. Mancher ©ant, in dessen Brnst die Sense zischend sich vergraben, kollert mit plumpem Fall hauend und schlagend in den Schnee, aber brutale Hiebe lösen die knochigen Hände von den Zügeln und der bransende Reitersturm rächt den Fall des Kameraden. In den Haufen verstreut erkennt man an den Uniformen Soldaten aufgelöster bayerischer Regimenter, die hier mit ihren bäuerlichen Kriegsgenossen die Mannentrene zu ihrem Fahneneid mit dem Leben bezahlen. Schon klimmen am Hang beim Wimbauernhof auch grauröckige Musketiere herauf. Noch schwanken die Vordersten vor der entschlossenen Haltung eines verzweifelten Häufleins; da duckt sich ein herkulisch gebauter, waffenloser Knecht zum Sprung gegen den zaudernd das Gewehr vorstreckenden Musketier, doch die Chargierten treiben die Zaghaften an zum Vollzug des Mordwerks. Da hieben die Zimmerlente von der Au, die sich den Aufständischen ange- schlossen hatten, ihre letzten Späne, da schlagen die Schmiede vom Oberland ihre letzten nervigen Schläge, der Letzten einer jener heldenhafte Schmied Balthes, von dem kein Dokument zu berichten weiß, den aber treues Volks-gedeukeu überliefernd aufstellte als das Urbild starren, zähen Mutes und nimmerwankender Treue zur Fahne seines Landes. Mit der Linken das Symbol kriegerischer Treue aus Herz drückend, mit der hammergewohnten Rechten den schmetternden Morgenstern regierend, stiernackig dem Feinde Trotz bietend und nicht achtend des ihn umtobenden Verderbens sei er uns dnrch alle Zeiten die Jdealgestalt bayerischen Löwenmutes und bayerischer Treufestigkeit. Das Feld war geräumt, der Sieg erfochten; aus den Leichenhaufen, aus den Häusern, Ställeu und Scheunen sollte die blutgesättigte Soldateska sich jetzt ihren Lohn holen. Beutegierig brachen Husaren, Panduren und Kroaten in die Höfe, die Türen krachten und von neuem verrichteten Jatagan, Säbel und Faustrohr entsetzliche Arbeit. Inmitten des über sie zusammenschlagenden Verderbens verkrochen sich die geängstigten Bewohner hilflos in ihren Hütten, retteten zwar das Leben, ihre Habe aber fiel der Plünderung zum Opfer. Die Baueru-Artillerie, kleine, wirkungslose Stücke, die sonst in den Klöstern zu Tegernsee und Benediktbenern friedliche Dienste zum „Antiaß-schießen" taten, fallen neben sechs Fahnen und einigem Fuhrwerk als Trophäen den Siegern in die Hände, mit ihnen die Führer: die Leutnants Clanze und Aberle und als letzter der kurfürstliche Hauptmann Mayer, der, nachdem Widerstand nutzlos, um dem überlebenden Rest der Landesverteidiger das Leben zu erwirken, selbst seine Person einsetzte. Über das Feld aber, gegen den Forstenrieder Wald tobt die Verfolgung. Längst schon ist der Ort eingekreist dnrch zahlreiche Reiterei, die den Ring immer enger schließend jeden der Fliehenden wie parforce gejagtes Wild hetzt. ffronleber, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. lg

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 372

1906 - München : Oldenbourg
372 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. aus zwei starken Divisionen bestand, die von Deroy und Wrede geführt wurden. Am 14. Juli sand bei Wilna Vorbeimarsch vor Kaiser Napoleon statt, den die Haltung der Bayern sehr befriedigte. Nachher wurden die beiden bayerischen Kavalleriebrigaden abgetrennt um im Verbände der Hauptarmee den Vormarsch nach Moskau anzutreten; sie nahmen an den Schlachten bei Smolensk, Borodino, Malosaroslawez und Wiasma sowie am Beresina-Übergang teil. Der Hauptteil der Bayern blieb inzwischen im Verbände einer französischen Armeeabteilung an der Dwina zurück um die linke Flanke der Hauptarmee gegen ein russisches Korps unter Wittgenstein zu decken, das auf der Petersburger Straße stand. Am 17. und 18. August fand die für die Bayern ruhmvolle Schlacht bei Polozk statt, in welcher der 69jährige General Deroy tödlich verwundet wurde. Die Bayern mußten hierauf in fortwährender Berührung mit dem Feinde und unter den größten Entbehrungen an der Dwina stehen bleiben, bis sie im Dezember in den unheilvollen Rückzug hineingezogen wurden, der dem russischen Kriege ein schandervolles Ende bereitete. Durch Ruhr und Typhus, durch Hunger und Külte fand die „Große Armee" ihren Untergang; der geringere Teil fiel im Kampfe oder geriet in feindliche Gefangenschaft. Die schönen Regimenter, die unter Deroy und Wrede den Niemen überschritten hatten, gingen säst ganz zugrnude; nur spärliche Reste kamen in die Heimat zurück um die Überlieferungen einer glänzenden Vergangenheit auf eine neu zu schaffende Armee zu übertragen. Teuer hat Bayern es dem Kaiser Napoleon bezahlen müssen, daß es durch ihn groß geworden ist. Den weitaus schmerzvollsten Posten in dieser weltgeschichtlichen Abrechnung bilden die nahezu 30000 Mann, die in Rußland ihr Grab gesunden haben. Nach solch großem Menschenopfer konnte König Max Joseph die Dankesschuld Bayerns an Napoleon als getilgt ansehen. 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. Von Johann Heilmann.r) Noch der Katastrophe iu Rußland mußte man in Bayern vor allem bedacht sein die Streitkräste des Landes wieder in Achtung gebietenden Stand zu setzen, um von den Ereignissen nicht überrascht zu werden. Es mußte ein völlig neues Heer geschaffen werden, da das alte kampferprobte in Rußland umgekommen war. Nachdem General Graf Wrede nach Bayern zurückgekehrt war, widmete er sich mit gewohnter Tätigkeit der Organisation und Ausbildung der neuen Streitkräste. Neben der Ergänzung der Armee ging noch die Errichtung von freiwilligen Korps fowie die Landesbewaffnung her. Auf die Nachricht vom erfolglosen Ausgange der Prager Unterhandlungen (30. Juli bis 10. August) brach General Wrede mit dem neugebildeten bayerischen x) „Die Bayern im Kriege," S. 189 ff. München 1864, I. I. Lentner.

5. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 84

1900 - München : Oldenbourg
84 Genetische Behandlung. Häupter, Johann Friedrich und Philipp, stehen unthätig an der Donau und lassen ungestört die kaiserlichen Truppen über die Alpen ziehen, statt, wie Schärtlin V. Burtenbach rät, die Feinde im Gebirge abzufangen. So gaben sie die wertvolle strategische Initiative aus der Ftand, obwohl sie damals noch dem Kaiser überlegen waren. Aber die Achtung vor dem kaiserlichen Namen lähmte sie, obwohl es für sie nur zweierlei gab: entweder sich dem Kaiser freiwillig unterwerfen, oder ihm energisch entgegentreten. Eine noch kläglichere Rolle spielten die Städte. Sie wollten wohl Krieg führen, aber beileibe nicht den Frieden brechen. Ihr Handel hätte ja Schaden nehmen können durch die kaiserliche Ungnade. Sie feilschten um jeden Pfennig und um jede Kanone, und der einzige Mann, welcher der Situation gewachsen gewesen wäre, Schärtlin V. Burtenbach, war die »Stimme des Predigers in der Wüste«. So kam es, wie es kommen musste. Als die Nachricht von dem Einfalle Moriz’ nach Donauwörth kam, war Johann Friedrich beinahe froh, einen Vorwand für plötzliche Rückkehr zu haben. Er bedachte nicht, dass Erfolge Moriz’ belanglos waren, wenn die Schmalkaldener an der Donau den Kaiser endgültig schlugen, und dass vor dem siegreich heimkehrenden Kurfürsten der kleine Moriz hätte freiwillig das Land räumen und zu Kreuze kriechen müssen. Philipp und den übrigen Häuptern wurde nun die Einsamkeit unheimlich; sie zogen ebenfalls nach Hause. Die oberdeutschen Städte, froh, erlöst zu sein, gingen auch heim und steckten ihre Köpfe in den Sand, bezw. in ihre dicken Handelsbücher. So war Karl ohne Schwertstreich Herr von Oberdeutschland. Nun mussten die oberdeutschen Städte bluten und viel mehr bezahlen, als sie hätten aufwenden müssen, um den Krieg erfolgreich zu machen. *) Mit leichter Mühe überwand dann Karl i 547 die nord- Aver den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen«; dieses Sprich-wort erfüllte sich auch an den Städten. Überall sang man Spottlieder, Knittelverse u. dgl. Einen solchen Knittelvers, ein Distichon, führt an Hippolithus a Lapide, dissertatio de ratione status . . . I643, pars Iii. p. 51 : ^ Hl itz ein, Landgravi; kent an sarhs ' schertele, schier woll; Carlebader reil> aus', solvite Reichs'stättites!c Das nette Xenion trifft überdies den Nagel auf den Kopf; der Landgraf (^Philipp) heizt ein (ist die treibende Seele des Ganzen). Dem Kurfürsten von Sachsen als dem Rangältesten überlässt man die zweifelhafte Ehre, »anzukenten« (anzuzünden). Schertele (Schärtlin v. Burtenbach) schürt wohl; Carlebader (Karl V.) reibt (löscht) aus. Und die Reichsstädte müssen bezahlen. Hippolithus hat den Vers überdies aus einer Flugschrift vom Jahre 1610: Vitus Breitschwert (Pseudonymus)

6. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 108

1911 - München : Oldenbourg
108 Die Zeit der Hohenstaufen und der Kreuzzge. England zu gehen. Nun bertrug Friedrich die Regentschaft im Reiche seinem lngst zum Nachfolger gekrnten Sohne Heinrich und trat die ge-plante Heerfahrt ins Morgenland an, fand aber hiebei im Flusse Saleph tll90 (im sdlichen Kleinasien) den Tod. So endete er seine reiche Heldenlauf-bahn, wie er sie begonnen1): mit einem Kreuzzug. Die Begrbnissttte Barbarossas ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Deshalb lie ihn die sptere Sage, die sein Andenken mit dem seines gleichnamigen Enkels (Friedrich Ii.) vermengte, gar nicht sterben, sondern bis zu seiner Wiederkehr irgendwo im Verborgenen schlummern; ein Beweis, wie tief und unauslschlich sich das Bild des ritterlichen Staufenkaisers dem deutschen Volksbewutsein eingeprgt hat (vgl. Karl d. Gr. und Kaiser Friedrich Ii.). Heinrich Vi. (1190-1197). Heinrich Vi. besa den klaren, zielbewuten Herrschergeist und die hohe staatsmnnische Begabung seines Vaters, bertraf ihn sogar an rck-sichtsloser Entschlossenheit und unermdlicher Tatkraft, entbehrte aber dessen persnliche Liebenswrdigkeit und ritterliche Gromut. Unter ihm erreichte die Kaisermacht, wenn auch nur vorbergehend, ihren Gipfel-Punkt. 1. Heinrichs Ttigkeit in Deutschland. Bald nach Barbarossas Auf-bruch zum Kreuzzug war Heinrich der Lwe, seinem Versprechen untreu, aus England zurckgekehrt und hatte Unruhen in Niederdeutschland er-regt. Diese erweiterten sich während der ersten italienischen Heerfahrt 1191/2 König Heinrichs zu einer ausgedehnten norddeutschen Frstenverschwrung, mit der dann König Richard Lwenherz von England, der Schwager Hein-richs des Lwen, ferner der Papst und die Normannen in Verbindung traten; letztere, weil sie von der deutschen Herrschaft nichts wissen wollten. Zum Glck bekam jedoch Kaiser Heinrich den Hauptgegner Richard Lwen-herz in seine Gewalt^) und sprengte durch die Drohung, ihn an Philipp (Ii.) August von Frankreich auszuliefern, nicht blo den kaiserfeindlichen Frsten-bund sondern zwang auch den englischen König zur Anerkennung der deut-scheu Lehensherrlichkeit und zur Zahlung eines ungeheuren Lsegeldes. Inzwischen hatte sich Heinrichs des Lwen Sohn, Heinrich der Lange, mit der Base des Kaisers, Agnes von der Pfalz (s. Stammtafel), heimlich !) Friedrich hatte noch als Herzog von Schwaben schon am sog. zweiten Kreuzzug hervorragenden Anteil genommen. 2) Richard Lwenherz hatte sich während des dritten Kreuzzuges mit dem König Philipp Ii. August von Frankreich entzweit und den Herzog Leopold (V.) von sterreich schwer beleidigt. Als ihn nun auf der Heimkehr ein Sturm an die Kste von Aquileja verschlug, suchte er, als Pilger verkleidet, durch Deutschland zu gelangen, wurde aber erkannt, von Herzog Leopold gefangen und an Kaiser Heinrich ausgeliefert. Dieser hielt ihn dann auf der Burg Trifels (in der Rheinpfalz) lngere Zeit in Haft (Sage vom Snger Blondel).

7. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 67

1906 - München : Oldenbourg
Fig. 138. Menclaos mit der Leiche des Patroklos. Sog. Pasquinogruppe. Menelaos rettet den gefallenen Patroklos aus dem Schlachtgetümmel. Er wendet sein Haupt in höchster Erregung zu den Feinden zurück. Gegen- satz des kraftvollen Heldenleibes zu den gelösten Gliedern des Toten. Der gleiche Gegensatz in Fig. 139. Fig. 139. Der Gallier und sein Weib. Rom, Thermenmuseum. Der Gallier geht mit seinem Weibe in den freiwilligen Tod, um der Knecht- schaft zu entrinnen. Er hat sein Weib getroffen, und während sie mit ge- lösten Gliedern zusammenbricht, nur noch von seiner Hand gehalten, gibt er, den Blick auf den nahenden Feind gerichtet, auch sich selbst den tödlichen Stoß. Vgl. Fig. 123. __ J

8. Abbildungen zur Deutschen Geschichte - S. 9

1906 - München : Oldenbourg
9 2. 3 5. Luckenbach, Kunst und Geschichte Ii. 4. Fig. 9* (7). Wikinger-Zeit. 8.—11. Jahrh. In Deutschland herrscht, soweit es nicht von Slaven besetzt ist, das römische Christentum und beginnt der romanische Kunststil. Die heidnisch-germanische Über- lieferung in Kultur und Kunst hält sich nur noch an der Küste und in Skandinavien. 1. Felsenzeichnung am Ramsundsberg in Södermanland (Schweden) mit Szenen aus der Sigurdsage: die Otter im Andvarafall, Regins Schmiede mit Amboß, Zange, Hammer und Blasbalg, Sigurd tötet den Drachen und brät sein Herz über dem Feuer, Sigurds Pferd Grane mit dem Nibelungen- schatz, die beiden Falken, durch deren Gespräch Sigurd von Regins An- schlag erfährt, Regins Leichnam mit abgehauenem Kopf; die Inschrift (jüngere Runen) nimmt keinen Bezug auf das Bild. — 2. Silberner Hänge- schmuck in Form eines Thorshammers. — 8. Normannisches Schiff auf der Tapete von Bayeux im nordwestl. Frankreich (Ende des 11. Jahrh.). — 4. Eisernes Beil mit Ornamenten in Silbertauschierung von Mammen (Jütland). — 5. Runenstein von Jellinge (Dänemark) mit Kruzifix, Tier- ornament und Runeninschrift: „König Harald ließ machen diesen Gedenk- stein für Gorm seinen Vater und Tyre seine Mutter, derselbe Harald, der sich ganz Dänemark und Norwegen gewann und die Dänen zu Christen machte.“ Gorm 936. Vgl. das ausgezeichnete Werk von Sophus Müller, Nordische Altertumskunde. 2 i

9. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 143

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. — Das deutsche Volk. 143 Geist bereichert: das hat uns Deutschen stets wertvoller gedeucht als das geschäf- tige Hasten und Jagen nach irdischen Gütern. Auf den Gebieten der Wissenschaft, Dichtkunst und Religion hat das deutsche Volk Leistungen hervorgebracht wie keine andere Nation. Deutschland ist das Land der Denker und Dichter. Zahllose Heimatlieder bezeugen in vielfach ergreifender Weise die Heimatliebe und den Heimatsinn des Deutschen. Diese Liebe für Heim und Herd, für Herrscherhaus und Staat ist so groß, daß sie nicht zerstört werden kann, weder von äußeren noch von inneren Feinden. Dafür bürgt der aus der Liebe zur Heimaterde geborene kriegerische Sinn und die opferbereite Tapferkeit. Die letzten kriegerischen Ereignisse bei den Kämpfen deutscher Soldaten in Südwest erzählen aufs neue von Mannesmut und Todesverachtung, Disziplin und Ehrgefühl, rührender Soldatentreue und echtem Heldensinn. Möge solche opserbe- reite Vaterlandsliebe unserem Volke für alle Zeit erhal- ten bleiben!

10. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 68

1897 - München : Oldenbourg
68 33. Der Argonautenzug. nicht herausgeben wollte, entwendete es Jason aus dem heiligen Haine, nachdem Medea den wachehaltenden Drachen eingeschlfert. Darauf fhrt er, von Medea begleitet und beraten, mit seinen Genossen heimlich von dannen und entgeht glcklich den Nachstellungen des erzrnten Knigs. Zunchst in den Jster einbiegend, findet er unter Abenteuern aller Art den weiteren Rckweg durch die Gewsser und Schrecknisse des westlichen Mittelmeeres und gelangt wohlbehalten in der Heimat an. c) Wedea, die Gemahlin Jasons, nimmt grausame Rache an Pelias, mu aber infolgedessen mit Jason nach Korinth entfliehen. Nach neuen Unthaten kehrt sie zuletzt in ihr kolchisches Vaterland zurck. Nach der Ermordung des Pelias, wozu Medea dessen eigene Tchter betrge-tisch angeleitet hatte, war Jason aus Jolkus vertrieben worden. Des leidenschaft-lichen Weibes endlich berdrssig, wollte Jason Kreusa, die Tochter seines Gastfreundes, des Knigs Kreon von Korinth, zur Gemahlin nehmen. In fchein-barer Gelassenheit berschickte die Verstoene der Braut ein Hochzeitsgewand, das mit verderblichem Gifte getrnkt war. Als sich Kreusa damit bekleidete, fand sie, bei lebendigem Leibe verbrennend, einen grlichen Tod. Nachdem die bse Zauberin in rasender Rachbegierde noch ihre eigenen Kinder ermordet, enteilte sie auf einem Drachenwagen in ihre Heimat (oder nach Athen, wo sie, ein erkenntlicher Widerspruch der Sage, eine Zeitlang- die Gemahlin des Knigs geus gewesen sein soll). Jason aber fand bald darauf den Tod unter den einstrzenden Trmmern seines Schiffes Argo. 34. Odipus und die Kriege gegen Theben. Die Botier, d. h. die aus Thessalien nach Botien eingewanderten olier, haben hier die ltere pelasgische Bevlkerung, angeblich das phnicische Geschlecht des Kadmus, aus der Herrschaft verdrngt. Die nachhelfende Sage aber berichtet, da dieses Geschlecht wegen fluchwrdiger Thaten dem Untergang verfallen fei, und stellt den König dtpus, einen der letzten seines Stammes, in den Mittelpunkt unheilvoller Verschuldungen. Attische Tragdiendichter haben die Geschicke dieses gottgestraften Frstenhauses zu einem groen Kreis erschtternder Sagen ausgesponnen und dieselben zu dem attischen Eumenidenkultus in Beziehung gesetzt. 1. Odipus wird in der Verkettung der Schicksale der Mrder seines Vaters und der Gatte seiner Mutter, wodurch er auf sich und sein Haus schweres Verderben ldt. a) Seine Aussetzung. Lajus, König von Theben, ein Nachkomme des Kadmus, hatte den Orakel-spruch erhalten, da er durch sein eigenes Kind sterben werde Dem drohenden Geschick zu entgehen, lie er sein neugeborenes Shnchen auf dem Berge Cithron aussetzen und ihm die Fe durchstechen. Doch das Knblein wurde durch einen Hirten gerettet und von dem kinderlosen König Polzbus zu Korinth als Sohn
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