Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 269

1901 - Berlin : Rentel
— 269 — Aufruf an die Franzosen hieß es: „Keinen Zoll breit Landes, keinen Stein unserer Festungen diesen verhaßten Teutschen! Auf. Bürger, zu den Waffen! Verteidigt euer Vaterland! Eilt zu deu Fahnen, oder schart euch als „Franktireurs" (Freischärler) zusammen und tötet heimlich, wo ihr konnt, die verruchten Eindringlinge!" Einschließung von Paris. König Wilhelm gab im cf) der Schlacht bei Sedan deu Befehl an die Truppen, nach Paris zu ziehen und die Stadt einzuschließen. Tie große Ausdehnung der Stadt und der Gürtel von Befestigungen und Forts, welcher sie umgab, schien eine Belagerung und Eroberung der Hauptstadt zur Unmöglichkeit zu machen. Toch in kurzer Zeit gelang es den Deutschen, die Stadt einzuschließen, und der Kronprinz, wie später auch der König, nahmen ihr Hauptquartier iu Versailles. — Die Belagerten suchten durch mancherlei Ausfälle und Angriffe unsere Truppen zu beunruhigen; doch wurden die Franzosen stets zurückgeschlagen, aber sreilich hatten auch die Teutschen bei solchen Kümpfen schwere Verluste. Ter König bei den Verwundeten. Ost besuchte der König während der Belagerung von Paris die Verwundeten, um sie zu trösten. Einst durchschritt er die Lazarettsäle zu Versailles und trat an die Lagerstätte eines jungen, verwundeten Soldaten, der infolge eines Schlas-pulvers eingeschlummert war. Aus seinem Bette lag ein Album mit allerlei Gedichten und Sinnsprüchen der Freundschaft. Leise nahm der König das Buch und schrieb mit Bleistift hinein: „Mein Sohn, gedenke deines treuen Königs Wilhelm." Sobald der Soldat erwacht war und die Schriftzüge des Königs las, traten ihm die Thränen in die Augen. — Nach einigen Tagen kam der König wieder und drückte dem Kranken die Haud. Doch der Arme war bereits dem Tode nahe und starrte ins Leere. Als jedoch sein König bei ihm stand, richtete er sich mit der letzten Kraft noch einmal ans und sprach mit leuchtenden Augen: „Majestät, ich werde Ihrer ewig gedenken, auch dort oben. Amen!" Darauf sank er zurück und hatte für immer ausgelitten. Der König aber drückte ihm sanft die Augen zu, und eine Thräne fiel in feilten weißen Bart. Übergabe von Stras;bnrg und Metz. Eine Reihe von französischen Festungen, welche von den deutschen Truppen belagert wurden, ergaben sich. Auch Straßburg im Elsaß, das seit der Schlacht von Wörth von badischen und preußischen Truppen bombardiert worden, ergab sich mit der ganzen Besatzung aus Gnade und Ungnade. Durch französische. Lift war diese Stadt einst vom deutschen Reiche gerissen worden, und die Wiedergewinnung derselben galt als ein Zeichen der Wiedergeburt Deutschlands. Bazaine, welcher seit dem 18. August in Metz eingeschlossen war, machte manchen Versuch, den Gürtel, mit welchem ihn das deutsche Heer umspannt hatte, zu durchbrechen, mußte sich aber auch endlich ergeben und wurde mit seiner ganzen Armee von 175000 Mann kriegsgefangen nach Deutschland abgeführt. Nach diesen großen Erfolgen ernannte König Wilhelm seinen Sohn, den Kronprinzen, sowie den Prinzen Friedrich Karl zu Feldmarschällen und erhob den General Moltke in den Grafenstand. Untergang der republikanischen Heere. Trotzdem man in Frankreich die ganze wehrfähige Mannschaft zu den Waffen rief und auf biefc Weise zahlreiche Heere bildete, sonnten diese Scharen den deutschen Heeren doch nicht ans die Dauer stand halten. Mantenffel besiegte die Franzosen bei Amiens; Prinz Friedrich Karl siegte bei Orleans und Le Maus;

2. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 232

1901 - Berlin : Rentel
— 232 — tag von Ost- uitb Westpreußen. Hier beschloß man einmütig, die Mittel zur Landesverteidigung aufzubringen, trotzdem das Land von dem Durchmarsch der Franzosen (1812) ausgesogen war. Alle Streitmittel sollten in Aorks Häude gelegt werden. Der Ruf erscholl: „Auf zu beit Waffen! alt und jung!" Eine Volksbewaffnung würde eingeleitet, und Tansenbe von Freiwilligen eilten zu beit Fahnen. Wie ein Erdbeben wirkten diese ostpreußischen Vorgänge auf das preußische Volk, und die Vaterlanbsliebe in Preußen und Deutschland entflammte wie ein mächtiger Vulkan. Aufruf zur Bildung freiwilliger Iägereorps. 3.Februar 1813. Der König suhlte sich in Berlin, wo noch die Franzosen weilten, nicht mehr sicher; beim es tauchten Gerüchte auf, daß man ihn als ein Pfanb für die Ruhe des Volkes gefangen nehmen wolle. Er begab sich bähet nach bent vom Feinde unbesetzten Breslau. Als nun von ihm ein Aufruf zur Bilbnng freiwilliger Jägercorps erfolgte, ging es wie ein Blitz bnrch die gebilbete Jugend, und von den Universitäten und obersten Klassen der Gymnasien eilten die Jünglinge zu beit Waffen. Gegen 80 Wagen, dicht besetzt mit Freiwilligen, kamen nach Breslan, und als der König aus seinem Fenster diese Jünglinge sah, die oft noch eher Knaben genannt werden konnten, traten Thränen in feilte Angen, und der Glaube au die treue Hingabe seines Volkes schlug itt seinem Herzen tiefe Wurzeln. Auch Stein erschien in Breslau und bewirkte es, daß zwischen Rußland und Preußen eilt Bündnis gegen Frankreich geschlossen wurde, um Deutschland von der Fremdherrschast zu befreien. Sj)ork aber wurde durch einen Tagesbefehl des Königs in seine Würden und Ehren wieder eingesetzt. Der Aufruf des Königs. 17. März 1813. Friedrich Wilhelm Iii. erklärte hieraus an Frankreich den Krieg und erließ (am 17. März 1813) den „Aufruf an in ein Volk." In demselben hieß es: „Große Opfer-werden von allen Ständen gefordert werden: denn unser Beginnen ist groß und nicht gering die Zahl und die Mittel unserer Feinde. Aber welche Opfer auch gefordert werden mögen, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für die wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kamps, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es als eilten ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang." — Auch eilt Gesetz über die Bildung der Landwehr wurde erlassen. Als Ehrenzeichen für die Tapfern in diesem Kriege stiftete der König einen Orden, das eiserne Kreuz genannt. ,,Tas Volk steht auf." Der Aufruf des Königs brachte eine mächtige Wirkung hervor; denn bald staub der alte kriegerische Geist des Volkes in lohen Flammen. „Das Volk stand ans, der Sturm brach los." Immer wieder klang der Ruf durch das Laub: „Das Vaterland ist in Gefahr." In dem unvergeßlichen Frühlinge und Sommer des Jahres 1813 war unter den Preußen nur eine Stimme, ein Gefühl, ein Zorn und eine Liebe: das Vaterland zu retten, Deutschland zu befreien und den französischen Übermut einzuschränken. Krieg! rief der Edelmann und Landbesitzer, der verarmt war; Krieg! der Bauer, der sein letztes Pferd unter Vorspann und Fuhren tot- trieb; Krieg! der Bürger, den die Einquartierungen und Abgaben erschöpften; Krieg! der Tagelöhner, der keine Arbeit sittdeit konnte. Jünglinge, die kanm wehrhaft waren, und Männer mit grauen Haaren eilten zu den Fahnen. Ja, sogar Jungfrauen drängten sich unter mancherlei Verstellungen und Berlarvungen zu deit Waffen.

3. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 70

1901 - Berlin : Rentel
König von Frankreich, hatte gegen zwei rebellische Vasallen die Waffen ergriffen, ihr Land verheert, und Vitri in der Champagne [sthangpanj] mit Sturm erobert. Dabei war eine Kirche, in welche sich 1500 Menschen geflüchtet, von seinen Soldaten in Brand gesteckt worden/ Um diese Grausamkeit wieder gut zu machen, gelobte er Gott einen Kreuzzug. Der Abt Bernhard bestärkte ihn in dem frommen Entschluß, holte des Papstes Einwilligung und Segen dazu, und zog dann selbst, wie einst Peter von Amiens, durch einen Teil von Frankreich und Deutschland und predigte das Kreuz mit solchem Nachdruck und Eifer, daß jeder in „Feuer und Flammen" geriet und das Kreuz verlangte. Der deutsche Kaiser Konrad Iii. war anfangs nicht willens, nach dem heiligen Grabe zu ziehen. Bernhard aber redete ihn einst in der Kirche also an: „Am jüngsten Tage wird Christus zu dir sprechen: Mensch, was ich dir Gutes thun konnte, habe ich dir gethan! Von mir bekamst du den Glanz der Herrlichkeit, bekamst Reichtümer, Weisheit, männlichen Mut und Kräfte des Leibes, und was hast du für mich gethan?" Jetzt konnte sich Konrad nicht länger halten und ries aus: „Ich erkenne die Wohlthaten der göttlichen Gnade und will nicht als Undankbarer befunden werden. Ich bin bereit ihm zu dienen!" Jetzt folgten auch viele Fürsten Konrads Beispiel. Sie empfingen das Kreuz und mit ihnen auch Friedrich Herzog von Schwaben, welcher Konrads Neffe war und später als Kaiser Barbarossa regierte. Der zweite Krenzzng. 1147» So zogen zwei große Heere von mehr als 200000 Kriegern aus, und wenige kamen zurück. Sie sanden auf ihrem Marsche noch größere Schwierigkeiten, als Peter und Gottfried fünfzig Jahre vorher. Der griechische Kaiser verweigerte ihnen Lebensmittel, griff sie als Feinde an und führte sie wohl gar den Türken in die Hände. Als sie in Asien ankamen, rieben Hungersnot und Pest den größten Teil der Heere auf, und die Christen in Jerusalem, voll Argwohn gegen die abendländischen Fürsten, als suchten sie eigene Macht, hinderten jede größere Unternehmung. Konrad und Ludwig kehrtet: unwillig wieder zurück, nachdem sie durch die Aufopferung von fast 200000 Menschen weiter nichts erlangt hatten, als daß sie Jerusalem und das heilige Grab geseheu. Bernhard, der von diesem Zuge den glücklichsten Erfolg im Namen Gottes versprochen hatte, ward jetzt mit Vorwürfen überhäuft; er aber rechtfertigte sich, die Schuld läge au beit Sünden der Kreuzfahrer, und die Seelen der Gebliebenen seien boch alle im Himmel. Habe boch Moses selbst sein Volk nicht in das gelobte Lattb einführen können. 60. Friedrich I. (Barbarossa). 1152—1190. Wahl und Krönung. Nach dem Tode Konrabs Iii. wählten die beutfchen Fürsten (1152) einstimmig unter lautem Zuruf des Volkes bett Herzog Friedrich aus dem Hause der Hohenstaufen zum Kaiser. Fünf Tage nach der Wahl krönte ihn der Erzbischof von Köln im Münster zu Aachen. Seine Eigenschaften. Friedrich staub bamals in der Fülle der Manneskraft. Eine hohe Gestalt und eble Schönheit zeichneten ihn aus. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn' die Italiener Barbarossa, b. i. Rotbart. In ritterlichen Übungen staub er keinem nach. Er war klug, stark und tapfer, streng gegen Wiberstrebenbe, leutselig gegen Reuige. Bor-allem aber meinte er, ein Kaiser habe sein Amt, um Recht und Gerechtigkeit zu hanbhaben. Wer den Bösen schone, thue beu Guten Schaben, und unzeitige Milbe sei eine Branbfackel in der Hattb des Frevlers. Darum galt vor ihm kein Ansehen der Person, und wo er auftrat, ba Bebten die Übelthäter.

4. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 228

1901 - Berlin : Rentel
— 228 — Napoleons nicht noch mehr ans sich zu ziehen. Manch mutiges Abenteuer bestand die kühne Schar, die von Napoleon eine „Bande Straßenränder" genannt wurde. Der Franzosenkaiser setzte auf den Kopf Schills eine große Geldsumme aus, und der Held geriet iu eiue gefahrvolle Lage. Doch Schills Wahlspruch war: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende." Er zog nach Stralsund und verschanzte sich in der Stadt, wurde hier aber von den mit den Franzosen verbündeten Holländern und Dänen angegriffen. Wie ein Löwe kämpfte er mit seinen Genossen gegen die Feinde. Doch eine Kugel traf ihn, und er starb den Heldentod. Die £$jfcr zu Wesel. Ungefähr 600 Mann mit elf Offizieren gerieten in Feindeshand. Einige Unteroffiziere und Gemeine wurden erschossen; die übrigen führte man nach Frankreich in die Gefangenschaft. Die elf Offiziere, von denen der jüngste erst 16 Jahre zählte, brachte man nach Wesel (an der Mündung der Lippe), um ihnen den Tod zu geben. Als man ihnen auf dem Richtplatz die Angen verbinden wollte, wiesen sie dies Ansinnen zurück. Einer von ihnen, Ernst von Flemming, warf seine Mütze hoch in die Lnft und rief: „Es lebe unser König! Preußen hoch!" Als nun die Gewehrschüsse krachten, fielen zehn Offiziere zum Tode getroffeu nieder. Doch dem achtzehnjährigen von Wedel war nur der Arm zerschmettert. Als der Befehlshaber ihm nun Gnade anbot, rief er: „Gnade! ein echter Preuße verschmäht die Gnade eines fränkischen Henkers." Darauf kommandierte Wedel selbst: „Feuer!" und die Kugeln machten seinem Leben ein Ende. 179. Dörnberg in Hessen. 1809. Der Aufstand in Hessen. Der Kurfürst Wilhelm I. von Hessen war vou Napoleon I. entfernt worden und Jerome, der Bruder des Kaisers, hatte feinen Einzug in Kassel gehalten, um hier in dem neugebildeten Königreich Westfalen zu residieren. Um diese Zeit lernen wir den Oberst Dörnberg kennen, der aus hessischem Adel stammte und 1806 mit Blüchers Korps gefangen worden war. Nach dem Tilsiter Frieden hatte er seinen Abschied genommen und war im Königreich Westfalen Oberst eines Jägerbataillons geworden. Iu dieser Stellung bereitete er gegen die Herrschaft Jeromes eine Empörung vor. Das Land schien zum Ausstand reif zu sein, und besonders zählte man auf die Treue und Hilfe der Bauern. Im April des Jahres 1809 ertönten an der Diemel und Schwalm die Sturmglocken und riefen in schauerlichen Klängen das Landvolk zusammen. Unter Trommelschall erschien das Bauernvolk vom 60jährigen Mann bis zum 14jährigen Knaben. Es ertönte der Ruf: „Lebt wohl, Weib, Mutter, Schwester! Nieder mit den Franzosen! Es lebe unser Kurfürst! Die meisten von ihnen hatten weder Säbel noch Gewehre, sondern trugen Knüttel, Sensen, Heu- und Mistgabeln als Waffen. Als nun viele Tausende beisammen waren, hielt ein Geistlicher an sie eine begeisternde Anrede, und alle schwuren Tod und Verderbe:: den fremden Bedrückern. Niederlage der Hessen. Der Oberst Dörnberg, der sich in Kassel verraten glaubte, verließ die Stadt und stellte sich an die Spitze der Aufständischen. Ein junges blühendes Mädchen, Namens Karoline von Bannibach, entfaltete das von ihr selbst gestickte rotweiße Banner mit dem Spruch: „Sieg oder Tod im Kampfe fürs Vaterland!" „Ja, Sieg oder Tod!" ertönte die Antwort der Tausenden. Als nun bald darauf das Bauernheer unweit Kassel ans Jeromes Truppen stieß, zerstob

5. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 235

1901 - Berlin : Rentel
— 235 — Vaterlandes nieder mit dem Wnnsche, das; jede Tochter des Staates eilen möge, sich ihres entbehrlichen Schmuckes zu entäußern." Eiu Mädchen schrieb: Mit dem Spruche: „Gebet dem Herrn, was euch am liebsten ist, gebe ich auch, was mir das liebste war: eine kleine Uhr." Ferdinande von Schmettau. Ein glänzendes Beispiel von Vaterlandsliebe gab in Schlesien die fünfzehnjährige Jungfrau Ferdinande von Schmettau. Sie war die Tochter eines Regimentscommandeurs, der infolge seiner Verwundung aus dem Dienst geschieden und bei Ohlan ein Krongut gepachtet hatte? Als der Aufruf des Königs: „An mein Volk" erschien, wurde in der Familie Schmettau an entbehrlichem Silberzeug und sonstigen Wert- und Schmucksachen alles gesammelt. Der Vater reiste uach Breslau, um diese Liebesgabeu abzugeben. Ferdinande begleitete ihn, und ohne ihr Vorhaben zu Hause verrateu zu haben, ließ sie sich in der Stadt ihr schönes langes Haar abschneiden und verkaufte dasselbe au den Friseur für 15 Mark, die sie ihrem Vater als Gabe für das Vaterland einhändigte. Als diese That bekannt wurde, kaufte man das Haar zurück und verfertigte daraus Ringe, Ketten n. s. w. Durch bett Verkauf dieser Gegenstände wurde soviel Geld gewonnen, daß vier freiwillige Jäger davon ausgestattet werden konnten. 186. Die Irauenmelt bei der Krankenpflege. Johanna Maria Fichte. Bei Kranken und Verwundeten in Lazaretten und Krankenhäusern bewieset! viele Frauen während des Feldzuges eine Aufopferung, die des schönsten Kranzes wert ist. Zu solchen hervorragenden Frauen gehörte auch Johanna Maria Fichte, die Gattin des großen Weltweisen und Volksredners Fichte in Berlin, der durch seine Reden an die deutsche Nation begeisternd aus die Gebildeten einwirkte und die Vaterlandsliebe ansachte. Während des ganzen Tages war diese opferfinnige Frau in den Lazaretten der Hauptstadt, und abends ging sie zu befreundeten Familien und bat um Kleidungsstücke, Geld zu Arzeneien und Erfrischungen für die Verwundeten. Wenngleich diese edle Frau von sehr schwächlichem Körperbau war, ertrug sie doch fünf Monate lang alle Anstrengungen, wurde dann aber vom Nervenfieber ergriffen. Ihr Gemahl that alles, um sie zu Pflegen, wurde aber selbst von der Krankheit befallen und starb nach wenigen Tagen. Die Kranke dagegen genas, und mit Er-gebuug in Gottes Willen trug sie ihr Kreuz. Auguste Bietn, die Tochter eines vornehmen Rechtsgelehrten in Berlin, war verwaist und ernährte sich neben ihrem sonstigen Einkommen durch Malen. Sobald der Ruf des Königs erscholl, verkaufte sie ihre Möbel und ließ für den Erlös einen freiwilligen Jäger einkleiden. Als für die Verwundeten Charpie gefordert wurde, zerzupfte sie säst ihre ganze Wäsche für dieseu Zweck. Nachdem in Berlin Lazarette errichtet worden, gab sie das Malen aus und widmete sich ganz der Krankenpflege. So manche liebe Nacht brachte sie bei bett Leidenden zu, ging aber außerdem auch itt bett Häusern umher, um Gaben für die Unglücklichen zu sammeln. Einst kam sie zu einer sehr armen Frau, die mit tvetnenben Augen erklärte, sie könne nichts opfern. Als Auguste Klein sich nun entfernt hatte, kam sie ihr nachgestürzt mit bett Worten: „Ich habe noch einen Sechser, ltttb bett will ich für die Verwundeten geben."' Freilich wurde die kleine Münze nicht angenommen, wohl aber sorgte die Krankenpflegerin dafür, daß das Los der hilfsbebürftigen Frau durch wohlhabenbe Leute erleichtert würde. i

6. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 67

1901 - Berlin : Rentel
— 67 — Deutschland und Ungarn nach Konstantinopel. Da sie unterwegs raubten und plünderten, so wurden viele von ihnen in Bulgarien erschlagen. Diejenigen, welche das gelobte Land erreichten, gerieten in die Hände der Türken, und nur mit einer geringen Mannschaft rettete sich Peter noch zur rechten Zeit nach Konstantinopel. Gottfried von Bouillon [Emjottg]. Im Jahre 1096 brach Gottfried von Bouillon mit vielen Fußsoldaten und Reitern auf. Sein Bruder, Balduin von Flandern, begleitete ihn. Beide hatten ihr Leben diesem heiligen Kriege geweiht und hofften dort in dem eroberten Lande neue Reiche zu gründen. — Gottfried zog mit seinem Heere in guter Ordnung nach Deutschland, öffnete sich den Weg nach Ungarn mit Güte und laugte ohne Störung im Gebiete des griechischen Kaisers Alexius an. Hier fanden sich auch die übrigen Herzöge und Grafen zu ihm, die mit ihreu Heeren auf anderen Wegen gezogen waren. — Alexius geriet in keine kleine Verlegenheit, als eine solche ungeheure Menschenmenge sein Land überschwemmte und von ihm Lebensmittel verlangte. Er mußte indes ihre Forderungen befriedigen, wenn er nicht felbst feindlich behandelt sein wollte. Endlich fanden sich (1097) alle Fürsten mit ihren Heeren in Asien zusammen, und man zählte in einer Musterung über 100000 wohlgerüstete Reiter, 200000 auserlesene Streiter zu Fuß, ohne Weiber, Kinder, Knechte und Mönche. Tie heilige Lanze. Antiochien wurde vou den Kreuzfahrern erobert. Da kam aber ein jehr großes Heer von Seldfchuckeu und schloß hier die Christen ein, daß diese in große Not gerieten. Jeder Tag kostete Hunderten der Christen das Leben. Als nun die ^Begeisterung der Kreuzfahrer sank, da wurden unter ihnen Gerüchte von himmlischen Erscheinungen verbreitet, um den Mut zu beleben. Eines Tages trat der Priester Peter Bartholomäus aus und sprach: „Zu wiederholten Malen ist mir der Apostel Andreas erschienen und hat mich beauftragt, die heilige Lanze, womit der Heiland durchbohrt ist, und die in der Peterskirche zu Antiochien nicht weit vom Hochaltare vergraben liegt, den Kreuzfahrern zu übergeben." — Jetzt wurde in der Kirche nach der Lanze gegraben und dieselbe von Peter endlich gesunden. Nun kam wieder neue Begeisterung ins Heer; denn man glaubte,_ daß die Wunderkraft der Lanze Hilfe bringen werde. Es wurde ein großer Ausfall unternommen und der Sieg errungen. Eroberung Jerusalems. 1099. Endlich kamen die Kreuzfahrer (1099) vor Jerusalem an. Da riesen alle mit einer Stimme: „Jerusalem, Jerusalem!" — Aber die Stadt hatte seste Mauern und wurde von einem tapfern Heere verteidigt. Da noch kein Pulver und keine Schießgewehre erfunden waren, ging eine solche Belagerung sehr langsam. Hunderte raffte das Schwert der Feinde, Hunderte Krankheiten, Hunderte Mangel an Nahrung weg. Vielen entsank daher der Mut. Da zeigte sich plötzlich uach einer Sage aus dem ölberge eilte hohe Rittergestalt in schneeweißer leuchtender Rüstung; die Gestalt winkte dem Heere nach der Stadt hin' "Eni Cherub mit flammendem Schwert, den uns Gott zum Mitstreiter gesandt," nefen alle begeistert. — Endlich gelang die Eroberung. Die Christen orangen in die Stadt ein, und ohne Barmherzigkeit hieben sie alles nieder, jo daß das Blut in den Straßen floß. Nach solcher Mordarbeit gingen ste m den Tempel und fangen Gott ein Loblied. Gottfried wurde nun zum Könige ausgerufen; aber er lehnte den Königstitel und die Krone ab; denn er wollte da keine Königskrone tragen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hatte. „Beschützer des heiligen Grabes" ließ 5*

7. Geschichtsbilder für die Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 30

1896 - Berlin : Rentel
— 30 — angehauen war, stürzte er auf einmal nieder, so daß die Krone zerbrach, und die ganze Eiche in vier Stücke aus einander fiel. Als das die Heiden sahen, sagten sie sich von ihrem alten Glauben los und wurden Christen. Bonisatins aber erbaute aus dem Holz der asten Eiche eine Kapelle, die er dem Apostel Petrus weihte. Wonifatius als Erzbischof. Or zieht nach Iriesland. Ganz Hessen und Thüringen wurde bekehrt, und der Papst ernannte Bonisatins zum Erzbischof der deutschen Kirche. Eine Lieblingsstiftung des Apostels Ull_. war das Kloster Fulda. Er nahm später seinen Sitz in Mainz. Doch selbst im hohen Alter wollte er der so wohl verdienten Ruhe nicht pflegen, sondern sein Werk mit der Bekehrung der Friesen krönen. Er durchzog die einzelnen Gaue dieses Volkes, predigte überall und baute Kirchen, so daß es ihm und seinen Gehilfen bald gelang, eine große Anzahl Männer, Weiber und Kinder zu taufen. Sein Wärtyrertod. Voll Erbitterung zog einst ein bewaffneter heidnischer Haufe von Friesen gegen den Apostel und seine Begleiter. Als diese sich verteidigen wollten, verwies der Greis seinem Gefolge alle Kampflust und sprach: „Saßt ab vom Kampfe, denn wir sollen nicht Böses mit Bösem, sondern Böses mit Gutem vergelten." Die neben ihm stehenden Priester ermahnte er mit den Worten: „Seid stark meine Brüder, und laßt euch nicht schrecken von denen, welche den Leib töten, aber die Seele nicht mögen töten! Hofft auf den ewigen Lohn, der euch alsbald zu teil wird!" Als er diese Worte gesprochen hatte, stürzten auch schon die Feinde herbei und erschlugen den Bonisatins mit seinem ganzen Gefolge. Die Leiche des Apostels wurde später im Kloster zu Fulda beigesetzt. 18. Karl -er Große. 768—814. Karts Regierungsantritt und Gestatt. Karl der Große, der Sohn Pipins des Kleinen, führte ursprünglich die Regierung des fränkischen Reiches gemeinschaftlich mit seinem Brnder Karlmann, übernahm aber nach dessen baldigem ^ode die

8. Geschichtsbilder für die Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 105

1896 - Berlin : Rentel
rief zornig aus: „Mich bekommt er nicht dazu, daß ich zurückgehe! Unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen, nicht rückwärts." Und gegen den Willen des Oberbefehlshabers griff er und Tauentzien den Feind bei Groß beeren unweit Berlin an. Es regnete in Strömen; die Gewehre gingen nicht los. Die Preußen aber kehrten dieselben um und schlugen mit den Kolben drein. ,,So fluscht ®üiom. et bat er!" riefen sie, und die Franzosen wurden gänzlich geschlagen. Das war ein Jnbel in Berlin, als in der Nacht die Siegesknnde kam! Am Morgen strömten Menschen mit Lebensmitteln hinaus, die Tapfern zu laben und die Verwundeten zu pflegen. Wucher. Zu den größten Helden der Befreiungskriege gehört Blücher. Er war der Sohn eines Landedelmannes in Mecklenburg und trat schon früh in den schwedischen Kriegsdienst. Später nahm er unter Friedrich Ii. am siebenjährigen Kriege teil. Als er 'bereits Rittmeister war, und von Friedrich dem Großen einst in der militärischen Laufbahn nicht befördert wurde, forderte er trotzig feinen Abschied, worauf der König antwortete: „Der Rittmeister Blücher kann sich zum Teufel schereu." Daraus wurde Blücher Landwirt und übernahm ein Gut in Pommern. Nach Friedrichs Tode trat er in sein früheres Husarenregiment als Major ein. An der unglücklichen Schlacht bei Jena nahm er bereits als General teil und schlug sich aus dem Rückzüge bis Lübeck durch. Als er hier endlich für seine Reiterei kein • Futter, kein Pulver und Brot mehr hatte, mußte er sich ergeben, wurde aber später gegen einen französischen General ausgewechselt. Sowie 1813 der Krieg erklärt war, atmete unser Held wieder auf, und in den Befreiungskriegen erwarb er sich großen Ruhm. Schlacht an der Kahbach, 26. August. Als der Krieg im August von neuetn begann, stand Blücher mit seinem Heere in Schlesien. Er rückte in die Ebene von Wahlstadt und stieß hier auf die Franzosen, welche die Katzbach überschritten. Sobald er die feindliche Stellung übersah, rief er: „Nun habe ich genug Franzosen herüber, jetzt Kinder, vorwärts!" Mit „Hurra"

9. Geschichte der Griechen und Römer - S. 21

1896 - Berlin : Rentel
1 — 21 — kämpfte auch seltener in offener Feldschlacht, sondern versuchte sich in einzelnen Zweikämpfen. . Hektors Abschied von Andromache. Unter den Trojanern that sich durch seine Tapferkeit besonders Hektor, ein Sohn des Königs Pria-rnus, hervor. Bei den Griechen aber kam keiner dem Achilles gleich. Als Hektor einst zum Kampfe ausziehen wollte, drückte ihm sein Weib Andromache unter Thränen die Hand und sprach: „Entsetzlicher Mann! Gewiß tötet dich noch dein Mut, und du erbarmst dich weder deines stammelndes Kindes, noch deines unglückseligen Weibes, das du bald zur Witwe machen wirst. Werde ich deiner beraubt, so wäre es das beste, ich sänke in den Boden hinab. Darum erbarme dich, bleibe hier, mache dein Kind nicht zur Waise, dein Weib nicht zur Witwe." Liebreich antwortete Hektor seiner Gemahlin: „Auch mich härmt alles dieses, Geliebteste; aber ich müßte mich vor Trojas Männern und Frauen schämen, wenn ich erschlafft wie ein Feiger hier aus der Ferne zuschaute. Auch mein eigener Mut erlaubt es mir nicht; er hat mich immer gelehrt, im Vorderkampfe zu streiten." Dann küßte er sein geliebtes Söhnlein und flehte zum Himmel: „Zeus und ihr Götter! Laßt dies mein Knäblein werden wie mich selbst, voranstrebend dem Volk der Trojaner! Laßt es mächtig werden in Troja und die Stadt beherrschen, und dereinst sage man, wenn es beutebeladen aus dem Streite heimkehrt: der ist noch weit tapferer als sein Vater." Darauf streichelte er sein Weib mit inniger Wehmut und sagte: „Armes Weib, traure mir nicht zu sehr im Herzen! Gegen das Geschick wird mich niemand töten; dem Verhängnis aber ist noch kein Sterblicher entronnen." Als er das gesagt hatte, setzte er sich den Helm aus und ging davon. Agamemnon und Achilles im Zwist. Im zehnten Jahre der Belagerung erreichte die Not der Griechen einen bedenklich hohen Grad. Während in ihrem Lager eine verderbliche Seuche wütete, hatte sich Achilles, von Agamemnon tief verletzt, in sein Lager zurückgezogen, entschlossen, am Kampfe keinen Teil zu nehmen. Dies benutzten die Trojaner, stürmten unter Anführung des heldenmütigen Hektor heran, warfen die Griechen und drängten sie zu ihren Schiffen zurück. Eins davon steckten sie sogar in Brand. In dieser verhängnisvollen Lage gab Achilles seinem Busenfreunde Patroklos feine Rüstung und schickte ihn ab, den Griechen beizustehen. Allein das unerbittliche Schicksal hatte den Fall des Patroklos beschlossen; Hektor versetzte ihm den Todesstoß. Hektars Tod. Jetzt konnte sich Achilles nicht länger halten und forderte Hektor zum Zweikampfe auf. Achilles erschien aus dem Kampfplatze in furchtbarer Herrlichkeit. Aus der rechten Seite bebte entsetzlich seine Lanze; feine Erzwaffen schimmerten um ihn wie eine Feuersbrunst oder wie eine aufgehende Sonne. Als Hektor ihn sah, mußte er unwillkürlich zittern; er floh vor seinem Verfolger, der ihn. wie ein Jagdhund den aus dem Lager aufgejagten Hirsch, bedrängte, und ihm, wie dieser seinem Wilde, keinen Schlupfwinkel und keine Rast gönnte. Endlich aber stand Hektor und sprach zu Achilles: „Ich will mit dir kämpfen; aber laß uns einen Eid leisten, daß der Sieger die Leiche des Gefallenen nicht mißhandele." Achilles antwortete: „Macht auch der Wolf mit dem Lamm einen Vertrag? All das Leid, das du den Meinigen mit der Lanze angethan hast, das büßest du mir jetzt auf einmal!" So rief Achilles und schleuderte die Lanze; doch Hektor sank ins Knie, und das Geschoß flog über ihn weg in die Erde. Mit zornigem Schwung entsandte nun Hektor auch seinen Speer, und dieser fehlte nicht; er traf mitten aus den Schild des Ackilles, prallte aber davon ab. Jetzt ergriff Achilles feine Lanze und stieß sie Hektor in

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 23

1896 - Berlin : Rentel
— 23 — und in ein reines Gewand zu schlagen. Er selber legte ihn darauf m den Waaen auf ein untergebreitetes Lager. Dann versprach er dem Greise, elf Tage lang vom Kampfe abzustehen, bis Hektors Seiche bestattet fei. Hierauf eilte Priamus zu den Seinen, welche die Seiche Hektors verbrannten und die Asche in einer goldenen Urne bestatteten. Das hölzerne Pferd. Bald darauf wurde auch Achilles getötet; ein Pfeilschuß des Paris endete sein Seben. Zur Eroberung Trojas aber ersann der schlaue Odysseus folgendes Mittel: „Freunde, rief er freudig, laßt uns ein riesengroßes Pferd ans Holz zimmern, in dessen Versteck sich die edelsten Griechenhelden einschließen sollen. Die, übrigen Scharen mögen sich inzwischen mit den Schiffen zurückziehen, hier im Säger aber alles Zurückgelassene verbrennen, damit die Trojaner, wenn sie dies von ihren Mauern aus gewahr werden, sich sorglos wieder über das Feld verbreiten. Von uns Helden soll ein mutiger Mann sich als Flüchtling zu ihnen begeben und aussagen, daß er sich der Gewalt der Griechen entzogen habe. In der Stadt soll er darauf hinarbeiten, daß die Trojaner das hölzerne Pferd in die Mauern hineinziehen. Geben sich dann unsere Feinde sorglos dem Schlummer hin, so soll er uns ein Zeichen geben und die Stadt mit Feuer und Schwert zerstören helfen." Der Vorschlag wurde nun ohne Säumen ins Werk gesetzt. Die tapfersten Helden begaben sich durch eine Seitenthür in den Bauch des hölzernen Rosses, und die übrigen zogen sich zurück. Voll Freuden kamen die Trojaner herbei, und indem sie das Wunderroß anstaunten, berieten sie darüber, ob sie es in die See werfen oder verbrennen sollten. Denen im Bauche des Pferdes wurde bei solchen Reden ganz unheimlich zu Mute. Ein trojanischer Priester sprach warnend: „Meint ihr, eine Gabe der Griechen verberge keinen Betrug? Trauet dem Tiere nicht!" Mit diesen Worten stieß er eine eiserne Lanze hinein, und aus der Tiefe ertönte ein Widerhall, tote aus einer Kellerhöhle. Während dies vorging, kam der schlaue Grieche herbei, und spielte seine falsche Rolle, und alle glaubten dem Heuchler, welcher sprach: „Dieses Pferd ist ein Weihegeschenk für die Göttin Athene und ist deshalb so groß gebaut, damit ihr Trojaner es nicht durch eure Thore in die Stadt bringen könnt: denn diejenige Stadt, in welcher sich dieses Roß befindet, ist unbesiegbar." Eroberung Trojas. Darauf riffen die Trojaner ein Stück der Mauer ihrer Stadt nieder, um dem unheilvollen Gaste den Weg zu bahnen; sie fügten Räder an die Füße dieses Rosses und zogen es jubelnd in ihre heilige Burg, nicht achtend auf die Warnungen der Seherin Kassandra. Die Trojaner überließen sich die halbe Nacht hindurch der Freude bei Schmaus und Gelage. Unterdessen schlich sich jener Betrüger zu den Thoren und ließ als verabredetes Zeichen eine lodernde Fackel in die Süftc wehen; dann pochte er leise an den hohlen Bauch des Pferdes, und die Griechen kamen geräuschlos zum Vorschein. Mit gezückten Schwertern verbreiteten sie sich in die Häuser der Stadt, und ein gräßliches Gemetzel entstand unter den schlaftrunkenen und berauschten Trojanern. Feuerbrände wurden in ihre Wohnungen geschleudert, und bald loderten die Dächer über ihren Häuptern. Zu gleicher Zeit stürmten die andern Griechen in die Stadt, die sich mit Trümmern und Seichen anfüllte. Die Griechen bemächtigten sich unermeßlicher Schätze und schleppten die Weiber und Kinder an den Strand des Meeres. Menelans führte seine Gemahlin Helena weg. Priamus und seine Söhne wurden niedergestoßen. Die Königin nebst ihren Töchtern, wie auch die edle Andromache, wurden als Sklavinnen unter die Sieger verteilt. Troja selbst machte man dem Erdboden gleich.
   bis 10 von 48 weiter»  »»
48 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 48 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 3
6 0
7 7
8 0
9 0
10 15
11 1
12 3
13 0
14 1
15 0
16 2
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 1
24 1
25 0
26 0
27 1
28 3
29 0
30 0
31 4
32 1
33 2
34 1
35 1
36 2
37 27
38 0
39 1
40 0
41 0
42 1
43 26
44 0
45 2
46 4
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 41
2 12
3 3
4 19
5 0
6 1
7 7
8 10
9 43
10 2
11 2
12 2
13 3
14 3
15 8
16 25
17 93
18 0
19 20
20 8
21 9
22 60
23 63
24 0
25 3
26 2
27 1
28 17
29 29
30 2
31 3
32 2
33 2
34 27
35 5
36 12
37 6
38 35
39 35
40 1
41 19
42 9
43 15
44 3
45 10
46 6
47 0
48 0
49 0
50 1
51 15
52 5
53 1
54 21
55 10
56 4
57 0
58 4
59 79
60 11
61 4
62 2
63 3
64 1
65 9
66 4
67 8
68 8
69 2
70 2
71 26
72 22
73 0
74 10
75 15
76 5
77 27
78 3
79 3
80 1
81 2
82 36
83 13
84 1
85 20
86 10
87 12
88 20
89 2
90 1
91 5
92 48
93 1
94 47
95 6
96 8
97 5
98 49
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 1
2 27
3 3
4 31
5 4
6 9
7 1
8 0
9 15
10 14
11 0
12 7
13 4
14 0
15 6
16 42
17 3
18 8
19 13
20 0
21 11
22 4
23 3
24 0
25 2
26 17
27 4
28 3
29 6
30 6
31 6
32 0
33 105
34 6
35 11
36 1
37 3
38 0
39 3
40 4
41 40
42 6
43 9
44 5
45 1
46 4
47 2
48 23
49 21
50 17
51 30
52 1
53 2
54 19
55 12
56 4
57 3
58 3
59 174
60 0
61 13
62 3
63 1
64 8
65 17
66 0
67 8
68 3
69 0
70 0
71 16
72 9
73 12
74 2
75 9
76 0
77 8
78 0
79 8
80 9
81 210
82 2
83 0
84 3
85 9
86 0
87 1
88 47
89 3
90 0
91 11
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 15
98 1
99 2
100 78
101 0
102 72
103 5
104 0
105 3
106 4
107 0
108 4
109 0
110 2
111 15
112 34
113 2
114 0
115 5
116 45
117 2
118 8
119 0
120 15
121 28
122 1
123 12
124 4
125 9
126 4
127 0
128 32
129 8
130 0
131 19
132 11
133 0
134 1
135 1
136 31
137 0
138 1
139 0
140 4
141 4
142 10
143 58
144 0
145 7
146 8
147 1
148 8
149 0
150 11
151 12
152 27
153 1
154 4
155 16
156 41
157 11
158 37
159 0
160 0
161 5
162 5
163 8
164 0
165 3
166 13
167 14
168 2
169 19
170 3
171 39
172 15
173 23
174 1
175 37
176 4
177 44
178 2
179 8
180 1
181 16
182 26
183 16
184 4
185 1
186 4
187 1
188 4
189 2
190 25
191 9
192 11
193 0
194 1
195 2
196 38
197 10
198 7
199 2