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1. Die Neuzeit - S. 200

1905 - Bamberg : Buchner
- 200 gewonnen hatte, kehrte zum Absolutismus zurck; erst in den Jahren 1860/61 (seit der Berufung v. Schmerlings, der 1848 Reichsminister gewesen war), wurde die Umwandlung sterreichs in eine konstitutionelle Monarchie aufs neue durchgefhrt. c) Oberitalien wurde durch den Feldmarschall Radetzki wieder unter-worsen. Der König Karl Albert von Sardinien, der den aufstndischen Lombarden zu Hilse kam, erlag bei Custozza (Juli 1848) und bei ^tovara (Mrz 1849) den sterreichischen Truppen, ' Auch Venedig war abgefallen und hatte (unter Daniel Mannt) die Republik erneuert; doch wurde die Lagunenstadt im August 1849 von den sterreichern einge-nommen. d) Am gefhrlichsten war die Lage in Ungarn, das unter dem Advo-katen Kossuth seine nationale Selbstndigkeit wieder zu erlangen suchte (wie in der Zeit Leopolds I.). Die sterreichischen Truppen, welche (unter Windischgrtz) in Ungarn eingerckt waren, wurden im > Winterfeldzug 1848/49 aus Ungarn verdrngt; erst als im Sommer 1849 ein Teil der Italienischen Armee unter Hahnau von Westen, der Ban von Kroatien Ielachich von Sden und ein russisches Heer unter Paskewitsch von Norden her in Ungarn eindrangen, ergab sich das ungarische Heer (die Honvedarmee) in Vilgos (August 1849). Der Zar Nikolaus, unter den Fürsten jener Zeit der entschiedenste Vertreter des Absolutismus, hatte dem sterreichischen Kaiser auf einer Zusammenkunft in Warschau bereitwillig seine Untersttzung gegen die Rebellen zugesagt, da er eine Rckwirkung des ungarischen Aufstandes auf Polen besorgte. Aber die sterreichisch-russische Waffenbrderschaft war sowenig wie im 7jhrigen Krieg und im 2. Koalitions-krieg ohne Rivalitt und Mitrauen, zumal da sich die Ungarn unter Grgey in Vilagos an die Russen ergaben, so da Paskewitsch dem Zaren melden konnte: Ungarn liegt besiegt zu den Fen Ew. Majestt." Graf Haynan verhngte ein strenges Strafgericht der das eroberte Land; viele Adelige wurden hingerichtet oder eingekerkert; Kossuth, der die Diktatur schon vor der Katastrophe niedergelegt hatte, entkam ins Ausland. 5. Der vorlufige Ausgang der schleswig-holsteinischen der deutschen Frage. Nachdem der Versuch des Frankfurter Parlamentes, ein einiges Deutschland zu schaffen und die Elbherzogtmer von der dnischen Herr-schast zu befreien, gescheitert war, bernahm Preußen diese beiden Aufgaben, konnte sie aber bei der Unentschlossenheit des Knigs sowie der Eifersucht sterreichs und der fremden Gromchte fr jetzt nicht lsen, mute viel-mehr in beiden Fragen nachgeben. a) Die nach dem Malmer Waffenstillstand mit Dnemark angeknpften Verhandlungen fhrten zu keinem Frieden. Nach der Wiedererffnung des Krieges wurde ein Angriff dnischer Kriegsschiffe aus Eckernsrde glnzend

2. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 100

1909 - Bamberg : Buchner
100 Neue Geschichte. :r in einem Manifest: Brger, die Revo- 'ich Bon aparte auf den italienischen Kriegs-schauplatz, wo Massena, gefolgt von den sterreichern, sich bis nach Genua zurckgezogen hatte. Bonaparte berschreitet mit dem Hauptheer den Groen St. Bernhard (Mai 1800) und schneidet die sterreicher von ihrer Rckzugslinie ab. Bonapartes Einzug in Mailand (2. Juni 1800) 1800 und Sieg bei Marengo (14. Juni 1800) \ Die Lombardei ist fr fter-reich wieder verloren. Mittlerweile hatte auch Morean, der bei Schaff-hausen der den Rhein gegangen war, ganz Sddeutschland erobert, Mnchen gebrandschatzt und die sterreicher unter Erzherzog Johann bei Hohenlinden geschlagen (3. Dezember 1800). Der Weg nach Wien 1801 war frei. So kam es zum Frieden von Luueville (9. Februar 1801) zwischen Frankreich, sterreich und dem Reich, der die Bestimmungen des Friedens von Campo Formio (s. S. 95) erneuerte d. h. die Rheingrenze (Talweg) zwischen Deutschland und Frankreich bestimmte und den R e i ch s - 1803 deputationshauptschlu (25. Februar 1803) zur Folge hatte, der die Entschdigungen derjenigen deutschen Fürsten regelte, die durch den Luneviller Frieden ihre linksrheinischen Besitzungen verloren hatten. Von 48 freien Reichsstdten bleiben nur noch 6 bestehen2; die geistlichen Kurfrstentmer Cln und Trier gehen ein; desgleichen eine Menge Bistmer und Stifter. An Wrttemberg, das zum Kurfrstentum erhoben wird, fallen u. a. die Reichsstdte Hall, Heilbronn, Gmnd, Aalen, Weilderstadt, Elingen, Reutlingen, Rottweil und Giengen a. B.; die Probstei Ellwangen; die Abteien Zwiefalten, Rottenmnster, Schntal; die Stifter Komburg und Obersten-feld: zusammen 29 Quadratmeilen mit 112000 Einwohnern'. Auer Wrttemberg erhielten auch Baden und Hessen-Kassel bedeutenden Gebietszuwachs nebst der Kurfrstenwrde. Im neuen Regensburger Reichs-tag saen von nun ab zehn Kurfrsten, darunter sechs evangelisches auch die Mehrheit der Reichsstnde war nun evangelisch. Franz Ii., 1 Die Schlacht war fr die sterreicher schon gewonnen, und die Franzosen in unaufhaltsamer Flucht begriffen, als noch abends der franzsische General Desaix mit frischen Truppen eintraf und mit ihnen die vordringenden sterreicher zurckwarf. Desaix, dem Bonaparte seinen Sieg verdankte, fiel in der Schlacht. 2 Hamburg, Bremen und Lbeck; Frankfurt, Nrnberg und Augsburg. 3 Verloren hatte es nur Mmpelgard mit 7 Quadratmeilen und 14000 Seelen. ? Mainz-Regensburg; Bhmen; Hessen-Darmstadt; Sachsen; Branden- brg; Pfalz-Bayeru; Hannover; Wrttemberg; Baden; Hessen-Kassel. 366

4. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 69

1908 - Bamberg : Buchner
Innere Politik bis 1806. 69 Sr kurze Zeit schien es, als habe Bayern seine Wahl auch diesmal unglcklich getroffen. 3m September rckten die sterreicher ein und besetzten Mnchen- der Kurfürst zog sich mit seinen Truppen, wie verein-bart, nach Franken zurck. Inzwischen vollzog Napoleon seinen An-marsch und sein linker Flgel vereinigte sich mit den Bayern unter Deroi) bei lvrzburg. Hasch wendete sich nun das Blatt; der berlegenen Taktik des franzsischen Kaisers war ein Mack nicht gewachsen. 3m Oktober wurde Mnchen wieder genommen und noch im gleichen Monat mute Mack mit 27000 Mann bei Ulm die Zdaffert strecken. Zur Sicherung des weiteren Vormarsches drang eine franzsisch-bayerische Abteilung Bernadotte-Deroi) unter hitzigen Gefechten in Tirol ein. Die Spitze des Hauptheeres nahm unter Murat im November Wien und im Dezember siegte Napoleon entscheidend bei Husterlitz; die bayerische Division Wrede deckte dabei erfolgreich seinen Rcken. Kaiser Franz nutzte sich zu dem Frieden von Pretzburg bequemen, der sterreich verstmmelte. Bayern hatte zwar lvrzburg abzugeben, erhielt aber1) den umfangreichen Rest der Bistmer (Eichsttt und Passau, die Markgrafschaft Burgau, die Grafschaft Knigsegg-Rothenfels, das Gebiet von indau, die Reichsstadt Augsburg, endlich (vorbergehend) Tirol und Vorarlberg. berdies stand dem preutzisch-franzsischen Vertrag von Schnbrunn zufolge der baldige Gewinn der Markgrafschaft Ansbach in Aussicht. Bayern, Wrttemberg und Baden erhielten die volle Souve-rnitt, die beiden ersten auch die Knigswrde. Am 1. Januar J806 wurde Maximilian Joseph in Mnchen feierlich als König ausgerufen. Napoleon war damals in Mnchen und das Volk jubelte ihm zu, ganz im Banne seiner machwollen Persnlichkeit und der glnzenden (Entfaltung militrischer Pracht, viele Kpfe berauschten sich an der angeblichen Volksverwandtschaft zwischen den Galliern" und Bojern". Man darf nicht vergessen, da sich vielfach selbst die hervorragendsten Zeitgenossen, so ein Hegel, ein tdielan und Goethe, dem be-stechenden Eindrucke nicht zu entziehen vermochten, den Napoleons ganzes Wesen her-vorbrachte. 32. 3nttere Politik bis M6. fluch in der Leitung der inneren Politik war Montgelas lange Jahre hindurch des Kurfrsten und Knigs rechte Hand. 3m Sinne der franzsischen Zentralisierung gestaltete er mit brokratischer Willkr und schroffer Einseitigkeit, aber auch mit Tatkraft und groer Ge-schicklichkeit das bunt zusammengesetzte Bayern zum festgefgten Ganzen. !) (Es werden hier wie in spteren Fllen dieser ftrt nur die wichtigeren Erwerbungen verzeichnet.

5. Theil 3 - S. 247

1880 - Stuttgart : Heitz
Verwüstung der Pfalz. 247 pfalz nannte, von Heidelberg bis in die Gegend von Mainz, völlig zur Wüste gemacht werden sollte. Mit der Gegend um Heidelberg wurde schon im Januar angefangen. Die französischen Reiter fielen in die Dörfer ein, plünderten sie aus und steckten sie an. Die Einwohner hatten ihnen nicht den geringsten Anlaß zu Klagen gegeben, hatten pünktlich alle Forderungen der Franzosen befriedigt. Nun wurde ihnen ohne Ursache alles genommen und sie dem Mangel preisgegeben, ja viele von ihnen, die einiges zu retten suchten, jämmerlich gemißhandelt. Dann fielen die Mordbrenner über Heidelberg selbst her, plünderten das kurfürstliche Schloß, sprengten es in die Lust — die Ruinen stehen noch — und zündeten die Stadt an, die noch zum Theil gerettet wurde. Noch schlimmer ging es der schönen Stadt Mannheim. Die Einwohner hatten den ganzen Winter hindurch die Franzosen nach Kräften gut gepflegt, ihnen Quartier gegeben und alles gethan, was sie nur verlangt. Dennoch wurden jetzt die Häuser theils abgetragen, theils gesprengt, theils angezündet. Die Einwohner liefen ängstlich herbei, baten, flehten, weinten. Vergebens. „Der König will es so!" rief er ihnen zu. Sie mußten sehen, wie ihre ganze Stadt in einen Aschenhaufen verwandelt wurde. In Thränen gebadet wollten sie nun fortziehen zu ihren entfernten Freunden; aber mit Säbelhieben wurden sie zurückgejagt; nur auf das französische Gebiet durften sie sich flüchten. Dasselbe Schicksal traf alle übrigen Städte der Gegend, der Dörfer zu geschweigen. Endlich kamen auch die alten Städte Worms und Spei er an die Reihe, die ungefähr so von den Franzosen behandelt wurden, wie einst Karthago von den Römern behandelt worden war. Als sie sich den Franzosen ergeben hatten, war ihnen feierlich versprochen worden, daß sie nur einige Hundert Mann einnehmen, und dafür Vergütung bekommen sollten. Aber es wurde nicht gehalten. Sie mußten nicht nur sechsmal so viel einnehmen, sondern die Entschädigung wurde ihnen auch entzogen. Im Februar wurden die Festungswerke beider Städte gesprengt und die Bürger gezwungen, dabei zu helfen. Die Zeughäuser wurden erbrochen und das Geschütz — es gehörte alles den Bürgern selbst — theils nach Frankreich geführt, theils in den Rhein versenkt. Nun mußten die Einwohner einen Theil ihrer Vorräthe von Lebensrnitteln für die Magazine einiger benachbarten Festungen hergeben, und nachdem sie alle diese Forderungen der Franzosen sieben Monate lang mit beispielloser Geduld erfüllt und jedem Winke der feindlichen Gene-

6. Theil 4 - S. 228

1880 - Stuttgart : Heitz
228 Neueste Geschichte. 3. Periode. Ungarn. wurde Jellachich zum Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen in Ungarn ernannt, bald aber zur Bekämpfung des Octoberauf-standes in Wien dorthin berufen. In Folge der Unterdrückung der Revolution in Wien faßte der östreichische Hof den Beschluß, den Gesammtstaat wie früher mit einheitlicher Gewalt zu regieren und nicht den einzelnen Ländern selbständige Verfassungen zu gewähren. Als nun Kaiser Ferdinand, welcher den Ungern weitgehende Verheißungen gemacht hatte, die Krone niederlegte, pro-testirten die Ungern dagegen und wollten Franz Joseph nicht früher anerkennen, bis er in Ungarn gekrönt wäre und ihre besondere Verfassung anerkannt hätte. Kossuth erließ an das Land die feurigsten Aufrufe und sammelte in kurzer Zeit ein Heer von 200,000 Mann. Im December rückte der neuerdings zum Oberbefehlshaber einer großen Armee ernannte Fürst Windischgrätz in Ungarn ein und kam in den ersten Tagen des Jahres 1849 vor Ofen. Kossuth zog sich nach Debreczin zurück, indem er die ungarische Krone (des heiligen Stephan) und die Reichsinsignien mitnahm. Windischgrätz hielt mit Jellachich seinen Einzug in Ofen und Pesth, während im Süden und Osten, besonders in Siebenbürgen, die slavischen Stämme den fürchterlichsten Kampf gegen die Magyaren fortsetzten. Dem polnischen General Bem, welcher den Oberbefehl über die ungarischen Truppen in Siebenbürgen erhielt, gelang es zwar, einen Theil der Slaven, die Walachen und die Szekler, zu gewinnen und nun mit ihrer Hülfe die Sachsen und Siebenbürgen desto härter zu bedrängen; diese riefen jedoch die Russen zu Hülfe, welche dort fürerst mit 6000 Mann einrücken und dadurch den Oestreichern den Kampf erleichterten. Aber immer heftiger entbrannte die nationale Wuth der Magyaren, welche sich durch eine Anzahl tüchtiger polnischer Führer, Dembinski u. A., verstärkten und unter Görgey, Klapka u. a. den Oestreichern bald empfindliche Niederlagen beibrachten. Bem verdrängte die Russen und die Oestreich er wieder aus Siebenbürgen, die Festungen Szegedin, Arad und das starke Komorn widerstanden den Stürmen der östreichischen Armee und im April konnten die Magyaren bereits wieder in Pesth einziehen. Fürst Windischgrätz wurde nun abberufen und durch den Feldmarschall von Melden ersetzt, aber auch dieser vermochte dem Vordringen der Magyaren nicht Einhalt zu thun; die Belagerung Komorns wurde aufgegeben und Ofen fiel nach dem fürchterlichsten Kampf in die

7. Theil 4 - S. 229

1880 - Stuttgart : Heitz
Unabhängigkeit Ungarns. 229 Hände Görgey's. Im Jubel über ihre Siege und im Vertrauen auf ihre Kraft erklärten die Ungern auf dem in Debreczin versammelten Reichstag nun die Unabhängigkeit Ungarns, und Kossuth wurde als Dictator an die Spitze der provisorischen Regierung gestellt. Von diesem Augenblick freilich war der Keim des Zwiespalts unter die Anführer gebracht, da Görgey, Kossuths Nebenbuhler, der beabsichtigten Gründung einer magyarischen Republik nicht zugeneigt war. Oestreich aber vermochte jetzt allein des Aufstandes nicht mehr Herr zu werden und der junge Kaiser wandte sich an Rußland um Hülfe. Kaiser Nikolaus, überzeugt, daß durch den Sieg der Ungern die Revolution in ganz Europa neue Kraft erhalten und zunächst die Polen zu einer wiederholten Erhebung ermuthigt werden würden, zögerte nicht, die erbetene Unterstützung zu gewähren. Fürst Paskewitsch rückte noch im Mai mit großer Truppenmacht über Krakau in Ungarn ein, während der Feldmarschall Hayn au von Westen her vordrang. Kossuth aber feuerte seine Landsleute zu dem wüthendsten Verzweiflungskampfe an, überall erhoben sich auf seinen Ruf muthige, tapfere Schaaren, und wo sie die feindlichen Truppen nicht abwehren konnten, da verbrannten sie die Vorräthe, um ihnen die Existenz unmöglich zu machen. Nichtsdestoweniger war der Krieg zuerst unglücklich für die Magyaren: Görgey wurde an der Waag und bei Raab geschlagen, Ofen und Pesth von Haynau wieder besetzt und mit aller Strenge gezüchtigt, und Jellachich trug im Süden gleichzeitig große Vortheile davon. Bald aber wurde die östreichische Armee von Mangel heimgesucht, wozu sich ein fürchterlicher Ausbruch der Cholera gesellte, um ihre Lage unerträglich zu machen. Gleichzeitig brachte Bem dem Banus Jellachich im Süden Niederlagen bei und verdrängte dann die in Siebenbürgen eingerückten Russen wieder. Der Reichstag in Debreczin berieth inzwischen über Görgey's Absetzung, aber man wagte nicht, dieselbe auszusprechen. Da wandte sich noch einmal das Kriegsglück. Die Russen unter Paskewitsch waren in der Richtung von Koitzorn vorgerückt, von wo Görgey nun aufbrach und nach einem glücklichen Gefecht bei Waitzen sich Wege nach der Theiß zu bahnen wußte. Jedoch brachte er sich bei Vilagos einer weit überlegenen Streitmacht gegenüber in eine unhaltbare Lage. Nun wurde in Arad ein Kriegsrath der ungarischen Feldherren gehalten und Görgey die Dictatur übertragen. Görgey aber, an einem glücklichen Ausgang verzweifelnd, schloß

8. Theil 4 - S. 371

1880 - Stuttgart : Heitz
Der Feldzug der Mainarmee. Der Krieg in Italien. 3 7 x von 6 Millionen Gulden, die bald auf 25 Millionen sich erhöhten, auferlegt. Die Bundesarmee hatte sich durch den Odenwald nach der Tauber zurückgezogen, und hier war endlich die Vereinigung mit den Baiern zu Stande gekommen. Nach einigen Tagen der Ruhe ließ General v. Manteuffel die Main-Armee wieder aufbrechen, deren Oberkommando er übernommen hatte. Denn Vogel v. Fal-kenftein war zum Gouverneur von Böhmen ernannt und dorthin abberufen worden. Die Main-Armee folgte dem Feinde und es wurden in den Tagen vom 24. bis 27. Juli mehrere zum Theil sehr hartnäckige Gefechte geliefert (Tauberbischofsheim, Roßbrünn). Am 27. waren die Preußen bis Würzburg vorgedrungen und beschossen dessen Citadelle, den Marienberg. Da trafen die Nachrichten von den zu Nikolsburg abgeschlossenen Friedenspräliminarien ein und es wurde nun auch hier eine Waffenruhe verabredet. Die Preußen besetzten die Stadt Würzburg. Inzwischen war auch von einer andern Seite her ein Corps von 25,000 Preußen und Mecklenburgern unter dem Befehle des Großherzogs v. Mecklenburg in Baiern eingedrungen. Diese Truppen marschirten ant 23. Juli in Hos ein, am 28. in Baireuth; sie erreichten am 31. Nürnberg, den Stammsitz der Hohenzollerschen Burggrafen. Hier machte der Waffenstillstand dem weiteren Vordringen ein Ende. Auch Baden und Württemberg beeilten sich, an dem Waffenstillstände theilzu-nehmen. Die Bundesarmee löste sich auf. Nun folgten die Friedensschlüsse Preußens mit den süddeutschen Staaten. Sie wurden nicht in Prag, sondern in Berlin verhandelt und vollendet. Baiern, Württemberg, Baden und Hessen traten den Grundlagen des Prager Friedens bei und zahlten Erstattung der Kriegskosten; Baiern und Hessen mußten einige kleine Districte abtreten. Mit Sachsen kam der Friede erst am 24. £) dotier zu Stande. Es zahlte Kriegskosten und trat dem norddeutschen Bunde bei. — Italien, um Venetiens willen der Verbündete Preußens in diesem Kriege, hatte eine ansehnliche Armee gerüstet, an Zahl der östreichischen Südarmee unter dem Herzog Albrecht weit überlegen. Garibaldi befehligte die an 40 Bataillone zählenden Freischaaren. Auf ihn waren die enthusiastischen Hoffnungen der Italiener vor-nemlich gerichtet; ebenso erwarteten sie große Erfolge von ihrer Flotte, welche in der That mehr Schiffe und mehr Kanonen hatte, als die der Oestreich er. Aber in der Wirklichkeit erwiesen sich beide Erwartungen nicht zutreffend, und es zeigte sich überhaupt.

9. Geschichte der Neuzeit - S. 60

1915 - Bamberg : Buchner
60 Türkenkrieg. und Sachsen von Frankreich los. Da aber im Osten gegen die Türken zu kämpfen mar, mußte Leopold I. 1684 einen zwanzigjährigen Waffenstillstand schließen, wonach Straßburg und einstweilen auch alles bis zum 1. August 1681 Keunieite den Franzosen verbleiben sollte. Oie Bürgerschaft von Straßburg war damals noch überwiegend deutsch gesinnt. Aber der dortige Bischof Franz Egon von Fürstenberg hielt es mit den Franzosen. Ais Ludwig Xiv. in der Stadt seinen prunkvollen (Einzug hielt, begrüßte ihn der Bischof ant Portal des Münsters mit dem Bibelwort: „Herr! nun lässest Du Deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben Deinen Eiland gesehen." Dauban, der berühmte $estungsbaumeister Ludwigs Xiv., begann unmittelbar darauf den Bau der neuen Befestigungen der Stadt, durch welche Straßburg zum gefährlichsten Ausfallstor Frankreichs gegen Deutschland wurde. Der zweite Türkenkrieg 1683—1699 und Ludwigs Xiv. dritter Raubkrieg 1688—1697. Beginn des Türkenkrieges. Der Waffenstillstand von 1664 war noch nicht völlig abgelaufen, da stand der Großwesir Kara Mustafa mit 200000 Türken bei Belgrad bereit die aufständischen Ungarn gegen den 1683 Kaiser zu unterstützen. Am 12. Juli 1683 langten die ersten türkischen Heiter vor Wien an. Leopold I. hatte sich wenige Tage vorher nach Passau geflüchtet; die Verteidigung Wiens übernahm mit nur 20000 Mann der tapfere Graf Rüdiger von Starhemberg. Trotz aller Tapferkeit und Aufopferung, welche Besatzung und Bürgerschaft in edlem Wettstreit bewiesen, war die Stadt gegen die Stürme der Türken kaum mehr zu halten. Endlich wurden die vom Stephansturm emporgesandten Notzeichen von Nordwesten her beantwortet; am Kahlenberg erschien ein Thristenheer von 84000 Trann unter Karl von Lothringen. Die Schlacht, welche dem Halbmond für immer seine Furchtbarkeit nehmen sollte, ward am 12. September geschlagen. Auf dem linken Flügel standen die Kaiserlichen, in der Mitte die Reichstruppen, darunter 8000 Bayern und 10000 Sachsen, von ihren Kurfürsten angeführt. Die 20000 Polen, die unter ihrem tapfern König Johann Sobieski auf dem rechten Flügel standen, griffen erst am Nachmittag in den Kampf ein. Die Schlacht am Kahlenberg war eine der denkwürdigsten der Geschichte. Ais sie im vollen Gange war — um die Mittagszeit — ließ der Großwesir die grüne $ahne des Propheten entfalten. (Ein ungeheurer Heerhaufe von Fußvolk und Reiterei stürzte sich auf die Polen und brachte sie zum weichen, aber dem Angriff der sächsischen Kürassierschwadronen vermochten sie nicht standzuhalten und diese wie die polnischen Husaren warfen schließlich den $eind zurück. Als

10. Die neuere Zeit - S. 153

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 153 — X3ourbon sollte vom Niederrhein her durch Franken gegen Wien vorrücken; 2. Moreau sollte durch Schwaben nach Bayern dringen; (3. Bonaparte sollte durch Oberitalien und Tirol die Verbindung mit Moreau Herstellen). 1<^Jourdan war von der Lahn her über Nürnberg bis in die Nähe von Regensburg vorgedrungen, als Erzherzog Karl, der bisher durch steten Rückzug Verstärkungen an sich gezogen hatte, zum Angriff überging und die Franzosen bei Amberg und Eiq.tinrg so entscheidend schlug, daß Jourdan über die Lahn auf das linke Rheinufer zurückging. Das Heer Jourdans hatte sich auf deutschem Boden unerhörte Bedrückungen und Ausschreitungen zu schulden kommen lassen (die Stadt Nürnberg z. B- berechnete die Kosten der französischen Einquartierung in diesem Jahre auf 3 Millionen Mark). Als dann die Franzosen fluchtähnlich zurückgingen, vollendeten die erbitterten Bauern (besonders im Spessart) die Niederlage des Heeres. 2. Nach der Besiegung Jourdans wandte sich der Erzherzog gegen Moreau, der bis nach Schwaben vorgedrungen war; doch Moreau bewerkstelligte rechtzeitig und ohne große Verluste seinen Rückzug über den Schwarzwald (durch das Höllenthal bei Freiburg) und über den Rhein. o) Napoleon Bonapartes Siegeslaufbahn in Italien, 1796/97. 1. Der jugendliche General Bonaparte übernahm im Frühjahr 1796 den Oberbefehl über die italienische Armee der Republik. Er zersprengte die vereinigten Österreicher und Sardinier in einer Reihe, von Gefechten in den ligurischen Alpen (bei Millesimo n. a. O.) und zwang den König von Sardinien zu einem Separatfrieden. Der Tagesb esehl, mit welchem Bonaparte im April 1796 zu Nizza den Oberbefehl über die 40000 Mann starke, aber von allem Nötigen entblößte „italienische Armee" übernahm, lautete: „Soldaten, ihr seid nackt, schlecht gekleidet; die Regierung schuldet euch viel, sie kann euch nichts geben. Eure Geduld, euer Mut inmitten dieser Felsen verdienen Bewunderung: aber sie bringen euch keinen Ruhm. Ich will euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden euch zufallen; Ehre, Ruhm, Reichtümer werden euer Teil feiu. Soldaten Italiens, solltet ihr's an Mut und Ausdauer fehlen lassen?"l. 2. Durch seinen Sieg bei Lodi an der Adda gewann Bonaparte Mailand und das Übergewicht in Italien: Parma und Modena, der Papst und Neapel suchten um Waffenstillstand nach. Bonaparte trat den ihm stammverwandten Italienern gegenüber als Befreier und Herr zugleich auf. Die lombardischen Städte, der Papst und die übrigen Fürsten 1 Vgl. Hannibals Worte bei Lwius (Xxi, 35).
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