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1. Die mittlere und neue Welt - S. 119

1873 - München : Lindauer
119 Philipp, welcher allein den Krieg nicht fortführen konnte, ergab sich dem Kaiser und durfte seine Länder behalten, mußte aber gleich Johann Friedrich dem Kars er als Ge- ^^Kaum^war Herzog Moritz in den Besitz der sächsischen Kurwürde gelangt, so siel er vom Kaiser ab, verlangte die Freilassung seines Schwiegervaters, des Landgrafen von Helsen,> und spielte, um Geld zu bekommen, dem Könige Heinrich Ii von Frankreich die deutschen Städte Metz, Tonl und Verdun in die Hände (1552). Sein Plan, den Kaiser in Innsbruck gefangenzunehmen, ward durch die Flucht des Kaisers nach ^illach in Karnthen vereitelt. Gemäß dem Vertrage, der loo2 zu Pass au geschlossen wurde (s. S. 114), ward der Landgraf Philipp in Freiheit gesetzt, und Johann Friedrich, den der Kaiser schon bei seiner'abreise von Innsbruck freigegeben hatte, ward wreder H erz o g von Sachsen itnb Landgraf von Thüringen und Meitzen. Die Bistümer und Städte Metz, Tonl und Verdun konnten von Frankreich nicht zurückerobert werden (und wurden diesem . Reiche durch den westfälischen Frieden 1648 förmlich einverleibt.) Den Augsburger Religionsfrieden, 1555, s. S. 114. Harts Mdankung. Der vielen Negierungssorgen müde und gebeugt durch des Alters Leiden übergab Karl 1554 Neapel, 1555 die Niederlande, und 1556 auch die Kroue Spaniens seinem öohue Philipp, entsagte 1556 der Krone Deutschlands zu Gunsten 'seines"bruders Ferdinand und schloß lein thatenreiches Leben 1558 in einer zum Hieronvmitenkloster San Justo in Spanien gehörigen Wohnling. Sein Bruder Ferdinand I (1556—1564), seit 1531 römischer König, wurde Xvon den Kurfürsten erst 1558 förmlich zum Kaiser gewählt. Er machte den Versuch, ganz Ungarn seinem Zepter zu unterwerfen, mußte aber in einem Waffenstillstände (1562) den Türken alles überlasten, was sie in Ung arn an sich gerissen hatten. Sein Sohn und Nachfolger Maximilian Ii (1564—1576) trat dem Fürsten von Siebenbürgen, Johann Sigmund von Zapo lh a, und dem Sultan So'lyman, welche der habsbnrgischen Herrschaft in Ungarn ent Ende machen wollten, mit Erfolg entgegen. Solyman starb vor der Festung Sigeth, die de; Graf Zrinyi mit dem größten Heldenmute verteidigte. Nachdem Zrinyi gefallen und Sigeth in Schutt und Asche gesunken war, schloß Solymans Nachfolger, Selim Ii, einen Frieden, der beide Teile im Besitze ihrer Eroberungen ließ. Auf Mar Ii folgte sein ältester Sohn, Rudolf Ii (1576—1612). Unter ihm traten mehrere p r o-testantische Fürsten und Reichsstädte, welche der Macht

2. Die mittlere und neue Welt - S. 158

1873 - München : Lindauer
158 gefallen war, wählten sie den Wladislaw Po st Humus zum Könige und den tapfern Johann Hunya'di zum Neichsverweser. Letzterer siegte 1456 bei Belgrad über die Türken und erlag wenige Tage uach der Schlacht seinen Wunden, ersterer seit 1453 selbständig regierend, starb 1457. Des Hnnyadi Sohn Mathias Korvinus (1458—1490), von den Ungarn zum König gewählt, erhielt 1468 vom Kaiser Friedrich Iii das Versprechen, daß ihm nach dem Tode des Königs Georg Podebrad von Böhmen die Krone dieses Landes werde übertragen werden. Als der Kaiser nach Podebrads Tod (f 1471) sein Versprechen nicht erfüllte, machte Korvinus einen Angriff auf Österreich. Er schloß zwar 1478 wegeu Bedrohung seines Landes durch die Türken Frieden, griff aber 1484 neuerdings zu den Waffen und legte dieselben nicht eher nieder, bis ihm der Besitz von Mähren, Schlesien und der Lausitz, die er besetzt hielt, vom Kaiser zugestanden war (1487). Nach Innen erneuerte Korvinus den Glanz seines Weiches durch Errichtung eines stehenden Heeres (der schwarzen Legion), durch Gründung der Universität Ösen (1465) und durch Verbesserung aller Verwaltungszweige. Nach seinem Tode übertrugen die Ungarn ihre Krone dem Sohne des Polenkönigs Kasimir Iv, Ladislaw Ii (1490—1516), der seit 1471 den Tron Böhmens inne hatte (s. T. Viii). Diesem suchte des Kaisers Sohn Maximilian (als deutscher Kaiser Maximilian I) die Krone Ungarns zu entreißen, mußte sich aber 1491 mit der Zusage der Nachfolge in Ungarn für den Fall, daß Ladislaw Ii ohne männliche Erben stürbe, begnügen. Auf Ladislaw Ii folgte sein Sohn Ludwig Ii (1516—1526), der sich 1521 mit Maria von Habsburg (der Schwester des deutschen Kaisers Karl V) vermählte. Er ward 1526 vom Sultan Soly'man angegriffen, bei Mohacs, geschlagen und büßte auf der Flucht sein Leben, ein. Seinem rechtmäßigen Erben Ferdinand von Österreich (s. S. 117) ward in Böhmen ohne Widerrede gehuldigt, aber in Ungarn machte demselben Johann von Zapolya, Woiwode von Siebenbürgen, die Krone streitig und erreichte durch den 1538 abgeschlossenen Frieden, daß ihm der Titel eines Königs von Ungarn und Dalmatien und der lebenslängliche Besitz Siebenbürgens zugestanden wurde. Nach dem Tode Johanns von Zapolya (f 1540) erhob der Sultan Solyman dessen uumüudigen Sohn Johann Sigmund zum König von Ungarn, behielt aber Ofen, Gran und Stuhlweißeuburg, die er erobert, für sich, und Ferdinand mußte für den kleinen Teil Ungarns, der ihm blieb, einen jährlichen Tribut zahlen Ein wichtiger Schritt zur Ordnung geschah 1547 dadurch, daß Ungarn dem Ferdinand und seinen Nachkommen als ein Erbreich zugesprochen wurde. Die folgende Geschichte Ungarns siehe bei Deutschland S. 119 u. w.

3. Die mittlere und neue Welt - S. 164

1873 - München : Lindauer
164 maligen deutschen Kaiser Karl V, dessen Nachkommen als Erben Spaniens und seiner Nebenländer bis 1700 über Sizilien herrschten. V. Die morgenländischen Reiche. § 51. Aas byzantinische Weich (§ 11, 12 und 29) von der Hronvesteigung der Watäolo'gen bis zu seinem Untergänge, 1261—1453. Michael Viii Paläo^logus (1261—1282), mit welchem die Familie der Paläologgen den byzantinischen Tron bestieg, bemühte sich vergeblich, das Reich in seinem früheren Umfange wieder herzustellen. Sein Sohn und Nachfolger Andronikus Ii (1282—1328) mußte nach 45jähriger Regierung vom Troue herabsteigen und denselben seinem Enkel Andronikus [Ii (1328—1341) überlassen, der sich ganz von seinem Günstling Johannes Kant akuze^n o s leiten ließ. Auf Andronikus Iii sollte sein Sohn Johannes folgen, aber Kan taku z e'n os warf sich unter dem Namen Johannes Y (1341-1346) selbst zum Kaiser aus und legte die Krone erst 1346 zu Gunsten des rechtmäßigen Erben nieder, dem er seine Tochter He'lena zur Frau gegeben hatte. Johannes Vi 1346—1390) ward von seinem ältesten Sohne, Andronikus Iv, dieser aber 1392 von den Osmanen entsetzt und gezwungen, seinem Bruder M a'nu el Ii (1392—1424, f 1425) den Tron zu überlassen. Auf Manuel Ii folgten hintereinander seine Söhne Johannes Vii (1424—1448) und Konstantin Xi (1448—1453). Unter diesem drang der Sultan Muhammed Ii nach Konstantinopel vor, nahm die Stadt uach kurzer Belagerung 1453 ein und machte dem byzantinischen Reiche ein Ende. Kaiser Konstantin Xi war bei der Einnahme seiner Hauptstadt gefallen. Auch das trapezuu tische Kaisertum (s. S. 62 u. 63 den sogenannten vierten Kreuzzug) und die kleinen griechischen Staaten auf den Inseln, in More'a, Epirus und Attika fielen dem Sultan Muhammed Ii alsbeutezu; das Königreich Cypern kam an Venedig. § 52. Das türkische (osmanische) Weich von der Witte des 13. Jahrhunderts (s. § 30) bis zum Hode des Sultans Jvrahi'rn, 1648. Kine um 1248 vor den Mongolen entflohene türkische Horde trat unter ihrem Führer E^rtogrnhl (f 1289) in die Dienste des Snltans von Jkoninm (s. S. 83 und 85) und erhielt Ländereien in P h r y g i e n. Als die Mongolen das Sultanat von Jkonium 1299 zerstörten, machte sich Ertogruhls Sohn Osman (1299—1826) frei, unterwarf den größeren Teil Kleinasiens und erhob das 1326 eroberte Brussa zur Residenz. Sein Sohn Orchan (1326 1359) bildete aus gefangenen^ Christen ein stehendes Fußvolk, die Janit scha'reu (d H. neue Soldaten), eroberte trotz des heldenmütigen Kampfes der feit 1310 in Rhodus

4. Die mittlere und neue Welt - S. 166

1873 - München : Lindauer
166 in die Gewalt der Türken. Durch Einführung des Gesetzbuches K a n u u n a' m e vollendete M u l) a m m e b Ii den orientalischen Despotismus (Erlanbtheit des Prinzenmordes). Unter seinem Sohne Bajazet Ii (1481—1512) ward 1483 Bosnien vollends unterworfen und 1512 die Moldau dem osmanischen Reich zinspflichtig gemacht. Auf seinen Sohn Selim I (1512—1519) folgte dessen kriegslustiger Sohn Soly'rrrann 11 mit dem Beinamen der Prächtige (1519—1566). Dieser führte zwei Kriege mit Persien, welche mit der Eroberung Georgiens endeten, und sechs Kriege in Ungarn. In dem ersten siegte er 1526 bei Mochacs über König Ludwig Ii von Ungarn; im zweiten Krieg (1529) drang er mit seinem Schützling Johann von Zapolya bis Wien vor, mußte aber die Belagerung dieser Stadt aufheben; im dritten Kriege (1532) nötigte ihn der Widerstand, welchen Ju'rischitsch iu der kleinen Festung Günz leistete, zum Rückzüge; durch den vierten Krieg (1541—1547) zwang er den König Ferdinand zu einem jährlichen Tribut und zur Abtretuug eines Teiles von Ungarn; im fünften Kriege (1555—1562) gewann er abermals einen Teil Ungarns, auf dem letzten Zuge (1566) starb er bei der Belagerung der Festung Sigeth, (s. S. 117, 118 u. 119.) Zwischen diese sechs Kriege fallen: die Wegnahme der letzten venetianischen Besitzungen in More^a und im Archipelagus, die Einverleibung der Moldau und Bessarabiens, die Eroberung Atmens (in Arabien) und des Staates von Tripolis. Selim Ii (1586—1574), der Sohn Splymans Ii, schloß 1568 mit dem Kaiser Maximilian Ii einen Frieden, der beide Teile im Besitze ihrer Eroberungen in Ungarn ließ. Hierauf unterwarf Selim Arabien und entriß den Venetianern 1570—1571 die Insel Cypern. Das Bündniß, welches Spaniens König Philipp Ii, der Papst und Venedig schlossen, hatte die Vernichtung der türkischen Flotte bei Lepanto 1571 durch Don Juan d'austria zur Folge (f S. 146), aber der zwischen den Verbündeten ansgebrocheue Zwist schützte das türkische Reich gegeu neue Nachteile. Selims Sohn Mnrad Iii (1574—1595) mußte Eriwa'n an Persien abtreten, doch blieb die türkische Macht dem Westen noch immer gefährlich. Muhammed Iii (1594—1603), Murads Iii Sohn, überbot alle seine Vorgänger an Grausamkeit. Sein Sohn Achmed I (1603—1617), durch Geiz berüchtigt, hatte seinen Bruder Mu'stafa 1 zum Nachfolger. Dieser mußte schon 1618 dem Sohne seines Bruders Achmed, Osman Ii, weichen / |der 1622j von den Janitscharen erdrosselt wurde. Nun bestieg Mu'stafa I den Tron zum zweitenmal, wurde aber 1623 durch Osmans Ii Bruder Murad Iv (1623—1640) neuerdings verdrängt. Der Bruder und Nachfolger Murads Iv, Ibrahim (1640—1648), ein willenloser Schwächling, wurde 1648 von den Janitscharen erdrosselt.

5. Die mittlere und neue Welt - S. 208

1873 - München : Lindauer
208 das Endresultat der Ausschußberatungen in einem Hauptentschädigungsplaue, dessen Inhalt der deutsche Reichstag zu Regens bürg unter dem Namen „Neichsdepntations-Hanpt-schluß" am 25. Februar 1803 annahm. Die wichtigsten Bestimmungen dieses Aktenstückes waren: Der Kurfürst Mar Iv von Pfalzbaiern erhält die Hochstifter Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichsstadt^, Fr ei sin g, einen Teil von Eichstädt und Passau, 13 Reichsabteien, 15 Reichsstädte, die Stadt Mühldorf am Inn und 2 Reichsdörfer; der Großherzog Ferdinand Ii von Toskana bekommt für sein Land (er hatte es 1799 an Frankreich abtreten müssen) das neugebildete Kurfürstentum Salzburg; der Kurerzkanzler von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, bekommt die Reichsstadt und das Bistum Regensburg- welches zum Erzbistum erhoben wird; der Markgraf von Baden empfangt das pfälzische Land am rechten Rheinufer mit den Städten Heidelberg und Mannheim und dazu den Titel „Kurfürst". Den Titel „Kurfürst" bekommen außerdem noch der Herzog von Württemberg und der Landgraf von Hessen-Kassel,, so daß Deutschland fortan 12 Kurländer zählt. Die Mannesklöster stehen zur Verfügung der Landesfürsten, die Frauenklöster, welche Klausur haben, sollen im Einverständnisse mit dem Diöcesanbischofe säkularisiert werden. Der Deutsch-Orden und der Malteser-Orden sind von der Säkularisation ausgenommen. Die Schweiz erhielt durch die Mediationsakte vom 10. Februar 1803 eine neue Einteilung in 19 Kantone; der Kanton Wallis wurde wegen der zur Verbindung Frankreichs mit Italien dienenden Simplonstrasse mit Frankreich vereinigt. Der Erbprinz Ludwig von Parma entsagte seinem Lande zu Gnnsteu Frankreichs und bekam dafür Toskana mit dem Titel eines Königs von Etrurien (nach Ludwigs Tod führte seine Witwe, die Infantin Marie Louise vou Spanien, als Vormünderin ihres Sohnes die Regierung, mußte sie aber 1807 uiederlegeu mtb Etrurien an Frankreich überlassen). Die cisalpinischerepnblik erhielt in Napoleon Bonaparte einen Präsidenten, zugleich aber die Benennung italienische Republik. Die Stibrarifatioit, 1803. Nachdem in Baiern schon im Jahre 1802 die M endi-kant en--(Bettel-)Klöster aufgehoben worden waren, schritten 1803 sämtüche deutsche Fürsten, welche durch den Frieden zu Luue-ville Verluste erlitten hatten, zur Säkularisation der in ihren Territorien noch bestehenden Stifter und Klöster. Die A^t und Weise, wie eiuzelue Kommissäre dabei verfuhren, verletzte vielfach sowol einzelne Personen als ganze Gemeinden. Unersetzliche Werke der Wissenschaft und Kunst und viele Denkmäler der Geschichte gingen bei dieser Gelegenheit zll Grunde. Die Mitglieder der aufgehobenen Klöster wurdeu teils pensioniert, teils für den Unterricht und Kirchendienst verwendet, teils in sogenannten Centralklöstern untergebracht. Für Baiern wurde die Säkularisation namentlich dadurch sehr nachteilig, daß die großen Besitzungen und Kapitalien,

6. Die mittlere und neue Welt - S. 185

1873 - München : Lindauer
185 sich au den Kaiser um Hilfe. Nachdem dieser mit der Pforte vergeblich unterhandelt hatte' rückte ein türkisches Heer gegen Oberungarn vor und überschritt bei St. Gotthardt die Raab, erlitt aber hier durch den kaiserlichen Feldherrn Monteknknli eine große Niederlage. Die Stände Siebenbürgens durften fortan ihren Fürsten frei wählen, aber der von den Türken ernannte Großfürst blieb in seiner Würde. Erster Aeichskrieg gegen Ludwig Xiv, 1674—1679, und die Nennionen, 1680—1684. Siehe beides in der nachfolgenden Geschichte Frankreichs bei Ludwig Xiv. Zweiter Tnrkenkrieg, 1683—1699. Die Unruhe, in welche Deutschland durch die Reunionen Ludwigs Xiv versetzt wurde, benutzten die ungarischen Magnaten zu einer Verschwörung gegen die deutsche Herrschaft. Kaiser Leopold ließ die vier Urheber der Verschwörung hinrichten und stürzte die ungarische Verfassung um, indem er die Würde des Palatin nns aufhob und für Ungarn emett Deutschen als Statthalter ernannte. Aber Graf Tökely veranlaßte eine neue Erhebung und rief im Einverständnisse mit Frankreich und dem Fürsten von Siebenbürgen die Hilfe des Sultau an. Dieser sandte den Großvezier Kara Mn'stafa ab, welcher durch Ungarn nach Wien vordrang. Die (feit 14. Juli 1683) belagerte Kaiserstadt hielt sich unter dem mnthigen Grafen Rüdiger von Stahremberg, bis der König von Polen, Johann Sobiesky, herbeieilte und die Türken zurückwarf. Herzog Karl von Lothringen, Kurfürst Max Ii Emannel von Baiern, der Prinz Eugen von Savoyen (aus der Nebenlinie Carignan) und der Markgraf Ludwig von Baden, die zum Entsätze Wiens rühmlich mitgewirkt hatten, führten den Krieg in Ungarn mit so günstigem Erfolge (Eroberung von Neuhäusel 1685, von Ofen 1686^ Siege bei Esseck und Mohacz 1687), daß die ungarischen stände zu Preßburg (1687) die Erblichkeit der Krone Ungarns im österreichischen Hanse (s. S. 158) neuerdings anerkannten. Um diese Errungenschaft gegen die Türken bleibend zu sichern, brach Herzog Karl von Lothringen und die übrigen Fürsten, die Ungarn von dem türkischen Joche befreit hatten, in Bosnien und Serbien ein und brachten die Hauptfestung Belgrad (1688) in ihre Gewalt. Zwar wurde diese Festung mit ganz Serbien von den Türken zurückerobert, aber die Siege, die Ludwig von Baden bei Salanke'men (1691), und Prinz Eugen von Savoyen bei Zeuta (1697) über die Türken davontrugen, waren so entscheidend, daß die Türken den für sie nachteiligen Frieden zu Ka'rlowitz in Slavonien eingehen mußten (1699). Gemäß diesem Frieden behielt Kaiser Leopold Siebenbürgen, das ihm der Großfürst schon 1696 für .den ihm gewährten Schutz überlassen hatte, und das im Laufe dieses Krieges zurückeroberte Slavonien; den Türken blieb in

7. Die mittlere und neue Welt - S. 80

1873 - München : Lindauer
80 Landes in 72 Komitate ober Gesellschaften (ungarisch Jsp ansag — Komitat, von Zs p a n — comes), in welchen die vom Könige abhängigen Obergespane die Civil- und Militärgewalt ausübten und mit den höheren Hofbeamten und den Bischöfen als Magnaten den Reichstag bildeten, und breitete seine Herrschaft nach Außen aus. Stephans Nachfolger, sein Schwiegersohl?Peter, ward durch den Gegenkönig Aba verdrängt und vom Kaiser Heinrich Iii wieder eingesetzt, mußte aber für diesen Dienst die deutsche Lehnshoheit anerkennen. Unter seinen Nachfolgern trat neue Ber-wirrung ein, doch erlangte das Reich unter Ladislaus I, dem Heiligeu (1077—1095), innere Festigkeit und unter dessen Sohn Ko^loman (1095—1114) durch die Erwerbung Kroatiens ansehnliche Vergrößerung. Kolomans Sohn Stephan 11(1114— 1131) nötigte die in sein Land eingefallenen Kumauen (ein Zweig des türkischen Stammes) zu festen Niederlassungen und zur Annahme des Christentums, und sein zweiter Nachfolger, Geisa Ii (1141—1161), siedelte viele Deutsche (Sachsen) in der Zips und in Siebenbürgen an. Dem Könige Andreas Ii (1205—1235) nötigten die ungarischen Großen 1222 einen Freiheitsbrief ab, die goldene Bulle, welche bis auf die neuere Zeit die Grundlage der Freiheiten des ungarischen Adels bildete. Bela Iv (1235— 1270) mußte 1241 nach einer durch die Mongolen bei Mochi erlittenen Niederlage nach Österreich fliehen, stellte aber nach dem Abzug der Mongolen den Wolstand des Landes rasch wieder her. Sein Sohn Stephan V (1270—1.272) mußte im Kampfe mit Premislans Ottokar Ii von Böhmen seinen Ansprüchen ans Steiermark entsagen. Ihm folgte fein Sohn Ladislans Iv (1272—1290), der von den Kumanen gemeuchelt wurde. Die Krone Ungarns fiel nun einem Enkel Andreas Ii zu, Andreas Iii (1290—1301), mit welchem der arpadifche Mannsstamm erlosch. 5) Ruktand vor 1276. Dieses Reich entstand dadurch, daß der von den Slaven zu No'ro^orob herbeigerufene Häuptling dir Normannen oder Waräger, Rurik, aus dem Stamme Ruß,^.Madas Fürstentum Now-gorod gründete. Unter seinem Sohne ghor ward Kiew erobert und zur Residenz erhoben. Jghors Sohn Wladi'mir I (980 — 1014) erbaute die Stadt Wladimir an der Wolga, erwarb sich durch Einführung des (griechischen) Christentums deu Beinameu des Großen und teilte sterbend das Reich unter feine zwölf Söhne, von denen der drittgeborne, Jaroslaw, 1036 alles Gebiet vereinigte und den Tilel „G roß für st" annahm. Nach seinem Tode (f 1054) zersplitterte sich das Reich durch Teilungen in mehrere Fürstentümer, welche 1240 den Mongolen tributpflichtig wurden. Nowgorod erkämpfte 1271 feine Freiheit und behauptete sie dadurch, daß es 1276 der deutschen Hansa beitrat.

8. Die mittlere und neue Welt - S. 110

1873 - München : Lindauer
110 und letzte Behörde für alle mittelbaren Reichs stände sein sollte. Zur Durchführung dieser Beschlüsse teilte er auf dem Reichstage zu Köln (1512) das deutsche Reich in 10 Landfriedens -kreise*) und bestellte in jedem derselben einen Hauptmann und einige Räte, welche über den Landfrieden zu wachen und die^Uxtelle des Reichskammergerichts zu vollstrecken hatten. Zur Herstellung der Ordnung in Italien boten die stände des deutschen Reiches eine kaum nennenswerte Unterstützung. Daher mußte Maximilian unthätig zusehen, wie seiner zweiten Gemahlin (Maria Blanka) Oheim, Ludwig Sforza, zugenannt Moto, d. i. Maulbeerbaum, durch Köuig Ludwig Xii vou Frankreich des Herzogtums Mailand beraubt und zu Berry gefangen gehalten wurde, ja er sah sich sogar genötigt, Ludwig Xii mit Mailand förmlich zu belehnen (1505). Auch später, als Maximilian nach Italien ziehen wollte, um Ludwig Xii an der Eroberung Genna's zu hindern und in Rom die Kaiserkrone zu erwerben (1508), ward ihm von den Ständen so geringe Heeresmacht bewilligt, daß er vou den Venetiauern den Durchzug durch *) Von diesen zehn Kreisen umfaßte:' 1) der österreichische das ursprüngliche Österreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich); 2) der bairische das Herzogtum Baiern, die Oberpfalz, das Erzstift Salzburg, das Fürstentum Pfalz-Neuburg u. a. m.; 3) der schwäbische das Herzogtum Württemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaften Hohenzollern, Fürstenberg, das Bistum Augsburg u. a. m.; 4) der fränkische die Markgrafschaften Kulmbach (Baireuth) und Onols-bach (Ansbach), Mergentheim, die Bistümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. a. m.; 5) der oberrheinische Kreis die lothringischen Lande, Hessen u.a. m.; 6) der kur - oder niederrheinische Kreis die 3 geistlichen Kurfürstentümer Mainz, Köln, Trier und einen Theil der Kurpfalz; 7) der burgundische die 17 Provinzen der Niederlande und die Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte); 8).der westfälische Kreis die Herzogtümer Kleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, Ostfrisland, Oldenburg, 6 Bistümer (Lüttich, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden), mehrere Reichsstädte u. a, m.; 9) der niedersächsische Kreis die Erzbistümer Bremen und Magdeburg die Bistümer Halberstadt, Hildesheim, Lübeck, die Herzogtümer Braunschweig und Lüneburg, Holstein, Mecklenburg, Sachsen-Lauenburg, mehrere Reichsstädte n. a. m.; 10) der obersächsische Kreis die Kurfürstentümer Sachsen und Brandenburg, die pommerischen Herzogtümer Stettin und Wolgast, die Fürstentümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. a. m. (s. die vierte von den beigegebenen Karten). Die zehn Kreise zählten etwas über 250 Kreisstände, von denen die kleineren nur kurienweise stimmen durften, so daß auf einem Reichstage nur hundert und etliche Stimmen abzugeben waren. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Lausitz waren keinem der genannten Kreise zugeteilt und von der Gewalt deö Kammergerichts befreit.

9. Die mittlere und neue Welt - S. 117

1873 - München : Lindauer
Lebensmitteln versorgte, vor der Übergabe bewahrt. Nachdem Lautrem mit dem größten leite seines Heeres einer Seuche erlegen war, kam es 1529 zum Frieden von Cambrai, der auch der D am en-fr i eben heißt, weil er durch Karls Tante, Margareta von Österreich, und Franzens Mutter, ßui_[e von Savoyen, vermittelt würde. Franz bürste das Herzogtum Burgund behal-ten, mußte aber allen Ansprüchen auf Italien entsagen. Kurz daraus warb Karl von dem Banne losgesprochen, der über ihn wegen der Eroberung Noms verhängt worben war, und empfing 1530 zu Bologna aus den Hauben des Papstes die ^Kaiser-frone'. Sein Bruder Ferdinand ward 1531 cib römischer König gewählt und gefrönt. Hxr Hxieg mit dem Sultan Sol^man, 1526—1532. Noch währenb des ersten Krieges zwischen Karl V und Franz I war der Sultan Solyrnan in Ungarn eingefallen und hatte den mit Karl V nahe verwandten König von Ungarn und Böhmen, Ludwig Ii (f. Z. Viii), bei Mobacs geschlagen (1526) Als der Besiegte auf der Flucht umgekommen war, maßte sich Johann von Zapolva, Woiwode ober Heerführer von Siebenbürgen, die Krone Ungarns an und rief gegen Karls V Bruder Ferbinanb, der als Schwager Lubwigs Ii die ungarische Krone beanspruchte, den Schutz S olymans an. Dieser erschien 1529 unmittelbar vor dem Friedensschlüsse zu Cambrai mit neuer Heeresmacht in Ungarn und belagerte Wien, mußte aber schon nach drei Wochen die Belagerung aufheben. Auf die religiösen Zerwürfnisse in Deutschland, rechneub, fiel er 1532 311m drittenmal in Ungarn ein, ließ sich aber bur®Tenchartumgen Wiberstanb, welchen Indischitsch in der kleinen Festung Günz leistete, zum Rückzüge bewegen. Dre Reichstage zu Speier (1529) und Augsburg (1530) s. S. 112 und 113. Äer Zug gegen Tunis, 1535^ (Sha'ir Ebb kn Barbarossa, ein Anführer von Seeräubern und türkischer Statthalter in Algier, hatte den Beherrscher von Tunis, Muley Hassan, vertrieben und "wieberholt die Küsten Spaniens und Sübitaliens schwer heimgesucht. Deshalb zog Karl V an der Spitze einer spanisch-italienischen Flotte wtber ihn ans, erstürmte dessen Hafenschloß ©ole'tta und brachte Xuni s ' mit Hilfe der in der Stadt ans ihren Gefängnissen entwichenen f " Christensklaven in seine Gewalt. Mnley 'Hassan empfing sein lx- Land zurück bis ans Golett a und die Küste, welche der Kais er sür sich behielt. Äritter Hrieg mit Franz I, 1536—1538. Nach dem Ableben des kinderlosen Herzogs Franz Ii Sforza von Mailand (f 1535), der den Kaiser zum Erben eingesetzt

10. Die mittlere und neue Welt - S. 118

1873 - München : Lindauer
118 hatte, fiel König Franz I von Frankreich in Italien ein, um das Herzogtum Mailand und einen Teil Savoyens (den er als Erbe seines mütterlichen Großvaters Philipp von Savoyen beanspruchte) an sich zu bringen. Dafür brach Karl V in Süd-frankreich ein, kehrte aber, da er weithin alles verwüstet sand, bald zurück und schloß 1538 zu Nizza mit Franz einen Waffenstillstand. Franz blieb im Besitze eines Teiles von Savoyen, Karl im Besitze von Mailand, mit dem er 1540 seinen ^Sohn Philipp belehnte. In Ungarn wurde nach dem Tode Z apol ya's (t 1540) dessen unmündiger Sohn Johann Sigmund als König gewählt und der Sultau Solymau^zum Schutze des Kindes herbeigerufen. 'Dieser erschien, behielt aber die eroberten Städte jpfen,_(Sran und Stulweißenburg für sich und überließ den Rest Ungarns gegen einen jährlichen Tribut dem Bruder des Kaisers, Ferdinand. Erst 1547 ward Ungarn dem Ferdinand und seinen Nachkommen als ein Erbrach zugesprochen. Äer Zug gegen Algier, 1541. Dieser Zug, welcher die Bestrafung Algierscher Korsaren für die au der spanischen und italienischen Küste verübten Plünderungen bezweckte, blieb ohne Erfolg; der Kaiser büßte durch'einen zweimaligen Sturm den größeren Teil seiner Flotte ein. Vierter Hneg mit Franz I, 1542—1544. Das Unglück des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Erscheinen der Türken in Oberungarn gedachte Franz I zur Wiedereroberung Mailands zu benutzen. Er eröffnete unter dem Dorwande, die von spanischen Soldaten in der Lombardei verübte Ermordung zweier (sogenannter) französischen Gesandten zu rächen, im Bunde mit So ly man und dem Herzoge von Kleve, dem der Kaiser den Besitz von Geldern streitig machte, den Krieg. Der bedrohte Kaiser brachte 1543 den Herzog von Kleve zur Unterwerfung, rückte 1544 Legen Paris vor und schloß 1544 mit Fr a nz I den Frieden zu Kr es p y. _§ ranz mußte seinen Unsprüchen auf Italien, Karl denen auf Burgund entsageu. Her schmalkaldische Hneg, 1547. ' Die Unruhen, welche die beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes (s. S. 113), der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, wiederholt veranlaßt hatten, bewogen den Kaiser, die Friedensstörer mit Krieg zu bedrohen. Als diese Rüstungen vornahmen, erklärte thuen der Kaiser, welcher den Herzog Moritz von Sachsen durch Zusicherung der sächsischen Kurwürde und der Stifte Halberstadt und Magdeburg für sich gewonnen hatte, den Krieg. Johann Friedrich wurde vom Kaiser selbst bei Mühlberg 1547 besiegt, gefangen und zur Abtretung der Kurwürde und der meisten Kurländer an den Herzog Moritz gezwungen. Der Landgraf
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