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Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen.ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter der am Prnth eiu festes Lager bezogen halte, vollstndig ein. Dieser wre der-loren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Grovezlers freien Abzug erlangt htte.
Whrend Karl hierauf seine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter seine Eroberungen an der Ostsee, die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii. kehrte auf den polnischen Thron zurck, und der König Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzte Stettin. v
3. Karls Rckkehr nach Schweden und sein Tod. Vergebens ver-suchten die Trken, Karl Xii., der ihnen lngst unbequem geworden war, zur Nuckkehr zu bewegen; doch er blieb und suchte sich sogar mit Gewalt zu halten Als der Schwedenknig aber von den Fortschritten seiner Feinde, der traurigen Lage seines Landes und der Mistimmung seiner Untertanen gegen ihn hrte, kehrte er zurck. Wie im Fluge legte er den langen und beschwerlichen Weg vom sdlichen Rußland bis Stralsund zurck. Ter Ubermacht seiner Feinde war er nicht gewachsen; er mute wichtige Besitzungen abtreten, und als er sich fr den erlittenen Verlust entschdigen und den Dnen Norwegen entreien wollte, wurde er bei der Belagerung der Festung Friedrichshall in Norwegen von einer feindlichen Kugel getroffen.
4. Ter Friede. Trotz seiner groen persnlichen Tapferkeit und seiner bedeutenden militrischen Kenntnisse hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine geringe staatsmnnische Befhigung Schweden zu einer Macht zweite Ranges gemacht. Es verlor seine Besitzungen in Deutschland bis auf ein kleines Stck in Vorpommern; feine schnsten Gebiete an der Ostsee mute es an Rußland, das an Stelle Schwedens in die Reihe der europischen Gromchte eintrat-), abgeben.
Deutschland.
Kaiser Joseph. I. 1705 - 1711.
Joseph I. folgte seinem Vater, dem Kaiser Leopold I., im Jahre 1705 in der Regierung und herrschte bis zum Jahre 1711. An dem Spanischen Erbfolgekriege nahm er zu guusteu seines jngeren Bruders Karl teil, unterdrckte einen Aufstand in Bayern und erklrte die Kurfrsteu voi! Bayern und Clu in die Reichsacht. Da er ohne mnnliche Nachkommen starb, wurde sein Bruder Kart Kaiser und Erbe der sterreichischen Besitzungen.
Kaiser Kar! Vi. 17111740.
1. Seine Kriege, a) Seine Beteiligung am Spanischen Erbfolge kriege. Der unerwartete Tod Josephs 1. brachte Karl Vi.
') Vergleiche H. Linggs Gedicht: Karl der Zwlfte".
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Extrahierte Personennamen: Katharina Karl Karl Peter August Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karls_Rckkehr Karls Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Joseph Leopold_I. Leopold_I. Karl Karl Karl_Vi Karl H._Linggs Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Prnth Ostsee Stettin Schweden Stralsund Norwegen Norwegen Schweden Deutschland Ostsee Schwedens Deutschland Bayern Josephs
auf den deutschen Kaiserthron; seine Regierungszeit sllt mit der des Knigs Friedrich Wilhelm I. von Preußen zusammen.
Da es das europische Gleichgewicht nicht erlaubte, da die gesamte Spanische Erbschaft mit sterreich vereinigt wurde, gab Karls Thron-besteiguug dem Spanischen Erbfolgekriege eine andere Wendung. Die brigen am Kriege beteiligten Mchte fanden sich mit Ludwig Xiv. im Frieden zu Utrecht ab, und als die Fortsetzung des Krieges fr Karl Vi. erfolglos verlies, sah auch er sich veranlat, Frieden zu schlieen, der im Jahre 1714 zu Rastatt zustande kam (. 70 und 71).
/ b) Seiue Beteiligung an dem Kriege gegen die Trken 17141718. Im Frieden von Karlowitz (an der Donau, nordwestlich von Belgrad) (S. 47) 'hatten die Trken Morea, den sdlichen Teil von Griechenland, an Venedig abtreten mssen. Als erstere nun versuchten, das verloren gegangene Gebiet den Veuetianern wieder zu entreien, fand Venedig an dem Kaiser einen mchtigen Bundesgenossen. Der kaiserliche Feldherr Prinz Eugen, der Sieger von Zentha, schlug die Trken bei Peter ward ein (1716) und im solgenden Jahre bei Belgrad bis zur Vernichtung. Sage und Lied lassen ihn noch heute als den gefeiertsten Helden der Trkenkriege er-scheinen.') Im Frieden zu Pafsarowitz (an der Donau, in der Nhe von Belgrad) (1718) verloren die Trken wichtige Gebietsteile, die aber spter (1739), als sich sterreich an einem Kriege der Russen gegen die Trken beteiligte, zum grten Teil wiedererlangt wurden. Save und Donau bildeten sortan die Grenze zwischen sterreich und der Trkei; Rußland bekam die wichtige Stadt Asow.
/. c) Der Polnische Erbsolgekrieg 17331738. Nach dem Tode des Polenknigs August Ii., des Starken, whlte die Mehrheit des politischen Adels Stanislaus Leszczynski, den Schwiegervater-Ludwigs Xv. von Frankreich, die Minderheit August Iii., den Sohn Augusts Ii., zum Könige. Rußland, lie Stanislaus Leszczynski Der-treiben, und auch der Kaiser, der den Einflu Frankreichs in Polen be-frchtete, trat fr August Iii. ein.
Frankreich verbndete sich jetzt mit Spanien und Sizilien, um d;e Wiedereinsetzung des Stanislaus Leszczynski mit den Waffen zu erzwingen. Die Verbndeten schlugen Karl Vi. in Lothringen und Italien, und. im Frieden zu Wien mute der Herzog Frauz Stephau von Lothringen, der zuknftige Gemahl von Karls Vi. Tochter Maria Theresia das Erbe feiner Vter, das alte deutsche Herzogtum Lothringen,
') Vergleiche das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Spanischen_Erbfolgekriege Utrecht Rastatt Donau Belgrad Griechenland Venedig Belgrad Donau Belgrad Frankreich Frankreichs Polen Frankreich Spanien Sizilien Lothringen Italien Wien Lothringen Karls Lothringen
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck.
Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809.
Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen.
Krieg gegen Hsterreich. 1809.
3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg.
Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt.
Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten.
Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen.
w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen
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Extrahierte Ortsnamen: Madrid Osterreich Karls Spanien Frankreich Paris Spanien Frankreich Rheinbundstaaten Wien Aspern Wien Napoleons Salzburg Bayern Warschau Dalmatien Istrien Napoleons Jselberg
tag zu Frankfurt. Ein Krieg zwischen Preußen, sterreich und Rußland schien unvermeidlich zu sein. Die Entscheidung brachte ein Verfassuugs-streit, der in Kurhessen ausgebrochen war. Nachdem zwischen preu-ischen und bayerischen Truppen einige Schsse bei Bronzell in der Nhe von Fulda i) gewechselt waren, stellte Preußen, durch die Haltung Ru-lauds und durch seine damalige Heeresverfassung veranlat, die Feind-Seligkeiten ein. Durch den Vertrag von Olmtz (1850) unterwarf sich Preußen auf Kosten seines Ansehens allen Forderungen sterreichs (Auslieferung.von Schle^wigholstein an Dnemark, Auflsung der Union it. f. w.), Clin iitzer Pnnkta tion".
Der Deutsche Bund wurde wiederhergestellt, die von der Frankfurter Nationalversammlung befchlofsenen Grundrechte des deutschen Volkes" aufgehoben, und die deutschen Einheits- und Freiheitsbestrebungen nahmen ein klgliches Ende. Preußen erlitt eine schwere Niederlage und verlor an Ansehen im Auslande. Auch die im Jahre 1848 geschaffene deutsche Flotte wurde 1852 meistbietend verkauft.
2. Preußen. Siehe Seite 218.
3. sterreich und Ungarn. In Wien riefen die Nachrichten von den Pariser Vorgngen eine groe Erregung hervor; Metternich flchtete nach England, der Kaiser gewhrte eine freisinnige Verfassung fr sterreich-Ungarn. hob die Zensur auf und berief einen konstituieren-den Reichstag nach Wien. Als Italiener, Tschechen und Magy-aren ihre nationale Selbstndigkeit forderten, kam es zu gewaltigen Aufstnden, die mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Kaiser Ferdinand dankte zu guusten seiues jetzt noch regierenden Neffen Franz Joseph ab.
In Ungarn hatte der geistreiche Schriftsteller und gewaltige Redner Koffuth das Volk fr eine selbstndige Verwaltung und ein eigenes Ministerium begeistert. Als der Kaiser diesen Forderungen nicht entsprechen wollte, bestritt Koffuth dem Hanfe Habsburg das Recht der Thronfolge in Ungarn und lie sich zum Diktator whlen. Mit Hilfe Rulands, das frchtete, von Ungarn mchten die gleichen Ideen nach Polen bertragen werden, wurde der Aufstand niederge-schlagen und der die Fhrer ein furchtbares Strafgericht verhngt; Koffuth floh nach der Trkei.
])';,S)er Schimmel von Bronzell."
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46
Zweiter Abschnitt.
Das Deutsche Weich.
Kaiser Leopold I. 1658 -1705/
L Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Iii. (Ii. T. S. 262) machte Ludwig Xiv. die grten An-strengungen, die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, und da er bereits vier Kurfrsten fr sich gewonnen hatte, so wre ihm auch wohl dieser Plan gelungen; wenn nicht der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Wahl auf Leopold, den Sohn des gestorbenen Kaifers, gelenkt htte.
Leopold war ein Fürst von manchen trefflichen Eigenschaften, aber kein Herrscher, wie ihn seine Zeit erforderte; es fehlte ihm an Selbst-vertrauen und raschem Handeln und gegen fremde Anmaung an Kraft und Entschiedenheit. Seine Regierung wrde auch grere Ersolge auf-zuweisen haben, wenn Deutschland infolge des Dreiigjhrigen Krieges nicht verarmt und zerrissen gewesen wre und der Kaiser sich auf die Reichsfrsten htte mehr verlassen knnen. Leopold liebte Kunst und Wissenschaften und lie in Breslau, Olmtz und Innsbruck Universitten errichten.
2. Seine Kriege, a) Die Trkenkriege. (1664 und 1683 bis 1699.) Im Jahre 1664 sielen die Trken in Obernngarn ein, weil Osterreich in Siebenbrgen die Wahl eines einheimischen Fürsten begnstigte. Bei der Abtei St. Gotthard an der Raab wurden die Trken von dem kaiserlichen Feldherrn Montecnculi unter Beihilfe des westflischen Haudegen Grasen Johann von Sporck vollstndig geschlagen.
In Ungarn war wegen religiser und politischer Meinuugs-Verschiedenheiten ein Aufruhr entstanden, an deren Spitze der Graf Tkly stand. Sowohl Lndwigxlv. als auch der Sultan Mohammediv. .suchten die Zwietracht zu schren.
Der trkische Grovezier Kara Mustafa erschien mit einem Heere von 200 000 Mann vor Wien und schlo die Stadt ein. Trotz der Helden-mutigen Verteidigung durch den tapferen Grafen Rdiger von Star Hemberg J) htte sich die Stadt ergeben mssen, wenn nicht im Augenblicke der hchsten Not der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein Ersatzheer herbeigefhrt
*) Vergl. Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 143, Die Befreiung Wiens"
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htten; am Kahlenbergs bei Wien wurden die Trken im Jahre 1683 vollstndig geschlagen; eine unermeliche Beute fiel tu die Hnde der Sieger. Die Macht der Trken, die jahrhundertelang eine Gefahr fr das christliche Abendland gewesen war, wurde fr immer gebrochen.
Die Heere der Verbndeten drangen siegreich in Ungarn ein, er-oberten das feste Ofen und schlugen die Trken wiederholt zurck. Bei Salankemen (1691) siegte der Markgraf Ludwig von Baden, bei Zenta a. d. Theis (1697) der heldenmtige Prinz Engen von Savoyen, der Hauptheld des ganzen Krieges. Der Friede zu Kar-lowitz (1699) machte den Feindseligkeiten ein Ende; die Trken muten Ungarn bis auf einen kleinen Teil abtreten, ferner Siebenbrgen. Kroatien und Slavonien. sterreich hatte somit bedeutend an Landbesitz zugenommen, aber aus einem deutschen Staate war eine deutsch-flavis che Gromacht geworden, was sr das Deutsche Reich nicht ohne Folgen bleiben sollte.
b) Andere Kriege. Inwieweit Leopold I. in die Kriege mit Ludwig Xiv. verwickelt wurde, ist bereits erzhlt; in seine Regierungs-zeit fllt auch der Spanische Erbfolgekrieg, von dem noch die Rede sein wird.
3. Wichtige Rangerhhungen deutscher Fürsten. Weil voraus-zusehen war, da um das spanische Erbe ein schwerer Krieg entbrennen wrde, suchte der Kaiser Leopold mehrere deutsche Fürsten durch Rang-erhhnngen fr sich zu gewinnen.
Nach dem Tode des Polenknigs Johann Sobieski untersttzte er den Kurfrsten August Ii., den Starken, von Sachsen in seinem Bestreben, den polnischen Knigsthron zu erlangen, Hannover wurde zum Kurfrstentum erhoben und dem Herzog Ernst August von Braun schweig-Lne brg die neunte Kurwrde verliehen, weil die Protestanten dadurch, da die Pfalz an die katholische Linie Pfalz-Nieburg gefallen war, im Kurfrstenkollegium mit einer Stimme weniger vertreten waren; 1714 wurde der Kurfürst Georg von Hannover aus den englischen Knigsthron erhoben. Er gab ferner feine Zustimmung, da der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandeuburg sich mit der preuischen Knigs-krne schmckte.
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Sie griffen ihre Feinde an und zerstrten deren Besitztum. Solche Kriege im kleinen nannte man Fehden. Brger und Bauern hatten hierbei oft-mals viel zu leiden. Friedrich trat diesem Unwesen entgegen und gebot den streit- und rauflustigen Rittern Ruhe und Frieden. Viele muten zur Strafe einen Hund eine Meile weit tragen, andere wurden am nchsten Bauine aufgeknpft.
In Mainz hielt der Kaiser danach ein glnzendes Friedensfest ab. Tausende von Rittern, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte, sowie groe Scharen von Menschen kamen dort zusammen ; Snger traten ans und priesen in alten und neuen Liedern die Tapferkeit der deutschen Helden. Volksbelustigungen und Turniere sanden statt; Friedrich selbst beteiligte sich au den Kampfspielen und zeigte sich krftig und ge-wandt wie eilt Jngling.
Kreuzzug und Tod. Whrend der Regierung Rotbarts hatten sich die Trken der Stadt Jerusalem wieder bemchtigt. Der Kaiser entschlo sich, mit einem groen Heere gegen die Unglubigen zu ziehen. Unter Mhen und Beschwerden aller Art kam er nach Kleinasien. Er schlug das Heer der Trkeu in mehreren Schlachten und gelangte glcklich bis zum Flusse Saleph. Der Marsch des Heeres der die schmale Brcke dauerte dem groen Helden zu lauge. Er sprengte mit seinem Rosse in die Fluten, um eher das andere User zu gewinnen; aber die gewaltige Strmung ri den allzukhnen Greis mit sich fort. In den Wellen fand der Kaiser seinen Tod. Sein Leichnam wurde in Tyrus beigesetzt. Unbeschreiblich groß war die Trauer im Heere der Kreuzfahrer und in ganz Deutschland. Hier wollte man cm seinen Tod nicht glauben: die Volkssage versetzte den Kaiser Barbarossa deshalb in den Kysshuser-Berg.
Die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen.
Iie Jungfrau. Tie liebe, heilige Elisabeth", wie sie von Geschichts-schreibern damaliger Zeit gern genannt wird, war die Tochter des frommen Knigs Andreas von Ungarn. Schon als Kind zeigte sich ihre beispiel-lose Mildttigkeit; wenn sie Arme und Notleidende sah, so streckte sie ihre Hndchen aus, um ihnen Almosen zu spenden.
Schon im Alter von vier Jahren wurde sie der Sitte jener Zeit ge-ma Ludwig, dem jungen ohne des Landgrafen von Thringen, verlobt. Wo ihr Brutigam weilte, da sollte auch sie erzogen werden. Trotz ihrer Jugend wurde sie deshalb zur Wartburg in Thringen gebracht.
Die Hemahtin. Glckliche Tage erlebte Elisabeth an der Seite ihres Gemahls; aber bei aller Liebe zu ihm verga sie nicht die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Tglich wohnte sie dem Gottesdienste bei, und oft stand sie auch des Nachts aus, um zu beten.
Die Armen waren ihre Lieblinge, die Waisenkinder nannten sie ihre Mutter, die Ausstzigen nahmen zu ihr ihre Zuflucht; armen Kindern wurde sie oft Taufpate, um deu darbenden Familien um so leichter helfen zu knnen. Zur Zeit einer groen Hungersnot speiste sie tglich 900 Menschen.
|>ic Witwe. Als ihr Gemahl an einem Kreuzzuge teilnahm, wurde er vou einer ansteckenden Krankheit ergriffen und starb. Der Schmerz Elisabeths be, diesen herben Verlust kannte fast keine Grenzen. Sehr schlimme Tage sollten jetzt fr sie kommen. Wie eine nichtswrdige Ver-brecherin wurde sie mit ihren Kindern mitten im Winter von der Wartburg verstoen. Sie ging nach dem nahe gelegenen Eisenach, wo sie ein Ob-
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zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mutter des ersten rmischen Kaisers, der den christlichen Glauben angenommen hatte, der dem Grabe des Herrn eine prachtvolle Kirche hatte er-bauen lassen.
Die frommen Waller trugen vielfach ein langes schwarzes Gewand, einen Muschelhut und einen Stab. Sie besuchten die heiligen Sttten, wo Christus geboren worden war, wo er gelebt und gelitten hatte. Nirgends war ihre Andacht inniger, nirgends hofften sie eher Erhrung ihrer Bitten zu finden, als an diesen geheiligten Orten.
Nach den Rmern kam Palstina an die Araber, die An-Hnger der Religion Mohammeds. Solange die Araber Herren des Landes waren, wurde die Andacht der Pilger wenig gestrt. Dann aber eroberten die Trken Palstina, und mm erfuhren sowohl die einheimischen Christen, als auch die sremdeu Pilger schreckliche Mi-Handlungen und unerhrte Erpressungen.
Die Trken schndeten die hl. Orte, strten die Christen in ihrer Anbacht und in ihren Gesngen und schleppten ihre Priester in die Gefngnisse. Viele Waller muten vor bei; Toren bleiben, weit sie die hohe Abgabe zum Besuche der Stadt nicht zahlen konnten.
Peter von Amiens. Damals lebte in Frankreich ein frommer Einsiedler; er hie nach seiner Vaterstadt Peter von Amiens. Auch er zog nach Jerusalem, zahlte den geforderten Zins und be-trat die hl. Stadt. Er sah den Jammer und das Elend der Christen und die Entweihung ihrer Kirchen durch die Trkeu. Tiefe Wehmut ergriff ihn; er saun auf Rettimg. Er eilte zum Papste, klagte ihm die Not der Christen im Morgenlande und erhielt deu Auftrag, die Völker und Fürsten des Abendlandes zum Kampfe gegen die Sara-zeueu zu begeistern.
Barfu und barhaupt, das rauhe Pilgerkleid mit einem Stricke umgrtet, das Kruzifix, in der Hand, sitzend auf einem Esel, durchzog der fromme Einsiedler Italien und Frankreich. Mit feuriger Rede schilderte er die unglckliche Lage der morgeuludischeu Christen und die Frevel der Unglubigem
Kirchenversammlung zu Clermont. Im Jahre 1095 wurde zu Clermont in Frankreich eine groe Kirchenversammlung ab-gehalten. Nochmals schilderte Peter die schrecklichen Zustnde im hl. Lande; hierauf forderte Papst Urban mit eindringlichen Worten zu einem Kriegszuge nach Palstina auf, um das hl. Land den Un-glubigen zu entreien. Begeistert durch diese feurigeu Reden riefen alle: Gott will es!" und Taufende lieen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter hefteu. Als Kreuzfahrer wollten sie an dem Kreuzzuge teilnehmen.
Gottfried von Bouillon. Im Sommer 1096 sammelte sich das Hauptheer der Kreuzfahrer unter der Anfhrung des Herzogs Gottfried vou Bouillou und anderer edlen Fürsten. Ein klei-neres Heer war schon im Vorjahre fortgezogen, aber ohne alle Zucht
Lrockmann, Paterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 2
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(Sottfrieb vo.i Bouillon.
und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu.
Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer
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Mittelalterliche Ritter in voller Rstung.
13. Iriedrich I., Motart. 11521190.
Persnlichkeit. Kaiser Friedrich war mittelgro, von edler Haltung und schner Gestalt. Sein Haar war blond, die Augen blickten freundlich und milde. Seine Wangen bedeckte ein kurzer rtlicher Bart. Die Deutschen nannten Friedrich deshalb Rotbart; die Jta-liener Barbarossa. Friedrich war eiu Meister in allen ritterlichen Knsten; noch im Alter fhrte er die Waffen und tummelte das Ro mit jugendlicher Kraft, Er besa ein treues Gedchtnis, sein Urteil war scharf und fromm fein Gemt. Den Armen spendete er reichlich, andchtig weilte er beim Gebete und Gottesdienste.
Zge nach Italien. Die Städte in der Lombardei hatten sich vom Reiche losgerissen. In den Kreuzzgen waren sie reich und mchtig geworden; vom Kaiser wollten sie nichts wissen. An der Spitze der abtrnnigen Städte stand Mailand. Der Kaiser zog mehrmals nach Italien, besetzte die unbotmigen Städte und zerstrte Mailand von Grund aus. Zu Pavia lie er sich zum Könige der
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Extrahierte Personennamen: Iriedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich