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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 94

1852 - Koblenz : Bädeker
94 Kriege mit Franz I. Zug gegen Algier. (nach des Connetable Montmorency Rathe) die Provence gänzlich ver- wüstet worden war, wegen Mangels an Lebensmitteln zurückkehren und schloß mit Franz einen Waffenstillstand zu Nizza 1538. Phi- lipp, Karl's Sohn, erhielt Mailand (1540). Als Johann Zapvlya starb, sollte gemäß des zwischen ihm und Ferdinand geschloffenen Friedens Ferdinand, des Kaisers Bruder, ganz Ungarn erhalten, aber die Vormünder von Zapvlya's Sohn Johann Sigmund ließen das unmün- dige Kind zum Könige von Ungarn ausrufeu und riefen zu dessen Schutze die Hülfe des Sultans an. Dieser eroberte Ofen, Gran, Stuhlweißenburg, behielt das Eroberte aber für sich und Ferdinand mußte für den Besitz des kleinen Thei- les von Ungarn, den er noch behielt, einen jährlichen Tribut zahlen. Karl's Zug gegen Algier 1541 ward veranlaßt durch die furchtbaren Plünderungen, welche Algiersche Corsaren an den spanischen und italienischen Küsten verübten. Anhaltende Regen- güsse vereitelten jede Unternehmung des ohne Widerstand gelandeten Heeres, und ein zweimaliger Sturm vernichtete den größten Theil der Flotte. Vierter Krieg gegen Franz I. 1542—1544, welcher das Unglück des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Türken bis nach Ober-Ungarn als eine günstige Gelegenheit ansah, mit seinen schon oft beseitigten Ansprüchen wieder hervorzutreten und in der Ermordung zweier sog. französischen Gesandten durch spa- nische Truppen einen willkommenen Vorwand fand, in Verbindung mit den Türken und dem Herzoge von Cleve (der vom Kaiser im Besitze des eben gewonnenen Geldern bedroht wurde) den Krieg zu erneuern. Während die Osmanen den Ueberrest des christliche,: Un- garns einnahmen, griffen die Franzosen die Niederlande an, und eine türkisch-französische Flotte plünderte und verheerte die Westküste Ita- liens. Nachdem Karl zunächst den Herzog von Cleve unterworfen hatte (dessen Festungen sich nach der Einnahme und Verheerung des für unbezwinglich gehaltenen Düren ergaben), drang er durch die Champagne gegen Paris (bei Soissons) vor. Dies beschleunigte den Frieden zu Crespy 1544, durch welchen beide Fürsten sich ver- pflichteten, einander zur Wiederherstellung der Eintracht in der Kirche Beistand zu leisten, auch den Krieg gegen die Türken gemeinschaftlich zu führen; Franz entsagte abermals seinen Ansprüchen auf Italien. Während Karl mit diesen auswärtigen Kriegen beschäftigt war, hatte sich der Schmalkaldische Bund erweitert und befestigt, und wie- derholte fruchtlose Religionsgespräche zwischen den Vertretern beider

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 98

1852 - Koblenz : Bädeker
98 Ferdinand >. Maximilian Ii. seinem Brnder überlassenen Kaiserwürde bestätigt, welche nun bis zu ihrem Erlöschen bei der deutschen Linie des Hauses Habsburg blieb. Er herrschte mit Einsicht und Mäßigung, konnte aber die Ansprüche auf die all Frankreich verlorenen drei lothringischen Bisthümer nicht geltend machen und brachte sein Leben, wie früher, so auch setzt hauptsächlich mit der Vertheidigung Ungarns zu, mußte jedoch zuletzt in einem Waffenstillstände den Türken Alles, was sie in Ungarn be- setzt hatten, überlassen. Fruchtlos waren auch alle seine Bemühungen um die Wiedervereinigung der beiden Confessionen, welche er nach der Wiedereröffnung des Conciliums zu Trient durch den Vorschlag, beit Laienkelch und die Priesterehe zu gestatten, ver- suchte. — Seine Erbländer theilte er unter seine 3 Söhne (Maximilian erhielt Oesterreich, Böhmen und Ungarn, Ferdinand Tirol und Vorderöstcrreich, Karl Steiermark, Karnthen und Krain). Maximilian Ii. 1564— 1576. Krieg mit den Türken 1564 — 66. Unmittelbar nach Ferdinand's Tode erneuerte der Fürst von Siebenbürgen Johann Sigmund Zopolya den kaum beendeten Krieg, und die ersten Erfolge des kaiserlichen Heeres veranlaßten auch den altersschwachen Sultan Solyman noch einmal an der Spitze seiner Schaaren nach Ungarn zu ziehen. Er starb im Lager vor der Festung Sigeth, welche Graf Zrini mit solchem Heldenmuthe ver- theidigte, daß die Türken erst nach einem Verluste von 20,000 M. und nachdem Zrini kämpfend gefallen war, die rauchenden Trümmer derselben eroberten. Solyman's Nachfolger, Selim Ii., schloß einen Frieden, dem zufolge beide Theile ihre Eroberungen behielten. Die letzte Störung des Landfriedens durch die „Grumbachschen Händel" be- strafte der Kaiser durch die Hinrichtung des Wilhelm von (Arumbach (der den Bischof von Würzburg hatte ermorden lassen) und seiner meisten Anhänger. Obgleich Maximilian solche Toleranz gegen den Protestantismus bewies, daß man eine Zeit lang seinen Uebertritt zu demselben er- wartete, wurde er dennoch auf den Reichstagen fortwährend mit Religionsbeschwerden bestürmt, wozu der Religionsfriede von Augs- burg die Keime enthielt, theils dadurch, daß von der einen Seite das Reformationsrecht, von der andern der geistliche Vorbehalt gel- tend gemacht wurde, theils auch dadurch, daß die Calvinisten, die in Deutschland immer zahlreicher wurden, von dem Religionsfrieden

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 164

1871 - Koblenz : Bädeker
164 Zeittafel. 1476 Karl der Khne von Burgund bei Granson und bei Murten qe-schlagen. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy. Die Niederlande und Burgund kommen an Oesterreich. 1492 Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus. 14931519 Kaiser Maximilian I. 1495 Ewiger Landfriede. Reichskammergericht. 1500-1600. 1512 Eintheilung Deutschlands in 10 Landfriedenskreise. 1517 Anfang der Reformation. Luther's 95 Theses. 15191556 Karl V., Kaiser. 1521 Luther auf dem Reichstage zu Worms gechtet. 152126 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1525 Der Bauernkrieg in Deutschland. Niederlage der Bauern bei Frankenhausen. Franz I. in der Schlacht bei Pavia gefangen. 1526 Schlacht bei Mohacz. Ungarn und Bhmen an Oesterreich. 152729 Der zweite Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Einnahme und Plnderung Roms. 1529 Belagerung Wiens durch die Trken. Reichstag zu Speyer ^Protestanten). 1530 Reichstag zu Augsburg. Augsburgische Confession. Strenger Reichsabschied, 1530 Letzte Kaiserkrnung durch den Papst. 1531 Schmalkaldischer Bund. 1532 Religionsfriede zu Nrnberg. 1535 Unterdrckung der Wiedertufer in Mnster. Karl's V. glcklicher Zug gegen Tunis. 153638 Dritter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1540 Stiftung der G esellschaft Jesu durch Ignatius von Loyola. 1541 Karl's V. unglcklicher Zug gegen Algier. 154244 Vierter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 154563 Concilium zu Trient. 1546 Schmalkaldischer Krieg zwischen Karl V. und dem Schmalkaldischen Bunde. 1547 Der Kurfürst Joh. Friedrich von Sachsen, bei Mhlberg ge-schlagen und gefangen, verliert die Kurwrde an die Albertinische Linie. 1552 Moritz zieht gegen den Kaiser in Innsbruck. Passauer Vertrag. 155256 Krieg Karl's V. mit Heinrich Ii. von Frankreich; Metz, Toul, Verdun verloren. 1555 Religionsfriede zu Augsburg. Geistlicher Vorbehalt. 1556 Karl V. bergiebt seinem Bruder 155664 Ferdinand I. die Kaiserkrone. 156476 Maximilian Ii., Kaiser.

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 88

1871 - Koblenz : Bädeker
88 Belagerung Wiens. Reichstage in Speier und Augsburg. . 19. rangen und fast ohne Wiberstanb Ungarn und belagerte Wien. Allein die fruchtlosen Anstrengungen bei wieberholten Strmen, die Kunbe von dem Herannahen eines Entsatzheeres und die vorgerckte Jahreszeit bewogen ihn nach 3 Wochen die Belagerung aufzuheben. Bei seinem Rckzge nach Ofen bergab er seinem Schtzlinge die sog. Krone des heil. Stephan, die ihm in die Hnbe gefallen war. Doch gab er seinen Lieblingsgebanken, das Kaiserthum der Welt an sich zu bringen, noch nicht auf und erschien, auf die religisen Spaltungen in Deutschland rechnenb, 1532 (abermals mit 250,000 M ) in Ungarn; allein der Kaiser hatte inzwischen bitrch den Religions-frieben zu Nrnberg auch von den Protestanten Hlfe erhalten und ein treffliches Heer zusammengebracht. Dieser unerwartete Umstanb, so wie der bebeutenbe Wiberstanb, den Solyman bei der kleinen Festung Gnz (durch die helbenmthige Vertheibigung unter Jurischitsch) fand, bewogen ihn zum schleunigen Rckzge. Beim Ausbruche bieses Krieges mit den Trken hatte des Kai-sers Bruder Ferbinanb den Reichstag zu Speier 1529 versammelt, theils um Hlfe gegen die Trken zu erhalten, theils um die Religionsangelegenheiten, wenigstens vorlufig, zu orbnen. Da hier das Wormser Ebiet besttigt und jebe Neuerung in Kirchen- ober Religionssachen bis zur Entscheidung eines allgemeinen Concils ver-boten wrbe, so reichten die Bekenner der neuen Lehre eine frmliche Protestation ein, von welcher sie in der Folge den Namen Prote-sternten erhalten haben. Als nun im nchsten Jahre 1530 der Kaiser einen Reichstag nach Augsburg berief, um seinen Bru-der Ferdinand zum rmischen Könige whlen zu lassen (also die Kaiserwrde in seinem Hause zu befestigen) und die kirchlichen An-gelegenheiten zu ordnen, bergaben die protestirenden Stnde ihr Glaubensbekenntnis die von Melanchthon abgefate Augsburgische Coufession (25. Juni) 1530. Alle Versuche einer Wiedervereini-gung blieben erfolglos, und ein kaiserlicher Reichsabschied gebot Auf-Hebung aller Neuerungen und bis zu einer allgemeinen Kirchenver-sammlnng unbedingte Rckkehr zu den katholischen Lehren und Ge-brauchen. Da jedoch die protestantischen Fürsten und Reichsstdte sich im Bndnisse zu Schmalkalden (1531) zu wechselseitiger Untersttzung gegen das bereits beginnende Einschreiten des Reichs-kammergerichtes verpflichteten und dem Kaiser alle Hlfe gegen die Trken verweigerten, welche abermals Oesterreich bedrohten, so nahm Karl in dem Religionsfrieden zu Nrnberg 1532 den Augs-

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 90

1871 - Koblenz : Bädeker
90 Karl's Zug gegen Algier. Sein vierter Krieg mit Franz I. . 19. zufolge jeder die Pltze behielt, die er bis dahin eingenommen hatte. Philipp, Karl's Sohn, erhielt Mailand (1540). Karls Zug gegen Algier, 1541, ward veranlat durch die furchtbaren Plnderungen, welche Algier'sche Corsaren an den spani-schen und italienischen Ksten verbten. Anhaltende Regengsse ver-eitelten jede tlntemetmnmg des ohne Widerstand gelandeten Heeres, und ein zweimaliger Sturm vernichtete den groen Theil der Flotte. Vierter Krieg gegen Franz I., 1542 1544. Franz sah das Unglck des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Trken bis nach Ober-Ungarn als eine gnstige Gelegenheit an, mit seinen schon oft beseitigten Ansprchen wieder hervorzutreten und fand in der Ermordung zweier sog. franzsischen Gesandten (auf ihrer Reise durch die Lombardei) durch spanische Truppen einen will-kommenen Vorwand, in Verbindung mit den Trken und dem Herzoge von Cleve (der vom Kaiser im Besitze des eben gewonnenen Geldern bedroht wurde), den Krieg zu erneuern. Whrend die Os-manen den Neberrest des christlichen Ungarns einnahmen, griffen die Franzosen die Niederlande an, und eine trkisch-franzsische Flotte plnderte und verheerte die Westkste Italiens. Nachdem Karl zu-nchst den Herzog von Cleve unterworfen hatte (dessen Festungen sich nach der Einnahme und Verheerung des fr uubezwiuglich gehaltenen Dren ergaben), drang er durch die Champagne gegen Paris (bis Soiffons) vor. Dies beschleunigte den Frieden zu Crespy 1544, in welchem Franz abermals seinen Ansprchen auf Italien entsagte und Karl auf Burgund verzichtete. Whrend Karl mit diesen auswrtigen Kriegen beschftigt war, hatte sich der Schmalkaldische Bund erweitert und befestigt, und wie-derholte fruchtlose Religionsgesprche zwischen den Vertretern beider Parteien die Unvereinbarkeit der Ansprche beider Confessionen dar-gethan. Nachdem Karl mit Frankreich Frieden, und mit den Trkelt einen Waffenstillstand geschlossen hatte, suchte er auch die Einigung in Deutschland herzustellen. Das allgemeine Concilinm, worauf man so oft hingewiesen hatte, war endlich kurz vor Luther's Tode (f 1546) zu Trient erffnet worden. Allein da die Protestanten im Voraus einsahen, da die Majoritt des Conciliums aus Geg-nern der neuen Lehre bestehen wrde, so weigerten sie sich, nach Lu-ther's Rath, dasselbe zu besuchen und verlangten ein Concilinm deut-scher Nation.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 86

1871 - Koblenz : Bädeker
86 Erster Krieg Karl's V. mit Frauz I. . 19. obgleich tapfere Ritter, wie Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand, theils gezwungen, theils freiwillig ihre Anfhrer geworden waren. Eben so scheiterte der Volks ausstand in Thringen, welchen der sana-tische Wiedertufer Thomas Mnzer erregt hatte. Er bemchtigte sich in Mhl-Hausen mit Hlse des Pbels des Stadtregiments, plnderte die Klster, lehrte Ernhrung der Armen dnrch die Neichen und Gemeinschaft der Gter. Aber die zunchst bedrohten Fürsten (die Herzge von Sachsen und Braunschweig und der Landgraf Philipp von Hessen) schlugen seinen auf himmlischen Beistand rechnen-den Anhang bei Frankenhausen, und die Anfhrer (auch Mnzer) wurden gesangen und enthauptet 1525. Das Wormser Edict kam nicht allgemein zur Ausfhrung, vielmehr erstarkten die Bekenner der neuen Lehre zu einer politischen Gegenpartei, weil sowohl der Kaiser selbst, als sein Bruder Ferdinand in auswrtige Kriege verwickelt waren, jener mit Frankreich und mit dem Papste, dieser mit den Trken. Erster Krieg mit Franz I., 1521 1526. Der Krieg zwischen den beiden Nebenbuhlern bei der Kaiserwahl brach aus, als Karl die habsburgischeu Ansprche auf das Herzogthum Burgund (welches Ludwig Xi. dessen Gromutter entrissen hatte) erneuerte und sich mit dem Papste (Leo X.) zur Vertreibung der Franzosen aus Italien verband. Diese verloren durch die Unentschlossenheit ihres Anfhrers (Lautrec), der die Vereinigung der ppstlichen und kaiserlichen Truppen nicht hinderte und geschlagen wurde, das Herzog-thum Mailand, welches der Herzog Franz Sforza erhielt. Zugleich verlor Franz I. seine besten Feldherren, indem Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel", auf dem Rckzge umkam und der von Franz beleidigte Connetable von Bonrbou auf die Seite des Kaisers bertrat. Daher brach Franz selbst nach Italien auf, nahm fast ohne Widerstands Mailand ein, hielt sich dann aber mit der Belageruug des festen Pavia auf. Inzwischen waren die Kaiserlichen zum Entsatz der Stadt herangekommen und erfochten bei Pavia den vollstndigsten Sieg 1525, Franz selbst ward gefangen und mute im Madrider Vertrag 1526 seinen Ansprchen auf Italien entsagen, in die Heraus-gbe Burgunds einwilligen und bei feiner Freilassung seine Shne als Geisel stellen. Kaum hatte er feine Freiheit wieder, fo erklrte er, da er den Vertrag nicht halten wolle und knne, weil er durch Gewalt erzwungen fei, und schlo mit dem Papste (Clemens Vii.) und den brigen auf Karl's Ueberlegenheit eiferschtigen Mchten (England, Venedig, Sforza) die sogenannte heilige Ligue zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. Daher begann

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 93

1871 - Koblenz : Bädeker
Ferdinand I. Maximilian Ii. Rudolf Ii. . 20. 93 die Abnahme seiner Krfte fhlte, bergab er Qu Brssel) Neapel, die Niederlande und (1556) auch die Krone Spaniens seinem Sohne Philipp, leistete auf die Kaiserkrone Verzicht zu Gunsten seines ihm stets ergebenen Bruders Ferdinand und bezog in Spanien eine ein-fache Wohnung bei dem Hieronymitenkloster St. Just, wo er (nach-dem er schon bei seinem Leben sein eigenes Leichenbegngnis^ gefeiert hatte?) 1558 starb. Ferdinand I., 1556^1564, durch seine Gemahlin König von Bhmen und Ungarn und schon seit 1531 rmischer König, ward ohne Widerspruch in der ihm von seinem Bruder berlassnen Kaiserwrde besttigt, welche nun bis zu ihrem Erlschen bei der deutschen Linie des Hauses Habsburg blieb. Er brachte sein Leben, wie frher, so auch jetzt hauptschlich mit der Verteidigung Ungarns zu, mute jedoch zuletzt in einem Waffenstillstnde den Trken Alles, was sie in Ungarn besetzt hatten, berlassen. Maximilian Ii., 15641576. Krieg mit den Trken, 156466. Unmittelbar nach Ferdinand's Tode erneuerte der Fürst von Siebenbrgen, Johann Sigismund Zapolya, den kaum beendigten Krieg, und die ersten Erfolge des kaiserlichen Heeres veranlaten auch den altersschwachen Sultan Solyman, noch einmal an der Spitze seiner Schaaren nach Ungarn zu ziehen. Er starb im Lager vor der Festung Sigeth, welche Graf Zrini mit solchem Heldenmuthe verteidigte, da die Trken erst nach einem Verluste von 20,000 M. und nachdem Zrini kmpfend gefallen war, die rauchenden Trmmer der-selben eroberten. Solyman's Nachfolger, Selim Ii., schlo einen 'Frieden, dem zufolge beide Theile ihre Eroberungen behielten. Obgleich Maximilian solche Toleranz gegen den Protestantismus bewies, da man eine Zeit lang seinen Uebertritt zu demselben er-wartete, wurde er dennoch auf den Reichstagen fortwhrend mit Religioysbeschwerden bestrmt, wozu der Religionsfriede von Augsburg die Keime enthielt, theils dadurch, da von der einen Seite das Reformationsrecht, von der andern der geistliche Vorbehalt geltend gemacht wurde, theils auch dadurch, da die Calvinisten, die in Deutschland immer zahlreicher wurden, von dem Religionsfrieden Ausgeschlossen waren. Noch hher stieg unter seinem Sohne, Rudolf Ii, 15761612, die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten, die sich auch

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 146

1880 - Essen : Bädeker
146 Repetitionstabelle. Jahreszahl. Seite. gegen die Waldenser und Albigenser. Ludwig Ix. 71 der Heilige (sechster und siebenter Kreuzzug). Philipp Iv. der Schöne vernichtet den Orden der Tempelherren. — Haus Valois 1328. Wichtige Erfindungen: Schießpulver (Berth. Schwarz). 73 1440. Umgestaltung des Heerwesens. Buchdruckerkunft (Guten- Lerg, Fust und Schöffer). Kompaß. 74 Die Entdeckungen: Seeweg nach Ostindien: Barto- lomeo Diaz entdeckt das Kap der guten Hoffnung (1486), 1498. Vasco de Gama den Seeweg nach Ostindien. — Columbus 1492. entdeckt Amerika, vier Reisen. — Amerigo Vespucci. 75 Balboa (Landenge von Panama, großer Ocean), Magellan (Weltumselung), Cortez (Mexico 1520), Pizarro (Peru), Almagro (Chile). — Folgen der Entdeckungen. 1493-1519. Maximilian I. Ewiger Landfrieden. Reichskammer- 76 gericht. Kreiseinteilung. — Sein Sohn Philipp vermählt sich mit der spanischen Infantin Johanna. Sein Enkel Karl I. (V.). — Posten in Deutschland. Die nene <B e i t. Erste Periode. Bis zum westfälischen Frieden. 1519-1556. Karl V. Kriege mit Franz I. wegen Mailand und 1525.Burgund. Schlacht bei Pavia. Karl von Bourbon 77 fällt bei der Erstürmung Roms. Damenfrieden 1529. zu Cambrai. Belagerung Wiens durch Soliman. Karls Züge gegen Tunis und Algier. Die Kriege 1544. gegen Franz durch den Frieden zu Erespy beendigt. Die Reformation. Veranlassung: Johann Tetzel (Ablaß des Papstes Leo X.). Luther, geboren 1483, ver-31.Okt. 1517. öffentlicht 95 Theses. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, sein Gönner. Cajetan und Luther in 78 Augsburg. Disputation mit Eck in Leipzig. Ver-1521. brennung der päpstlichen Bulle. Reichstag zu Worms. 1525. Luther auf der Wartburg. Bauernkrieg. (Thomas Münzer 1529. bei Frankenhausen geschlagen.) Reichstag zu Speier. 1530. (Protestanten.) Übergabe der Augsburger Konfession (ver- 79 faßt von Melanchthon). Schmalkaldischer Bund. Nürnberger Religionsfriede. Auftreten der Wiedertäufer in Münster (Jan Matthys und Johann von Leiden). 1545.Beginn des Konzils zu Trident. Schmalkaldischer Krieg. (Herzog Moritz von Sachsen.) Schlacht bei 1547. Mühlberg. Johann Friedrich von Sachsen büßt die 80 Kurwürde und sein Land ein. Philipp von Hessen gefangen. Moritz im Bunde mit Heinrich Ii. von

10. Theil 3 - S. 32

1880 - Stuttgart : Heitz
32 Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation. 87. Fortgang der Reformation. — Ungarische und türkische Verhältnisse. — Luthers Tod, 1546. Dadurch wurde die Reformation unstreitig sehr begünstigt, daß Kaiser Karl V. sich nur selten einmal in Deutschland sehen ließ, und daß ihn überhaupt viele andere Dinge beschäftigten, die ihm weit mehr am Herzen lagen, als die religiösen Zänkereien der Deutschen. Seitdem er mit Franz I. von Frankreich, einem jungen ritterlichen Könige, zugleich auf der Wahl gewesen war, hatte eine unvertilgbare Feindschaft zwischen beiden Fürsten gewaltet. Franz konnte es Karin nie vergeben, daß dieser ihm vorgezogen war; auch stritten sie über den Besitz von Mailand; und so haben beide vier erbitterte Kriege gegeneinander geführt. Diese und andere Kriege hielten Karin viel aus Deutschland entfernt, und nie hat daher dieser sonst so große Kaiser den Charakter der Deutschen recht kennen gelernt. Nur wenn einmal der Streit in Deutschland zu arg wurde oder er Geld brauchte, schrieb er einen Reichstag ans. So ließ er 1529 einen Reichstag in Speier halten, wo gleich wieder der Religionsstreit zwischen Katholiken und Evangelischen vorgenommen wurde. Nach langem Hin- und Widerreden bewilligten die Katholischen, daß die Evangelischen nur unter der Bedingung fürs erste freie Religionsübung behalten sollten, daß sie die Messe beibehielten und überhaupt alle Neuerungen unterließen. Das wollten sich aber die Evangelischen nicht gefallen lassen und reichten dagegen eine Protestation eim Das ist es, wovon sie den Namen Protestanten erhielten. Nicht allein die Religionsstreitigkeiten beunruhigten damals Deutschland. Die Türken begnügten sich nicht mit dem Besitze des griechischen Kaiserthums, sondern suchten weiter nach Westen vorzudringen und setzten ganz Europa in Schrecken, besonders seitdem 1520 ein sehr kriegerischer und kräftiger Sultan, Sulei-man Ii. der Prächtige, den Thron bestiegen hatte. Zuerst warf er sich auf die Insel Rhodus, die damals (1522) der Sitz des Johanniter - Ritterordens war. Großmeister desselben war der alte Philipp Villiers de l'jsle Adam, einer der wüthigsten Männer, welche die Geschichte kennt. Obgleich auf seine Bitte um Hülfe keiner der abendländischen Fürsten ihm Unterstützung schickte, war er doch entschlossen, mit seinen 600 Rittern und 6000 andern Kriegern den Angriff auszuhalten. Es landeten 200,000
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