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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 45

1835 - Berlin : Trautwein
§. 5. England und Schottland. 827 —1100. 45 gervater, Herzog Richard Ii. von der Normandie, floh; nach Suen's Tode (1014) kehrte er zwar zurück, allein sein tapferer Sohn Edmund Ii. Eisenseite mußte das Reich mit jenes Sohne Knud 1016 theilen. Knud (fl. 1035), schon 1016 durch Ed- mund's Tod, alleiniger Herr England's, wurde nnnmehr Christ, erwarb 1018 Dänemark durch Erbschaft, Norwegen 1030 durch Eroberung und suchte durch Weisheit und Gerechtigkeit und völ- lige Gleichstellung Dänen und Angelsachsen zu vereinigen. Nach dem Tode seiner ihm nicht ähnlichen Söhne, Harald's Harefoot (st. 1040) und Hardiknud's (st. 1042), wurde ein jüngerer Sohn Aethelred's, Eduard Iii. der Bekenner (1042—1066), als König anerkannt; seine Unfähigkeit und Begünstigung norman- nischer Sprache und Günstlinge erregte große Unzufriedenheit, der mächtige Herzog Godwin vonwessex erzwang endlich die Entfer- nung derselben und 1066 wurde der Sohn desselben sogar von einer zahlreichen Partei zum Könige ausgerufen; allein er verlor gegen Herzog Wilhelm von der Normandie, welchem er früher den Lehnseid geleistet, und welcher von Eduard zum Nachfolger erklärt zu sein behauptete, in der Schlacht bei Hastings (14. Oct. 1066) Thron und Leben. Wilhelmi. der Eroberer (1066—1087), Gründer der normannischen Herrschaft in England, verlieh an seine Begleiter die Besitzungen der Angelsachsen, welche bei seiner Lan- dung oder bei den häufigen, durch Habgier und Uebermuth ein- zelner Normannen veranlaßten Empörungen gegen ihn kämpften; durch Strenge begründete er innere Ruhe, er beschränkte die An- sprüche des Pabstes (selbst eines Gregor's Vii.) und der Geist- lichkeit, besiegte seinen Sohn Robert, welcher nach dem unab- hängigen Besitz der Normandie strebte und starb während eines Krieges gegen den König von Frankreich. Während Robert sich mit der Normandie begnügen mußte, folgte ihm nach seiner Be- stimmung und durch Wahl sein zweiter Sohn Wilhelm Ii. (1087—1100), welcher nur durch Habgier, Verschwendung und Grausamkeit sich auszeichnete *). ') Durch die Normannen wurde das schon in England allgemeiner ge- wordene Lehnswefen ganz durchgeführt. Grasen- und Hofämter waren zwar meist erblich; allein dennoch hob stch das Königthum, weil der kraftvolle Wil- helm I., im Besitz großer Einkünfte und Ländereien, auch von den Afterva- sallen den Eid der Treue empfing und nicht, wie früher, ausgedehnte Macht

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 95

1835 - Berlin : Trautwein
§. 10. Ungarn, Rußland u. Polen. 95 §. 10. Ungarn, Rußland und Polen. Koloman, König von Ungarn (1095—1114), des heili- gen Ladislaus Neffe, wegen seiner Kenntnisse der Bücherliebende genannt, zeigte sich klug und entschlossen gegen die Kreuzfahrer, vollendete die Unterwerfung Kroatiens, eroberte Dalmatien (1103 — 1105) und machte sich durch Gesetze um Kirchenzucht und Ge- richtswesen verdient. Die Geschichte Ungarn's unter seinen nicht ausgezeichneten Nachfolgern wird meist durch Thronstreitigkei- ten und innere Zerrüttungen, Kriege mit russischen Fürsten, mit den Griechen und mit den Venetianern über Dalmatien an- gefüllt; jedoch hob sich um die Mitte des 12. Iahrh.'s der Land- und Bergbau durch deutsche und niederländische Einwanderer, welche, durch manche Vorrechte begünstigt, sich besonders in Sie- benbürgen niederließen. Andreas Ii. (1205 —1235), welcher 1217 nach Palästina zog (S. §. 3.), verringerte das während der frühern Unruhen schon sehr gesunkene königliche Ansehn durch Schwäche und Verschwendung noch mehr und mußte namentlich 1222 in der goldenen Bulle dem Adel Vieles *) gewähren. Un- ter seinem Nachfolger Bela Iv. (1235 —1270) wurde das Land von den Mongolen (1241. 1242) aufs furchtbarste verheert; jedoch suchte der König sogleich durch Ansiedlung von Deutschen und Slaven, Begünstigung der Städte und Befestigung seines Ansehns das Reich wieder zu heben. Mit Andreas Iii. (1290 —1301), unter dessen Regierung Ungarn durch Unruhen zerrüt- tet wurde, erlosch der arpadsche Mannsstamm. In dem schon beim Anfänge dieser Periode durch Streit und Krieg zwischen den allmälig bis auf fünfzig sich vermehren- den Fürstenthümern und durch Angriffe der Komanen, Bulgaren und Ungarn zum Theil verödeten Rußland vereinigte Georg Dolgoruki, Fürst von Susdal (fr 1157) mit seinen ausgedehnten nordöstlichen Besitzungen 1155 den Besitz Kiew's und der groß- fürstlichen Würde. Von seinen Söhnen, unter welche er seine Länder theilte, errichtete Andreas ein neues Großfürstenthum *) Nämlich die persönliche Freiheit des nicht gerichtlich Ucberführten, Ab- gabenfreiheit des Grundeigenthums, Unverletzlichkeit desselben und das Recht des Widerstandes bei Verletzung dieser Artikel durch den König. Der Geistlichkeit wurde in einem besonder» königlichen Decrete Befreiung von weltlicher Ge- richtsbarkeit und allen Abgaben zugcstchert.

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 93

1835 - Berlin : Trautwein
I 1 §. 9. Gnech. u. latein. Kaiftrthum. 93 welcher sich auch um Verbesserung der Gesetze verdient machte, alleiniger Herr des Reiches wurde *). Norwegen wurde nicht weniger als die beiden andern Reiche durch innere mit großer Wildheit geführte Kriege zerrüttet, welche auch durch die Ansprüche unächter Sprößlinge des Königs- hauses vermehrt wurden. Erst Hakon V. oder der Alte (1217 —1262) stellte Einheit und Ruhe wieder her und unterwarf sich 1261 Island mit Hilfe der dortigen Bischöfe. Sein Sohn Magnus Vii. (1262 — 1280) erwarb sich durch Verbesserung und Vermehrung der altern norwegischen Gesetze den Beinamen Lagabäter**). §. 9. Das griechische und das lateinische Kaiserthum; Servien und Bulgarien. Johannes oder Kalojohannes (1118 —1143), der Sohn Alexius I., ordnete mit weiser Sparsamkeit die Verwaltung des Reiches, bekriegte mit Glück und Ruhm die Seldschuken und das am Endendes 11. Jahrh.'s besonders in Cilicien entstandene Kö- nigreich Armenien und besiegte die Petschenegen. Sein Sohn Manuel (1143 — 1180), welcher, mit Muth und Geisteskraft begabt, das Reich zu noch größerer Macht erhob, setzte auch nicht ohne Ruhm den Kampf gegen die Seldschuken fort und er- hielt Servien in Unterwürfigkeit. Manuel's unmündiger Sohn Alexius Ii. wurde von einem Enkel des ersten Alexius, dem küh- nen Andronikus***), 1183 verdrängt (während Isaackomnenus *) Die zahlreichen iunevn Kriege erhöhten die Macht der durch Abkunft, Grundbesitz oder Verdienst Angesehenen, und Magnus Ladulas begründete durch Erlheilung von Abgabeusreiheit an Beamte und die ihm zu Pferde Kriegsdienst Leistenden einen Adel, ohne jedoch schon die alte Freiheit de6 Volkes zu beein- trächtigen. Der Einflug und das Ansehen der Geistlichkeit, deren Oberhaupt der Erzbischof von Upsala war, stieg um so mehr, als ihre Abhängigkeit von dem entfernten Nom nicht streng sein konnte. Die alten Bolksversamnilungen hörten während jener Unruhen aus; nur Vornehmere wurden bisweilen vom ' Könige versammelt. Ritterthum und Turniere fanden unter Magnus I. Eingang. **) Der Thron, von welchem 1209 die unächten Svrößlinge des Königs- hauses ausgeschlossen wurden, wurde 1273 sur erblich im haarfagrschcn Ge- schlcchte erklärt. Ein Adel bildete stch aus den Beamten und den königlichen Lehnsmännern; die Geistlichkeit hatte bedeutende Vorrechte, die Bauern be- wahrten ihre alte Freiheit vollständig und bildeten mit jenen Ständen den Reichstag. Das Emporkommen der Städte wurde durch die Armuth des Lan- des und später durch große, sich über alle skandinavischen Länder ausdehnende Vorrechte der Hanse verhindert. ***) Wilken, Andronikus Komnenus; in v. Raumer'ö histor. Taschen« buche. Jahrg. 1811.

4. Theil 4 - S. 112

1880 - Stuttgart : Heitz
112 Neueste Geschichte. 1. Periode. mit erblichen Mitgliedern und eine Deputirtenkammer errichtet und ihnen das Recht der Steuerbewilligung gegeben wurde. Aber die neue Regierung versäumte es, den Geist der Nation, welcher der napoleonischen Herrschaft noch in vieler Beziehung zugeneigt war, zu schonen. Mit großer Uebereilung drängten die Freunde der zurückgekehrten Königsfamilie alle bisherigen Anhänger des vertriebenen Kaisers zurück, besonders aber verletzten sie die Armee und das Volk durch geringschätzige Behandlung der Soldaten, zumal der Garden des Kaiserreichs, und als die zahlreichen Kriegsgefangenen, welche nach dem Friedensschluß aus der fremden Haft entlassen waren, nach Frankreich zurückkehrten, fanden sie in der Mißstimmung des Volks bereits einen günstigen Boden, um ihre Vorliebe für den verbannten Bonaparte wieder zu verbreiten. Diese Stimmung der Gemüther in Frankreich blieb dem auf Elba gefangen gehaltenen, aber nicht streng bewachten Helden nicht unbekannt; viele seiner früheren treuen Diener, besonders der Polizeiminister Fouche, der Marschall Davoust, der Kriegsminister Carnot n. a. ermunterten ihn zu einem neuen kühnen Streich, und da er gleichzeitig erfuhr, daß die Fürsten und Staatsmänner in Wien über die Ländervertheilnng gerade in heftigem Zwiespalt waren, so hielt er den Augenblick für günstig zu einem neuen Versuch, die verlorene Herrschaft wieder zu erlangen. Am 26. Februar 1815 verließ Napoleon Elba mit etwa 1100 alten Soldaten; glücklich entging er den im Mittelmeer kreuzenden Schiffen der Engländer und Franzosen und stieg am 1. März bei Cannes in der Provence ans Land. Bald zeigte es sich, daß er in Bezug auf die Stimmung der Franzosen nicht falsch gerechnet hatte; denn überall im Süden wurde er mit Begeisterung aufgenommen, von Schritt zu Schritt wuchs die Anzahl seiner Getreuen. Mit seiner alten Zuversicht rief er aus: „Mein Adler wird von einem Kirch-thurm zum andern durch Frankreich vor mir herfliegen, bis er sich auf dem Thurme von Notre-Dame in Paris niederlassen wird." Vergeblich sandte Ludwig Xviii. die Generale gegen ihn aus, welche er für die treuesten hielt; kaum befanden sie sich im Angesicht ihres alten, ruhmgekrönten-Kriegsherrn, allste unwiderstehlich zu ihm hinübergezogen wurden, wie auch alle Truppen und Befehlshaber auf dem ganzen Wege von Cannes bis Paris • eben so zu ihm übergingen. In 20 Tagen legte der todtgeglaubte Löwe den Triumphmarsch zurück, und nachdem Ludwig Xviii. von allen, die ihm so eben Treue geschworen, verlassen, nach Gent in

5. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 32

1822 - Berlin : Trautwein
Z2 Ares. Warum treibst Lu die Götter zum Kampf, schamloseste Fliege, Stürmischer Dreistigkeit voll. Du tobst unbändiges Muthes, Weißt du noch, wie du Tydeus Sohn Diomedes ge- reizet, Mir zu nahn, und wie selber den strahlenden Speer in den Händen Grade daher du gedrängt, den blühenden Leib mir ver- wundend? Jezo sollst du mir alles berichtigen, was du verschuldet! Also sprach er, und stieß auf die quastumbortete Ägis, Schreklich und her, die auch nimmer bezähmt Zeus flam- mender Donner; Hierauf stieß mit gewaltigem Speer der blutige Ares. Jene wich, und erhub mit nervichter Rechte den Feldstein, Der dort lag im Gestlde, den dunkelen, rauhen und großen, Den zur Gränze der Flur aufstelleten Männer der Vorzeit: Hiermit traf sie den Wüthrich am Hals, und löste die Glieder. Sieben Hufen bedekt er im Fall, und bestäubte das Haupt- haar; Und ihn umklirrte das Erz. Da lächelte Pallas Athenä, Und mit jauchzendem Ruf die geflügelten Worte begann sie: Thörichter, nie wohl hast du bedacht, wie weit ich an Kraft dir Vorzugehn mich rühme, da mir voll Tro; du begegnest. Also magst du der Mutter Verwünschungen ganz ausbüßen, Welche von Zorn und Haß dir entbrannt ist, weil den Achaiern Du dich entzogst, und verthridigst die übermüthrgen Troer. Ilias Xxi. 385—4»4- nach Voß Uebersezzung. Ares

6. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 67

1822 - Berlin : Trautwein
Kephaloö. 67 gen weiblichen Anzug bewogen, vergaß Prokris den Verlobten und hörte den angeblichen Fremdling gern an. Kephaloö entdekte sich ihr, und zeigte sich böse über ihren veränderlichen Sinn, versöhnte sich aber wieder mit ihr. Prokris, besorgt wegen seines lau, gen Verweilens auf der Jagd, hört von einem Skla- ven, daß ihr Mann täglich auf einen Hügel trete, und ausrufe: O komm Nephele, 0 komm: und folgt ihn» heimlich nach. So wie sie jene Worte hört, eilt sie auf ihn los, er erstaunt, will sie umarmen, der Pfeil ent- fährt dem Bogen, und durchbohrt ihr das Herz. Nach einer andern Dichtung reiste Prokris einst nach Kreta, wo sie den Minos durch einen Pflanzentrank von ei- ner Krankheit heilte. Zur Belohnung schenkte er ihr den alles ereilenden Hund und den nie fehlenden Pfeil. Mit diesem Geschenke begab sie sich zu ihrem Gatten zurük, ging mit ihm auf die Jagd, und besiegte ihn. So kostbare Dinge wünschte er zu besizzen, er theilte ihr seinen Wunsch mit, und war freudig erstaunt, als sie sich zu erkennen gab, und er seine lange abivesende Gattinn rvieder sah. Sie lebten nun ruhig bei einan- der, bis die unglükliche Neugierde der Prokris ihr Tod ward. Kephalos verbannte sich jezt selbst nach Theben, wo er seiner Blutschuld entsündigct wurde, und hier kam er dem Amphitry o t» zu Hülfe, u»n den nie zu erjagenden Fuchs zu ereilen, dem alle Monat ein Kind zum Fraß gegeben werden mußte, wenn er nicht größeres Unheil anrtchten sollte. Lustig würde diese Jagd gewesen sein, ein nie zu ereilender Fuchs, und ein alles erjagender Hund, »nüssen sich ewig mit

7. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 70

1822 - Berlin : Trautwein
70 Herakles. aus Orchomenos auf zwanzig Zahr, jedes Jahr hun- dert Stiere, entrichten mußten, da Klymenos, der Vater ihres Königs Erginos, auf Thebanischem Bo- den durch einen zufälligen Steinwurf getödtet war, Erginos besiegte die Thebaner und zwang sie zu jener Zinsbarkett. Herakles schnitt den Gesandten der Mi, nyer die Ohren ab, band ihnen die Hände und schikte sie so zurük. In dem hieraus sich entsponnenen Kriege blicb Amphitryon,Herakles erlegte den Erginos, besiegte die Mtnyer, und zwang sie, den bisher erhal- tenen Tribut doppelt zurük zu geben. Zum Lohne er- hielt er die Megara, Tochter des Königs Kreon von Theben, zur Gattin«, In dem Giganten Kriege federte Zeus, den He, rakles zum Beistände auf, weil der Sieg ohne einen sterblichen Helden nicht gewonnen werden konnte. He- rakles erschien, und tödrete den Giganten Alkyoneus. Here's Zorn rastete nicht, sie schikte Wahnsinn über ihn, und in diesem Zustande erwürgte er nicht nur seine Kinder, sondern auch die Kinder seines Bruders Jphikles. Als er wieder zur Besinnung gekommen war, verbannte er sich selbst, dieser Blutschuld wegen, wurde aber vom Thestios, Sohn des Ares, ent- sündiget, und foderte hierauf vom Eurystheus seine Länder zurük. Diese bekam er, aber nicht damit zufrieden, verlangte er, dem Eurysth eus, an Rang vorzugehen, allein der Gott zu Delphi, den er fragte, was er nun weiter thun solle, antwortete ihm: Er sollte dem Eu- rystheus, da dieser vor ihm geboren sei, seine Dienste anbieten, und hier erhielt er zugleich den Namen He- rakles statt Alkeides oder Alkaios, wie er bisher genannt worden. Dem Ausspruche des Gottes gemäß,

8. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 135

1822 - Berlin : Trautwein
Die Eroberung von Troja. 135 janer sie blind und gegen alle Warnungen unem, pfänglich gemacht hätte. Wie noch die Trojaner stau, nend um den Bau herstehen, führten die Hirten einen jungen feindlichen Krieger, Stnon, in Fesseln herbei, anfangs wurde der Gefangene mit Hohn begrüßt, als er aber hochauffeufzend fein Unglük beklagte, daß er von feinen Landsleuten ausgestoßen, nun auch bei den Trojanern keinen Schuz finde, stellte Mitleid sich ein, man foderte ihn auf, seine Geschichte zu erzählen und Aufschluß über den Zwek des hölzernen Pferdes zu geben. Dieß war es, was der trugvolle Stnon wünschte, auf seine Nolle hinreichend vorbereitet, er, zahlte er mit dem Scheine der Wahrheit, daß die Be, lagerer, müde des langen Krieges, schon langst die Heim, kehr beschlossen gehabt, jedoch geschrekt durch brausende Wogen und widrige Winde, ihren Vorsaz nicht hätten ausführen können. In dieser Noth wäre das Orakel befragt worden und hatte die Antwort ertheilt: „Heim, kehr solle ihnen werden, doch müßten sie einen aus ih- rer Mitte dem Apollon opfern." Sein grimmigster Feind Odysseus, nur immer aufseinen Untergang sinnend, habe es so zu veranstalten gewußt, daß ihn das Todesloos getroffen; um nicht unter dem Op, fermesser zu fallen, habe er sich geflüchtet und bis zur Abfahrt des Heeres verborgen gehalten, und jezt spreche er den Schuz der Trojaner an. Als S i n 0 n seine Rede geendet, verhieß ihm P r i a, mos Schuz und Aufnahme und fxagte ihn, welche Be, stimmung das ungeheuere Pferd habe, worauf S in o n aufs neue begann, mit hohen Schwüren sich vermes- send, daß er die Wahrheit sage. Pallas Athenä, der Belagerer hohe Beschüzzerin, zürne ihnen, weil

9. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 137

1822 - Berlin : Trautwein
I Die Eroberung von Tro/a. 137 ihn. Unter den schmerzhaftesten Qualen verhauchen die Unglüklichen ihr Leben, erstarrt steht die staunende Menge, daö Schlangenpaar windet sich jezt nach der Burg hin und lagert sich unter dem Schilde der Göttin. Alle sehen nun das Schiksal des Laokoon für Strafe an, weil er das Heiligthum der Göttin mit der Lanze verlezt habe, und sind um so bereitwilliger, das Gebäude in die Stadt zu ziehen; schnell wird ein Theii der Mauer niedergerissen, und durch den erweiterten Eingang das Unglükspferd mit festlichem Jubel in die Stadt gezogen. Viermal erklangen die Waffen der Helden im Bauche des Pferdes, taub sind die Tro- janer, im Freudentaumel rennen sie in ihr Verderben, und als ob sie eine glükliche Begebenheit feierten, be- kränzten sie die Tempel mit frischem Laube. Endlich stekte die anbrechende Nacht dem Freudentaumel ein Ziel, ermüdet von den Festlichkeiten des Tages umfing tiefer Schlaf die Trojaner; um so schreklicher ist ihr Erwachen, Slnon läßt die im Pferde verborgenen Helden heraus, die Thore werden entriegelt, die zurük- gekommenen Belagerer strömen in die Stadt, und Troja fällt. Priamos hüllt seine alten Glieder in Waffen- rüstung, wie seine Gemahlin Hekuba ihn ---------in des Jünglinges Waffen gerüstet Schauete: Welch' ein Gedanke des Graunö, unglüklichet Gatte, Trieb dich zu wnem Geräth? wohin doch schwärmest du? rief sie. Ach nicht solcherlei Hülf' und solche Vertheidigcr fodert Jezo die Zeit; nein, ob er auch selbst da wäre, mein Hekto r!

10. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 111

1822 - Berlin : Trautwein
Helena. in Rossebezähmender Troer und erzumschirmter Achaier. Die jüngst gegen einander das Graun des Ares getragen Durch das Gestld'/ anstrebend zur thränenbringenden Feldschlacht: Diese ruhn stillschweigend nunmehr und der Krieg ist geendigt, Hingelegt auf die Schild', und die ragenden Speer' in dem Boden. Nur Alexandros allein und der streitbare Held Menelaos Werden anjezt um dich mit langem Speer sich bekämpfen; Und wer den Gegner besiegt, der nennt dich, traute Ge- mahlinn. Ilias Hi. 129 — izg. Erstaunt sahen die trojanischen Greise ihr nach und bewunderten ihre Schönheit. Wie Aphrodite den Paris dem Kampfe entrükt hatte, gab Helena nur mit Unwillen nach, ihn zu sehen, und empfing ihn mit zornigen Worten: Kommst du vom Kampfe znrük? O lägest du lieber ge- tödtet, Von dem gewaltigen Manne, der mir der erste Gemahl war» Ha, du prahltest vordem, den streitbaren Held Menelaos Wett an Kraft und Händen und l'anzenwurf zu besiegen'. Gehe denn nun, und fodre den streitbaren Held Me- tt ela ös, Wiederum zu kämpfen im Zweikampf! Aber dir rath' ich Bleib' in Ruh, und vermeide den bräunlichen Held Me- nelaos, Gegen ihn anzukampfen den tapferen Kampf der Ent- scheidung, Ohne Bedacht; daß nicht durch seinen Speer du erliegest. Ilias Iii. 423 - 436.
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