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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 92

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
92 Iv. Artiche Geschichte von andern Völkern und Ländern. Er thut es ohne Murren und vollbringt in diesem Dienst die schweren zwölf Arbeiten, welche der König ihm auf- gibt: Er erwürgt zwischen seinen Knieen den gewaltigen Reineisch en Löwen, dessen Haut er von dem an tragt; er tödtet die hundertköpfige Lernäische Schlange, deren letztes unverletzliches Haupt er in die Erde gräbt; er bewältigt den furchtbaren, alles verwüstenden Ery- manthischen Eber; er fängt den windschnellen Hirsch der Artemis mit goldenem Geweih; er schießt die gräßlichen Stymphalischen Vögel mit Pfeilen aus der Lust; er erbeutet das kostbare Wehrgeh enk der Ama- zonenkönigiu Hippolyte; er säubert den von 3000 Rin- dern bewohnten und dreißig Jahre nicht gemisteten Stall des Augias in Einem Tag, indem er einen Fluß hin- einleitet; er bändigt den wüthenden feuerfarbenen Kretischen Stier; er bringt die feuerspeienden Rosse des Diomedes von Thrazien; er erschlägt den dreiköpfigen Riesen Geryon und treibt seine Rinder vom fernen Meere her; er holt die goldenen Aepfel der Hesperiden am atlantischen Ocean, die ein Drache hütete; er steigt sogar in den Hades hinab, ergreift den Höllen Hund Cerberus und trägt ihn auf seinen Schultern herauf, dessen Anblick jedoch Eurystheus nicht ertragen kann, so daß er ihn wieder an seinen Ort schaf- fen muß. Dieser starke Held war aber zu anderer Zeit und in anderer Weise auch schwach. Er saß auch am Spinnrocken der Königin Omphale von Lydien. Er blieb seiner neuen Gattin Dejanira nickt treu, und seine Un- treue bereitete ihm ein schauriges Ende. Sie sandte ihm ein vergiftetes Hemd, das ihr der Centaur (ein Geschöpf halb Mensch halb Pferd) Nessus als ein Mittel gegeben hatte, des Gatten Liebe zu erhalten; kaum hatte er es angezogen, so empfand er solche unerträgliche Schmerzen, daß er auf dem Berge Oeta einen Scheiterhaufen zusam- men trug und sich selbst darauf verbrannte. Aus den Flam- men aber schwebte er, gereinigt von allen irdischen Schla- cken, zum Olymp empor, wo er unter die Götter cìnge-

2. Bd. 1 - S. 97

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner Urzeit. 97 vorbrachten, und deren jede ihm etwas versprach, wenn er zu ihren Gunsten urtheilen würde; Here verhieß ihm Macht und Herrlichkeit, Pallas Weisheit, Aphrodite die schönste Frau. Paris sprach den Apfel der Letzten zu, worüber die Andern natürlich sehr ungehalten waren. Indessen half ihm Aphrodite, daß er das schönste sterb- liche Weib, Helena, die Ehegattin des Königs Mene- lau s von Sparta (im Peloponnes), entführte. Nun, das Bisherige ist handgreiflich eine Mythe (Sage, Mährchen), und mag am Ende nichts daran wahr seyn, als daß der trojanische Prinz die griechische Königin entführt hat. Aber dieses und das Folgende — im Hauptsächlichen nämlich und was die Menschen dabei thun — ist gewiß wirklich Geschehenes. Menelaus grämte sich sehr über den Raub seiner Gemahlin; sein Bruder Agamemnon von Argos, der mächtigste der griechischen Könige, war darüber empört; auch die andern Fürsten Griechenlands fühlten sich ob der freveln That in ihrem Lande höchlich entrüstet und selbst dadurch an ihrer Ehre verletzt. Fast Alle rüsteten sich zum Kriegszug gegen Troja; außer dem Rachegefühl reizte auch Abenteuerlust und Beutesucht zur Theilnahme. Unter Anführung des Agameninon lief eine Flotte von mehr denn tausend Schiffen nach Kleinasien hinüber. Der Aelteste unter den Helden war Nestor aus Pylos, der Verschlagenste Odysseus (Ulyffes) von Jthaka, der Stärkste Achilleus, der Myrmidonensürst. Drüben aber erwartete sie auch kein schwacher Feind. Priamus, des Paris Vater, war einer der mächtigsten damaligen Herrscher, sein Troja wohlbefestigt mit Mauern und Thürmen, eine Menge asiatischer Fürsten ihm zur Hilfe; und an seinem ältesten Sohne, Hektor, hatten sie einen gewaltigen, trefflichen Führer. Zehn Jahre lang lag das griechische Heer vor der Stadt, ohne sie erobern zu können. Man kämpfte dort auch nicht in großen, entscheidenden Schlachten. Morgens thaten die Thore der Belagerten sich auf, und kühne Lesebuch der Weltgeschichte, l. 5

3. Bd. 1 - S. 99

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner Urzeit. 99 schleift ihn unter der Wehklage des von den Mauern schauenden Trojanervolkes um die Stadl herum uüs griechlsche Lager, wo der Jämmerllchentsteüte unter freiem Himmel hingeworfen wird. In tiefer Nacht öffnet sich des Achilleus Gezelte. Der greise Priamus schwankt herein, wirft sich vor ihm nieder, und fleht weinend um tue Leiche des Sohnes, daß er sie ehrlich bestatte. Des Alten Thränen über- wanden Achilleus Zorn. Aber auch er, der Tapferste von Allen, sank vor Troja hin. Paris, der Fraueuräuber, erschoß ihn mit dem Pfeile. Und so hätten die Griechen vielleicht nie die feindliche Stadt gewonnen, wenn nicht der listige Odys- seus Rath erfunden hätte. Dieser ließ ein ungeheures Pferd von Holz zimmern, in dessen hohlen Lauch er sich mit einer Schaar Krieger versteckte. Dieses Roß stand eines Morgens vor Troja; die Griechen aber waren verschwunden. Sie wa- ren auf ihren Schiffen davon, als ob sie, am Erfolg ihres Unternehmens verzweifelnd, die Belagerung auf- gegeben hätten; allein sie hatten sich nicht weiter als bis zur nahen Insel Tenedos entfernt. Die Trojaner strömen fröhlich anf's leere Kampffeld heraus. Das Roß staunen sie an, und Manche schöpfen Verdacht. Diesen besiegte ein zurückgebliebener Grieche, Sinon, welcher sich sehr schlau als Ueberläufer anstellte, und von dem Pferde aus- sagte: „die Griechen hätten es auf der Götter Befehl gebaut, und wenn es in Troja aufgestellt würde, so werde die ärgste Gegnerin der Stadt, die Göttin Pallas, mit ihr versöhnt; darum hätten es die Griechen so groß ge- macht, daß es nicht durch die Thore gehe." Jetzt brechen die Trojaner eine Oeffnung in ihre Mauer, und ziehen das Pferd frohlockend hinein. Der übrige Theil des Tages geht unter Opfer, Schmaus und Tauz dahin. Aber mitten in der Nacht öffnet sich das hölzerne Unthier; die griechischen Helden steigen heraus, brennen und morden. Und das wiedergelandete Heer strömt durch 5*

4. Bd. 1 - S. 147

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 3. Der falsche Smerdis. 147 meiner nicht mächtig? Tu sollst gleich erfahren, ob sie Recht haben. Denn treffe ich deinen Sohn, der da un- ten im Hofe steht, mitten in's Herz, so reden die Perser offenbar Unwahrheit, wenn sie sagen, daß ich taumele." Mit diesen Worten nahm er seinen Bogen und schoß den Sohn seines Freundes mitten durch's Herz. Kambyses hielt sich geraume Zeit in dem gesegneten Egypten aus, dem er ein Fluch ward. Endlich kehrte er in seine Asiatischen Lande zurück, um nach wenigen Wo- chen darin zu sterben. Und zwar mußte der gräuliche Missethäter fein eigner Scharfrichter seyn; da er sich wild auf's Pferd schwang, fuhr ihm die Spitze seines Schwerts in die Seite und brachte ihm eine tödllicke Wunde bei. Sterbend beklagte er es, daß er seinen Bruder Smcrdis habe wegräumen lassen; denn mit ihm erlosch schon des großen Cyrus männliche Nachkommenschaft. 8 3. Der falsche Smerdis. (522) Zum Scheine dauerte sie noch fort. Nach des Kam- byses Tode setzte sich mit Hilfe der Magier (so hießen hier die Priester) ein Magier aus Medien auf den Thron als des Cyrus zweiter Sohn Smerdiö, welcher nur fälschlicherweise als getödtet in's Gerücht ge- kommen sei. Das Volk glaubte es um so williger, da ihm der neue Herrscher gleich alle Abgaben auf drei Jahre huldreichst erließ. Daß er sich dem Volk nicht zeigte, fiel zunächst wenig auf, indem die persischen Könige über- haupt in Friedenszeiten meist in's Innere des Palastes zurückgezogen lebten. Doch mußte es befremden, daß er niemanden den Zutritt zu sich gestattete außer den Ma- giern, durch welche er alle seine Befehle aus dem Pa- laste gab. Der über ihn geschöpfte Argwohn ward zur Gewiß- heit eines vorgegangenen Betruges durch ein Weib aus 7-i-

5. Bd. 1 - S. 440

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
440 X. Das römische Weltreich. Leben. Durch seinc stehenden Heere, die er allenthal- den im Reich, besonders gegen die Grenzen hin, ver- theilte, hielt er alles in Ordnung und Ruhe, wobei doch die Angesessenen nicht mit Dienst geplagt waren, sondern ungehindert ihrem Geschäfte nachgehen konnten, denn Bürger und Soldat waren jetzt ganz von einan- der getrennt. In Rom selbst hielt eine zahlreiche Stadtmiliz (eollortes nrbanae) Ordnung und Sicher- heit aufrecht, daß dort nie zuvor eine solche gute Poli- zei bestanden; während die Leibwache der Prätori- aner (cohortes praetorianae), wie billig, den kaiserlichen Palast schirmte, obwohl das bei ihm wenigstens gar nicht nöthig erschien. Namentlich ward auch den Pro- vinzen unter seiner Regierung ein viel besseres Loos zu Theil; damit sie nicht mehr von den Beamten und Ein- knuftepächtern so schändlich ausgepreßt würden, setzte er den Erstern. die vorher auf Bezüge ans ihren Provinzen angewiesen waren, einen festen Gebalt ans und ließ alle Einkünfte der Länder unmittelbar in die Staatskasse flie- ßen. Er bereiste auch persönlich die Gebiete des großen Reichs, hörte von Jedermann Beschwerden an, stellte wahr- genommene Mißbräuche alsbald ab, und duldete nirgends Unrecht und Unordnung. So hatten sie in und außer Rom die wahre bürgerliche Freiheit, das ist: gutes Recht und guten Sckutz. Auch sonst tbat er viel zum Frommen seiner Unterthanen — durch Anlegung trefflicher Heerstraßen, durch Herstellung ersprießlicher Wasserleitungen re.. auch durch gute Sittengesetze, z. B. gegen Ueppigkeit und Schwelgerei, die nur leider außer ihm selbst, der sich eines ehrbaren Lebens befliß, von den Wenigsten gehalten wurden. Genug aber, das Volk vergaß je mehr und mehr seine miserable republi- kanische Freiheit, und lobte und segnete, nun wirklich frei aufathmend, die Monarchie. Es fühlte sich unter dem jetzigen Regiments, in Rom, in Italien und in den Provinzen unendlich viel besser berathen als vorher.

6. Bd. 1 - S. 91

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner Urzeit. 91 das Wasser zurück, so daß er im ewigen Anschauen der Labung ewigen Hunger und Durst leiden mußte. Jxion war auf ein stets kreisendes Rad geflochten, wobei ihm gierige Geyer unaufhörlich die Leber abfraßen, die immer wieder nachwuchs. — '' Ich erzähle jetzt einige Geschichten noch ans der Urzeit der Griechen, welche uns von Schriftstellern und Dichtern derselben mitgetheilt werden. Wirkliche Ge- schichte ist wohl in jeder enthalten, auch in der ersten noch, am meisten in der letzten, aber sichtlich mit der Fabel verwoben. Möge sich der werthe Leser das Er- zählte auseinander legen, wie er will. Herakles (Herkules). Das ist der hochgefeierte Name eines Helden von übermenschlicher Kraft und Wohlthäters der Menschheit, dessen Dasein in die Jahre 1280 bis 1230 v. Chr. ge- legt wird. Herakles war der Sohn des Zeus, welcher sich auch in irdische Verbindungen einließ, und der Königin Alkmene von Tiryns im Peloponnes. Die über seine Geburt erzürnte Here wollte ihn noch in der Wiege durch zwei gesandte Schlangen tödten; aber der Säug- ling erdrückte sie mit seinen Händen. Als Jüngling stand er einst an einem Scheidewege, wo ihm rechts die Tu- gend, links das Laster winkte. Er entschied sich für die Tugend. Nun widmete er sein Leben dem schönen Berufe, die Welt von allem Schädlichen und Verderbli- chen zu befreien. Er zog weit umher und säuberte die Gegenden von Ungeheuern, wilden Thieren rc., daß die Menschen friedsam wohnen könnten. Dabei verfolgte ihn die Göttin Here unausgesetzt, aber die Pallas beschützte ihn. Einst indessen, in einem Anfall von Wahnsinn, er- schlug er seine eigene Frau und seine acht Kinder. Um diese That zu sühnen, hieß ihn das Orakel dem Könige Eurystheus von Tiryns, welcher den ihm selbst gebüh- renden Thron eingenommen hatte, zwölf Jahre zu dienen.

7. Bd. 1 - S. 94

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
94 Iv. Aettcste Geschichte von andern Völkern und Landern. und während er jammernd dessen Glieder zusammensucht, um sie zu bestatten, damit doch die Seele des Kleinen Ruhe habe, gewinnt die Argo den Vorsprung und kommt nach mancher Irrfahrt heim. Ein Theilnehmer an diesem Zuge war Orpheus, der als unvergleichlicher Sänger im Munde des Volkes blieb. Wenn er zu seiner Harfe sang, so legten sich die wilden Thiere zahm zu seinen Füßen, die Flüsse hielten im Laufe an, und die Wälder ranzten vor Lust. Als ihm seine Gattin Euridice starb, da stieg er in die Unterwelt hinunter und sang so rührend um sie, daß er die Herzen der Hadesgötter erweichte, und die Geliebte von ihnen zurückempfieng. Thefeus. Ein anderer Held des Argonautenznges war The- se ns, des attischen Königs Äegeus und der Aethra kraftvoller Sohn. Damals mußte Attika (eine Land- schaft in Mittelgriechenland) dem mächtigen Könige der Insel Kreta, Minos, zu bestimmten Zeiten einen Tribut geben, aber nicht an Geld, sondern sieben junge Knaben und sieben zarte Mägdlein, welche in ein auch auf dieser Insel befindliches Labyrinth gethan wurden, wo sie dem Minotaur, einem halb Mensch, halb Stier gestal- teten Ungeheuer zur Speise dienten. Das konnte The- sens nicht länger ertragen; er reiste, zehn Jahre nach der Argonautenfahrt — 1240 v. Chr. —, zum Minos, und bat ihn, den schrecklichen Tribut aufzuheben. Dieser versprach es, jedoch unter der Bedingung, wenn er den Minotanr erlegen und den Ausgang aus dem Labyrinthe finden würde. Theseus nahm sie an. Vor dem Ungeheuer fürchtete er sich nicht; aber über die Zurechtfindung aus den Jrrgängen des unterirdischen Baues ward ihm bange. Allein da half auch ihm des Königs Tochter — Ariadne hieß diese — und ohne alle Zauberei. Sie steckte ihm — ein Zwirnsknäuel zu. Er befestigte den Faden am Eingang, und stieg nun

8. Bd. 1 - S. 100

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
100 V. Die Israeliten, das Volk der Wahl. die offene Mauer herein, brennt und mordet. Entsetzliche Verwirrung der aus tiefem Schlafe aufgeschreckten Tro- janer! Der alte Priamus flieht mit seinen Söhnen in den Tempel, und wird mit ihnen am Altare niedergestoßen. Die Frauen werden gefangen und zur Vertheilung weg- geführt. Die Stadt wird vertilgt. Nur der trojanische Prinz Aeneas entkommt mit einer Schaar seines Volkes auf Schiffen. Helena, die Treulose, „die Ursacherin alles Unglücks," wird von Menelaus wieder angenommen. Diese Geschichte hat der alte Dichter Homer in einem großen und herrlichen Heldengedichte, die I lia de betitelt, besungen. Homer, aus der klein-asiatischen Stadt Smyrna gebürtig, lebte zwischen 1000 und 900 vor Christi Geburt. Er zog als ein blinder Harfenspieler in den Ländern umher, und sang sein Heldengedicht in einzelnen Stücken dem lauschenden Volk zur Harfe. Er hat noch in einem andern solchen Gedicht, die Odyssee überschrieben, die Heimkehr des „erfindungsreichen" Odysseus besungen, welcher, von den feindlichen Göttern verfolgt, zwanzig Jahre lang in aller Welt herumirrte, bis er wieder zu seiner felsigen Insel Jthaka gelangte. Homer ist der älteste aller griechischen Dichter, von denen wir Werke haben, und der größte unter ihnen Allen. V. Die Israeliten, dag Volk der Wahl. Was von den andern Völkern und Ländern bis auf Samuel zu berichten war, das habt ihr vernommen;

9. Bd. 2 - S. 35

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 1. Die alten Deutschen. 35 er in den Waffen geübt. Der Jüngling bestand den Schwertertanz, er mußte nackt durch vorgehaltene Schwerter furchtlos hindurchtanzen. Statt für „mündig" wurde er im feierlichen Kreise der Alten für „wehrhaft" erklärt. Die Männer beschäftigten sich außer dem Kriege vornehmlich mit der Jagd. Damals gab es in unsern Wäldern auch noch Eber, Wölfe, Bären, das schnelle Elen (eine Art große, 7 Fuß hohe Hirsche) und den wil- den Ur. Auf diese jagten, mit diesen kämpften, unter diesen würgten sie. Heimgekehrt lagen sie dann tagelang müßig auf der Bärenhaut (daher das Wort „Bärenhäuter", d. i. fauler Mensch), oder sie kamen zu Trunk und Spiel zusammen. Für das H a uswe sen, für Stall, Garten, Feld sorgten die Frauen mit ihren Knechten und Mägden (Sklaven). Sie saßen am Webstuhl und bereiteten Leinwand, färbten sie roth und fertigten sich Gewänder daraus, in denen sich die hohen Gestalten mit ihrem gold- schimmernden langhinabwallenden Haare gar stattlich aus- nabmen. Ihren Männern machten sie Kleider aus den Fellen wilder Thiere. Doch sahen sie selbst diese am liebsten in Stahl und Eisen. Das war der Lieblingsschmuck der Männer und ihre Freude — mächtige und schönge- arbeitete W a ffe n. Wackere Schmide mag es früh unter den Germanen gegeben haben. In andern Gewerben, mit denen sich ja die Männer überhaupt wenig oder nicht befaßten, hatten sie es damals noch nicht weit gebracht. Auch nicht in Wiffenschaft und schönen Künsten mit Ausnahme etwa der Dichtkunst, des Harfenspiels und Gesanges; es klang ihnen wenigstens gar herrlich, wenn ihre Sänger (im Norden „Skalden" geheißen) ihnen Lieder zur Harfe sangen. Die B u ch sta b e n f ch r i f t war ihnen jedoch nicht unbekannt. Ihre Buchstaben nannten sie Runen und schnitten sie in Holzstäbe, gruben sie in Steine ein. Solche Runenstäbe und Runensteine sind noch vorhanden und man versteht sie auch zu lesen.

10. Bd. 2 - S. 249

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 6. Die neugegründeten Normannenherrschaften. 249 § 6. Die nettgegrüudetell Normannenherrschaften. England. Wir baden in § 1 dieses Abschnittes schon von den starken und raubsüchtigcn Norma nnen gehört, und daß sie in der Fremde nicht nur Bente, sondern auch Besitz- tb nm und Herrschaft suchten. Sie erlangten auch diese. Wir gehen zunächst in der Zeit etwas zurück. Von 89 t an plünderte der furchtbare Normannensürst Rollo das französische Küstengebiet einmal nms an- dere ans. Der schwache König Karl der Einfältige wußte sich nicht anders mehr vor ihm zu sichern, als daß er ibn, 912, gar in sein Land aufnahm. Er räumte ihm und seinen Leuten einen beträchtlichen Landstrich an der untern Seine zur Niederlassung an, der von dem an „die Normandie" hieß. Rollo wurde Herzog darüber, doch — wenigstens dem Namen nach — unter der Oberherrlichkeit des französischen Königs. Er ließ sich jetzt taufen, wobei er den Namen „Robert" empfieng. Alle seine Leute wurden Christen und damit etwas ehrlicher und friedfertiger. Das geschah also schon im Anfang des zehnten Jahrhunderts. Im eilften entstand eine Herrschaft der Nordmänner tief im Süden Europas. Kaiser Heinrich Ii., der Heilige, hatte eine Schaar dieser Tapfern, meist Abenteurer aus der Normandie, in Sold genommen, 1021, um sie gegen die Griechen in Unteritalien zu gebrauchen (s. § 3 gegen das Ende); für ihre Dienste verschaffte er ihnen ein klein Stück Land in Apulien (Ostseite Unteritaliens) und hier setzten sie sich zuerst fest. Ihr Gebiet wuchs und wurde eine „Grafschaft" unter der Oberhoheit des deutschen Kaisers. Es kamen aber viele ihrer Brüder nach, und also mächtig nahmen sie den Griechen all ihr Apu lisch es Desitzthum weg. Sie griffen immer weiter um sich, und unter ihrem berühmten Führer Ro-
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