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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 98

1896 - Leipzig : Voigtländer
98 a. Kmpfe in Italien. Die durch Handel und Gewerbeflei reich und mchtig gewordenen lombardischen Städte, vor allen Mailand, hatten sich der Gewalt des Kaisers allmhlich sast ganz entzogen. Um das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen, unternahm Friedrich sechs Z g e u a ch I t a l i e n. Er empfing die lombardische und die rmische Krone, unterwarf die oberitalienischen Städte und zerstrte das widerspenstige Mailand. Aber die Städte vereinigten sich unter der Leitung des Papstes Alexander U1. zu einem groen Bunde gegen Friedrich, stellten Mailand wieder her, bauten die Feste Alessandria und siegten in der S ch l a ch t b ei L e g n a n o (1176). Im Frieden von Konstanz mute Friedrich den Stdten groe Freiheiten zugestehen. ' bj Heinrich der Lwe hatte von Friedrich auch das Herzogtum Bayern zurckerhalten und durch Bezwingung slavischer Vlkerschaften ander Ostsee seine Herrschaft so ausgedehnt, da sie vom baltischen Meere bis zu den Alpen sich erstreckte. Ihm ist es namentlich zu verdanken, da die deutschen Ostseeksten wieder der deutschen Sprache und Sitte zurckgewonnen wurden. Auch die Stadt Mnchen verdankt ihm ihre Grndung. Da er vor der Schlacht bei Legnano sich mit seinen Streitkrften von dem Kaiser trennte, dessen flehentliche Bitten ver-achtend, und dadurch Friedrichs Niederlage verschuldete, wurde er mit der Reich sacht belegt und seiner Lehen verlustig erklrt. Das Herzogtum Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, in dessen Hause das Land fortan blieb. Sachsen wurde unter mehrere Fürsten geteilt. Heinrich, nach zweijhrigem Kampfe vom Kaiser unter-worfen und gedemtigt, behielt nur feine Stammlande Braun-schweig und Lneburg und mute eine Zeitlang in die Ver-bannung gehen. Er starb nach seiner Rckkehr in Braunschweig, c. Endlich beteiligte sich Friedrich an dem dritten Kreuzzuge. Der dritte Kreuzzug, 1189-1192. Der Sultan Saladin von gypten hatte nach einem groen Siege der die Christen bei Tiberig.s (Iis?) me Stadt Jerusalem erobert. Um die christliche Herrschaft im Morgenlande wieder aufzurichten, unternahmen der Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von Eng-land den dritten Kreuzzug, 1189. Kaiser Friedrich zog mit 100000 Mann durch Ungarn und das griechische Reich nach Kleinasien. Allein er fand im Flusse S a l e f jw Cilicien seinen Tod, 1190. (Die Sage von Barbarossas Zauberschlft'im Kyffhuser.) Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrte das Heer weiter nach Palstina, starb aber mit dem grten Tnle der Mannschaft bei der Belagerung der Festung A k k o n (Ptolemais) an der Pest. Die beiden Könige, unterdessen zur See angekommen, eroberten mit Herzog

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 145

1896 - Leipzig : Voigtländer
145 Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas. v 73. Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold L 1. Kaiser Leopold I. (16581705); der pflzische Erbfolgekrieg. Im Deutschen Reiche und in sterreich war auf Ferdinand Iii. sein Sohn L e o p o l d I. gefolgt. Unter ihm wurde Deutschland, das infolge des 30jhrigen Krieges ohnmchtig darniederlag, durch die Eroberungskriege Ludwigs Xiv. noch tiefer geschdigt und erniedrigt. Auf den hollndischen Krieg folgte als dritter Eroberungskrieg Ludwigs Xiv. der pflzische Erbfolgekrieg, 16881697. Bei dem Aussterben des pflzischen Hauses erhob Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin, die an den Herzog von Orleans vermhlte pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, Erbansprche an die Pfalz und besetzte alsbald dieses Land. Um ihm entgegenzutreten, verbanden sich der Kaiser (nebst dem Deutschen Reich), Spanien, Holland und England (Wilhelm Iii. von Dramen). Da die Franzosen gegen die vielen Feinde die Pfalz nicht behaupten konnten, so gab Ludwig Xiv. den barbarischen Befehl, die ganze Pfalz zu verwsten. So wurden nun namentlich Heidelberg und sein schnes Schlo, Worms, Speyer mit seinen Kaisergrbern, und viele Burgen am Rhein (auch das Badener Schlo) in Asche gelegt. Endlich kam es zu dem Frieden von Ryswyk (bei dem Haag) 1697, in welchem Ludwig das Elsa mit Straburg behielt, jedoch die brigen während des Krieges gemachten Eroberungen zurckgab. 2. Der Trkenkrieg. Whrend des ganzen pflzischen Erbfolgekrieges hatte der Kaiser zugleich gegen die Trken zu kmpfen. Seit der Befreiung Wiens (im Jahre 1683) kmpften nun aber die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden (der sogenannte Trkenlouis) schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen. Prinz Eugen von Savoyen, geb. (1663) zu Paris, Sohn des franzsischen Generals Prinzen Eugen Moritz von Savoyen-Carignan, fr den geistlichen Stand Bestimmt, sucht vergebens Aufnahme in den franzsischen Militrdienst, tritt 1683 als Reiteroberst in des Kaisers Dienst, zeichnet sich bald in den Kmpfen gegen die Trken und Fran-zosen aus, wird 1692 Feldmarschall, 1697 Oberbefehlshaber im Trkenkriege. Ju der Schlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von Karlowitz, 1699, auch Siebenbrgen. 3. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: Andr-Sevin, Kurzer Lehrgang der Geschichte. in

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 96

1896 - Leipzig : Voigtländer
96' Sie dauerten auch nach der Eroberung Palstinas durch die Araber ungestrt fort. Als aber die s e l d s ch u ck i s ch e n T r k e n sich des Landes bemchtigt hatten, wurden die Christen im Morgenlande hart bedrngt und die Pilger grausam mihandelt. Ihre Klagen erweckten in den abendlndischen Christen das Verlangen, das heilige Land von der Trkenherrschaft zu befreien. Be-sonders regte der Einsiedler Peter von Amiens dazu an. Auf der Kirchen-Versammlung zu Clermont (1095) unter Papst Urban Ii. wurde mit dem Rufe: Gott will es!" ein Zug zur Eroberung Jerusalems gelobt, und Unzhlige hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter. So kam es zum ersten Kreuzzug, 1096. Art ihm nahmen hauptschlich Franzosen teil. Voraus zog (im Frhjahr 1096) unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts eine zgellose Schar von Kreuzfahrern, die in Ungarn und Kleinasien fast gnzlich aufgerieben wurde. Besser geordnet war der nachfolgende Hauptzug, an dem sich namentlich franzsische und italienische Fürsten und Ritter beteiligten. Unter den Fhrern hatte das hchste Ansehen Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Die Kreuzheere, zusammen etwa 500 000 Streiter stark, zogen auf verschiedenen Wegen nach Konstantinopel, von wo sie nach Kleinasien bergesetzt wurden. Hier er-strmten die Kreuzfahrer Nica, und zogen dann durch Kleinasien nach Syrien. Nach groen Mhsalen wurde die syrische Hauptstadt Antiochia einge-nommen und durch einen glnzenden Sieg fyer ein zahlreiches Trkenheer behauptet (die heilige Lanze). Endlich wurde von den noch brigen 20 000 Kreuzfahrern nach 39tgiger Belagerung Jerusalem erobert, 1099. Gottfried von Bouillon weigerte sich, die Knigskrone da anzunehmen, wo der Heiland die Dornenkrone getragen hatte, und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes". Nach Gottfrieds Tode (1100) wurde sein Bruder Balduin König von Jerusalem. Das Knigreich erhielt die abend-lndische Lehnsverfassung. 4. Heinrich V. (11061125) geriet bald mit dem Papste in heftigen Streit der die Investitur. Endlich kam es zu dem Wormser Konkordat (1122), wonach die Bischfe vom Papste mit der geistlichen Gewalt (durch Ring und Stab), vom Kaiser mit den weltlichen Gtern (durch das Scepter) belehnt werden sollten. Heinrich starb kinderlos; mit ihm erlosch das srn-kisch e Kaiser haus. Lothar der Sachse, 11251137. ^ Lothar wurde gewhlt mit Umgehung der nchsten Anverwandten des frnkischen Kaiserhauses, der hohen st ausischen Brder Friedrich und Konrad (Schwestershne Heinrichs V.). Um gegen diese, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, eine mchtige Sttze zu gewinnen, vermhlte er seine einzige Tochter Gertrud mit dem Welsen Heinrich dem Stolzen von ,j: Bayern. tu - a rl , K . ^ J I, ! / <

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 97

1896 - Leipzig : Voigtländer
97 Auch belehnte er Albrecht den Bren aus dem Hause As kanten oder Ballenstedt mit der Nordmark, 1134. Dieser gewann dazu von den Wenden das Havelland und nannte sich nach der Einnahme der Stadt Brandenburg zuerst Markgraf von Brandenburg. 55. ie hohenstaufischen Kaiser. (S. Karte Viii.) Die hohenstaufischen Kaiser, 11381254. Die Kohenstcrufen. Friedrich, Herzog von Schwaben, vermhlt mit Agnes, Tochter Kaiser Heinrichs Iv. Friedrich Konrad Iii f 1152. ' Friedrich I. Barbarossa f 1190. Heinrich Vi. f 119?' Friedrich f 1191 vor Akkon. Philipp f 1208.' Friedrich Ii. f 1250. Konrad Iv. f 1254. Konradin, f 1268. 1. Konrad Iii. (1138 1152) hatte einen mchtigen Gegner in Heinrich dem Stolzen aus dem Hause Welf, dem Herzoge von Bayern und Sachsen. Der Kaiser entzog diesem seine beiden Herzogtmer und be-siegte die Welsenpartei bei der schwbischen Stadt Weinsberg (Sage von der Weibertreue). Doch gab er nach Heinrichs des Stolzen Tode an dessen Sohn Heinrich den Lwen das Herzogtum Sachsen zurck. Der zweite Kreuzzug, 1147. Whrend der Regierung Konrads Iii ftel die Stadt Edessa (jenseit des Euphrat), die beim ersten Kreuzzug in den Besch der Christen gekommen war, wieder in des Feindes Hand; Jerusalem schien tn Gefahr. Daher predigte der Abt Bernhard von Clairvanx einen neuen Zug nach dem Morgenlande; Kaiser Konrad Iii. und König^Lud-w:g Vii. von Frankreich nahmen das Kreuz und zogen durch Ungarn nach Konstantmopel, und von da nach Kleinasien. Aber das Unternehmen mi-lang vllig ; die beiden Kreuzheere wurden in Kleinasien fast vllig aufae-neben. D:e beiden Könige, die sich gerettet hatten, gingen zu Schiff nach zurck Jerusalem, kehrten aber dann unverrichteter Dinge 2. Friedrich I. Barbarossa, d. i. Rotbart (1152 1190), Kon- > rabj Iii Reffe, hatte langwierige Kmpfe in Italien, besonders gegen bte lombarb,scheu tobte zu bestehen, bezwang seinen Gegner Heinrich den Lwen und unternahm den dritten Kreuzzua. Andr-Sevin, Kurzer Lehrgang der Geschichte, 7

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 99

1896 - Leipzig : Voigtländer
99 Leo poldvon st erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstill-stand mit Saladin einzugehen, wonach dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde ex gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) -/1; ; 3. Heinrich Vi. (1190 1197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit Konstantia, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Si-eilten, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. ^ . 4. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 bis 1215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghi bellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I, die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegen einander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Vi. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb. In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug, 1202, der von franzsischen Rittern mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina zu segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat./ 5. Friedrich Ii. (12151250), König von teilten, stand bis zum An-eff tritt seiner Regierung unter der Vormundschaft des Papstes Innocenz Iii. Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aufsetzte, nebst Bethlehem und Nazareth. Nach seiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben, 7*

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 101

1896 - Leipzig : Voigtländer
101 Wrpen, wrbe aber inberschlacht bei Tagliacozzv geschlagen, ans der Flucht gefangen und auf Befehl Karls von lnjou mit seinem Freuube Friedrich von Baden zu Neapel hingerichtet, 1268. Mit ihm erlosch das Haus der Hohenstaufen. 3- e"bc der reuzziige. Die von Friedrich Ii. in Palstina er-rungenen Erfolge waren von kurzer Dauer. Schon nach 10 Jahren ging Jerusalem den Christen abermals verloren. Es wurden noch 2 weitere Krem-Zge unternommen, aber ohne Erfolg. ~ Der sechste Kreuzzug (1248), von König . Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, wendete sich gegen gypten. Hier aeriet der @>tnrr etokrten ru ^^ngenschaft, und nur durch Aufgeben des eroberten ebtetes erlangte er ferne Freiheit wieder Der siebente Kreuzzug(127)wrbe ebenfalls von Lnb wig dem Hei- L?/h>aiii r ^ ^hrte fem Heer nach Nordafrika, um zunchst einer Seuche. ^ 3" 6ctora<'ten' starb aber vor der Stadt Tunis an Kreuzzge. Palstina blieb in den Hnben der noof" f e Ic-te 5seto"n9 der Christen im heiligen Lande, gmg (1291) verloren. ' 57. Rnlturmstande dieser Periode. ' Wirtschaftliches eben. Fast aller Grunb und oben war in 9m ht m,k9rbln foroic dr Stifter und Kloster bergegangen, ba^al^ W a9cmei"e" Bnllhung entzogen, ub namentlich L k 1 i Dot- er nrtenbau wrbe befmtbet bmv^ft"n Spstgt- Der Weinbau war weit nach Norben sogar 6is an bi: Sordfee (Bremen) und Ostsee (Pommern I) vorgedrungen. - Die Handwerker waren ursprnglich aus der unfreien Bevlkeruna hervor- Tm i".be" 8iwofftbten- Sie hatten auch anfnglich nur fr ihren Herrn arbeiten mssen. Mit Rcksicht auf die verfchiebenen Dienste waten sie > Znfte abgeteilt, und jebe Zunft erhielt von dem Herrn ihren Vorsteher. Aber allmhlich gelang es ihnen, die Fesseln dieser Hof- Hrigkeit allzuftreifen und sich selbst ihre Vorsteher zu whlen, wenn auch H" Tirmi9un9 bcs ccm- Die Hanbwerker arbeiteten dann auch nicht mehr ausschlielich fr ihren Herrn, fonbern immer mehr fr ihren besf hfi m7 urbe 'mmer hauptschlich in der Weise betneben ba die Hndler Mit ihren Waren vn Dorf zu Dorf zogen. Noch bmlr t X xanbet letfadsl in den Hnben Frember, namentlich bre Stoltener und der juben. Letztere erhielten von den Knigen Freibriefe f,e ba8 Jubeu-Schutzgeld" bezahlten. Erst allmhlich ^.gen auch

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 103

1896 - Leipzig : Voigtländer
103 dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, das sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, den die Hauptgebude der Burg umgeben: der Bergfried (mit dem Burg-verlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburg und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuzzge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein Gromeister oder Hochmeister vor. Die ein-zelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus; von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. Malta. b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinen Hauptsitz nach Cypern, wurde aber bald darauf, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt und seiner reichen Besitzungen in Frankreich beraubt; mehrere seiner Mitglieder, [darunter der Gromeister, wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. c. Der Deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzuge) durch Friedrich von Schwaben gestiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Re-gierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritterordens gegen die wilden heidnischen Preußen an, die an der unteren Weichsel und Meine! wohnten. So fand dort der deutsche Ritterorden ein neues Feld seiner Thtigkeit. Neben dem neuen Stand der Ritter bildete sich gleichzeitig noch ein anderer neuer Stand: der Brgerstand in den Stdten. Dieser Stand entwickelte sich am frhesten in den groen Bischofstdten am Rhein und im

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 169

1896 - Leipzig : Voigtländer
169 die Englnder zum Abzge aus Spanien. Allein Wellington erschien bald wieder mit einem Heere und erfocht mehrere Siege, während zugleich der allenthalben entbrennende Volkskrieg die Franzosen bedrngte. So erhob sich hier zum ersten Male ein Widerstand, den Napoleon nicht zu bewltigen der-mochte. 3. Asterreichs Freiheitskampf 1809. Whrend Napoleon mit dem Kriege in Spanien beschftigt war, erhob sich sterreich zum Freih eits-kmpfe, 1809. Erzherzog Karl als Oberfeldherr rief die gesamte deutsche Nation" zur Wiederherstellung ihrer Freiheit auf. Aber Preußen lag noch ohnmchtig darnieder; und der Rheinbund mute, dem Befehle seines Protektors gehorchend, seine Waffen gegen sterreich kehren. An der Spitze eines Heeres, das meist aus Truppen des Rheinbundes bestand, rckte Napoleon rasch heran, besiegte auf der bayerischen Hochebene zwischen Isar und Donau den Erzherzog in mehreren Gefechten, namentlich bei E ck -mht, und zwang ihn, nach Bhmen zurckzugehen. Dann unaufhaltsam die Donau abwrts ziehend, nahm Napoleon Wien zum zweitenmale ein. Als er dann aber versuchte, im Angesicht der heranrckenden Armee des Erz-Herzogs die Donau zu berschreiten, wurde der bisher Unberwundene in der zweitgigen Schlacht bei Aspern vom Erzherzog Karl zum erstenmal besiegt, so da er sich nach Wien zurckziehen mute. Bald daraus jedoch entschied er durch den Sieg bei Wagram den ganzen Krieg. Im Frieden zu Wien mute sterreich Salzburg an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frank-reich, Westgalizien an das Herzogtum Warschau abtreten. Whrend des Krieges waren die T i r o l er unter der Fhrung des Sand-wirts Andreas Hofer fr sterreich gegen die bayerische Herrschast ausge-standen und hatten ihre Freiheit errungen. Jetzt aber wurden sie nach heldenmtigem Kampfe unterworfen; Hofer, der aus Tirol nicht flchten mochte, wurde infolge Verrates ergriffen und in der Festung Mantua erschossen (1810). 4. Napoleon auf der Hhe seiner Macht. In der Absicht, seinen Thron zu befestigen und mit erhhtem Glnze zu umgeben, lie sich Napoleon von seiner Gemahlin Josephine scheiden und vermhlte sich (1810) mit der Erzherzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich; diese schenkte ihm (1811) einen Sohn, den König von Rom". Napoleon erweiterte die Grenzen seines Kaiserreiches noch dadurch, da er (1809) die weltliche Herrschaft des Papstes fr aufgehoben erklrte und denkirchenstaat mit Frankreich vereinigte. Als (1810) der König Ludwig von Holland die Krone niederlegte, weil die Machtgebote des Kaisers zu Hollands Nachteile gereichten, vereinigte Napoleon auch Holland mit Frankreich und verband damit auch Oldenburg und die drei nord-

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 47

1895 - Leipzig : Voigtländer
47 I 37. (94.) Die folgenden Kaiser aus dem hohenstaufischen Haufe. 1- Heinrich Vi. (11901197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit K o n st a n t i a, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Sizi-lim, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. 2. Philipp von Schwaben (11981208) und Otto Iv. (1198 bis 1*215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten dieghibellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I., die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegeneinander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto vonwittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Iv. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb. In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug 1202, der von franzsischen Rittern 1202 mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina Zu. segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat. 3. Friedrich Ii. (12151250), ein hochbegabter, glnzender Herrscher, König von Sizilien, stand bis zum Antritt seiner Regierung unter der Vor-mundschast des Papstes Innocenz Iii. Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Beide Parteien, die Anhnger des Kaisers oder Ghibellinen und die ppstlich Gesinnten oder Welsen, kmpften um den Vorrang. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und er-1228 hielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aussetzte, nebst Beth-lehem und Nazareth. Nach feiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben, die während seines Kreuzzuges in sein apu-lifches Knigreich eingefallen waren. Er zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes. Die nun folgende Friedenszeit benutzte Fried-rich namentlich dazu, um fein stzilianisches Knigreich (Neapel und Sizilien) in einen wahren Musterstaat zu verwandeln. Dann aber hatte er wieder

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 44

1895 - Leipzig : Voigtländer
nach dem Morgenlande aufbrachen, waren zuchtlose Haufen, die unterwegs durch Elend und feindliche Angriffe zu runde gingen. Der Hauptzug, an dem sich mit Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Niederlothringen, viele Fürsten, Bischfe und Ritter, namentlich aus Frankreich und Italien, beteiligten, vielleicht eine halbe Million Streiter und Pilger, kam, nach un-sglichen Drangsalen und verlustreichen Kmpfen auf 20 000 Krieger zusammengeschmolzen, endlich im heiligen Lande an. Nach mhevoller Be- 1099 lagerung erstrmten die Kreuzfahrer die Stadt Jerusalem, 1099. Herzog Gottfried weigerte sich, da die Knigskrone zu tragen, wo der Heiland unter der Dornenkrone geblutet hatte, und nannte sich als Beherrscher des neuen Reiches nur Schirmherr des heiligen Grabes". Als er bald darauf starb, wurde sein Bruder Balduin von Flandern als der erste König von Jerusalem gekrnt, 1100. Aber das neue Knigreich Jerusalem konnte zu einem gesicherten Bestnde nicht gelangen; stets durch die Macht der Trken bedroht, bedurfte es fortwhrender Untersttzung und immer neuer Zuzge aus dem Abendlande. 34. (-) Lothar der Sachse, 1125-1137. 1125 Lothar der Sachse, 11251137, wurde gewhlt mit Umgehung der nchsten Anverwandten des frnkischen Kaiserhauses, der hohenstausi-sehen Brder Friedrich und Konrad (Schwestershne Heinrichs V.). Um gegen biefe, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, eine mchtige Sttze zu gewinnen, vermhlte er seine einzige Tochter Gertrub mit dem Welfen Heinrich dem Stolzen von Bayern. Auch belehnte er Albrecht den 1134 Bren aus dem Hause Askanien oder Ballenstedt mit der Nordmark, 1134. Dieser gewann dazu von den Wenden das Havelland und nannte sich nach der Einnahme der Stadt Brandenburg zuerst Markgraf von Bran-denburg. 35. (93.) Die hohenstanfischen Kaiser, 11381254. Konrad Iii. Der zweite Krenmg. 1138 1. Konrad Iii. (11381152) hatte einen mchtigen Gegner in Heinrich dem Stolzen aus dem Haufe Wels, dem Herzoge von Bayern und Sachsen. Der Kaiser entzog diesem seine beiden Herzogtmer und be-siegte die Welsenpartei bei der schwbischen Stadt Weinsberg (Sage von der Weibertreue). Doch gab er nach Heinrichs des Stolzen Tode an dessen Sohn Heinrich den Lwen das Herzogtum Sachsen zurck. 1147 2. Der zweite Kreuzzug 1147. Whrend der Regierung Konrads Hi. fiel die Stadt Edefsa (jenfett des Euphrat), die beim ersten Kreuzzug in den
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