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zeigten ihre hochherzige Gesinnung darin, da sie den Tod ihrer Shne in der Schlacht einer ruhmlosen Rckkehr aus dem Kampfe vorzogen.
Als einer Spartanerin gemeldet wurde, ihr Sohn sei ehrenvoll gefallen rief sie aus: Nun, dazu war er ja erzogen, da er fr sein Vaterland zu sterben wisse/ Eine andere sprach zu dem in den Kampf ziehenden Sohne, als sie ihm den Schild darreichte: Kehre mit ihm zurck oder auf ihm!"
So sehr berwog oft die Liebe zum Vaterland die Liebe zu der eigenen Familie, da sich diese Gesinnung in Ausdrcken unweiblicher Herzlosigkeit uert. So empfing eine spartanische Mutter ihren aus der Schlacht entronnenen Sohn mit den Worten: Es wre besser, du wrest tot geblieben." Eine andere sagte zu ihrem Sohn, der ihr den rhmlichen Tod seines Bruders erzhlte: Schmst du dich nicht, eine solche Reisegesell-schaft unbentzt gelassen zu haben."
Ganz anders als in Sparta war die Stellung der Frau in Athen. -*/ Hier lebten die Frauen und Mdchen in strengster Abaemossenheit in ihrer Frauenwohnung, beschrnkt auf den Umaana untereinander und mit ihren Sklavinnen. Die Mdchen wurden hauptschlich im Spinnen und Weben unterrichtet. Sie durften nie die Mnnerwokmuna betreten. Ebenso wenig durfte ein fremder Mann je in die Rraueuwohnuna eintreten. Eine Frau sollte sich nicht einmal unter der Hansthre oder an einem Fenster sehen lassen. Nur bei festlichen Aufzgen durften brauen und Mdckien ffentlich erscheinen. V & ist es nicht zu verwundern, wenn die athenischen Frauen ganz unge-bildet blieben.
Zweite Periode.
Vom Anfang der Perserkriege bis zum Untergang der Unabhngigkeit Griechenlands, 500338 v, Chr.
28.
Die perserkriege, 500449.
1. Der Aufstand der Jonier. Die Kolonieen, welche die Griechen auf 500 der westlichen Kste von Kleinasien gegrndet hatten, unter ihnen die blhen-
den ionischen Handelsstdte Milet. Ephesus 2c.z waren von Cyrus der persischen Herrschaft unterworfen worden. Um sich frei zu machen, erhoben sie im Jahre 5(W v. Chr. (unter Histius und seinem Schwiegersohne Aristagras von Milet) einen Aufstand. Dabei wurden sie von euro-pischen Griechen untersttzt, namentlich von den Ath enern, die ihnen eine Anzahl Schiffe zuhilfe schickten. Allein die Perser besiegten die jonischen Städte und unterwarfen sie von neuem.
2. Der Krieg des Darius 492 und 490. Der Perserknig Darms wollte nun auch an den Griechen in Europa fr die Untersttzung des Auf-standes Rache nehmen. Er schickte Gesandte, welche von ihnen Erde und
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Darius
Extrahierte Ortsnamen: Sparta Athen Griechenlands Kleinasien Milet Ephesus Milet Europa
75
Anhang. Die wichtigsten antzerdentschen Lnder.
47. (107.)
Frankreich.
1. Die Karolinger und die Capetinger bis 1328. In Frankreich herrschte bis zum Jahre 987das Haus der Karolinger, das in Deutschland bereits 911 erloschen war. Im nrdlichen Teile des Landes setzten sich die Nor-m a n n e n sest; ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog mit der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328); unter diesen ragen nament-lich hervor: Philipp Ii. August, der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte; Lud-wig Ix. der Heilige, der die beiden letzten Kreuzzge unternahm und die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterte; und Philipp Iv. der Schne, der die Knigsmacht fast unumschrnkt machte und be-wirkte, da die Ppste 1309 ihren Sitz in Avignon nahmen.
2. Hans Valois (13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valoi s wurde ein mehr alshundertjhrigerkriegzwis ch en Frank-reich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franzsischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich auss hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 ljohanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), welche in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin; den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frank-reichs in Besitz genommen hatten, blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vasallen und stellte die knigliche Alleinh errschaft fest, so da Frankreich (im Gegensatz zu Deutschland) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete.
48. (108.)
England.
1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den An gel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reiche ging das Knigreich England hervor, 827. Den fortwhrenden Angriffen der Dnen trat Alfred der Groe (871901) siegreich entgegen; auch wirkte er sr die Bildung seines Volkes. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder; ihr König Kannt der Groe 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen be-herrfchte, unterwarf England feiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie,
durch die Schlacht bei Ha st in gs 1066 das Land eroberte. iq
2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tudor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, dann kam das Haus Plan-tagenet auf den englischen Thron. Diesem Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, welcher am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Innocenz Iii. anfs tiefste ge-
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Deutschland Avignon England Frankreich Lothringen Frankreich Deutschland England Britannien England Norwegen England
157
4. Die deutschen Frauen; allgemeine Opferfreudigkeit. Was die
Männer so unter den Waffen thaten, das that das schwchere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, durch Arbeiten und Mhen fr die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Zahl derer aber, welche Geldsummen oder Silbergeschirr, Ringe und goldene Ketten, Kleidungstcke und Mittel zur Verpflegung der Verwundeten spendeten oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrsteten, ist Legion. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbchsen; eine sch lesische Jungfrau, Ferdinandevonschmettau, die nichts anderes zu geben vermochte/ schnitt sich ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den Erls dem Vaterlande dar.
5. Die vaterlndischen Dichter. Es war ein frommer, weihevoller Sinn, der die Nation durchdrang: in den Gotteshusern, unter Gesang und Gebet wurden die Wehrmnner fr den heiligen Krieg eingesegnet. Und Dichter, wie Ernst Moritz Arndts Theodor Krner, Max von Schenken-dorf und Friedrich Rckert, erhoben die Herzen durch hohe Lieder von Vaterland und Freiheit. So khn entschlossen und freiheitsmutig ging im Frhling 1813 das preuische Volk dem Entscheidungskampfe entgegen. Der kleine Staat stellte in unerhrter Kraftanstrengung ein Heer von 270000 Bewaffneten auf, einen Soldaten auf je 17 Einwohner.
97. (157.)
Fortsetzung. Die Schlachten vom Jahre 1813.
1. Die ersten Kmpfe. Rasch erschien Napoleon mit einem neuge-schaffenen Heere in Sackisen. Trotz des heldenmtigen Widerstandes der preuischen Truppen besiegte er durch seine bermacht das verbndete russisch-preuische Heer in der Schlacht bei Grogrschen oder Ltzen (2. Mai). in welcher der 'treffliche Scharnhorst die Todeswunde empfing, der er bald darauf erlag. Einen zweiten Sieg gewann Napoleon bei Bautzen (20. und 21. Mai), infolge dessen die Verbndeten nach Schlesien zurckweichen muten. Dann unterbrach ein zweimonatiger Waffenstillst and die Feinds eligkeiten. - Aber die Friedensverhandlungen, die in Pxggiattfanden, blieben ergebnislos. Doch trat jetzt sterreich den Verbndeten bei; England versprach Hilfsgelder; Schweden hatte sich schon vorher angeschlossen und unter dem Kronprinzen, dem ehemaligen franzsischen Marschall Bernadotte, ein Truppencorps gesandt.
2. Die Streitkrfte; Held Blcher. Die Verbndeten stellten drei Heere ins Feld:
a. die groe oder b h mische Armee, bei welcher die drej. verbndeten
Herrscher von Rußland, sterreichs und Preußen sich befanden, unter
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Extrahierte Ortsnamen: Sackisen Grogrschen Bautzen England
4
Nicht so mig sind sie im Trinken. Sie bereiten ihr Getrnk das Bier aus Gerste oder Weizen; die dem Rheine benachbarten Stmme kaufen auch Wein.
Ist der Germane nicht durch Krieg in Anspruch genommen, so bringt er seine Zeit mit Jagd, wohl auch im Miggang hin. Gerade die tapfersten und kampflustigsten Männer liegen in trger Ruhe da; die Hauswirtschaft, die Bestellung des Ackerfeldes ist den Frauen, den Alten und Schwachen der Familie berlassen. Sie selbst bleiben unthtig.
Gastfreundschaft pflegt kein Volk in ausgedehnterem Mae als die Germanen. Irgend einem Menschen den Eintritt in das Haus zu verweigern, halten sie fr gottlos. Nach bestem Vermgen bewirtet ein jeder den Fremden. Ist der Vorrat aufgezehrt, so weist der, welcher eben den Wirt machte, dem Gastfreunde den Weg nach einem andern Hause, und begleitet ihn dorthin. Ungeladen treten sie in den nchstgelegenen Hof. Da finden sie den gleichen freundlichen Empfang. Ob der Gast bekannt, ob er unbekannt ist, das Gastrecht macht keinen Unterschied. Beim Abschied tauscht man Gastgeschenke aus.
Hufig gehen die Germanen zum Gelage, bei dem sie stets mit Waffen erscheinen. Tag und Nacht fortzuzechen, ist keine Schande. Da kommt es natrlich in der Trunken-heit oft zu Streitigkeiten, und man begngt sich dann nicht mit Scheltworten; manchmal geht es bis zu Blutvergieen und Totschlag weiter. Doch auch der Wieder-ausshnung von Feinden, der Anknpfung ehelicher Verbindungen, der die Wahl von Fürsten, der Frieden endlich und Krieg pflegt man beim Gelage zu beraten, gleich als wenn nie sonst der Mensch so treuherzig gestimmt und so fhig wre, sich fr groe Ge-danken zu erwrmen. Ohne Arglist, in unbefangener Heiterkeit erschlieen sich da die Geheimnisse der Brust; offenkundig wird eines jeden Meinung. Am Tage darauf wird in neuer Beratung noch einmal nchternen Mutes geprft, was bei der Frhlichkeit des Mahles verabredet war, damit kein wichtiger Beschlu ohne reifliche berlegung ge-fat werde
Bei ihren geselligen Versammlungen ergtzen sie sich am Schwerttanz, dem einzigen Schauspiel, das sie kennen. Jnglinge tummeln sich da zwischen drohend aufge-pflanzten Schwertern und Lanzen kecken Mutes herum, um ihre bung und Gewandtheit zu zeigen. Dem Wrfelspiel sind sie mit solcher Leidenschaft ergeben, da sie, wenn alles verloren ist, aus den letzten verzweifelten Wurf ihre persnliche Freiheit setzen. Der Verlierende ergiebt sich in die freiwillige Knechtschaft, lt sich binden und verkaufen. Sogro ist auch in einer schlechten Sache ihre Beharrlichkeit; sie selber nennen es Treue.
Vorzgliches Lob unter den Sitten der Germanen verdient ihre Heilighaltung der Ehe. Vielweiberei ist bei ihnen unzulssig. Mitgift bringt nicht die Frau dem Manne, sondern der Mann der Frau zu: Geschenke, nicht auf die weibliche Eitelkeit berechnet oder zum Schmuck fr die junge Gattin bestimmt, sondern es sind Rinder, ein gezumtes Ro, ein Schild nebst Speer und Schwert. So wird das Weib schon an der Schwelle des Ehe-stand es erinnert, sie komme zu dem Manne als Genossin in Arbeit und Gefahr, die in Krieg und Frieden sein Schicksal und seinen Wagemut zu teilen habe. Dies kndet das Stierpaar, das kampfgerstete Ro und das Waffengeschenk an. In diesem Geiste soll sie leben und sterben. So ist die Frau berall des Mannes treue Gefhrtin. Auch bei der Schlacht ist sie in seiner Nhe, und die Kmpfenden hren den Zuruf ihrer Frauen, deren Zeugnis ihnen als das heiligste, deren Lob als das grte gilt. Manchmal haben Frauen schon wankende und zum Rckzge geneigte Schlachtreihen durch ihr Flehen wieder zum Stehen gebracht und zur Ausdauer ermutigt, indem sie auf die drohende Gefangenschaft hinwiesen, die den Germanen als ein doppelt unertrgliches bel erscheint, wenn es ihre Frauen gilt. Ja etwas Heiliges sehen sie in den Frauen und schreiben
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45
Besitz der Christen gekommen war, wieder in des Feindes Hand; Jerusalem schien in Gefahr. Daher predigte der hochangesehene Abt Bernhard von Clairvaux mit unwiderstehlicher Beredsamkeit einen neuen Zug nach den: Morgenlande; Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. von Frankreich nahmen das Kreuz. Aber das Unternehmen milang vllig; die beiden Kreuzheere wurden in Kleinasien aufgerieben.
36. (93.)
Friedrich I. Barbarossa. Der dritte Rreumg.
1. Friedrich I. Barbarossa, d. i. Rotbart (11521190), Konrads Hi. Neffe, war nach Karl dem Groen und Otto I. der grte Kaiser des Mittelalters. Von schner mnnlicher Gestalt und wrdevoller Haltung, mittelgro, mit blondem Haar und rtlichem Bart, in allen ritterlichen Kn-ften hervorragend, zeigte er sich stets als klugen, gerechten und kraftvollen Herrscher, der, streng gegen Widerstrebende, vershnlich gegen Reuige, berall das Recht zu ehren fr die erste feiner Pflichten hielt. Karl der Groe galt ihm als Vorbild; ihm nachstrebend, bezeichnete er es als feine Ausgabe, das Wohl der Kirche und der Staaten, die Unverletzlichkeit der Gesetze im ganzen Reiche zu wahren. Er hatte langwierige Kmpfe in Italien, be-sonbers gegen bte lombarbischen Stbte zu bestehen, bezwang seinen Gegner Heinrich bett Lwen und unternahm den britten Kreuzzug.
a. Kmpfe in Italien. Die durch Handel und Gewerbeflei reich und mchtig gewordenen lombardischen Städte, vor allen Mailand, hatten sich der Gewalt des Kaisers allmhlich fast ganz entzogen. Um das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen, unternahm Friedrich sechs Zge nach Italien. Er empfing die lombardische und die rmische Krone, lie die kaiserlichen Rechte den Stdten gegenber auf einem Reichstage (in den ronfalifchen Feldern bei Piacenza) festsetzen, unter-warf die oberitalienischen Städte und zerstrte das widerspenstige M a i -land. Aber die Städte vereinigten sich unter der Leitung des Papstes Alexander Iii. zu einem groen Bunde gegen Friedrich, stellten Mailand wieder her, bauten die Feste Alessandria und siegten in der Schlacht bei Legnano (1176). Im Frieden von Konstanz mute Friedrich den Stdten groe Freiheiten zugestehen.
b. Heinrich der Lwe hatte von Friedrich auch das Herzogtum Bayern zurckerhalten und durch Bezwingung slawischer Vlkerschaften an der Ostsee seine Herrschaft so ausgedehnt, da sie vom baltischen Meere bis zu den Alpen sich erstreckte. Ihm ist es namentlich zu verdanken, da die deutschen Ostseeksten wieder der deutschen Sprache und Sitte zurckgewonnen wurden. Auch die Stadt Mnchen verdankt ihm ihre Grn-
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Mmbaber des.preuumn Hilfsnrps, das sich dem napoleonischen Heere -gegen Rußland hatte anschlieen mssen, an der ostpreuischen Grenze bei Tauroggen sich von den Franzosen getrennt und durch einen Vertrag zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Russen verpflichtet hatte (30. Dezember 1812), da sing sofort das Volk in Ostpreuen an, sich fr den bevor-stehenden Freiheitskampf zu rsten. Der König von Preußen, auf seines Volkes Begeisterung gesttzt, zgerte nicht lnger, den Krieg gegen Napoleon aufzunehmen. Um nach freier Entschlieung handeln zu knnen, begab er sich von Berlin nach Breslau; dort erlie er am 3. Februar 1813 einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgercorps, schlo ein Bndnis mit Rußland und erklrte an Napoleon den Krieg. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der Knigin Luise, wurde sr die Helden des Kampfes der Orden des eisernen -Kreuzes gestiftet; es erging der Befehl zur Errichtung der Landwehr und des Landsturmes; am 17. Mrz erfolgte der knigliche Aufruf An Mein Volk". Es ist der letzte, entscheidende Kampf," sprach der König, den wir bestehen sr unser Dasein, unsere Unabhngigkeit, unseren Wohlstand. Keinen anderen Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost ent-gegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit."
2. Das Volk steht onf." Begeistert erhob sich das Volk mit Gott sr König und Vaterland". Jnglinge, die kaum wehrhast waren, Männer mit grauen Haaren, Vter zahlreicher Familien wollten nicht zurckbleiben; ja sogar Jungfrauen drngten sich in Mnnerkleidern zu den Waffen. Jede Stadt, jedes Dorf schallte von Kriegslust und Kriegsmusik und war in einen bungs- und Waffenplatz verwandelt; jede Schmiede war eine Waffen-Werkstatt.
3. Heilige Begeisterung. Das war das Schnste bei diesem heiligen Eifer, da alle Unterschiede von Stnden, Klassen und Altem vergessen und aufgehoben waren. Die Menschen fhlten es: sie waren gleich geworden durch das lange Unglck, sie wollten auch gleich sein im Dienst und Gehr-sam. So sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben alle Herzen, da nichts Niedriges, Gemeines und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Kleinste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein msse, wenn er den bermut besiegen wolle, den er an dem Feinde so sehr verabscheut hatte.
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987. Nach vielen Plnderungszgen setzten sich die Normannen im nrdlichen Teile des Landes fest: ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328), unter welchen namentlich Philipp Ii. August 987 (der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte) und Ludwig Ix. der Heilige (der die beiden letzten Kreuzzge unternahm) die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterten, Philipp Iv. der Schne die Knigsmacht fast unum-schrnkt machte und bewirkte, da die Ppste in Avignon 1309 ihren Sitz nahmen.
2. Hausvalois(13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valois 1328 wurde ein mehr als hundertjhriger Krieg zwischen Frankreich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franz-fischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich aufs hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 1429 (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), indem sie in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin: den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frankreichs in Besitz genommen hatten.
blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vafallen und stellte die knigliche Alleinherrschaft fest, fo da Frankreich (umgekehrt wie Deutsch-land) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete.
108.
England.
1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den Angel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reicheqing das Knigreich England hervor 827. Den fortwhrenden Angriffen der eingedrungenen Dnen trat Alfred der 827 Grosze (871911) siegreich entgegen und wirkte fr die Bildung feines Volkes als
ein anderer Karl der Groe. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder: deren König Kannt der Grotze 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen beherrschte, unterwarf England seiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Nor- 1066 mandie, durch die Schlacht bei Hastings 1066 das Land eroberte.
2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tndor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, wo das Haus Plantagenet auf den englischen Thron kam. Der König Richard Lwenherz (welcher am dritten Kreuz-zuge teilnahm) gehrte diesem Herrscherhause an. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land, der vom Papste Innocenz Iii. aufs tiefste gedemtigt und vom Adel seines Landes gezwungen wurde, die Magna Charta 1215 zu gewhren, welche 1215 die Grundlage der englischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Im Jahre 1399
kam das Haus Laneaster (eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet) zur Regierung,
unter welchem, nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich, zwischen den Husern Lancaster und Aork der Krieg der roten und weien Rose ausbrach. Eine Zeitlang war das Hans ?)orf im Besitze der Herrschaft, bis der verheerende Partei- und Brgerkrieg beendigt wurde durch die Thronbesteigung Heinrichs Vii., der die Reihe der Herrscher aus dem Hanse Tudor 1485 erffnet. 1485
10*
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vergessen und aufgehoben waren, da das eine groe Gefhl des Vaterlandes und seiner Fr e i h ei t und E h r e alle andern Gefhle verschlang. Die Menschen fhlten es: sie waren gleich geworden durch das lange Unglck, sie wollten.auch gleich sein im Dienst und im Ge-horsmn. Und so sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben, wovon sie beseelt waren, alle Herzen, da nichts Niedriges, Gemeines und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Kleinste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein msse, wenn er den bermut besiegen wollte , den er an dem Feinde so sehr verabscheut batte.
4. Die deutschen Frauen; allgemeine Opferfreudigkeit. Was die Männer so unmittelbar unter den Waffen und fr die Waffen thaten, das that das schwchere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, inbrnstige Ermahnungen, fromme Arbeiten, menschliche Sorgen und Mhen fr die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Zahl derer aber, welche Geldsummen, Ringe und goldene Ketten, Kleidungsstcke und Mittel znr Verpflegung der Verwundeten spendeten oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrsteten ist Legion. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbchsen; eine schlesische Jungfrau, Ferdinande von Sch mettau, schnitt sich, weil sie nichts anderes zu geben vermochte, ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den Erls dem Vaterlande dar.
5. Die vaterlndischen Dichter. Es war ein frommer, weihe-voller Sinn, der die Nation durchdrang: in den Gotteshusern, unter Gesang und Gebet wurden die Wehrmnner fr den heiligen Krieg eingesegnet. Und Dichter, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Krner, Max von Schenkendorf und Friedrich Rckert, er-hoben die Herzen durch hohe Lieder von Vaterland und Freiheit. So khn entschlossen und freiheitsmutig ging im Frhling 1813 das preuische Volk dem entscheidungsvollen Kamps entgegen. Der kleine Staat stellte in unerhrter Kraftanstrengung ein Heer von 270 000 Bewaffneten auf, einen Soldaten auf je 17 Einwohner.
150.
Fortsetzung. Ute Schlachten vom Jahre 1813.
1. Die ersten Kmpfe. Rasch erschien Napoleon mit einem neugeschaffenen Heere in Sachsen. Er besiegte, trotz des heldenmtigen Widerstandes der preuischen Truppen, durch seine bermacht das
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Extrahierte Personennamen: Sch_mettau Ernst_Moritz_Arndt Ernst Theodor_Krner Max_von_Schenkendorf Max Friedrich_Rckert Friedrich Napoleon
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Finklers ober Vogelstellers gegeben, weil eine alte Sage erzhlt, ba die Boten des Reiches den Herzog Heinrich, als sie ihm nach seiner Wahl zum Könige die Reichskleinobien berbringen wollten, bei Queblinbnrg am Harz beim Vogelherbe getroffen haben. Aber die Sage ist unverbrgt, und Heinrich hat sich durch seine Herrscherthateu das Recht erworben, stolzere Beinamen zu shren, als den vom Finkenfang hergenommenen. Er war so wirb er geschilbert herrlich an Leib und Seele. Hochgewachsen, von starkem Arm und feurigem Blick, vereinigte er Mut und ent-schloffene Thatkraft mit einem milben, menfchenfrennblichen, stets nur auf das Gute gerichteten Sinn; die Anmut und die Herablassung seines Wesens, welche keine Hrte und Ungerechtigkeit zu-lie, machte ihn allen teuer. Als ihn daher der Frankenherzog Eberharb, ebelmtig den eigenen Ansprchen entsagenb, ans den Wunsch des verstorbenen Knigs bei einer Versammlung beutfcher Stmme zu Fritzlar im Heffenlanbe zur Wahl empfahl, stimmten alle bei und riefen ihn jubelnb zum König der Deutschen aus. So ging die Herrschaft von den Franken auf den Stamm der Sachsen der.
2. Einigung und Krftigung des Reiches. Vor allem ging Heinrich barauf aus, die einzelnen beutfchen Stmme, welche fast felbstnbig nebeneinanber stanben, zu einem einigen beutfchen Reiche zu verbinben. Die wiberstrebenben Herzge unterwarf er mit starker Hand und weifer Migung der kniglichen Herrschaft. Und wie er baburch das Reich in feinem Innern einigte, suchte er auch bessert Grenzen zu schtzen gegen die ueren Feinde. Dazu beburfte es einer Verstrkung und Umgestaltung der Wehr-kraft des beutfchen Volkes.
3. Stdtegrndung. Die gefhrlichsten Feinde des Reiches waren die Ungarn. Ihren verheerenben Einfllen erfolgreichen Wiber-ftanb entgegenzusetzen, war Heinrichs Macht vorerst noch zu gering. Dazu waren umfaffenbe Vorbereitungen erforberlich. Um bafr Zeit zu gewinnen, schlo Heinrich mit ihnen einen Waffenstill* ftanb ausneunjahre,bm er freilich mit einem jhrlichen Tribut erkaufen mute. Diese Zeit der Ruhe benutzte er zunchst zur Anlegung fester Burgen, woraus dann Stbte erwuchsen. Die Ausfhrung war erschwert durch die Abneigung der Deutschen vor dem Zusammenwohnen in Stbten. Da befahl Heinrich, je der neunte Mann msse in die mit Mauer und Graben befestigte
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6264. Der Krieg gegen Frankreich 18701871.
fr die Zukunst nicht zustimmen wolle. Der König wies dies mit ruhigem Ernste zurck und lehnte es ab, Venedetti in dieser Sache noch einmal zu empfangen, da er ihm nichts weiter zu sagen habe. Diese verdiente Abfertigung wurde von allen Deutschen gebilligt; denn jeder fhlte sich selbst in dem König beleidigt. Hm 15. Juli reiste der König nach Berlin. Hn allen Orten jubelte man ihm zu, und abends in Berlin wollte das Hurrarufen vor des Knigs Palast gar kein Ende nehmen. Da lie der König um Ruhe bitten, weil er noch zu arbeiten habe. Wenige Minuten spter lag der Platz in tiefer Stille da. Der König hatte schon erfahren, da die franzsische Regierung am selben Tage den Krieg beschlossen hatte; er befahl nun in der folgenden Nacht die Mobilmachung ? seines ganzen Heeres.
4. Deutschlands Erhebung. Der ruchlose Friedensbruch erfllte das ganze deutsche Volk mit (Entrstung und weckte in allen herzen die Vaterlandsliebe. Der Geist der Freiheitskriege kehrte wieder, und diesmal gab es keine Scheidung zwischen Nord- und Sddeutschland. Hls Preuens König zu den Waffen rief, da stellten sich auch die Bayern und Schwaben, die Badener und Hessen voll Freude und Zuversicht unter seine bewahrte Fhrung. Durch alle Stnde ging die Bewegung. Es leerten sich die Lehrsthle und die Schulbnke; verlassen wurde der Pflug und der Hmbos, der Kaufladen und die Geschftsstube; der Frstensohn tvie der rmste Tagelhner, der reife Mann wie der kaum waffenfhige Jngling traten in das Heer ein. Hus dem Huslande, ja bers Meer her kamen Deutsche, um fr die Heimat zu kmpfen. Kurz, das gesamte Volk war bereit, fr das bedrohte Vaterland alles zu wagen. Und alt und jung, Soldat und Brger sangen:
ieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein.
5. Die Kriegserklrung. Hm 19. Juli wurde die franzsische Kriegserklrung in Berlin berreicht. Es war der Todestag der Mutter des Knigs, der unvergelichen Knigin Luise, und tiefbewegt begab sich der König nach (Eharlottenburg, um an ihrem Grabe zu beten. Die (Erinnerung an die schweren Tage seiner Jugend, an die Leidenszeit und den Tod seiner Mutter, an Preuens Fall und (Erhebung zog durch die Seele des 73jhrigen Herrschers, aber sein frommes herz fhlte sich in Gottes Schutz. Hn demselben Tage befahl er, da wie in den Befreiungskriegen der Jahre 18131815, so auch in diesem Kriege das Eiserne Kreuz den Tapferen als Huszeichnung verliehen werden sollte.
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