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1. Das Altertum - S. 41

1897 - Leipzig : Voigtländer
41 zeigten ihre hochherzige Gesinnung darin, da sie den Tod ihrer Shne in der Schlacht einer ruhmlosen Rckkehr aus dem Kampfe vorzogen. Als einer Spartanerin gemeldet wurde, ihr Sohn sei ehrenvoll gefallen rief sie aus: Nun, dazu war er ja erzogen, da er fr sein Vaterland zu sterben wisse/ Eine andere sprach zu dem in den Kampf ziehenden Sohne, als sie ihm den Schild darreichte: Kehre mit ihm zurck oder auf ihm!" So sehr berwog oft die Liebe zum Vaterland die Liebe zu der eigenen Familie, da sich diese Gesinnung in Ausdrcken unweiblicher Herzlosigkeit uert. So empfing eine spartanische Mutter ihren aus der Schlacht entronnenen Sohn mit den Worten: Es wre besser, du wrest tot geblieben." Eine andere sagte zu ihrem Sohn, der ihr den rhmlichen Tod seines Bruders erzhlte: Schmst du dich nicht, eine solche Reisegesell-schaft unbentzt gelassen zu haben." Ganz anders als in Sparta war die Stellung der Frau in Athen. -*/ Hier lebten die Frauen und Mdchen in strengster Abaemossenheit in ihrer Frauenwohnung, beschrnkt auf den Umaana untereinander und mit ihren Sklavinnen. Die Mdchen wurden hauptschlich im Spinnen und Weben unterrichtet. Sie durften nie die Mnnerwokmuna betreten. Ebenso wenig durfte ein fremder Mann je in die Rraueuwohnuna eintreten. Eine Frau sollte sich nicht einmal unter der Hansthre oder an einem Fenster sehen lassen. Nur bei festlichen Aufzgen durften brauen und Mdckien ffentlich erscheinen. V & ist es nicht zu verwundern, wenn die athenischen Frauen ganz unge-bildet blieben. Zweite Periode. Vom Anfang der Perserkriege bis zum Untergang der Unabhngigkeit Griechenlands, 500338 v, Chr. 28. Die perserkriege, 500449. 1. Der Aufstand der Jonier. Die Kolonieen, welche die Griechen auf 500 der westlichen Kste von Kleinasien gegrndet hatten, unter ihnen die blhen- den ionischen Handelsstdte Milet. Ephesus 2c.z waren von Cyrus der persischen Herrschaft unterworfen worden. Um sich frei zu machen, erhoben sie im Jahre 5(W v. Chr. (unter Histius und seinem Schwiegersohne Aristagras von Milet) einen Aufstand. Dabei wurden sie von euro-pischen Griechen untersttzt, namentlich von den Ath enern, die ihnen eine Anzahl Schiffe zuhilfe schickten. Allein die Perser besiegten die jonischen Städte und unterwarfen sie von neuem. 2. Der Krieg des Darius 492 und 490. Der Perserknig Darms wollte nun auch an den Griechen in Europa fr die Untersttzung des Auf-standes Rache nehmen. Er schickte Gesandte, welche von ihnen Erde und

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 70

1896 - Leipzig : Voigtländer
37. Die Germanen vor der Vlkerwanderung. (S. Karte V.) 1. Das alte Deutschland. Die ltesten Nachrichten der Land und Volk der Deutschen haben wir von den Rmern erhalten. Sie nannten Germania das Land vom Rheine bis der die Weichsel hinaus und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee. Das Land auf der linken Rheinseite bis zu den Vogesen wurde von ihnen zu Gallien gerechnet, obwohl es von germanischen Vlkerschaften bewohnt war. Die Rmer schildern Germanien als ein rauhes, grtenteils mit Wald bedecktes Land. Namentlich heben sie den hercynischen Wald hervor, der die vom Schwarzwald durch Mittel-deutschland bis zu den Karpathen reichenden Gebirge umfate und sich 60 Tagereisen in die Lnge und 8 in die Breite erstreckte. Eine Menge Wild hauste im Dickicht der Urwlder: Auerochsen, Elentiere, Bren, Wlfe, Eber. 2. Abstammung und Vlkerschaften der Germanen. Die Ger-meinen, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkerfamilie, waren in alter Zeit aus Hochasien eingewandert; sie waren ein unverrnifchtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" bedeutet, wurde ihnen zuerst in Gallien, dann von den Rmern beigelegt. Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. u. 10. Jahrhunderts aufgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlkerschaften, in die sie zerfielen. Dieser Vlkerschaften gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im westlichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die K at t en in Hessen, die Friesen in Holland. Im Osten war der Stamm der Sueben ausgebreitet, zu dem die Langobarden am linken User der Elbe, die V a n d a l e n am Riesengebirge, die G o t e n an der Weichet mndung gehrten. 3. Lebensweise und Sitten. Die alten Germanen waren ein zwar noch rohes, aber naturkrftig-gesundes, reich begabtes, frisch aufstrebendes Volk. Gute Sitten vermochten bei den alten Deutschen mehr, als anderswo gute Gesetze." Als Hauptzge ihres Charakters werden genannt: un-bndiger Mut, Freiheitsinn, Heimatliebe, Wander- und Beutelust, Achtung gegen die Frauen, Gastfreundschaft, Treue und Redlichkeit, dabei Trunk-liebe und Spielsucht. Wohnung, Kleidung, Speise waren einfach; die Waffen waren ihr liebster Schmuck; die Hauptbeschftigung war Jagd und Krieg; das Hauswesen und den Feldbau leiteten die Frauen.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 75

1895 - Leipzig : Voigtländer
75 Anhang. Die wichtigsten antzerdentschen Lnder. 47. (107.) Frankreich. 1. Die Karolinger und die Capetinger bis 1328. In Frankreich herrschte bis zum Jahre 987das Haus der Karolinger, das in Deutschland bereits 911 erloschen war. Im nrdlichen Teile des Landes setzten sich die Nor-m a n n e n sest; ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog mit der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328); unter diesen ragen nament-lich hervor: Philipp Ii. August, der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte; Lud-wig Ix. der Heilige, der die beiden letzten Kreuzzge unternahm und die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterte; und Philipp Iv. der Schne, der die Knigsmacht fast unumschrnkt machte und be-wirkte, da die Ppste 1309 ihren Sitz in Avignon nahmen. 2. Hans Valois (13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valoi s wurde ein mehr alshundertjhrigerkriegzwis ch en Frank-reich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franzsischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich auss hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 ljohanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), welche in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin; den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frank-reichs in Besitz genommen hatten, blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vasallen und stellte die knigliche Alleinh errschaft fest, so da Frankreich (im Gegensatz zu Deutschland) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. 48. (108.) England. 1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den An gel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reiche ging das Knigreich England hervor, 827. Den fortwhrenden Angriffen der Dnen trat Alfred der Groe (871901) siegreich entgegen; auch wirkte er sr die Bildung seines Volkes. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder; ihr König Kannt der Groe 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen be-herrfchte, unterwarf England feiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, durch die Schlacht bei Ha st in gs 1066 das Land eroberte. iq 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tudor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, dann kam das Haus Plan-tagenet auf den englischen Thron. Diesem Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, welcher am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Innocenz Iii. anfs tiefste ge-

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 157

1895 - Leipzig : Voigtländer
157 4. Die deutschen Frauen; allgemeine Opferfreudigkeit. Was die Männer so unter den Waffen thaten, das that das schwchere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, durch Arbeiten und Mhen fr die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Zahl derer aber, welche Geldsummen oder Silbergeschirr, Ringe und goldene Ketten, Kleidungstcke und Mittel zur Verpflegung der Verwundeten spendeten oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrsteten, ist Legion. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbchsen; eine sch lesische Jungfrau, Ferdinandevonschmettau, die nichts anderes zu geben vermochte/ schnitt sich ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den Erls dem Vaterlande dar. 5. Die vaterlndischen Dichter. Es war ein frommer, weihevoller Sinn, der die Nation durchdrang: in den Gotteshusern, unter Gesang und Gebet wurden die Wehrmnner fr den heiligen Krieg eingesegnet. Und Dichter, wie Ernst Moritz Arndts Theodor Krner, Max von Schenken-dorf und Friedrich Rckert, erhoben die Herzen durch hohe Lieder von Vaterland und Freiheit. So khn entschlossen und freiheitsmutig ging im Frhling 1813 das preuische Volk dem Entscheidungskampfe entgegen. Der kleine Staat stellte in unerhrter Kraftanstrengung ein Heer von 270000 Bewaffneten auf, einen Soldaten auf je 17 Einwohner. 97. (157.) Fortsetzung. Die Schlachten vom Jahre 1813. 1. Die ersten Kmpfe. Rasch erschien Napoleon mit einem neuge-schaffenen Heere in Sackisen. Trotz des heldenmtigen Widerstandes der preuischen Truppen besiegte er durch seine bermacht das verbndete russisch-preuische Heer in der Schlacht bei Grogrschen oder Ltzen (2. Mai). in welcher der 'treffliche Scharnhorst die Todeswunde empfing, der er bald darauf erlag. Einen zweiten Sieg gewann Napoleon bei Bautzen (20. und 21. Mai), infolge dessen die Verbndeten nach Schlesien zurckweichen muten. Dann unterbrach ein zweimonatiger Waffenstillst and die Feinds eligkeiten. - Aber die Friedensverhandlungen, die in Pxggiattfanden, blieben ergebnislos. Doch trat jetzt sterreich den Verbndeten bei; England versprach Hilfsgelder; Schweden hatte sich schon vorher angeschlossen und unter dem Kronprinzen, dem ehemaligen franzsischen Marschall Bernadotte, ein Truppencorps gesandt. 2. Die Streitkrfte; Held Blcher. Die Verbndeten stellten drei Heere ins Feld: a. die groe oder b h mische Armee, bei welcher die drej. verbndeten Herrscher von Rußland, sterreichs und Preußen sich befanden, unter

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 2

1895 - Leipzig : Voigtländer
2 Einleitung. I. Die Deutschen vor der Vlkerwanderung. 2. (65.) Land und Volk. 1. Das alte Deutschland. Die ltesten Nachrichten der Land und Volk der Deutschen haben wir von den Rmern erhalten. Sie nannten Germania das Land vom Rheine bis der die Weichsel hinaus und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee. Das Land auf der l i n k e n Rheinseite bis zu den Vogesen wurde von ihnen zu Gallien gerechnet, obwohl es von germanischen Vlkerschaften bewohnt war. Die Rmer schildern Germanien als ein rauhes, grtenteils mit Wald bedecktes Land. Namentlich heben sie denherzynischenwald hervor, der die vom Schwarzwald durch Mittel-deutschland bis zu den Karpathen reichenden Gebirge umfate und sich 60 Tagereisen in die Lnge und 8 in die Breite erstreckte. Eine Menge Wild hauste im Dickicht der Urwlder: Auerochsen, Elentiere, Bren, Wlfe, Eber. 2. Die Germanen: Abstammung und Vlkerschaften. Die Germanen, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkerfamilie, waren in alter Zeit aus Hochasien eingewandert; sie waren ein unvermischtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe, kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" bedeutet, wurde ihnen zuerst in Gallien, dann von den R-mertt beigelegt. Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts aufgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlker-schaften, in welche sie zerfielen. Dieser Vlkerschaften gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im westlichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die Katten in Hessen, die Sigambrer an der Ruhr, die Friesen in Holland. Im Osten war der Stamm der Sueben ausge-breitet, zu welchem die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden am linken Ufer der Elbe bei Lneburg, die Bandalen am Riesengebirge, die Goten an der Weichselmndung gehrten. 3. (66.) Lebensweise, Sitte und Verfassung. 1. Lebensweise und Sitten. Die alten Germanen waren ein zwar noch rohes, aber naturkrftig gesundes, reich begabtes, frisch aufstrebendes Volk. Gute Sitten vermochten bei den alten Deutschen mehr, als anderswo gute Gesetze." Als Hauptzge ihres Charakters werden genannt: unbn-

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 156

1895 - Leipzig : Voigtländer
156 Mmbaber des.preuumn Hilfsnrps, das sich dem napoleonischen Heere -gegen Rußland hatte anschlieen mssen, an der ostpreuischen Grenze bei Tauroggen sich von den Franzosen getrennt und durch einen Vertrag zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Russen verpflichtet hatte (30. Dezember 1812), da sing sofort das Volk in Ostpreuen an, sich fr den bevor-stehenden Freiheitskampf zu rsten. Der König von Preußen, auf seines Volkes Begeisterung gesttzt, zgerte nicht lnger, den Krieg gegen Napoleon aufzunehmen. Um nach freier Entschlieung handeln zu knnen, begab er sich von Berlin nach Breslau; dort erlie er am 3. Februar 1813 einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgercorps, schlo ein Bndnis mit Rußland und erklrte an Napoleon den Krieg. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der Knigin Luise, wurde sr die Helden des Kampfes der Orden des eisernen -Kreuzes gestiftet; es erging der Befehl zur Errichtung der Landwehr und des Landsturmes; am 17. Mrz erfolgte der knigliche Aufruf An Mein Volk". Es ist der letzte, entscheidende Kampf," sprach der König, den wir bestehen sr unser Dasein, unsere Unabhngigkeit, unseren Wohlstand. Keinen anderen Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost ent-gegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." 2. Das Volk steht onf." Begeistert erhob sich das Volk mit Gott sr König und Vaterland". Jnglinge, die kaum wehrhast waren, Männer mit grauen Haaren, Vter zahlreicher Familien wollten nicht zurckbleiben; ja sogar Jungfrauen drngten sich in Mnnerkleidern zu den Waffen. Jede Stadt, jedes Dorf schallte von Kriegslust und Kriegsmusik und war in einen bungs- und Waffenplatz verwandelt; jede Schmiede war eine Waffen-Werkstatt. 3. Heilige Begeisterung. Das war das Schnste bei diesem heiligen Eifer, da alle Unterschiede von Stnden, Klassen und Altem vergessen und aufgehoben waren. Die Menschen fhlten es: sie waren gleich geworden durch das lange Unglck, sie wollten auch gleich sein im Dienst und Gehr-sam. So sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben alle Herzen, da nichts Niedriges, Gemeines und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Kleinste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein msse, wenn er den bermut besiegen wolle, den er an dem Feinde so sehr verabscheut hatte.

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 147

1891 - Leipzig : Voigtländer
147 987. Nach vielen Plnderungszgen setzten sich die Normannen im nrdlichen Teile des Landes fest: ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328), unter welchen namentlich Philipp Ii. August 987 (der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte) und Ludwig Ix. der Heilige (der die beiden letzten Kreuzzge unternahm) die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterten, Philipp Iv. der Schne die Knigsmacht fast unum-schrnkt machte und bewirkte, da die Ppste in Avignon 1309 ihren Sitz nahmen. 2. Hausvalois(13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valois 1328 wurde ein mehr als hundertjhriger Krieg zwischen Frankreich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franz-fischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich aufs hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 1429 (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), indem sie in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin: den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frankreichs in Besitz genommen hatten. blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vafallen und stellte die knigliche Alleinherrschaft fest, fo da Frankreich (umgekehrt wie Deutsch-land) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. 108. England. 1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den Angel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reicheqing das Knigreich England hervor 827. Den fortwhrenden Angriffen der eingedrungenen Dnen trat Alfred der 827 Grosze (871911) siegreich entgegen und wirkte fr die Bildung feines Volkes als ein anderer Karl der Groe. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder: deren König Kannt der Grotze 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen beherrschte, unterwarf England seiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Nor- 1066 mandie, durch die Schlacht bei Hastings 1066 das Land eroberte. 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tndor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, wo das Haus Plantagenet auf den englischen Thron kam. Der König Richard Lwenherz (welcher am dritten Kreuz-zuge teilnahm) gehrte diesem Herrscherhause an. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land, der vom Papste Innocenz Iii. aufs tiefste gedemtigt und vom Adel seines Landes gezwungen wurde, die Magna Charta 1215 zu gewhren, welche 1215 die Grundlage der englischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Im Jahre 1399 kam das Haus Laneaster (eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet) zur Regierung, unter welchem, nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich, zwischen den Husern Lancaster und Aork der Krieg der roten und weien Rose ausbrach. Eine Zeitlang war das Hans ?)orf im Besitze der Herrschaft, bis der verheerende Partei- und Brgerkrieg beendigt wurde durch die Thronbesteigung Heinrichs Vii., der die Reihe der Herrscher aus dem Hanse Tudor 1485 erffnet. 1485 10*

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 224

1891 - Leipzig : Voigtländer
224 vergessen und aufgehoben waren, da das eine groe Gefhl des Vaterlandes und seiner Fr e i h ei t und E h r e alle andern Gefhle verschlang. Die Menschen fhlten es: sie waren gleich geworden durch das lange Unglck, sie wollten.auch gleich sein im Dienst und im Ge-horsmn. Und so sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben, wovon sie beseelt waren, alle Herzen, da nichts Niedriges, Gemeines und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Kleinste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein msse, wenn er den bermut besiegen wollte , den er an dem Feinde so sehr verabscheut batte. 4. Die deutschen Frauen; allgemeine Opferfreudigkeit. Was die Männer so unmittelbar unter den Waffen und fr die Waffen thaten, das that das schwchere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, inbrnstige Ermahnungen, fromme Arbeiten, menschliche Sorgen und Mhen fr die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Zahl derer aber, welche Geldsummen, Ringe und goldene Ketten, Kleidungsstcke und Mittel znr Verpflegung der Verwundeten spendeten oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrsteten ist Legion. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbchsen; eine schlesische Jungfrau, Ferdinande von Sch mettau, schnitt sich, weil sie nichts anderes zu geben vermochte, ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den Erls dem Vaterlande dar. 5. Die vaterlndischen Dichter. Es war ein frommer, weihe-voller Sinn, der die Nation durchdrang: in den Gotteshusern, unter Gesang und Gebet wurden die Wehrmnner fr den heiligen Krieg eingesegnet. Und Dichter, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Krner, Max von Schenkendorf und Friedrich Rckert, er-hoben die Herzen durch hohe Lieder von Vaterland und Freiheit. So khn entschlossen und freiheitsmutig ging im Frhling 1813 das preuische Volk dem entscheidungsvollen Kamps entgegen. Der kleine Staat stellte in unerhrter Kraftanstrengung ein Heer von 270 000 Bewaffneten auf, einen Soldaten auf je 17 Einwohner. 150. Fortsetzung. Ute Schlachten vom Jahre 1813. 1. Die ersten Kmpfe. Rasch erschien Napoleon mit einem neugeschaffenen Heere in Sachsen. Er besiegte, trotz des heldenmtigen Widerstandes der preuischen Truppen, durch seine bermacht das

9. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 126

1907 - Leipzig : Voigtländer
126 6264. Der Krieg gegen Frankreich 18701871. fr die Zukunst nicht zustimmen wolle. Der König wies dies mit ruhigem Ernste zurck und lehnte es ab, Venedetti in dieser Sache noch einmal zu empfangen, da er ihm nichts weiter zu sagen habe. Diese verdiente Abfertigung wurde von allen Deutschen gebilligt; denn jeder fhlte sich selbst in dem König beleidigt. Hm 15. Juli reiste der König nach Berlin. Hn allen Orten jubelte man ihm zu, und abends in Berlin wollte das Hurrarufen vor des Knigs Palast gar kein Ende nehmen. Da lie der König um Ruhe bitten, weil er noch zu arbeiten habe. Wenige Minuten spter lag der Platz in tiefer Stille da. Der König hatte schon erfahren, da die franzsische Regierung am selben Tage den Krieg beschlossen hatte; er befahl nun in der folgenden Nacht die Mobilmachung ? seines ganzen Heeres. 4. Deutschlands Erhebung. Der ruchlose Friedensbruch erfllte das ganze deutsche Volk mit (Entrstung und weckte in allen herzen die Vaterlandsliebe. Der Geist der Freiheitskriege kehrte wieder, und diesmal gab es keine Scheidung zwischen Nord- und Sddeutschland. Hls Preuens König zu den Waffen rief, da stellten sich auch die Bayern und Schwaben, die Badener und Hessen voll Freude und Zuversicht unter seine bewahrte Fhrung. Durch alle Stnde ging die Bewegung. Es leerten sich die Lehrsthle und die Schulbnke; verlassen wurde der Pflug und der Hmbos, der Kaufladen und die Geschftsstube; der Frstensohn tvie der rmste Tagelhner, der reife Mann wie der kaum waffenfhige Jngling traten in das Heer ein. Hus dem Huslande, ja bers Meer her kamen Deutsche, um fr die Heimat zu kmpfen. Kurz, das gesamte Volk war bereit, fr das bedrohte Vaterland alles zu wagen. Und alt und jung, Soldat und Brger sangen: ieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein. 5. Die Kriegserklrung. Hm 19. Juli wurde die franzsische Kriegserklrung in Berlin berreicht. Es war der Todestag der Mutter des Knigs, der unvergelichen Knigin Luise, und tiefbewegt begab sich der König nach (Eharlottenburg, um an ihrem Grabe zu beten. Die (Erinnerung an die schweren Tage seiner Jugend, an die Leidenszeit und den Tod seiner Mutter, an Preuens Fall und (Erhebung zog durch die Seele des 73jhrigen Herrschers, aber sein frommes herz fhlte sich in Gottes Schutz. Hn demselben Tage befahl er, da wie in den Befreiungskriegen der Jahre 18131815, so auch in diesem Kriege das Eiserne Kreuz den Tapferen als Huszeichnung verliehen werden sollte.

10. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 133

1907 - Leipzig : Voigtländer
6264. Der Krieg gegen Frankreich 18701871. 133 und Diakonissen, die unermdlich und furchtlos den Kranken Pflege und Labung, den Zagenden Trstung brachten. In der Heimat leitete die Kaiserin Rugusta all diese Taten der Liebe. Wie die Knigin daheim, so benutzte auch der König im Felde jede Gelegenheit, seinen verwundeten Soldaten durch freundliche Trostworte ihre Leiden zu erleichtern. Wie war da mit einem Male aller Trbsinn, alle Niedergeschlagenheit verschwunden, wenn der greise Heerfhrer sie mit seinen gtigen Blicken ansah, wenn sie seine freundliche Stimme hrten! Einmal trat der König an das Bett eines Schwerverwundeten, der schlief. Huf dem Bette lag ein Buch, worin der junge Soldat gelesen hatte. Der König nahm es und schrieb hinein: Mein Sohlt, gedenke Deines treuen Knigs! Wilhelm." Rls der verwundete erwachte und die Seilen las, weinte er vor Freude. Wenige Tage spter besuchte der König ihn wieder. Der Tod war dem Rrmen schon nahe. Rber als er den König erkannte, richtete er sich noch einmal auf und sagte mit letzter Kraft: Majestt, ich werde Ihrer gedenken auch dort oben. Rmen." Dann fiel er zurck und verschied. Tief ergriffen blieb der König betend vor dem Lager stehen - dann drckte er dem Toten die Rgen zu und ging mit Trnen im Rge weiter. Ruch die deutsche Jugend wollte nicht zurckstehen. Die Schler baten um Erlaubnis, auf den Bahnhfen den durchfahrenden Kriegern Erfrischungen und Nahrung reichen zu drfen. Die Mdchen schnitten in den Schulen unter Leitung der Lehrerinnen Verbandzeug, nhten Binden und zupften (Eharpie, womit man damals Wunden verband. Das war das Schne an diesem Kriege, da er das ganze deutsche Volk in brderlicher Liebe vereinte. 4. Der Kampf gegen die Entsatzheere. Whrend die deutschen Heere mit der Belagerung der Festungen beschftigt waren, brachten die Franzosen neue Streitkrfte zusammen, von Norden, Westen und Sden her rckten diese Scharen auf Paris zu, um die Hauptstadt zu befreien. Doch konnten diese ungebten Mannschaften der erprobten Tchtigkeit der deutschen Truppen nicht standhalten- sie wurden in mehreren groen Schlachten besiegt und zerstreut. Zuletzt sammelte der franzsische General Bourbaki im Sden Frankreichs an 100000 Mann. Er wollte die Festung Beifort, die der preuische General Werder belagerte, befreien und in Sddeutschland einfallen. Doch Werder warf mit einer Helden-schar von 35000 Mann die fast dreifach berlegenen Feinde zurck und zwang sie schlielich im verein mit General Manteuffel, der ihm zu Hilfe geschickt wurde, auf Schweizer Boden berzutreten. Dort wurden die von Kampf, Hunger und Klte entkrfteten Franzosen entwaffnet und bis zum Rbschlutz des Krieges festgehalten.
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