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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 335

1888 - Habelschwerdt : Franke
335 hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792. C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr (Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst j

2. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 176

1880 - Heidelberg : Winter
176 Kap. 24. § 125. Kais. Friedr. Ii. (Schlacht 6. Cortenuova. Neuer Bann.) Pracht die Feier seiner dritten Vermählung, und zwar mit Jsabella, der schönen Schwester König Heinrich's Iii von England, und suchte unmittelbar nachher auf dem glänzenden Reichstage zu Mainz im Jahre 1235, wo fast alle deutschen Fürsten zugegen waren, durch Bestätigung der Landeshoheit der Fürsten, durch Beschränkung der Städte in der Wahl ihrer Obrigkeit, durch das Verbot von Bündnissen, sowie durch einen allgemeinen Landfrieden die Ordnung in Deutschland wieder zu befestigen. Bei dieser Gelegenheit verschaffte er seinem zweiten, kaum neunjährigen Sohne Konrad die Nachfolge im Königtum, erklärte den Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich als Teilnehmer an der Empörung seines Sohnes Heinrich in die Reichsacht und legte den alten Streit des welfischen und staufischen Hauses dadurch bei, daß er dem Enkel Heinrich's des Löwen, Otto dem Kind, Braun-schweig-Lüneburg als ein vereinigtes und in beiden Linien erbliches Herzogtum zurückgab. 125. Der erneuerte heftige Kampf mit den lombardischen Städten und dem Papste zog ihn wieder von Deutschland ab. Von 1500 Rittern über die Alpen begleitet, demütigte er einstweilen einige oberitalische Städte (darunter Vicenza) und kehrte dann zurück, um den Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich, der in Baiern eingefallen war, zur Ruhe zu bringen und seinen zweiten Sohn Konrad zum König krönen zu lassen (1236), dem er nun die Reichsverweserschaft von Deutschland übertrug. Im folgenden Jahre (1237) erschien er wieder in Oberitalien, und zwar dies Mal mit einem ansehnlichen deutschen Heeresgefolge, dem sich auch eine größere Anzahl italienischer Ghibellinen anschloß, an deren Spitze der Markgraf von Treviso, Eselin di Romano, stand, ein ebenso tapferer und kühner als schlauer und grausamer Mann, der aber dabei die Vergrößerung seiner eigenen Herrschaft im Auge hatte. Die Eroberung von Mantua und die Schlacht bei Cortenuova, in welcher Friedrich mit Hilfe von 10,000 Saracenen, die er in Sold genommen hatte, die verbündeten Lombarden schlug, hatte die Unterwerfung vieler lombardischen Städte zur Folge. Darauf gab er Ezzelino seine natürliche Tochter zur Gemahlin. Sein durch Tapferkeit und Schönheit berühmter Sohn En?io heiratete 1238 Adelasia, die verwitwete Erbin der Insel Sardinien, auf welche Herrschaft der römische Stuhl Eigentumsansprüche machte, und nannte sich von da an König von Sardinien. Auch die Stadt Mailand wollte huldigen, wenn ihr das Recht gelassen würde, ihre eigene Obrigkeit zu wählen. Allein, vom Glücke verblendet, verlangte Friedrich ihre unbedingte Unterwerfung. Da ermannten sich die Mailänder und verschworen sich zum Kampfe auf Leben und Tod für ihre städtische Freiheit, und durch ihr Beispiel ermutigt, hielt sich auch das von Friedrich belagerte Brescia so ausdauernd, daß er 1238 einen Waffenstillstand eingehen mußte. Von da an schwand die Furcht vor den kaiserlichen Waffen, und die Hoffnung auf Rettung der Freiheit belebte sich um so leichter, als nun auch der Papst den Rückgang des kaiserlichen Glückes benützte und den Lombarden auf's neue mit der schärfsten Waffe der päpstlichen Macht zu Hilfe kam. Hauptsächlich ergrimmt über jene Entziehung Sardiniens, trat Gregor Ix sowohl mit den Lombarden als auch mit Venedig und Genua

3. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 476

1880 - Heidelberg : Winter
476 Kap. 47. § 282. Stcins und Scharnhorsts Reformen. Demütigungen und Peinigungen innerlich zu zersetzen und aufzureiben. Dadurch kam der vor 1806 teils im toten Formelwesen erlahmte, teils an Selbstüberschätzung kranke Nationalgeist zur Erkenntnis dessen, was ihm fehlte, und vornehmlich war es der König, der schon während des Unterliegens die Gebrechen des alten Heersystems erkannt und sich gleich nach dem Frieden von Tilsit mit zuverlässigeren Beratern umgeben hatte, welche sowohl in der Staats- als auch in der Heeresverwaltung bessere Zustände anbahnten. Daher bereitete sich in Preußen zunächst von Innen heraus durch Steins Reformen in der Gesetzgebung, durch Aufhebung der Leibeigenschaft, durch Anwendung der Idee der politischen Gleichberechtigung aller Staatsbürger, durch Verbesserung der Gemeinde- und Städteordnung, Umgestaltung des Behördensystems ein neuer Staatsbau vor, in welchem an die Stelle des Absolutismus Friedrichs Ii eine freiere Staatsverfassung treten sollte. Da jedoch der Urheber dieses Plans nur kurz am Ruder war, so konnte die Anwendung jenes Grundgedankens nicht zur vollen Ausführung kommen. Indes wurde schort damals das ganze Staatsgewebe viel einfacher, im Gange weniger kostspielig und rascher in einander greifend. Heinrich Friedrich Karl Freiherr von und zum Stein (in Nassau) an der Lahn, aus einem alten reichsritterlichen Geschlechte, war 1780 in preußische Dienste getreten, hatte als Bcrgrat bergmännische Reisen in Deutschland und Großbritannien gemacht und wurde wegen seines seltenen Talents und seiner einsichtsvollen Tätigkeit nach und nach Chef der Civilverwaltung der Provinz Westfalen. Im Jahre 1804 wurde er Finanz-minister, zerfiel aber bei der französischen Invasion mit den andern Ministern und selbst mit dem König, dem er zu stürmisch und durchgreifend war, so daß er seinen Abschied nahm und sich auf seine Güter zurückzog. Die Not des Staates bewog den König, ihn wieder zu berufen und ihn an die Spitze der innern Angelegenheiten zu stellen. Feind alles Gemeinen und Schlechten und schonungslos gegen alles Ungehörige und Unwürdige, war er besonders mit Schmerz über die Schmach des Vaterlandes erfüllt und voll glühenden Eifers, es wieder frei und mächtig zu sehen. Der edle Stein konnte aber die Zeit der Reife in der Ausführung seiner großartigen Reform-Ideen kaum erwarten und brachte sich dadurch in die Lage, feine persönliche Tätigkeit dem preußischen Staate eine Zeit lang entziehen zu müssen. Er hatte nämlich einen Brief an den Fürsten von Wittgenstein geschrieben, in welchem er sich über den Plan zu einer Erhebung des deutschen Volkes gegen Napoleon beifällig aussprach. Dieser Brief wurde von den Franzosen aufgefangen und kam in die Hände Napoleons, der den edlen Verfasser sogleich für einen Feind des Rheinbundes erklärte, die Acht über ihn ausfprach und seine Güter einzog. Daher nahm Stein seine Entlassung und begab sich anfangs nach Österreich, später nach Rußland und war auch hier für Deutschlands Rettung tätig. Zugleich war man auf Herstellung der Kriegsmacht bedacht, durch die allein man hoffen konnte, einst wieder in den Besitz des Verlorenen zu kommen. Scharnhorsts Geist war es, der, von Gneisenau unterstützt, mit Benutzung der ausgebildeteren Grundsätze französischer Kriegskunst in geräuschloser Weise die Gebrechen des altpreußischen Heerwesens hob und in kurzer Zeit ein von einem neuen, besseren Geiste beseeltes Militärsystem schuf. Napoleon, die Gefahr ahnend, zwang Preußen durch einen neuen Vertrag, die Stärke seines Heeres auf 42,000 Mann zu beschränken. Allein die Durchführung der allgemeinen Heerdienstpflicht, vermöge deren jeder waffenfähige Preuße ohne Ausnahme den militärischen Übungen sich unterziehen mußte, machte es möglich, in jedem Augenblick durch Einberufung der Reserven das Heer auf 150,000 Mann zu bringen.

4. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 117

1880 - Heidelberg : Winter
K. 19. tz 101. Kais.heinr. Ii.(Vertr. m.rud. v. Burg. K. 20. § 102. Reichsv. u. d. sächs. Kais.) 117 gab der Papst dem Kaiser wegen seiner Ergebenheit gegen den römischen Stuhl den Reichsapfel als Sinnbild der von Christi Kreuz beherrschten Welt, zu deren Oberherrn der Kaiser berufen sei. Zwar suchte eine kleine Adelssaction in Rom einen Aufstand zu machen, aber des Kaisers deutsches Gefolge dämpfte ihn sofort, und da sich ganz Italien ruhig verhielt, kehrte Kaiser Heinrich wieder nach Deutschland zurück. Zwei Jahre darauf schloß er zu Straßburg mit dem kinderlosen König Rudolf Iii von Burgund, dem er gegen seine widerspenstigen Vasallen half, einen Vertrag, vermöge dessen nach des Königs Tode der Kaiser über sämtliche burgundische Länder die Oberlehensherrschaft erhalten sollte. Die burgundischen Großen widersetzten sich zwar, mußten aber die kaiserlichen Waffen fühlen und die burgundischen Reichskleinodien in Heinrich's Händen sehen. Im Jahr 1020 kam Papst Benedict Viii selbst an das kaiserliche Hoflager nach Bamberg, weniger um dort die vom Kaiser erbaute Stephanskirche zu weihen, als um die kaiserliche Hilfe gegen die Griechen in Unteritalien zu erbitten, die sich, von Constantinopel aus unterstützt, in Apulien ausbreiteten und das päpstliche Gebiet bedrohten. Daher unternahm Heinrich Ii eine dritte Römerfahrt, auf der er die Griechen aus Apu- 1021 lien vertrieb und auch die denselben Vorschub leistenden Fürsten von Bene-vent, Capua, Salerno und Neapel zur Ruhe brachte. Auf seiner Rückkehr aus Apulien, zu der ihn die Krankheiten erzeugende Sommerhitze nötigte, gab er vier Neffen des langobardischen Bürgers Melus von Bari, welcher in Verbindung mit normannischen Rittern die Griechen bekämpft hatte, nördlich von Monte Cassino bei Sora eine Grafschaft und bestellte zu ihrem Schutze 25 normannische Ritter. Dadurch legte er, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Uormanmnreich in Unteritalien, das in der Folge den deutschen Kaisern bei ihren Kämpfen in Italien mit den Päpsten ein so gefährlicher Gegner wurde: denn die nach-herigen Fürsten dieses Reichs wurden eine große Stütze des päpstlichen Stuhls nicht nur gegen die römischen Adelsparteien, sondern auch gegen die Kaiser (§ 103 und § 111). Hierauf hielt Kaiser Heinrich Ii nach seiner Rückkehr aus Italien einen Reichstag zu Aachen, darauf zu Jvois (an den Ufern der Maas) mit dem König Robert von Frankreich eine glänzende Zusammenkunft, bei welcher beide Herrscher sich zur Errichtung eines allgemeinen Landfriedens verbündeten und wegen Wahrung des Kirchenfriedens mit dem Papste übereinkamen, daß zu Pavia ein großes Concilium für das ganze Abendland gehalten werden sollte, um die in Verfall geratenen kanonischen Bestimmungen wieder zu befestigen und alle Spaltungen beizulegen. Zu dem gleichen Zweck hatte er auch eine Zusammenkunft mit dem König Rudolf Iii von Burgund. Aber ehe es noch zu diesem Concil kommen konnte, starb der Papst Benedict, und kurz darauf erkrankte auch der Kaiser und starb, 52 Jahre alt, am 13. Juli 1024 in seiner Burg Grona (bei Göttingen). Er wurde .in Bamberg beigesetzt, wo nachmals auch seine Gemahlin an seiner Seite ihre Ruhestätte fand. Kap. 20. Innere Zustände Deutschlands unter den sächsischen Kaisern. 102. Die Keichsversassuny. Durch das Wiederaufkommen der herzoglichen Macht war die von Karl dem Großen geordnete Lehensmonarchie in eine aristokratisch-monarchische Regierung übergegangen, eine Re-

5. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 164

1880 - Heidelberg : Winter
164 Kap. 24. § 119. Kais. Friedrich I. (Lombard. Städtebund. Pest.) Friedrich beließ es dabei. Dafür sollte er nun auch erfahren, was ein Kampf gegen die Freiheit und den Papst zugleich gegen sich habe. Dieser Kampf wurde um so schwieriger, da Alexander mit Unterstützung der Normannen seinen Sitz in Rom einnahm und von da aus, während der Kaiser auf seiner vierten italischen Heerfahrt in Ancona gegen die Römer und Normannen zu Felde lag, in dessen Rücken mit großer Energie einen allgemeinen lombardischen Städtebund zu Stande brachte, 1167 in Folge dessen die Lombarden die Podestas verjagten und den Mailändern ihre Stadt wieder aufbauen halfen, die nun wieder an die Spitze der Bewegung trat. Rasch wandte sich Friedrich durch die Engpässe des Appennin gegen Alexander in Rom, eroberte die Peterskirche und ließ sich, während Alexander nach Benevent floh, von Paschalis krönen. Aber eine furchtbare pestartige Seuche, die in seinem Lager Tausende der Edelsten hinraffte, nötigte den Kaiser, alle Erfolge seiner Anstrengung aufzugeben und über die Appenninen nach Pavia, von da über Susa (wo er glücklich einem Mordanschlag entging) nach Deutschland zurückzueilen. Die oben erwähnte Pest griff im kaiserlichen Lager so schnell um sich, daß solche, welche eben zu Pferde steigen wollten, tot niederfielen und die, welche andere begruben, plötzlich mit in die Grube stürzten. Unter den Großen, die der Krankheit erlagen, befand sich ein Herzog Friedrich von Schwaben, ein junger Herzog Welf u. a. Der ganze Verlust soll 25,000 Mann betragen haben, darunter 2000 Edle. Als der Kaiser, von den Lombarden verfolgt, in Susa ankam, wollten ihn die Bürger zwingen, die Geiseln zurückzulassen. Weil er diese Forderung zurückwies, verschworen sich einige Bürger, in der Nacht den schlafenden Kaiser zu töten. Der Anschlag wurde verraten und dadurch vereitelt, daß, während der Kaiser verkleidet mit 5 Getreuen aus der Stadt entkam, sich ein anderer seiner Treuen, Ritter Hartmann von Siebeneichen, in des Kaisers Bett legte. Als die Bürger diese Täuschung entdeckten, schonten sie um seiner Treue willen sein Leben. Hierauf erneuerten die Lombarden ihren Bund auf fünfzig Jahre und benutzten die Zwischenzeit, in welcher der Kaiser durch Vielsache Wirren in Deutschland zurückgehalten wurde, dazu, daß sie zur Erschwerung seiner Rückkehr, namentlich zur Unterbrechung der Verbindung zwischen Pavia und Montferrat, am Tanaro eine feste Stadt bauten, die sie dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. Auch verstärkten sie die Befestigungen Mailands und anderer Städte und traten in ein Bündnis mit den Normannen, ja selbst mit dem griechischen Kaiser. Ueberall in Italien zeigte sich ein Gemeingeist, dem kein Opfer zu schwer wurde, um der lombardischen Freiheit den Sieg zu verschaffen. 120. Unterdessen hatte Heinrich der Löwe sein norddeutsches Besitztum durch Besiegung des abodritischen Fürsten Niklot erweitert, das damals noch slavische Mecklenburg und Pommern unterworfen, wo er durch zahlreiche flämische und westfälische Kolonisten der deutschen Bevölkerung das Uebergewicht sicherte und die Hafenstadt Lübeck durch große Freiheiten zu schnellem Glanze erhob. Dabei war er gegen seine fürstlichen und bischöflichen Nachbarn so gewalttätig verfahren, daß sie ein großes Bündnis gegen ihn schlossen und eben in heftiger Fehde mit ihm begriffen waren, als der Kaiser (der ihn bisher hatte schalten lassen, weil er seiner Hilfe gegen die Lombarden bedurfte) nach seiner Rückkehr aus Italien Landfrieden gebot.

6. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 165

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 24. § 120. Friedrich I. (Treulosigkeit Heinrich's d. Löwen. Legnano.) 165 Diesem Bündnis gegen Heinrich den Löwen hatten sich angeschlossen die Erzbischöfe von Magdeburg und Bremen, die Bischöfe von Hildesheim und Lübeck, der Markgraf Otto von Meißen, der Pfalzgraf Albrecht in Sachsen, Landgraf Ludwig der Eiserne von Türingen und Markgraf Albrecht der Bär von Brandenburg. Dem Grafen von Holstein drängte er Lübeck ab, das er durch Errichtung einer Zoll- und Münzstätte, Verleihung großer Vorrechte und Errichtung eines Bistums emporbrachte. Dem Bischof von Freising zerstörte er die Zollstätte bei Vöh-ring und legte eine Stunde davon selbst eine Zollstätte an, aus der allmählich die Stadt München entstand, die 1175 Mauern und Stadtrechte bekam. Fortan trat eine Spannung zwischen Friedrich und Heinrich ein, und als die Fürsten, dem Kaiser zu Gefallen, seinen fünfjährigen Sohn zum deutschen König wählten, stimmte allein Heinrich dagegen. Der alte Welf Vi hatte bei seinem schwelgerischen Leben große Schulden gemacht; daher bot er nach dem Tode seines bei Rom an der Seuche gestorbenen einzigen Sohnes seine Erbgüter in Schwaben und Baiern, desgleichen die vom Kaiser erhaltenen mathilbischen Güter seinem Neffen Heinrich dem Löwen für eine Geldsumme an, worauf dieser nicht einging, weil er dachte, daß er Welfs Besitzungen ohnedies einst erben werde. Nun machte Welf dem Kaiser dasselbe Anerbieten und dieser nahm es an. Seitdem faßte Heinrich der Löwe einen tiefen Groll gegen den Kaiser und unternahm, um bei dessen neuem Römerzuge seine Vasallenpflicht nicht leisten zu müssen, eine Wallfahrt nach Jerusalem. Nach feiner Rückkehr konnte er dem Kaiser, der noch mit den Vorbereitungen zum Zuge beschäftigt war, nicht ausweichen und bequemte sich, wiewohl ungern, zur Heeresfolge. Im Jahre 1174 unternahm Friedrich seinen fünften Zug nach Italien. Nachdem er zuerst die Stadt Susa zur Strafe für den an ihm verübten Verrat zerstört hatte, begann er die Belagerung von Alessandria, konnte aber trotz aller Anstrengungen diese feste und geschickt verteidigte Stadt nicht einnehmen. Als daher das Heer der Verbündeten im offenen Felbe gegen ihn heranzog, hob er die sechsmonatliche Belagerung auf und rückte ihnen entgegen. Jnbessen boten sie selbst die Hand zum Waffenstillstanb, währenb besten der Kaiser den größten Teil seines Heeres verabschiebete. Nach einiger Zeit aber brachen die Lombarden die Friedensunterhandlungen ab und griffen wieder zu den Waffen. Als der Kaiser eiligst die deutschen Fürsten zur Hilfe aufbot, versagte Heinrich der Löwe, der nicht länger seine Kräfte für des Kaisers Zwecke, sondern lieber im Interesse seines eigenen Landes verwenden wollte, treulos und undankbar seinem Lehnsherrn die Pflicht der Heeresfolge und ließ sich auch bei einer persönlichen Zusammenkunft mit dem Kaiser zu Chiaveuna (od. Partenkirchen?) nicht dazu bewegen, sondern kehrte, taub gegen alle Bitten desselben, nach Baiern zurück. Bei dieser Zusammenkunft suchte Heinrich seine Nichtteilnahme durch den Vorwand zu entschuldigen, er scheue den Bann (den er doch bisher nie gescheut hatte) und spüre die Gebrechen des Alters (und war doch erst 46 Jahre alt). Der Kaiser beschwor ihn bei seiner Lehnspflicht und bei seiner Neichsehre, ja er soll ihn sogar auf den Knieen gebeten haben. Heinrich, darüber betreten, hob ihn auf, blieb aber unbeweglich. Da sprach die Kaiserin zu ihrem Gemahl: „Stehet auf, lieber Herr! Ihr werdet einst dieses Tages und Hochmuts denken und Gott wird Euch helfen!" So schieden der Staufe und Welfe wieder als Feinde. Frische Trup-

7. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 170

1880 - Heidelberg : Winter
170 Kap. 24. § 122. Kaiser Heinrich Vi. (Zweiter Zug nach Italien.) fangen zu halten, bis für denselben jenes große (in § 139 erwähnte) Lösegeld entrichtet war, das er dann zu einem neuen Zuge nach Neapel verwandte. In Deutschland legte er den Kampf mit Heinrich dem Löwen dadurch bei, daß er diesen in seinem braunschweigisch-lüneburgischen Erbe bestätigte und dem ältesten Sohne desselben, Heinrich dem Schönen, die einstige Nachfolge in der rheinischen Pfalzgrafschaft versprach, die damals des Kaisers Oheim Konrad noch inne hatte. Derselbe willigte nach langem Sträuben in die Heirat seiner Tochter Agnes mit dem ritterlichen Welfen, dem die Mutter der Braut, Jrmingart, gewogen war; sie hatte hinter dem Rücken des Gatten die Tochter dem Welfen antrauen lassen, während der erstere sie dem König von Frankreich hatte vermählen wollen. Hierauf trat er seinen zweiten italischen Zug mit günstigen Aussichten an. Tancred hatte auf Verwendung des Papstes die Kaiserin Constanzia bald wieder frei gegeben und war einige Jahre darauf in Palermo mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes, Wilhelm's Iii, gestorben. Daher drang Heinrich mit Unterstützung der Pisaner und Genueser ohne Hindernisse in den italischen Süden ein, wo ihm nach furchtbarer Bestrafung der Stadt Salerno alle Städte, selbst Neapel und Palermo, huldigten. Kaum aber war er in Palermo gekrönt, als er viele sicilische Große, denen er aus die Aussage eines Mönchs eine Verschwörung gegen sein Leben Schuld gab, verhaften und teils blenden teils hängen oder spießen, teils lebendig vergraben oder verbrennen ließ. Selbst Roger's unmündiger Sohn wurde geblendet und nebst seiner Mutter _ und Schwester nach Deutschland in Haft gebracht, offenbar in der Absicht, den normannischen Königsstamm auszurotten. An dem Tage dieser Greuel, dem zweiten Weihnachtstage des Jahres 1194, gebar ihm Constanzia zu Salerno seinen Sohn Friedrich, an dessen Söhnen und Enkeln nachher die ewige Vergeltung Heinrich's Freveltat heimsuchen zu wollen schien. Wegen dieser Grausamkeit von seinen neuen Untertanen verwünscht und von der Kirche wegen Verleihung der mathildischen Güter an seinen jungem Bruder Philipp mit dem Bannfluch beladen, kehrte Heinrich im Besitze reicher Schätze nach Deutschland zurück und suchte im Gefühl verstärkter Macht die deutsche Reichskrone in feiner Familie erblich zu machen, das deutsche Reich also aus einem Wahlreich in ein Erbreich zu verwandeln, wobei er sich erbot, Apulien und Sicilien unauflöslich mit dem deutschen Reiche zu verbinden. Allein der Widerstand vieler weltlichen, vorzüglich aber der geistlichen Fürsten, insbesondere der Erzbischöfe von Mainz und Köln, vereitelte diesen Plan, und er mußte sich begnügen, für seinen dreijährigen Sohn Friedrich die Nachfolge im Reich zu erhalten. Während er sich hierauf in Sicilien mit dem Plane, sogar das griechische Kaisertum mit feinem Reiche zu bereinigen, beschäftigte, und schon einen Kreuzzug, der ihm zur Ausführung seines Planes dienen sollte, vorbereitete, starb er den 28. Sept. 1197 zu Messina an den Folgen eines kalten Trunkes nach starker Erhitzung unter Aeußerungen der „Reue über seine Sünden" im 32. Jahre seines Alters. Zwei Jahre zuvor, den 6. August 1195, war auch der alte Heinrich der Löwe gestorben. Er hatte sich zuletzt, der Kämpfe müde, in die Stille zurückgezogen und nnt Lesung alter Chroniken beschäftigt, auch durch manche fromme Werke für ferne Seele zu sorgen gesucht. Man hörte von dem sonst so Ungeduldigen keine Klagen über ferne körperlichen Schmerzen. Mit den Worten: „Herr, sei mir Sünder gnädig!^ gab er seinen Geist auf. Viele feiner Feinde freuten sich, wünschten aber tn der Folge Den Starken zurück. Er hinterließ drei Söhne, von denen Heinrich Braunschweig, Wu-

8. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 175

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 24. § 124. Kais. Friedrich Ii. (Empörung seines Sohnes Heinrich.) 175 dieser unerhörten Tyrannei vereinige. Um aber nicht wortbrüchig zu erscheinen, trat er nun wirklich trotz des Bannes und trotz des päpstlichen Verbots im I. 1228 den Kreuzzug wieder an, landete in Palästina und gewann Jerusalem, wo er sich die Krone auf's Haupt setzte (s. das Nähere in § 142); doch kehrte er schon nach einem Jahre auf die Nachricht, daß unterdessen ein päpstliches Söldnerheer tief in Apulien eingedrungen sei, nach Italien zurück. Binnen wenigen Wochen säuberte er sein Land von den päpstlichen „Schlüsselsoldaten" und nötigte den Papst 1230 zum Frieden von San Germano und zur Aushebung des Bannes. Der Friedensvermittler war der Deutschmeister Hermann von Salza. Während der nun folgenden sechsjährigen Ruhe ordnete Friedrich sein italisches Erbreich mit Hilfe seines klugen Kanzlers Peter de Vinea (auch Vincis, d. i. von Weingarten) durch eine zweckmäßige Gesetzgebung und hielt in Palermo einen durch den Geist der Kunst und Wissenschaft, aber auch durch morgenländische Pracht und Ueppigkeit ausgezeichneten Hof, dessen politische und sittliche Richtung dem Papste fortwährend ernstliche Sorge machte. Neapel und Sicilien hatten übrigens damals unter Friedrich die glücklichste Zeit, während Oberitalien wegen des schrankenlosen Nebermuts der lombardischen Städterepubliken in einer Zerrüttung war, die Friedrich auf dem Reichstag zu Ravenna vergeblich zu heben suchte. Die Besorgnis, es Möchten die Freiheitsbestrebungen dieser Städte auch die Städte und unabhängigen Gemeinden in Deutschland zu ähnlicher Widersetzlichkeit reizen, veranlaßte ihn zu den strengsten Gesetzen nicht nur gegen die zunftigen Corporationen und gegen die in den Städten sich umtreibenden Ketzer, sondern auch gegen den niedern Lehensadel, wogegen er die großen Reichsfürsten durch Erweiterungen ihrer Vorrechte begünstigte, ein Verfahren, das auch in Deutschland große Mißbilligung erregte. Ihm liegt auch der Untergang des freien friesischen Volks der Stedinger (an der Hunte und Jahde) zur Last, indem er den vom Erzbischof von Bremen gegen sie gepredigten Kreuzzug bestätigte. Daß übrigens Friedrich nicht allen Volksrechten abhold war, beweist sein den Sicilianern gegebenes Gesetzbuch, das auf normannischem (also germanischem) Rechte beruhte. Darin ließ er neben dem herkömmlichen Reichstage noch eine Vertretung der Städte (als eine „Art von Provinzialständen") zu, um dadurch die Nation zur Stütze gegen die päpstliche Lehenshoheit zu gewinnen. Seinen Freisinn bewies in anderer Weise sein Grundsatz: „die Wissenschaft muß der Gesetzgebung und Verwaltung zur Seite gehen". Unterdessen war sein Sohn Heinrich mündig geworden und hatte als Reichsverweser von Deutschland, aufgestachelt von seiner leichtsinnigen und ehrgeizigen Umgebung, eine Partei gegen seinen Vater zu bilden gesucht, so daß die größern deutschen Fürsten förmlich Klagen über ihn führten und sein Vater ihn ernstlich warnte. Weil Heinrich auch seinem Vater trotzte und sich sogar mit den aufrührerisch gesinnten Lombarden gegen ihn verbündete, ging Friedrich nach Deutschland, gewann die Anhänger seines Sohnes durch größere Begünstigungen für sich und brachte dadurch diesen zur Unterwerfung, worauf er ihm verzieh. Weil er ihm aber nicht mehr die volle Macht anvertraute, empörte sich Heinrich abermals. Da nahm ihn Friedrich gefangen, ließ ihn durch ein Fürstengericht verurteilen und verbannte ihn nach Apulien, wo er nach sechs Jahren in der Festung St. Felice starb (1242). Hierauf hielt der Kaiser Friedrich zu Worms mit fast orientalischer

9. Deutsche Geschichte - S. 42

1888 - Heidelberg : Winter
42 Friedrich I. Barbarossa. Papst Alexander Iii. Luguano. Herrschaft von der Ostsee bis zu den Alpen, vom Niederrhein bis zur Oder reichte. d. Zweiter Römerzug 1158 — 1162. Im Jahre 1158 unternahm Friedrich seinen zweiten Zng nach Italien. Derselbe war hauptsächlich gegen die lombardischen Städte gerichtet, in deren republikanischer Entwickelung Friedrich eine Beeinträchtigung seiner kaiserlichen Macht sah. Mit einem zahlreichen und kriegstüchtigen Heere erschien der Kaiser vor Mailand und zwang die Stadt zur Ergebung. Sodann ließ er sich durch den Ausspruch eines Kollegiums von Rechtsgelehrten säst sämtliche Hoheitsrechte der alten römischen Kaiser (s. §. 72 b) zusprechen und setzte in allen Städten deutsche Reichsvögte (Podestä) ein. Da aber Mailand sich widersetzte, wurde es geächtet; nach 2jähriger Belagerung wurde die Stadt erobert, zerstört und die Einwohner genötigt, sich in 4 Dörfern anzusiedeln. Die andern trotzenden Städte unterwarfen sich schnell, und die deutschen Podems wurden überall anerkannt. Oberitalien schien unterworfen. e. Dritter (1163) und vierter (1166) Römerzug. Klagen über die schrankenlose Habsucht und Willkür der Podestas veranlaßten Friedrich zum drittenmal, aber ohne Heer, nach Italien zu ziehen. Noch während seiner Anwesenheit daselbst traten die mächtigsten Städte Norditaliens, Venedig, Padua, Verona u. a. zu ein ein Bnnde (Veroneser Bund) gegen den Kaiser zusammen, so daß dieser nach Deutschland zurückkehrte, um Streitkräste zu sammeln (1164). — Zwei Jahre später erschien er wieder mit Heeresmacht in Italien und zwang die Stadt Rom znr Ergebung und den Papst Alexander Iii., der ihn in den Bann gethan, zur Flucht. Aber eine ausbrechende Pest nötigte ihn zu schleuniger Rückkehr nach Deutschland. f. Fünfter Römerzug (1174). Niederlage des Kaisers bei Segnano 1176. Die erlittenen Verluste erlaubten ihm erst nach 6 Jahren einen neuen Zug nach Italien zu unternehmen. In der Zwischenzeit hatte sich der Veroneser Bund zum lombardischen Bund erweitert. Mailand war wieder aufgebaut worden; auch hatten die Lombarden eine starke Festung am Tanaro angelegt, die sie dem Papst Alexander zu Ehren Alessandria nannten. Vergeblich versuchte Friedrich dieselbe zur erobern; er bedurfte des Zuzugs neuer Streitkräfte ans Deutschland und erwartete denselben hauptsächlich von Heinrich dem Löwen. Dieser aber verweigerte dem Kaiser unter allerlei Vorwänden die Heeresfolge. Daher erlitt der Kaiser in der Schlacht bei Legnano von beit Lombarden eine völlige Nieberlage. Rasch söhnte sich jetzt Friedrich mit dem Papste und den lombardischen Städten aus und bestätigte den letzteren int Frieden von Konstanz (1183) alle herkömmlichen Hoheitsrechte, wogegen sie des Kaisers Oberhoheit anerkannten. g. Zertrümmerung der Welfenmacht. Die Weigerung Heinrichs des Löwen ihn zu unterstützen hatte Friedrich gezeigt, von wo dem Königtum die größte Gefahr drohte. Daher forderte er nach feiner Rückkehr nach Deutschland Heinrich den Löwen viermal zur Verantwortung. Als er sich nicht stellte, that er ihn in die Acht und entsetzte ihn seiner Herzogtümer. Sachsen zerstückelte er in 2 Hauptteile und viele kleinere Gebiete und gab das ßanb östlich von der Weser, Ostfalen, dem Askanier

10. Deutsche Geschichte - S. 46

1888 - Heidelberg : Winter
46 Kreuzzug Friedrichs Ii. Mongolen in Deutsch!. Souveränität d. deutschen Fürsten. Aufschub des Kreuzzugs bis 1227. Diese Zeit benutzte Friedrich, um die gesetzlosen Zustände im Normauucureich zu ordnen. b. Der Kreuzzug Friedrichs Ii. 1228—1229. Als aber Papst Gregor Ix. den päpstlichen Stuhl bestieg, verlangte dieser die Ausführung des Kreuzzugs. Friedrich trat denselben zwar an, kehrte aber am dritten Tage wegen Erkrankung wieder zurück. Da that ihn Gregor, der darin nur Verstellung sah, in den Bann. Im folgenden Jahre nahm Friedrich, obwohl noch im Banne, den Kreuzzug wieder aus (1228) und gewann durch Unterhandlung mit dem Sultan Alkämel von Ägypten alle heiligen Örter sowie die Krone von Jerusalem. Unterdessen eroberte der Papst den größten Teil des süditalischen Festlandes. Aus die Nachricht hiervon kehrte Friedrich aus dem Morgenland zurück, vertrieb die päpstlichen „Schlüsselsoldaten" und zwang den Papst im Frieden von Sau Germano (zwischen Rom und Neapel) 1230 zur Aushebung des Bannes. Die folgenden 6 Jahre der Ruhe verwandte er aus den weiteren Ausbau seines sicilischeu Erdreichs, das unter guten Gesetzen und trefflicher Verwaltung wunderbar gedieh. e.°Begründuug der fürstlichen Landeshoheit in Deutschland. Um die Verhältnisse in Deutschland, wo er seinen jungen Sohn Heinrich unter Vormundschaft als Reichsverweser eingesetzt hatte, kümmerte sich Friedrich wenig. Norddeutsche Welt- und Kirchenfesten und die freien niedersächsischen Bauern mußten sich allein der immer weiteren Ausbreitung Dänemarks erwehren und befreiten durch die blutige Schlacht bei Born-höved (1227) ganz Nordalbingim von der dänischen Herrschaft. Und als i. I. 1241 die Mongolen, welche aus Ostasien in Rußland und Ungarn eingedrungen waren, jetzt in Schlesien erschienen, war es nur Herzog Heinrich Ii. der Fromme von Breslau, der sich ihnen entgegenstellte. Dieser wurde zwar bei Liegnitz besiegt, aber die Mongolen kehrten wieder nach dem Osten zurück. Inzwischen trug sich der Reichsverweser Heinrich mit dem Gedanken einer Empörung gegen seinen Vater; zu diesem Zweck buhlte er um die Gunst der Reichssürsten und schloß einen Bund mit den lombardischen Städten. Den deutschen Fürsten, die bisher innerhalb ihrer Territorien nur die Amtsbefugnisse der früheren Grasen besessen hatten, räumte er allgemein die wichtigsten Hoheitsrechte ein und vernichtete so die Kraft des Reichs zu gunften seiner ehemaligen Beamten, aus denen jetzt mit Landeshoheit ausgestattete Fürsten („Landesherrn") wurden. Friedrich wußte den Umtrieben seines Sohnes nicht anders zu begegnen, als indem er diese Zugeständnisse auch seinerseits bestätigte. d. Friedrichs Kampf mit den lombardischen Städten und dem Papste. Zur Rache sür den Bund, den die lombardischen Städte mit seinem aufrührerischen Sohne Heinrich geschlossen hatten, war Friedrich entschlossen, einen Vertilgungskamps gegen Italiens Bürgerfreiheit zu führen. Gleich zu Anfang besiegte er die Mailänder bei Cortenuova (zwischen Mailand und Brescia). Aber durch seine Erklärung, alle italischen Länber dem Reiche wieber gewinnen zu wollen, machte er sich auch den Papst zum Feind, der einen Bund mit den Lombarden schloß und den Kaiser in den Bann that. Papst Jnuocenz Iv. entwich nach
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