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1. Geschichte des Mittelalters - S. 31

1901 - München [u.a.] : Franz
Karls d. Gr. Zug gegen die Mauren.— Entscheidung der Sachsenkriege. 31 ließen, dem Könige Tribut und der Geistlichkeit den Zehnten entrichteten: Widllkilld war mit seinem Anhang zum Dänenkönig entwichen. Karls d. Gr. Zug gegen die Mauren 778. Auf dem Reichstage zu Paderborn 777 erschienen arabische Gesandte ans Spanien, um Karl d. Gr. zur Einmischung in die dortigen Verhältnisse zu bewegen. Gegen den Kalifen von Cordova ^) rief nämlich der arabische Statthalter von Barcelona Karl d. Gr. zu Hilfe?) Dieser zog im Jahre 778 durch die baskischen Gebiete nach Spanien, drang bis Saragossa vor und kehrte nach Empfang von Geiseln zurück. Als er schon uach Gallien abgezogen war, wurde die Nachhut seines Heeres von den Basken in den Pyrenäen übersallen und großenteils niedergemacht, darunter auch der Markgraf Noland, ein Lieblingsheld der mittelalterlichen Sage und Dichtung?) Die Kämpfe zwischen Franken und Arabern dauerten bis über 800 hinaus; schließlich richtete Karls Sohn Ludwig der Fromme südlich der Pyrenäen die „spanische Mark" ein, welche zur Hauptstadt Barcelona hatte. 1 Entscheidung der Tachsenkrrege 78?1. Durch die Nachricht vom Unfalle der Franken in den Pyrenäen ermutigt, hatte Widukind seine Landsleute von nenem zum Abfall vou Reich und Christentum gereizt und sie nach Zerstörung der Kirchen im Sachsenlande bis an den Rhein geführt, wo das ganze User von Deutz bis ins Lahnthal verwüstet wurde. Karl unterwarf diesachfen aufs neue, aber bald darauf wurde ein fränkisches Heer von ihnen am Süntelberge vollständig aufgerieben. Da eilte der König selbst herbei und fetzte durch fein bloßes Erscheinen alles in Schrecken. Auf Karls Verlangen wurden die Rädelsführer der letzten Empörung ausgeliefert und wegen Treubruchs bei Verden a/Aller enthauptet. Diese Streuge erzielte jedoch das Gegenteil von Karls Absicht: er wollte die Sachsen von jeder weiteren Empörung abschrecken; nun aber stand der ganze Stamm gegen ihn auf, geführt von dem kriegs- ’) Das Kalisat v. Cordova blühte um d. I. 1000 iu Wissenschaft und Kunst. Die Universität Cordova pslegte im 10. bis 13. Jahrhundert vor allem die Naturwisseuschafteu (Chemie und Medizin) und ganz besonders die Mathematik („Algebra" — „arabische" Zissern). Im 13. und 14. Jahrhundert erstand auch der Prachtbau der Alhambra in Granada. 2) Bild: Karl d. Gr. empfängt eine maurische Gesandtschaft (Lohmeyer I, 2). 3) Rolaud ist der Held des altfranzösischen Volksepos: „Chanson de Roland“ (— Rolandslied), ins Deutsche übersetzt vom Pfaffeu Konrad im 12. Jahrhundert. — Uhland: „Klein Roland", „Roland Schildträger". — Rolandssäulen in Bremen und anderen Städten als Sinnbild der städtischen Freiheit und Gerichtsbarkeit. Karls d. Gr. Zug uach Spauien 778. Roland. Spanische Mark. Schlacht am Süntelberg 782. Blutbad von Verden.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 39

1901 - München [u.a.] : Franz
Die deutschen Karolinger. Deutschland 882 wieder vereinigt war. Dazu erhielt er die Kaiserkrone (Karl Iii.) und endlich (884) wählten ihn auch die West-sranken, die damals von dem noch unmündigen Karolinger dieser Linie (Karl dem Einfältigen) keinen Schutzs gegen die Normannen erwarten konnten, zu ihrem König, so daß Karls d. Gr. Reich säst ganz wiederhergestellt war. Als die Normannen jedoch Paris belagerten und Karl den Frieden von ihnen erkanste, setzten ihn die Westfranken ab. Daraus fielen auch die deutschen Großen von Karl dem Dicken ab und erhoben feinen Neffen, Arnuls, der bisher in Kärnten geboten hatte, zum König 887. Karl der Dicke starb schon 888. Arnuls 887—899 war der letzte kräftige Karolinger, der über Deutschland regierte. Er s ch l u g die Normannen, die sich dauernd in den Niederlanden festzusetzen suchten, bei Löwen a/Dyle 891 so, daß sie Deutschland künftig mieden?) Auch gegen die Slaven (Tschechen) im Osten des Reiches kämpfte Arnulf mit Glück. Nach seiner Rückkehr aus Italien, wo er sich hatte zum Kaiser krönen lassen, fing er zu kränkeln an und starb 899 zu Regensburg, das seine Residenz gewesen. Die Großen erkannten den erst sechsjährigen Sohn Arnulfs, Ludwig das Kind (899—911), als König an. Für ihn übernahm die vormundfchaftlichc Regierung der Erzbischof Hattos von Mainz, ein Mann, der mit Strenge der allgemein einreißenden Verwirrung zu steuern suchte. Nach dem Tode des kraftvollen Arnulf brachen nämlich die Magyaren, das dritte Volk mongolischer Herkunft, das seit der Völkerwanderung in den Theißebenen eine neue Heimat fand, über die Grenze ein und plünderten und verwüsteten Deutschland auf schreckliche Weise. Da von der Reichsregierung gegen sie kein nachhaltiger Schutz zu erwarten war, wühlte sich wieder jeder deutsche Stamm den kriegstüchtigsten Großen aus seiner Mitte zum Herzog, der zunächst die Abwehr der Ungarn zu leiten hatte, dann aber auch alle Regierungsgewalt in seine Hand bekam. So lebte in Deutschland das von Karl dem Großen beseitigte Volksherzogtum wieder auf. — Am meisten hatte unter den Ungareinfällen seiner Lage nach Bayern zu leiden. Hier übernahm die Verteidigung des Landes der tüchtige Markgraf Lintpold der Schire, der jedoch (907) mit dem größten Teil des bayerischen Heerbannes in einer Schlacht gegen die Ungarn fiel?) woraus diese die J) Da sie auch durch Alfred d. Gr. von England fern gehalten wurden, so machten sie auf ihren „Wikingerschiffen" desto häufigere Einfülle in Frankreich, so daß ihnen der französische König schließlich die Normandie (i. I. 911) überlasten mußte. 2) Vergl. die Sage vom Mäuseturm. 8) Engleder und ^Stöckel, Vaterländische Geschichtsbilder: „Luitpold im Kampfe gegen die Ungarn 907" nach W. Rögge. — Gedicht: „Herzog Luitpolds Tod" von Fr. Beck. Arnulf 887—899. Ludwig das Kind 899—911.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1901 - München [u.a.] : Franz
•38 Befestigung der nationalen Reiche in Deutschland und in Frankreich. Teilung des karolingischen Reiches 843. tftcunn war ßuötotg her Fromme tot, so brach unter feinen Söhnen offene Feindschaft aus: Lothar, der schon 817 zum Kaiser ernannte Erstgeborene, kämpfte für die Einheit und Unteilbarkeit des Reiches, Ludwig und Karl verlangten eine Teilung desselben. In diesem Bruderkrieg siegten die beiden letzteren Vertrag von und nötigten Lothar endlich zur Nachgiebigkeit. Zu Verdun wurde ^erdun 84d. das karolingische Reich 843 geteilt: Lothar erhielt Mittel- und Oberitalien, dann einen Strich Landes vom Golfe dü Lion bis zur Nordsee, der westlich im allgemeinen durch Rhone, Saone, Maas und Schelde, östlich durch Alpen und Rhein begrenzt war; Ludwig d e r ^ Deutsche erhielt alle Gebiete östlich von Lothars Anteil (nebst Speier, Worms und Mainz), d. i. Ostsranken, später Deutschland genannt; Karl der Kahle alles westlich vom Reiche Lothars gelegene Land, d. i. West franken, später Frankreich genannt. r. Deutsche Periode $45—;tz5o. Befestigung der nationalen Reiche in Deutschland und in Frankreich um 870. Kaiser Lothar teilte 855 sein Reich unter seine Söhne und starb noch im selben Jahr. Sein gleichnamiger Sohn Lothar 11. beherrschte die zwischen den Reichen Ludwigs des Deutschen und Karls des Kahlen liegenden Gebiete, die nach ihm Lothringen y^ilung zu genannt wurden. Als er starb, wurde zu Merseu bei Maastricht -taun <0. §70 Reich Lothars Ii. so geteilt, daß die nordöstlichen, vorwiegend deutsch redenden Gebiete um Rhein und Mosel zu Ludwigs des Deutschen, die südwestlichen, burgundischen und in der Folge ganz französischen Gebiete zu Karls des Kahlen Reich geschlagen wurden?) Tie deutschen Karolinger 843—911. Von 843—876 stand Deutschland unter der Regierung Ludwigs «43—876 ^ Deutschen, der es mit Kraft und Einsicht gegen feine Feinde, dien 0 rmannen und Wenden (besonders die tschechischen Mähren), verteidigte.") Frankfurt a./Main und Regensburg waren feine ^876—887^ Lieblingssitze. Sein jüngster Sohn Karl der Dicke, gerade der uu-1 r tüchtigste, überlebte seine Brüder und erbte ihre Länder, so daß *) Es wurde also das von den Deutschen bewohnte linke Rheinuser Deutschland zugesprochen. Vergleiche damit die Zurückgewinnung Lothringens i. I. 1870. 2) Der Mönch Ctiried von Weißenburg (im Elsaß) widmete sein Evangelienbuch („Christ") Ludivig dem Deutschen.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 119

1901 - München [u.a.] : Franz
Bayern unmittelbar unter den Karolingern. 119 Bayern unmittelbar unter den Karolingern 788—911. Mit der Absetzung des agilolfingischen Hauses hob Karl d. Gr. das Volksherzogtum in Bayern ganz auf und stellte dieses Land unter fränkische Grafen. In seinen Kämpfen mit Fränkische den Awaren rückte er die Grenze Bayerns und Deutschlands Grafen, weiter nach Osten, indem er zwischen Enns und Raab die sog. awarische Mark oder die bayerische Ostmark errichtete. Ostmark. Seit Ludwig dem Deutschen blieb Bayern das eigentliche Hauptland derjenigen karolingischen Linie, die durch den Vertrag ^ Bayern von Verdun 843 noch Alamannien, Franken und Sachsen mit H^umen Thüringen dazu erhielt. Regensburg (zeitweise auch Frank- ^ard^nger-furt a. M.) konnte als Hauptstadt dieses Reiches der „Ostfranken" (d. i. Deutschen) gelten. Als dessen Krone an den letzten deutschen Karolinger, Ludwig das Kind, gekommen war, hatte Bayern Ungarn- itnd Deutschland unter den Einfällen der heidnischen Magyaren zu leiden, zu deren Abwehr der jugendliche König zu schwach war. Auch der über einige Marken gebietende Stammvater des Schirenhauses, Markgraf Liutpold, fiel in einer großen Schlacht gegen die Ungarn an der Donau 907, worauf diese die Ostmark an sich rissen. Sein Sohn Arnulf (907—937) trat an die Spitze des bayerischen Stammes, in welchem die herzog-Ixd)e Gewalt nach dem Aussterben der Karolinger (911) wiederauf l e b t e. Bayern unter dem Stammesherzogtum der Schiren 911—947. Herzog Arnulf,, rächte den Tod seines Vaters an den Ungarn, ( Arnulf indem er ihnen bei Otting am Inn 913 eine Niederlage beibrachte. 911—937. Vor König Konrat) I., der auf die Abschaffung des Stammes-Herzogtums ausging, mußte er zwar zweimal aus dem Lande fliehen, behauptete aber sein Herzogtum und wurde in dessen Besitz von Konrads Nachfolger Heinrich I. anerkannt, nachdem er diesem als König vor Regensbnrg gehuldigt 921. Auch Heinrichs Sohne Otto dem Großen blieb Arnulf treu. Als jedoch Arnulfs Sohn Eberhard dem König die Huldigung verweigerte, Eberhard entsetzte ihn Otto d. Gr. des Herzogtums und verlieh es dessen 937—938. Oheim Berchtold, der die Ungarn bei einem neuen Einfall auf der Berchtold Welser Heide an der Traun 943 schlug. Nach Berchtolds Tod 938—947. (947) gab Otto d. Gr. Bayern an seinen eigenen Bruder Heinrich, mit dem die Reihe der Amtsherzöge aus verschiedenen Stämmen beginnt.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1901 - München [u.a.] : Franz
Karl der Kühne von Burgund. — Übersicht der franz. Gesch. Karl der Kühne von Burgund. Burgund hatte sich im letzten Jahrhundert zum mächtigsten Fürstentum in Frankreich aufgeschwungen. Denn seine Herzoge hatten zur Bourgogue noch die Franche-Comte oder die Freigrasschast Die Herzöge Burgund und die N i e d e r l a n d e nebst Luxemburg erworben, die von Burgund, mit ihren gewerbetreibenden Städten damals die reichsten Länder Europas waren. Der letzte von ihnen, Karl der Kühne (1467—1477), trug sich mit dem Plane, seine Besitzungen noch zu erweitern und den Königstitel dasür zu erwerben. Hiedurch geriet er in unglückliche Kriege, namentlich mit den Schweizern, die ein bur- Die Schweizer, gundisches Heer vor den Mauern von Nancy vernichteten, wobei Karl Karlderkühne der Kühne selbst das Lebeu verlor (1477). Die burgundische t 147'• Macht zerfiel, da Karl keinen Sohn hinterließ. Die Bonrgogne zog der französische König als erledigtes Lehen ein, die Frei- Die Nieder-grasschast und die Niederlande brachte Karls des Kühnen^kommen Tochter Maria ihrem Gemahl Maximilian zu, dem Sohne £Q£§bui!Lr. Friedrichs Iii. Auf Maximilian beruhte nun überhaupt die Hoffnung des Maximilian, habsburgischen Hauses. Erbesiegte die Franzosen, welche ihm die Niederlande entreißen wollten, und vertrieb die Ungarn aus Wien und Niederösterreich. Da er in demselben Jahre auch Tirol erhielt, kamen beim Tode Friedrichs Iii. wieder alle habsburgischen Besitzungen unter einen Herrn, den jugendlich rührigen Maximilian, der seinem Vater auch als Kaiser (Max 1. 1493—1519) folgte und als der letzte deutsche König des ausgehenden Mittelalters wegen seiner glänzenden Eigenschaften gern der letzte Ritter genannt wird. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Frankreichs im Mitte! alter. Im Altertum war Frankreich von den keltischen Galliern be- Gallier, wohnt, die durch Cäsar 58—51 v. Chr. dem römischen Reich unter- Römer, worsen wurden und rasch römisches Wesen annahmen. Während der Völkerwanderung drangen die Franken ein, welche bald die Herren Franken, von ganz Gallien und einem großen Teil von Deutschland wurden. Aus diesem Frankenreich, das unter den Merowingern, später unter den Karolingern stand, löste sich durch den Vertrag von Verdun 843 ein eigenes französisches Reich oder Frankreich, das noch bis 987 unter einer Linie des karolingischen Hauses staud. 911 nahm Karolinger Karl der Einfältige die in das Mündungsland der Seine ein- 843—987. gedrungenen Normannen zu Vasallen an, die bald im französischen Volk aufgingen. — Wie unter den letzten Karolingern Capetinger blieb die Macht des Königtums auch unter den ersten Capetingern, 987—1328.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1901 - München [u.a.] : Franz
Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. 113 Azin court 1415, worauf er mit der Hand von Karls Vi. Tochter die Zusicherung der Thronfolge in Frankreich erhielt. — Karl Vii. Karl Vii. um herrschte nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters nur südlich 14°0, der Loire, während alles übrige Land den Engländern gehorchte, die 1429 auch Orleans angriffen. Da trat ein begeistertes Hirtenmädchen aus Dom Remy in Französisch-Lothringen, Jeanne Jeanne d'arc/) an die Spitze der Franzosen, rettete Orleans und ge- d Arc. leitete Karl Vii. mitten durch feindliches Gebiet nach Reims, wo er gekrönt wurde. Später von den Engländern gefangen genommen, wurde sie auf dem Marktplatze von Rouen als Here und Ketzerin verbrannt. Nichtsdestoweniger ist ihr Anstreben der Wendepunkt im Kampfe der Franzosen mit den Engländern, welch letztere alle Eroberungen in Frankreich bis aus Calais und die normannischen Inseln verloren und bald nach 1453 durch Ausbruch des Krieges der roten und der weißen Rose an jeder Wiedereroberung französischen Gebietes gehindert wurden. — Ludwig Xi. zog nach dem Untergange Karls des Kühnen die Ludwig Xl Bourgogue ein und hob die Macht der Krone den großen Vasallen 11 m 1 j u• gegenüber so, daß bereits gegen Eube des Mittelalters der Grund zur unumschränkten Monarchie in Frankreich gelegt nmr. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. Im Altertum war England von den keltischen Britannen be- Britanneu. wohnt, die 44—88 der römischen Herrschaft unterworfen wurden. Römer. Während der Völkerwanderung drangen 449 die Angelsachsen ein Ar,gelsachsen. und gründeten mehrere Reiche, die 827 zu dem Königreich England, d. i. Angelland, vereinigt wurden. Der bedeutendste unter den angelsächsischen Königen (827 bis ... 1066) war Alfred der Große (um 888), der vorletzte derselben 'H tömcflcuh Eduard der Bekenner, der in verwandtschaftliche Beziehung zu 827—1066. dem Herzog der Normandie trat und normannische Günstlinge an seinen Hos rief. Nach seinem Tod wurde Harald zum König erhoben, aber bald von Herzog Wilhelm von der Normandie in der Schlacht bei Hastings 1066 besiegt, wo Harald fiel?) Wilhelm „der Eroberer" ließ sich im Westrninster zu London krönen und errichtete eine Gewaltherrschaft, indem er die angelsäch- Norman-sischen Großen ihrer Güter beraubte und ihre Besitzungen an seine normannischen Ritter vergab. Durch diesen sremden Lehensadel io66°—1154. wurden die unterworfenen und hart bedrückten Angelsachsen im ’) Schillers Trauerspiel „Die Jungfrau von Orleans." ") Gedicht: „Tailleser" von Uhlaud. Stöckel-Ullrich, Mittelalter. §

7. Geschichte des Mittelalters - S. 24

1901 - München [u.a.] : Franz
Stärkung der königlichen Gewalt. Entartung der späteren Merowinger. Fredegunde und Brunhilde. Majordomus Pippin. Germanische Reiche. Eindringen der Slaven. 24 Erweiterung des fränkischen Reiches. - Ergebnisse der Völkerwanderung. T hü rin g^e rund Bayern; selbständig standen ihm hier jetzt nur noch die «Lachsen und die Friesen gegenüber. J F Mit der Ausbreitung der Franken über Gallien war naturgemäß eine Stärkung der königlichen Gewalt verbunden; vor allem erschien Chlodowech durch Annahme des ihm von Byzanz vermachen" Kaisers ^ ^ ®teödertreter ober Nachfolger des rö= Wenn auch das Reich unter Chlodowechs Söhnen und Nachfolgern seme Grenzen immer noch erweiterte, so zeigten sich doch im wdm^pa? i ^F p u^ e n tie f e n V e rsalles. Selten wurden ohl Recht und Billigkeit so mit Fufzen getreten, nahmen Sinn-Kchkelt und Sütenlojtgm so überhand als im damaligen Gallien. Hierin gingen gerade die Könige und ganz besonders die beiden Königinnen Fredegunde und Brunhilde aus Chlodowechs Stamm ihren Unterthanen voran. Sie ergaben sich immer mehr einem weichlichen Leben und walzten alle Regrerungslasten ans die Schultern ihrer Hosbeamten, unter denen der Majordomus oder Hausmeier schließlich der mächtigste, der Vertreter des Königs, ja der eigentliche Regent des Reiches wurde. Das Reich löste sich mehr und mehr in die vier Bestandteile. Austrasien, d. i. Ostland, das sich von Schelde und Jjtoas bis tn die Rhemgegendm erstreckte, Neustrien (= Neu-toeffcta, d. i das neu im Westen eroberte Land) zwischen Loire und Ärmelmeer, Aquttanten, das den Westgoten abgenommene Gebiet zwischen Lmre und Pyrenäen, und Burgund, die Rhonegegenden. m1-J i Q etit ^klt sich deutsches Wesen, in den drei anderen Jtetchötetlen romanisierten sich die Franken und Burgunder mehr und Ehr und gingen so der deutschen Nationalität verlustig. Diese Trennung gefährdete den Fortbestand des fränkischen Reiches. Die Gefahr wurde jedoch dadurch beseitigt, daß Pippin der Mittlere sich zum alleinigen Majordomus machte (um 700) und diese Würde in feinern Hanse vererbte. Ergebnisse der Völkerwanderung. Die Völkerwanderung hat in Europa die bedeutendste Umgestaltung herbeigeführt, indem sie unsern Erdteil so unter drei große Völker-verteilte, wie wir es im wesentlichen noch heute finden. Wahrend die Karte Europas vorher ein einziges großes Reich, nämlich das römische, aufweist, wurde dieses letzte und mächtigste von den Weltreichen des Altertums durch die Völkerwanderung zerstört, und auf fernen Trümmern entstanden neue und zwar germanische Reiche Die Germanen gaben alle Länder östlich der Elbe und des auf und rissen das vorher römische Westeuropa an M. Während in die von den Germanen verlassenen Gebiete die bis dahin noch unbekannten Slaven nachrückten, blieb jedoch auch

8. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1901 - München [u.a.] : Franz
Absetzung des Bayernherzogs Tassilo. — Karls Awarenkriege. gewandten Widnkind, und kämpfte den Entscheidungskampf für feine Freiheit. Aber Karl siegte durch feine überlegene Kriegskunst bei Schlacht an Detmold und entscheidend an der Hase 783. Da er auch ganze der Hase 783. Dorsschaften in audere Reichsteile verpflanzte und die Lücken im Sachsenland mit Franken ausfüllte/) mußten sich die Sachsen schließ-Unterwerfung lich unterwerfen. 785 erschien ihr tüchtigster Führer Widnkind Wrdukinds. Qm Hoflager Karls, huldigte ihm und ließ sich taufen?) Das gauze Sachsenland wurde dem fränkischen Reich einverleibt. Karl stiftete 8 Bistümer daselbst, worunter das später zum Erzstift erhobene Bremen das wichtigste wurde. Absetzung ves Bayernherzogs Tassilo 788. Die erste Einigung aller deutschen Stämme wurde noch während der Sachsenkriege Karls in Frage gestellt durch die Versuche des Bayernherzogs sich selbständig zu machen. Er wurde von einem Gericht fränkischer Großen wegen Herisliz (Fahnenflucht) zum -iobe verurteilt, von Karl aber mit dm ©einigen ins Klo st er verwiesen. Danach setzte Karl keinen Herzog mehr über Bayern, sondern ließ das Land durch Grasen verwalten. Karls Awarenkriege 791—799. Die Awaren. Nach Tassilos Sturz sielen die mongolischen Awaren aus Ungarn über die Enns in Bayern ein. Karl leitete den Krieg, das erste gemeinsame Unternehmen der geeinten deutschen Stämme, anfangs selbst. Im Laufe des Kampfes faßte er den Versuch eines Plan, Donau und Main durch einen Kanal3) zu verbinden, Tonau-Mam- um leichter Kriegsbedarf nachliefern zu können, mußte aber wegen 'lstust ' 1 der Schwierigkeit der Sache davon abstehen. Das eroberte Land von der Enns bis zur Raab schlug Karl zu seinem Reich, indem er daselbst eine Mark einrichtete, welche die awarische oder, weil sie Die^bayerische größtenteils Bayern als Ansiedler erhielt, die bayerische Ostmark Ostmark, genannt wurde. So erweiterte Karl das bayerische und damit das deutsche Sprachgebiet nach Osten und legte den Keim zum späteren Österreich. Entstehung des mittelalterlichen Kaisertums 800. Infolge seiner Kriege beherrschte Karl d. Gr. ein Reich, wie es seit dem Untergange des römischen in Europa nicht mehr bestanden; es erstreckte sich vom Ebro bis zur Theiß, von der Eider *) Z. B.: Sachsenburg bei Frankenhausen in Thüringen und Sachsenhausen bei Frankfurt a. Main. — Gedicht von A. Kopisch : Frankfurt am Main. 2) Gedicht: „Das weiße Roß" von M. v. Oer. S) Die „Fossa Carolina“ (Karlsgraben) in der Nähe der Station Grön-hard bei Weißenburg am Saud ist ciit Überrest des damals begonnenen Werkes, das erst durch Ludwig I. von Bayern 1836—1845 vollendet wurde.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1901 - München [u.a.] : Franz
Ludwig der Fromme. 37 und Kaiser.) Durch feine Kriege, namentlich gegen die Sachsen, führte er die ganze Nation dem Verbände der Christenheit zu und vereinigte zum ersten Male alle deutschen Stämme zu einem einzigen Reiche, wodurch er den Grund znm späteren deutschen Reiche legte. Durch die Kaiserkrönung empfing er die kirchliche Weihe als Oberhaupt der christlich-germanischen Völker, und wurde vom Hofe zu Byzanz als Kaiser des Abendlandes anerkannt. Karl wurde bald . eine Lieblingsgestalt der Sage, und die Karl in enge mittelalterlichen französischen Dichter feierten ihn, namentlich in u- Dichtung, ihrem Volksepos, dem Rolandsliede, als ihren Nationalhelden und priesen feine und feiner zwölf Paladine (Helden) große Thaten. Auch im deutschen Volk lebt sein Andenken fort; vergleiche die Sage von dem im Untersberg bei Salzburg schlafenden Kaiser Karl. (Sieh Seite 31, Anmerkung 3.) Ludwig der Fromme 814—840. Ludwig der Fromme, der Sohn und Nachfolger Karls d. Gr., Fürsorge f. d, bethätigte vor allem eine lebhafte Fürsorge für Christentum Christentum, und Kirche. So gründete und bereicherte er Kirchen und Klöster und nahm die nordische Mission (des Hl. Ansgar) unter seinen Schutz?) Der Regierung feines weiten Reiches zeigte er sich nicht gewachsen. Um die Verantwortlichkeit dafür nicht allein tragen zu müssen, Reichsgrundnahm er seinen ältesten Sohn Lothar zum Mitregenten an Seeh- und übertrug dem jüngeren, Pippin, die Verwaltung Aquitaniens, dem jüngsten, Ludwig dem Deutschen, die Bayerns. Als ihm später von seiner zweiten Gemahlin ein vierter Sohn, Karl Ludwigs der Kahle, geschenkt wurde, suchte er diesem auch einen Teil des zweite Ehe. Reiches zuzuwenden, was die drei Söhne erster Ehe mit Mißtrauen erfüllte und mehrmals zum Ausstand trieb?') 833 vereinigten sie sich zu einer gemeinsamen Unternehmung gegen ihren Vater. Ludwig zog mit einem Heere gegen sie und lagerte sich ihnen gegenüber in der Ebene von Kolmar im Elsaß, die nachmals das Lügenseld Das „Lügenbenannt wurde. Hier mußte sich Ludwig in die Gewalt feiner Söhne geben; Lothar zwang ihn sogar zu einer öffentlichen Kirchen- 10 nun büße. Auch nachdem seine beiden Söhne Ludwig der Deutsche und Pippin den Kaiser wieder in die Regierung eingesetzt hatten, hörten die Streitigkeiten zwischen ihm und feinen Söhnen bis zu seinem Ludwig der Tode nicht ans. Erstarb auf einer Rhcininfel bei Ingelheim 840?) Frommef840. *) In seinem Auftrag soll der Heliand gedichtet worden sein. 2) Wildenbruchs Drama: „Die Karolinger." 3) Gedicht: „Ludwigs des Frommen Tod" von A. v. Stoltersoth.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 267

1889 - München : Franz
bersicht der geschichtlichen Entwicklung Frankreichs bis 1666. 267 Ludwig Xi. (1461 1483), aberglubisch und treulos, aber Ludwig Xi. staatsklug, fhrte noch als Dauphin 1444 die Armagnacs gegen die um 1477-Schweizer bei St. Jakob a /Birs, hob als König die Macht der Krone den groen Vasallen gegenber und zog nach dem Untergange Karls des Khnen die Bourgogne als erledigtes Kronlehen ein. Ludwig Xii. (14981515) erobert im Bunde mit Ferdinand Ludwig Xii. dem Katholischen von Aragonien das Knigreich Neapel, aus welchem um 150-die Franzosen jedoch bald darauf von ihren eigenen Bundesgenossen durch die Schlacht am Garigliauo (1504) verdrngt werden. Franz I. (15151547), ritterlich, prachtliebend, eroberungsschtig, Franz i. seit nimmt 1515 durch den Sieg von Marignano das Herzogtum Mailand 1515-ein, das er 1525 durch die Niederlage von Pavia an Karl V. verliert, behauptet dagegen in den vier Kriegen gegen Karl die Bourgogne. Ein Feind der Protestanten im eigenen Land, untersttzt er dieselben doch in Deutschland gegen den Kaiser, und verbndet sich gegen diesen sogar mit dem Sultan der Trkei (Soliman 1520 1566). Heinrich Ii. (15471559) entreit Metz, Tonl und Verduu Heinrich Ii. dem rmischen Reiche 1552, Calais 1558 den Englndern in einem um 1555-Kriege gegen die mit diesen verbndeten Spanier. Mit seinen Shnen starb die Linie Valois aus. *) Heinrich Ii. f 1559. Anton von Bourbon. Gemahlin Katharina von Medici. Maria Stuart Franz Ii. Karl Ix. Heinrich Iii. Margaretha Heinrich Iv. f 1610. t 1560. f 1574. f 1589. Auf Heinrich Ii., der an einer im Turnier erhaltenen Verwundung starb, folgten nacheinander seine drei Shne. Unter dem mittleren der-selben, Karl Ix. (15601574), begannen die Hugenottenkriege Karl ix. mit 15621598. Von Anfang an hatte der franzsische Hof Partei gegen 157a die Reformation ergriffen, fo da der Frankreich ungehrige Reformator Calvin (aus der Picardie) aus seinem Vaterlande flchten mute. In der kleinen Republik Genf fand er eine zweite Heimat, der die er um 1540 eine geistliche und weltliche Diktatur erhielt. Von der Schweiz aus verbreitete sich seine Lehre auch nach Frankreich, wo deren Anhnger-Hugenotten 2) genannt wurden. Da deren Zahl rasch zunahm, der Hof jedoch ihre Lehre nach wie vor verbot, und das katholische Herzogshaus der Guisen mit dem kabmisch gewordenen Hause Bourbon in Ri-valitt um den politischen Einflu in Frankreich geriet, war der innere Friede bald gefhrdet. Als 1562 eine Anzahl Protestanten, die zu Hugenotten-Vassy (in der Champagne) sich in einer Scheune zum Gottesdienste ver- kriege sammelt hatten, von dem Gefolge des Herzogs (Franz) von Guise er- 15621598. mordet wurde, brach der offene Krieg zwischen den beiden Religions-parteien aus. An die Spitze der Hugenotten traten der Admiral3) Coligny und zwei Verwandte des kniglichen Hauses, der Prinz *) Vgl. die drei Nachfolger Philipps Iv. des Schnen! 2) Da sie heimlich, auch bei Nacht, sich zu ihren religisen bungen zusammen-fanden, sollen sie nach dem König Hugo Capet genannt worden sein, von dem sich das Volk erzhlte, da er des Nachts in den Straen von Tours umgehe. 3) Frher auch fr Befehlshaber zu Land gebraucht.
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