Madagaskar und die Maskarenen.
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Boden nicht arm an Mineralschätzen. Gegenwärtig wohnen bereits 700
Europäer in der Kolonie. Zu ihnen gehören auch die Sendlings der
rheinischen Missionsgesellschaft, die schon über 50 Jahre hier mit Ersolg
gearbeitet haben.
Madagaskar und die Maskarenen.
Dem ungegliederten Erdteil Afrika sind im Osten mehrere Inseln §199.
vorgelagert. Zu ihnen gehört Madagaskar, durch die Straße von M o z a m- Mab--
biqne vom Festland getrennt. Die Insel, welche größer als Deutschland °
ist, wird in der Osthälfte von Gebirgen erfüllt. Hier bedecken üppiger Wald
und tropische Vegetation den Boden. Der Südostpassat bringt dieser Küste
Regen in Fülle. Aber ans der Leeseite der Gebirge vermindert sich der
Niederschlag, und das Land geht im Südwesten ganz in die dürre Steppe über.
In der Tierwelt treffen wir eigentümliche Formen. Es leben hier
die Halbaffen oder Lemnren, die nur vereinzelt noch in anderen tropischen
Gegenden vorkommen. Dagegen fehlen die charakteristischen afrikanischen
Säugetiere.
Auch die menschliche Bevölkerung ist nur teilweise die des benachbarten ®e"
Festlandes. Die ursprünglichen, Bewohner, die Sakalaven, sind Bantn- wo^in'
neger; sie werden von dem aus Asien stammenden Malaienvolk der Hovas
beherrscht. Diese stehen unter einer christlichen Königin. Die Hauptstadt des
Reiches ist Tauauarivo. Die Insel ist französisches Schutzgebiet.
Zu Afrika rechnet man auch die östlich von Madagaskar gelegenen Mas-
Maskarenen, das englische Mauritius und das französische Reunion nrcur"'
(reünjong). Beide Inseln sind wohlangebaut, und ihr fruchtbarer vulkanischer
Boden liefert reichen Ertrag, namentlich von Rohrzucker. In den ausgedehnten
Plantagen arbeiten vornehmlich indische Kulis.
Tabelle.
Besitzungen europäischer Staaten.
Flächen- inhalt in Einwohner Wichtige Orte Einwohner in Tausenden
aus
Deutsches Reich..... Deutsch-Ostafrika . . . . Deutsch-Südwestafrika . . Kamerun...... Togo..... 2 325 000 940 000 830 000 495 000 60 000 873 Mill. 3 200 000 3 Va Mill. 2 „ 3 Dar-es-Salam6, Bagamoyo 20, Paugani, Tanga, Lindi, Mpapwa, Tabora Windhoek, Otyimbingue Kamerun, Victoria, Batanga Kleinpopo 10, Togo, Misa- höhe
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Extrahierte Personennamen: Batanga_Kleinpopo
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Madagaskar Afrika Madagaskar Deutschland Asien Afrika Madagaskar Deutsches_Reich Deutsch-Ostafrika Kamerun Togo Bagamoyo Paugani Lindi Mpapwa Otyimbingue_Kamerun Victoria Togo
Das Deutsche Reich. 61
kräftigen Bevölkerung. Ihre Zahl ist im Verhältnis zur Fläche sehr groß.
Auf dem 540 000 qkm umfassenden Lande wohnen 56 Millionen
Menschen. Diese sind vorwiegend deutscher Herkunft. Unter den Deutschen
unterscheiden wir einzelne Stämme. In Süddeutschland wohnen die
Schwaben, Bayern und Franken, in Mitteldeutschland Franken, Hessen
und Thüringer, Obersachsen und Schlesier, in Norddeutschland Haupt-
sächlich die Niedersachsen und Friesen. Hier treffen wir, namentlich im
Osten, auch viele Slaveu. An der westlichen Grenze leben Franzosen,
an der nördlichen Dänen. Die Bevölkerung gehört fast durchwegs der Reu-
christlichen Kirche an; etwa zwei drittel sind evangelisch, ein drittel katholisch.
Infolge der Stammesverschiedenheit und wohl auch der Mauuig- § 122.
faltigkeit der Bodengestalt machte sich im Laufe der Geschichte eiue fdjf^te>
Neigung zur politischen Zersplitterung geltend, aus der die Vielheit der
deutschen Staaten hervorgegangen ist. In die Geschichte tritt Deutschland
erst zu Beginn unserer Zeitrechnung durch die Kämpfe mit den Römern
ein. Das erste Deutsche Reich entstand nach dem Tode Karls des Großen
im 9. Jahrhundert. Aber schon im 10. Jahrhundert zerfiel es wieder
in einzelne Stammesherzogtümer, aus deueu schließlich mehrere der
jetzigen Staaten, wie Bayern, und einige der preußischen Provinzen sich
entwickelten. Im 16. Jahrhundert wurde durch die Reformation die
Zersplitterung von neuem gefördert. Die Niederlande und die Schweiz
lösten sich im Gefolge davon ab. Am Anfange des 19. Jahrhunderts
endete das alte Deutsche Reich. Nach der Knechtung durch Napoleon I.
erwachte aber das Nationalgefühl wieder. Allein ein einiges Deutsches
Reich entstand erst nach dem ruhmreichen Kriege 1870—71. Am 18. Januar
1871 riefen die deutschen Fürsten König Wilhelm I. von Preußen zum
deutschen Kaiser aus.
Das Deutsche Reich wurde nun eine der ersten Großmächte des 8
Erdteils. Sein Heer gilt für das tüchtigste. Zum Schutze seiner Küsten s^ng.
und des überseeischen Handels wurde eine starke Kriegsflotte geschaffen.
Der oberste Kriegsherr ist der Kaiser. Die einzelnen Staaten, welche sich
mit dem Deutschen Reiche verbündeten, zerfallen in kleinere Verwaltnngs-
bezirke, Preußen in Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise.
Auch nach außen gewann Deutschland bedeutend an Macht und «°-
Auseheu. Im Jahre 1884 trat es unter die Kolonialmächte ein. Es Iomec,t'
gehören ihm heute in Afrika Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwest-
afrika, Kamerun und Togo und in der Südsee Dentsch-Neuguinea
oder Kaiser Wilhelmsland, der Bismarckarchipel, die nördliche
Salomonsinsel, die Karolinen und Marianen, die Marschall-
inseln und die westlichen Samoainseln.
Flächeninhalt, Bevölkerung und Hauptstädte der deutschen Staaten.
Die Staaten des Deutschen Reiches |il Bevölkerung Hauptstadt Einwohner in Tausenden
Königreich Preußeu...... „ Bayern....... „ Württemberg .... „ Sachsen ...... 350 000 76 000 19 500 15 000 35 000 000 6 200 000 2 200 000 4 200 000 Berlin 1890 München 500 Stuttgart 180 Dresdeu 480
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Extrahierte Personennamen: Karls Napoleon_I. Wilhelm_I. Iomec
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Bayern Mitteldeutschland Hessen Norddeutschland Niedersachsen Deutschland Deutschland Afrika_Deutsch-Ostafrika Kamerun Togo Südsee_Dentsch-Neuguinea Sachsen Berlin Stuttgart