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Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter.
Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke fort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Neustadt.
23. Martin Luther.
Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt,
Abb. 25. Luther-Denkmal in Worms.
gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses.
Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilians Martin_Luther Jesus_Christus Apostel Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Wiener-Neustadt Palstina Worms Deutschland Eisleben
34
Herz- So hatte Geler seinen Lohn. Landenberg erhielt den feinen in der Neujahrsnacht. Die Eidgenossen sammelten sich der Verabredung gem und nahmen seine Burg mit List und ohne Blutvergieen. Der Vogt floh, wurde aber gefangen genommen und ungekrnkt der die Grenze gebracht. Vorher aber mute er schwren, nie wieder das Land zu be-treten. Aus den Schweizer Bergen verkndeten Freudenfeuer die wieder-erlangte Freiheit.
18. Friedrich der Schne und Ludwig von Layern.
Von den zahlreichen Shnen, welche Kaiser Albrecht I. hinterlie, hieen die beiden ltesten Friedrich der Schne und Leopold, die
Abb. 17. Friedrich der Schne von sterreich stellt sich seinem Gegner Ludwig von Bayern zu neuer Hast. 1325.
(Ortginalzeichnung von Eug, Mnk.)
schon als Kinder einander in inniger Liebe zugetan waren. Denn als Leopold wegen eines Vergehens Strafe erhalten sollte, wollte Friedrich sie auf sich nehmen. Leopold aber duldete es nicht. Als sie erwachsen waren, sollten sie Gelegenheit haben, ihre gegenseitige Liebe von neuem zu beweisen. Als nmlich Albrecht I. gestorben war, wurde sein ltester Sohn Friedrich nur von einem Teil der Fürsten zu feinem Nachfolger
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Landenberg Friedrich Ludwig_von_Layern Ludwig Albrecht_I. Friedrich_der_Schne Friedrich Leopold Leopold Friedrich Ludwig_von_Bayern Ludwig Leopold Leopold Friedrich Friedrich Leopold Leopold Albrecht_I. Friedrich Friedrich
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begann zu sinken, und man erzhlt sogar, da sie Kolumbus mit dem Tode bedroht htten, wenn er nicht umkehre. Dieser aber blieb standhaft, und bald sollte er belohnt werden. Es zeigten sich Vorboten des nahen Landes; Rohr und Baumste schwammen auf dem Wasser, und Landvgel flogen durch die Luft. Diesen folgten die Schiffer. Endlich in der Nacht des siebenzigsten Tages schimmerte von ferne ein Licht; am Morgen erscholl der freudige Ruf Land, Land!" und vor den glcklichen Schiffern lag eine herrliche Insel. Kolumbus sprang mit dem Degen in der einen und der Fahne in der andern Hand ans Land mitten unter die erstaunten Eingeborenen. Diese waren halbnackte Wilde von rtlicher Hautfarbe und hielten die Europer fr hhere Wesen. Kolumbus nannte die Insel San Salvador, d. h. Insel des Erlsers und nahm sie fr den König von Spanien in Besitz. Nachdem der khne Seeheld noch andere, groe Inseln an der Kste Amerikas entdeckt hatte, trat er die Heimreise an. Mit ungeheuerem Jubel wurde er in Spanien aufgenommen, und groß war das Erstaunen der Europer der die seltsamen Tiere und Menschen sowie der das viele Gold, das er mitgebracht hatte.
Neue Reisen und Ende des Kolumbus. Nach dem glcklichen Ausgang der ersten Fahrt trat Kolumbus noch mehrere andere Reisen in das neu entdeckte Land an. Denn jetzt erhielt er Schiffe und Mannschaften, so viel er haben wollte. Auf der dritten Reise betrat er zum ersten Male das Festland des neu entdeckten Erdteils. Allein auf dieser dritten Reise sollte er auch den Undank der Menschen erfahren. Er war beim Könige von Spanien verleumdet worden und mute die Heimkehr in Ketten antreten. Zwar gelang es ihm mit leichter Mhe, die Anschuldigungen als falsch zu beweisen, und er durfte noch eine vierte Reise unternehmen. Aber viele Neider gnnten ihm seinen Ruhm nicht und verbitterten ihm die letzten Jahre seines Lebens, indem sie sagten: Was er getan hat, das htten wir auch gekonnt." Diese Leute soll Kolumbus einmal zu sich eingeladen haben. Als Eier aufgetragen wurden, gab er ihnen das Kunst-stck auf, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Alle versuchten es lange vergebens. Da nahm Kolumbus das Ei, drckte mit einem krftigen Schlage die Spitze ein, und es stand sofort. Da sagten sie wieder: das htten wir auch gekonnt." Kolumbus aber erwiderte: So ist es auch mit der Entdeckung; nachdem ich es vorgemacht habe, knnt ihr es nachmachen." Als Kolumbus starb, wute er noch nicht, da das Land, welches er entdeckt hatte, ein ganz neuer Weltteil sei. Er glaubte, es sei Indien; deshalb nannte er auch die Bewohner Indianer, wie sie heute noch heien. Den Namen Amerika hat das Land von einem spteren italienischen Erforscher Namens Amerigo Vespucci, erhalten.
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65
36. Christoph Kolumbus.
Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in "der italienischen Seestadt Genna geboren und war der Sohn eines Tuchwebers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde
Abb. 30. Christoph Kolumbus.
er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-Itcher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen
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Liparischen (â) Inseln, unter denen die eine, Stromboli (óm) einen Vulkan auf-
weist. Die anderen Inseln treten gegen Sizilien an Wichtigkeit zurück. Sardinien
hat Bleierze. Elba vorzügliches Eisenerz.
7. Politisches. Die Insel Korsika gehört zu Frankreich, die Insel Malta zu
England. Das Festland ist mit Ausnahme der kleinen Republik San Marino
vollständig italienisch.
8. Weltstellung. Italien ist durch Fruchtbarkeit und Gewerbtätigkeit
Fig. 9. Gräberstraße in Pompeji.
(Nach einer Photographie.)
sowie auch durch eine im ganzen anspruchslose und fleißige Bevölkerung
ausgezeichnet/'' deshalb gelingt es ihm in neuerer Zeit, die ihm vermöge
seiner Lage zukommende Stellung am Mittelmeer wieder zu erobern.
4. Die Balkanhalbinsel.
1. Lage. Die Balkanhalbinsel (an), früher Hämushalbinsel genannt, stand in
der Vorzeit mit Asien in Landzusammenhang und ist auch jetzt noch dem
benachbarten Erdteil an einigen Stellen bis auf kaum 1000 m nahe gerückt.
Mehrere Inseln zeigen durch ihre Richtung und Lage, daß das Ägäische («t)
Meer an die Stelle eines eingebrochenen Gebirges getreten ist.
Auf der Westseite der Balkanhalbinsel tauchen die Dalmatinischen Inseln
in das Meer hinein und bilden fjordartige Meerbusen. Einige Inseln sind vul-
kanischen Ursprunges, im übrigen herrscht altes Gestein aus der Urzeit und Kreide-
gestein vor.
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Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Sardinien Elba Korsika Frankreich England Republik_San_Marino Italien Pompeji Asien
17
barkeit des Letten und besonders des Humusbodens beruht. Neben diesen in
erster Linie durch Anschwemmung entstandenen Bodenarten verdient der
durch den Wind angewehte sehr lockere und äußerst durchlässige Löß (d. i. lose
Erde) Erwähnung.
Die Arbeit des Menschen besteht darin, den Boden zu bewässern oder zu
entwässern, ihn mit den seiner Eigenart angemessenen Pflanzen zu bebauen oder
ihm die fehlenden Stoffe zuzusetzen, ihn besonders durch verwesende pflanzliche
und tierische Stoffe (Dünger und künstliche Düngemittel) zu verbessern.
Man spricht von Feldbau, wenn ein Stück Land im Laufe des Jahres nur für
eine Frucht oder für eine Frucht und eine Nachfrucht (z. B. Getreide und Klee)
benutzt wird. Die Bearbeitung geschieht meist mit dem Pfluge.
Als gartenmäßige Bestellung des Landes bezeichnet man es, wenn nicht der
Same in das Land gestreut wird, sondern die jungen Pflanzen eingepflanzt werden
und unmittelbar nach der Ernte andere Gemüse in das Land gesetzt werden. Die
Bestellung geschieht hierbei meist mit der Hacke oder dem Spaten.
14. Die Karte.
Die Erde als den Wohnplatz und das Arbeitsfeld des Menschen zu schildern'
ist die Aufgabe der Erdkunde.
Dazu bedarf sie der Karte.
Teile der gewölbten Erdrinde auf dem ebenen Blatt Papier naturgetreu
darzustellen, ist ebenso unmöglich, wie man die Schale eines Apfels oder einer
Apfelsine auf einer Ebene flach ausbreiten kann; je größer das darzustellende Stück
ist, umso mehr Verzerrungen werden eintreten, entweder nach der Form odernach
der Größe.
Die großen Karten der Erde, wie sie der deutsche Gelehrte Gerhard Crämer
(Mercator) besonders für den Gebrauch bei Seefahrten erfunden hat, entstehen so,
daß man sich die Erdkugel als eine Walze (Zylinder) vorstellt. Bei anderen Karten
denkt man sich das zur Darstellung kommende Land als Stück einer Kegelober-
fläche oder man denkt sich von der gegenüberliegenden Stelle der Erde aus das
Gebiet auf eine Ebene übertragen (perspektivische Karten).
Die Erhebungen der Erde bezeichnet man durch Schattierung, so daß die
Abhänge um so dunkler gezeichnet werden, je steiler sie sind. Man wählt dazu
auch eine gleichmäßige Färbung der gleich hoch über dem Meere gelegenen Erd-
schichten oder man beleuchtet eine erhabene Nachbildung der Erdoberfläche,
ein Relief, scharf und zeichnet es ab. Für die übrigen zur Darstellung kommenden
Erscheinungen der Erdoberfläche bürgern sich allmählich bestimmte Zeichen ein.
Nach den Karten wird die Größe der Meere und Landgebiete gemessen; erst
seit wenigen Jahrzehnten beginnt in den Kulturstaaten eine Vermessung des
Landes; sie wird bei uns durch den Generalstab der Armee ausgeführt (General-
stabskarten) ; die genannten Karten heißen nach dem zu ihrer Anfertigung benutzten
Instrument Meßtischblätter. Die Messung erfolgt, indem man das Land in Dreiecke
zerlegt und von Ecke zu Ecke die Winkel mißt.
Wo hast du schon einen Stein oder eine Stangenpyramide der Landesvermessung gesehen?
Zu gleicher Zeit werden die Höhen gemessen. Sie beziehen sich für jedes
Land auf einen bestimmten Nullpunkt, gewöhnlich die nächstgelegene Meeresküste.
Wie hoch liegt der Bahnhof deines Schulortes über Normalnull (N. N.)?
Steinecke-Kretsclimer, Deutsche Erdkunde für Mittelsoh. I. Teil..
2
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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43
Mittag und überhaupt eine verschiedene Zeit. Man müßte demnach jedesmal die
Uhr anders stellen, wenn man an einen andern Ort käme, um die richtige Ortszeit
zu haben. Das ist unbecjuem, deshalb richten sich größere Gebiete nach einer
gemeinsamen Zeit. Da der Zeitunterschied für den Raum von 15 Längengraden
gerade eine Stunde beträgt, so rechnen wir nach der Zeit des 15. Meridians östlich
von Greenwich (15°) und nennen diese Zeit die mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.).
Welche deutschen Ortschaften liegen auf dem, 15. Meridiane?
Wieviel Unterschied ist zwischen deiner Ortszeit und der mitteleuropäischen Zeit?
Wie mußt du die Uhr stellen, wenn du in das Gebiet der Westeuropäischen Zeit
kommst, wo man sich nach dem Nullmeridiane richtet?
Wo wird es morgens früher hell, in Breslau, Königsberg oder Cöln?
Wo fängt also auch der Schulunterricht früher an?
Wo wird es abends früher dunkel, im O. oder im W. von Deutschland?
Aus dem Zeitunterschiede zweier Orte kann man die geographische Länge
feststellen.
Unter welchem Längengrade befindest du dich, wenn deine nach mitteleuropäischer Zeit
gestellte Uhr bereits 4 Uhr nachmittags zeigt und die Sonne im S. steht (durch den Meridian geht) ?
4. Der Mond.
Beobachte den Mondi
Er steht oft auch bei Tage am Himmel. Er beschreibt ebenso wie die Sonne
einen flacheren oder höheren Bogen von 0. nach W.,aber er steht nicht wie die
Sonne an jedem Tage zu derselben Zeit in derselben Richtung.
Wir schließen daraus, daß die Erde sich zu ihm nicht verhält wie zur Sonne.
Er hat eine eigene Bewegung, und zwar bewegt er sich um die Erde.
Du siehst, daß der Mond uns stets dieselbe Seite zuwendet, das sogenannte
Gesicht.
Daraus folgt, daß der Mond sich nicht wie die Erde täglich einmal um sich
selbst dreht; er dreht sich vielmehr während einer Drehung um die Erde auch
nur einmal um sich selbst. Das Auffallendste ist, daß nicht immer die ganze uns
zugewendete Halbkugel erleuchtet ist. Die Mondscheibe — schon durch ein
schwaches Fernrohr kannst du die Kugelform deutlich erkennen — ist abwechselnd
nach jedesmal 14 Tagen vollständig hell (Vollmond) und ganz dunkel (Neumond).
Dazwischen ist sie nur teilweise erleuchtet.
Auf welcher Seite ist der Mond erleuchtet, wenn er nach Neumond in einer ganz schmalen
Sichel zuerst sichtbar wird?
Von welcher Seite her wandert die Erleuchtung über den Mond hin?
Das Mondbild zwischen Neumond und Vollmond nennen wir zunehmenden
Mond, das Mondbild zwischen Vollmond und Neumond abnehmenden Mond.
Die halbe, nur rechts erleuchtete Scheibe oder Sichel, als die wir den Mond 8 Tage
nach dem Neumond sehen, heißt erstes Viertel, während man die links erleuchtete
Scheibe eine Woche vor dem Neumond als letztes Viertel bezeichnet. Sämtliche
Erscheinungen des Belichtungswechseis nennt man die Phasen (d. i. Erscheinungen)
des Mondes.
5. Mondphasen.
Die Belichtung des Mondes erfolgt von der Sonne aus.
Derjenige Teil der uns zugewandten Mondhälfte erscheint uns hell, der gerade
von der Sonne beschienen wird.
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Extrahierte Ortsnamen: Westeuropäischen Breslau Königsberg Deutschland
47
nicht senkrecht, sondern um 23 72° von der Lotlinie abweichend, also unter
einem Winkel von 66v20 geneigt. (90° — 231/z° = Gg1/^0).
"Wenn bei dem Kreislaufe um die Sonne eine Halbkugel der Sonne zuge-
wendet ist, wird sie eine mehr senkrechte Bestrahlung erhalten und also stärker
erwärmt werden als die andere; diese Zeit des Jahres nennen wir Sommer. Zu
derselben Zeit, wo die südliche Halbkugel der Sonne zugewendet ist und also ihren
Sommer hat, ist die nördliche Halb-
kugel von der Sonne weggewandt,
bekommt also weniger Wärme und hat
Winter. Umgekehrt hat die südliche
Halbkugel zu derselben Zeit Winter,
wo die nördliche Halbkugel Sommer
hat, und auch die anderen Jahres-
zeiten, Frühling und Herbst, sind
abwechselnd nur auf der einen Erd- Fig. 26. Die Erde bei ihrem Umlaufe um die
halbkugel. (Fig. 25.) Sonne.
Daß die Erde auf ihrer Bahn in
unserem Winter der Sonne näher steht als in unserem Sommerhalbjahre, macht
für die Jahreszeiten nichts aus, denn diese sind nur eine Erscheinung für einen
Teil der Erde.
Halte den Globus so zu einer Lampe, die einmal die Sonne vorstellen mag, wie die Erde
in unserem Winter zur Sonne steht! Führe sie zur Stelle des nördlichen Sommers weiter und achte
darauf, daß die Achse stets dieselbe Richtung behalten muß! (Fig. 26.)
Wie steht die Erde im südlichen Herbste zur Sonne ? Wie in unserem Frühling ? Führe
den Globus zum vollen Jahresbreislaufe herum!
Beobachte die Belichtung des Globus und die Schatten und erkläre, weshalb man für den
Anfang des Frühlings und Herbstes auch Tag- und Nachtgleiche oder Äquinoktium sagt!
Zeige, weshalb um den Äquator die wärmste Gegend der Erde liegt!
Zeige, daß an den Polen die Sonne ein halbes Jahr nicht untergeht!
Beobachte die Belichtung des Äquators durch die Sonne und erkläre, wie es aus der Bewegung
und Stellung der Erde folgt, daß die Tages- und Jahreszeiten am Äquator ziemlich gleich sind,
aber nach den Polen hin immer verschiedener werden!
Erkläre die Ausdrücke: Wintersonnenwende und Sommersonnenwende, die unsere Vor-
fahren für die längste Nacht und den längsten Tag des Jahres gebrauchten !
10. Planeten.
Zwischen den vielen Sternen, die am Himmelsgewölbe so fest angeheftet
zu sein scheinen, daß sie ihre Lage zueinander nicht verändern und deshalb Fix-
sterne, d. i. befestigte Sterne, heißen, bewegen sich einige auch mit selbständigen,
abweichenden Bahnen. Sie heißen Planeten oder Wandelsterne.
Sie wandern ebenso wie die Erde in nahezu kreisförmigen Bahnen um die
Sonne. Näher an der Sonne als die Erde sind die inneren Planeten Merkur (û) und
Venus (ê), weiter entfernt sind die äußeren Planeten Mars, Jupiter (ú), Saturn (ú),
Uranus (Ú), Neptun (û).
Wenn sie unserer Erdbahn näher kommen, sehen wir sie mit Ausnahme der
beiden letzten als besonders helle Sterne; die beiden sonnennahen erscheinen
meistens nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang als Abendstern und
Morgenstern. Jupiter fällt durch seine Helligkeit, Mars durch sein rotes Licht auf.
Venus leuchtet, wenn sie uns nahe ist, so hell, daß sie einen schwachen Schatten wirft.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
49
(minus), die Wärmegrade mit ~j- (plus). Man mißt stets die Temperatur (d. i. die
Wärme der Luft) im Schatten, nicht in der Prallsonne.
Vergleiche die Wärme von Gegenständen, die der unmittelbaren Sonnenbestrahlung aus-
gesetzt sind, mit der Wärme der umgebenden Luft!
Was beobachtest du an dir, wenn du an einem kalten Tage aus dem Schatten in die Sonne
trittst, bezüglich der Erwärmung?
Warum verrichten die Bewohner der kalten Zone ihre Feld- und Gartenarbeit so häufig
in Hemdärmeln ?
Beobachte täglich früh, mittags und abends das Thermometer !
Berechne die mittlere Tages-, Monats- und Jahrestemperatur, indem du die gefundenen
Werte addierst und die Summe durch die Zahl der Beobachtungen dividierst !
Die Sonne erwärmt weniger die Luft als vielmehr die Erde und die festen
Gegenstände und erst von diesen wird die Luft erwärmt, geradeso wie im Zimmer
die Luft nicht vom Feuer, sondern von dem warmen Ofen erwärmt wird.
Darum ist es auf den Bergen, wo weniger Landmasse ist, kälter als in der
Ebene.
Steigt man im Gebirge aufwärts, so sinkt die Temperatur auf je 100 m um
etwa 1/2°; steigt man im Luftballon in die freie Luft, so beträgt die Verminderung
der Wärme auf 100 m sogar fast Io.
Erkläre, weshalb die Abkühlung in der freien Luft größer ist als beim Aufsteigen an den
Bergen !
Weshalb frieren Luftschiffer an den Füßen, während ihr Gesicht im Sonnenschein verbrennt ?
13. Klima.
Die verschiedenen Stoffe lassen sich nicht gleichmäßig leicht erwärmen
und leiten die Wärme nicht gleichmäßig gut weiter.
Stelle ein Glas oder eine Tasse mit Wasser auf den warmen Ofen und vergleiche nach einigen
Minuten die Wärme des Wassers und des Gefäßes!
Stecke in eine Tasse heißen Wassers einen hölzernen und einen metallenen Löffel! Wessen
Griff wird früher heiß?
Wird man in dunkeln oder hellen Anzügen leichter warm?
Warum streicht man Wände, an denen Spalierobst gezogen wird, dunkel an?
Erkläre, weshalb in den am weitesten nach N. vorgeschobenen Weinbaugebieten meisten s
Rotwein gebaut wird!
Sind Holz, Stein, Metall, Glas gute oder schlechte Wärmeleiter?
Wie verhält sich Glas zu „heller" und „dunkler" Wärme?
Weshalb bedeckt man Frühbeete und Warmhäuser mit Glas?
Das Wasser erwärmt sich langsamer und kühlt sich langsamer ab als das
Land; das Land vermag viel mehr Wärme aufzunehmen als das Wasser. So wirkt
das Wasser mildernd auf das Klima.
Erkläre das für den Sommer, für den Winter!
Außer dem durch die Entfernung vom Äquator und durch die Höhen-
lage bedingten Klima gibt es also auch ein Seeklima und ein Binnenland- oder Fest-
landklima.
Zeige auf dem Globus Gegenden mit Binnenklima und solche mit Seeklima!
14. Wind.
öffnet man im warmen Zimmer das Fenster oder die Tür, so entsteht Zugluft
oder Wind, d. i. eine Bewegung der Luft.
Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsoll. I. Teil. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
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Fig. 27. Cirruswolken.
(Nach einer Originalaiifnahme von Prof. A. Riggenbach in Basel.)
so setzt sich die Feuchtigkeit sichtbar als Dampf ab. Wenn Luft sich abkühlt,
bilden sich zunächst Nebel (auf dem Erdboden) oder Wolken (in der Höhe).
Worauf deutet es, wenn sich über feuchten Wiesen oder an Wasserflächen Nebel zeigen?
Warum verschwindet Nebel vor der Sonne?
Die Wolken treten
zuerst als kleine Schäfchen-
wolken (Cirrus, Fig. 27) auf,
werdendann Schichtwolken
(Stratus) und Häuf en wöl-
ken (Cumulus fcú], Fig. 28).
Die Farbe der Wolken
hängt nur von ihrer Dicke
ab; dunkel oder schwarz
erscheinen sie, wenn sie im
Schatten darüberliegender
Wolken liegen; weiß und
rosig, wenn der Rand von
den Sonnenstrahlen ge-
troffen wird; eine blaurote
Farbe deutet auf einen
größeren Feuchtigkeits-
gehalt.
Stimmt das Sprichwort: „Abendrot schön Wetter Bot,il immer?
Bei starkem Feuchtigkeitsgehalt oder stärkerer Abkühlung entladet die
Wolke das Wasser in tropfbarer Form (Regen) oder als Schnee.
17. Niederschläge.
Die Menge der Nieder-
schläge mißt man mit dem
Regenmesser.
Würden sämtliche
Niederschläge auf dem
Erdboden liegen bleiben, so
ergäbe das in Deutschland
im Laufe des Jahres % bis
iy2 m Regenhöhe.
Warum ist der Wind
häufig ein Vorbote des Regens?
Woher kommt die Häufig-
keit des Nebels in Küsten-
städten ?
Erkläre die Entstehung
von Tau und Reif!
Warum liegt der Tau und Reif dichter auf einer Wiese als auf festem Erdboden ?
Wenn warme, feuchte Luft von der See kommt und an einem Gebirge auf-
steigen muß, kommt sie in kühlere Schichten, regnet sich ab und verliert ihre
Feuchtigkeit. Man spricht dann von Steigungsregen.
Fig. 28. Haufenwolken, von unten gesehen.
(Nach einer Originalaufnahme von Prof. A. Riggenbach in Basel.)
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: A._Riggenbach Basel. Deutschland A._Riggenbach Basel.