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Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen.
Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm_I. Napoleon Leopold_von_Hohen-zollern Leopold Wilhelms_I. Wilhelms_I. Leopold Leopold Napoleon Wilhelm Napoleon Napoleon Wilhelm Elsa
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Sachsen Nassau Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassan Frankreich Sedan Kassel Paris Frankfurt Frankreich Lothringen Deutschland
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Der deutsch-sterreichische Krieg 1 866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen dm beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite. kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kuiggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes 93rot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen.
Der deutsch-franzsische Krieg 18701871. Den grten Ruhm erwarb sich Wilhelm T. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid ans die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen ein Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Sachsen Nassau Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassan Frankreich Sedan Kassel Paris Frankfurt Frankreich Lothringen Deutschland
Shi *'?* fl ' . ' S 'Spf^.- K.u k Hoflithographie A.haase,Prag.
Die Alexanderschlacht. Mosaik gefunden 1831 zu Pompeji, jetzt im Nationalmuseum zu Neapel.
Das rmische Mosaik will die Schlacht beijssusdarstellen und zwar den Augenblick, wo Alexanders Lanze den Perserfeldherrn durchbohrt,der sich schtzend zwischen Alexanderund den auf seinem Kriegswagen hartbedrngten Darius geworfen hat. Die linke Seite des Mosaiks ist besonders beschdigt.
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Extrahierte Personennamen: Shi_*' Alexanders Alexanders Darius
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befinden sich die wunderbaren, in Pyramidenform aufgebauten, alten
ägyptischen Königsgräber und das aus dem Sandstein herausgehauene Standbild
der Sphinx. Der wichtigste Handelshafen ist das an der Nilmündung gelegene
Alexandria.
Ägypten hat wegen seiner Lage eine ungemein hohe Bedeutung, besonders
seit der Suezkanal (sprich: sués) im Jahre 1867 hergestellt worden ist, der fast
den ganzen Verkehr zwischen Europa und Asien unmittelbar bei Ägypten
vorbeiführt. Sein Endpunkt im Mittelländischen Meer ist Port Said (ï), der End-
punkt im Koten Meere Suez. Der Kanal ist mit Einschluß einiger von ihm
benutzten Seen 160 km lang. Da er den Weg von Westeuropa nach Ostasien
um mehrere tausend Kilometer verkürzt, ist er eine der wichtigsten Schiffahrt-
straßen der ganzen Erde. Obwohl von Franzosen gebaut, steht er doch vollständig
unter englischem Einflüsse.
Das Nilgebiet war schon in alter Zeit von einem hochentwickelten Volke
Fi g. 11. Ackerbau in Ägypten.
(Nach einer Photographie.)]
bewohnt, ist dann aber unter der Herrschaft des Islam zurückgegangen und blüht
jfetzt unter europäischem Einfluß wieder auf. Die alten Stauwerke und Bewässerungs-
kanäle werden wieder hergestellt und man ringt allmählich der Wüste große Ge-
biete fruchtbaren Landes ab. Da der Nil die natürliche Verbindungstraße vom
Mittelländischen Meere nach dem mittleren Afrika ist, hat er große Bedeutung
für den Verkehr, und deshalb werden die Nilländer binnen kurzer Zeit einen großen
Aufschwung erfahren.
2. Das Tropische Mittelafrika.
Lage, Bodengestalt und Bewässerung. Das tropische Mittelafrika ist das
Gebiet zu beiden Seiten des Äquators, das von den angrenzenden Meeren
Feuchtigkeit genug erhält, um große Seen und Ströme zu entwickeln und
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Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Europa Asien Suez Westeuropa Ostasien Afrika
Italien.
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engsten Beziehungen. Ihre Hafenstadt ist Livorno, das heute an die
Stelle des vom Meere abgedrängten, im Mittelalter blühenden Pisa ge-
treten ist. Die Blütezeit von Florenz fällt ebenfalls ins Mittelalter, wo
sie in Künsten und Wissenschaften die erste Stadt Italiens war. In Bezug
auf die Kunstschätze gebührt ihr auch heute noch dieser Vorrang. Sie ist
zugleich Mittelpunkt der toskanischen Seidenindustrie und der Strohflechterei.
Die Wiege des einstigen römischen Reiches, die Landschaft Latinm,
liegt an der unteren Tiber. Hier erhebt sich inmitten der öden und nn-
gesunden Campagua auf den hügeligen Ufern der Tiber die ewige Stadt
Rom, im Altertum die Residenz der römischen Kaiser, im Mittelalter der Rom.
Mittelpunkt der gesamten abendländischen Christenheit und heute die Haupt-
stadt des italienischen Königreiches. Sie ist ähnlich wie Florenz ein natürlicher
Knotenpunkt des Verkehrs Mittelitaliens, hat aber vor jenem die Nähe
des Meeres und die centrale Lage zu der übrigen Halbinsel voraus. In den
ältesten Zeiten war Rom Seestadt, als Seeschiffe auf dem Tiber noch bis
zu ihr gelangen konnten. Mit der steten Machterweiterung der Römer
über Italien und das ganze Mittelmeer wuchs die Stadt, und zu Beginn
uuserer Zeitrechnung hatte sie über 1 Million Einwohner. Auch äußerlich
gewann sie an Ausehen, da die römischen Kaiser sie mit den herrlichsten
Prachtbauten schmückten.
Mit dem Sturze des römischen Reiches begann eine Zeit des Ver-
salles, die alten Tempel, Theater und Paläste sanken zu Steinbrüchen
herab. Da erwachte im 16. Jahrhundert unter den Päpsten von neuem
der Kunstsinn, und abermals erhielt die Stadt künstlerischen Schmuck, nament-
lich prunkvolle Kirchen, unter denen der Petersdom die hervorragendste ist.
Denkmäler der Kunst aus dem Altertum und dem Mittelalter drücken auch
dem heutigen Rom sein Gepräge auf. Die alten Ruinen aber nmgiebt
jetzt eine neue Stadt, voll frischen, gesunden Lebens, mit regem Handel
und Verkehr, geziert mit prachtvollen Bauten und großartigen Straßen
und Plätzen.
Das wirtschaftliche Jntereffe Halbinselitaliens ist in erster Linie aus
die See gerichtet. Daher liegen fast alle größeren, geschichtlich bedeutsamen
Städte auch an der Küste. Namentlich gilt das für Süditalien. Die
wichtigste Hafenstadt ist hier das volkreiche Neapel, der Mittelpunkt der
fruchtbaren Landschaft Campanien, in wahrhaft paradiesischer Umgebung
am Fuße des Vesuv. Ein herrlicher Gols schneidet hier tief ins Land ein,
im Norden und Süden durch die vielbesuchten Inseln Jschia (iskia) und
Capri begrenzt. Im Mittelalter blühten als Seestädte auch Amalfi und
Salerno an der südlichen Steilküste der Halbinsel von Sorrent.
Die wenig fruchtbaren adriatifchen Küstenlandschaften östlich der Apen-
ninen entbebren größerer Städte fast ganz. In der Landschaft der Marken
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Livorno Florenz Italiens Rom Rom Florenz Rom_Seestadt Italien Altertum Rom Halbinselitaliens Neapel Capri Amalfi Salerno Sorrent
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-formen verstand. Aus dieser Zeit stammen die riesigen Steindenkmler, die aus ge-wltigen Steinblcken zusammengefgt sind, und die einst als Opferaltre und
Grabkammern dienten. Es sind dies teils ein-fache S tein kam mern oder Stein tische (Dolmen" genannt), teils Steinkisten-grber mit Stein kreisen (Cromlech" oder Hnengrber" genannt). In denselben wurden die berreste der Toten (die bald be-stattet, bald verbrannt wurden) beigesetzt und ihnen Werkzeuge. Waffen und Schmnck beigelegt. Die Menschen trieben in diesem Zeitalter neben Jagd und Fischfang auch Ackerbau, Viehzucht 5. teitttifd).- und Handel, kleideten sich in Tierfelle und
C. Steinkistengrab bei Haljkov, Dnemark,
selbstgewebte Leinwand und wohnten in festen Ansiedelungen, zum jeil in Pfahlbauten als Wasserbewohner, die ihre Htten am Rande der Seen auf Phahl-rsten ausschlugen. Auf die Steinzeit folgte die Meta ll-(Bronce- und Eisen-) Zeit, aus welcher zahlreiche Fuude in den sog. Hgelgrbern stammen. Smcm pflegte nmlich den Verstorbenen zahlreiche Beigaben in den Scho der Erde zu legen, Waffen und Werkzeuge aus Eisen und Bronce, Schmuck aus Gold, Silber, Bronce, Bernstein, Glas-perlen, Thongese aller Art. In dieser
7. Hnengrab bei Pinnow (Kr. Angcrmiinde). Aus Bekmann, Mark Brandenburg.
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Landes, sondern die Nachfolger roherer Völker, der deren Leben und Treiben wir uns nur aus Grberfunden eine Vorstellung bilden knnen. Ursprnglich hatten die Menschen ihre Wohnungen in Hhlen aufgeschlagen; als Waffen
1
3. 1. Harpune zur Rentieriagd. 2. Commandestab aus einem Nentiergeweih verfertigt, aus den siidfranzsischen Hhlen. 3. Fragment eines solchen Commandostabes mtt der Zeichnung ehus Pferdes vom Kefflcrloch bei Tayngen.
4. Elfenbeinplatte mit der eingravierten Zeichnung eines Mammuths aus der Grotte von La Madeleine. 5. Dolch
aus Rentierhorn.mit geschnitztem Griff von Langerie-Basse.
und Werkzeuge dienten damals auer Holzkeulen und Geweihen oder Knochen-stcken roh hergerichtete Steinwaffen und Lanzenspitzen, die von Feuerstein- oder Hornsteinknollen abgespalten wurden. Sie lebten von den wilden Frchten des
4. Steinhmmer. 'Aus Behla, Urnenfriedhfe ic.
Waldes, von Jagd und Fischfang und hatten noch keine Haustiere. Man nennt dies die ltere Steinzeit. Darauf folgte die jngere Steinzeit, in welcher man die Steine zu schleifen und dadurch mannigfacher und zweckmiger zu
Ii
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Selbstndigkeit, Sparsamkeit, und lie Gnstlingen und Frauen einen zu groen Einflu auf die Regierung. Er schaffte das verhate Kaffee- und Tabakmonopol ab und entlie die franzsischen Beamten der Regie. Auch trug er Sorge fr Wissenschaft und Schulbildung, belebte den Handel durch kleinere Kanalbauten, vermehrte das Heer, verstrkte die Festungen und fhrte das vom alten Fritz vorbereitete Allgemeine preuische Landrecht" ein. Aber mit seinen Bemhungen, dem Unglauben und religisen Streite (durch Wllners Religionsedikt 1788) zu steuern, fand er viel Widerspruch und Abneigung.
2. Kampf mit Frankreich. Durch die franzsische Revolution wurde er veranlat, mit Kaiser Leopold Ii. und nach dessen Tode mit Franz Ii. fr die bedrngte franzsische Knigsfamilie mit 50000 Mann einzutreten. Der Einmarsch der Preußen rief aber eine allgemeine Erhebung der in ihrem Ehrgefhle verletzten Franzosen hervor, und Krankheit, Unwetter und Migeschick machten den Rckzug aus der Champagne ntig. Mittlerweile war der Brger", General Cstine aus der damals franzsischen Festung Landau aufgebrochen und hatte Speyer, Worms und Mainz erobert. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. kam es zur ersten Koalition (Verbindung der Mchte). Anfangs siegten die sterreicher, und auch die Preußen schlugen, nachdem sie Mainz 1793 zurckerobert hatten, die Feinde bei Pirmasens und dreimal bei Kaiserslautern. Aber ganz Frankreich trat unter die Waffen, und das Kriegsglck wendete sich.
Schrecklich hatten die Pflzer und Rheinlnder zu leiden. Der General Leval schrieb im Januar 1794 aus Frankenthal bei Worms an den Uationalkonvent: Wir fahren fort, das reiche Land unserer Feinde zu verwsten. Wir schleppen alles, 49 Meilen im Umkreis, in unser Land; mehr als zehntausend Wagen sind mit Frchten, Eisen, Kupfer, Blei und Millionen von barem Gelde beladen; kurz, wir lassen den Rheinlndern nichts brig als die Augen, ihr Unglck zu beweinen. Ungeachtet die Rechte des Kriegs dies befehlen, so wnschte ich doch nicht, da Ihr dieses traurige Gemlde des Krieges sehen mchtet von geplnderten und verbrannten Ortschaften, von Mnnern, die als Geiseln fr auferlegte Brandschatznngen mitgenommen wurden."
Unter diesen Umstnden schlo der König von Preußen, um seinen Staat ferneren Kriegsversuchen nicht ganz aufzuopfern", den Frieden zu Bafel 1795, in dem er auf seine linksrheinischen Besitzungen verzichtete, Sddeutschlaud preisgab, damit aber auch Preuens Ansehen verscherzte. In diesem Jahre gelang es den Franzosen, die rechtsrheinische Festung Mannheim ohne Schwertstreich unter Pichegru zu besetzen, sie wurde aber von den sterreichern im November 1795 nach heftiger Beschieung zurckerobert, und das Jahr schlo mit der Aussicht aus Frieden. Aber das Jahr 1796 brachte bittere Enttuschung; denn die Republik stellte eine Armee von der Nordsee bis zum Mittelmeere aus. An der Spitze der Rheinarmee drang Moreau von Straburg aus der den Rhein und die Schwarz-
Holder mann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Iii. q
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Extrahierte Personennamen: Leopold_Ii Leopold Franz_Ii Franz General_Cstine Ludwigs_Xvi Ludwigs Moreau_von_Straburg
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Speyer Worms Mainz Mainz Kaiserslautern Frankreich Frankenthal Worms Nordsee Rhein
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und Ritter des Eisernen Kreuzes ab, die dazu berallher zusammengestrmt waren. Und am 18. Oktober 1863 beging man festlich auer dem 50. Gedchtnistage der Leipziger Schlacht auch den 32. Geburtstag des Kronprinzen.
3. Auf der Nuhmesbahn. Im dnischen Kriege 1864 folgte der Kronprinz anfangs dem Oberstkommandierenden v. Wrangel ins Haupt-quartier ohne besonderes Kommando, erhielt aber am 30. Mrz Anteil an der Oberleitung der verbndeten Armeeen. Eine wichtigere Rolle war ihm im deutschen Kriege von 1866 zugeteilt, wo er die zweite Armee, zum Schutze Schlesiens, befehligte. Wie einst der Ausgang der Schlacht bei Waterloo von dem rechtzeitigen Eintreffen Blchers abhing, so kam es in der Schlacht bei Kniggrtz (3. Juli) darauf an, da der am weitesten vom Kriegsschauplatz stehende Kronprinz pnktlich ankomme. Der Vormarsch war durch den aufgeweichten Grund erschwert; aber der Kronprinz feuerte alle an, und fo kanten sie gerade recht, erstrmten die Hhen von Chlum, und damit war die Schlacht entschieden. Abends 8 Uhr trafen sich König und Kronprinz; Wilhelm umarmte den treuen Sohn und bergab ihm selbst den Orden pour le m6rite. Thrnen entstrzten da seinen Augen; denn er hatte das Telegramm nicht erhalten, das ihm die Verleihung ankndigte. Als der feierliche Einzug in Berlin am 20. und 21. September erfolgte, da galt Dank und Jubel auer den wackeren Truppen besonders den beiden Heldenprinzen, Friedrich Karl und Friedrich Wilhelm. Die hchsten Ehren erwarb sich aber der Kronprinz in dem deutsch-franz-fischen Kriege. Noch Ende 1869 hatte er seine grte Reise angetreten, nach dem Oriente,1 um von da aus der Erffnung des Susskanals beizu-wohnen. Sein Weg fhrte ihn der Baden-Baden, Wien, Venedig, Korfu, Korinth, Athen. Troja, Konstantinopel, Jaffa. Jerusalem, Jaffa, Beirut, den Libanon, Damaskus, Beirut nach Port-Said und Sss. Danach ging er nach Kairo, Gizeh, Alexandria und der Neapel nach Cannes, wo er seine Familie wohl antraf. Am Silvesterabende waren sie alle wieder daheim; am 14. Juni 1870 wurden sie hochbeglckt durch die Geburt der Prinzessin Sophie. Einen Monat spter brach der groe Krieg aus, in welchem der Kronprinz die Fhrung der dritten oder Sdarmee erhielt. Nach den Siegen von Weienburg und Wrth war der Kronprinz, der von nun an in aller Mund Unser Fritz" hie, der volkstmliche Held, der von Heer und Volk gleichmig gefeiert wurde. Unaufhaltsam marschierte er weiter, kmpfte ruhmreich bei Sedan mit und hals Paris einschlieen. Sein Geburtstags-sest am 18. Oktober wurde unter auerordentlicher Beteiligung in Versailles begangen; auch die franzsische Bevlkerung staunte den deutschen Knigs-shn an, der mit der stattlichen Erscheinung und ritterlichen Khnheit eine herzgewinnende Leutseligkeit und Heiterkeit verband. Die hchste Auszeich-nung ward ihm und dem Prinzen Friedrich Karl am 28. Oktober, dem
12*
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Extrahierte Ortsnamen: Schlesiens Berlin Baden-Baden Wien Venedig Korfu Korinth Athen Troja Konstantinopel Jaffa Jerusalem Jaffa Beirut Damaskus Beirut Kairo Alexandria Neapel Cannes Weienburg Sedan Paris Versailles
160
Kaiser Wilhelm und Bismarcks das als ein teures Vermchtnis auf die beiden Nachfolger Wilhelms berging.
3. Heimlich von Moltke, geboren den 16. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin, erhielt seine erste militrische Ausbildung in Kopenhagen und war vou 18181822 in dnischem, dann in preuischem Kriegsdienste. Schon im Jahre 1827 wurde er in den Groen Generalstab berufen, und seit 1858 war er der Chef desselben. In die Zwischenzeit fllt feine Reife in den Orient (1835) und feine Teilnahme an dem trkischen Feldzuge gegen den gyptischen Pascha Mehemed Ali. Schon der Entwurf zu dem dnischen Feldzuge war groenteils sein Werk; als Feldherrntalent ersten Ranges zeigte er sich im Jahre 1866, und den hchsten Gipfel des Ruhms erstieg er im Jahre 1870; denn die schnelle und leichte Entfaltung der gewaltigsten Heeresmaffen, das rasche und sichere Eingreifen und Zusammen-wirken derselben war ganz sein Werk; getrennt marschieren, vereint schlagen" war der Grundsatz, der seine Heeresleitung zu so beispiellosem Ersolge fhrte. Er wurde am 28.. Oktober 1870 in den Grafenstand erhoben und am 16. Juni 1871 Generalfeldmarschall. Auf sein dringendes Ansuchen wurde er von Kaiser Wilhelm Ii. seiner Stellung enthoben, aber mit neuen Auszeichnungen berhuft und zum Chef der Landesverteidigung ernannt. Seine hohe hagere Gestalt macht im hchsten Greifenalter den Eindruck der Rstigkeit und Sicherheit, sein schars geschnittenes Gesicht, von vielen Linien durchzogen, trgt die Spuren tiefer Gedankenarbeit an sich. Man nennt ihn darum den Schlachtendenker" oder, weil er selten spricht, den Schweiger". So oft er aber im Reichstage das Wort ergriffen hat, zeigte seine Rede neben gediegenster Sachkenntnis eine zwingende Klarheit und Folgerichtigkeit der Gedanken, die in fchn flieender, edler Sprache zum Ausdruck gelangen.
4. Feldherr. Unter den hervorragenden Feldherrn ist vor allem neben dem Kronprinzen (f. 39) dessen Vetter, Prinz Friedrich Karl, zu trennen (18281885). Er hatte sich schon an den Feldzgey in Schleswig-Holstein 1848 und Baden 1849 beteiligt und erhielt 1864 den Oberbefehl der die preuischen Truppen, erstrmte die Dppeler Schanzen und hatte Anteil art den weiteren Siegen. Seine glnzende Heldenlaufbahn legte er, von Sieg zu Sieg eilend, in dem Kriege von 1870/71 zurck (Schlachten vor Metz, Einschlieung und Einnahme von Metz, Kmpfe an der Loire, 6. bis 12. Jan.). Der König zeichnete den schneidigen Husarengeneral durch Ernennung zum Generalseldmarschalle aus. Als hervorragender Feldherr ist ferner zu nennen Leonhard von Blumenthal (geb. 1810), der umsichtige und erfahrene Berater des Kronprinzen als Chef des Generalstabs der 2. Armee 1866 und der 3. Armee 1870. Er wurde 1883 in den Grafenstand erhoben. Unter den frstlichen Helden thaten sich ruhmreich hervor der Groherzog Friedrich Franz Ii. von Mecklenburg (18231883),
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Extrahierte Ortsnamen: Bismarcks Parchim Mecklenburg-Schwerin Kopenhagen Schleswig-Holstein Baden Mecklenburg