Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die obere Stufe - S. 36

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 1521—1526 1. Krieg zwischen Karl V. und Franzi, (ge- • fangen bei Pavia). c) 1526 1. Reichstag zu Speier. — 2. Krieg zwischen Karl und Franz. (Eroberung Roms.) 1529 2. Reichstag zu Speier (Protest). — Katechismen. Luther und Zwingli in Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg — Konfession — Widerlegung — Apologie — ungnädiger Abschied.) Schmalkaldischer Bund und Nürnberger Religionsfriede. d) 1532-1544 Karls letzte Kriege mit Franz; Züge nach Afrika. Der Plan einer Universalmonarchie scheitert. Zweite Ausbreitung der evangelischen Lehre: Württemberg, Sachsen-Dresden, Brandenburg, norddeutsche Städte. 1546 Luthers Tod. 1546—1547 Schmalkaldischer Krieg. (Mühlberg.) 1548 Reichstag zu Augsburg: Das Interim (Priesterehe, Kelch). — Moritz von Sachsen-Dresden (Albertiner) wird Kurfürst; Thüringen behalten die Ernestiner. 1552 Vertrag von Passau (Moritz’ Abfall). 1555 Augsburger Religionsfriede (zwischenkatholiken und Lutheranern). Abdankung Karls V. Iia. Die Reaktion in Europa. 1. Erstarkung des Katholizismus. 1540 a) Gründung des Jesuitenordens durch Ignatius von Loyola. (Strenger Gehorsam, Wahl des Berufes: Gelehrter, Lehrer, Priester, Diplomat.)

2. Für die obere Stufe - S. 39

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 39 1588 Die spanische Armada, die „unüberwindliche“, durch Stürme vernichtet. c) Aufschwung Englands: Beginn der Seemacht; Kolonisation (ostindische Kompagnie), Weltumsegelung (Franz Drake). — Geistiges Leben: William Skakespeare. Mb. Deutschland und der dreißigjährige Krieg. ? 1556—1564 Ferdinand I. 7 ^ ^ 1564—1575 Jvlaximilian Ii. ' «*-- Js " ' 7rjy 1576—1612 Rudolf Ii. (von Jesuiten erzogen, ohne' Selb--—“"siandi’g^eit; Vorliebe für Astrologie). Aufstände in den habsburgischen Territorien, Majestätsbrief für Böhmen. 1612—1619 Matthias. 1619_ 1637 Ferdinand Ii. (von Steiermark, ein Jesuitenzögling). 1637—1657 Ferdinand Iii. — mfsitund Vorspiele zum großen Kriege: /2yr^ J a) Donauwörtjy wird durch Maximilian von Bayern katlmlki^jt b) Union und Liga treten sich gegenüber. c) Der jülich - klevische Erbfolgestreit bricht aus. (Der Kaiser will die Länder einem habsburgischen Erzherzog geben, daher bietet Heinrich Iv. von Frankreich den Evangelischen Hilfe.) d) Klage der böhmischen Stände wegen Verletzung des Majestätsbriefes. (Kirchen zu Braunau und Klostergrab.) 1618—1648 Der dreifsigjährige Krieg. 1618—1624 a) Böhmisch-pfälzischer Krieg. 1620 Schlacht bei Prag. (Friedrich V. von der Pfalz flieht.) Eroberung der Pfalz (Tilly); Maximilian von Bayern wird Kurfürst. 1624—1629 b) Norddeutsch-dänischer Krieg. Christian Iv. an der Weser, Mansfeld an der Elbe.

3. Für die obere Stufe - S. 44

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 1704 Höchstädt (a. Donau) in Oberdeutschland. (Prinz Eugen und Marlborough.) 1706 Turin. (Eugen und Leopold von Dessau.) 1709 Malplaquet in den Niederlanden. Französische Erfolge nur in Spanien. Ludwig bittet um Frieden. Umschwung: Karl Vi. wird Kaiser, Sturz Marlboroughs in England. 1712—1714 Friedensschlüsse: Philippv. (von Anjou) erhält Spanien (Kolonieen). Habsburg erhält Unteritalien, Mailand, die spanischen Niederlande. Frankreichs Übergewicht ist gebrochen, das europäische Gleichgewicht geschaffen. (4 Grofsmächte: Österreich, England, Frankreich, — kurze Zeit noch Spanien.) 1715 f Ludwig. Kampf zwischen Absolutismus und Parlament in England. 1603—1688 Das Haus der Stuarts, lesp. 1714 jak0b I. Vereinigung Englands und Schottlands. Die Pulververschwörung. Karl I. regiert 11 Jahre ohne Parlament. (Richelieus Beispiel; Graf Strafford Minister). Unruhen in England. Hampden verweigert die Steuerzahlung. Aufstand im reformierten Schottland wegen Einführung der Episkopalkirche. Des Aufstands wegen beruft Karl wieder das Parlament. Das „lange“ Parlament (13 Jahre) zeigt sich feindselig. Strafford f. 1642—1649 Die 1. Revolution. Bürgerkrieg zwischen Königlichen (Kavalieren) und Parlamentsheer (Presbyterianern). Dazu bald die Independenten, politisch für die Republik, religiös von finster strenger Frömmigkeit.

4. Für die obere Stufe - S. 46

1892 - Berlin : Gaertner
46 Mittelalter und Neuzeit. 1702-1714 Anna. Fortsetzung des spanischen Erbfolgekrieges. Sturz Marlboroughs durch die Tories. Erwerbung der Hudsonsbailänder, Gibraltars. Ii. Der große Kurfürst und die Begründung des preufsischen Staats. Yorbem erkung: 1658—1705 Kaiser Leopold I. a) im Westen: Zunehmende Schwäche des Reiches gegen Ludwig Xiv. b) im Osten: Die Türkenkriege. Letzte Zeit der türkischen Offensive. 1683 Türken vor Wien. (Starhemberg, Sobieski.) ~ Österreichische Offensive unter Prinz Eugen von Savoyen. (Sieg bei Zenta.) 1699 Friede. Ungarn und Siebenbürgen sind gewonnen. 1705—1711 Joseph I. 1711—1740 Karl Vi. 1717 Prinz Eugen erobert Belgrad. 1640—J\;8s Friedrich Wilhelm der Große von Brandenburg. (3 Territorien, zusammen 1400 □ Ml. — meist in Feindeshand.) 1640 — 1648 1) Verhalten im 30jährigen Kriege. Bildung eines Söldnerheeres (Offiziere vom Kurfürsten abhängig); bewaffnete Neutralität gegen Kaiserliche und Schweden. Erfolge beim Friedensschlüsse. 1648—1655 2) Die erste Friedenszeit. Verwaltung durch das Geheimratskollegium nach persönlicher Anordnung des Fürsten. Hebung der Not: Bauern erhalten Pferde, Aussaat; — Kolonisten aus Holland, Schweiz (Bötzow-Oranienburg, Musterwirtschaft der Kurfürstin Luise Henriette); — Aufbau der Städte, Besserung der Strafsen.

5. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 29

1882 - Berlin : Gaertner
Deutsche Geschichte. 29 und Eugen von Savoyen siegen über die Türken bei ©dem!einen und Zentha. Friede zukarlowitz (1699) sichert dem Kaiser Ungarn, Slavonien, Siebenbürgen. 1672—1679 Holländischer Krieg, in dem Deutschland den Holländern Hilfe gegen Frankreich leistet, und Türenne bei Sassb ach gegen Montecuculi fällt (1675). Friede zu Nymwegen (1679). 1681 Straßburg wird von Ludwig Xiv. eigenmächtig eingenommen. 1683—1699 Ungarisch-türkischer Krieg. (S. oben.) 1688—1697 Krieg gegen den Augsburger Bund. Verwüstung der Pfalz. Friede zu Ryßwick (1697). Fortwährender Reichstag zu Regensburg (1663—1806). 1700—18oo Blüte der deutschen Musik. Bach. Händel. Gluck. Haydn. Mozart. Beethoven. 1701 Friedrich I. von Brandenburg (als Kurfürst Friedrich Iii.) vereinigt Brandenburg und das Herzogtum Preußen zu einem Königreich. Spener und die Pietisten. Das Hallesche Waisenhaus. Akademie der Wissenschaften in Berlin. Leibnitz. 1701—1714 Spanischer Erbfolgekrieg. Kaiser Leopold I. greift das Testament K a r l s Ii. v. Spanien, in dem Ludwigs Xiv. Enkel Philipp v. Anjou zum König von Spanien ernannt ist, in Verbindung mit Holland, England und Preußen an. Des Kaisers Sohn Karl soll König von Spanien werden. Schlacht bei H o ch st ä d t unter Eugen v. Savoyen und Herzog Marlborough (1704', bei Rami llies unter Marlborough, bei Turin unter Prinz Eugen (1706). 1705—1711 Josephi.(Leopolds Sohn), deutscher Kaiser. Schlacht bei Oudeuarde und Malplaquet (1709) unter Eugen und Marlborough. 1711—1740 Karl Vi. (Josefs Bruder) deutscher Kaiser. England tritt aus dem Bündnis gegen Frankreich aus (Marl-borough's Wigh-Miuisterium wird gestürzt). Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), Rastatt und Baden (1714). Philipp V. bleibt König von Spanien. Österreich erhält Neapel, Sardinien, Mailand und die spanischen Niederlande. Preußen erhält Neuchatel und Valengin. 1717 Die Türken verletzen den Karlowitzer Frieden. Prinz Eugen besiegt sie bei Peterwardein und Belgrad. Friede zu Passarowitz (1718).

6. Der biographische Unterricht - S. 52

1874 - Berlin : Gaertner
— 52 — ofö er sich zu einem Krieg gegen die deutschen Protestanten rüstete. Die Träq-heit des schwachen Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrichs, und die Treulosigkeit seines Vetters Moritz, des Herzogs von Sachsen, waren der Sache rx* r6al[e^ 9^nf^3- Außerdem zeigten sich die beiden Hauptfürsten des schmalkaldischen Bundes, Philipp und Johann Friedrich, unschlüssig, obgleich die Kriegsmacht einem entschlossenen und umsichtigen Führer, Sebastian Schärtlin von Burtenbach, anvertraut war. Dieser that alles mögliche. Allein der Kaiser hatte den Herzog von Sachsen auf seine Seite Zu bringen gewusst, und so gescbah es, dass Johann Friedrich in der Schlacht bei Mühlberg (1547) gefangen genommen wurde und auch der Landgraf Philipp von Heffen in die Hände des Kaisers gerieth. Moritz aber, der Vetter des gefangenen Kurfürsten und Schwiegersohn Philipps von Hessen, erkannte später sein Unrecht und überfiel den Kaiser plötzlich in Jnnspruck, so dass sich dieser genöthigt sah, mit ihm in Paffau 1552 einen Vertrag zu schließen, welchem bald darauf, im Jahre 1555, der Reli-glonsfriede zu Augsburg folgte. In demselben erhielten die Protestanten freie Religionsübung. Die Uneinigkeiten hörten aber doch noch nicht auf, wiewohl mehr als 50 Jahre vergingen, ehe es wieder zu einem Religionskrieg kam. §• 09. Luthers Ende. Alle diese Kämpfe hatte Luther nicht mehr enebt. Die glücklichen Erfolge seiner Sache in Deutschland bereiteten ihm in semem Alter manche Freude. Obgleich durch häufige Krankheitsfälle, besonders durch Schwindel, an seiner Thätigkeit gehindert, predigte er doch sonntäglich und lteß von seiner rastlosen Thätigkeit nicht nach. Zu Ende des Jahres 1545 erhielt er von den Grafen von Mansfeld den Auftrag, nach Eisleben zu kommen und einen Zwist unter ihnen wegen der dortigen Silberbergwerke zu schlichten. Er reiste von Wittenberg ab und kam am 28. Januar 1546 in Eisleben an. Die Grafen empfingen ihn freundlich, und fein Versöhnungswerk ging gut von statten. Allein am 17. Februar fühlte er sich unwohl, so dass er zuhause bleiben musste. Zwei Söhne und sein Freund, der Dr. Jonas, waren bei ihm. Zu diesem sagte er: „Wenn sich meine lieben Landesherrn, die Grafen, vertragen, so will ich heimziehen und mich in meinen Sarg legen und den Würmern meinen Leib zu essen geben." Auch sagte er: „Ich bin hier zu Eisleben geboren und getauft; wie, wenn ich hier bleiben sollte?!" Am Abend befielen ihn heftige Brustbeklemmungen. Er wurde immer schwächer. Betend rief er dreimal: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist! Du hast mich erlöset!" Dann schwieg er und sank plötzlich zusammen. Auf die Frage des Dr. Jonas, ob er Christum, den Sohn Gottes bekenne, antwortete er vernehmlich: „Ja!" Dann entschlief er sanft mit gefalteten Händen am 18. Februar 1546 zwischen zwei und drei Uhr morgens. Der Kurfürst Johann Friedrich ließ den Leichnam nach Wittenberg schaffen. Auf dem Wege tönten die Glocken aller Kirchen, und die Trauer im Lande war sehr groß. Luther liegt in der Schlosskirche von Wittenberg bestattet. Auf dem Markte dieser Stadt ist ihm ein ehernes Standbild errichtet. Der dreißigjährige Krieg. 1618-1648. §• 70- Unruhen in Prag. Die Uneinigkeiten zwischen den Katholiken und Evangelischen dauerten, wie oben erzählt worden ist, nach dem Augsburger Religionsfrieden noch immer fort. Es bedurfte nur eines Anlasses, um die Parteien zum Kriege aufzureizen. Einen solchen gaben zuerst die Böhmen. Die Evangelischen in Böhmen hatten nämlich von dem Kaiser Rudolf Ii. im Jahre 1609 den sogenannten Majestätsbrief erhalten, in welchem ihnen neben den früher

7. Der biographische Unterricht - S. 60

1874 - Berlin : Gaertner
— 60 — Auch war die Kaiserin von Russland, Elisabeth, neidisch auf den großen Mann und der sächsische Minister Graf von Brühl sann ebenfalls auf Rache Sie setzten sicb noch mit andern Mächten in Verbindung, und so kam ein Bündnis zwischen Österreich, Sachsen, Frankreich, Russland und Schweden zustande. Man hatte im Sinne, Friedrich ganz und gar den Untergang.zu bereiten. Ein bestochener sächsischer Sekretair, namens Menzel, theilte ihm jedoch alles mit, was seine Feinde gegen chn zu unternehmen gedachten. Daher rückte er in größter Schnelle mit 60,000 Preußen in Sachsen ein. Der König von Sachsen August Iii. kfloh mit seinem Minister. In Dresden und andern sächsischen Städten nahm Friedrich alle Waffen, sonst verfuhr er schonend. Der Kaiser schalt ihn treulos; Friedrich ließ aber zu feiner Rechtfertigung alles, was dieser und die andern Mächte gegen ihn im Schilde führten, durch deu Druck besannt machen. Dann marschierte er weiter Hmter Dresden stieß er auf 14,000 Mann Sachsen, welche Unterstützung von den Österreichern erwarteten. Friedrich stand ihnen gegenüber. Da er merkte, dass die Österreicher heranrückten, ging er diesen entgegen und schlug sie unter ihrem Feldmarschall Brown bei Lowositz in Böhmen (1756). Dann kehrte er nach Pirna zurück und nahm hier das ganze sächsische Heer gefangen. Den Winter über blieb er theils in Sachsen, theils in Schlesien. r- J- llm* Ereignisse im Jahre 1757. Dieser plötzliche Einfall in Sachsen brachte fast ganz Europa gegen Friedrich auf, so dass ein Heer von etwa 500,000 Mann zusammenkam, gegen das der König höchstens 200,000 Mann stellen konnte. Die Fürsten, von welchen Friedrich unterstützt wurde, waren der König von England, Georg Ii., der Landgraf von Hessen-Kassel und die Herzoae von Gotha und Braunschweig. Im März des Jahres marschierten die preußischen gruppen von vier verschieden Punkten in Böhmen ein. Am 6. Mai standen sie alle vor Prag. Die Österreicher wurden vom Prinzen von Lothringen kom-lnandiert; der Kömg hatte Winterfeld und Schwerin bei sich und drang ohne seinen Truppen Ruhe zu gestatten, auf eine Schlacht. „Nichts, Nichts!'' sagte er zu Schwerin, der das Terrain erst besser erkunden wollte, „es muss noch heute sein; frische Fische, gute Fische." Schwerin drückte seinen Hut in die Augen und marschierte vorwärts. Die Kanonen der Österreicher gaben entsetzliches Feuer ganze Reihen der Preußen stürzten nieder, alles schien verloren. „Heran, meine Kinder! rief der alte Schwerin, warf sich aus den Feind und fiel, von vier Äugeln durchbohrt, zu Boden. General Fouqus übernahm sein Kommando, des Königs Bruder Heinrich und Herzog Ferdinand von Braunschweig kämpften mit unglaubliche): Tapferkeit. Da fiel der österreichische Feldmarschall Brown, und Friedrich entschied durch persönlichen Muth das Treffen zu feinem Vortheil. Von den Preußen waren an 16,000 Mann gefallen. Sogleich ließ Friedrich Prag stark beschießen; doch wollte er, bevor er die Stadt einnahm, den österreichischen tfelbmarschall Daun schlagen. Das Unternehmen war höchst gefährlich, und deshalb wurde der König von seinen Feldherrn aufs dringendste gebeten, von diesem Plane abzustehen. Allein er hörte nicht darauf und erlitt bei Kollin am 18. Juni mie vollständige Niederlage, in der er 13,000 Mann verlor. Am Abend des Tages fand man den König niedergebeugt und nachsinnend auf einer Brunnenröhre sitzen. Mit Thränen in den Augen sagte er zu seinen Offizieren: „Kinder, Ihr habt heute einen schweren Tag gehabt; habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen!" Die Belagerung von Prag musste nun aufgegeben und Böhmen verlaffen werden. Die Preußen zogen sich nach Schlesien zurück; Daun und Karl von Lothringen folgten ihnen nach. Unterdessen waren die Russen verwüstend in Preußen ein-

8. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 108

1885 - Berlin : Gaertner
- 108 Spanien setzte entgegen den Heiratsvertrgen den Herzog Philipp von Anjou, einen Enkel Ludwig's Xiv., zum Nachfolger ein. Dagegen ergriff, als Karl starb, Kaiser Leopold die Waffen, um den spanischen Thron fr seinen zweiten Sohn Karl zu erkmpfen. Die meisten deutschen Fürsten, England und Holland, Savoien und Portugal traten auf seine Seite; Frankreich wurde von dem Kurfrsten von Baiern untersttzt, in Spanien selbst fand Philipp V. (17001746) Anerkennung. sterreich und England geboten der zwei Feldherrn, die den franzsischen berlegen waren, Eugen von Savoien (Prinz Eugen der edle Ritter") und den Herzog von Marlborough. Im Jahre 1701 begann der Krieg, der bedeutendste von allen, die Ludwig Xiv. fhrte. Gleich anfangs waren Osterreich und seine Verbndeten in Italien und Deutschland siegreich; die Schlacht bei Hochstdt (1704) brachte Baiern in die Gewalt des Kaiserssjosephi., 17051711). Indes brachen in Spanien Emprungen gegen Philipp ans, bei Gelegenheit derer die Englnder Gibraltar eroberten, Philipp aber den Sieg bei Almanza (1707) zur Erweiterung seiner Souvernitt benutzte. Diese Vorteile wurden durch den nach der Schlacht bei Ramillies erfolgten Verlust der spanischen Niederlande aufgewogen (1706), der die jetzt der sterreichische Thronbewerber gebot, sowie durch die Vernichtung der franzsischen Armee durch Prinz Eugen bei Turin (1706), welche die Eroberung Neapels (1707) zur Folge hatte. Ludwig Xiv. machte Friedensantrge, aber seine Gegner stellten so harte (Lnderverlust) und schimpfliche Bedingungen (Ludwig selbst sollte Philipp aus Spanien vertreiben Helsen), dass er unmglich darauf eingehen konnte. Die Schlachten bei Oudeuarde (1708) und Malplaquet (1709) vernichteten seine letzten Hoffnungen, als der durch eine Hofkabale herbeigefhrte Sturz der Whigs in England auch die Abberufung Marl-borough's und geheime Friedensantrge vonseiten Englands zur Folge hatte (1710). Als nach dem Tode Kaiserjoseph'skarl Vi. (1711-1740) ihm folgte, fo tag es berdies im Interesse des europischen Gleichgewichts, Spanien und sterreich nicht wieder in einer Hand vereinigt zu sehen. Daher schlssen England, Holland, Preußen, Savoien und Portugal mit Frankreich den Utrechter Frieden (1713), dem 1714 Karl Vi. zu Rastatt und das deutsche Reich zu Baden beitrat. Spanien und die amerikanischen Besitzungen verblieben danach dem bourbouischen König Philipp V., mit der Bedingung, dass die spanische und franzsische Krone nie vereinigt werden drften; Holland erhielt Handelsvorteile und das Besatzungs-recht in mehreren Festungen auf der fpanisch-niederlndischen Grenze, Preußen die Besttigung seiner Knigswrde, Savoien (Stellten, das es spter mit Sardinien vertauschte, England Besitzungen in Amerika, Gibraltar und Minorka, der Kaiser die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und das spter gegen teilten vertauschte Sardinien. Durch diesen Krieg wurde das bergewicht Frankreichs gebrochen. Ludwig Xv. (1715 1774), der 5jhrige Urenkel seines Vorgngers, bernahm ein vllig erschpftes und verschuldetes Reich. Der Herzog Philipp von Orleans und der Minister Dubois, beide talentvoll und lasterhaft leiteten die Regierung und strzten durch ihre Sittenverderbtheit (roues) und durch traurige Finanzunternehmungen (Laws Papier- und Aktienbank) das Land in noch tiefere Schulden. Spter hob Fleury's weise und friedliche Verwaltung das Land wieder zu seinem frheren Einfluss. Durch die am Hose des Knigs alles geltende Herrschast der Marquise von Pompadour und spter der Grfin Dubarry sank die Verwaltung des Staates, dessen Schuldenlast auf 4000 Millionen Livres stieg. Die Regierung Philipp's war fr Spanien nicht glcklich. Doch erwarb er seinen Shnen die Herrschaft der Neapel und Sicilien, sowie der das Herzog-tum Parma, Piacenza und Guastalla,

9. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 75

1885 - Berlin : Gaertner
75 und starb in der Gefangenschaft. Auch Timur starb bald; nach seinem Tode zerfiel das Reich der Mongolen aufs neue. Murad Ii. (14211451) unterwarf sich wieder Kleinasien und erneuerte feine Angriffe gegen das byzantinische Reich, das sich durch eine Vereinigung mit der abendlndischen Kirche zu krftigen suchte (1439). Aber die kirchliche Streitsucht der Griechen (300 Klster in und um Konstantinopel, das Heer nicht 5000 Mann stark) lie es nicht zu dem Abschluss eines Vertrages kommen. Wladislaw, König von Polen und Ungarn, machte einen Angriff gegen die Trken, wurde aber bei Varna vollstndig besiegt (1444, der heldenmtige Woiwode von Siebenbrgen Hunyad). Muhamed Ii. (14511481) begann feine Heldenlaufbahn mit der Erstrmung Konstan-tilt|jel% das 50 Tage lang durch die Tapferkeit der Genuesen und des letzten Kaisers Konstantin Xi. allen Angriffen widerstand (1453). Konstantinopel wurde die Hauptstadt des osmanischen Reichs; viele gelehrte Griechen wanderten nach dem Abendlande aus und befrderten hier die Verbreitung griechischer Kultur. Muhamed eroberte sodann das trapezuntische Reich, Griechenland, Serbien, die Walachei; Bosnien wurde ihm von den Ungarn, die unter Matthias Corvi-nus (1458 1490) sich zu kriegerischem Ruhme und zu humaner Bildung (Universitt in Ofen) erhoben, wieder entrissen; Epirus blieb bis 1467 unter Skanderbeg, der zu den christlich geborenen und ausgehobenen Zglingen der Serai's gehrte und stets ein Beschtzer der Christen war, selbstndig. Dann unterlag es Muhamed's Angriffen. Muhamed legte den Grund zu der Verfassung des osmanischen Reiches. Der Groherr (Sultan, Padischah) ist unumschrnkter Gebieter der Leben und Tod aller seiner Unterthanen und Besitzer alles Grund-eigentums (Serail, Harem). Einen Adelstand gibt es nicht; nur die Priester (Jmans, Derwische) sind bevorrechtet. Die Regierung wird von dem hohen Rat (Divan) und dem Gro-Vezier gefhrt. Einflussreich sind die Ulemas (Gesetzeskundige). Die Statthalter in den Provinzen heien Beglerbegs, Paschas, Beys, Agas. Zu derselben Zeit, in der das Osmanenreich so mchtig ward, hob sich auch das Perserreich unter Hasfan. Ju Teutschland vermochten Sigismunds Schwiegersohn, Kaiser Albrecht Ii. von sterreich (14371439), mit dem das Haus Habsburg dauernd in den Besitz der Kaiserkrone kam, und sein schwacher Neffe Friedrich Iii. (1440 1493 die kaiserliche Schlafmtze") weder der bermacht der Trken Einhalt zu thun, noch es zu verhindern, dass sich die Ungarn in Matthias Corv inus, dem Sohne des tapferen Trkenbezwingers Hunyad, und die Bhmen in Georg Podiebrad einheimische Könige whlten; selbst die kaiserlichen Stamm-lande verheerten die Trken ungestraft. Friedrich's ungeschickte Einmischung in den Toggenburger Erbfchaftsstreit zwischen Zrich und Glarus, in welchem die Schweizer bei St. Jacob an der Birs 1444 durch franzsische Sldnerscharen besiegt wurden, fhrte mehr und mehr die Entfernung der Schweizer vom deutschen Reiche herbei. Die Landesfrsten machten sich unabhngiger und bten das Fehdewesen (der schwbische Bund gegen den Markgrafen Albrecht, die Pflzerfehde, der Kurfürst von Brandenburg gegen den Herzog von Baiern, der an den Shnen Kurfürst Friedrich's des Sanftmtigen verbte Prinzenraub, 1455). Auch die Reichstage vermochten dem bel nicht abzuhelfen. In Italien hatte indes Venedig' s Handel durch die Grndung des osmanischen Reiches einen empfindlichen Sto erlitten; ein Sldnerfhrer, Franz Sforza, war Herzog von Mailand geworden; Modena wurde im Jahre 1452 unter dem Hause Este Herzogtum, erweiterte sich durch Ferrara und rang um den Ruhm hherer Bildung mit Florenz (Alphons Ii., Tasso), die Ppste

10. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 136

1885 - Berlin : Gaertner
136 'e b-st'mmt-r- Gest.lwug dieser Staateuverhltuiss- bleib, der Zu. K tv, " "'"ig'e Staate Rrd-merik>s blht--, am S"9 ftif0 rs 1 ' 2,S bic Zb> d-r Priuzen bis auf i 91 J s ( ^ Kauf wurde von Frankreich 1803 Louisiana, von Spanien Bund % rs ^as, das sich von Mexiko lossagte, trat 1845 in den Mertfo's unbm&n ^enamit entf"tanbener Krieg hatte den Eintritt Neu- Mexikos und Kaliforniens zur Folge, 1850). Von den aroken Inseln diircb d? w ^lb franzsische Haiti in der franzsischen Revolution fr %an3cr ^uffaittt 1republikanisiert, dann wieder von Bonaparte ^akobt^der N^er Dessalines sich zum Kaiser Lf1 %r<und Petion, strzten ihn, worauf die ^nfel m zwei Staaten zerfiel. Christoph nannte sich König Heinrich I.; Petion's biaen Stfi ma(^te rte 9ane Insel zur Republik. Der Hafs der Far-W<ti<>v> r r rc n toclr 5 9rob> dass spter die Schwarzen unter dem Regergeneral ulouque sich wiederum fr die Republik erklrten, dann Soulouque unter den lacherlichsten Formen ein Kaisertum einrichtete, sich selbst Faustin I S Gml G-sfr-rd stu?z.e St fip ? omdere Teil, Domingo, lange mit Soulouque im Kampfe, erhielt sich unter dem General Santana als Republik, wurde aber 1861 den Spaniern wleder zuruckgegeben. Seitdem mancherlei aufstndische Bewegungen. W 4,'r; rv ^ Belgiens. Am sichtlichsten zeigte sich der Einflufs " fcn vereinigten Niederlanden. Whrend nmlich der Erb-Sftf !r Ic11?15ra( König Wilhem I. mit Umsicht und Milde I I? -it Elches sorgte, gefhrdeten die Belgier, welche sich in chren Rechten zurckgesetzt glaubten, auf alle mgliche Weise die Ruhe des Lahdes. Ote ^uhrevolutton brachte das glimmende Feuer zum Ausbruch. Der Pbel erstrmte (Stumme von Potttct) unter wildem Lrm das Hans des strengen Justiz-mmisters van Maanen (August 1830). Der Prinz von Oranien rckte gegen r* L a-n'omu5 n r nac^ otadt9em Kampfe wieder abziehen. Darauf erhob !!? r? mjttl)> Lwen u. a. Stdten das Volk. Eine provisorische Regierung sprach die Trennung Belgiens von Holland aus und ernannte, nachdem der Herzog von Nemours bte Krone ausgeschlagen Hatte, den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg zum König (1831). Die Londoner Konferenz, aus den fnf 5? r "ropa bestehend, bernahm die Ausgleichung der belaisch-holln-difchen Angelegenheiten, während Wilhelm den Waffenstillstand aufkndigte und den Krieg begann. Er siegte der die Belgier; allein ein zur Untersttzung derselben unter dem Marschall Grard herbeigekommenes Hilfsheer der Franzosen ntigte J"] Ruckzuge. Der General Chasfe vermochte die Citadelle von Antwerpen durch feineheldenmtige Verteidigung nicht zu halten (1832). Seitdem behauptete ^pold mit Genehmigung der Hauptmchte den belgischen Thron. Belgien erfreute sich eines hohen materiellen Wohlstandes und entwickelte das konstitutionelle Re-glerungssystem ohne sonderliche Strungen. Leopold I. starb 1865, ihm folgte f^u Sohn Leopold Ii. In Hollanb regierte Wilhelm I. bis 1840, ihm folgte $ r i i 1?46' battit Wilhelm Iii. Whrenb Hollanb bnrch seinen Kolo-malhanbel bedeutend wurde, blhte Belgien bnrch seine Fabriken , Die politischen und gesellschaftlichen Zustnde Gro-orttanmens. Whrenb das parlamentarische Leben sich in England unter dem genuschtigen Georg Iv. (182030) zur vollsten Freiheit und zu wrbevoller -ejonnenhett entwickelte und die uere Macht des Laubes in bestnbigem Wachsen war, begannen sich im Innern Keime von Schaben zu zeigen, bte fr die Zukunft
   bis 10 von 62 weiter»  »»
62 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 62 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 9
3 3
4 11
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 8
11 1
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 21
26 0
27 13
28 0
29 0
30 0
31 19
32 0
33 0
34 22
35 12
36 1
37 5
38 0
39 0
40 1
41 1
42 2
43 0
44 0
45 1
46 3
47 25
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 10
8 5
9 21
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 10
17 7
18 0
19 3
20 11
21 0
22 0
23 1
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 4
35 1
36 0
37 10
38 5
39 1
40 0
41 8
42 0
43 6
44 1
45 0
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 5
61 0
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 6
68 1
69 5
70 0
71 9
72 1
73 1
74 14
75 0
76 1
77 0
78 2
79 0
80 1
81 0
82 0
83 0
84 0
85 7
86 27
87 2
88 0
89 0
90 6
91 0
92 9
93 0
94 2
95 0
96 21
97 1
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 4
2 8
3 5
4 40
5 22
6 7
7 48
8 19
9 98
10 58
11 3
12 2
13 2
14 8
15 66
16 117
17 6
18 49
19 74
20 8
21 42
22 68
23 17
24 15
25 2
26 18
27 79
28 4
29 41
30 50
31 42
32 32
33 69
34 11
35 22
36 3
37 61
38 3
39 24
40 74
41 0
42 2
43 10
44 64
45 22
46 1
47 24
48 52
49 55
50 6
51 4
52 14
53 11
54 110
55 62
56 33
57 21
58 39
59 100
60 7
61 16
62 73
63 13
64 12
65 15
66 1
67 81
68 18
69 0
70 0
71 36
72 18
73 96
74 53
75 19
76 24
77 42
78 6
79 56
80 72
81 53
82 6
83 35
84 1
85 85
86 7
87 19
88 78
89 5
90 7
91 81
92 1
93 14
94 1
95 5
96 1
97 28
98 40
99 15
100 38
101 6
102 10
103 130
104 12
105 16
106 9
107 2
108 41
109 32
110 10
111 1
112 9
113 6
114 0
115 29
116 12
117 17
118 39
119 8
120 37
121 13
122 13
123 4
124 4
125 1
126 17
127 100
128 51
129 3
130 3
131 38
132 59
133 18
134 20
135 6
136 155
137 2
138 21
139 15
140 11
141 26
142 11
143 19
144 25
145 50
146 68
147 9
148 108
149 8
150 78
151 21
152 13
153 9
154 5
155 16
156 30
157 35
158 84
159 16
160 10
161 26
162 68
163 59
164 11
165 52
166 61
167 9
168 0
169 2
170 24
171 85
172 75
173 72
174 24
175 59
176 74
177 108
178 20
179 25
180 13
181 63
182 90
183 93
184 36
185 7
186 18
187 27
188 33
189 43
190 24
191 76
192 73
193 51
194 26
195 15
196 4
197 66
198 51
199 40