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gleicher Zeit ist. Von den germanischen Völkern wurde eins besonders
wichtig, welches sich im westlichen Deutschland und in Frankreich nie-
dergelassen hatte. Es waren die Franken. Unter ihren Königen
breiteten sie sich über ganz Frankreich aus, eroberten manche Theile
des südwestlichen Deutschlands, zerstückelten aber durch innere Kriege
Alles, was sie erobert hatten. Endlich gelangte Pipin der Kleine auf
den Thron, welcher mit Kraft und Glück die Ruhe herstellte. Aber
noch viel ausgezeichneter als er war sein Sohn Karl, mit dem Bei-
nanien des Großen.
§• 42. Karls des Großen erste Kriege. Karl der Große
wurde im Jahre 768 König der Franken und hat bis 814 regiert.
Sein Leben ist reich an großen Thaten. Besonders hat er sich um
die Einführung des Christenthums in Deutschland sehr verdient ge-
macht, wiewohl die Mittel, welche er dazu wählte, nicht den Geboten
des Christenthums entsprachen. Aber seine rastlose Thätigkeit, Schnel-
ligkeit und Besonnenheit, sein frommes Gemüth und sein Eifer für
die Sache Gottes sind sehr zu rühmen. Den Ansang seiner Regie-
rung begann er mit Krieg, und man kann sagen, daß er das Schwert
während derselben nicht aus der Hand gelegt hat. Damals
wohnten im nördlichen Deutschland an der Elbe und Nordsee die
Sachsen, ein unruhiges, tapferes Volk, das von allen Ger-
manen noch am meisten die uralten Sitten und Gebräuche beibehalten
hatte und daher auch uicht leicht zum Chriftenthume zu bekehren war.
Einerseits, um seine Grenzen vor den unruhigen Nachbarn zu sichern,
andererseits, um zu diesen Heiden das Evangelium zu bringen, beschloß
Karl, sie zu bekriegen. Er hielt (772) einen Reichstag zu Worms
und kündigte seinen Franken an, daß er gegen die Sachsen ziehen
wolle. Da brachen die Franken auf, schlugen die Sachsen und zer-
störten die Irmensäule bei Paderborn; dann wurde Friede geschlossen.
Um diese Zeit geschah es, daß der Longobardenkönig, Desiderius,
in die Länder des damaligen Papstes Hadrian I. einfiel und sie ver-
wüstete. Der Papst rief Karl zu Hülse. In größter Eile kam Karl
mit seinen Franken nach Italien, besiegte den Desiderius und ging
dann nach Rom, wo er am Grabe des Apostels Petrus dem Papste
treue Freundschaft gelobte. Den gefangenen Desiderius schickte er nach
Frankreich als Mönch in ein Kloster; sich selbst aber machte er zum
König der Longobarden. Unterdeß hatten sich die Sachsen wieder
empört und Karl mußte aus Italien zurückkehren, um sie zu strafen.
Während er damit beschäftigt war, standen in Italien einige longobar-
dische Herzöge gegen ihn aus. Flugs war Karl wieder in Italien.
Als er hier von neuen Empörungen der Sachsen hörte, sah er sich
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Apostels Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Frankreich Deutschlands Deutschland Gottes Deutschland Nordsee Sachsen Worms Sachsen Sachsen Paderborn Italien Rom Frankreich Sachsen Italien Italien Italien Sachsen
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V. Deutschland»
Hermann.
§. 38. Zustand Deutschlands vor Hermann. Unsere
Voreltern, die alten Deutschen oder Germanen, waren zu der Zeit,
als Rom blühte, noch ein ganz rohes Volk. Sitten, Wissenschaften
und Künste des gebildeten Lebens kannten sie nicht. Man erzählt von
ihnen, daß sie einen großen und starken Körperbau, blaue Augen und
blonde Haare hatten. Ihre Beschäftigungen waren Jagd, Fischerei
und Krieg. Im Kriege kämpften sie sehr tapfer. Denn sie hielten den
Tod für etwas Erwünschtes. Nach dem Tode glaubten sie in eine
Welt zu gelangen, wo sie bei fröhlichem Schmause sich ihre Thaten
erzählen könnten. Auch lebten sie nicht in Städten, sondern in Dör-
fern, welche aus Hütten bestanden. Mehrere Dörfer bildeten einen
Gau. Es gab unter den alten Deutschen verschiedene Stämme. Spä-
ter verbanden sich diese zu kleinen Völkerschaften. Die wichtigsten
Stämme waren die Cimbern, Teutonen, Sachsen, Gothen, Cherusker,
Langobarden, Sueven u. a. Diejenigen, welche uns zuerst bekannt
werden, sind die Cimbern und Teutonen. Von ihren Wohnsitzen
im nördlichen Deutschland waren sie nach den steiermärker Gebirgen
gezogen und mit den Römern zusammengekommen. Diese wagten es,
mit ihnen zu kämpfen; allein die tapfern Deutschen brachten die Römer
in Schrecken. Später gelang es indessen der römischen Kriegskunst,
die Deutschen mehrere Male zu besiegen, und Cäsar wollte sogar ganz
Deutschland erobern. Nach Cäsar's Tode wurden die Kriegszüge gegen
die Deutschen fortgesetzt. Die Römer unterjochten manche Völkerschaf-
ten und zwangen sie, römische Sprache und Gesetze anzunehmen. Die
edelsten deutschen Jünglinge wurden gefangen und entweder in die Kriegs-
heere der Römer aufgenommen oder als Geiseln nach Rom geschickt.
Ganz besonders hart und grausam bewies sich der römische Feldherr
Vnrus gegen die Deutschen, und so war es kein Wunder, daß sich
in ihnen die Sehnsucht nach Rettung und Befreiung vom römischen
Joche regte.
§• 39. Die Schlacht im teutoburger Walde. Unter
den deutschen Jünglingen, welche als Geiseln nach Rom geführt wor-
den waren, befand sich auch Hermann, von den Römern Armi-
nius genannt. Er war der Sohn eines Cherusker-Fürsten Sigmar,
hatte manche Kämpfe unter den Römern mitgemacht und sich
die Würde eines römischen Ritters erworben. Dann war er
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Extrahierte Personennamen: Hermann Hermann Cäsar Hermann Sigmar
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Sachsen Deutschland Deutschland Rom Rom
Griechenland, welches noch vor einigen Jahren vom türkischen Sultan
beherrscht wurde, war in den allerältesten Zeiten von den Griechen
oder Hellenen bewohnt. Diese Griechen waren freilich ein ganz ande-
res Volk als die heutigen Griechen. Auch herrscht heute über Griechen-
land ein König; damals war Griechenland in viele Staaten getheilt,
von denen jeder seinen besonderen Herrscher hatte. Die bedeutendsten
dieser Staaten waren Sparta, Athen und Theben. An Sit-
ten, Bildung und Gebräuchen unterschieden sie sich von einander. Als
sie sich durch Eroberungen immer mehr erweiterten, und ein Staat
mächtiger wurde als der andere, entstand Eifersucht und Haß unter ih-
nen. Nur wenn es galt, einen gemeinsamen auswärtigen Feind zu be-
siegen, oder wenn die großen Volksfeste gefeiert wurden, kamen sie zu-
sammen und vergaßen den Groll, den sie gegen einanderl.hegten. Wir
wollen uns erst Einiges merken, was alle Griechen gemeinsam angeht.
§. 6. Die olympischen Spiele. Wie die Inder und Ae-
gypter in ihrer Religion nicht einen einzigen Gott, sondern mehrere
Götter hatten, eben so finden wir auch bei den Griechen viele Gott-
heiten. Die Inder hatten Tempel für ihre Götter und stellten ihnen
zu Ehren festliche Tänze an. Die Griechen thaten etwas Aehnliches.
Außer der Verehrung, welche sie ihren Göttern in Tempeln brachten,
hielten sie ihnen auch noch festliche Spiele. Es pflegten sich dann ent-
weder alle Griechen oder nur einzelne Landschaften zu versammeln
und ihrem obersten Gotte Zeus oder einen! Heros zu Ehren Festver-
sammlungen und Spiele zu halten. Später verlor sich diese Bestim-
mung, und die Spiele waren nichts anders als Volksfeste- Die merk-
würdigsten sind die olympischen Spiele. Sie wurden in -der Landschaft
Elis gefeiert. Ein von Hügeln umgebener Platz war in zwei Theile
getheilt. Der eine Theil, etwa 600 Fuß lang, war zum Wettrennen
bestimmt; auf dem andern weit längeren Platze fuhren die Wagen.
Unten befanden sich Bänke für die sogenannten Kunstrichter und ein
wenig höher Bänke für Musiker. Auf den Hügeln rings herum saßen
viele Tausende von Zuschauern, welche durch ihr Jubelgeschrei die
Kämpfer lobten oder tadelten. Eine Mauer, die sich durch den Platz
hindurch zog, war mit Bildsäulen, kleinen Tempeln und Altären ge-
schmückt. Der linke Theil, für Reiterübungeu bestimmt, hieß Hippo-
dromos, den rechten, auf dem die Kämpfe und Wettrennen zu Fuß
statt fanden, nannte man Stadion. — Die Spiele nahmen mit
Sonnenaufgang ihren Anfang. In der vorangehenden Nacht wurden
den Göttern Opfer und Gesänge gebracht. Die nackten und mit Oel
gesalbten Kämpfer und Athleten traten vor und schwuren den Göttern,
daß sie sich zehn Monate lang zu den Kämpfen vorbereitet und ein
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