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1. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 441

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 441 See fallen: Oespottoinus te, mnra? in fignum veri per- petiiique dominii. In Venedig sind keine Soldaten zur Besatzung, statt de- ren sind zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicher- heit die Sbirrcn und andre herzhafte Männer, welche, ohne Unterschied der Kleidung, im Svld^ der Regierung leben und unter dem Befehle der Rathsherrn stehn. "Jur Nothfalle thut das Csrps der Gondslirer, welches überhaupt die kühnsten und verwegensten sind, gute Dienste. So bald als ein Fremder irr Venedig anlangt, zeigen sie der Regierung an, wo sie ihn ein- genommen, und nach welchem Hause sie ihn gebracht haben.— Außer den berühmten Glas - und Cvrallenfabriken, sind die Wachsbleichen und Zuckersiedereyen in Venedig sehr einträglich. Auf den hiesigen Bleichen wird theils ukrainisches, theilö vene- tianrsches verarbeitet» Italienische Seide wird jetzt blos zu ein- heimischem Gebrauche verarbeitet. Uhren, göldne und silberne Tressen werden mittelmäßig gemacht; aber gut genug für die Levante und zum einheimischen Gebrauche. Theciak und einige Apothekerwaaren werden hier und fast im ganzen Venetiani- schen Gebiete für ganz Europa bereitet. Jeder kleine Ort im Vsnetiüttischen har wenigstens z - 4 Apotheker, die davon leben können. Bey Venedig ist eine Porcellanfabrik, welche aber schlechter Porcellan liefern soll, als die Florentinifthen und Nea- politanischen Fabriken. Die hiesigen Corallen sind auch nicht von der Güte, als die zu Livorno. Dw Diamantenschleift'- reyen sind noch schlechter. Beträchtlicher sind die Schriftgie- ßereycn in Venedig, weil nicht nur in der Stadt selbst viele Buchdruckerpressen beständig im Gange sind, sondern auch fast ganz Italien mit Venetianischen Lettern versorgt wird. 2) Auf der Insel fcllutvulo, eine Viertelmeile von der Stadt, sind die berühmten Spiegel - und Glasfabriken. Auch Glasblrmwn, welche ungemein natürlich sind, werden hier verfer- tigt. Die meisten Bouteillen und Glästr,die man in ganz Italien braucht, werden hier gemacht. Vornemliä werden hier Glasperlen in erstaunlicher Menge verfertigt. In Deutschland werden sie Schmelz, auch Glascorallen gemeiniglich genannt. Ehemals war diese Insel ein sehr blühender Platz, und noch jetzt enthalt sie einige Palläste. Das Venetianische Spiegelglas findet jetzt nicht mehr so starken Absatz, nachdem in mehreru Staaten der- gleichen Fabriken angelegt worden sind. Bey

2. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 491

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sardinien. 49 t Behauptung, daß Sardinien, so wie Irland, gar keine giftige Thiere habe, ist ungegründet. Man findet hier Scorpione, 2 Arten der Solifuga rc. Landesregierung und Eintbeilung. König von Sardnuen; statt dessen ein Vicekönig in Caglian regiert, wel^ cher z Jahre sich hier anfhalt, und seinen beständigen Sitz irr Eagliarr hat» Die Insel wird von den Einwohnern eingetbeilt i) in das obere Land (Eapo di fopra), 2) in das untere Land ( Capo di iotto) Einwohner. Die Einwohner sind gastfrey, und ha- den dies um so viel nöthigcr, da im ganzen Königreiche nicht ern einziges Wirthshaus ist. Die Garden reisen größrentheils zu Pferde, und allezeit bewaffnet, mit einem Sabel an der Seile, und einer Flinte in der Hand, die sie, wenn sie auch sonst wenig auf Ordnung und Sauberkeit bedacht sind, immer schön und glänzend erhalten; selten lassen sie sich außer dem Hause ohne ein großes Messer sehn, welches in einen ledernen Gürtel gesteckt wird. Kein anständiges Frauenzimmer zeigt sich öffentlich anders als verschleiert; sogar Dienstmädchen, wenn sie zum Brunnen gehn decken erst den Schleier über den Kopf, und setzen die Wasserkanne oben darauf Tänzer sieht man besonders bey ihren Kirchfefteu. In Absicht des Landbaues ist Sardinien noch sehr zurück, noch mehr aber in Künsten und Manufacturen. Die Sarden schicken ihre Haute und Pelze aus dem Lande, und kaufen sie gegerbt wieder. Von ihrer Wolle bereiten zwar die Bauerweiber die nötigsten Kleidungsstücke für if>re Männer, allein die daraus verfertigten Zeuge sind sehr grob. Auf dem Lande hat man nicht einmal die unentbehrlichsten Handwerker. Ueberhaupt sind auch in den wenigen Städten die Handwerker lucht zahl- reich, und diese sind mehrentheils Fremde, die sich auf der In- sel niedergelassen haben. Die Silberschmiede scheinen noch am besten fortzukommen wegen der Menge Silbers, welches das Landvolk au sich zu tragen pflegt. Denn immer ist der Garde ganz gleichgültig, ob er zerlumpt und barfuß umher geht, oder nicht; aber an silberne Knöpfe, Ketten, Haken und sogar Zahn- stocher, die an einer besondern Kette hängen, ist ec wo! ge- wohnt seinen letzten Heller zu wenden. Noch eme besondre Sitte der Salden: Wenn ein Edel- mann von seiner Herrschaft Besitz nimmt, so muß er den Kopf eines

3. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 392

1782 - Halle : Gebauer
392 Europa. ■ (cii in der jnfd nicht überall Zelte lmd Mnndvnrrakh niiknehnten wollen; denn im ganzen Königreiche ist nicht ein einziges Wirths- hans. Die Sarden reisen größtentheils zu Pferde, und allezeit bewaffnet, mit einem Sabel an der Seite, und einer Flinte in Der Hand. Tänzer giebt es genug unter ihnen, besonders bey ihren Kirchfestcn. Im Anbau des Landes ist Sardinien noch sehr zurück, imt> noch mehr in Künsten und Manufakturen. Die Sarden schicken ihre Haute und Pelze noch aus dem Lande, und kaufen sie gegerbt wieder. Von ihrer Wolle bereiten zwar die Dauerwecker die uöthigsien Kleidungsstücke für ihre Männer, allein tue daraus verfertigten Zeuge sind sehr grob. Auf dem Lande hat man nicht einmal die unentbehrlichsten Handwerker. Ueberhaupt sind auch in den wenigen Städten die Handwerker nicht häufig, und sind mehrentheils Fremde, die sich auf der Insel niedergelassen haben. Die Silberschmiede scheinen noch am besten fortzukommen wegen der Menge Silbers, welche das Landvolk an sich zu tragen pflegt. Denn immer ist dem Sar- den wenig daran gelegen, ob ec zerlumpt und barfuß umher geht, oder nicht; aber daran wendet ec auch den letzten Heller, daß er mit silbernen Knöpfen, Ketten, Haken und sogar Zahn- slochern, die an eine besondere Kette angemachk sind, prangen möge. Städte: i) Lagliari, die Hauptstadt, der Sitz ei- tles Uuterkönigs, eines Erzbischofs, und des Handels mit frem- den Nationen, wegen ihres sehr geräumigen Hafens. Sie hat über 25000 Einwohner, und besteht aus 4theilen: 1) dem Pastell, 2) der thatirta, 3) den Vorstädten Gtampace, 4) Villa Jujo'va* Die beiden ersten sind mit Festungswer- ken eingefchlossen, und enthalten die besten Häuser. Besonders hat man den Anfang gemacht, in der Marina schöne Gebäude in graden Strassen aufz-uführen. Es wohnen auch die meisten Handelsleute in diesem Theile, da im Gegentheil im Kastell der Unterkönig mit den vornehmsten Gliedern der Negierung, der Erzbischof nebst dem Domkapitel und die Universität ihrer, Sitz bat. Prächtige Gebäude muß mau in Cagliaci nicht suchen. Das schönste und beste Gebäude ist nicht nur hier, sondern auch im ganzen Reiche das Unwersitatöfebäude. Die Vor- derseite der Metropolitankirche ist mit Marmor überzo- gen, und auch inwendig ist dieser Stein reichlich angebracht. Der hohe Altar, nebst dem dabey befindlichen Marienbilde ist von Silber. Nicht weit vom Kastelle ist eine Pnlvermühle, wo der

4. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 550

1782 - Halle : Gebauer
550 Asien. die Meerottern in ungeheurer Menge erlegt. 1752 brachte ein Schiff von der Becingöinsel 5 Seeottern, 1222 Steinfüchse und 2^00 Seebäre. Eine Seereise zu diesen Inseln ist mit vie- len Mühseligkeiten und Gefahren verknüpft. Dazu gehören die Stürme in diesen Gewässern, viele Klippen und Inseln, und insbesondere die Gefahr von den wilden Einwohnern erschlagen zu werden. Oft überfallen sie die Russen auf ihren Jagden, erschlagen sie in ihren Winterbütten, und zerstören ihre mit Stroh am Ufer gemachte Fahrzeuge. Im Jahre 1762 reiste eine Gesellschaft von 42 Personen nach diesen Inseln, von denen nur 4 wieder nach Kamtschatka zurückkamen; die übrigen wur- den auf der Fuchsinsel Unalaschka erschlagen, wo sie sich der Jagd und des Seeotternfangs wegen, in einzelne Parteyen zer- streut hakten. Hingegen bezahlen die hohen Preise der emge- tauschten und gefangenen Felle denen mit voller Ladung zurück- kehrenden die Gefahr dieser mühseligen Reise überflüßig. Die Einwohner von Alaska, Umnal, Unalaschka und den benachbar- ten Inseln sind braun und haben schwarze Haare. Im Som- mer tragen sie Kleider, wie Hemden gemacht, von Vögelhäuten, über welche sie bey schlechtem Wetter und in ihren Böten Ober- kleider von Wallfischdärmen verfertigt anziehen, den Kopf bede- cken sie mit einer Art hölzerner Mützen ohne Boden, mit Emen- federn und Bartborsten von Seelöwen verziert. Sie schmücken ihren Kopfpi'.tz auch mit bnntfarbigten Korallen und kleinen Fi- guren von Knochen und Steinen aiiß. Durch den untern Theil der Nase stecken sie ein 4 Zoll langes Stäbchen von Knochen, oder ein schwärzliches Holz. An beiden Enden hängen sie bey Festtagen etliche Reihen Korallen, eine unter der andern. Sie stecken auch Korallen und kleine Stcinchen wie Zähne geformt in die Oeffnungen, welche sie sich in die Unterlippe schneiden» Sie tragen Korallenschnüre in den Ohren, wie auch Stückchen Bernstein, welchen die Einwohner der übrigen Inseln von den Alaskanern für Pfeile und Oberkleider eintauschen. Die Wei- berkleider sind nur darin von den männlichen unterschieden, daß sie ans Tbiersellen verfertigt werden. Sie «chen mit knöcher- nen Nadeln, und Fischgedärme dienen ihnen statt des Zwirns. Sie gehn mit unbedecktem Haupte. Ihre Wangen zeichnen sie mit blauen und rothen Streifen, und tragen Stifte durch die Nase, Korallenschnüre und Ohrgehänge wie die Männer, auch noch bunte Korallenschnuren um Hals, Arme und Beine. Diese Insulaner silld übrigens äußerst schmutzig. Sie verzehren uiit vielem

5. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 712

1782 - Halle : Gebauer
712 Amerika. Pferde, etwas Hornvieh und viele Schweine; bauen Korn und zäunen ihre Felder ein, welches keine andere Indianer thun. Sie halten auch Federvieh, und haben Obst-und Küchengärten. f) Die Grtawaer (s. 2. Th. S. 34v) haben auf einer von den Inseln, welche die See ttfitfcfcugast von N. nach S. durchschneiden, eine Stadt oder Ortschaft, welche aus ungefähr 25 Häusern besteht. Die Hälfte des Landes an der Oststile des Sees gehört den Ottawaern, so wie sie auf der Westseite ansehnliche Stre- cken bewohnen. Sie haben Getreidebau. g) Drc Tdimtebagoet. Diese haben eine grosse Ortschaft von etwa zo Häusern, die stark mit Pallisaden gebaut sind, auf einer Insel im See Xvin* ttebago. Sie können ohngefahr 200 Krieger aufbrmgen. Sie bauen Korn, Bohnen, Melonen und etwas Taback. Als Car- Vev diese innere Gegend besuchte, und den berühmten Wasserfall von St. Anton, (der in einerbreite von mehr als^ofuß, senk- recht nur zo Fuß herunterstürzt, aber dessen Geräusch man auf z deutsche Merlen weit hört), in Gesellschaft mit einem Prinzen dieser Nation besah, so fing letzterer mit lauter Stimme an zu dem grossen Geiste zu beten, von dem er glaubte, daß dies ei- ner von seinen Wolmplätzen wäre. Er sagte ihm: Er wäre ei- nen weiten Weg gereist, um ihn hier anzubcten, und daß er ihm jetzt das beste Opfer, das er in seiner Macht hätte, brin- gen wollte. Er warf darauf zuerst seine Pfeiffc in den Strom, nebst seinem Tabacksbeutel, nach diesem die Armbänder, die er am Oberarme und am Handgelenke trug, sein Halsband, das aus Drath und Rosenkränzen bestand, und zuletzt seine Ohrringe. Wahrend der Zeit schlug er sich oft auf die Brust, schleuderte seine Arme herum, und schien überhaupt in heftiger Bewegung zu seyn. Er setzte hierauf sein Gebet fort, und endigte es da- mit, daß ec den grossen Geist um seinen Schutz arif der Reise, um eine glänzende Sonne, einen blauen Himmel und helles hei- teres Wetter bat. Er ging auch nicht von der Stelle weg, bis beide dem grossen Geist zu Ehren eine Pfeife zusauunen ge- raucht hatten. h) Die Sakier. Die Sakier haben eine grosse Ortschaft, welche aus 90 Häusern besteht, von denen jedes für etliche Familien Raum hat. Sre

6. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 745

1782 - Halle : Gebauer
Südamerika 745 den. Auch hier pflegen sich die Indianer die Varthaace und Augenbraunen auszuceissen, und die Kopfhaare abzuscheren. Am Orinoko sind die Guipanaves, H)anener, Ca- veron, und einige von den Avanen und Maipuren Menschenfresser. Die Surinamischen Indianer haben in ihren Kriegen ver- giftete Pfeile. Ihre Dörfer bestehen ohngefähr aus 30 Familien, doch pflegen sie ihren Aufenthalt sehr zu verändern. Wenn sie ihre Wohnungen in den Wäldern aufschlagen wollen, so be- reiten die Mannspersonen ein Stück Land mit Cassave oder Mcmioc, Pataten, Mays zu bauen. Dazwischen gehen,sie auf die Jagd und fischen. Wenn sie von dem Fischfänge nach Hau- se kommen, so bringen sie ihre Zeit in ihren ^amaks oder Hängematte!) zu, die rund um mit Feuer umgeben sind, wahrend daß die Weiber sich mit dem Trocknen der Fasche und dem Hauswesen beschäftigen, und Körbe, irdenes Geschirre oder Hängematten verfertigen. Ihre Hängematten (die, rbie sonst schon bemerket worden, auch in Westindien und andern Welt- gegenden gebraucht werden) sind von einem einzigen Stück Kat- tun verfertiget, das 6 - 7 Fuß lang, und 12-14 Fuß breit ist. Jedes Ende ist in 50 und mehrere Theile gekbeilt, die durch kleine ebenfalls aus Baumwolle verfertigte 2~ Fuß lange Stri- cke gezogen, die sehr gut gesponnen, auch dicht in einander ge- dreht find und Rabatts genennt werden. Alle diese kleinen Stricke sind am Ende mit einander verbunden, und bilden eine Schleife, durch welche man einen Strick ziehet, welcher von 2 Hauten befestigt wird, und diese werden an 2 Pfählen, oder, falls ihre Häuser noch nicht aufgebauet sind, an Bäumen festgemacht, um die Hängematte bis auf eine ziemliche Erhöhung von dem Fußbokn aufzuhängen (S. 2. Th. S. 356. In der 5 teil Zei- le muß statt Figuren, Farben gelesen werden). Einige von diesen Völkern bemahlen sich den Leib, machen sich Mützen oder andre Arten Putz von den schönsten Vogel- sedecn. Ihr innerer Landes besteht in Sklaven, Hamaks, Fischen, Stricken, Sellen, Decken, Gefäßen, Kleidern, Gürteln, grünen Steinen 0alle),die besonders von einigen Völkern höhe.r geschätzt werden, als Gold und Diamanten» Aus-

7. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 762

1782 - Halle : Gebauer
762 Südindien. z) Die Freundschaftlichen Inseln. diesen nennen wir vornemlich: Rotterdam oder )7?amoka, Amsterdam, Middelburg. Kokosbaum, Citronen - und Brodtfruchtbäume, auch Schweine, machen den vornehmsten Reichthum der Inseln aus» Papageyen findet man auch. Die Einwohner sind arbeitsamer und thätiger, als auf den Gesellschaftlichen Inseln. Die Verzäunung ihrer Gärten zeigt auch schon einen hohen Grad von Cultur an. Sie haben Manufacturen, sind musicalisch, lieben den Tanz, und haben ihre Könige und Priester. Mannspersonen geben fast ganz nackt, punctiren und schwärzen die Haut. Die Frauenspersonen baden bloß 3 runde Flecke auf jedem Arme, und ein Paar schwarze Puñete auf den Händen. In beyden Ohrläppchen baden sie Löcher, bisweilen 2 m jedem. Das sonderbarste ist, daß bey manchen, sowol Armen als Geringen, der kleine Finger, zuweilen an beyden Händen fehlt, welchen sie wahrschein- lich bey dem Todesfall eines Freundes oder Verwandten abschneiden. Die Einwohner von raamoka oder Rotterdam verfertigen verschiedene Sachen, als: Kämme, Fischhaken, Angelschnüren, Netze auf Europäische Art, Nähenadeln aus Knochen, Zwirne von verschiedener Feinheit, Beutel, Körbe von Rohr, oder Schilf, welche Wasser halten, Armbänder, Brust- schilde mit Federn, Masken und Mäntel künstlich aus Federn zusammengesetzt. Sie machen auch Getränke von Pfefferwasser. Diese In- sel hat 2 Vulkane, von denen der kleinere am öftersten auswirft. V- 4) Die Gesellschastöinselu. Oon diesen merken wir wenigstens Tatti, Huaheine, Morea. Tatti, (s. 2. Th. S. 367- 371.) Vcy dem letztem Besuch der Engländer sind auch Schaafe, Ziegen und Pferde hergebracht worden. Der

8. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 765

1782 - Halle : Gebauer
Ostattstrallen. 765 9) Neuseeland. (S.2. Th.s.z7i.z72.) b" den Landthieren gehören auch Schweine. Die Theepflanze wächst im guten Boden und tiefen Wäldern zur Größe eines ansehnlichen Bamns. Ans ihrem Flachse macken die Neusee- länder Matten, so wie aus dein nephcitischen Steine Meißel, Veile rc. Die Einwohner sind Menschenfresser. In der Musik sind sie weiter als die Einwohner auf den Gescllschaftsinseln. Uebrigeus sind sie sehr kriegerisch. Die Knaben werden von Jugend ans zum Kriege gezogen, und beide Geschlechter lernen Fischernetze, Angelhaken und Schnüre machen. Die Kanoes erhandeln sie von einem entfernten Lande für Tuck, welches die Weiber verfertigen. Sie haben keinen Zxömh ; aber Männer, von denen die Leute glauben, daß sie mit den Tod- Len reden können. Diese halten sie sehr in Ehren, und fragen sie um Rath, wenn sie in den Krieg ziehen wollen. Dis sind die Männer, die mit den Fremden zuerst reden, wenn sie ankom- men. Ihre Person ist heilig, und im Kriege werden sie nicht getödlet. i o) Die Sandwichmseln. D. tteser Arckipelagus besteht aus i; Inseln, welche alle stark bevölkert sind. Sie haben Aams, Pisang, Bananas, Zuckerrohr, Kartoffeln, Sckweme, Hunde, Enten, überhaupt die Produkte, welche die Freundschaftsinseln hervorbrmgen. An Schönheit und Fruchtbarkeit geben sie den freundschaftlichen Inseln nichts nach; auch sind die Elnwohnet eben so scharf- sinnig und civilisirt. Sie sind von dunkler Farbe, von lebhafter offner Gesicktsbildnng. S>e bezeichnen sich nicht stark. Ihre Bedeckung besieht aus einem Zeuge , den sie von verschiede- ner Farbe und Güte verfertigen. Einige von diesen Zengeri haben Ränder; andere haben das Ansehen wie Catinn. Die Art bey den Männern, die Haare zu tragen, ist doppelt, einige tragen es rund um den Kopf in die Höhe, wie Sckwemborsien, andere kragen es lang, und flechten Zöpfe daraus, die sie bis über die Mitte herabhängen lasten, welches vielleicht vornehmere als die übri- n* t£Umtntavxv* Ccc gen

9. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 524

1782 - Halle : Gebauer
524 Europa. den Fabriken sind die Tuch-, Zeug-, Saffian-, und vornehmlich die Chagrinfabriken die bekanntesten. Das beste Chagrin lie- fert Konstankinopel. Mit der Handlung beschäftigen sich insbe- sondere die tsriechen, Armenier und Juden. Pest, Erdbeben, und öfter«, Feuersbrünsten ist die Stadt sehr häufig ausgesetzk. Einige Feuersbrünste sind bisweilen so heftig gewesen, daß 40 ><¡0000 Häuser davon verzehrt worden sind. Nicht weit von Konstantinopel findet man zu Oxja, eurer benachbarten Klippe von den Prinzeninseln, vortrefllche Austern. 2) Adrmnopel, oder Adranad, der Sitz eines grie- chischen Erzbischofs, eine grosse Stadt an der ttiati$, welche jeden Sommer austrocknet; über den Fluß sind 2 Brücken ge- baut. Die hiesige 2301‘fe ist eine halbe englische Meile lang; die Decke ist gewölbt und auserst reinlich gehalten. Sie entl-alt 365 Buden, die mit allen Arten Kauftnaunswaaren versehen sind. Müßige Leute aller Art spazieren hier zur Abwechselung herum, oder vertreiben sich hier die Zeit mit Kaffee-und Sor- bettrinken. Nahe dabey ist die Sherskt, eine ungemein lange Strasse voller Buden mit allen Arten Kaufmannsgütern, die aber, wie man vermuthen kann, ausserordentlich lheucc sind, weil hier wenig gemacht wird. Sie ist oben mit Brettern be- deckt, den Regen abzuhalren, damit sich d,e Kaufleute bey je- der Witterung daselbst bequem einstnden können. Die Mo- ßcc des Sultan 0clirtl I. ist ein Gebäude, das die .mecksamkeit eines Reisenden vornehmlich verdient. Sie liegt mitten in der Stadt auf dem höchsten Tbeile derselben. Der erste Hof hak 4 Thore, der innere 3. Beide sind nuf Cellen umgeben, welche marmorne Säulen haben; das ganze Pflaster ist von weissem Marmor, und die Decke der Cellen m verschiede- ne Kuppeln oder Dome abgetheilt, deren Spitzen mit vergolde- ten Kugel» besetzt ist. In der Mitte jedes Hofes sind schöne Brunnen von weissem Marmor, und vor dem grossen Thore der Moschee ist ein bedeckter Gang mit grünen marmornen Säulen, der 5 Thore hat. Die Moschee selbst hat 2 Reiben marmorner Gallerien auf Säulen nut marmornen Vallustraden; das Pfla- ster ist ebenfalls Marmor, mit persischen Tapeten bedeckt. Oie Mauern sind mit Japanischen Poccellain belegt; mitten bängt eine schwere Lampe von vergoldetem Silber, und neben dieser nicht viel weniger als 2020 kleine Lampen. An, höher» Ende erne grosse Nische, mit Goldbrokade belegt, und vor derselben 2 silberne Leuchter in Mannshöhe. Unter den Manufakturen ist ausser

10. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 715

1782 - Halle : Gebauer
Nordamerika. 71s £>0t bis nach Florida, und vom Atlantischen Meer bis an die Südsee bewohnen, verstanden, welche sie fast allein bey ihren Rathsversammlungen, doch in verschiedenen Mundarten, reden. Ueberhaupt aber können die Sprachen aller bekannten Nordamerikanischen Indianer in 4 Hauphprachen einge- x tbeilt werden. Die crjie wird von den Irokestschen Völker- schaften in den westlichen Gegenden geredet. Die zweite ist die durchgehends bekannte der T^chlpiwäer in N. W. Die dritte die Sprache der^adowestter in W., und die vierte der Tschirokesen und Tjchrckastrren in dem südlichen. Buchstaben kennen die Indier überhaupt nicht; aber doch können sie ihre Gedanken einigermassen durch Hierogly- phen verständlich machen. Als Carver den Mistlsippi- flttß verließ, und auf seinem Wege nach dem Oberste, den Fluß Tschlpiwao hinaufging, so brauchte sein Führer, ein Oberhaupt der Tsthipiwäer, folgende Hieroglyphe, um den Nadoweßiern anzudeuten, daß ein Anführer der Tschi- piwäer in der Ortschaft der Dttogamier von etlichen Ober- häuptern der Nadowestier wäre gebeten worden, den Eng- länder, der sich vor einiger Zeit bey ihnen aufgehalteu, den Fluß Tschipiwao hinauf zu führen, und daß sie ihn daher sicher seine Fahrt vollenden lassen niöchten. Er schälte die Rinde von einem grossen Baume, beym Ausfluß des Tjchlplwao, und machte mit Holzkohlenstaub, der mit Bärenfett vermischt war, und ihnen statt der Dinte dient, ein rohes aber deutliches Zei- chen der Ortschaft der (Ottogamier. Auf der linken Seite zeichnete er einen Mann in Rehfellen, wodurch die Nadoweßiec bezeichnet werden, und aus seinem Munde ging ein Strich in den Mund eines Rehs, das Sinnbild der Tschipiwaer. Hier- auf zeichnete er noch weiter zur Linken einen Kanoe, der den Fluß hinaufging, worin ein Mann mit einem Hute saß. Diese Figur sollte den Engländer Cacver vorstellen. Seinen Franzo- sen, den er zur Begleitung hatte, bildete er mit einem Tuche um den Kopf, ats wenn er ruderte. Hiezu fügte er noch ver- schiedene Sinnbilder, unter andern die Friedenspfeife, am vor- dem Theile des Kanoes. Die Anzahl aller dieser sogenannten Amerikanischen Ujilden nimmt ungemein ab. Diejenigen Nationen, welche vor ungefähr 80 Jahren 7522 Krieger stellen konnten, bringen jetzt kaum 520 Mann auf die Beine. Der unmäßige (und sonst
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