1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
2415 Rubrum Rufin
Rufin Rufus 241ñ
Antonio gute Freundschaft/ fo, daß er solchen
auch endlich zu seinem Erben einsetzete.
Rubrum mare, siehe oben Arabicus Sinus.
Rudis war ein Stab/ welchen entweder einer/
so ein Schau-Spiel nur Giadiatnnbus «ab,
nach des anwesenden Vvlcks Gutachten/ oder
auch ein Laqifta, oder Fecht-Meister einem
eiadiaron gab/ der sich wohl gehalten / oder
auch sonst dem letzten seine Dienste gcthan
hatte, und ihn damit so fern in Frey heit se-
tzete, daß er weiter zu fechten nicht gehalten
wñr. lind ein fbid^cr Gladiator hieb fb
dann ein Rudmrius, welcher denn seine sonst
geführte Waffen dem Hercust widmete, je*
doch aber, wenn er ein behäglick-es Aufto-
ramencum, oder Stück: Geld bekam / den,
noch auch wohl sich wieder mit gebrauchen
sieß.
Rufilius, ein Römer, welchen Hpracius unter
andern mit ansticht, als einen, so sich gar zu
galantauna^ren suchte, und daher inson,
derheit auch sich fleißig wohl- riechender Din-
ge bcdttuete, indessen aber doch nicht von dem
geringsten Pöbel muß gewesen seyn, weil »»-
rati',5 seiner besaatensatyre wegen seinenver-
druß ausstehen mufle.
Ruñnus ein gelehrter Mann und guter Freund
des Ouidii zu Rom, als an welchen er auch ei-
nige poetische Episteln geschrieben.
Rufinas ist bey dem stow Lib. /. c. 18. der P.cer.
nctius Rufinus, welcher a. m. ;66o. mit dem
-.tan. curio Oentaro Bürgermeister war,und
gar rühmliche Thaten wider die 8amnit-s
verrichtete.als er A. M. 367?. mit dem C. iu-
nio ñnito Lubuicozum andern mahle Bür-
germeister wurde, eroberte er die Stadt
Croton, und wurde das folgende Jahr selbst
pickator, nichts destoweniger aber auch A. m.
V0n den Cenforibus, C^_Fabricio Lufci-
nio und C. Äemilio Papo, aus dem Rathe gkr
stkssen, weil er bis io. Pfund gearbeitetes
Skiber in seinem Haufe hatte. Seine Genea-
logie siehe hernach unter dem Titui t\ Corne-
lius Sylla.
Rufinus^Ux/toit er völliger heisset,f/ñás Ru-
finus, ein Gallier aus Aquitanien, wüste sich
bey dem Kaysertsteodosio m. fo hoch ans
Bret zu bringen, daß er auch A. c 392- mit
dem Ascadio Bürgermeister, und nach des
Kaysers Tode das Faktotum an des gedach-
ten Arcadii Hofe Zu Conñantinopel Wm'de.
Weil ihm aber das Mqul stlbst nach der Kay-
serlichen Ervne wstsserse, unterhielt er seine
Intriguen mit dem Aiatico,kockete selbigen in
, Griechenland, ließ alles weit und breit darin-
ne verheeren und vermevnte es dadurch so
weit zu bringen, daß das Volck den Árcadilnn
des Throns entsetzen folte. Allein es ent-
deckte stiiico, des linnorii Vormund, solche
Gchelmerey gar bey Zeiten, und gieng daher
dem Arcadip mit einer Armee zu Hülfe. Je-
doch wüste es Rufinas so Jm karten, daß Srilico
selbst wieder nqch Rom gehen mufle, der aber
doch dem Gaina-, so die Armee nach ihm com-
mandircte, Befehl erthcrlete, den ttvñnum
aus dm Wege zu raumen, welches solcher
auch noch a. c. 395. also bewerckstclligte,
daß die tollen Soldaten ihn mit mehr, als
loco. Wunden hinrichteten, und seinen
Kopf alleweile zur Schau aufeinem Spiesse
herum trugen. Auf ihn hat Claudianus ir.
Bücher zum Schimpf geschrieben, so noch
unter solches Postens Schriften verbanden
sind.
Corn. Rufinus ist Hey dem Velleio Lib. Ti. c. 17.
der P. Cornelius Rufinus, st> a ivi. 3l6o.bür-
germeister war. Siche vorher Rufinus «. 2.
Fabius Rufinus, ein gelehrter Mann und guter
Freuud des P'inii iunioris.
Prebonius Rufinus, ein Gallier Und Duumuir Ju
Vienne in Gallien, Hub einen gewissen Agó-
nem Gymnicum auf, und bekam darüber Un-
gelegenhcit, defldirete sich aber so wohl,
daß er Noch ein gar grosses Lob darzu verdie,
nete.
; Ruño ist Hey dem Cicerone ad Farn. Lib. i'jf.
i Ep. :o. ein Angehöriger des Trebatii, welcher
i mit seinem völligen Nahmen c. Trebatius
Rufi* hieß, und sonst von einigen auch unrecht
Ruf s Rufius, oder auch Bufius will genannt
werden
; C, Ois-Juius Rufo , Quasftor des Statthalters
I in Africa, als Marius mit dem Iugurtiia in
I demselben Krieg führete, so aber weiter auch
! nicht bekannt, als was Sallustius de b.i. c. 104»
; von ihm meldet.
. Rusta:. ein Ort in Campanie», welchen die
! Samnites chemùhls erbauet, und einige für
j das itzige - t efenza.no in der Terra di Lauoro
I halten.
' Ruficni sind bey bctlt Cicerone ad Fant, Lib. X.
Ep. 2k. unstreitig fynecdochice nur einer die-
! ses Nahmcns, von dem man aber nicht weiß,
> yb er fili Legatus. Ober Tribunus, Ober Prs-
feftus, oder Centmio gewesen, wie schon selbst
Manuriusanmcrcket
Rustís, Gr. ein Sohn des Simonis von
Cyrene, so nach der Zeit zu Rom lebete, als
woselbst ihn denn auch der Apostel Paulius un-
ter andern mitgrüssen laßt
Rufus ist Hey dem Cicerone ad Fam, lib. V. Ep.
íp.jet/q. der L. Mefcenius Rufus. Siehe an
seinem Orte Mefcenius.
Acüius Rufus, ein defignirfer Bürgermeister
und gelehrter Mann zu des Plinst iunioris
Zeiten zu Rom.
Attius Rufus, ein Feind des l. Afranii, welchen
er bey dem Pompeio angab, als ob er seine
Armee in Spanien verrathen.
Corellius Rufs, siehe pben Corsas Rufus.
Curtius Rufs, ein Römer, befand sich unge-
fehr, als ein geringer Bedienter des Pmcon-
fuiis in Africa, wie er aber dereinst gegen
Abend in einer Gauene fpatzirengieng, be-
gegnete ihm eine Frauens-Person, welche
grosser und ansehnlicher, als ein gemeiner
Mensch, anzuftheuwar, und ihm sagte, daß
sie die Astica fry, er aber wieder nach Rom
kommen, daselbst zu hohen Ehren gelangen,
und endlich mit der höchsten Gewalt wieder
in Asticam koumren, allein auch darinne
sterben werde. Welches denn auch alles
ein-
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I98i_____________Neapel
Rcgard der noch angelegenen Stadt Pal-eo.
xsiir, ihres Orts Ncapoiis genannt wor-
den. Sie nahm immittcist wegen ihrer
fruchtbaren und ungemein lustigen Gegend
sar bald so zu, daß sie für eine der besten
Städte dasiger Lande paffiren kunte, main-
tcnirete sich auch so wohl, daß, als die Römer
ihre Herrschaft bis an sieausßreckten, sie lie-
der deren Freundschaft, a!S Feindschaft, er-
kiesete, und mithin unter dem Titul eines
Alunicipü, ihrer erwünschten Freyheik genoß,
und noch mehr pl-ierc-Zanuen enthielt, als sie
zu einer Römischen Colonie gediehe.von den
Kaysern genoß sie nachher auch allen ksueur,
zumahl sich dieselben Hieselbst zum öftern,wie
vorher die fürnehmsten Römer, zu diuernren
pflegten. Allein als das Römi sche Reich in
feinen Verfall gerreth, bemächtigten sich ih-
rer erst die Gothen, sodann die Langobarden,
ferner die Griechen, sodann die Saracenen,
weiter die Normänner, bis sie endlich nach
noch unterschiedenen Reuolucionen an das
Ertz-Hertzogliche Haus Oesterreich gelanget,
von dem sie so dann noch bis jtzo, samt dem
gantzen von ihr benannten Königreiche beses
sen wird. Ihre Grösse schätzet manftnstden
Mauern nach auf neun, und mit den Vor-
städten auf i8. Jtaliamsche, oder, vier und
eine halbe Teutsche Meile, und weil sie denn
unterlchicdeue Hügel ciimimmt, hat sie
nicht allein ein ungemein prächtiges Anse-
hen ; sondern auch ein weites und lustiges
Aussehen. Wie denn auch um ihrer An-
nehmlichkeit willen, die vornehmsten
Standes-Personen aus dem gantzen König-
reiche iijre propren kalatia daselbst besitzen,
und damit insonderheit gemacht haben, daß
solcher Ort unter den Italiänischen Städ-
ten den Beynahmen Nobiiejfoix dreedele
führet.
Keapojis ist Aß. Xvi. n. eine Stadt tn Macedo.
nia adicäa.an dem Mari Acg-eo,zwischen Oe-
fyma, Philippis und Topiro, ft Noch itzv Untkk
dem Nahmen dieapoii bekannt ist, und zwi-
schen Caua'a,Pfeifippi und Saoatopoli an dem
' Golfo de Conteffe lieget.
Heapol'ts ist bey dem cafare de Eell.afr. c.; eine
Stadt in derprvvjntz revgitana in Africa,
Zwischen Clupeis und Seagul an dem Mittel-
ländis. Meere, so iñlger Zeit mit zu dem Kö-
nigreich Tunis gehöret, jedoch aber auch al-
lerdings unbekannt ist. Sie war vormahls
eine Römische Colonie, oder doch wenig-
stens eine freye Stadt,als die Römer Herren
von solcher Gegend waren, und an sich sonst
ein gar alter Ort, weil dessen auch schon scy-
lax gedencket- Einige geben ihn für das
itzige i'rjpoii an, so aber keines wegeö ftyn
- kan.
Neapoiitani sind bey den Lateinischen Auäori-
du; insqemein dieeinwvhner derstadtdlca-
poli in Italien. f
dteapoliranum ist bey döm Plinio Lib. Hi. Ep. 7.
ein Land-Guth des 8>ui ltaiici,unfern von der
Stadt Neapolii in bampachkn/ ft anrtzy un-
hekamjß.
Nearch Neetan r-8r
Nearchus, Admiral des Alexandri M. t)Öii Idcí#
chem er auch seinerschiffarth wegen aufdenr
Indianischen Meere, mit einer güldenen
Crone,beschenckes wurde. Er suchte nach
dessen Lode der Bariines und Alexandri Printz
auf den Thron zu helfen, kunte aber doch
nicht durchdringen. Nach der Zeit starb er
zu Pataüs, unfern von btmindo, und hat
übrigens ft wohl seine bemeldete Schif-
farth, als auch selbst des Alexandri Thaten
beschrieben, welches Wercks sich Arrianus
wohl zu bedienen gewust. Indessen ist es
nunmehr völlig vergangen, und setzet ihn
übrigens strabo in die andere Clane derer,
die von Indien ziemliche Unwahrheiten von
sich geschrieben.
Nearchus, Vvn Tarento, ein Philofophus Pythia
goræus, war des Catonis Senioris Wrrth, als
Q^Fab, Maximus Tarent wieder wegnahm,
und sich bemeldeter Caco, als ein Soldat, mit
unter dessen Armee befand,der denn auch von
solchem die Principia so wohl der kythagoii-
schen, als Platonischen Philosophie fastete,
und sich fürnehmlich dadurch zu seinem nach,
mahligen ft strengen und mäßigen Leben
bringen ließ.
Ncbrophone eine Nymphe und Gefehrtin der
Dian*.
Neceflarium ist in dêî Rbetorigue ein Fons Ar-
gumcntotum, nach welchem dargethan wird,
daß 0l)Ne vorstyende Sache die Bona animi,
coipmisunfc iomina; eit« auch die zeitlichen
und ewigen Güter, weder erlanget/ noch er-
halten, noch vermehret, und confequenter
auch der Geistliche, Politische und Haus-
Stand nicht bestehen können.
Nc&anebus, des Tachos, oder vielmehr, des
Tachos Schwester Sohn, letzter einheimi-
scher König in Egypten, kam nach einigen
A.m. zz8z. nach andern 35 8 8- zur Regi-
rung, und zwar wurde er zu solcher von des
Tachos Statthalter erhoben, als solcher wi-
der seinen König, so mit einer Armee in Sy-
rien gegangen war, reuolcirte, shlug auch
solchen Tachos, als er mit einem starà
Persischen suceurs in Egypten zurück kam,
und belagerte ihn endlich selbst in einer
gewissen Stadt, allein es thatagc/iiaus, ft
mit seinen baceàmoniern des Tachos Par-
they hielt, unvcrmuthet einen Ausfall, und
schlug die gesamte Arniee des Nedanebi in
die Flucht. Wie aber einige wegen Zwi-
stigkeit derer Hiftoricorum zweene Ne&ane-
bos ftatuiren; also erzehlen sie solche Nie-
derlage nicht von des Tachi Sohne, sondern
einem andern, so sich zum Könige aufgewor,
fen, und wollen im Gegenthejl/ daß dem
rechten bleäancbo Tachos 80200. Mann,
nedst noch den 12200. Griechen, ft ihm un-
ter des Ageiiiai Commando wider die Perser
zu Hülfe gekommen, und eine Flotte von
220. Schiffen, unter dem Commando des
chahri* von Athen, anvertrauet, fey auch
damit auf Syrien los gegangen, allein ge-
zwungen worden,sich in Ph«nicien zu retj.
kim, allein als & endlich zwischen ihm und
dem
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Tralles Transalpinum
Landschaft Auranidde, welche ihren Nah-
men von dem Berge Trachom hat Sie war
Meist aedirqiq und voller Holen, daher denn
auch für die Räuber sehr heqvem; doch er-
Preckete sie sich auch mit einer ziemlichen
Ebene in dasland hinein undenthielt darinne
fcicderier Baa gad,Mafpham, - aneadem, Im).
Einige machen sie so groß/ daß sie ohne obbe-
nante Gegend auch gäntz Auranitidem u Iru-
ra:am begreifst, wogegen andere sie lieber gar
zu keinem Meile von pai-ettina, sondern von
Arabien oder doch zu einem Lande zwischen
beyden machen
Tragico.comoedia ist ein Schau Spiel, oder
doch dabin qehöriaes Gedicht, so im An-
fänge traurig, im Ausgange aber lustig
Tragoedia ist ein Drama, worinne vornehme
Persbnen aufgefuhret werden, mit denen es
zwar anfanas gar gut gehet, letzlich aber doch
einen betrübten Ausgang nimmt,dergleichen
denn von altengrichisch Aeßchylus.sopboc'es,
und Eunprdcs» Lateinisch aber Sensen ge-
schrieben
Traiamis. oder, Wirer völliger heisset, M. vi.
ptus Trstnnu> Crinhus.bet Vlpii Traiani.vvn
itaiica. aus Spanien, Sohn, brachte sich be-
reits unter dem vomiciano so hoch empor,
daß er A. C. 9,. mit dem Mmcfiio Glabrio-
ne Bürgermeister zu Rom wurde, da er
stnst zu der Zeit in Teutschland commandi-
rete. Als darauf Nerua Kävser wurde,
«ahm ihn solcher A. c. 97. an Sohns statt
an, und machte ihn zugleich zum c*far, und
überließ ihm fast die aanse Rcgrrung. We-
nigstens erhielt er sie das Jadr darauf völ-
lig, als Kenia gar starb, und weil er denn
insonderheit ein grosser Verehrer des louir
mar, ließ er eine strenge Verfolgung über die
Ehristen ergehen, die aber doch endlich auch
insonderheit auf des Piinii Vorstellung so
ziemlich wiederum nachließ. a. C. ioo. fieng
er den Krieg mit dem Decébalo in Dacien
an, und zwang endlich solchen a. c. 101. um
Friede zu bitten, den er ihm auch znstund.
Doch gieng der Krieg a.c. roz. von neuem
an, da denn solcher Käyser die wuriderbare
Brücke über die Donau bauen ließ, a. c.
io;, über selbige mena, und stlchem Kriege
noch solches Jahr durch Besiegung der
Feinde sein Ende gab. Als er darauf nach
Rom zurück kam, ließ er die berühmte Co-
lurnnarn Traiani aufrichten, und als Gesand-
ten selbst aus Indien zu ihm kamen, hielt er
irz.tage noch einander Schau,Spiele,in
denen bts 12000. Gladiatore; fochten, und
wenigstens täglich 1000. zahme und wilde
Tdiere drauf gjengen. a. c. 108. gieng er
wider Armenien, und machte es zu emer
Römischen Prvvintz, a. c. 109. erhielt er
von dem Rache zu Rom den Litui Optimum
a.c. Ho. li-ß er die Strasse von Leneucnto
bis Brindili auf eigene Kosten pflastern, A.c.
114. rebellireten die Iüden in Attica und
Cypern und brachten mehr als 440000. jh»
rer Feinde um, wurden aber auch dargegen
fast gäntzlich von dem b«cio Qnieto »ertila
get, und fehlete es A.c. iij nicht viel, daß
der Kavser nicht mit in dem Erdbeben zu
Anrioebia umkam, weil er noch mit genauer
Noch durch ein Fenster des Laufes, worin,
ne er war, kunte faluirei werden. Indessen
gieng er solches Jahr noch wieder die Par-
ther, eroberte Aibela, Gaugamela, Babylon
und andere Verter, kunte aber doch die Par-
ther und Araber zu keinen beständigen Ge,
horsam bringen, und starb endlich a. C. 117.
nach dem er 6;. Jahr 9. Monat und 4- Tage
alt geworden, und 19. Jahr <?. Monat, und
15. Lage regiret hatte. Seine Genealogie
war diese:
Marillinus »
Italicenßs,
Vlpius j
Vlpius Trajanus,
Fldtua-v-M. Vlpivs Tr Ai An Vs-
Imp.
r*
I
o
——1 1
Vlpia -y- Aelius,
Italicenßsf
• Marcia* I
na, I
Aelius Adrianus Aper
■ Demida Paulli«
—A—
Matidia» Sabina
Ael. Adrianus »
Imp.
Paullina,
&c.
Trailer eine berühmte Stadt in Lydien, Vn,
. fern von dem Berge Mefiogide, auf einer
oben ebenen Me, so noch darzu wohl Hefe
stiget war, daher denn auch solcher Ort von
den reichesten Leuten des Landes bewohnet
wurde. Die ersten Erbauer darvv» sollen
die Argiui mit einigen Thraeiern gewesen
seyn, von welchen letztem denn auch die
Stadt den Nahmen bekommen. Jtziger
Zeit soll sie Suttan.wfar, d. i. des Bapfer»
Castell heissen, ist aber doch mehr ein Häuft
fen alter Ruderum, als bewohnter jdrt oder
Stadt.
Transalpinum bellum tftbeöbcm Cicerone,pro
legt Man. cap. der Krieg welchen Pompe-
ius M. mit den Galliern führete, va er A.m.
287;- mit einigen ccgiombuswiber den rer-
rorium in Spanien gieng, und diese ihn: dm
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- Autor: Hederich, Benjamin
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I-4z Cubo Eucher
Vvrgebürgen waren ehemahls bekannt das
Frsmoatorium Centum, Artemifium,Ger aftas
und Caphareus, welches denn auch noch itzv
für andern bekannt/ allein Figer«, oder auch
Capo Doro heisset.
Euboica ñipes jfjf hky Dcítl Virgilio Aen. Vf. v.
41. ein Felsen bey cumis irr Italien/ worinne
die Sibylia Cumana ihre Hole hatte. Es wird
aber solcher Felsen Euboica fcep-
genannt/ weil die Stad» Gum-e eine Colonie
von Chalcide aus Eubcea war. Siche oben
Euboicae aquae sind 6c1) de«! Ouidio Trift. J.
' Eieg.i. v. 84 bte See voreuba-a,insonderheit
aber um das Vvrgebürge Caphareum, oder
jtzige Capo Don?, welche voller spitzigen
und gefährlichen Felsen ist, daher denn auch
Nauplius, alö die Griechen von Troia zu-
ruckkamen/ und in solcher Gegend Sturm
erlitten/ auf bemeldetcm Vorgebürge einige
Fackeln aufstecken ließ/ welches die Grie-
chen als ein8ig,ial annahnien/ daß sie sicher
dahin zu fahre» könnten ; allein damit
grossen Lheils zu Grunde giengen, als wel-
ches eben Nauplius zu reuenge intendil'fc/
weil sie seinen Sohn Palamedem vor Troia
hiurichtcn lassen.
Euboica cautcs sind bey dem Virgilio, Aen. Xi.
v. 260. eben die Klippen, oder Felsen bey Eu-
boea, deren in vorhergehendem Artieul mit
gedacht worden.
Eubceica gentes sind bey dem Curtio Lib.iifl.
cñ/,. ir.dölcker aus nur beschriebener Insul
Griechen- Landes.
Euboica orte sind bky de In Virgilio Aen. Vi. v. 2,
die Lüste in Italien/Und zwar insonoerheit in
Campanie« / wo ehemahls die Stadt Cum*
lag. Siehe kurtz hicbevor Euboica rupes.
Euboici fluftus sind bey dem Ovidio Trift. V. El.
7. V.z5. so viel/ als vorher beschriebene Eu.
boieaaqua, so daher uachzusthsn.
Lubuius, 6r. *Evß!t\oi, ein Gefehrte des Apo-
stels ?au!ii, von dem aber weiterauch nichts
bekannt ist.
Euburiates, eine Nation in Ligurien,so aber eben
weiter nichts bekannt/ als was Fiorasi. //.
c. z. von ihr gedencket.
ist in der Rhetoriquc eine Figur, nach wel-
cher etwas gewünschetwird/z. E.
O inibi prateritos referat Jìluppiter annosi
Euchenor , Gr. ’Evxnvup, des Pojyidi Svhn V0n
Corinth, solté nach dein Schicksaal entwe-
der in einer langsamen Kranckheit zu Haust/
oder aber in dem Kriege vor Troia umkoru-
men/ weshaiben er denn letzteres erwehlete/
und auch Hieselbst von dem P^ide erleget
wurde.
Eucherius, des Stiliconis Und der Serena ijvhii,
solté nach ider Intention seines Vaters Kay-
ser in Orient werden/ zu welchem Ende denn
dieser dem Honorio auf alle Art wiberrieth/
sich nach des Arcadii Tode, so a. c. 408. er-
folgete, nicht nach Constantinopel zu begebe»/
sondern ihn dahin zu schicken; allein als Ho-
norius die Absicht merckete/ ließ er solche»
Ltiliconern hinnchten/ da sich denn Eucheri-
us zwar mit der Flucht in das Picenische sab
________Cucrat Eviu s 1244
vírete, allein vo?r dar gar bald wieder ’ zurück
gebracht/ und seinem Vater mit samt der
Mutter uachgeschickt wurde.
Eucrate,Gr. ’Euxpxn1, des Nerei U-id der Doridos
Tochter, eine von den 50. Meer-Nymphen.
Siehe Nereitles.
Eucraddes, König der Bactrianer, gerieth mit
dem Demetrio, Könige in Indien, in Krieg,
und wurde endlich von solche»! mit 60000.
Mann belagert; allein er machte solchem
mit zw. Manu seiner Leute-durch stete Aus-
fälle so viel zu schassen, daß er nicht allein in
dem 5. Monate adzicheu, sondern ihm In-
dien auch nachher noch dar zu überlassen mu-
fle ^ ^ Indessen als er aus Indien wieder zu-
rück kam, wurde er von ftinem eigenen Soh-
ne auf dem Wege hingerichtet, welcher nicht
allein den Wagen in dessen Blute tummelte,
sondern auch den Cörper unbegraben hinwer-
ftnließ.
Eudora, Gr. 'Euiúptf, des Nerei Nnd dtp Dori-
llos Tochter, eine von den Nymphen. Siehe
Nei eitles.
Eudore, Gr , eine Tochter des Oceani
»rnd der Thctyos, ebenfalls eine Nyniphe.
Siehe Nuri des.
Eudorus, Gr. "Eusvpec, des Mercurii, und dek
Folymelje,einer Tochter des t'hylantis,Sol)N,
ein guter Lausser und General derer lelyrrni-
donum unter dem Acliille vor Troia.
Euenorides, Grarc. ein Beynahme
des Lencriti, »r:d zwar so viel als des Eue-
noris Sohn, als der solcher Eeocritus war.
Siehe an seinem Otttleocritns.
Euenus, Gr/Ev!,,'-;, des Oceani und der The-
tyos Sohn, eigentlich aber ein berühmte«:
Fluß in Gricchen-Land. Er entipringet an
dem Berge Oeteo, in der Landschaft Dori-
de, und nachdem er /reto!,am in vete>eni\\Eí)
iníufotov, c Adicdam gctl)ei(et fcllciec end-
lich beychaicide in das Ionische Meer. An-
itzo Heißt er Lapbida>i, und ist übrigens in-
sonderheit mit bekannt, weil der Centaurus,
Neñus,des Herculis Gemahlin, die Dianiram,
über solchen zu tragen auf sich nahm, allein
als ermeynte/ daß ihm Hercules nicht mehr
folgen tönte, mit solcher durchgehen wolte,
und darüber vo» ihm mit einem Pfeile er-
schossen wurde.
Euias ist so viel als eine von den Frauen, welche
ehemahls des Racchi Fest zu begehen pfleg-
ten. Sie hat solchen Nahmen von Euius,
welches dann und wann so viel als der Rac-
chus ist, und pflegt sonst mit einem gemei-
nen Nahmen auch Raccha genannt zu wer-
de», so daher oben an seiner,r Orte nachzu-
fthen. Siehe aber doch auch noch den fol-
genden Titul Euius.
Euippus, cr."Evnr7ro(, er»Trojaner, welchen
Fatroc'.us mit lliedek machte.
Euius, Gr. "£»»<;, ist ein Beynahme des Racchi,
welcher, nach einigen, vourä unde.rszu-
sanrme gesttzer styn soll, weil iuppiter, als
die Riest« den Himmel stürmeten, und
Racchus einen von ihnen, nachdem er sich in
einen Löwen verwandelt/ zerrisierr, solchem
zu-
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Hora
ist- Hopleus Hora
I5z0
trug sich nach dem verratherischen Rath des
Stiliconis Mil dem Alarico, wurde aber dafür
von dem Radagaill. a.c. 4o5. wieder in Ita-
lien angegriffen/ den iedoch sciiico totaüter
schlug / und dessen gantze Armee riunirete.
A.c.407. wurde er zum sièbenden mahl Bür-
germeister/ Und verlvhr durch die Vandalos
den größten Theil von dem Leizio, und durch
denlonlìancinum Britannien uudfastgantz
Gallien, wie nicht weniger durch des Conftan-
tini Sohn, den Conftantem, auch Spanien,
da mittler weile auch des Stiliconis Schelme,
rev, wodurch er sich insonderheit des Orien-
talischen Kaystrthums zu bemächtigen such-
te/ awtag kam/ und er solchen deshalber mit
seinem Sohne/ Eucherio, hinrichten ließ. Er
wurde darauf a. c. 4^0. zum achten mahl
Bürgermeister/allein auch von dem Aiarko
aufs neue überfallen/vertrug sich aber dar-
bey mit dem Lttnlìanrino, und/ weil er der-
gleichen zwar mit dem Alarico auch that, al-
lein den Vertrag nicht hielt/ nahm solcher
endlich Rom selbst hinweg/ und zwang die
Bürger den Honorium abzusetzen und darge-
gen den Acrsium zum Kavser zu erwehlei!/ be-
lagerte ihn auch selbst zu Rauenna, und wür-
de es mißlich mit ihm ausgesehen haben/ wo
er nicht noch ungefehr 4000. Mann Suc-
curs von Constantinopel bekommen. Durch
diese erholete er sich wieder so fern/ daß Ala.
rigus auf gar gute Londiciones mit ihm Frie-
de machte, der aber durch einen General des
Itonorii wieder gebrochen wurde, worauf
denn besagter Aiaricu-- Rom Tage lang
plündern ließ/ und endlich durch den untern
Theil von Italien nach Sicilien zu gieng,
allein auch a. c. 411. starb / und also den
ttonnrium einer grossen Furcht und Unruhe
befteyete. Dieser überwand darauf auch
den Lonstanrinum in Gallien, schlug die
Francken in solchem und wurde a. c. 412.
zum neunten mahl Bürgermeister, in wel-
chem Jahre dann sein General, Conftantius ,
Gallien vollends bcfreyete/und Spanien auch
meist wieder zu seinem Gehorsam brachte.
A. c. 413. fielen die Francken unter dem Mar-
comir adermahl in Gallien ein, wurden aber
auch von dem Lallino, des Honorii Generale/
wieder zurück gewiesen.. So kunten auch die
Könige der Gothen Athuiphus und sigericus
die folgenden beyden Jahre eben nicht viel -
in solchen Gallien und Spanien ausrrchten.
Indessen wurde er a.c. 415. zum zehenden
und a. c. 417. zum eilften mahl Bürgermei-
ster, machte mit wailia, der Gothen Könige/
Friede, muste ihm aber doch auch fast gantz
Spanien lassen/ worauf er a. c. 418. zum
zwölften mahl und a. c. 422. zum dreyze-
henden mahl Dürgermeißerwurde/litte aber
auch in solchem Jahre eine grosse Niederlage
von den Vandalis in Spanien / worüber er
mit seiner Schwester, der Piacidia, zerfiel/
und sie nöthigte, sich nach Constantinopel zu
flüchten/ starb aber auch endlich a. C. 423*
selbst an der Wassersucht, nachdem er
Jahr alt geworden/ und 28. Jahr/ 7. Mo-
nate regiret batte, und folgete ihm so dann
in dem Kayserthume Valentinianus Iii be,
sagter seiner Schwester Sohn. Seine Ge-
nealogie war diese:
Theodofius,
Praf] mit. Jub Valen-
tiniano I.
Theodofius,
Imßer.
1
Honorius,
I
Serena -
Stilico,
Conftantinus
Piacidia, Arcadius, Honorivs —y- Maria , Thaumarjtia, Eucherius,
Theodofiusii. Pulcheria Marcianus,
Imp. Imp.
Valentinianus-yr-Eudocia,
Imp. |
f------------------------------—»
Piacidia, Pulcheria »v Thralymunaas,
Olybrio Imp. | Van dal. Rex.
Honorius,
Vandal. Rex.
Hopjeus, Gr.'o»A,vf, ein Lapirha, welcher sich
auf des knirhoi Hochzeit unter andern mit
den Centauris hemrn schlug.
Hora war bey deit Jüden / Griechen und Rö-1
mern der zwölfte Theil des natürlichen Ta-
ges, oder der Zeit-von der Sonnen Aufgang
bis zu ihrem Niedergang, und denn wieder-
um auch der zwölfte Theil der Nacht, ober
der Zeit von der Sonnen Untergänge, bis
wieder zu ihrem Aufgange, beyde mochten
übrigens so lang seyn, als sie wolten. Cs
waren daher solche Hora:in*quaies, und im-
mer einen Tag länger, oder kürtzer, als den
andern, nachdem nehmlrch dieser lang, öden
kurtz war, und also z.e. wenn der Tag 16.
Stunden lang war, war eine Stunde 80.
Minuten, oder if. unserer Stundenlang;
war
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
«in Sever
Sextil
Sextius
Sibylla
«5l2
C.\97' Byzanz,, nach einer langen Velage-
r^l,K,àvrrte uad sklcifere; allein auch mit
dem Albino in Zwistigkeit gerietst, und A. c.
198. selbigen cibe rete, sich daraufwieder in
den Orient Müältly A. C. :oo. Seleuciam Mid
Babylon,fo i?cr Fcindvcrlaffèn,einnahm,Lre-
fiphontem eroberte, allei!» A. c. 20!. bey
Atris eimgeniederlage erlitte, und endlich
wieder zurück in Syrien aieng, a. c. 20:. die
Christen sehr hart verfolgete,und endlich a.c.
205. wieder nach Rom kanr. a. c. 208. gieng
er mit inbrirannieu, indem er aber keinen
Feind vor sich fand, führcteer endlich Ag.
2lv. einen Wall von einem Meer auf die 25.
Teutsche Meilen, bis zum andern, womit er
Engelland von Schottland unterschied, und
starb endlich folgendes Jahr zu York, als er
17. Jahr, 7. Monat undtage regiret, und
bis 65. Jahr, 8. Monat alt geworben. Seine
Genealogie war diese:
M. Septimius Macer,
M. Agrippa, M. Seuerus, ' M. Septimiusgeta
Fuluius Pius,
.1 ,
Fuliiia Pia ,
M. Septimius Plau-
tianus ,
Iuli a -v- L. Septimivs Severvs, Geta, Soror,
Piautiilusj Plautilia •~^r~ Antoninus Caracalla, Geca, Filia, vxcr Filia, vxor
I Probi, Actii,
M. Antonin. Elagabalus.
Catilius Seueras.titt guter Freund des Plinii ju-
nioris, wai Statthalter in Syrien, ylstta-
drianus Kgyftr wurde,und lpuße sich in dessen
Gnade ;u maintenireu, daß er nicht nur a . c.
* 20. Bürgermeister,sondern endlich gar Pr*-
f dus vrbis, oder Gouuerneut zu Rom wur-
de.
Stuthcs, Mhiß in thracien, kam A. M.
an stilles Vetters, des Zitaicis Stelle zur Re-
girunq, welche er sehr lange vexjvaltct zu ha-
den fch?i»cswenn er eben her Seuthes ist, den
dw Thradcr nachher vertrieben, Iphicrates
aber, als einenalliirten der Athenicnscr,wie-
der einsetzett.
Selbes, cju Thracier, hetzete die odryfas auf,
sich des Macedoni scheu Jochs zu cntsihntten,
als der Statthalter Zopyrion in dem Zuge
»vider die Oetenchmgetümmen. war. Einige
nennen ihn Qu^s>ahym. und machen ihn zu
einen mit dem, welchen Iphicrates nach dem,
-als im vorhergehendem Artieul gedacht wor-
den,wieder i» siin Reich einfttzete, so aber die
riiüanz der Zeit zu glauben nicht leiden
will.
Sextilis, ist in dem ältern Römischen Calender
soviel, als dermynatäuzuttus, und hat er
svlchenmhrnen, weil er unter den Monaten,
wie sie Romulus ordnete, der sechste war,
nemlich von dem Martio, als dem ersten, an
zu zehren, welchen Nahmen er denn auch her-
nach behielt, ungeacht Numa noch die beyden
Monate lanuariurn und Februarium vor den
Martipm fttztte, und also solcher.hextilis ei-
gentlich der achte in der Ordnung war- Er
wurde aber nachher dem Kaystr 'Augufto>
Ehren auf Verordnung des Röimichen
Raths,Auguflus 0chann(, wovon dre Worte
des dißfalls eutfaßtenscnatus conlliiti mit dm
Ursirchen solcher Aenderung, beydemmacro-
bio also lauten: Quum Imperator Ctcjar Au-
gußus wert je Sextili & primum Qonj'ulatum
inierit, & triumphos tres in vrbem intulerit,
£r ex lanieulo legiones eiedti(he Jectttaqueßnt
eius aujpilia ac fidemßß Aegyptus hoc msnfe
in poteßatem Populi Romani redabaßt, fi.
nisque hoc wen Je bellis duiubus impofitusßt,
atque oh has cnufjas hic menfis bitte imperia
fehei/ßmus fit ac fuerit, placere Senatui, vt
men fis Auguflus appelletur.
Sextius t(l Hey dem Horatio iib. I. Od. 4. v.,4. der
L. Sextius Nepos, so beständig bcy dem Bruto,
seinem gutem Freunde aushiclt, sich dmnit
so wohl bey dem Augufto infinuirie, daß er
ihm alle Gewogenheit erwicß,auch endlich a.
m. 3927. selbst an seine statt zum Vürgermei,
ster machte.
i P. Sdxtiusä^ bey dem Cicerone Cat. I. C.8. item
poft. Redit, adqu'tr. i 6. Und adfam. Iib. I.
Ep.p. £f Lih. V. Ep. 17. u. 0. w. der?. Sextin;,
I seftius, von dem unter P.seflius ein Meh-
rers zu sehen.
L ^xtius, einer von denen,welche in Spanien
einen Anschlag auf den Gallium machten, sich
aber hernach mit yocoo. os.oder i;62.R1hl.
12. Gr. von dem Tode lost kauffte.
T. Sextius ei» Legatus des Catiaris in Güllien.
Sextus ist bey dem Ouidio de Ponto lih.iiil.ep. I.
v.a.ebeni>ei*Sextus Pompeius, an den die
Epistel geschrieben, und von dem oben unter
Sextus Pompeius ein Mehrers zu sehen.
sibufates, eine allerdings unbekannte Nation in
Gallien.
§ibyite» Gr.c/fjuxx«», sollen Frauens - Perso-
nen gewesen seyn, welche, als Prophetinnen,
allerhand Dinge vochergesaget,und dennah-
men, nach einigen, von dem vorischen oder
Aeollschen Cios i. e. 0*5? und Confi-
lium, haben, und solchem nach so viel, als
Dei confieitä heissen sollen: wogegen ihn an-
dere allein von6.5?, Deus, die dritten von
ißittv, damage, die vierten von ehttv riv
/Sifaiv, die fünfte» Vvn -ks«, cs/s, die sechsten
von flu,ag!t», und ßoxjlic, plenus,sigen-
den von dem alten Lateinischen Worte Situs,
i. c. Callidus, acutus, die achten von/-*/' und
illis, quia fub illis latere Deus aliquis credi-
tus fit, die achten von ‘»p, accepit, die
neun,
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Str'lico _______ Gtrlrco 2576
Arcadien, Er. soll eigentlich Tifica geheissen,
den Nahmen Steficborus aber daher bekomm
haben, guod cantu citharse cliorum primus
conttimcric- Als er noch ein kleines Kind ge-
wesen, soll sich eine Nachtigall auf dessen
Mund gesttzet und aufs angenehmste gesun-
gen haben,welches denn einige auf dessen An-
nehmlichkeit in der ?oelìe gedeutet. Er wurde
auch nachher allerdings ein sehr berühmter
Poet ; allein, als er in einem seiner Gedichte
insonderheit dieheienam durchzog, kam er
darnach um sein Gesicht, erhielt aber solches
wieder, als ereine Palinodie auf sein Gedicht
machte. Er wurde sonst bis 85, oder, nach
andern, bis 95. Jahr alt, hatte zu Brüdern
den Mamminum, einen berühmten Geome-
tram, und den Hehonadem, anbey einige
Töchter,so ingesamt auch gute Poetinnen wa-
ren. Er starb endlich zu Catane* in Sieilien,
und wurde ihm zu Ehren ein Begräbniß er-
richtet, so acht Säulen, acht Stuffen, acht
Ecken und so ferner hatte,U!id weil er den ein
gar gutes Ansehen hatte, hressen daher
3*7* Sprichtworts weise auch so viel als et-
was vollkomenes.er hat viele Dinge geschrre-
den,wovon die Titul der j?mfabricius.8¿W/-
ctb: Gr. ¡¡b ile.15. giebet, so aber alle, bis auf
einige wenige Fragmenta,fb Neander,Stppha-
nus und Vrfinus edirct, verlyhren gegangen.
Sthcnelaus, Gr. Csey/A*$t, des Ithasmenis Svhlt,
welchßn Patroclu s vor Trpia erlfgete.
Sthenelus, Gr. Cálvales, des Capanei Ulld bcf
Euadnes Sohn, gab cfncn greperumbicke-
lcnam mit ab, machte sich aber hernach mit
dem Diomede, als seinem ungemeinen guten
Freunde,mit vor Troia,woselbst er mit in das
höltzerne Pferd kroch, und sich durchgehends,
alseinen der tapfersten undreloiuteñeusol-
daten erwieß. Er gieng nach Eroberung der
Stadt Troia: Mit bf.lttdiomede nachaetoüm,
nachdem er zu seinem Antheil der Troiani.
sche.i Beute insoyderheis des louis Hercei
Statuam bekommen hat.
^à»eà,des?eriei Undderandrompdrsvhñ,
zeugete mit der Nicippe, des Pelopis Tochter,
den Euryftheum. Er war nach einigen der
erste König zu Mycenen,nach andern aber erst
der;, reaírete übrigens aber doch nicht lan-
ger,als 8. Iahr.siehe seine Genealogie eben
Unter Etiryftheus.
Sthenelus,t\n Rntuler,welchen Pallas, des Euan-
dri Sohn in dex Schlacht «legete.
^à>,à,einervon des Aenene Leuten, welchen
Turnus in Italien «legete.
Sthcno, Gr. Cäevä. <Mer Vvn deli Gorgonibus.
Siehe Gorgen es.
stichiusjgr. ctìxw, (General der« Athem'ensek
vor Troia, welchen endlich Hedor «legete.
Flue tus Stilico, ein Vandale, Hub sich unter
dem Theodoflo M. dergestalt empor, daß ihn
solcher Kayser bey seinem Absterben a.c. ^4.
seinem Sohne, Honorio, so gut,als zum Vor-
munde verordnete. Wie er aber von einem
ungemeinen Ehr. Gejtze war, also wolte er lie-
der auch dergleichen Gewalt über den Arca-
dium im Oriente haben. Er machte daher so
fort A.c. Z-5. mit den Francis Friede, Mid
suchte mit des Theodofíi Lerche nachconstan-
tinopel zu gehen, bekam aber durch intriguen
des Ruffini von dem Arcadio Befehl, die Ar-
mee st> er bey sich hatte,und sie gegen Aiaricum
brauchen welke, welcher aufdesruñni Ver,
flnlassen in des Arcadii Lander eingefallen
war,nicht wider den besagten Aiaricum anzu-
führen, sondern nach Constantinopel zu
schicken. Wie ihm aber solches gewaltig ver-
droß,also gieng er zwar nach Rom zurück, gab
aher doch demoaint,so die Armee commandi-
rete, Befehl, deri Ruñnum auf alle Art aus
pemwege zu raumen,welches auch ohneper-
zug bewerckstelliget wurde. Als nach solcher
Tode Lutropiu, alle Gewalt bey dem Arcadio
in die Hände bekam,fieng er es wieder an, wo
es Ruffinus gelassen,und erklarete den Stiiieo-
nem a. C. Z96. selbst für einen Feind des
Reichs.immittelst heyrathete Honorius A. c.
Zp8 des Stiliconis ältere Tochter,Mariam.un-
geacht er nur 14. Jahr all war, da das Jahr
daraufbemeldeter Eutropius auch wieder hin-
gerichtet wurde.und stiiieo also in seinenoep.
ieins endlich auch so weit zu gehen anfieng,
daß er das Kayserthum selbst an seine Familie
zu bringen suchte. Indessen schlug er doch A.
c. 402. die Gothen unter ihrem Könige, Ala-
rico,etliche mahl glücklich,und zwang solchen
König mit Verlust seiner gantzenarmee wie-
der aus Italien nachniyncum zurück zuqe-
hen.auein a. c.404 ließ er sich mit besagtem
Alarico selbst íit Intrigué «N/da flb«A.c.4oy.
auch Radagaifus mit einer schrecklkchenarmee
initalien einfiel,schlug er ihn beyfiorenr,daß
bis 120000. der Feinde aufdem Platze blie-
den,undradagaiñi- endlich auch selbst mit den
Seinigen aufder Flucht aufgefangen und nie-
dergemacht wurde. A. 0. 406 suchte er dem
Areadio Illyricum durch Beyhülfe des Alarici
zu entziehen, wurde aber, ehe es noch zu Wer,
cke gerichtet werden kunte, von dem Honorio
A.c. 408. wider den Conftantinum in Gallien
comandirefjaüem da zu gleicher Zeitarcadius
starb, wvlte Honorius nach Constantinopel
gehen, die Vormundschaft über den jungen
Theodofiumi des Arcadii Sohn, zu überneh-
men, ungeacht dessen Vater den König isde-
gerdem inpersien dazu verordnet,so ihm aber
Stiiieo mit allermacht wiederrieth,und lieber
selbst für ihn dahin wolte. Wie es aber darbey
ausbrach, daß er gesinnet fty,dentbeodoñum
jrus dem Wege zu räumen, und seinen Sohn
Eucherium dafüraufden Thron zu setzen, ließ
ihm Honorius noch besagtes Jahr,den 2;. Au-
gufti den Kopf vor die Füße legen, wie auch
den Eucheriurn, als man ihn auf der Flucht
«ngeholet, hinrichten, woraufdennauch das
Jahr daraussolches stiliconis Gemahlin die
Serena, fv des Honorii Vaters Bruder Toch-
ter war,zu Rom ftranguiim wurde,weil man
glaubete, daß sie, ihren Mann und Sohn zu
rächen,die Gothen mit dem Alarico wider in
Italien beruffen. Es war sonst solcher Stiüco
auch A. C.4oo.niiibcinfi. Aureliano, und
wiederum A. C. 405. mit dem El. Antbernio
Bürgermeist«,sonst ah« ein sonderbar« Pa-
tron
1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Deutschl. Erzherzogth. Oestr. unter d. Ens. 25
Links r die March. — Seen: der Atter«, Traun«,
Mond-, Aber- oder Wolfgang- und der Hallstäd-
ter-See.
Produkte. Getreide, Tabak, Flachs, Hanf, Safran,
Senf, Obst, Wein, Holz, Viehwvde, Rind viel), Pferde,
Schafe, Schweine, Ziegen, Fische, Wild, (auch Gemsen).
— Salz, 1,100,000 Ztnr., Silber, und etwas Gold, Blei,
Kupfer, Eisen; Vitriol, Alaun, Steinkohlen, edle Steine,
Kobalt, Galmei, Marmor, Gips, Mühlsteine.
Einwohner. Deutscher Nation; katbol. Kirche, nur
wenige Protestanten.— Gewerbe: starker Landbau, Wein-
bau und große Viehzucht, theils mit Alvenwirthschafk. —
Sehr lebendige Fabriken, vorzüglich für Wolle, Baum-
wolle, Leinen, Tabak, Porzellan, Eisen, Stahl, Glas, Spie-
gel, Waffen und große Salzsiederei. Der Handel ist sehr
lebhaft, Wien die Haupthandelsstadt. Sehr viele Produkte
und Fabrikate kommen zur Ausfuhr und der Zwischenhandel
von allen Seiten her ist groß. — Bildungsanstalten
sind allgemein verbreitet, in Wien sind sie gehäuft. Das hie-
sige Stadt- und Landschulwesen ist langst durchgreifend, kein
Ort ohne Unterricht. Selbst die Zahl der Industrie- und der
Sonntagsschulen ist bedeutend. Der gelehrte Unterricht fin-
det in den hiesigen Gymnasien Statt. Zu Wien ist eine Uni-
versität und eine Menge Special-Unterrichtsanstalten; eine
der neuesten ist das polytechnische Institut. Anstalten in groß-
ßer Menge; nur waltet ein zu beschränkender Geist über dem
Schul- und Unterrichtswesen,
Eint Heilung. Das Erzherzogthum zerfallt ins Land
unter und ins Land ob der Ens; jedes derselben ir;
rnehrere Viertel.
i. Das Land unter derens. 36i/ ° Q. M. 1,132,565 E- (1825).
a) Das Viertel unter dem Wiener Walde. Städte:
Wien, 480' hoch. Hauptst. des Kaiserthums, Residenz, Sitz eines
Erzbischofs und einer Universität. — Größe: das eigenst. Wien nur
1318 H-, aber mit 34 Vorstädten, 3 Ml. im Ums., 7222 H., 20 Kir-
chen, 273,242 Ei'nw. Das eigentliche Wien etwas eng, hoch gebaut und
von Vestungswerken umgeben, der größere Theil aber offener und heiterer.
Hauptgebäude: die kaiserl. Bura; die Stephanskirche mit sehr hohem
Thurme und großer Glocke; das Kanzleigebäude, der Palast des Her-
zogs von Sachsen-Teschen; Belvedere, die Karls - und Borrcmäuskirche,
her Marstall, das Jnvalidenhaus, die Medicin. Akademie, das allgemein?
Krankenhaus, 4 Zeughäuser u. s. w. — Anstalten: Universit., The-
resianum , Ingenieurschule, Josephinische Akademie, Polytechnisches In-
stitut, z Gomnasten, Taubstummcnschule, Akademie der bildenden Kün-
ste rc. — Sammlungen: Kaiserliche Bibliothek, Naturalien -, Münz-
sammlung und Schatzkammer; Gemäldesammlung; mehrere Bibliotheken,
botan. Gartcy, Sternwarte, Samml. von anatom- Präparaten rc. -r-
Lustanlagen: Augarten, Prater, Schauspielhäuser. — Gewerbe:
1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
36 Deuts chl. Könige. Barern. O b e r d o u a u - K r.
keit stellen 4 von der Zahl dieser Kammer; die Abgeordneten
der Universitäten 3; die Geistlichen beider Kirchen V, die Ab-
geordneten der Städte und Märkte 4; die übrigem Landeigen-
thümer f-. Auf 7000 Familien kommt ein Abgeordneter). —
Die Stande haben den Beirath und die Zustimmung zu den
Gesetzen, Steuern und Abgaben; ihnen wird Statsrechnung
_ vorgelegt. — Einkünfte: 24 bis 30 Mill. Fl. — Stats-
schuld 100 Mill. Fl. Kriegsmacht ohne Landwehr 47,000. —>
Die Klasse der mediatisirten Fürsten und Grafen ist zahl-
reich. Sie sind die Fürsten: Schwarzenberg, Hohen-
lohe Sch i! l in g sfür st, Lein in gen, Löwenstein,
W e r t!) e i m, Lobkowitz, O e t t i n g e n, T h u r n und Ta-
xis, Esterhazy, Fugger, und S i n z e n d o r f. Der
H c rz o g von E i ch.st a d t. Die Grafen: Kastell, R c ch-
tern, Pappenheim, Gicch, Schön born, Orten-
burg, Ostein, Stadion und Fuggcr. — Für die
geistige Bildung sind mannichfalrige Anstalten: die Aka-
d e m i c der W>, die beiden Akademien Der bildenden Künste,
3 Universitäten, die zahlreichen Gymnasien und Realschulen
und die verbesserten Landschulen.
Gewerbe: Landbau, Viehzucht, Forstkultur und Berg-
bau. Das Fabrrkwesen besteht in Eisen-, Stahl- und
Messing-Werken, Salzsiederei, Glashütten; es liefert Por-
zellan, Faience, wollene, leinene und baumwollene Stoffe,
Strümpfe, Gold-, Silber- und Zinnarbeiten, Leder, Papier
u. s. w. Krön- und Flint-Glas, astronomische Werkzeuge.
— Der Handel ist sehr lebhaft, er führt aus sehr viel von
den oben ausgezeichneten Produkten, und viel Fabrikate, zu-
mal aus Augsburg und Nürnberg, München, Regcnsburg,
Lindau:c.
E i n t h e i l un g. Das ganze Königreich enthalt seit
1817 acht Kreise. Sie sind:
a) Der Ober donaukreis. Von den Kalkalpen bis über
die Donau hin. — Städte:
Augsburg, Hauptst., Sitz ei-
nes Bischofs. Fabrik- und Handels-
stadt. — zo6y H., 29,502 Einm.
Wall und Graben mit 4 Thoren,
12 Kirchen. Line Meile im Ums.—
Sehr wohl gebaut. — H a u p t g e b. :
der Dom, die Barfüßerkirche, das
Rathhaus, der Bischvfshof; meh-
rere andere Kirchen. — Anstal-
ten: Oer Ablaß; die Akademie d-
K-; sehr gute Schulanstalten, Bib-
liothek, Gemäldesammlung. — Ge-
werbe: Vielerlei Kunstarbciten,
starke Fabriken für Vanmw-, Wol-
len-, Leinenzeug, Fischbeinwaren,
Tabak, Essenzen, Wachsarbeiten,
Pergament, Papier :c. ; auch eine
Stückgießerei, und sehr bedeutender
Handel.
Neu bürg, St- mit Donau-
brücke und Schloß. 670 H., 4400
E. Sammlung alter Waffen. Das
Donau-Moos in der Nilhc.'
I Donauw-erth, Donaustadt,
50z H., 2500 Einm.
s Di klingen, Oonaust-, 550 H-,
1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
106 Deutscht. Preuß. Länder. Prov. Schlesien.
C. Die Provinz Schlesien.
Lage. Zn N. O. der Sudeten, an beiden Seiten der
Oder.
Gränzen. Brandenburg, Posen, Polen, Mahren, Bö-
heim.
Größe. 743,'° Q- M., 2,312,687 Einw.
Bo den. Die Sudeten, hier Riesengebirge ge-
nannt in Süd-West. Spitzen: die Schneekuppe, große
und kleine Sturmhaube, Reiftrager: die Eule, der
Zobtenberg. Außer diesem Gebirge wellenförmig und
eben, sehr ergiebig, doch auch mit Sand- und Moorgegen-
den. Abdachu-ng zur Ostsee; Oder., nur wenig Weich-
sel-Gebiet, und Elbgebiet.
Flüsse: 1) Oder, rechts Bartsch; links: Oppa,
Neisse, Katzbach, Bober (mit Queis l.) und Neisse.
— 2) Weichsel. — 3) Jser und Spree, beides Elb-
fiüsse.
Produkte. Holz, Getreide, Flachs, Krapp,
Hopfen, Tabak, Obst, Gemüse, Wein. — Eisen, Kupfer,
Blei, Zink. Galmei, Silber, Steinkohlen, Arsenik,
Vitriol, Alaun, Schwefel, Marmor, Serpentin, edle
Steine, Schiefer, Mühlsteine; Mineralwasser. — Rind-
vieh, Schafe, Ziegen, Pferde, Fische, Wild, Honig,
Wachs.
Einwohner. Größten Theils Deutsche mit ober-
deutscher Mundart; theils Slaven. — Theils luther.,
theils katholischer Kirche rc., auch Juden. — Gewerbe:
Große Thätigkeit in allen Grundgewerben und im Fabrikwe-
sen, vorzüglich in Leinenmanuf. und Bleichen, in den Wol-
lenmanuf., treffl. Eisenwerke und Fabriken für Eisen- und
Stahlwaren, Zucker-, Potasche- und Vitriolsiedereien, Glas-
hütten u. s. w. Der Handel ist dabei sehr lebendig, zu-
mal von Breslau aus auf der Oder. — Bildungsan-
stalten sind die Universität zu Breslau; 20 Gymnasien,
eine Ritterakademie; 3 Seminare, niedere Schulen überall.
E i n t h e i l u n g. Drei Regierungsbezirke: Breslau, Op-
peln, Liegnitz.
1. Der Mittelschlesische oder Breslauer Regie-
rungsbezirk. — Städte:
Breslau, alte Hauptst. ganz
Schlesiens, des unmittelbaren Für-
stcnthums Breslau und des Bezirks,
Si6 eines Bisthums, Az82 Wohn-
häuser, 69,000 Einw., mir Militär
über 76,800. —- Theile: Allst.,
Neustadt u. 5 Vorstädte. Die De-
stungswerke sind abgetragen. —
Hauptgeb.: die Burg, die Geb.
der Universität, der Palast des Kö-
nigs, das Rcgierungsgebäude, Nalh-
haus, Zeughaus, Börse, die Kaser-