1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
sz89 Repudi Nhadam
Revocat
Rex
2z90
8i prretor, cjui ea«n rem quarret ex hac lege,
cauflfam nannouerit, ei amplius pronunciare
ius fit.
Prsetor, qui ex hac lege quaeret» cauífam fe-
mel a reo didam in tertium diem differto, &c.
Repudium war bey den Römern eigentlich,wenn
einer seiner Braut den Kausswieder aufsagte/
wie Diuortium, wenn sich einer von seiner
wircklichen Ehefrau schiede. Es geschähe sol-
ches Repudium mit der Formul: Conditione
tua non vtorl und wurden damit diepala
fponfaiia wieder über den Haufe» geworfen,
jedoch aber, wenn der Mann Ursache darzu
war, solcher auch um den gegebenen Mahl-
Schatz gestrafet, und wo das Weidcs-Vvlck
solches Repudium verursachete, muste sie dop-
pelt so viel erlegen, wogegen die Strafe gar
wegfiel, wenn solche Trennung ihre triftige
Ursache hatte, so aber auch alles nicht eher, als
in den kiefern Zeiten üblich war.
Repugnantia find in der Logica so viel, als oppo-
fita, so daher an ihrem Orte nachznsthen.
Resia, Gr.'intci, des Zorobabe!» ©61)11/ und
Vater des loannae, einer von den Vorfahren
des infi-phs, des Pflege- Vaters Christi. Sie-
he unten Zorobabel, U»t> seine Genealogie««»
íeploíéph.
Rcftitutus, ein guter Freund des kiinii iuniorir.
Retina, ein Römischer Meyer» Hof auf dem
Ifthmodes Promontorii Mifeni tilcampanign,
oder dem heutigen Ferra di Lauoro im Neapo-
Ukanische», so aber anitzo vergangen, oder
(>^Iarclu5 Rex,
Trib. Pi.
I.
P. Marcius Rex,
I
Q;Marcius Rex,
Pmtor.
doch unbekannt ist, iedoch stiner Gegend nach
etwas oberhalb Pozzuoio ru suchen stehet-
Reuocario ist M her Rhetorique eine Figur» nach
der man wieder zurück auf sein eigentliches
Vorhaben kömmt, wenn man in einer Sache
etwas zu wert gegangen zu seyn, scheinen kan.
§. E. Stil 7tintis de bac re multa. Quart in
gyrum contrabam orationem, l'ojf.
Rex ist dey dem Nepote Hann. c. 7. nach der Car-
thaginienfer Staats- Verfassung so viel, als
was bey den Römern ein Bürgermeister war.
Maßen deren des Jahrs auch 2. aus den besten
Familien erwehlet, allein auch eigentlich nicht
so wohl Reges, als Snjf etes genannt wurden.
Es kunten aber denn solche den Rath zusam-
men fordern, prarfiduien in selbigem-und tha»
ten den Vortrag derer abzuhandelnden Din-
ge, sprachen hiernechstals Pretores Recht,
und musten ihren Staat zu führen, reiche und
wohlbegüterte Leute seyn, hatten aber doch
nur in Giuii-Dingen zu befehlen, im Felds
aber nichts zu thun.
Qmvlarcius Rex jst Hey Dcttt Salluftio de P.c. c.30.
ves Qjmarcii Regis Sohn,welcher A.m.3881.
mit dem l. Cseciiio Metdio Bürgermeister
war, und, als nichtallein dieser sein College
starb, sondern auch der, so au dessen Stelle
wieder erwehlet wurde, dem Meteiio nachfolr
gete, ehe er noch seine Charge autrat, machten
sich die Römer gin Gewissen, den dritten zu
wehlsn, und blieb mithin vorseyender Rex die
noch übrige Zeit allein Bürgermeister. Sei'
ne Genealogie war diese:
Clodia ■>
Seror P. Clodii
Q^Marcius Rex,
Cof.a. ¿lfí.38jr.
i .
Q^Marcius Rex,
I
Marcia C, íul. Catiar,
r - ....,—
C. lul. Cxfar,
I
Qjvlarclvs Rix, C. Iui. Cadar,
Cof.a. M. j8gi. Diflator.
I
Iulia, vxor
Marti Vil. Cof.
Jrupilius Rex, oder, wie ihn Roratiuslr'-. /. Sat.
7. V. I. nennet / Rex Rupilius, von Prxnefte,
war Prator zu Rom, wurde aber von dem Au-
gufto, als Triumuiro, mit proferibifei, oder in
die Acht erkläret, da er sich denn zu dem Brno
in Afien machte, allein daselbst auch viel
schlimme Handelanfieng, und insonderheit
denen Afianern zu Leibe zu gehen suchte, bey
denen er einiges Vermögen merckete.
Rhadamanthus, Gr. ‘pasi/zavsui, des louis Ulld
der Furopl Sohn, machte sich aus creta, als
seinem Vaterlands,in Afien und wurde König
in Lycra,, utti'/ weil er denn sshr gerecht regi-
rete, unterwarfen sich ihm nicht allein viele
Städte und Infulngutwillig, sondern erwür-
be auch selbst nach seinem Tode, zu einem von
den dreyen Richtern in der Hölle bestellet.
Seine Generale waren Thons, Engy eus,Pah»-
philus, Alcxus, Anion, Andreas , U, fl. die er
insgesamt wegen ihrer guten Dienste mit
Städten und Insuin beschenckete. Seinem
Sohne Erythro bauete er die Stadt Erydrras
zu Ehren, und errichtete ihm daselbst ein be-
sonderes Königreich, erwiese sich darbey gegey
die Straßen-Räuber,Diebe u.d.g.leute in ilr-
rer Bestrafen gantz unerbittlich,un wird Hrnst
von einige«Nursür einen 8ecretariurndesmi-
nois gehalten, welcher nicht allein seinem Kö-
nige die Gesetze für die Creterner abfaffeir
helfen, sondern auch zuförderst die Crimi-
nai-Dinge zu richten gehabt, und daher
auch endlich eben dergleichen Arbeit in der
Holle aufgetragen bekommen, so aber doch
nicht wohl Stich halten will, es sey
denn, daß man es mit andern der Rh».
dam an*
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49 Actio Actor a Actor Actorius jo „
Aüio fuccesfiua ifl, welche nach der Zeit kan ab-
gemessen werde«/ und also nicht auf einmahl
in einem Augenblicke geschiehst, z.e. Dubio
lineae, Lebio capitis Lc.
Aflio traniicns, Gr. {tijccßxtw jst f welche Vvn
dem Lzentl auf ein 8ubiedum gehet, so ent-
weder ausser demselben, oder doch ein Theil
desselben ist/». §. Vcrberntio, Scripm, &c.
Aftium ist das bereits oben erwehnte Vorgebür-
ge in dem Epiro, oder, eigentlicher zu reden,
in dem ehemahligen Acaruanien, so itzv Capa
genannt wird, und mit der einen von
den Dardanellen di Larta, nemlich der am
Östlichen Ufer des Goifo di Larta bebauet ist.
Ehedessen lag an solchem eine mäßige.stadt
von gleichem Nahmen, so einen gar guten Ha-
fen hatte, und wegen des Tempels des Apoi-
linis, so daselbst stunde, insonderheit berühmt
war. Als Auguflus den Antonium in dasi-
ger Gegend überwunden, ließ er solchen Tem-
pel um ein merckliches vergrößern, und stel-
lte nicht minder besondere Spiele an, so
ituii Atia genannt, und alle fünff Jahr ge-
halten wurden, dergleichen iedoch auch vor-
her schon unter den Nahmen ab™ bekannt
gewesen.
Aaius Apollo war insonderheit derjenige, wel-
cher fernen Tempel aufdemvvrgebürge Adio
in Acaruanien hatte, ob sonst wohl dergleichen
auch zu Ade in Magnesien bekannt war,dessen
Tempel annoch die Argonauten selten gebauet
haben. Jenes Tempel und Feyerung suchte
insonderheit Auguftus jti verherrlichen, und
solches zwar nicht allein wegen der vidorie, so
er wider den Antonium in solchem Revier be-
kochten, wie bereits im vorhergehenden Arti-
ckel gedacht worden; sondern auch, weil man
wolte, als ob er selbst von dem Apolline ge-
zeuget worden, indem dieser mit dessen Mut-
ter, der A&ia, in seinem Tempel zu Rom,
unter der Gestalt eines Drachens zu thnn ge-
habt, und solcher Kayser alst um so vielmehr
auf ihn an diesem Orte rellcxion gemacht,
ie mchr seiner Mutter Nähme und dieses
Apoiiinis Beynahme mit einander überein
gekommen.
Akiuum ist ein Verbum, welches im Lateini-
schen aufein o, im Griechischen aber auf ein
- oder tu ausgehet, und dort ein Pasfiumn
anfor, hier aber ein haben kan, und bey-
bcvicttä Citlc A&ioncm tranfeuntem bßöcuict/
dergleichen z. E. sind Scribo, Lego, tü*™,
Cfriifu , 'ptjyvviil, Sccm
A&or, des Axei Sohn , und Clymeni Enckel,
mit dessentvchter,derallyoclie,?Aat5 denascs-
laphum unbiaimemun zeugete,welche sich der
Herrschafft über Orcllomenum bemächtigten,
und hernach mit vor Trvjam giengen.
Asor, des Menoecii Vater und Patrocli Groß-
Vater, vonwelcheu letzterer bey den Poeten
nicht selten Actorion, oder auch Aborides ge-
nannt wird.
Atior be^Phorbantis und derhyrminrsvhnms
püile, welcher dieser seinermutter einestadt,
rhres Nahmens zu Ehren, bauete, und sonst
cm Vater des Cc«aci und iurryti war, welche
Ncftor6et>m Homcro selbst für seinen Meister
im Wagen-Rennen erkennet; indessen aber
doch Heredes hernach, obwohl hinterlistiger
Weise, mnbrachte.
Afior, ein Trojaner,welcher mildem Aenca
nach Italien gegangen, und auf des Asca-
nii Befehl des Euryali Mutter wieder mit
bey Seite bringen halff, als sie wegen dieses
ihres Sohns Tod gantz verzweisselri wolle.
Aßor,titl Auruncus, mit dessen Spieße Tur-
nus ein sonderbares Aufheben bevnr Virgilio
macht, ob wohl sonst so klar nicht ist, ob ihm
solchen Tm-nus in einem Kampffe abgenvm-
men, oder ob Ador solchen von einem andern
erbeutet, und dem Tumo, als ein Geschencke,
zugeschickt, welches letztere Lud. cerda fue das
wahrscheinlichste erachtet.
Atior war in den Römischen Comödien der-
jenige, so dieselben, wenn sie gespielet wur-
den, dirigirete, dergleichen denn zu des Te-
rentii Zeiten L. Ambiuius Turpio, L. Atti-
lius Prameftinus, Minucius Protimus, Und
andere waren. Sie werden auch Cantores
genannt, und gaben insonderheit die Pro-
logos , oder Vorredner in besagten Drama-
tibus ab.
Aüor publicus war bey den Römern, wenigstens
Zuphnii Zeiten In den Municipal-Städten,
welcher über die gemeinen Einkünffte gesetzet
war, und seine Rechnung darüber führen
muste.
A&orides jstbey dkm Ouidio Trifl.i. E/eg.8.v.z<).
der Patroclus, des Acbihis gantz besonders gu-
ter Freund, welcher diesen Nahmen von sei-
nem Groß-Vater, dem Adore, nicht aber von
dem Vater hat, wiewohl einige wollen, weil
dieser Menoetius, und nicht Ador geheissen.
Adorion, Gr*c. ’aktopaiv, ist der Eutytus, des
Adoris, aus elide Sohn, dessen bereits vor,
hin gedacht worden.
Adoriones, Gr. ’Aktogímvtí, sind Hey dtm Ho.
mero Ii. A. v. 749. der Eurytus Uud Cteatus,
des Adoris und iec Meliones Söhne, besser
aber zu reden, ein paar Bastarde. Maßen
Neptunus eigentlich ihr Vater war, Ador-
aber nur seinen Nahmen dißfalls herleihen
muste. Immittelst aber waren sie doch ein
paar tapfere Leute, welche den Herculem
selbst, mitsamt deßen Armee, von Elide ab-
hielten, allein hernach auch, als sie mit auf
die Isthnüschen Spiele gehen wollen, von
solchem hinterlistig bey cieonis erschossen
wurden, welches denn so vielthat, daß sich
nach der Zeit niemahls jemand mehr aul
Elide bey solchen Spielen eingefunden.
Sonst batten sie beyde zwo Schwestern zur
Ehe, nehmlich Cteatus fcictheronicen, und
Eurytus éic Therophonen , so des Dexaineni,
Kölligs zu Oleno, Töchter waren, mit denen
jener den Ampbimacbum, dieser aber den
Thai pium, gezeuget, so beyde in dem Troja-
nischen Kriege bekannt wurden-
Adoris filius, Gr/Aktog&.tííiif ist bßcmenoe-
tius, welchen Ado, mit der Aegina, des Aso-
pi Tochter, gezeuget, als selbige bereits den
Aeacum von dem joue hatte, .daher denn
B 5 - auch
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i§5 Alcrd
Alein
Alci» Asemäo 166
len, dennoch sofort mit Pfeilen von der ferne f sonst èie Hippama, des Hipp onici Tochter,
her erscholftn worden» Seine Gemahlin war j und seine Genealogie so denn diese:
Aiax Telamonius,
Euryfaces,
Alcmæon,
Stcfagor is>
I
Cimon ,
I
, Miltiades»
klilñixpur,
Callias,
1
Hipponicus»
Alcibiades,
I
Alcibiades,
:—^—A“ 1 ' '“*"““1
Axiochas , Clinias,
Ariphronr,
Xanthippus,
j
Öinomache,
Cimon, Elpinice *v" Callias, Hipparete
1----—
Alcibiades
Alcides, Gr. ’Alktiht. ist fb Ötet/ <M dtt Hercu-
les, welcher solchen Nahmen entweder von
feinem Groß-Vater, dem Aic*o, oder auch
¿Tri r5? «>.«?{, d.i. von dev Stüucke, be-
kommen hat.
Alcimede, Gr. 'Af.khj.th , des Phylaci Tochter
und Gemahlin des Aesonis, mit weichet er
Len iafonem zeugete. Einige nennen sie
auch kolymeden, und wollen sie zu des Cly-
imeni.oder auch des Autolyci Tochter machen,
doch finden erstere den meisten Beyfall
Alcimedon, Gr. ’Aaxipesaiv, des Laercei Sohn,
einer von den fünf Generalen/ weichen Achii-
les diö Myrmidones zu commandirön gab/ als
er solche endlich wiederum unter dem Patro-
clo wider die Trojaner fechten ließ.
Aldmedon ein berühmter Künstler und Bild-
Schnitzer bey dem virgiiio.
Alcimedon, ein Aeginete, welcher/ als noch ein
Knabe, in derlxxx. Olympiade, oder a. m.
5+90. im Ringen den besten Preiß erhielte»
Aicim'läas, Grxc. *aak^iiuc, welcher/ nach eini-
gen / ebenfalls ein Aeginete, nach andern
aber ein Cretenier, Und zwar des Theonis
Sohn gewesen, und ebenfalls/ als noch ein
Jüngling/ in den Nemerschen Spielen den
Preiß im Ringen davon trug. Sein Groß-
Water hieß Proxidamas, der Groß-Groß-Va-
ter Soclidas. Und dessen Vater Agefiiriachus,
wovon diejer und der kroxidamas ebenfalls
für Sieger in den solennen Spielen der
Griechen prociamiret worden.
Ai cimus, Grate» "Aax<^(A., ein Bedienter des
Achillis, als welcher ihm die Pferde mit an-
spannen half/ da er aufs neue sich wiederum
zmnfechten wider dietrvjaner fertig machte.
Alcinoi ager ist bey dem dlurmelio p. 14. aus
Lern Qu’dio»so viel als des Alcinoi, Königs
in kb-acien/vderdem heutigen corku, gantz
sonderbare Obst-Gärten, welche bey den Al-
ten ehedessen/ nebst dm Gärten der Hesperi-
dum und des Adonis, in gröstem Ruhme
stunden.
Alcinoi filus sind bey dem Virgiiio Georgjf.v.üj.
mit vorigen einerley/ und also Schl» hier
Alcibiades, Clinias,
“**-*•■;—>
, Hipponicus,
nicht eben wilde Baume, pudern Garten,
die wegen der Menge ihrerbaume dm Wäl-
dern gleichen.
Alcinous, Gr. 'aax/vo@- , des.nâufîthoi Sèhtt,
war ums Jahr der Welt 2770. König dev
Ptixacier, oder in der itzigen Venetianjsihen
Insul Cotsu, welcher denviyüem sehr gütig
auf-,ahm / als er nackt und bloß an solche
Insul von dem Meere angetrieben wurde.
Er war ein sonderbarer Liebhaber schöner
und guter Obst-Garten, daher denn auch
Horn Aidud, hemachmahls bei) den Alten
Sprichworts-Weise, so viel, als herrliche
und galante Gärten heissen. Seine Ge-
mahlin war die Arete, des lìhexenons, sei-
nes Druderstochter/Mit welcher er den Lao-
damantem, Halium und Clytonemn, wie Mich
die Nauficaam, welche Hernach, nach einigen,
des Vlyflis Sohn / Telemachus » henmthete,
gezeuget, und mithin seine völligere Genea-
logie diese:
Eurymedon,
.!
Neptuuus-^-Periboea,
I
Naufithous,
Rhcxenor, Alcinous»
Arete,
Vlyífes,
{—■—*—--------1 ' !
It H^'Naulicaa»-^ Telemachus«
o
5 - o
Alcippe, Gi-.’Aw*»*, eilte Bedkentitt der He-
len® ju Sparta, als sie von Troja wieder zu-
rück gekommen war.
Alcippe, eine Hirten-Courtefie, oder auch s-
genannte Hofe-Meisterin und Aufseherin
über das Viehe und dergleichen, auf ement
Meyer-Hofe, bey dem virgiiio.
Alcmton, Gr.'Aa*(t*/«n, des Amphiarai und
der Ery philes Sohn, von Argis, wurde auf
Rath des Oraculi zum Oberhaupte der Vii.
Epigonorum, als sie ihrer Vater Tod zu
rächen, aufs neue vor Thehengeheu wolteu,
§ s er
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Lz; Änax Ancäus
Ancäus Anchem '2z4
erlegete, Vegräbniß an eben solchem Anauro
von dem Ceyce errichtet; allein auch durch
dessen Gewässer auf des Apollinis Verursa-
chen / gar bald wieder ruinirct und ver-
schwemmet, weil solcher Cygnus bey seinen
Lebzeiten diejenigen vielfältig zu berauben
gepfleget , welche ihre ßecimas nach vei.
phos bringen wollen. Irriger Zeit hat sich
derselbe gantz verlohren,und ob wohl einige
dasjenige , was an ihm mit der lunoneuud
dem lallme paßifet , auch von dem Lueno,
andere von dem Lnipeo, welches beydes an-
no ch bekannte Flüsse sind/erzehlen, so ist
dennoch keiner von beyden mit dem Anau-
ro eincrley.
Anaxandridas , Ge. ’Av#£avsfj5>fi, des Leontis
Sohn, König zu Sparta, der den schlechten
Zustand solcher Republie mit den Tegea-
reír wieder auf guten Fuß setzete, und unter
allen Laeedämoniern zuerst auf einmahl
zwo Weiber hatte. Massen als die erste/ wel-
che seiner Schwester Tochter war/ unfrucht-
bar war, und ihn die Ephori zwingen wollen/
sich von ihr zu scheiden, er aber/ wegen der
Liebe zu ihren Tugenden, solches nicht ein-
gehen wolle, nahm er sich noch eme darzu,
mit der erden cieomenem, welcher nach ihm
König wurde, zeugete, allein darauf von der
ersten Frau dennoch auch noch den vorieum,
Leonidam und Cleombrotum bckñm. Er le-
bete nttgefehr ums Jahr der Welt 34-50. tmi>
fuccedirfe ihm nach seinem Tode Cleome-
nes, da hingegen vorieus, um dem Cleomeni
Nicht unterthan seyn zu dürfen, sich mit ei-
ner Colonie Spartaner erstlich in Afheam,
und endlich in Sicilien machte. Seine Oe-
nealogie siehe unter Cleombrotus.
Anaxiiaus, oder, wie ihn auch andere nennen,
Anaxilas, ein Nachkomme, und zwar inson-
derheit ein Ur - Enckel des Aicidamid-e,
Fürst, oder, nach andern. Tyranne zu Rhe-
gio in Italien, lag in conrinuirlichen Krie-
gen mit denen Lanci-eis in Sicilien, und, als
er endlich einen starckenrcnkorc von Meftene
aus fcern Peioponnefo, als wo nur gedachter
Aieiäamidas her war, erhalten, überwältigte
er endlich dieselben, und nannte den Ort
rancien, hernachmchls zum Andencken sei-
ner ersten Ankunfts-Stadt auch Meffenen,
welches denn noch die itzo bekannte Stadt
Mefiana ist. Es geschähe solches A. m. 328ñ.
allein, da airdere auch eines Anaxiiai gchen-
eken, welcher des Cririnei Sohn gewesen, die
eydippam, des Teriiii Tochter, zur Frau ge-
habt, und 18. Jahr, als Tyranne, zu Rhegio
regiret, sonst aber erst a. m. 3474. gestor-
den, muß solches entweder ein anderer Ana-
xilaus seyn,oder Paufamas sich irren, wenn
er ihn Olymp, xxvim. regiret zu haben
schreibet.
Ancäus, Gr. 'Ayxüiti, des Lycurgi, Königsm
Arcadien,Sohn,und Aldi Enckel, gieng a.
M.2737, mit denen Argonauten nach Coi-
chis, und als er von dar glücklich wieder zu-
rück gekommen, wolte er dem Meleagro auch
das Laydonische wilde Schwein erlegen hel-
fen, weil er sich aber darbey einiger verwc^
genen Worte wider die Dianam verlauten
ließ, machte diese, daß ihm solches Schwein
einen Fang in den Leib gab, daß ihm die Kal-
karmen auf die Erde fielen, und er also elen-
diglich crepiren muste. Indessen hinterließ er
doch dm Agapenorem,aíé seinen Sohn, wel-
cher Hernachmahls mit vor Troja gieng, und
ist mithin seine Genealogie diese:
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Ancäus, V0n Pleurone, (Uls Aetolie», ließ sich
dereinst mit dem Neftore auf das Ringen ein,
kam aber gegen solchen zu kurtz- wie sich dieser
solches Hernachmahls vor Troja rühmcte.
Ancaiites, eine altenatiol, in Britannien, vvü
der man aber nicht weiß, wo sie.eigentlich
daheini gewesen. Denn ob wohl einige sie
dem Gebürge heniey, oberhalb dertemse,
und Windkbr gegen über suchen wollen, so
sind es doch nur ungewisse Muthmassungen,
was sie dißfalls beybringen können.
Ancharius, ein Römischer Raths-Herr und ge-
wesmer Pmor, welcher die Partey wider
den Marium nui hielte; allein Hernachmahls
auch, ungcacht er sich tubmirtirete, dennoch
für den Augen solches Tyrannens mederg-
macht wurde, weil solcher ihm dre tzand
nicht reichete, welches sonst bey ihm das Zei-
chen des Pardons war.
Q^_Ancbarius des Quinöi Sol)N, Wm A. M.
3890. Tribunus Plebis, und A. M. 389h Pr*-
tor ju Rom, nachher gouuemircie er als Pro-
conü.i die.prvvintz Macedvnicn, obwohl
nicht bekannt, wenn, oder ob er iemahls Bür-
germeister gewesen.
Anchemolus, des Ro:tbi, Königs derer Marru-
biorum,Sohn, nahm ungebührliche Dings
mit seiner Sties-Mutter, der Casperia, vor,
und als ihn sein Vater deshalben zur Stra,
fe ziehen wolte, retiririe er sich zu dem van-
no, des Tnrnd Vater. Er gierig hernach-
H ; tnahls
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L8z Antipak Antkph
hin demselben dergestalt zum Feinde, daß sich
ei ccm nachher höchlich bemühete, auch nur
dessen Söhne aus des Phitìppi Gewalt los
zu bitten, obwohl sonst nicht bekannt, wor-
auf die Sache eigeml.ch angekommen, noch
auch, wie sie abgelauffeu.
Antipatris, Gr. 'Ayttnctiylt, etnè Stüht iti
dem ehemaligen samarieit, welche der Kö-
mg L-erodes seinem Vater zu Ehren an dem
Orte erbauete, wo ehedeffen der Flecken ca-
pharfabe gestanden Sie lag iu einer der
aller anmuthigsten Gegenden des gantzen
Landes, und zwar,9. Italianisthe Merlen
von Joppe und Z4. vou Jerusalem, unge-
fehr in der Gegend von sarona, keines weges
aber so hoch hinauf, noch auch an der See,
wo itzo der Ort Antipatride iu den umstell
Charten pfleget gezeichnet zu werden. , Es
war selbige schon zu des Lfteronymi Zelten
wieder einehal > zerstörete Stadt, und ist also
itziger Zeit vollend vergangen, hatte indessen
aber doch ehemahls ihre besondere Bischöfe,
von denen sich noch pslychroniusa. G.4;l.
Hey dem Concilio Chaicedonenfi, oder Oe-
cumenico Xiii« mit besilllden.
Antiphanes, ein Grieche «nö scriba Equitum
unter dem Alexandro M. in Allen, luchte
den Amytuatn, weil er ihm seine Pferde,
um sie denen Reutern, welche deren bcdurss-
ten, nicht nach seinem Willen wolte adfolgen
lassen, mit in des Phiiota: Confpirarion wir
der den König zu wickeln, muste aber auch da-
fürmitdenen schönen Ehren-Tituln, welche
ihm solcher Arnyncas bey seiner össentlichen
. Verantwortung gab, zu frieden seyn, und
und mit der langen Nase abzichen, weil der
König selbst den Verklagten ftey und los
sprach. - ,
Antiphates, Gr. ’a»t<$*t»k, dès Lami Svyn,
König derer Lseftrygonum, welcher alfofort
einen von den drehen Le Uten, jbviyflfes» als
er an die Gegend seines Aufenthalts anlän-
bete, zu rccoannsciren ausgeschmt, und von
dessentochter bis in seinewvhnung gcführet
worden, capucirète, und sich zur Abendmahl-
zeit zurichtete, auch da die übrigen bevde
ausrissen, die La:ftrygoncs aus der gantzen
Gegend zusammen rüffte,welche denn schreck-
liche Steine von den Felsen abriffen, und
damit alle Schisse des viyffis, so in dem
Hafen lagen, zerschmetterten, dergestalt,daß
er, viyifes, mit dem seinigen, welches er
etwas abwerts von den andern vor Äncker
geleget, sich kaumtaluiren kunte. Siehe an
seinein Qrulteßrygoncs.
Antiphates, des Sarpedonis Sohn, welchen
er jedoch nur mit einer seiner Goncnbinen von
"Llicben in Ciuciai gezeuget hatte. Er gicng
nach der Zerstörung derstadt Lroia mit dem
Acnca injtglien,wurdeabec endlich hieselbst
auch von dem iur»o erleget.
Awtiphüa, der Phikers, einer alten armen
Frauen von Achen verincvttte Tochter, wurde
von dem cfinia. geliebet; allein als dessen
Vater tvienedemus darhinter kam, suchte er
alle Mittel dawider hervor/ so, daß erm-
Antiph
lich auch den Sohn in Allen in Krieg schick-
te> Nichts desto weniger aber blieb solcher
dennoch auch bey seiner Zurückkunft von
dar eben der vorige, und als es sich endlich
fand, daß solche Anriphila des Chrcmetis
und der softrat* ehemahls wcggesetzete
Tochter war, nahmen diese solche iviedee
für ihr Kind an, und Menedemus war mit-
hin gar wohl zu frieden, daß sie ciinias gar
heyrathete.
Antiphilus, Gr. ’Avri<ptm&, V0n Byzanz, eilt
alter Griechischer Poet, von dem annoch ei-
nige Epigranmata in dök Anthologie Verhütt-
den, sonst aber wenig/ oder nichts mehr be-
kannt ist.
Antipho, des Demiphonis Sohn, von Athen,
solte des chtemeds, au seines Vaters Bru-
ders Tochter, die Phaninm, Heyrathen, wel-
che selbiger in einer heimlichen Ehe in der
Insul Andru» gezeuget hatte; wer! aber die-
ser mit samt ihrer Mutter, die Zeit in besag-
ter Insul zu laug wurde, ehe sie Lhremes ab,
Hvlete, machten sie sich selbst nach Achen. Al-
lein indem sie Hieselbst den chremetem auf
keine Art ausfragen kuntcn, weil er sich irr
Andro Stüphonem gsnannt Hatte 5 starb der
khanii Mutter darüber. Wie sie aber von
dieser ihrer Tochter begraben-wurde, ersähe
sie ungefthr Ancipho, und, weil sie ihm mit
ihrer guten Gestalt gefiel, heyrathete er sie
endlich gar in Geheim. Als solches Demi-
pho und Chremes erfuhren, trachteten sie
solche Ehe auf alle Art wieder zu zertren-
nen ; allein wie sie die Sache am schärfsten
angreiffen wollen, fand sichs, daß des And.
ph«ni5 Frau eben des Lhremetis Tochter
war, womit denn alles Gezäncke ein ver-
gnügtes Ende nahm.
Aatipb», eiu anderer junger Athenienstr, und
guter Gamerad des Cha:rca:, berhaupt-Pkk-
son in des Tcrentii Eunuche.
Antiphonus, Gr. ’Avri/pov©», einer Vvn dös
kriami neun Söhnen, weiche er nach des
ttedods Tsde noch übrig hatte, allein auch
alle neune lieber, als den einigen Heiio-
rem, todt wissen wolte.
Antiphrafis ist eine mehr Gramrnaricalische,
als Rhetorische Elgnr, nach welcher ein Work
das Gegentheil dessen bedeutet, was es doch
feiner vcduation nach bedeuten soll, z. E.
Bellum,qs. minime bellum ; Parca, qs. mini-
me parcens; Lucus, qs. minime lucens. Ii. s. f.
Wiewohl doch die meisten anitzo gar von
keiner dergleichen Aiuiphrafi mehr wissen
wollen, sondern von besagten und andern
dergleichen Wörtern gantz andere Ursachen
ihrer Benennungen geben, und also z.e. Bel-
lum von ‘lueuum herführen, Parca aber aller-
dings von herleiten, weil doch zwo der
Parcen dem Menschen das Leben zu erhalten
suchten, da hingegen nur eine, uehmlich die
Atropo5,denlebens-staden desselben adschnitk.
Also soll Lucus den Nahmen von Luceo ha-
den,weil diehayne von den Feuern deropftr,
so in denselben geschahen, ingemein ttleuc&i
tel rvmlr,u.w. d.g.w.j' . .
Am?
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Aktax Artemid
Artem
4-4
4-z
aus. Massen als er von seinen Töchtern die
Apamam dlin Pharnabazo , die Rhodogunen
dem Oronti, und die Ameftrin dem Tiribazo
versprach/erstern beyden auch sein Verspre-
chen hielte, die Ameftrin aber, aus einer wi-
dernatürlichen Liebe, selbst zur Beyschläferin
behielt, und dem Tiribazo dafür die Atoflam,
eine seiner jüngsten Töchter, versprach, sol-
che aber hernach auch selbst fur sich behielt,
bekam er an besagtemtiribazo einen unver-
söhnlichen Feind. Massen denn auch, als er
darauf seinen ältesten Sohn, Darium, zum
Nachfolger im Reiche erklärete, undbey sol-
cher ceremonie ihm die darbey gewöhnlich«
Bitte, welche aufdieafpaftam, eine seiner
schönsten Concubinen ausfiel, zustund, solche
aber auch kurtz darauf ihm wieder nahm, und
dervianx, oder Ana», zur Priesterin wid-
mete, dieser sein Sohn und Tiribazus den An-
schlag, ihn selbst zu ermorden, machten. Ob
aber nun wohl solches durch einen Verschnit-
tenen verrathen wurde, und beyde darüber
ums Leben kamen; so machten doch vorhin
Hyftafpes,
benannte Atofta und ihr Bruder Ochus, ein
neues Verständnis mit einander, worauf
denn dieser seine beyden Brüder, Ariafpcn
und Arfamen, beiten der Vater das Reich
noch vor ihm zugedacht, auch aus dem Wege
räumete, welches denn dem alten Artaxerxi so
nahe gieng, daß er so bald er insonderheit des
letzter» Tod vernahm, für Betrübniß starb.
Er war aber denn bereits 94. Jahr alt, hatte
4?, oder nach andern, gar 62. Iahr regiret,
und, wie er,sichaufdie ;6o. Concubinen un-
terhalten ; also hinterließ er auch auf die 115.
unächte Söhne, welche aber Ocbus, bey An-
tritt seiner Regirung, nnt den übrigen An-
verwandten insgesamt hinrichten ließ. Eini-
ge halten ihn für den Ahafuerum der Esther,
allein da er ?. Frauen gehabt, davon er die
Statiram vor Antritt der Regirung, die E-
sther aber erst im siebenden Jahr derselben
genommen, und die andsrn beyde ftlbst dessen
Töchter gewesen, kan keine für die Esther
und er auch nicht für den Ahafuerum gehalten
werden. Sonst war seine Genealogie diese:
Darius, Artaphernes,
Artemenes, Xerxesm. Achaemenes, Hyftafpes,
Artozoftra
Darius, Hyftafpes, Artaxerxes, Achæmenides,
Mardonius,
Amytis, Rhodogune:
Xerxes, Sogdianus» Ochus, Arfites, Bagapaeus,
j t----:----"------------------------
Paryfatis, Amyftris, Artaxerxes, Cyrus, Artoftc,
Darius, Ariafpes, Arfames, Ochus, Apame, Rhodogune, Ameftris, Atofla &c.
Arfames &c.
Artemas, Gr.’Aft.fiä«, einer von des Apostels
Paulli Gehülfen, dessen Nähme aus Arte-
midorus contrahiret seyn soll.
Arrernenes, des Darü Hyftaipis Svl)N,V0n dkm
er aber noch in dessen Priuat-Stande gezeuget
worden, qerieth mit seinem Bruder, Xerxe,
daher in Streit, welchem unter ihnen beyden
das Reich gehöre, weil dieser gebohren wor-
den , da Darius bereits König war. Doch
wurde solcher wichtige Handel, nach einigen,
noch von dem Dario selbst, nach andern aber,
nach dessen Tode von dem Artapherne, des
Darü Bruder, welcher von beyden Printzen
zum Schieds-Manne beliebet worden, in al-
ler Güte, zum Vortheile des Xerxrs, beyge-
leget, und war Artemenes, welchen einige
sonst Ñilch Attebazanem , item Ariamenem
nennen, mit der ersten Stelle nach deni Xerxe
zu frieden. Er blieb Hernachmahls a. m.
Z4/Q. in der See-Schlacht bey der Insul Ka-
lamin , als er seinem Bruder zum besten, so
tapfer, als irgend ein anderer Perser, alle-
weile gesockte«. Siehe seine Genealogie
unter dem Titul Artaxerxes n. r.
Artemidorus, etttphilofophus zu Rom, Und des
Plinii iunioris guter Freund. Er war des Caii
Mufonii, eines berühmten Pwofophi stoici,
Eydam, und wird von einigen fälschlich mit
dem Artemidoro Daldiano, dessen Onirocri-
tica annoch verbanden, vermenget
Artemis, Graec.^Axr«^.s , ist im Griechischen so
viel, als im Lateinischen dieom«^, von der
daher unter diesem Nahmen ein mehrers
nachzusehen.
Artemifta, des Lygdamis Tvchtet/ Königin Ju
Haiicarnaftb in Carien, verwaltete, nach ih-
res Mannes Tode, solches Königreich, unter
welches auch die Coi, Nifyrii und Calydnii ge-
höreten, als Vormundin ihres Sohns, und
schlug sich in dem Persischen Kriege freywillig
mit fünfwohl ausgerüsteten Schiffen aufdes
Xetxis Seite wider die Griechen, ließ auch a.
M. 3470. in der Schlacht, bey der Insul Sala-
min , eine mehr, als weibliche Tapferkeit von
sich Ipüren, so daß Xerxes selbst gestund, die
Männer wären ihm zu Weibern, die Wei-
der aber zu Männern geworden. Immittelst
muste sie dennoch endlich auch den siegenden
Griechen weichen, und ungeacht dem 10200.
Drachme versprochen wurden, welcher sie
würde lebendig gefangen bekommen kön-
nen, entkam sie doch mit ihrem Schiffe
gar glücklich. Als Xerxes darauf, meist auf
chren Rath, wieder nach Persien zurück
gteüg,
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Areas?
346
Z45 Arend Arcas
Arcadium telum, j(J Hey dem Virgilio Aen. X,
V. 4-rs. so Viel, als ein Geschoß, welches ent-
weder niit aus Aicadicn gebracht worden,
oder doch von einem Areudier gcführet wird.
Areadius, bts 1'heodollidil. und der Aeliae Pla-
cilj* Sohn, wurde in seiner Jugend von dem
Artenic, in allen guten8mdüs angcführet,und
bereits a.c.5 8von seinen, Vater zum Mit-
Regenten erkläret. Als solcher nachher A.c.
Z95. starb, wurde er nach der gemachten Ein-
theilung, in seinem 15. Jahre Kayser in
Oriente; in welcher seiner Negirnng aber
ihm llullinus, Cildo, Emropius und Gaina
viel Unruhe machten, die er doch aber ins-
gesamt dampfete, und endlich durchgehends
so ziemlich wohl regirte, nur daß er sei-ierge-
mahlin, der Ludoxi-c, gar zuviel Gehör gab,
und insonderheit denchtyllollommn auf ihr
Angeben heftig verfolgete. Er starb a. C.
408. als er nach seinem Vater ijahr regt-
ret hatte,setzte aber zuvor noch seinemsohue,
dem Theodofio 11. den Persischen König,
Irdegerdem, zum Vormunde, weil solcher
noch sehr jung war, er aber seinem Bruder,
demhonorio nicht viel gutes zutranete.selne
Genealogie fit'be unter dem Titel Honorius,
Arcadim magifter ist Hey dem Virgilio Ge rg.
Illf.v.283- der Ariibeus , des Apoüinis Sohn,
welcher in Arcadien eine Zeitlang, als Könia,
regirete, und insonderheit den Menschen den
Honig- und Oel Bau, iccm die Kunst Käse
zu machen und dergleichen mehr wieß. Siehe
hernach Ariflaus.
Arcadius Rex ist bct) dtm Virgilio Aen. Viii. v.
S7l- der Euander, welcher stch selbst diesen
Rahmen giebet, weil er als König in Italien
regirete, an sich aber ein Aicadier von Nation
und Gebührt war.
Arcanum, ein Land-Guth des Q^Cieeronis.
Areas, bds Iouis und der Calliüussvh», wur-
de mit samt dieser seiner in eine Bärin ver-
wandelten Mutter im Walde, als annvch
ein kleines Kind, aufgefangen, und zu seinem
Groß-Dater, demi-yeaone, gebracht. In-
dem aber luppiter ungefehr bey diesem ein-
kehrete, undeycaon prubiren wolle, ob sel-
biger auch ein rechter Gott sey, und wissen
würde, waserasse, schlachtete er solches
Kind ab, und satzte es dem i«u¿, als ein bc?'
sonders Essen vor. Allein es verstund die-
ser unrecht und verwandelte den Tyrannen
dafür in einen Wolf, des Areadis Stücke aber
setzte er wieder zusammen, und gab ihn so
dann einem Hirten aufzuziehen. Jedoch
sind auch andere, welche wollen, daß er nur
allein zu dem Lycaone gebracht worden, hin--
gegen aber, als er bey bemeldetcm Hirreri
seine 15. Jahr erreichet, und seine meiste
Übung das Jagen seyn lassen, sey er unge-
sehr auch a f seine Mutter geflossen, und,
weil er selbige für eine rechte Bärin angese-
hen, habe er eben einen Pfeil auf sie abschi-
cken wollen, als iuppkcr ihn und die verwan-
delte Cadillo weggenommen, und als ein
paar Gestirne an den Hiinmebversetzet. Wie
denn sie daher noch bis itzo der grosse Bär, Ar-
eas aber der so genannte Ar<äophyiax an dem
Hcmifphamo feptentrionali sind Doch Ls
sind dieses alles klare Gedichte, welche viel-
leicht keinen mehrern Grund, als des r.yeao-
nis und der Cailiftus Nahmen haben. Sv
viel aber ans der sicherem Historie auszu-
finden stellt, so war dieser Areas allerdings
des Lycaonis Enckel und Pelafgi Ur-Enckel,
anbey der vierte König in Areaoien, welcher
diesem Lande denn auch nicht mir den Nah-
men von sich gab,sondern auch dessen Einwoh-
nern wieß, wie sie das Brot zubereitm, und
aus Wolle und Flachs Geweb und Kleider
machen selten, wovon er jenes selbst von
dem Triptoiemoi dieses aber von dem Adri-
tta erlernet batte. Seine Gemahlin Ibar
hiernachst die Erato»mit welcher er den Aza-
nem , Aphidantem und Elatum zeugete, also
daß seine und fast gesammter Arcaäaschen Kö-
nige Oeneaiogie diese war:
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St O O ^ «T O' W ^ =r 2. * Y rr**v*
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= ' Elatus,
l '
t---------------------------A----------^
A«pytus, Pereus, Cyllen, Ifchys, Stymphalus,
l c---------—^------>
Neaera, Agamedes, Oortys,
Cer i con,
Azas,
I
Clitor,
I
Cer icon,
I
Hippothous,
I
Aepytus-,
J
*
Jcypfeius,
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Cella Celsus______________________
-^tiesvater, oder gar nur Vormund des
Triptolemi gewesen-
L. Ceiia, Vater und Sohn, hielten des Porn-
peii Partey wider den Catfarem, musreu sich
aber doch endlich diesem in Africa ergebe«/
und erhielten nach dessen Gütigkeit beyde
Pardon.
<?c!5u5 ist bey dem »oratio,//-. /. Ep.v. 15. eben
der Celfus Albinouanus, Q» den solcher Poet
diegcmtze s. Episteln besagten Buchs geschrie-
den. Er war 8criba oder Lecrerariu; des
Vrull»eroni5,als solcher rüden Orient gicng,
und wird von dein »oratio angestochen, daß
er zwar ein Poet ftyn wollen/ sich aber inge-
mein mit anderer Arbeit beholfen. Einige
wollen/ daß er eine Person mit dem i'edone
Aibinnuano gewesen/ allein ohne daß die
Nahmen nicht in allen zutreffen/ st> war die-
ser Pedo allerdings ein Poet, der auch einem
Oratori nicht unbieulich zu lesen gewesen/
wie Quin&iiiamis eenflrei. Wie ihn denn
auch Seneca selbst fabulatorem elegantijji-
mum nennet/ und von einigen seiner Carrni-
num urtheilet/ quödjpiritu magno pifla fne-
nnt, welches alles hingegen vor hier vor sey-
enden Oelsum z-. viel gesagt ist.
lubentius Celfus, ein Römischer Prxtor, zu des
Plinii iunioris gelten/ welcher^ sich mit dem
Licinio Nepote in des Vareni Sache dermasi
sei, öffentlich llbrrwarf/ daß besagter Pliniu»
sich höchlich darüber ärgerte.
c-itl. sind zwar nach dem Csfare eigentlich
nur diejenigen von den alten Galliern/ wel-
che in dem nachmahligön Lallia l-ugdunenll
wohnetön/ und aift den Beigis und Aqui-
tanis entgegen geieket wurden: allein esex-
rendiret sich solcher Nähme allerdings viel
weiter/ u-d begreifst nicht nur die Gallier i„-
gesamt/ sondern auch die Teutsthen / Bri-
tamüer/ und nach einigen/selbst die Illyrier
und Spanier unter sich. Insonderheit aber
haben ihn doch die Gallier und Deutschen
gemein/und soll solcher denn nach einigen vom
Lbrreischen Cha/ath, i. e. Crocus, nach an-
der» vom Griechischen k/a*?, ein Reuter/
nach den dritten vom Deutschen Aalte, oder
auch Gelten, oder nach noch andern, von
Helden oder auch von einem alten Könige/
so ceita geheissen/ Herkommen, so aber alles
nur muthmaßliche veriuatione; find. So
wenig aber disfalls etwas polltines zu sagen
stehet/ so wenig stehet es auch manchmahl aus-
zumachen, wem diejenigen alten Thaten , so
die Leiten verrichtet/ zuzuschreiben/ weil sich
dieselben so wohl dieteutschen, als die Fran-
tzosen zueiqenen/ und von jenen wenigstens
einige auch so gar den xe?z, Gail und Hyi-
lir, für des Wolfheim 8icl<ingers/ zwantzig-
sten Königs der Deutschen, Sohne ausgebeu,
so ums Jahr der Welt 2890. gelehet, und
selbst den Leiten / Gaüis und Illyriern den
Ursprung gegeben haben solle»/ wogegen wie-
der andere besagte z. Leute zu Söhnen des
Poiyphemi und der Ga,athea: und also auch
diese zu Stamm-Eltern der Celten ma-
chen. Jedoch, wo man ftey von der Sache
Celtiber 752
reden soll/ dürften doch wohl die Frank?o<en
noch mehr Antheil an solchen cdttfcfien Din-
gen, als wir habe»/ weil alle dasjenige/
was wir von unfern so gar alten Vorfah-
ren wissen wollen / auf lauter meist einhei-
mischen Pigmenti; beruhet / dahingegen
die Frannostn etwa» noch eher das Zeugniß
eines Eriechens, oder.römers für sich auf-
weisen können.
Ceitiberi.eine eheivahls berühmte und mächti-
ge »ation in »ilpattia larra conenñ, Undjwak
insonderheit in der von ihnen benannten
Provintz Celtiberia, t)on der bald hernach ein
mehrers. ^Sie waren von Ursprünge Celten/
und weil sie sich an dem Flusse ibero, oder-
wie er itzv heisset/ Pbro niedergelassen/wmden
sie daher Ceitiberi genannt. Öb sie aver denn
wohl mit unter die streitbarsten/ oder auch
grausamsten Völcker ihrer Gegend gezehlet
wurden, so werden sie doch auch als llmpie
Leute beschrieben und/ da sie ihrer Reinlich-
lichkeit wegen gelobet werde,,/wird es doch
billig zugleich, als etwas unflätiges bemercket,
daß sie söwol die Jahne/ als ihren gantzen Leib
mit Urin zu nmfchen pflegen. Ihr vornehm-
ster Gottes-Dienst war unter ander,,/ daß sie
bey Vollen - Monden ihren Abgott ans die
fteye Gasse setzeten/ und um ihn so dam, her-
um tanlwten ; eine sthnöde Gewohnheit
aber, daß sie >ie, welche von ihnen im Kriege
blieben, nicht vcrbraimteibvdcr begn den, son-
dern den Vögeln und wilden Disierei, zur
Speise cu.ffteyem Felde siegen liessen. Mit
den Römern, als sich dicst in Spanien einfan-
den, wurden sie gar bald Hai d- gemein, in-
sonderheit aber kam es zwischen ihnen Am.
Z769. zu einem harten Kriege, inwelà, sie
zwar bis 35000. ihrer Leute allein ins Feld
stelleten, dennoch aber von dem Remis pre-
tore, Q^Fu! ui o Placco, und dessen Nachfol-
ger / dem Tib. Graccho, überwunden und
unter der Römer Gewalt gebracht wurden,
wobey denn mehr als ico. ihrer Städ-
te zerstöret worden sind. Nichts destvwe-
niger gieng der Krieg ungefehr 25. Jahr dar- -
auf von neuen, an, welcher denn viele Jah-
re wahrete, und den Römern genung zu
schaffen machte; doch mnsten sich die gu-
ten Eeltiberier deren Joch noch langer ge-
fallen lassen, und, ob sie sich endlich auch
gleich wieder mit dem senorio gegen ihre
einmahlige Überwinder eiuliessen, würden sie
dennoch auch wieder von dm, Qjvieteiio
pío und Pompeio Magno zu Paaren getrie-
den, nach welcher Zeit sie sich denn auch nicht
groß mehr gereget.
Celtiberia ifl derjenige Theil von Spanien
und zwar insonderheit von Hifpania Tarra-
conenff, welchen ehema.hls die Celtiberi inne
' gehabt, und, weil dieses Volck, bald weniger,
bald mehr um sich gegriffen, stehen von jsl-
cher Provintz keine gewisse Gräntzen anzu-
den. Jmmittelst da ihrehanpt-Oerter^ego-
briga Uk,d Ni>mantia gewest N,. W0v0n jenes
das itzige8egorbe im Königreiche Valentia,
dieses über das itzo so genannte Puente,
Oitrsy,
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
9z7 Eopreus Coreyra
des L-ehril feine bi» in den Nymphäischen
Hafen, allein, als sich der Wind hierbeyum-
setzete, war er so unglücklich, daß alle seine
Schisse an der Anzahl 16. zu Grunde gien-
-en, und die Miliz daraufcheils ersauffen oder
fönst umkommen muste, cheils dem csefari
lebendig in die Hände gericch.
<Mprcu5, Or. Kt#p»kt warein böser Mann und
des Königs Luryñhei, Bedienter, dessen
Sohn,Peryphetex, mit Vvk Troiam gieng,Und
endlich von dem Nesore erleget wurde.
Copula Lnunciationurn ist tn der I-ogica düsver-
bum L87-, welches diesen Nahmen hat, weil
es das Subie&um und Prsdicatum mit eingn-
der zusamme knüpfet, z. E.deus eil ¡«flus-.
Homo edpeccator u. s. f.
Cora, eine Stadt in dem Latió, und zwar in-
sonderheit der ehemahligen voifcorum, wel-
fc che nach einigen ihren Ursprung von dem
varäano haben solté, sonst aber eine ehemah-
lige Colonia Zarina war. Andere wollen,
daß sie von dem Cora, des Catilli und Tiburti
Bruder, erbauet worden, und ist sie noch itzo
unter dem Nahmen Cori bekannt, sie lieget
auf einem ziemlichen Berge in der campagna
di Roma, ist aber übrigens gar schlecht, und
mehr einem Flecken, als einer Stadt ähnlich.
Corad; perra, Gr. Kw/t,*, war Ctrl Ott
in der Insul Irlraca, unfern von dem Brun-
nen Arethufa, woselbst Eumms eben die
Schweine hütete, als viyffes wieder in dieser
feiner Insul ankam.
Coraili, eine gewisse Nation in der Landschaft
Ponro, dero Haupt-Stadt Coraila hieß, und
an dem Ronco Zuxino gegen Westen von Tra-
pezunc lag. Doch scheinen die Coraili, de-
ren Ouidius, de Ponto Lib. Iiii. Ep. 2. v.37.
gedencket,noch andere Coraili gewesen zu feyn,
welche in Europa gelegen, da erstcre sich in
Asien befunden.
Coranux ist bky dem Tloratio, Lib. Ii. Säte 5. v.
S4. ein reicher alterkerl zu Rom,welcher dem
Nallcx eine grosse Summe Geldes liehe, weil
aber dieser nicht Lust hatte, ihm etwas wie-
derzugeben, fchantzete er ihm feine Tochter
zur Frau zu, und meynte durch solche auch des-
sen übrigen Reichthum zu erschnappen. Al-
lein Ccrranus merckete den Possen , und,
um dem Nafica: wehe zu thun, machte er
Lein Testament gar bey Zeiten, ließ solches
auch den Naficam sehen, und weil er weder
an solchen,noch dessentochter darine gedacht,
kützelte er sich damit inniglich, als er dessen
Chagrin und Verdruß darüber vermerckete.
Coras, des Tiburti Und Catilli Bruder, gieng
mit tiefen aus Griechen-Land in Italien,
und bauete samt ihnen die Stabs Tibur.
Als nachher auch Aeneas in Italien an kam,
und mit dem Turno mkrieg geriet!), gieng er
diesem mit zu Hülfe, und hielt sich mit seinem
Bruder, dem gemeldeten Carillo, gar wohl.
Corcyra, Gr. Kéfkvpx, eine tjnful in dem Ioni-
schen Meere, welche Anfangs Drepam hieß,
von , defeco» oder vielmehr, Ze--r«vtz,
Felix, weil Iuppiter in solcher Insul dem Sa-
turno das Patrimonium mit einer Sichel
Corcyräuni 9?r
abschnitte, wie dieser ehemahls seinem Vater
dem Codo auch thate ; nachher wurde sie
Seteria, item Phaaeui Und die Einwohntk
kh-eacer genannt, bis sie endlich von der Cyr.
cyra, des A5opi Tochter, Hier angesetzten
Nahmen Ccrcyra bekam. Sie war ehe,
niahls insonderheit wegen der ungemeinen
Garten des Alcinni,fo um die Zeit des Tro-
janischen Kriegs König in selbiger war, be-
rühmt, und wird ihr Boden überhaupt, als
schr gut und fruchtbar gepriesen. Ihre Lan-
ge wrrd auf die 97020. Schritt gerechnet,
und enthielt sie ehemahls die Heyden ziem-
lich importanten Städte Corcyram, und Caj-
fiopen, nebst dem Promontorio Phalacro und
Leucimna. Die ersten Einwohner dersel-
den sollen Phvnicicr gewesen sevn, worauf
sie a.m. 3240. von den Cvrinthern mit ei-
ner starà Colonie besetzet worden, und
nachher eine der mächtigsten Insuln ihrer
Gegend war, als die wenigstens A.m. 3514.
eine Flotte von no. Schiffen in die See
stellen kunte. Allein es brach ihre Macht
auch bald darauf wieder, und muste sie nach
unterschiedenen andern reuolutionen end-
lich auch die Römer A. m. zm. vor ihre
Ober - Herren erkennen, ob wohl nachher der
Haupt-Stadt dennoch ihre Freyheit wie-
der zugestanden worden. Endlich) ist selbige,
nachdem sie immrttelst wiederum bald diesen,
bald jenen Ober-Herrn gehabt, a. c. i;86.
unter der Venetianer Bothmaßigkeit gekom-
men. welche sie auch noch besitzen. Sie wird
von solchen anitzv in 4. Baglia oder Regi-
rungen, als ni Mezo, di l eros,Giure und Lcu-
chin unterschieden,und ist sonst bis itzo sehr
fruchtbar an Wein, Oel, Eitronenu.a.d.g.
Früchten. Sie heißt aber anitzv Corfú, von
dem Griechischen Kot«pü, als welchen Nah-
men sie in den Mittlern Zeiten bekommen,
und enthält unter andern vielen Flecken und
Dörfern insonderheit auch die Stadt Cor-
fu, ^ annoch das alte Corcyra unbeiae gu-
te Festung mit einem sichern Hafen und
zwey festen Schlössern ist. Sie wird sonst
von einigen für des ludse Ilchariotbs Vater-
Land gehalten, so aber eine blosse Tradition
ist, urrgeacht Petrux du vai selbst einen Men-
schen daselbst will gesehen haben, so vor
einen von dessen Nachkommen ausgegeben
worden.
Corcyramm bellum ist bey dèm Nepote, Themifl.
c. 2. ein allerdings unbekannter Krieg, und
scheinet der Auäor solchen mit dem Belio
Aeginetico confundireí ju haben. Es ent-
span sich solcher A.m. g453. als dis von
Aegina ein Schiff in dem Atheniensischen
Hafen simio plünderten, und als es darauf
zu den Waffen zwischen beyden Republiquen
kam, vertebren die Aegineten die erste
Schlacht, in der andern aber behaupteten
sie den meisten Vortheil, allein als das
Jahr darauf varinx jn Griechenland ein-
fiel, hielten sie es mit selbigem, wontit sie
sich denn fast den allgemeinen Haß der Grie-
chen zujvhen/auch endlich darüber noth-
Ggz wend.z
1731 -
Leipzig
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- Autor: Hederich, Benjamin
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65* Callid Callio Calliph Callist 652
Gaüideniides.istbeydsmterentio, in der He- cyra, eine Ängirfe Person aus derinsuk My- cene, mit welcher Pamphiius einige Gast- Freundschaft unterhielt. Callidromus, ettt Knecht des Laberii Maximi, wurde von dem 8uf-rzñ Mñloeñen fgesgttgen, And hernüch uon dem recébalo der Parther Könige - acnro geschencket, von dar er sich nach einigen Jahren durch die Flucht nach Nicomed¡ercfa’uireíe,imt> von hieraus end- lich von dem Panio an den Kayftr Traianurn geschickt wurde/ um solchem vermuthlkch von den Parthistben Dingen desto umständliche, re Nachricht geben zu können. Caiiimachus, Gr. der Mutter Bruder des Alcimedontis, so in der bxxx. Olympiade im Ringen den Preiß erhielt. Calilmacbus, des Batd Hilfe dm Mcfatms ©Ofen, Vvn Cyrenc, war ein Difcipel des Hermocra. tfs,«;ib ckocirte hernach selbst zuerst;» Eieu- íne bet> Aicxandriert/ bíá er endlich von dem Könige Prolem-O Philadelpho, mit in das Museum ausgenommen/und so wohl von sol- chem Könige, als auch dessen Nachfolger, dem kto-'cmlñ Luergctñ, in allen Ehren ge- halten wurde. Von leinen vilcipeln sind insonderheit Eraroñhenes, Pki loste phanur, Ariftophanes Vvu Byzanz, und Apollonius Rhodius bekannt, mit welchem letzter,, er aber in eine unversöhnliche Feindschaft ge- rieft), und daher das heftige Carmen, so den Liml Ibis fub reic,ßuf ihn schrieb,dennoch aber nach dem Tode ihn bey sich in stinem Grabe leiden muste. Von seinen vielen Schriften, deren er nach einigen 8°. nach andern mehr als goo. und nach den dritten gar bis s oooo. verfertiget haben soll, sind noch übrig einige Epigiammata, Vi. Hymni jn Carmine Elegiaco,un& unterschiedene Fragmenta,fo zu- samme am besten vvnorluio mit des Frifchli- ni, Stephani Vulcanii, Voetit, deroaceril und anderer woten/item des 8pankemiiweitlanff- tigen Commentario über die Hymnos zu V- treeht 1^7.8. Vol. Ii. edift. Svnsthaltihn Quinöilianus proelegiseprincipe, U.tanaquil Faber für einen der gelehrtesten Leute feiner Beit/ dessen Poeiie nett sty, und daher auch V0n dem Garullo Und Ptopertio oft imitiff, dann und wann auch nur übersetzet worden fey. Calliope, Gr. kkwiswh, des louis Und der Mne- mofynes Tochter, eine von den neun Mu- ñn, welche ihrennahmen uxm¡( inis, »der von der schönen Stimme hat und in- sin, derheit über die Oraton'e, oder nach ande- ren, über die pulique gesenet ist. Da sonst aber die Muß« ingemein für Jungfrauen angegeben werden, kan sie sich solchen Titul fast am wenigsten zueignen, weil sie nicht nur mit dem Apoljine den Orpheum, Ialmenum und Hymenium, und mit dem Oeagro den Cvmothoncm yezeuget ; sondern auch eine Mutter der Sirenen scyn soll. Jmmrttclst aber würdigte sie doch Jnppiter, sie, als sich Venns Und Proferpma über dem Aclani nicht vergleichen kanten/ zur Schiedö-Richtern zu fetzen, welches Amt sie dann auch zu bey- der Göttinnen Zufriedenheit verwaltete, in- dem sie besagten Adonin jeder des Jahrs auf 6. Monate zusprael). Gaiüphron, ein berühmter Tantz,Meister bey den Alten, so diese Kunst ehemahls auch den Spartanischen General, Epaminondam, leh- rete, sonst aber in der Historie allerdings un- bekannt ist. Gallirhoe, Gr. Ksaat/sót,, des Gceani Und dtk Thetyos Tochter, mit welcher Lhrysaor den Geryonern zcugete. Caiiífta, Gr. k*aaíí<,, eine Insul in dem Mee- re zwischen Greca und Africa, wurde A. hl. 2859. V0n dein'fhera.so des Autefionis Svl)N und cer Kinder des Ariftodemi Vormund war, mit einer neuen Coionie besetzet und von ihm nach der Zeit Thera genannt, a. m. 5554- Mttsten dieses Thera: Nachkommen sol- che Insul, nach dem Befehl des Oracnii, wie, der verlassen, und sich vollend nach Africa wenden, nachdem sie, als sie solchem Orá- culo nicht so fort folge» wolten, eine Dür- re von 7. Jahren ansgestanden, und alle Baume in der gantzen Insul, bis auf einen einigen verdorret waren. Es ist aber denn solche Insul nicht mit der Insul Thera in dem Aegiischer,, oder Grerischen Meere zu vermengen, weil diese erst a.m. 3713. in der See entstanden, und itzo die noch bekannte Jnlul Policandro, zwischen tctt Jlsiull, Sici- no und sicandro ist, da hingegen von hier vorsevendem Thera nichts mehr bekannt ist. Gallisthenes. des Ariftotelis Schwester Sohl,/ von Oiynrho, wurde zugleich mit dem Alex- andro hl. auferzogen, und von solchem auch Hernachmahls erkieset, seine verrichtete Tha- ten zu beschreiben. Er giena daher in sol- cher Absicht mit in Asien über: allein weil er all zu philosophisch war, und dem Köni- ge in seiner Ambition im geringsten nicht flat- rirei, weite, verfiel er endlich m dessen Haß und Ungnade, und, als er darauf sich endlich auch gar in einige conlpirati«n wider solchen mit eingelassen haben solté, ließ ihn der ein- mahl erbitterte König, nach einigen, wenig- stens in Ketten und Bande legen, und also bey der Armee mit umher schleppen, nach andern aber ihm erst Nase, Ohren und Lip- pen abschneiden, so dann in einen eisernen Ke- fig stecken und solange mit fort führen, bis ihm endlich, nach einigen, Lyfimachus noch Gift gab, sich seiner Qvaal abzuhelfen, nach andern aber die Lause frästen, nach den drit- ten aber die Macedonier mit hinrichteten, nach den vierten ihn Alexander selbst, als er aufs grausamste gemartert worden, hengen, oder, nach den fünften, auch lebendig einem Löwen fürwerfen ließ, noch mehrerer Mey- nungen von dessen Tode zu geschweige,,. In- dessen soll er dennoch des Alcxandri M. Historie beschrieben haben,und hat man solche bis dato noch,'N einigen Bibliotheque» in Mscto. Allein ob man wohl jenes zum Theil um des Strabonis und Plutarchi wil- len/ als die sich mit Mawf beziehen, glau- den