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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 62

1906 - Langensalza : Gressler
62 mortete er: „Ich kann nicht glauben, daß der Kaiser dermaßen an mir handeln sollte. Ist es aber gänzlich also bei der Kaiserlichen Majestät beschlossen, so begehre ich, man soll es mir fest zu wissen tun, damit ich, was meine Gemahlin und Kinder angeht, bestellen möge." Aber zum Glück kam es nicht so weit. Joachim Ii. und Moritz legten Fürsprache ein, und so wurde ihm zwar das Leben geschenkt, aber nur unter der sehr harten Bedingung, daß er für sich und seine Nachkommen auf seine Kurwürde und sein Land Verzicht leiste. Zu seinem Unterhalte erhielt er nur einige Ämter: Eisenach, Gotha, Weimar u. s. w., aus denen nachher die jetzigen Herzogtümer in Thüringen entstanden sind. Aber wer erhielt nun sein Land und seine Würde? Wer anders als Moritz, und so ist gekommen, daß die jüngere (albertinische) Linie die Kurwürde erhielt und noch jetzt das Königreich besitzt. Nun erst wurde recht klar, warum Moritz dem Kaiser gegen seinen unglücklichen Vetter geholfen hatte. Jetzt war noch Philipp von Hessen zu züchtigen. Die Behandlung Johann Friedrichs nach der Schlacht bei Mühlberg diente ihm zum warnenden Beispiele, sich lieber mit dem Kaiser gütlich abzufinden. Er bat Moritz um Vermittelung. Der Kaiser war auch bereit und ließ ihm durch Moritz mündlich sagen, wenn er nach Halle zu ihm käme und Abbitte täte, so wolle er ihm verzeihen; auch solle ihm solche Ergebung nicht ,,,zu einigem Gefängnis gereichen." Philipp willigte ein — wiewohl ungern — und kam. Aber wie erschrak er, als er zum Kaiser hereintrat und ihn nicht allein fand, sondern auf dem Throne sitzend, vor einer großen Versammlung ! Selbst der Hof war voll Menschen, die zum Teil aus Leitern in den Säal schauten. Er hätte vor Scham in die Erde sinken mögen. Indes was war zu machen? Er kniete nieder, und sein hinter ihm knieender Kanzler mußte die Abbitte ablesen, die in den demütigsten Ausdrücken abgefaßt war. Das Gefühl der Scham entlockte dem Landgrafen ein unwillkürliches, spöttisches Lächeln, als wenn er sagen wollte: „Wenn ich nur nicht müßte!" — Der Kaiser bemerkte es wohl und rief, indem er drohend den Finger emporhob: „Wel, ik sal juw lachen lehren!" Doch ließ er

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 255

1906 - Langensalza : Gressler
255 Joachim I. Er führt den Beinamen Nestor, weil sein Rat viel bei den Fürsten des Reiches galt. Aus den Reichstagen zu Worms und Augsburg hielt er glänzende Reden gegen Luther und die Protestanten. Trotzdem konnte er nicht hindern, fraß die Reformation nicht nur in seinem Lande, sondern auch in seinem Haufe Eingang fand; seine (Gemahlin Elisabeth nahm heimlich vie lutherische Lehre an und floh dann aus Furcht vor seinem Zorn nach Wittenberg, luo sie in persönlichen Berkehr mit den Reformatoren trat. Joachim ü. (1535 — 71) führte die Reformation in den brandenburgischen Länbern ein, und mit Freudigkeit bekannten sich seine Untertanen zu der lutherischen Lehre (1539). Ferner erlangte er vom Könige von Polen, Sigismund, daß dieser ihm die Mitbelehnung des Herzogtums Preußen (Ostpreußen) erteilte. Der Großmeister des deutschen Ordens in Preußen, Albrecht von Brandenburg, war nämlich im Jahre 1525 zu lutherischen Kirche übergetreten und hatte das bisherige Ordensland Preußen in ein erbliches Herzogtum verwaudelt. doch so. daß sein Land noch immer ein Sehen von Polen blieb. Wenn nun Albrechts Haus ausstarb, so wäre Preußen an Polen zurückgefallen. Darum suchte und verlangte Joachim als ein naher Anverwanbter des Herzogs Albrecht die Mitbelehnung Preußens, bannt bies Land im Falle des Aussterbens bei' regierenben Linie an Brandenburg falle. Ebenso folgenreich war auch der Erbvertrag, den er mit dem Herzoge von Wohlau, Brieg und Liegnitz schloß; denn durch das spätere Aussterbcu dieses schlesischeu Fürstenhauses erhielt Brandenburg das Erbrecht, das Friedrich der Große geltend machte. Nach Joachim Ii. folgten die beiden unbedeutenden Regierungen des herrischen Johann Georg. 1571 — 98, und des gutmütigen Joachim Friedrich, 1598—1608. Johann Sigismund (1608—19) war ein Urenkel Joachims Ii. Seine Regierung ist wegen der Erwerbung Preußens und der Rheinländer merkwürdig. Gleich zu Anfange seiner Regierung brachte er es beim Könige von Polen, Sigismund, dahin, daß er die förmliche Belehnung von Preußen erhielt, damit

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1906 - Langensalza : Gressler
135 nicht gestört wurde, meint er mich nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemütern herrschte. Tas einzige. tuas man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gvtha. Ter unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklicheren Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von G r u m b a ch, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert und eingenommen und er gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1507) nach Wien bringen, aus einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopse, durch die Straßen führen und dann ins Gefängnis werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf. flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihu wiedersah! Nun konnte sie ihn doch Pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Frenbe kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihre Bitte ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu teilen und zu erleichtern. So blieb sie denn bei ihm, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Annen ihres dankbaren Mannes starb. Biele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende ,sahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Ilm die Zeit der Grumbachschen Händel (1506) ereignete sich eine berühmte Waffentat in Ungarn: die Verteidigung von öziget durch ßriut). Der alte Soliman der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte bet Sziget

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 222

1906 - Langensalza : Gressler
222 1 macht. Lassen Sie mich von Ihnen lernen, wie ich künftig so lange Meister des Glücks bleiben und im Unglücke so groß werden kann wie Sie." Dennoch wurde Horn sieben Jahre lang gefangen gehalten. Oxenstierna, der die schwedische» Angelegenheiten leitete, war nun den Kaiserlichen nicht mehr allein gewachsen und mußte sich nach fremder Hilfe umsehen. Schon früher hatte der König von Frankreich. Ludwig Xiii. (1610—43), ober vielmehr besten staatskluger Minister, der Karbiiml Herzog von Richelieu, den Schweden Hilfe angeboten, nicht etwa ans Neiguug für den 6e-brückten evangelischen Glauben, sonbern um das Haus Oesterreich zu schwächen; aber lange wiberstanben Oxenstierna iinb die evangelischen Fürsten, weil sie die Tücke und die Habsucht der Franzosen kannten. Doch jetzt mußte man das französische Bünbnis annehmen und basür einige beutsche Besitzungen auf dem linken Rhein-lifer abtreten. Eine zweite traurige Folge der Nörblinger Schlacht war der Abfall des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen vom schwäbischen Bünbnisse. Er würde den Schweden und den evangelischen Stäuben untren, inbem er 16s5 einen Fricben in Prag mit dem Kaiser schloß, der ihm dafür die Lausitz abtrat. Leider folgten mehrere evangelische Fürsten, unter andern auch der Kurfürst von Brandenburg, dem Beispiele Sachsens und vertrugen sich mit dem Kaiser, so daß die Schweden fast allein standen. Um so ehrenvoller war es, daß die schwebischeu Generale benimch den Kampf bestauben und siegreich baraus hervorgingen. Hier mögen nur noch einige der glänzendsten Waffentaten erzählt werben. Einer der fähigsten schwebischen Generale war Bane r. Die Sachsen unter Baubissin, einem Schweden, der in sächsische Dienste übergetreten war, und die Kaiserlichen unter Hatz selb glaubten ihn zu vernichten, inbem sie ihn von der Ostsee abgeschnitten hatten. Schnell ging Bauer aus sie los; er fanb sie bei Wittstock in der fanbigen Priegnitz und erfocht (24. Sept. 1636) einen glänzenben Sieg. Seine Unterfelbherren St cilh autsch und Torsten söhn hatten ihm wacker geholfen. Die Feinde waren nicht nur geschlagen,
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