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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 59

1906 - Langensalza : Gressler
59 Währenddessen zogen die Sachsen, die Hessen und einige Fürsten und Städte in Schwaben, die letztem unter Anführung des tapfern Sebastian Schärtliu, gegen den Kaiser zu Felde, dessen Soldaten damals die besten waren, die es gab. Dennoch hätten jene ihn vielleicht überwunden, da er noch nicht genug vorbereitet war. wenn sie nur gewagt hätten, ihn herzhaft anzugreifen; aber jedesmal fürchteten sie, ihn zu sehr zu beleidigen, und jeder von ihnen wollte etwas anderes als die übrigen. Das Ärgste war, daß sic endlich, nachdem sie sein Lager bei Ingolstadt dm Tage lang fruchtlos beschossen hatten, umkehrten und nach Hanse zogen. Wie lachte der Kaiser, als er das verkehrte Wesen mit ansah! Er ließ sie fürs erste ziehen und züchtigte erst alle Städte und Fürsten m Schwaben, die zum Bunde gehörten und die nun froh fein mußten, mit einer schweren Geldsumme wegkommen zu können. Indessen hatte Johann Friedrich sein Land glücklich wieder erobert und obendrein Moritz die meisten seiner Städte weggenommen; aber was der Kaiser tun würde, wußte man nicht, äo verging der Winter. Sobald das Frühjahr 1547 anbrach, beschloß Kaiser Karl,^ den schwachen Johann Friedrich in Sachsen auszusuchen. Dieser stand mit seinein Heere bei Meißen und war so sorglos, nicht einmal Erkundigungen über die Annäherung des Kaisers einzuziehen, und da man ihm versicherte, der Kaiser sei schon ganz in der 9uihe, so wollte er es gar nicht glauben, sondern meinte, das sei nur herumstreifendes Gesindel des Moritz. Doch ging er endlich über die Elbe. brannte die schöne Meißener Brücke hinter sich ab und zog sich aus dem rechten Elbnser hinunter bis Mühlberg. Karl zog ihm am linken User nach. Am Abend vor der Schlacht ritt er mit seinem Bruder Ferdinand und mit Moritz am User hin, um die Gegend anzusehen. Die breite Elbe flutete stark, und jenseits waren die Feinde; auch hatten diese alle Kähne ans das rechte Ufer geführt. Da brachte Herzog Alba einen jungen Mi’tllev burschen herbei, der sich auheischig machte, ihnen eine tfui't durch die Elbe zu zeigen, wo man hindurchreiten könne. Er tat dies ous Rache gegen seine Landsleute, die Sachsen, die ihm zwei

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1906 - Langensalza : Gressler
135 nicht gestört wurde, meint er mich nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemütern herrschte. Tas einzige. tuas man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gvtha. Ter unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklicheren Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von G r u m b a ch, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert und eingenommen und er gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1507) nach Wien bringen, aus einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopse, durch die Straßen führen und dann ins Gefängnis werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf. flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihu wiedersah! Nun konnte sie ihn doch Pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Frenbe kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihre Bitte ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu teilen und zu erleichtern. So blieb sie denn bei ihm, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Annen ihres dankbaren Mannes starb. Biele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende ,sahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Ilm die Zeit der Grumbachschen Händel (1506) ereignete sich eine berühmte Waffentat in Ungarn: die Verteidigung von öziget durch ßriut). Der alte Soliman der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte bet Sziget

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 222

1906 - Langensalza : Gressler
222 1 macht. Lassen Sie mich von Ihnen lernen, wie ich künftig so lange Meister des Glücks bleiben und im Unglücke so groß werden kann wie Sie." Dennoch wurde Horn sieben Jahre lang gefangen gehalten. Oxenstierna, der die schwedische» Angelegenheiten leitete, war nun den Kaiserlichen nicht mehr allein gewachsen und mußte sich nach fremder Hilfe umsehen. Schon früher hatte der König von Frankreich. Ludwig Xiii. (1610—43), ober vielmehr besten staatskluger Minister, der Karbiiml Herzog von Richelieu, den Schweden Hilfe angeboten, nicht etwa ans Neiguug für den 6e-brückten evangelischen Glauben, sonbern um das Haus Oesterreich zu schwächen; aber lange wiberstanben Oxenstierna iinb die evangelischen Fürsten, weil sie die Tücke und die Habsucht der Franzosen kannten. Doch jetzt mußte man das französische Bünbnis annehmen und basür einige beutsche Besitzungen auf dem linken Rhein-lifer abtreten. Eine zweite traurige Folge der Nörblinger Schlacht war der Abfall des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen vom schwäbischen Bünbnisse. Er würde den Schweden und den evangelischen Stäuben untren, inbem er 16s5 einen Fricben in Prag mit dem Kaiser schloß, der ihm dafür die Lausitz abtrat. Leider folgten mehrere evangelische Fürsten, unter andern auch der Kurfürst von Brandenburg, dem Beispiele Sachsens und vertrugen sich mit dem Kaiser, so daß die Schweden fast allein standen. Um so ehrenvoller war es, daß die schwebischeu Generale benimch den Kampf bestauben und siegreich baraus hervorgingen. Hier mögen nur noch einige der glänzendsten Waffentaten erzählt werben. Einer der fähigsten schwebischen Generale war Bane r. Die Sachsen unter Baubissin, einem Schweden, der in sächsische Dienste übergetreten war, und die Kaiserlichen unter Hatz selb glaubten ihn zu vernichten, inbem sie ihn von der Ostsee abgeschnitten hatten. Schnell ging Bauer aus sie los; er fanb sie bei Wittstock in der fanbigen Priegnitz und erfocht (24. Sept. 1636) einen glänzenben Sieg. Seine Unterfelbherren St cilh autsch und Torsten söhn hatten ihm wacker geholfen. Die Feinde waren nicht nur geschlagen,

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 58

1906 - Langensalza : Gressler
58 Daher schlossen sich auch einige evangelische Fürsten nicht an den Bund an. Dahin gehörte außer Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg besonders der junge Herzog Moritz von Sachsen, Johann Friedrichs Vetter. Das Haus Sachsen besteht aus zwei Linien, der ernestinischen und der albertinischen. Jene war damals im Besitze des Kurfürstentumes, dessen Hauptstadt Wittenberg war; diese war die herzogliche und hatte Dresden zur Hauptstadt. Moritz war ein junger, trefflicher Mann, in der Blüte der Jahre. Aus seinen feurigen Augen blitzten Klugheit und Heldenmut, und daher war es nicht zu verwundern, daß er sich mh seinem schwerfälligen Vetter, der alles besser wissen wollte und doch alles verkehrt anfing, nicht vertragen konnte. Besser stand er mit Philipp von Hessen, dessen Schwiegersohn er war. Aber dennoch hielt er es nicht für geraten, sich mit ihm zu verbinden; denn er sah wohl ein, daß mit Philipps aufbrausender Hitze ebensowenig wie mit Friedrichs träger Unentschlossenheit ein sicheres Bündnis zu schließen sei. Moritz war zwar auch ein frommer, feinem Glauben treu ergebener Fürst; aber Ehrgeiz war seine Schwäche, der er alles aufopferte. Das wußte der Kaiser; darum machte er ihm Hoffnung, ihm den Oberbefehl über ein Heer zu geben, und diese Aussicht bezauberte ihn so, daß er sich fest an ihn anschloß. Wirklich schätzte ihn auch Karl recht hoch; Moritz galt als fein Liebling. So standen die Sachen, als der Krieg auszubrechen drohte Ta wurde Moritz recht in Verlegenheit gefetzt. Johann Friedrich bat ihn, während feiner Abwesenheit die Befchützung feines Landes zu übernehmen; denn er wußte nicht, daß Moritz schon mit dem Kaiser verabredet hatte, dem Kurfürsten, sobald er in den Krieg gezogen, ins Land zu fallen. Sollte die ganze Verabredung nicht gleich verraten werden, so mußte er den erbetenen Schutz versprechen, eine offenbar treulose Handlung. Kaum waren Johann Friedrich und Philipp auf den Kaiser losgegangen, als Moritz heim-tiiefifcherweife in das Kurfürstentum einfiel und fast das ganze wehrlose Land eroberte. Mit Recht schrieen die Sachsen und alle Evangelische, das sei eine abscheuliche Verräterei, die Moritz sowohl an seiner Religion als an seinem Vetter begehe.
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