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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 22

1906 - Langensalza : Gressler
22 uoch nicht aufgebrochen sei. Tas betrübte den guten Luther tief; fast wäre fein Gemüt verzagt. Aber seine Frömmigkeit ließ ihn nicht sinken. „Vater itnb Mutter verlassen mich," rief er aus, beit heiteren Blick gen Himmel gerichtet, „aber der Herr nimmt mich auf!" Und noch über Tische Mürbe ihm von demselben Manne ein zweiter Brief gebracht, er solle doch bleiben, wenn er nocb da wäre, der Kurfürst wolle ihn schützen. Um die Zeit lernte Luther einen Mann kennen, der zur Reformation recht viel mitgewirkt hat, Philipp Melanchthon. Dieser liebe, freundliche Mann war 1497 in Breiten, einem 3tädt= chen im jetzigen Großherzogtum Baden, geboren worben, also 14 Jahre jünger als Luther. Eigentlich hieß er Schwarzerb; aber nach der damaligen Gewohnheit der Gelehrten verwandelte er feinen deutschen Namen in den gleichbedeutenden griechischen. Sein Vater war ein ehrlicher, fleißiger Stückgießer und Waffenschmied und ba= bei ein echtfrommer Mann, der nebst der Mutter den kleinen Philipp schon früh zum Gebete angehalten hatte. Taburch hatte das von Natur sauste und weiche Gemüt des Knaben eine so schöne Richtung für Religiosität erhalten, daß nichts imstatibe war, ihn auf Abwege zu führen. Schon im 11. Jahre hotte er feinen braven Vater verloren: ba gab ihm der Großvater einen treuen und geschickten Mann zum Erzieher, bis er auf eine Gelehrtenschule kam. Hier machte er durch eisernen Fleiß so schöne Fortschritte, daß er schon im 14. Jahre auf die Universität nach Heibelberg gehen konnte. Aber was babei am meisten zu bewunbern ist: er blieb der stille bescheidene Jüngling, der er gewesen war, bildete sich nichts auf fein Wissen ein und gewann dadurch aller Herzen. Jeht wurde er, weil feine ungemeine Kenntnis der griechischen Sprache ihm schon großen Ruf erworben hatte, von Friedrich dem Weisen an die Universität nach Wittenberg berufen. Er war noch nicht 22 Jahre alt. Zufällig war Luther feine erste Bekanntschaft. Bald wurden beide Männer die unzertrennlichsten Freunde. Nur der Tod hat dieses Band für die Erde ausgelöst. Dabei waren sie von ganz verschiedenem Temperamente. War Luther überaus feurig, höchst kräftig, mutig vorwärts strebend, so war bagegen

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 379

1906 - Langensalza : Gressler
379 damit jede Generation ihren Platz finde", schrieb Friedrich Ii. an seine Schwester, die Herzogin von Brannschweig. So groß auch seine Schmerzen waren, so klagte er doch selten und war in der Regel still und heiter. Bis zwei Tage vor seinem Tode betrieb er feine Geschäfte nach wie vor. Als er am 16. August 1786 mittags aus einem betäubenden Schlummer erwachte, fragte er zum erstenmal in feinem Leben nicht nach feinen Arbeiten, und dies hielten die Ärzte für ein untrügliches Zeichen des nahen Todes. Um 9 Uhr abends trat ein fortdauernder Husten mit starkem Röcheln ein, der das Atemholen immer mehr erschwerte, und am 17. August morgens um 2 Uhr 20 Minuten stand das Herz des großen Mannes still. Sein Leben hatte über 74, feine Regierung über 46 Jahre gewährt. Er liegt in der Garnisonkirche in Potsdam in einem Gewölbe unter der Kanzel begraben. Seine Untertanen betrauerten ihn wie einen Vater, und selbst die, welche im Leben seine Feinde gewesen waren, empfingen die Nachricht von feinem Tode mit Rührung. „Wann wird", sagte Fürst Kaunitz, der erste Minister Kaiser Josephs, „ein solcher König das Diadem wieder zieren?" Ta Friedrich keine Kinder hinterließ, so folgte ihm fein Neffe, Friedrich Wilhelm Ii., in der Regierung. 46. Der iwrdamerikaiiilche Befreiungskrieg. Zu der Zeit, wo Cortez Mexiko eroberte und Pizarro Peru einnahm, war der Teil von Nordamerika, der jetzt die Vereinigten Staaten von Amerika heißt, noch ganz unbekannt und nur von Wilden bewohnt. Erst unter der Königin Elisabeth von England gründete der berühmte Seefahrer Walter Rale > gh die erste Niederlassung auf jener Küste und nannte die Gegend Vtrginien. Aber die ersten Anbauer wurden teils ein Cpfer der Beschwerden, teils von Wilden erschlagen, und der kleine Überrest ließ sich von Francis Drake wieder nach England übersetzen. Doch unternahmen einzelne Schiffe neue Reifen nach Nordamerika und trieben einen äußerst einträglichen Pelzhandel mit den Eingeborenen, während die Franzosen aus demselben Grunde nach Kanada segelten und dort

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 309

1906 - Langensalza : Gressler
309 Verstanden. Mein Holländisch lernte ich beim Schissbau in Saardam; doch diese Sprache lernte ich nicht". Auch jetzt strich er fleißig ans den Schiffswerften nmher und besuchte alle Sehenswürdigkeiten. Stundenlang sah er den Malern in den Werkstätten zu. Dann reiste er nach Paris. Ludwig Xiv. war kurz vorher gestorben. Sein Urenkel, Ludwig Xv., ein siebenjähriges Kind, war iert König. Als dieser königliche Knabe Peter besuchte, nahm ihn dieser ohne weiteres auf die Arme, küßte ihn und sprach: ,,Jch wünsche, Sire, daß Sie wohl answachsen und einst löblich regieren mögen! Vielleicht können mir mit der Zeir einander nützlich sein." Wie mochten die Franzosen über diese Verachtung aller Etiquette die Nasen rümpfen! -— In Paris fand Peters Wißbegierde noch mehr Nahrung als in Holland. Aus einer Anstalt eilte er zur andern, besuchte die Fabriken, die Gelehrten und Künstler und machte bei den letzteren große Bestellungen. Als er in die Kirche kam, in welcher der kluge Richelieu begraben lag, umarmte er dessen Bildsäule und rief: ,,Großer Mann, dir würde ich die Hälfte meiner Staaten gegeben haben, um die andere Hälfte von dir regieren zu lernen!" Höchst vergnügt kehrte Peter über Holland und Norddeutschland nach Rnßland zurück. Hier aber wartete seiner ein trauriges Geschäft: die Bestrafung seines einzigen Sohnes Al ex ei. Tieser war der Sohn der ersten, verstoßenen Fran Peters und schon deswegen dein Vater verhaßt. Noch mehr wurde er es dadurch, daß er bei jeder Gelegenheit zeigte, wie zuwider ihm die Verbesserungen seines Vaters waren. Die Geistlichen, unter denen er ausgewachsen war, hatten ihn früh schon gegen die Nenernugen Peters eingenommen, und dieser befürchtete nun mit Kummer, daß einmal nach seinem Tode Nußland in die alte Barbarei znrück-fallen möchte. Vergebens hatte er dem Sohne ausländische Lehrer gegeben, vergebens ihn au die liebenswürdige Prinzessin Charlotte von Braunschweig vermählt, vergebens ihn ein Jahr lang am Hofe ieiner -Schwiegereltern leben lassen. Eben weil ihm seine Fran aufgedrungen war, haßte Alerei sie, selbst nachdem sie ihm zwei liebe Kinder geboren hatte. Peter machte ihm über das schlechte Be-
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