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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 113

1906 - Langensalza : Gressler
113 sie gefangen gesetzt nnb Ballarb und Babington nebst zwölf nnbern enthauptet. Tiefe Verschwörung erfüllte Elisabeth aufs neue mit Entsetzen; sie lchauberte vor der Gefahr, in welche die verhaßte Maria sie gestürzt hatte. Graf Leicester riet, sie heimlich durch Gift aus der Welt zu schaffen, aber rechtlichere Räte erklärten ihren Abscheu ba-vor. Zunächst würde sie nach Fotheringhay (sprich Foberinghe) bei Peterborough gebracht und in engen Verwahrsam genommen, dann ein Gericht von 47 Lorbs niedergesetzt, welches ihren Anteil au der Verschwörung untersuchen sollte. Alle Anklagepunkte räumte sie ein; nur das leugnete sie hartnäckig, daß sie in die Ermordung Elisabeths gewilligt hätte. Diese Anschuldigung beruhte aus den Aussagen ihrer Schreiber Nau und Kurte. Maria bat. mit diesen vor dem Gericht zusammengestellt zu werden, aber dies wollten die Richter vermeiden und schlugen ihr Begehren ab. Endlich sprachen sie (25. Oktober 1586) das Todesurteil über Maria aus, und sobald das Parlament es bestätigt hatte, wurde es ihr bekannt gemacht. Sie empfing die Nachricht mit vieler Fassung und dankte Gott für die Gnade, die er ihr erwiese, indem er ihren zwanzigjährigen Qualen ein Ende fetzte. Ihre Hüter erhielten nun Beseht, alle Zeichen der königlichen Würde aus ihrem Zimmer wegzuräumen. Sie lächelte bitter bei dieser Demütigung. „Was auch eure Monarchen immer tun mag," sagte sie mit Ruhe, „so bin ich bis an meinen letzten Hauch doch Königin. Mein Charakter ist unauslöschlich, und ich werbe ihn mit meiner &eele Gott wiebergeben Don dem ich ihn empfangen habe und der meine Unfchulb kennt." Es fehlte zu der Vollziehung des Tobesurteils nur noch die Unterschrift Elisabeths. Da sie bamit zögerte, so legte das Parlament ihr die Bitte vor, der Gerechtigkeit ihren Laus zu lassen. *tie Antwort Elisabeths lautete, sie habe nie das Verberben Marias gesucht, ja ihr früher das Anerbieten gemacht, die öffentliche Unter-fuchung aufzuheben, wenn sie ihr insgeheim ihre Schulb bekennen wolle. „Wüßte ich," fuhr sie fort, „daß bies Reich durch meinen -lob glücklicher werben würde, so wäre ich ja gern bereit, mein Seben hinzugeben, um euch einen besseren Herrscher zu verschaffen. Meisterwerke. Bd. Ix. Nösselt. Weltgeschichte lll. q

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 382

1906 - Langensalza : Gressler
382 welchem England so viele Ziege erfocht und Eroberungen machte, daß es seit der Zeit übermächtiger zur See wurde als je vorher. An den Erfolgen dieses Krieges hatte einer der berühmtesten englischen Minister, der ältere Pitt, später zum Lord Ehatam ernannt, durch kräftige und weise Leitung einen bedeutenden Anteil. In dem zu Paris geschlossenen Frieden mußte Frankreich an England Kanada und Neufundland abtreten und allen Ansprüchen auf deu Ohio entsagen. So oorteilhaft auch dieser Krieg für England ausgefallen war, so hatte er doch diesem Lande große Summen gekostet, und die hohe Lchuldenmasse war dadurch vermehrt worden. Dies nahm es zum Vorwande, zu verlangen, daß seine Kolonien in Amerika, um derentwillen doch eigentlich der Krieg geführt war, die Kosten ihrer Verteidigung und Verwaltung selbst aufbrächten. Dabei vergaßen die Engländer (Lord Granville), welch großen Gewinn sie aus der Handlung mit ihren amerikanischen Kolonien zogen. Diese würden auch der Forderung sich wohl unterworfen haben, hätte nicht England die unweifeften Maßregeln dazu ergriffen und ihnen willkürliche Abgaben aufgelegt. Die ersten Abgaben, die England den Amerikanern 1764 auffegte, wurden, obgleich mit Murren, ertragen; als aber 1765 eine Verordnung erschien, daß alle kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen in Amerika auf Stempel-pavier geschrieben werden müßten (d i e S te m p e l a kt e,) entstand eine allgemeine Unzufriedenheit; denn täglich kamen bei diesen Handel-Treibenden Leuten dergleichen Verschreibungen vor. Man druckte diese Verordnung auf Papier mit schwarzem Rande, darüber einen Totenkops, und mit der Inschrift: „Torheit Englands und Untergang Amerikas!" wurde sie in den Straßen von New-Aork ausgerufen. Aber dabei blieb es nicht. Der Widerstand gegen diese verhaßte Maßregel zeigte sich in allen Ständen. An dem Tage, wo die Akte eingeführt werden sollte, wurde in mehreren Städten, wie zu einem Leichenbegängnisse, mit den Glocken geläutet und in einer Stadt wurde gar ein förmlicher Leichenzug gehalten. Voran schritten zwei Männer mit gedämpften Trommeln; dann kam ein Sarg, auf welchem mit großen Buchstaben das Wort Freiheit

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 383

1906 - Langensalza : Gressler
stand. Auf dem Begräbnisplatze hielt einer der gestorbenen Freiheit eine Leichenrede und beklagte ihren frühen, durch England herbeigeführten Tod. Nach beendigter Rede hieß es, man verspüre bei der Totgeglaubten noch einiges Leben. Sogleich hieß es, die Freiheit lebe noch. und der Sarg erhielt die Aufschrift: „Tie wiederaufgelebte Freiheit!" Die Glocken wurden nun schneller und fröhlich geläutet und ein allgemeines Freudengeschrei angestimmt. Hier und da wurden sogar die Verkäufer des Stempelpapiers mißhandelt, und lieber brachten die Amerikaner gar keine gerichtliche Klage an, lieber machten sie die Handelsgeschäfte mündlich ab, ehe sie sich des Stempelpapiers bedienten. Der Handel mit England litt dabei besonders, und die Gärung wurde dabei immer bedenklicher. Unter diesen Umstanden hielten es die englischen Minister doch für das Klügste, die Verordnung wegen des Stempelpapiers wieder auszuheben (1766), setzten aber gleich hinzu, sie gäben dabei ihr Recht, die Amerikaner zu besteuern, nicht aus. Im folgenden Jahre erschien auch schon eine neue Akte, nach welcher für das Einbringen von Tee, Glas, Papier und Bleiweiß aus England von den Amerikanern eine Abgabe bezahlt werden sollte. Diesmal waren die englischen Minister fest entschlossen, nicht nach. zugeben; aber ebenso fest beschlossen auch die Amerikaner, sich nicht zu sügen. In Boston traten die Kaufleute zusammen und faßten den Beschluß, außer einigen unentbehrlichen Waren nichts aus England einzuführen, und namentlich sich ohne die vier besteuerten Artikel zu behelfen, bis der Zoll aufgehoben sein würde. Diesem Be>chlusse traten auch die andern Städte bei, und mit großer Selbst-Überwindung blieben sie bei ihrem Vorsatze; ebenso aber auch die Engländer, und als die Zollbeamten einst ein mit Wein beladenes schiff wegen unrichtiger Angabe einem Kausmanne in Boston wegnahmen, entstand ein gewaltiger Auftauf, die Zollbeamten wurden mißhandelt und entgingen mit Mühe der Ermordung. Statt durch Milde die aufgebrachten Gemüter zu beruhigen, vermehrten die Minister die Unzufriedenheit, indem sie einige Regimenter und mehrere bewaffnete schiffe nach Nordamerika sandten, um die Zollbeamten in Ausübung ihres Amtes zu beschützen, und endlich gar

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 144

1906 - Langensalza : Gressler
144 Wirkungsvoller als die Stimmung des Pöbels war aber die Verbindung, welche Wilhelm von Oranien, Graf Egmont und Graf Hoorn miteinander schlossen, der spanischen Unterdrückung und zunächst dem verhaßten Granvella sich zu widersetzen. Durch ihre Vorstellungen brachten sie es auch wirklich bet Philipp dahin, daß er schon den Kardinal zurückrufen wollte, als dieser selbst um seinen Abschied bat. Aber dadurch wnrde die Sache nicht besser. Seine Anhänger blieben zurück und handelten ganz nach seinem Sinne. Ta beschlossen die Unzufriedenen, den Grafen Egmont nach Madrid zu senden, ob Philipp vielleicht bewogen werden könnte, die verhaßte Inquisition abzuschaffen. Egmont wurde von Philipp mit unerwarteter Artigkeit aufgenommen. Dann fragte er feine geistlichen Räte, ob er den Niederländern die erbetene Religionsfreiheit bewilligen müsse! „Behüte!" antworteten diese. Da erhob sich Philipp von seinem Stuhle, warf sich vor einem Kruzifix auf die Knie nieder und betete: „So bitte ich dich denn, Majestät des Allmächtigen, daß du mich nie so tief mögest sinken lassen, ein Herr derer zu sein, die dich von sich stoßen!" Ein trostreiches Gebet sür die Niederländer! — Kaum war Egmont mit den besten Hoffnungen nach den Niederlanden zurückgekehrt, als er auch erfuhr, wie sehr ihn Philipp durch glatte Worte getauscht hatte. Die Gesetze gegen die Ketzer wurden verschärft und befohlen, die Hinrichtungen nunmehr heimlich vorzunehmen, damit nicht durch die Standhaftigkeit der Ketzer noch mehr Abtrünnige würden. Dadurch erreichte die Furcht der Niederländer den höchsten Grad. Man hörte schon in Gedanken Gefängnisse mauern, Ketten und Halseisen schmieden und Scheiterhaufen zusammentragen. Fast alle Magistrate erklärten, sie könnten die neuen Befehle des Königs nicht beobachten . 50—60 000 Menschen in den Flammen umkommen zu sehen, sei kein Auftrag für sie. Ein allgemeiner Geist des Aufruhrs durchlief das ganze Land. So blödsinnig wären die Niederländer nicht, hörte man viele laut sagen, daß sie nicht wissen sollten, was der Untertan seinem Herrn und dieser seinen Untertanen schuldig sei, es gäbe wohl noch Mittel, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben-Etwa 400 Edelleute vereinigten sich und unterschrieben eine Schrift

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 239

1906 - Langensalza : Gressler
239 eine Tochter und ein Sohn, waren noch in England; sie erhielten die Erlaubnis, ihn zu besuchen; seine Frau und die andern Kinder waren schon nach Frankreich geflüchtet. Karl unterhielt sich mit ihnen wehmütig, trug der Prinzessin seine letzten Grüße an seine Frau auf und entließ sie mit herzlichen Ermahnungen. In den zw ei folgenden Nächten schlief er so ruhig wie immer, obgleich die Zimmerleute unter seinen Fenstern das Blutgerüst aufschlugen. Am Morgen seines letzten Tages — es war der 30. Januar 1649 — stand er früh auf, ließ sich sorgfältig ankleiden und hielt mit feinem Freunde, dem Bischöfe Juxon, feine Andacht. Die Hinrichtung wurde auf dem Platze vor feinem Schlöffe Whitehall (sprich Hweit-hahl) vollzogen, um desto stärker zu bezeichnen, daß es der König sei, den das Volk richte. Ter ganze Platz war dicht mit Menschen besetzt, die ihre tiefe Betrübnis nicht verbargen. Karl hatte durch sein sanftes Betragen während feiner Gefangenschaft die Herzen aller, die ihm nahe kamen, für sich eingenommen. Jetzt trat er aus einem Fenster seines Palastes, von wo man eine Brücke bis zum Blutgerüste angebracht hatte. Er sprach nur mit den Umstehenden einige Worte. Er sterbe unschuldig an seinem Volle, sagte er, erkenne aber die Gerechtigkeit der göttlichen Vorsehung, denn er habe den Tod darum verdient, weil er in die Hinrichtung seines unschuldigen Ministers gewilligt habe. Als er nun den Kopf auf den Block legen wollte, sprach der Bischof Juxon: „Sire, Ihr habt nur noch einen Schritt zu tun, der zwar schmerzlich und schwer, aber doch nur sehr kurz i)t. Er versetzt Euch schnell von der Erde in den Himmel, und dort werdet Ihr zu Eurer großen Freude die Krone der Herrlichkeit finden." — „Ja," antwortete Karl gefaßt, „ich gehe von einer vergänglichen Krone zu einer unvergänglichen über, dahin, wo fein Kummer wohnt!" Mit diesen Worten legte [er sein Haupt nieder, und mit einem Hieb wurde es vom Körper getrennt. Der Scharfrichter war — so ist es in England gewöhnlich — verlarvt; ein anderer, auch mit einer Larve, hob das blutströmende Haupt bei den Haaren auf. zeigte es dem Volke und rief laut: „Dies ist der Kopf eines Verräters! Eromwell wohnte in einem Fenster, dem Blutgerüste gegenüber,

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 212

1906 - Langensalza : Gressler
212 ihnen vielen rückständigen Sold schuldig, und da Wallenstein sie angeworben und für die Zahlung gutgesagt hatte, so fürchteten sie, sie würden, wenn Wallenstein erst abgedankt hätte, gar nichts vom Kaiser erhalten. Als ihnen daher der Herzog durch den Feldmarschall I l l o sagen ließ, er sei wegen der Unbilden, welche er vom kaiserlichen Hose erfahren, und wegen seiner Krankheit entschlossen, den Oberbefehl niederzulegen, entstand unter den Obersten der Regimenter eine allgemeine Bewegung. Sie ließen ihn an sein ihnen verpfändetes Wort erinnern und versprachen ihrerseits dagegen, bis auf den letzten Blutstropfen bei ihm auszuharren. Tann schickten sie deshalb eine besondere Deputation an ihn, auf deren bewegliche Vorstellung er ihnen die Versicherung gab. er wolle noch eine Zeitlang das Kommando behalten und es ohne ihr Vorwissen nicht niederlegen. Wallenstein hatte damals sein Hauptquartier in Pilsen, und hier war daher der größte Teil der höheren Offiziere beisammen. Jllo und Wallenfteins Schwager, Graf Terzka, veranstalteten ein großes Bankett und legten hier den versammelten Obersten eine von ihnen aufgesetzte Schrift vor — ob auf des Herzogs Betrieb und mit feinem Vorwissen, ist nicht gewiß, doch wahrscheinlich —, in welcher die Obersten sich anheischig machten, bei dem Herzoge „ehrbar und getreu auszuhalten, so lange er in Seiner kaiserlichen Majestät Diensten verbleiben, oder diese zu ihrer Dienste Beförderung ihn gebrauchen werde, und auf keinerlei Weise sich von ihm separieren zu lassen." Allein unter den Obersten waren mehrere, die zu der spanischen, dem Herzoge feindlichen Partei gehörten, und da die Herren weidlich getrunken hatten, so daß manche kaum ihrer Sinne mächtig waren, so erhob sich bei der Tafel ein heftiger Streit, indem einige zu unterschreiben sich weigerten, die andern aber sie deshalb ausschalten; ja, es fehlte wenig; daß es zum Blutvergießen gekommen wäre; denn einige zogen den Degen und bedrohten die Weigernden damit, so daß die Unterzeichnung endlich vor sich ging. Dem Herzoge war diese Uneinigkeit unangenehm, und er äußerte, daß er jedem, der da glaube, das; etwas gegen den Kaiser im Werke fei, zurückzutreten erlaube.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 171

1906 - Langensalza : Gressler
171 „daß man uns die freie Übung unserer Religion entreißen und die Angesehensten unter uns als Unruhestifter auf die Seite schaffen will." Aber noch größer wnrde der Zorn, als es verlautete, daß das kaiserliche Schreiben vom Kaiser bloß unterschrieben, aber von der Statthalterei verfaßt wäre. Tie Statthalter waren bei den Ständen schon verhaßt, weil sie größtenteils Katholiken waren, und zwei von ihnen, Martiniz und S ^ awata, wurden besonders als die Anstifter des Bösen angesehen. Schon sonst hatten sie sich gegen die Stände feindselig bezeigt, und man erzählte von ihnen, daß sie ans ihren Gütern die evangelischen Bauern mit Hunden in die Messe hetzten und sie durch Versagung der Taufen, Trauungen und Begräbnisse zum katholischen Glauben zu zwingen suchten. Die Stände hielten sogleich eine Versammlung und beschlossen, der Statthalterschaft zu erklären, daß infolge des Majestätsbriefes kein Befehl Kraft habe, der den zugesicherten Freiheiten der evangelischen Kirche entgegenlaufe. Tas Volk versammelte sich auf den öffentlichen Plötzen, der Majestätsbrief und des Kaisers Bescheid wurden vorgelesen, und nur mit Mühe konnten die Abgeordneten der Stände die empörte Menge abhalten, daß Schloß zu stürmen und die Statthalter zu verjagen. Am 23. Mai 1618 fanden sich die Stände, größtenteils be-waffnet und von einem bewaffneten Polkshanfen begleitet, auf dem Schlosse ein. Tie Vornehmsten traten mit Ungestüm in die Kanzlei, wo vier der Statthalter, Adam von Sternberg, Tiep old von L o b k o w i tz und die Grasen M a r t i n i z und S 1 a w a t a saßen. Ein böhmischer Edelmann, von den Ständen zum Redner bestimmt, führte das Wort. Er wolle wissen, sagte er, ob sie zu dent höchst nachteiligen Schreiben geraten hätten. — Sternberg bat sie, sich zu mäßigen und keine Gewalt zu gebrauchen. Tarauf antwortete ein anderer, gegen Lobkowitz und Sternberg habe man nichts; „mit euch aber", fuhr er, zu Martiniz und Slawata sich wendend, fort, „werden wir uns nimmer vertragen: denn ihr seid die Verräter, welche des Landes Freiheit verraten." Martiniz wollte mit heftiger Rede sich rechtfertigen. rief ein dritter, „werft sie doch nach alt-böhmisch gutem Gebrauche zum Fenster

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 240

1906 - Langensalza : Gressler
240 ohne jede Bewegung der Hinrichtung bei; das Volk aber brach in ohnmächtige Tränen und Wehklagen aus, und die Nachricht von dem öffentlich verübten Morde machte überall in England einen unbeschreiblichen Eindruck. Nur die Independenten frohlockten, vertilgten alles, was an den königlichen Namen erinnern konnte, und wollten, um die königliche Würde zu erniedrigen, die kleine Prinzessin zu einer Bnttermacherin in die Lehre geben. Aber dazu kam es nicht. Das gute Kind betrübte sich so über den Tod seines Vaters, daß es bald nach ihm starb. Ihr kleiner Bruder wurde nach Frankreich gesandt. Cromwell wurde bald darauf zum Protektor (1653—58) ernannt und herrschte mit weit größerer Strenge über England und Schottland als Karl. Gern hätte er sich auch König nennen lassen, aber das wagte er nicht; denn mehr als einmal wurden Verschwörungen gegen sein Leben entdeckt. Glücklich war er nicht aus seiner Höhe. Unaufhörlich wurde er von Gewissensbissen beunruhigt, und immer fürchtete er, von seinen Feinden ermordet zu werden. Mit Unruhe sah er jedes unbekannte Gesicht stier an. Wenn er nach seinem Lustschlosse reiste, verbarg er den Tag und die Stunde der Abreise. Zahlreiche Garden umgaben seinen Wagen. Niemand wußte, in welcher Kammer er schlief, und oftmals änderte er seine Schlafstelle mehrmals in der Nacht. Er herrschte nur neun Jahre, dann starb er. Sein Sohn Richard Cromwell wurde zwar nach ihm auch Protektor, aber er legte seine Würde bald nieder. Wer sollte nun regieren? Anfangs ergriff wiederdas Parlament die Regierung; aber zu ihm hatte das Volk kein Zutrauen. Da entschloß sich ein alter, würdiger General, Georg M o n k, den stillen Wünschen des Volks eine Stimme zu geben. Er ging mit seinen Soldaten, die ihn wie einen Vater liebten, nach London, ließ ein besseres Parlament wählen und gab heimlich dem ältesten Sohne Karls I., der gerade in Holland lebte, einen Wink. Nachdem das Parlament, welches aus lauter gemäßigten Männern bestand, 14 Tage lang sich mit Beratschlagungen beschäftigt hatte, wie man die vielen Mißbräuche abschaffen und eine neue Regierung einrichten wollte, meldete am 1. Mai 1660
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