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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 299

1906 - Langensalza : Gressler
299 verbrannten und das ganze Land vollends zur Wüste machten. Dennoch ging Karl immer vorwärts, und jedermann glaubte, er wollte nach Moskau vordringen. Plötzlich aber wandte er sich südlich in die weiten Steppen der Ukraine. Hiermit ging Karls Un-glücksstern auf. Die Ursache dieses Entschlusses war, daß der alte 70 jährige Kosakeuhetmann Mazeppa ihm vorspiegelte, in der Ukraine, wo damals die Kosaken wohnten, wären Lebensrnittel, an denen es jetzt den Schweden so sehr fehlte, in Überfluß und seine Kosaken seien bereit, mit den Schweden gemeinschaftliche Sache zu machen. Das war aber nicht wahr. Mazeppa war ein ehrgeiziger Mann und hoffte sich durch Hilfe der Schweden zum unabhängigen Herrn zu machen. Karl, den alles Ungewöhnliche schnell einnahm, folgte seinem Rate und führte dadurch namenloses Elend für sich und sein Heer herbei. An der Ukraine fand Karl alles anders, als er es sich gcbadit hatte. Überall war drückender Mangel an Lebensmitteln. Die Kosaken weigerten steh, zu den Schweden überzugehen, und blieben den Russen treu; nur wenige folgten Mazeppa. Kart hatte dem General Löwe nh a np t befohlen, ihm einen großen Vorrat von Lebensrnitteln und Pulver aus Kurland zuzuführen; endlich kam er auch bei ihm an; aber die Vorräte hatten ihm der Zar und Menschikow unterwegs am Dniepr abgenommen und ihm in einer Mutigen Schlacht Tausende von Soldaten verwundet und getötet, und die paar Tausend, die er mitbrachte, vermehrten nur die Zahl der Hungernden. Nun kam noch gar der Winter, und zwar mit solcher Strenge, wie man einen erlebt zu haben std) nicht erinnerte. Tausende erkrankten und starben. Was sollten die armen Schweden, entblößt von aller Bequemlichkeit, nun anfangen? Die Generale rieten, schnell umzukehren und sich durchzuschlagen. Aber dazu war der eigensinnige Karl nicht zu bewegen; das sähe ja einer Flucht ähnlich, meinte er, er könne nur vorwärts gehen. So kam man jur Stadt Pultatva und belagerte sie. Schon war die russische Besatzung bis aufs äußerste gebracht, ba rückte Peter schnell heran, um durch eine Schlacht die Entscheibung herbeizuführen. Alles deutete barauf hin, daß die Schweden verlieren würden. Die

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 304

1906 - Langensalza : Gressler
304 Die Russen fielen nun unter Scheremetew in die Moldau ein lind zogen längs dem Prnth hinab. Plötzlich sahen sie sich beim Torfe Falczin von allen Seiten von ungeheuren Schwärmen von Türken und Tataren eingeschlossen. Sie konnten weder vor-noch rückwärts, und alle Lebensmittel waren ausgegangen. Ter Großvezier vernichtete in einer dreitägigen Schlacht 40000 Russen. Peter sah den Augenblick sich nähern, wo er mit allen den Seinigen verhungern oder sich den Feinden ergeben müßte. Er schrieb an den russischen Senat einen Brief, in welchem er seine Lage schilderte und gestand, daß er ohne besondere göttliche Hilse nichts erwarten könne als den Tod oder Gefangenschaft. Aber Katharina half ihm. Sie wußte, wie leicht die türkischen Großen sich bestechen lassen, und schickte einen Friedensboten an den Großvezier mit ihrem Juwelenkästchen und einer großen Summe Geldes ab. Das wirkte. Die Augen Mehemets wurden von den glänzenden Steinen so geblendet, daß er die hoffnungslose Lage der Russen nicht mehr sah und mit Peter schnell Frieden schloß. Auf die erste Nachricht davon warf sich Karl aus sein Pferd, jagte 15 Meilen weit in einem Ritt bis ins türkische Lager und bot Himmel und und Hölle auf, den Vezier zu bewegen, daß er den Frieden breche. „Vertraue mir," sprach er, „20000 deiner Janitscharen und ich liefere dir noch den Zar in deine Hände." — Aber Mehmet blieb dabei: „Der Friede ist geschlossen, und er muß bestehen." Wütend vor Zorn verließ Karl ohne Abschied das Feld des Veziers und verklagte ihm beim Sultan. Dieser setzte ihn ab und verwies ihn: aber der Friede mit Rußland wurde nicht umgestoßen. Keiner heitle sich mehr als Karls Niederlage bei Pnltawa ge-srent als August Ii. Auf die erste Nachricht davon erklärte er den mit Karl in Altranstädt geschlossenen Frieden für erzwungen, kehrte nach Polen zurück, verband sich wieder mit dem Zaren und verjagte bald seinen Gegner Stanislaus Lesczinsky vom polnischen Throne. Auch Friedrich Iv. von Dänemark erklärte den Schweden Jahre nach ihrer Trennung int Kriege erschossen. Peter hatte seine erste Frau schon neun Jahre vorher verstoßen und ins Kloster geschickt.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 395

1906 - Langensalza : Gressler
395 Den zweiten Aufstand erregte 1773 ein gemeiner Kosak Jemeljan Pugatschew. Es war als Landstreicher und Tagelöhner nach Uralsk zu den Kosaken gekommen, die erst kurz vorher wegen eines Aufruhrs streng bestraft worden und daher noch sehr unzufrieden waren. Wegen frecher, aufrührerischer Reden wurde er von Bessergesinnten festgenommen und nach Kasan geführt. Hier sollte er eben bestrast werden, als es ihm gelang, zu entkommen. Er kam zu den übelgesinnten Kosaken zurück und entwarf den Plan zu einem neuen Aufstande. Er gab sich nun für Kaiser Peter Iii. aus. Die Nachricht von seinem Tode sei falsch, sagte er, er sei gerettet worden und werde nun an der Spitze der Kosaken in Rußland vordringen, alles niederwerfen, überall neue Beamte einsetzen und die Krone seinem Sohne Paul übertragen. Die Kosaken glaubten ihm, und sein Anhang mehrte sich von Tag zu Tage. Er bemächtigte sich mehrerer kleinen Festungen, schlug die gegen ihn gesandten Herrhaufen und wurde wirklich von den unwissenden Umwohnern des Flusses Ural für den Kaiser gehalten. Überall, wohin die wilden Aufrührer kamen, wurde fürchterlich gehaust. Kasan wurde erstürmt und verbrannt und eine Menge Menschen niedergehauen oder hingerichtet. Ter Aufruhr verbreitete sich immer weiter; 20 000 Mann gehorchten bereits Pugatschews Befehlen. Endlich, nachdem die Empörung langer als ein Jahr gewährt hatte, gelang es dem Obersten Michelsohn, die Rebellen entscheidend zu schlagen. Mit nur 30 Kosaken sloh Pugatschew über die Wolga, irrte in der Steppe umher und wurde von allen Seiten umstellt, -eine Begleiter, die seine Sache verloren sahen, beschlossen, durch seine Auslieferung sich die Verzeihung der Kaiserin zu erwerben. Als er eines ^.ages, in Nachdenken vertieft, in seinem Zelte saß, drangen sie ein und umringten ihn. „Wir sind dir lange genug gefolgt", sprach einer, „jetzt ist die Reihe an dir, uns zu folgen“. Sie banden ihn und führten ihn nach Uralsk. Von hier ließ ihn Suwarow, der herbeigeeilt war, nach Moskau abführen, wo er anderthalb Jahre nach dem Beginn des Aufruhrs mit mehreren feiner Genossen hingerichtet wurde. Seitdem regierte Katharina zwar ungestört, aber nie ohne die Besorgnis, es möchte ihr die an
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