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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 77

1883 - Leipzig : Amelang
Hestia oder Vesta. 77 „Demeter (s. tab. Iv) wurde als eine stattliche Frau von „mildem Ansehen abgebildet, bekleidet mit einem langen Gewände, '„'entweder das Haupt mit Mohn oder Weizenähren bekränzt, "oder die Mohnkapsel mit den Ähren in der Hand haltend, eine „Sichel oder eine Fackel tragend." Sehr häufig wird sie dargestellt, wie sie, auf einem mit Drachen bespannten Wagen fahrend, den Räuber ihres Kindes verfolgt. Ihrem mütterlichen Charakter gemäß ist Würde mit Milde gepaart in ihren Darstellungen überwiegend, wogegen ihr die Hoheit und Majestät der Here, der sie im übrigen nahe steht, abgeht. Nicht selten dagegen gesellt sich zu ihrem Ausdrucke ein Zug von Schwermut und Trauer, welcher sich aus dem tiefen Schmerze wegen des Verlustes ihres Kindes leicht erklärt, einem Schmerze, der sich ja jährlich im Herbste erneuert, wenn die Tochter von ihr scheiden muß, um in die Behausung ihres finstern Gatten einzugehen. Von Tieren wurden ihr Kühe und namentlich Schweine geopfert, von Pflanzen waren ihr außer dem Getreide die Obstbäume und die Frühlingsblumen, namentlich Narcissen und Hyacinthen, heilig. An diesen Attributen, sowie an den brennenden Fackeln, oder auch an einem Getreidekorbe erkennt man diese mütterliche Göttin. Kesticr oder ^efta (siehe Abbildung Iv), die Schwester der Demeter, eine Tochter des Kronos und der Rhea, wurde als die Göttin des ihr gleichnamigen häuslichen Herdes und des Herdfeuers bei den Griechen wie bei den Römern verehrt. Daher ist sie die eigentliche Schutzgöttin der Familie, waren ihr überall Altäre errichtet, und war in jedem Hause der Herd ihr Heiligtum, um deu sich die ganze Familie zur Verehrung der Göttin täglich versammelte. Jede Mahlzeit, die mittelst des Feuers auf dem häuslichen Herde bereitet wurde, erweckte in allen

2. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 84

1883 - Leipzig : Amelang
84 I. Die oberen Gottheiten. Oktoberpferd geopfert, das nämlich das Handpferd des siegenden Zweigespannes war. — Dem Mars weihte man auch die im Felde gemachte Beute, auch zog kein römischer Feldherr in den Krieg, ohne zuvor in den Tempel des Mars zu gehen und den geweihten Schild, sowie den Spieß desselben mit den Worten zu bewegen: Mars, wache über uns! Dieser Schild (Ancile), welcher, nach einer Sage, unter der Regierung des Königs Numa Pompilins vom Himmel herabgefallen war, und nun, wie das Palladium im Tempel der Vesta, verehrt wurde, befand sich im Tempel des Mars zu Rom, sowie auch ein ihm geheiligter Spieß unter dem Gewahrsam der Priester desselben, welche Salier hießen, und alljährlich eilt Dankfest für dieses schutzreiche Geschenk der Götter feierten. Ju frühesten Zeiten brachte man dem Mars Menschenopfer, besonders gefangene Feinde; späterhin aber wurde dieser grausame Gebrauch abgeschafft, und man opferte dem Gotte, außer einem Teile der dem Feinde abgenommenen Beute, Pferde, Widder und Hunde. Diese Tiere, der Wolf, der Hahn und der Specht, waren dem Mars geheiligt. In den Abbildungen der ausgebildeten Kunst, — und als ein solches Bild ist die gewählte Abbilduug (s. tab. V) zu betrachten, „erscheint Mars als ein kräftiger, junger Mann, ohne Bart, „im Harnisch, mit dem breiten Kriegsschurze, dem Helme, Spieße „und eiuem Schilde bewaffnet, mit deutend erhobenem rechten „Arme." Andere Abbildungen zeigen denselben in lebhafter Bewegung schreitend, sei es, daß er mit dem Speere auf der Schulter in den Kamps eilend gedacht wird, oder mit vom Feinde erbeuteten Waffen aus demselben zurückkehrend. In den Bildern der älteren Zeit erscheint er bärtig, wie auch in den Heiligtümern mancher Orte. Die Dichter schildern ihn auf einem Streitwagen stehend, dem Vellona vvraneilt, ihm zur Seite Deirnos und phobos (Furcht und Schrecken), sowie die Keren, die Göttinnen des blutigen Todes in der Schlacht.n

3. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 14

1883 - Leipzig : Amelang
14 Das Welen und die Bedeutung Nützliches und Ehrwürdiges; und eine noch aufgeklärtere Nachwelt würde so unrecht thun, diese Mängel zu verspotten, wie wir, wenu wir über den Volksglauben der Vorwelt witzeln oder gar lachen wollten, weil wir indem glücklichen Falle sind', richtigere Religionserkenntnisse, als jene hatten, zu besitzen. Was der gebildete Verstand unterrichteter Menschen sich vorstellt, muß so weit von dem verschieden sein, was der Rohe sich einbildet, als die Zeit der Kindheit von dem männlichen Alter. Das Wunderbare beschäftigt lebhaft deu ungebildeten Verstand des rohen Menschen, der das Ungereimte noch nicht erkennt: er will alles vor Augen sehen, da er sich von unsichtbaren Dingen noch keinen Begriff zu bilden vermag. Er kann sich nicht in Untersuchungen vertiefen, weil ihm das geistige Geschick dazu mangelt, nimmt daher selbst die lächerlichste Vorstellung an, und gestaltet sich nach den unsichtbaren Dingen das, was ihm zwar unsichtbar, aber doch seinen Wirkungen nach für ihn vorhanden ist. Aus diesem Gesichtspunkte, meine Leser, müssen Sie die ganze Götterlehre der Griechen, Römer und Ägypter betrachten; dann wird weder die große Zahl, noch das Wesen der von dem rohen Volkshaufen verehrten Gottheiten Sie überraschen, Ihnen aber auch das Sinnliche und Zeremonielle ihres Götterdienstes, ihrer Feste und Opfer nicht auffallend erscheinen. Jedes Arvolk, d. H. ein solches, welches die in irgend einem Lande der Erde wohnende Menschenmasse umfaßt, der eine gleiche Sprache, gleiche Sitten und späterhin gleiche Gesetze eigen waren (zum Unterschiede von andern Völkern, die, als Abzweige von einem Urvolke herstammend, in eine andere Gegend der Erde zogen und dort durch allmähliche Umbildungen eine von dem Urvolke verschiedene Sprache, Sitte und Verfassung annahmen), jedes Ur-volk also hat seine eigene Mythologie, deren Bildung in der Zeit beginnt, wo dasselbe sich aus der ersten Roheit seiner Sitte und seines Zustandes loszuringen anfing. Es hatte seine eigene Vorstellung vou seinen Göttern, von Entstehung der Welt, der Erde und den Ursachen der auf derselben wahrgenommenen Erscheinungen.

4. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 19

1883 - Leipzig : Amelang
der Götter des Altertums. 19 so bewies er seine Frömmigkeit; that er das nicht, so war er gottlos. Hatte er unwillkürlich und sich unbewußt gegen die Achtung der Götter gefehlt, so mußte er sich durch Reinigung von der Unthat und durch Opfer sühnen. Glaubte man auch, daß die Götter zu jeder Zeit überall seien, und daß man deshalb immer und überall fromm und rein in Worten und Handlungen vor ihnen wandeln müsse, so mußte man sich vorzugsweise in der Nähe der Tempel lind Heiligtümer, bei Opfern und Festen vor jeder bösen und verunreinigenden That scheuen und zugleich der Andacht befleißigen. Vor allem mußte jeder vor den Göttern an Tempeln und Altären rein in Kleidung und Sinn erscheinen; denn die Unreinigkeit war den Göttern ein Abscheu. Deshalb durfte man auch nicht in Trauer oder Trauergewändern erscheinen, sondern heiter und in Feiertleidern. An Festen mußte die Arbeit ruhen. Da den Göttern nur Heiterkeit, Ordnung und Ebenmaß angenehm war, so mußte bei den Festzügen die Kleidung, der Gang und die ganze Körperbewegung gemessen und feierlich sein, und die Musen, d. h. Gesang und Musik, durften nicht fehlen. Der Eintritt der Feier eines Festes wurde öffentlich angekündigt, z. B. bei den Römern durch diesen Ruf: „Der festliche Tag ist erschienen: habet acht auf Gebauten und Worte, sprecht günstige Worte am günstigen Tag! Kein Zank belästige die Ohren; fern sei leidenschaftliches Hadern, verspare dein Geschäft, boshafte Zunge! Mit balsamischem Duft steige die Flamme vom Altar empor! In reine, fleckenlose Gewänder gehüllt, wie es der Feier ziemt, wallet zu den Heiligtümern!" Jeder Gottheit wurde nur das geopfert, was ihr angenehm war, was entweder dem Kreise ihrer Wirksamkeit angehörte und als ihre Gabe galt, oder was einen tieferen und gemeinen Bezug zu dem Wesen der Gottheit hatte; von Tieren bisweilen auch diejenigen, welche der Gabe einer Gottheit schaden, so der Ziegenbock als Beschädiger des Weinstocks dem Dionysos (Bacchus); dazu mußte das Opfer makellos sein, und es wurde außerdem festlich geschmückt und geweiht mit der Opferbinde. Darum sieht man 2 *

5. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 178

1883 - Leipzig : Amelang
178 Ii. Die unteren Gottheiten. Leidenschaften zu dnlden hat. Hinter dem Schmetterlinge steht Nemesis, die Vergelterin. Bor Eros erblicken wir Elpis, die Hoffnung, tröstend mit einer Lilienblume in der Hand. Bortrefflich erblicken wir in obigem Bilde die Darstellung der menschlichen Liebe und Leidenschaft, — die Entzweiung und Versöhnung, — das Verlieren und Wiederfinden! g&vmen ober Kymenäus (siehe Abbildung Xix), der Gott der Ehen, war sowohl bei den Griechen, als bei den Römern verehrt. Seine Abkunft wird verschieden angegeben, bald von Apollon oder Kalliope, bald von Dionysos oder Aphrodite n. a. Er ist eigentlich die Personifikation des Brautliedes und gilt in einigen Sagen als sterblich geboren und erst später vergöttert. Über diese Vergötterung bestehen verschiedene Erzählungen. Ein Mythus erzählt von ihm folgendes: Hymen war ein armer, aber so schöner und zarter Jüngling, daß er für eine Jungfrau hätte gehalten werden können. Er liebte eine reizende

6. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 28

1883 - Leipzig : Amelang
28 Das Wesen und die Bedeutung griechische Mythologie, welche sie früheren griechischen Schriftstellern nacherzählen. Und so blieb das fremde Griechische auf die Erzählung in den Schriften beschränkt, wie wir es darin lesen; in den Kultus, d. H. in die wirkliche Verehrung der Götter, sind Elemente des griechischen Götterdienstes nur einzeln aufgenommen. Hier und da knüpfte man die Sagen von den griechischen Göttern und Heroen an heimische Gottheiten, bei denen man Ähnlichkeit fand; aber zu einer wirklichen Verschmelzung der Sagen des einen und des anderen Volkes ist es auch durch die Dichter niemals gekommen. Die griechischen Sagen bleiben auch im Bewußtsein der römischen Dichter griechisch, und nur die Namen der Götter und Heroen wurden entweder übersetzt oder in einer der römischen Sprache entsprechenden Form wiedergegeben. Da jedoch in der modernen Welt die römische Litteratur früher allgemein bekannt wurde, als die griechische, so bürgerten sich die römischen Namen für die Götter und Helden bei uns ein, und zwar um so tiefer, da auch unsere Dichter, wenn sie Gegenstände der antiken Mythologie in ihre Dichtungen einflechten, was besonders im vorigen Jahrhundert häufig geschah, meistens von den durch die Römer bekannt gewordenen Namen Gebrauch machen. Da aber, wie aus dem vorstehend Gesagten klar sein wird, die griechischen und die römischen Götter keineswegs durchaus gleich und dieselben sind, so muß man sich, um zu einem gründlichen Verständnis zu gelangen, auch die griechischen Namen einprägen, die wir deshalb immer angegeben und zwar, als die der Regel nach älteren und ursprünglichen, den römischen vorangestellt haben. Betrachten Sie diese Andeutungen über das Wesen und Verhältnis des religiösen Glaubens und der Götter der Griechen und Römer gleichsam als die Schwelle, über die wir in das religiöse Heiligtum zweier großen Völker eintreten. Nach diesen Vorausschickungen wollen wir nun die Mythologie selbst miteinander durchgehen und zunächst die Gottheiten der Griechen und Römer nebeneinander kennen lernen.

7. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 35

1883 - Leipzig : Amelang
Saturnus. 35 So haben sich die Griechen das mit den furchtbarsten Naturerscheinungen verbundene Wirken der scheinbar einander aufhebenden und vernichtenden, aber dennoch zu einer höheren Ordnung verbundenen und diese höhere Ordnung schaffenden Naturkräfte als Kämpfe der Gottheiten versinnlicht, von denen die gewaltsameren und älteren den jüngeren und geistig höher begabten unterliegen mußten. Die berühmteste Stätte aber, an der die Sage von Zeus' Geburt und von der heimlichen Pflege seiner Kindheit am weitesten ausgebildet wurde, war Kreta, ein Staat uralter Kultur, in welchem auch die Verehrung des Kronos heimisch war. Diese Verehrung aber galt hier wie in einigen anderen Gegenden Griechenlands, z. B. in Athen, nicht sowohl dem finsteren, seine eigenen Kinder verschlingenden Gotte, als vielmehr demjenigen, welcher als der Reifer und Vollender, als Gott der Ernte, Segen und Reichtum, Glück und Freude verleiht, weshalb seine Feste in Griechenland, die Kronien, ebensowohl wie die entsprechenden italienischen Saturnalien zu denen gehörten, an denen sich, ähnlich wie noch an unseren Erntefesten, die ausgelassenste Lustigkeit entwickelte. Die Sage aber von dem Kampfe der Götter unter Zeus' Führung mit den Titanen, Giganten und Typhon ist, in der Gestalt, wie wir sie erzählt haben, wesentlich von den Dichtern ausgebildet worden, ohne in ihrer ganzen Ausdehnung einen Bestandteil der Religion zu bilden. g>aturnu53. Die Mythe der Römer vom Saturnus (eigentlich der Säer, Saatgott) ist verschieden von der des Kronos der Griechen. Seine Gemahlin hieß Ops. Sie erzählten von ihm, daß er nach Italien, in den an der Tiber belegenen Teil dieses Landes kam, wo der uralte König Janus regierte. Saturnus begab sich zu demselben, unterwies dessen Volk im Ackerbau, Gartenbau und in vielen dort noch unbekannten Künsten, z. B. der Anpflanzung 3*

8. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 97

1883 - Leipzig : Amelang
Pallas-Atheue oder Minerva. 97 zügelte, und in Athen von Erichthonios, der von ihr zuerst vor allen Menschen die Anschirrung der Rosse an den Wagen lernte. Kurz, unter ihrem Schutze standen alle, die sich mit Übung der Künste und nützlicher Fertigkeiten beschäftigten, diejenigen, welche auf Erden die Bildung und Gesittung und durch sie die wahre Wohlfahrt der Menschen förderten. Ganz besonders aber waltet sie in Attika, dem Lande, das sie, dem früher erzählten Mythus gemäß, im Streite mit dem Gotte des Meeres als ihr Eigentum erhielt, wo ihre Verehrung die aller anderen Götter übertraf und wo die Hauptstadt Athen von ihr den Namen erhielt. Das vornehmste Zeichen ihres göttlichen Schutzes des attischen Landes war jener Ölbanm aus der Burg, den sie im Streite mit Poseidon erschuf und von dem, dem Glauben der Athener nach, alle Olbänme Attikas, der Hauptreichtum des Landes, abstammten. Über den heiligen Ölbanm auf der Burg erzählen die Alten die folgende rührend schöne Sage, in der sich ihr ganzer inniger Glaube an ihre Göttin ausspricht. Als die Perser gegen Griechenland heranzogen mit ungeheurer Übermacht, da trat Athene zum Throne ihres Vaters Zeus und flehte um die Erhaltung ihrer Stadt. Das Schicksal aber hatte anders beschlossen, Athen sollte untergehen, um herrlicher aus seinen Trümmern zu erstehen; Zeus also mußte seiner lieben Tochter ihre Bitte abschlagen, die Athener wichen aus ihrem Lande aus ihre Flotte, und die Perser verheerten die Stadt von Grunde aus mit Feuer und Schwert. Auch der heilige Ölbaum der Athene verbrannte mit; aber siehe da, zum Zeichen, daß Athene ihre Stadt auch im Untergange nicht verlassen habe, trieb mit wunderbarer Schnelligkeit aus der alteu Wurzel ein drei Ellen langer neuer Schoß, ein Symbol der Wiedergeburt der Stadt aus ihren Ruinen. Und unter dem Beistände der Athene kämpften die Athener an der Spitze der übrigen Griechen die berühmte Seeschlacht bei Salamis, in der sie die vielfach überlegene Flotte der Perser vernichteten und diese zwangen, mit Schimpf und Schande und unter ungeheurem Verluste das griechische Land zu verlassen. 7

9. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 100

1883 - Leipzig : Amelang
100 I. Die oberen Gottheiten. „ten Arme steht, ebenfalls in verhältnismäßig kolossaler Gestalt, „die Siegesgöttin. Auf dem Postamente erblicken wir die Ge-„burt der Pandora." Das ganze Altertum war erfüllt von der Herrlichkeit dieser Schöpfung des Phidias, deren Wesen nach Winckelmanns Ausspruch „edle Einfalt und stille Größe" war. Die letzte zuverlässige Nachricht von diesem Kunstwerke ist ans dem Jahre 375 n. Chr. Wann und wie das Bild der Athene zu Grunde gegangen ist, wissen wir nicht. Alljährlich feierte man zu Athen der Pallas-Athene zu Ehreu das mehrtägige Doppelfest der panathenäen, nämlich alljährlich die kleinen, und alle vier Jahre, immer im dritten Jahre der laufenden Olympiade, die großen. Es war uralt und soll durch Theseus seine große Bedeutung erhalten haben. Es wurde durch feierliche Aufzüge, Kampfspiele, überreiche Opfer und Schmäuse gefeiert, wobei alle Kolonieen Athens teilnahmen. Der Siegespreis war ein Gefäß des lautersten Olivenöls, als das Produkt des heiligen Baumes der Athene. Auf diesen panathenäifchen Preisgesäßen, deren viele aus uns gekommen sind, ist einerseits die Göttin in kämpfender Stellung und andererseits die Kampfart abgebildet, in welcher der Besitzer den Preis errungen hatte. Die feierlichste Handlung war die Darbringung des von den Mädchen und Frauen Athens reich gestickten, weiten Gewandes, mit dem das Götterbild bekleidet wurde, und welches man mit einem prachtvollen Aufzuge zur Burg hinauf begleitete, einem Aufzuge, an welchem sich fast die ganze Bevölkerung Athens, die vornehmen Jünglinge zu Roß und in Wagen mit vier Pferden, die bewaffnete Mannschaft gerüstet, die Bürger nebst ihren Frauen und Töchtern in Feiertagsgewändern beteiligten. Im Beginne des Frühlings opferten in Athen die Magistratspersonen der Göttin, und zwei Mädchen besorgten den Dienst im Heiligtume ein Jahr lang. Fast mit gleichem Eifer als die Griechen verehrten die Römer diese Göttin, deren Eigenschaften dem Volkscharakter sehr zusagten,

10. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 113

1883 - Leipzig : Amelang
Phöbos-Apoüon und Helios oder Sol. 113 in Beziehung auf die ehemalige jährliche Sendung von sieben Knaben und sieben Mädchen als Opfer nach Kreta, bis Thesens die Stadt von diesem Tribute befreite« Das Symbol dieses Apollon ist der Delphin. — Auf dieses Fest folgte im Mai das apollinische Hauptfest der Thargelien, als/Fest der unter der Wärme der Sonne reifenden Feldfrucht und zugleich als Fest der Sühne, im Andenken au die ehemaligen Menschenopfer. Um diese Zeit wurde auch das Fest der Jelien, als ein Hauptfest des ionischen Volksstammes der Griechen, gefeiert. In dem Feste der Metageilnien, das im August gefeiert wurde, bewirtete Apollon als Gott der Ernte und der Fülle die übrigen Götter. Im Oktober brachte man ihm die Erstlinge von den Feldfrüchten und Bohnen dar; aber im September feierte man ihm die Feste als dem in Schlachten hilfreichen Gotte. — Natürlich waren dem Gotte viele Tempel gewidmet. Der prächtigste stand zu Delphi in der Landschaft Phokis, am Gebirge Parnafsos, wo sich auch, wie oben erwähnt, sein berühmtes Orakel befand, in welchem die Priesterin Pythia, auf dem heiligen Dreifüße fitzend, weissagte. Der Dreifuß war von beträchtlicher Höhe und aus Gold. Er stand gerade über der Öffnung eines tiefen Schlundes im Felsen, aus dem fortwährend kalte Dünste ausströmten, wodurch die darüber sitzende Priesterin in den Zustand der Verzückung versetzt wurde. Ihre Weissagung bestand in einzelnen, im Taumel ihrer Verzückung ausgestoßenen Worten, welche die Priester des Apollon in Verse einkleideten, die aber auch ihrerseits klugerweise so eingerichtet waren, daß sie nicht einen einzigen und unzweifelhaften Sinn darboten, sondern doppeldeutig und leicht miß-zuferstehen waren. So, um nur ein Beispiel anzuführen, riet das Orakel den Athenern, als die Perserübermacht sich aus Griechenland heran-wälzte, sich der „hölzernen Burg" zu vertrauen. Dies mißverstanden die athenischen Greise, indem sie sich auf der Burg mit Pallisaden und hölzernen Bollwerken verschanzten, die natürlich keinen Augenblick dem Feinde zu widerstehen vermochten; The-
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