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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 47

1853 - Essen : Bädeker
47 rauhe oder schwäbische Alp, ein unftuchtbares Kalksteingebirge mit schroffen Felsen und bedeutenden Höhlen durchzieht das Ländchen. Die Bewohner Würtembergs sind Schwaben, welche einst einen Hauptstamm der deutschen Völker ausmachten. Die Schwaben sind treu, herzlich, dabei fleißig und zu vielerlei Geschäften tüchtig. Auf den 360 Quadratmeilen, welche das Land enthält, wohnen 1,800,000 Menschen, also auf einer Quadratmeile 5000. Da nmß fleißig gear- beitet werden, wenn jeder sein Brod stnden will. Das thun denn auch die Würtemberger; viele aber wandern auch au§ und suchen in der Ferne eine neue Heimath, oder treiben auswärts Handel, wie die schwarz- wälder Uhrmacher. Dabei behalten sie jedoch immer große An- hänglichkeit an ihre Heimath, und verlieren niemals ihre schwäbische Mundart, welche zwar breit, aber zugleich sehr gutmüthig klingt. Das Land ist mit kleinen Städten übersäet. Die Haupt- und Residenzstadt aber ist Stuttgart in einem nach dem Neckar zugehen- den Thale, welches mit Reben und Obstbäumen reich bepflanzt ist. Ihre Einwohnerzahl ist auf 40,000 angewachsen, so daß man es jetzt zu den großen Städten zählen kann. Besonders bemerkenswerth für jeden Deutschen ist das dem aus Würtemberg gebürtigen großen Dichter Schiller errichtete Denkmal. Er allein würde sein Vaterland allent- halben berühmt machen; darum wäre es undankbar gewesen, wenn man sein Andenken in der Hauptstadt von Schwaben nicht geehrt hätte. Außer Stuttgart sind noch die Universitätsstadt Tübingen und die Bun- des-Festung Ulm bemerkenswerth. Durch ein wohlgeordnetes Schulwesen hat die würtembergische Regierung sehr viel zur Bildung des Volkes beigetragen, und eben Würtemberg, das Schwabenland, ist es, welches außer Schiller dem deuffchen Volke noch manchen berühmten Dichter, z. B. Hölty, Hebel, Uhland, Justinus Kerner u. a. m. gegeben hat. Neben der Anhänglichkeit an ihre Heimath zeichnen den schwäbischen Volksstamm auch Anhänglichkeit und Treue gegen den Landesherrn und gegen die Familie aus. So wird von den Frauen des Städtchens Weinsberg folgendes berühmte Beispiel der Treue erzählt. Als nämlich ein deutscher Kaiser die Stadt, welche sich zu seinen Feinden gehalten hatte, belagerte, wehrten sich die Bürger so verzweifelt, daß er im Unwillen schwur, wenn er hineinkomme, werde er keinen, der die Waffen geführt, verschonen. Der Hunger zwang endlich die Stadt, sich zu ergeben, und kein Bitten und Flehen vermochte nun den Kaiser zur Gnade zu bewegen. Nur den Weibern, beladen mit ihren besten Schätzen, wurde freier Abzug bewilligt. Aber als sich das Thor öff- net, was zeigt sich den mordlustigen Kriegern des Kaisers? Eine lange Reihe der Weiber, die, mit Zurücklassung ihrer liebsten Habe, ihre Männer, Väter und Söhne als ihre besten Schätze aus dem Rücken trugen. Obgleich mancher aus des Kaisers Gefolge diese List nicht gelten lassen wollte, so erklärte dieser doch, sein kaiserliches Wort

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 43

1853 - Essen : Bädeker
43 verdrängt wird. Die Brauereien in München und in ganz Bäiern ge- hören zu den großartigsten Gewerben; sie fördern den Ackerbau, und die Ausfuhr der Laierischen Biere ist nicht unbedeutend. Die Stadt Regensburg an der Donau war einst bedeutender als jetzt, hat aber immer noch Reste ihrer vormaligen Größe. Dahin gehört die vortreffliche steinerne Brücke über die Donau, die einzige ganz gemauerte, welche über diesen Strom führt. Auf fünfzehn Bogen ruhend, trotzt sie nun bereits 700 Jahre der Strömung, dem Eisgange und anderen Unfällen. In Regensburg residirt der Fürst von Thurn und Taxis, dessen Vorfahren die Posteinrichtung zuerst in Ausffchrung gebracht und zum Danke dafür das Recht erhalten haben, in den deut- schen Staaten die Posten auf ihre eigene Rechnung verwalten zu lassen; einige Staaten jedoch, obenan natürlich Preußen und Österreich, haben dieses Recht durch Entschädigung abgelös't. Von Regensburg erblickt man auf einem, mit einer Ruine versehenen Hügel ein großartiges neues Gebäude, Walhalla genannt. Dies hat der König von Baiern zum Gedächtniß der verstorbenen großen Männer Deutschlands erbaut, deren Bildsäulen entweder darin aufgestellt werden oder deren Namen, in Marmor gegraben, mit Goldglanz strahlen. Augsburg am Lech war in früheren Zeiten eine der wichtigsten Handelsstädte in Süddeutschland. Jetzt ist Augsburg zwar immer noch gewerbsam, aber an die frühere Bedeutung der Stadt reicht das jetzige Leben nicht. Eine der merkwürdigsten Erinnerungen an Augsburgs vor- maligen Reichthum ist die eine Straße mit 50 Häusern, worin arme Bürger gegen den geringen Miethzins von jährlich 2 Gulden ein an- ständiges Unterkommen finden. Diese Stiftung ist von zwei Grafen von Fugger gemacht, die von dem armen Leinweber Johannes Fugger abstammten, der 1370 nach Augsburg zog und Leinwandhandel zu treiben anfing. Seine Nachkommen erweiterten durch seltenen Fleiß, große Geschicklichkeit und Redlichkeit ihre Handelsgeschäfte so sehr, daß sie sich unermeßliche Reichthümer und ausgebreiteten Ruhm erwarben. Auch im Frankenlande, an dem Maine und dessen Nebenflüssen liegen noch bedeutende Städte: Würzburg? Bamberg und Nürn- berg. In Rheinbaiern ist Speier die Haupfftadt. 32. Die Fuggerei Das Glück dreht sich im Kreise, Es schwindet wie die Zeiti Nur was in Gott gegründet, Besteht in Ewigkeit. Das reinste, feinste Linnen I Cilice, Hat still ihr Fleiß gemacht. Da kaufte jeder gerne Von ihrem Tuch so rein, Sie woben goldne Sterne Der Treue ja hinein. Es war im Haus der Fugger Das Weben einst im Brauch, Hans Fugger war ein Weber, Die Söhne woben auch. Der fromme Bürgersinn, Die Treue und der Glaube, Sie woben unverdrossen Am Stuhle Tag und Nacht, V V J V 4 I I J • Iv 'vjut ytl I Barmherzigkeit und Liebe, Die mehrten den Gewinn.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 49

1859 - Essen : Bädeker
49 schönen Bauwerken, Sammlungen von Gemälden, Bildersammlungen und andern Kunstwerken übertrifft München alle übrigen Hauptstädte Deutschlands. Auch hat München eine bedeutende Universität und die größte Bibliothek in Deutschland, die aus 800,000 Bänden besteht. Für den Fremden ist also vielehssi dort zu sehen. Daß so viel Bier in München und überhaupt in Baiern getrun- ken wird, mag ihm vielleicht auffallend erscheinen; er wird dabei aber bedenken, daß eben dadurch der weit. schädlichere Branntwein, die Pest so . vieler Orte, verdrängt wird. Die Brauereien in Mün- chen und in ganz Baiern gehören zu den großartigsten Gewerben; sie fördern den Ackerbau, und die Ausfuhr der baierischen Biere ist nicht unbedeutend. Die Stadt Regensburg an der Donau war einst bedeutender als jetzt, hat aber immer noch Reste ihrer vormaligen Größe. Dahin gehört die vortreffliche steinerne Brücke -über die Donau, die einzige ganz gemauerte, welche über diesen Strom führt. Auf fünfzehn Bogen ruhend, trotzt sie nun bereits 700 Jahre der Strömung, dem Eis- gänge und anderen Unfällen. In Regensburg residirt der Fürst von Thurn und Taxis, dessen Vorfahren die Posteinrichtung zuerst in Ausführung gebracht und zum Danke dafür das Recht erhalten haben, in den deutschen Staaten die Posten auf ihre eigene Rechnung verwalten zu lassen; einige Staaten jedoch, obenan natürlich Preußen und Österreich, haben dieses Recht durch Entschädigung abgelöst. Von Rcgensburg erblickt man auf einem, mit einer Ruine versehenen Hügel ein großartiges neues Gebäude, Walhalla genannt. Dies hat der vorige König von Baiern zum Gedächtniß der verstorbenen großen Männer Deutschlands erbaut, deren Bildsäulen entweder darin auf- gestellt werden, oder deren Namen, in Marmor gegraben, mit Gold- glanz strahlen. Augsburg am Lech war in früheren Zeiten eine der wichtigsten Handelsstädte in Süddeutschland. Jetzt ist Augsburg zwar immer noch gewerbsam, aber an die frühere Bedeutung der Stadt reicht das jetzige Leben nicht. Eine der merkwürdigsten Erinnerungen an Augs- burgs vormaligen Reichthum ist die eine Straße mit 50 Häusern, worin arme Bürger gegen den geringen Miethzins von jährlich 2 Gul- den ein anständiges Unterkommen finden. Diese Stiftung ist von zwei Grafen von Fugger gemacht, die von dem armen Leinweber Johannes Fugger abstammten, der 1370 nach Augsburg zog und Leinwand- handel zu treiben anfing. Seine Nachkommen erweiterten durch seltenen Fleiß, große Geschicklichkeit und Redlichkeit ihre Handelsgeschäfte so sehr, daß sie sich unermeßliche Reichthümer und ausgebreiteten Ruhm erwarben. Auch im Frankenlande, an dem Maine und dessen Nebenflüffen liegen noch bedeutende Städte: Würzburg, Bamberg und Nürnberg. In Rheinbaiern ist Speier die Hauptstadt. Haesters' Lesebuch für Oberkl. Kathol. Ausgabe. 4

4. Die deutsche Geschichte - S. 54

1855 - Essen : Bädeker
54 indem er im Eise eines gefrornen Morastes, über den er setzen wollte, versank, erschossen worden war, 1256, wählten die geistlichen Fürsten an seiner Statt zwei Könige — der Erzbischof von Köln den Bruder des Königs von England, Herzog Richard von Cornwall, und der Erz- bischof von Trier den König Alfons von Ca stilien, einen Verwandten der Hohenstaufen. Aber Alfons hat nie Deutschland gesehen, und Richard sich wenig darum bekümmert, da er zu Hause übergenug zu thun fand, und sich mit der Krone begnügte, die er sich um viel Geld erkauft hatte. Keinen deutschen Fürsten gelüstete nach der so schweren, verhäng- nißvollen Kaiserkrone; jeder dachte nur daran, sich in seinem Gebiete möglichst unabhängig einzurichten, und seine Grenzen zu erweitern. Der Adel lebte auf seinen festen Burgen, die auf steilen Felseil ragten, meist zügellos „vom Stegreif", und machte alle Straßen unsicher. „Blind waltete der eiserne Speer, und kein Richter war mehr auf Erden." Es galt kein anderes, als das Faustrecht; Jeder half sich, wie er konnte. Am meisten litten die Bewohner des flachen Landes, die Bauers- leute, zumal in den Gegenden, wo sie Leibeigene waren. Und Leibeigene, besonders geistlicher Herren, waren ihrer viele schon seit dem neunten Jahrhundert geworden, theils aus Zwang und Roth, theils, um sich dem lästigen Heerbann zu entziehen, freiwillig, denn alsdann waren sie nicht mehr waffenfähig. Aber sie fühlten bald das schwerere Joch der Knechtschaft, und Manchen von ihnen gelang es, sonderlich in den Kreuzzügen,. in die Freiheit zurückzukehren. Der Städter fand Schutz hinter seinen starken Mauern, und um auch draußen sicher zu seiil, ver- bündeten sich die Städte linker einander, Gewalt mit Gewalt zu ver- treiben, den raub- und fehdelustigen Rittern die Spitze zu bieten, und ihre Raubschlösser zu brechen. So entstand der rheinische, der schwäbische Städtebund. So entstand die mächtige Hansa. Da- mals war sie erst die Vereinigung einiger Ost- und Nordseestädte zu Schutz und Trutz. Im folgenden Jahrhundert, als die Türken den indischen Haildelsweg durch das schwarze Meer über Koilstantinopel völlig sperrten, und die indischen Waaren ihren Weg die Wolga herauf nehmen mußten, schloß sich ihr eine lange Reihe von See- und Lalldstädteil von Nowgorod in Rußland bis Köln ain Rhein und Brügge in Flandern an. Da entfaltete sich ein gewcrbreiches, kräftiges Bürgerleben, und eine hohe Blüthe der Kunst und des Reichthums, ganz unabhängig von Kaiser und Reich. Lübeck führte in ihren Tag- satzungen den Vorsitz. Nürnberg war der Mittelpunkt des deutschen Gewerbfleißes, Köln der des deutschen Binnenhandels. Vor den Heeren und Flotten der Hanse beugten sich mächtige Könige, und Däne- i mark zollte ihr Tribut. Die Schätze, welche Handel und Industrie den Städtell zuführten, wurden von ihnen benutzt, sich von ihreil Oberherren ein Privilegium nach dem andern zu verschaffen, lind die Kaiser, um sich Freunde und Erwerbsquellen zu gewinnen, schenkten ihnen die Reichs- unmittelbarkeit; je ohnmächtiger das Kaiserthum wurde, um so mehr wuchs die Zahl der freien Reichsstädte, deren Gesandten auf den Reichstagen mit den Fürsten tagten. Es waren kleine Republiken illner-
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