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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 2

1877 - Essen : Bädeker
r Ti - 2 — 2. Die Schiefertafel. Der Rahmen, die Rahmen; das Holz; die Schieferplatte, die Schiefer- platten; der Stein, die Steine; die Linie, die Linien; die Schrift; der Schriftvuchstabe, die Schristbuchstaden; die Zeile, die Zeilen; die Schristzeile, die Schriftzeilen. Ich kann schreiben. Hierzu gebrauche ich die Schiefertafel, den Griffel und das Lineal. Mit dem Griffel und dem Lineal ziehe ich Linien auf die Schiefertafel. Auf diese Linien schreibe ich Buch- staben, Silben, Wörter und Sätze. Die geschriebenen Buchstaben auf der Schiefertafel heißen Schriftbuchftaben. Eine beschriebene Linie heißt eine Zeile. Auf meiner Tafel stehen Schrift; eilen. Indem Lesebuche stehen Druckzeilen. Ich weiß, wie die Schriftbuchstaben und die Druckbuchstaben lauten. Die Buchstaben sind Zeichen für die Laute; sie sind Lautzeichen. Die Lautzeichen sind sichtbar, aber nicht hörbar. Die Schiefertafel besteht aus der Schieferplatte und dem Rahmen. Der Rahmen geht um die Schieferplatte herum. Die Schieferplatte steckt in dem Rahmen. Der Rahmen ist von Holz. Die Schiefer- platte ist von Schieferstein. Sie ist viereckig, eben und glatt. Die Schiefertafel kann leicht zerbrechen. Man darf sie nicht fallen lasten. Die Schiefertafel dient dazu, um darauf zu schreiben, zu rechnen und zu zeichnen. 3. Vergleichung der Schiefertafel mit dem Lefebuche. Das Lesebuch ist viereckig, die Schiefertafel auch. Das Lesebuch 'und die Schiefertafel gebrauche ich in der Schule; sie sind Schulsachen. Das Lesebuch ist von Papier gemacht, die Schiefertafel nicht. Ich lerne in dem Lesebuche lesen; aber auf der Schiefertafel lerne ich schreiben. Ich lerne auch schreiben, was ich spreche. Was ich spreche, heißt Sprache; aber was ich schreibe, heißt Schrift. 4. Die Wandtafel. Die Seite, die Seiten; die Kame, die Kanten; die Ecke, die Ecken; das Tafelgestell, die Tafelgestelle. Vor mir sehe ich die Wandtafel. Sie ist größer als meine Schiefertafel. Die Wandtafel hat zwei Seiten. Eine Seite der Wandtafel kann ich sehen. Die andere Seite kann ich nicht sehen, weil sie nach der Wand gekehrt, ist. Manchmal wendet der Lehrer die Wandtafel um. Dann sehe ich die andere Seite. An der Wandtafel sind vier Ecken. Zwei Ecken sind oben und zwei unten. Ich kann aber auch sagen, zwei Ecken sind zu meiner rechten Hand und zwei zu meiner linken. Die Wandtafel ist schwarz. Der Schreiner

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 7

1877 - Essen : Bädeker
7 Was, du knurrst! du willst nicht lernen? Seht mir doch den faulen Wicht! Wer nichts lernt, verdienet Strafe, kennst du diese Regel nicht?" — Horch! — Wer kommt? — — Es ist der Vater! Streng ruft er dem Knaben zu: „„Wer nichts lernt, verdienet Strafe, sprich, und was verdienest du?"" S. Die Feder. Feder, das ist nichts Schönes von dir, daß du so ungeschickt bist Lei mir; schreibst mit der Schwester so schön und geschwind, bei mir es nur Hühnertrappen sind. Komm, Feder, und gidh dir rechte Müh', daß ich auch so schön schreiben kann, als sie! Die Feder sagte nicht ein Wort, sie machte still ihre Striche fort. Das Kind auch führte sie ganz sacht bei jedem Buchstaben mit Bedacht; bald standen alle die Zeilen da, daß jeder d'ran seine Freude sah.. 6. Geburts- oder Ramenstags-Verschen. Lieber Vater, ich bringe Dir meinen schönsten Glückwunsch hier? Will Dich immer herzlich lieben; hab' dies Verschen selbst geschrieben; möchte es Dich doch erfreu'n! Künftig Jahr soll's bester sein. 7. Lieber Karl. Ich gehe nun schon seit drei Jahren in die Schule. Da lerne ich lesen, rechnen, schreiben u. s. w. In der Schule ist es recht hübsch, und der Lehrer hat uns gar lieb, wenn wir aufmerksam und brav sind. Vorgestern bin ich in die erste Abtheilung gekommen. Da lernen wir schon Briefe schreiben. Kannst Du das auch, so antworte bald Deinem Freunde Werden, den 26. August 1856. Joseph Schmitz. 8. Rüstigkeit. Frisch gethan und nicht gesäumt! Was im Weg liegt, weg- geräumt! Was dir fehlet, such' geschwind! Ordnung lerne früh, mein Kind! Aus dem Bett und nicht gesäumt! Nicht bei Hellem Tag geträumt! Erst die Arbeit, dann das Spiel! Nach der Reise kommt das Ziel. Schnell besonnen, nicht geträumt! Nichts vergesten, nichts versäumt! Nichts bloß oben hin gemacht! Was du thust, darauf gieb Acht! 9. Versuchung. Gar emsig bei den Büchern ein Knabe sitzt im Kämmerlein, da lacht hinein durchs Fenster der lust'ge, blanke Sonnenschein und spricht:

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 38

1877 - Essen : Bädeker
38 und Dust, baut einen Fußsteig neben dran, auf dem es Umweg sparen kann. O Thierchen, wie du mich entzückt! Du bist so klein und so geschickt! Wer hat dich solche Kunst gelehrt? Er ist es, der uns Alle nährt, mit milden Händen Allen giebt und Alles sättigt, alle liebt. Da kommt 'ne Fliege! Nein, wie dumm! Sie rennt fast das Gewebe um. Der hat sich selbst in Noth gebracht, der vorgethan und nachbedacht. Was dachtest du, da du's gethan? Was geh'« dich fremde Sachen an! Und seht, das Spinnlein merkt den Gast und springt und hat ihn gleich erfaßt und denkt: Viel Arbeit hatt' ich heut, jetzt hat mich auch ein Fang erfreut. Ich aber sag: „Der Alle nährt, wenn's Zeit ist, hat es ihm Lescheert." , 17. Lieder. Das treue Ross. 1. Ich habe mein Ross verloren, Mein apfelgraues Ross. Es war so treu im Leben, Kein treu’res wird es geben Im ganzen Zug und "'ross. 2. lind als es wollte sterben, Da blickt es mich noch an, Als spräch’s mit seinen Mienen: Kann dir nicht weiter dienen; Ade, mein Reitersmann 1 3. Und als es war gestorben, Da grub ich’s ehrlich ein; Wohl unter grünen Matten In eines Lindenbaums Schatten, Da soll sein Denkmal sein! Die Bienen. 1. Ein Liedlein will ich singen von Ilonigvögelein, Die hin und her sich schwingen durch bunte Blumenreih’n; Vom Volklein in dem Grünen, des Zeidlers Nutz und Freud’. Ich singe von den Bienen, dem Bild der Christenheit. 2. Der Winter hält gefangen die Jungfrau-Innung zart, Bis Frost und Schnee vergangen, bis Laub sich offenbart; Und wenn die Weste stimmen nach linder Frühlingsart, So machen sich die Immen auf ihre Blumenfahrt. 3. Statt Trommeln gilt ihr Summen; der Stachel ist ihr Schwert. Ihr Hammen und ihr Brummen hat Niemand noch gefährd'!. Sie nehmen sonder Morden der schönsten Blumen Raub, Und ihre Beut’ ist worden der Blum' und Blüthen Staub. 4. Man sieht sie friedlich leben ohn’ Eigennutz und Streit, In steter Mühe schweben zur Lenz- und Winterzeit. Sie pflegen einzutragen der Blumen Saft und Thau, Und treiben mit Behagen gesammt den Zuckerbau.

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 99

1877 - Essen : Bädeker
99 quirlförmig um den Stamm. Nach oben hin werden sie immer Kürzer, so daß die Krone oben in eine regelmäßige Spitze endigt. Man sagt daher: Die Tannen haben eine pyramidenförmige Krone. Die Nadeln der Tanne sind steif, einen halben bis einen Zoll ^ng und kurz zugespitzt; sie können stechen. Der Same dieses Baumes steckt in Tannenzapfen, welche fünf bis acht Zoll lang, walzig und schuppig sind. Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämm- chen der jungen Tannen werden zu Bohnenstangen und Zaunstöcken benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden kalken und Bretter geschnitten. Jene dienen zum Bauen der Häuser, und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und Äimmerleute machen aus dem Tannenholze Tische, Stühle, Schränke und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial. 3. Vergleichung der Eiche mit der Tanne. Die Eiche ist ein Baum, die Tanne auch. Die Eiche und die Tanne sind Waldbäume. Sowohl von der Eiche als von der Tanne ehalten wir Bauholz. Die Eiche trägt Blätter und ist daher ein Laubholz; die Tanne dagegen trägt Nadeln und wird deswegen ein Nadelholz genannt. Die Tanne ist auch im Winter grün; die Eiche aber verliert im Herbste ihre Blätter. Welche von den Bäumen und Sträuchern im Walde sind •Laubhöleer? — Welche sind Nadelhölzer? — 4. Die Moose. Grünen, wachsen, stehen; kriechen, bedecken, erwärmen, schützen, nützen. Das Grüne, das Grün; das Wachsen; das Stehen, der Stand u. s. w. Das Grüne des Mooses, das Grün der Bäume u. s. w. Das Moos ist klein. Die Moose sind klein. Ist da« Moos klein? Sind die Moose klein? U. s. w. Das Moos ist eine Pflanze. Die Moose sind Pflanzen. Ist das Moos eine Pflanze? Sind die Moose Pflanzen? U. s. w. Das Moos grünt. Die Moose grünen. Grünt das Moos? Grünen die Moose? U. s. w. Unten am Waldesboden lebt ein winziges Geschlecht, bescheiden und harmlos: das Moos. Seine Pflänzchen sind die Zwerge der Pflanzenwelt. Die größten davon sind nicht viel länger als ein Singer. Viele sind nicht größer als ein Nadelknopf. Wie zierlich verziehen sie den Grund des Waldes. Hier bilden sie dichte Polster Uon dunkelgrüner Farbe; dort stehen andere in hellgrünem Gewände. Mehr als hundert verschiedene Arten von Moosen leben still in Mald und Sumpf an Stämmen und Felscnwänden, an Mauern und Dächern. Wie schwach ist doch solch ein kleines Pflänzchen! Sein Stengel ^st von zart und schön geformten Blättchen dicht umhüllt und kaum stark, wie ein Zwirnfaden. Der Fllßtritt eines Vögleins wirft es

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 69

1877 - Essen : Bädeker
69 3. Der Habenichts. Vor vielen hundert Jahren lebte der Ritter Walter von Habe- nichts. Von diesem stammt die große Familie der Habenichtse ab, Welche in der ganzen Welt zerstreut ist. Ganz nahe verwandt mit Dieser Familie sind die Taugenichtse; mancher junge Habenichts wird Ein alter Taugenichts, und mancher junge Taugenichts wird ein alter Habenichts. Hört nur einige Geschichten von den Habenichtsen. Ein junger Habenichts von sieben Jahren erhielt, wie seine übrigen Geschwister, eine Sparbüchse zum Geschenk. Dabei versprach ihnen ^er Vater, so oft ein Kind unbefohlen etwas Nützliches im Hause verrichte, ihm einen Kreuzer zu geben. Mit diesen Kreuzern sollten sie die Sparbüchse füllen, und wenn Jahrmarkt wäre, dürfte sich jedes nach seinem Belieben etwas kaufen. Da waren die Kinder voll Äeude und Eifer, jedes gab Acht, ob es nichts zu thun gebe, was Eltern nützen könne. Das eine fand hier und da altes Eisen, sammelte es und brachte es dem Vater; das andere schüttelte die Maikäfer von den Bäumen, und warf sie in einen Topf und übergab ihn dem Vater, damit sie getödtet wurden. Ein Mädchen strickte noch einmal so viel an seinem Strumpf, als ihm aufgegeben war, ein anderes füllte die Gießkanne und begoß die Pflanzen im Garten und die Leinwand auf der Bleiche. Alle verdienten sich manchen Kreuzer; nur kein Habenichts wollte nichts einfallen, was er Nützliches thun könnte. Denn er wirklich etwas anfing, so brachte er es nicht bis zu Ende. Endlich erbarmte sich doch einmal die Mutter über ihn, und schenkte ihm drei Kreuzer. Aber kaum hörte er diese in seiner Sparbüchse Kappern, so machte er auch schon tausend Anschläge, das Geld aus- zugeben. Ehe der Jahrmarkt kam, hatte er den einen Kreuzer ver- nascht, für den zweiten steinerne Spielkügelchen gekauft, und diese sogleich verspielt, den dritten hatte er gar aus seiner löchernen Tasche verloren. Als der Markttag kam, und die andern sich schöne Waaren kauften, hatte er allein nichts. Er war und blieb sein Leben lang ker Habenichts. Ein alter Habenichts mußte betteln gehen, obgleich er früher Haus und Hof und Feld und Vieh besesten hatte, so gut wie irgend einer. Auch war ihm sein Haus nicht abgebrannt, sein Feld nicht über- schwemmt worden, sein Vieh nicht an der Viehseuche gestorben; sondern der Herr Habenichts war auch ein Taugenichts. Er hatte nicht gearbeitet, sondern viel geschlafen, viel im Wirthshaus gesessen, viel gegeffen, viel getrunken, viel gespielt. So war es gekommen, daß ^ einen Acker nach dem andern, ein Stück Vieh nach dem andern verkaufen mußte, und daß zuletzt sein Haus von dem Gericht ver- steigert wurde. Als er gar nichts mehr hatte, da wurde er ein Bettler, und durchzieht nun mit dem Stock und dem Bettelsack das Land. Allein oft muß der Habenichts Hunger leiden, weil die Leute sagen: „Du bist ja noch gesund und stark. Warum arbeitest du nicht?" Aber das hilft nun nichts mehr; denn wer in seiner Jugend nicht

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 124

1877 - Essen : Bädeker
124 Das Geben, der Geber, die Gabe, das Gegebene u. s. w. Der Vater giebt. Was giebt der Vater? Der Vater giebt den Apfel. Wer bekommt oder empfängt den Apfel? Das Kind. Aber, wem giebt der Vater den Apfel? Dem Kinde. Der Vater giebt dem Kinde den Apfel. Die Väter geben den Kinder» die Apfel. Giebt der Vater dem Kinde den Apfel? Geben die Väter »c» Kindern die Apfel? U. s. w. — Was? — Wem? — 2. Was thut der Lehrer? Schreiben, sprechen, singen, beten, zeigen, lesen, rechnen, zeichnen, durchsehe», verbessern, fragen, ausgeben, erzählen, vorlesen, vorschreiben, lehren, ermahne»- drohen, strafen, Federn schneiden, versetzen, loben, hinaussetzen, tadeln, herunter' setzen, aufrufen, entlassen. Das Schreiben, der Schreiber, die Schrift, das Geschriebene, das Schrei papier, der Schreibbuchstabe, das Schreibheft u. s. w. Der Lehrer schreibt. Kann nur der Lehrer schreiben? Nein, wir können es auch. Ich du er, (sie, es;) wrr rhr sie. Ich schreibe. Du schreibst. Er (sie, es) schreibt. Wir schreiben. Ä* schreibet. Sie schreiben. Ich habe geschrieben. Du hast geschrieben. Er (sie, es) hat geschrieben- Wir haben geschrieben. Ihr habet geschrieben. Sie haben geschrieben. Ich werde schreiben. Du wirst schreiben. Er (sie, es) wird schreiben. S®** werden schreiben. Ihr werdet schreiben. Sie werden schreiben. U. s. w. Schreibe ich? Schreibst du? U. s. w. 3. Was schreibst du? Ich schreibe einen Brief. Du schreibst einen Brief. Er (sie, es) schreibt einen Brief. Wir schreiben einen Brief. Ihr schreibet eine» Brief. Sie schreiben einen Brief. Ich habe einen Brief geschrieben. U. s. w. Ich werde einen Brief schreiben. U. s. w. — U. s. w. Schreibe ich einen Brief? Schreibst du einen Brief? U. s. w. 4. Wem schreibst du einen Brief? Ich schreibe dem Vater einen Brief. Du schreibst der Mutter eine» Bries. Er (sie, es) schreibt dem Bruder einen Brief. U. s. w. Ich habe dem Vater einen Bries geschrieben. U. s. w. Ich werde dem Vater einen Brief schreiben. U. s. w. — U. s. w. Schreibe ich dem Vater einen Brief? Schreibst du dem Vater eine» Brief? U. s. w. Iii. Beschreibung des Wassers. i. Außer Gärten und Feldern, Wiesen und Wäldern finden wir auch auf der Erde viele kleine und große Vertiefungen, welche mit Wasser angefüllt sind. Das Wasser ist nicht fest, wie der Erdboden- Gießt ihr Wasser in ein Gefäß, so nimmt es die Gestalt des Gefäße^ an, und wenn ihr Wasser auf das Pultblatt gießt, so stießt es von dem Pultblatte herunter. Man sagt deswegen: Das Wasser ist flüssig. Das Wasser geht leicht in sehr kleine Theile auseinander, welche Tropfen heißen, und daher sagt man: Das Wasser ist tropf"

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 135

1877 - Essen : Bädeker
135 Der Kalkstein wird in der Erde in großen Blöcken und Lagern oder Felsen gefunden. Die Leute, welche ihn herausgraben und brechen, heißen Steinbrecher, und der Ort, wo dies geschieht, heißt ein Kalksteinbruch. Wenn man den Kalkstein in ein Gefäß legt, so nimmt er nicht, wie das Wasser, die Form des Gefäßes an, son- dern er behält seine vorige Gestalt. Man sagt daher auch nicht: Der Kalkstein ist flüssig, wie das Wasser, sondern er ist fest. Wenn man mit den Fingern auf den Kalkstein drückt, so kann man ihm da- durch auch nicht, wie z. B. dem weichen Wachs, eine andere Gestalt geben; und darum sagt man: Der Kalkstein ist hart. Mit dem Hammer kann man ihn leicht zerschlagen; er ist spröde. Es giebt Kalksteine, welche schöne, glatte, mit geraden Kanten begrenzte Flächen haben*); sie sind kry stallisirte Kalksteine. Die meisten Kalksteine haben aber keine ebenen Flächen mit geraden Kanten und find daher nicht krystallisirte. Wenn man den Kalkstein auf die Hand nimmt, so fühlt man, daß er auf diese drückt; und darum sagt man: Der Kalk- stein ist schwer, oder er hat Schwere. Ein Kalkstein ist schwerer als ein gleich großes Stück Eis, oder eine gleich große Masse Wasser. Der Kalkstein wird in einem großen Feuerofen gebrannt. Durch das Feuer wird er aber nicht flüssig, wie das Blei, denn er ist un- schmelzbar. Er verändert sich bloß im Feuer, und wenn man ihn nun mit Wasier befeuchtet, so siedet und zischt er, und fällt endlich zu einem trockenen weißen Kalkmehl auseinander. Gießt man mehr Wasser hinzu, so entsteht eine weiße Flüssigkeit oder ein Kalkbrei, gelöschter Kalk genannt. Der gelöschte Kalk wird gewöhnlich in eine Grube gethan, welche darum Kalkgrube heißt. Der Maurer macht nun aus dem gelöschten Kalk, aus Sand und Wasier einen Brei, welcher Mörtel heißt. Wozu wird der Mörtel gebraucht? — Legt man ein Stückchen von einem gebrannten Kalksteine in ein Glas Wasier, so löst es sich in dem Wasser auf; das thut ein Stück von einem ungebrannten Kalkstein nicht. Man sagt daher: Der gebrannte Kalk- stein ist auflösbar, der ungebrannte ist nicht auflösbar. Die Farbe des Kalksteines ist gewöhnlich weiß, grau oder gelb. Es giebt aber auch feine Kalksteine, die man schön glatt machen oder glätten kann, und diese nennt man Marmor. In manchen Kirchen ist der Taufstein aus solchem Marmorstein verfertigt. Der Kalkstein wächst nicht, wie die Pflanzen; er blüht nicht und trägt keine Früchte, wie diese; er fühlt weder Freude noch Schmerz, wie die Thiere: er hat kein Leben, wie die Thiere und Pflanzen. Man sagt daher: Der Kalkstein ist ein lebloser Erdstoff oder ein Mineral. *) Flächen, Kanten, Ecken müssen vorher von den Schülern an einem Würfel, einem Dreieck — an einem Lineal, der Tafel, an Bucheckern u. s. w. angeschaut und erkannt sein.

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 180

1877 - Essen : Bädeker
I — 180 — Griffel oder andere harte Körper in das Ohr stecken. — Die Ohren muß man fleißig waschen, damit sie immer hübsch rein aussehen. 6. Vergleichung des Mundes mit den Ohren. Der Mund und die Ohren befinden sich am Kopfe. Der Mund ist ein Theil des Angesichtes, die Ohren sind ein Theil der Seiten des Kopfes. Der Mensch hat nur einen Mund, aber zwei Ohren. Mit dem Munde können wir viele Thätigkeiten verrichten, mit den Ohren aber nur wenige. Die Ohren sind das Werkzeug des Gehör- sinnes oder des Gehörs; in dem Munde hingegen befinden sich die Sprechwerkzeuge und das Werkzeug des Geschmacks. Wir können durch den Geschmack viele Dinge wahrnehmen, welche wir durch das Gehör nicht wahrnehmen können; dagegen können wir aber auch durch das Gehör manche Dinge wahrnehmen, die wir durch den Geschmack nicht wahrnehmen können. Nennt Dinge, welche ihr durch den Geschmack wahrnehmen könnt! — Nennt Dinge, welche ihr durch das Gehör wahrnehmen könnt l — Wer kennt ein Ding, welches man schmecken und hören kann. — Nennt Jetzt schmeck- bare und dann hörbare Eige nschaften! — Jetzt nennt hörbare Thätig~ k eiten! Wie viel Sinne kennt ihr jetzt? Wie heissen sie? Wie heisst das Werkzeug des Gesichts? — des Geruchs? — des Ge- schmacks? — des Gehörs? 7. Die Hände. Die Hände aufheben, hangen lassen, öffnen, schließen, falten, zusammen- schlagen; einem die Hand reichen; in die Hände klatschen; jemanden an der Hand halten; etwas in die Hand nehmen; etwa- m der Hand halten; mit den Händen arbeiten; nach etwas greifen; mit den Händen etwas an- fassen, aufheben, festhalten, drücken, sangen, auffangen, streicheln, fühlen; mrt den Händen spielen, werfen, winken, schlagen, sich wehren oder ver- theidigen; die Hände in den Schooß legen; sich die Hände reiben. Das Händeausheben, die Handaushebung; das Hängenlassen der Hände u. s. w. Ich hebe in der Schule die Hand aus, wenn ich antworten kann. Du hebst die Hand höher auf, als ich. Er (sie, es) hebt die Hand auf, damit der Lehrer ihn (sie, es) fragen möge. Wir lassen die Hände hangen, wenn wir mit andern Leuten sprechen. Ihr (die Knaben) lass't die Hände hangen, weil es unanständig ist, sie in die Tasche oder in die Hose zu stecken. U. f. w. Ich habe zwei Hände. Die Hände sind einwärts biegsam; offen sind sie flach, geschlossen oder geballt sind sie rundlich- eckig. Die geballten Hände nennt man auch Fäuste. Jede Hand besteht aus der Handwurzel, der Mittelhand und den fünf Fin- gern. Zeige und benenne die Finger! — Der Daumen hat zwei Glieder: das vordere und das hintere Glied; jeder der übrigen Finger hat drei Glieder: das vordere, das mittlere und das hintere Glied. Zwischen den Gliedern der Finger befinden sich die Fingergelenke. Der Daumen hat zwei Gelenke, jeder der übrigen

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 189

1877 - Essen : Bädeker
189 belügen. Wir können, wenn wir es nur wollen, den Eltern gehorsam sein — wir können ihnen aber auch, wenn wir wollen, ungehorsam sein. Wir können also entweder das Schöne wollen und thun — oder wir können das Häßliche wollen und thun. Wir können ferner entweder das Wahre wollen und thun — oder wir können das Falsche wollen und thun. Wir können endlich entweder das Gute wollen und thun — oder wir können das Böse wollen und thun. Wir können wählen zwischen dem Schönen und Häßlichen — zwischen dem Wahren und Falschen — zwischen dem Guten und Bösen. Wir sagen deßwegen: Unsere Seele hat freien Willen. 10. Wir haben aber auch eine Stimme in uns, welche uns sagt: Das ist wahr, recht und gut, das sollst du thun; das aber ist falsch, unrecht und böse und das sollst du nicht thun. Diese Stimme in uns heißt das Gewissen. Wer der Stimme des Ge- wissens folgt, der thut oder übt das Gute, die Tugend; wer aber der Stimme des Gewissens nicht folgt, der thut das Böse, die Sünde. Die Tugend macht den Menschen glücklich — die Sünde unglücklich. Mancher Mensch läßt sich von andern Menschen zum Bösen, zur Sünde verführen; auch dieser hört dann nicht auf die Stimme des Gewissens und ist darum auch selbst schuld, wenn er b ö s e und unglücklich wird. — Es giebt Menschen, welche ohne ihre Schuld das Wahre nicht vom Falschen, das Rechte nicht vom Unrechten und das Gute nicht vom Bösen unterscheiden können — die wohl gar oft das Falsche für das Wahre, das Unrechte für das Rechte und das Böse für das Gute ansehen und thun. Das sind unglückliche Menschen; sie heißen Irre. Diese sind krank an ihrer Seele. Man bringt sie deßwegen in besondere Häuser oder Anstalten, wo sie verpflegt und, wenn es möglich ist, von ihren Seelenkrankheiten geheilt werden sollen. Solche Anstalten heißen Irrenanstalten. Der Leib des Menschen stirbt, er ist sterblich, vergänglich. Die Seele des Menschen aber stirbt nach dem Tode des Leibes nicht — sie ist unsterblich, unvergänglich und lebt nach dem Tode fort. Iv. Der Mensch und seine Bestimmung — Gott. Rückblick und Aufblick. 1. Der Mensch ist ein Bewohner der Erde. Außer dem Menschen befinden sich auf der Erde noch sehr viele Dinge. Diese sind entweder Kunst- oder Naturprodukte. Die Naturprodukte auf der Erde haben wir als Thiere, Pflanzen und Mineralien kennen gelernt. Gott hat sie alle erschaffen; sie sind seine Geschöpfe. Die Thiere können sich von einem Orte zum andern bewegen — sie nehmen Nahrung zu sich und empfinden Freude und Schmerz; sie sind lebende Geschöpfe. Die Pflanzen sind auch lebende Ge- schöpfe — sie nehmen auch Nahrung zu sich; aber sie empfinden weder

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 1

1877 - Essen : Bädeker
Erster Abschnitt. Die Schule. I. Namen der Dinge in und an der Schule. Der Stuhl, die Stühle; das Pult, die Pulte; das Dintenfaß, die Dintenfässer; die Dinte; die Wandtafel, die Wandtafeln; die Kreide; der Schwamm, die Schwämme; der Schrank, die Schränke; der Ofen, die Öfen; das Kohlenbecken, die Kohlenbecken; das Stochereisen, die Stochereisen; die Kohlenschaufel, die Kohlenschaufeln; das Buch, die Bücher; die Schiefertafel, die Schiefertafeln; der Griffel, die Griffel; das Lineal, die Lineale; das Schreibheft, die Schreibhefte; die Blei- feder oder der Bleistift, die Bleifedern oder die Bleistifte, die Feder, die Federn; der Federköcher oder die Federbüchse, die Federköcher oder die Federbüchsen; das Federmeffer, die Federmesser; der Lehrer, die Lehrer; das Schulkind, die Schulkinder; der Fußboden, die Fußböden; die Decke, die Decken; die Wand, die Wände; die Thür, die Thüren; das Fenster, die Fenster. U. Beschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Das Leseb uch. Der Einband, die Einbände; der Rücken, die Rücken; die Ecke, die Ecken; der Schnitt, die Schnitte; das Blatt, die Blätter; der Satz, die Sätze; das Wort, die Wörter: die Silbe, die Silben; der Buchstabe, die Buchstaben; der Druckbuchstabe, die Druckbuchstaben. Das Lesebuch hat einen Einband und Blätter. Der Einband liegt über den Blättern. Die Blätter liegen in dem Einbande. Auf den Blättern stehen viele Sähe. Die Sätze bestehen aus Wörtern. Die Wörter bestehen aus Silben. Es giebt einsilbige Wörter. giebt auch mehrsilbige Wörter. Nennt einsilbige Wörter! — Nun zweisilbige! — Jetzt dreisilbige! — Wer kann ein vier- silbige s Wort nennen? — Die Silben bestehen aus Buchstaben. Die Buchstaben im Buche sind gedruckt. Sie sind Druckbuchstaben. Die Sätze, Wörter, Silben und Buchstaben im Buche kenn ich sehen. Sie sind sichtbar. Die sichtbaren Sätze kann ich lesen. Beim Lesen spreche ich die sichtbaren Sätze aus. Die gesprochenen Sätze kann ich hören. Die hörbaren Sätze bestehen aus hörbaren Wörtern. Die hörbaren Wörter bestehen aus hörbaren Silben. Die hörbaren Silben bestehen aus hörbaren Lauten. Wie viel Silben hat das Wort Ofen? — Aus wie viel Lauten besteht die erste Silbe? Aus wie viel die zweite? — Die Laute sind hörbar, aber uicht sichtbar. Haesterb' Lesebuch für Mittel!.'. kathol. Dolkssch. 1
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