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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 71

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 71 - zu Augsburg gemacht; mißmuthig und körperlich leidend verließ er diese Stadt und begab sich nach Tirol, wo er noch die Kränkung erlebte, daß die Bewohner von Jnsbrnck, denen er Geld schuldete sich weigerten, seine Dienerschaft aufzunehmen. Auf seiner Weiterreise nach Wien starb er den 12. Januar 1519 zu Wels in Ober-Oestreich. §. 17. Christoph Columbus. Entdeckung Amerikas (1492). Seeweg nach Indien. Wie das ganze fünfzehnte Jahrhundert reich ist an Bewegungen auf allen Gebieten des menschlichen Lebens, die zu neuen Forschungen und Erfindungen Veranlassung gaben, so suchten die Menschen auch ihren bisherigen Gesichtskreis und ihre Kenntnisse von der Oberfläche der Erde zu erweitern. Den Anfang dazu machten schon im Beginne des Jahrhunderts die Portugiesen, deren Augenmerk zunächst auf die Erforschung der ihnen benachbarten Küsten Afrikas gerichtet war. Ueber die Gestalt dieses Erdtheils hatte man sehr irrige Vorstellungen; man hatte keine Ahnung davon, daß sich die Westküste desselben nach Süden hin abschräge und das Ganze mithin ein Dreieck bilde, dessen Südspitze umfahren werden könne. Zwar hatte sich die alte Sage erhalten, die uns der griechische Geschichtsschreiber Herodot überliefert hat, daß die Phönizier auf Befehl des ägyptischen Königs Necho vom rothen Meere aus Afrika umschifft hätten und durch die Straße von Gibraltar wieder heimgekehrt seien; aber man hielt dies für eine Fabel. Auf der Westküste Afrikas war man nur bis zu dem wenige Tagereisen entfernten Cap Non (d. H. nicht weiter) gekommen, das den kanarischen Inseln gegenüber liegt. Da faßte der portugiesische Prinz Heinrich mit dem Beinamen „der Seefahrer" den Plan, Schiffe auszurüsten, um diese Westküste genau zu erforschen. So eutdeckte man 1418 die Insel Porto Santo und im folgenden Jahre Madeira (d.h. Holz), die man ganz mit Wald bewachsen fand; man zündete denselben an und pflanzte später in dem mit Asche gedüngtem Boden Zuckerrohr aus Sicilien und Reben aus Cyperu, die dort herrlich gediehen und den feurigen Wein lieferten, der den Namen nach der Insel erhielt. Allmählig drang man weiter vor und entdeckte das

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 77

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 77 — aus den neuentdeckten Ländern zog, keineswegs den hochgespannten Erwartungen, die man gehegt hatte, entsprach. Auf seiner dritten Reise von 1498—1500 fuhr er noch weiter südlich und entdeckte die Insel Trinidad, die am Ausflusse des Orinoco liegt, ans dessen gewaltiger Wassermasse, die derselbe ins Meer führt, er den Schluß zog, daß er sich hier vor einem Festlande, und zwar nach seinem Vornrtheil, dem von Indien befinde. Da er an der Gicht erkrankte, so sah er sich genöthigt, nach Haiti zurückzukehren; hier befand sich sein Bruder Bartholomäus in einer schlimmen Lage. Viele Spanier hatten sich gegen ihn, den Columbus zum Statthalter eingesetzt, empört, und Columbus sah sich genöthigt, um den Aufruhr zu beschwichtigen, die Forderungen der Aufständischen zum Theil zuzugestehen. Doch die Meuterei dauerte fort und die Unzufriedenheit wuchs; neue Anklagen gegen Columbus gingen nach Spanien und fanden bei dem mißtrauischen Ferdinand nur zu williges Gehör. Er entsandte einen gewissen Bovadilla mit dem Aufträge, die Sache zu untersuchen, und falls er den Colnmbus schuldig finde, ihn abzusetzen und selbst seine Stelle einzunehmen. Bovadilla begann damit, den Columbus nebst seinem Bruder ohne Untersuchung in Ketten zu legen und nach Spanien abführen zu lassen. Als Columbus das Schiff betrat, nabte sich ihm der Capitän ehrfurchtsvoll und wollte ihm die Ketten abnehmen lassen; er aber weigerte sich dessen und forderte, in diesen Ketten nach Spanien gebracht zu werden. Dorthin war schon die Kunde von der unwürdigen Behandlung des großen Mannes gedrungen und als das Schiff in Cadix anlief, war bereits der Befehl vom Hofe aus ergangen, die Gefangenen in Freiheit zu setzen. Stumm und weinend warf sich Columbus vor den Thron nieder und konnte lange kein Wort hervorbringen; dann aber vertheidigte er sich so siegreich, daß Ferdinand sein Unrecht einsah und ihm sein genommenes Gut sogleich zurückgeben ließ. Zum Statthalter aber wurde an seine Stelle ein gewisser Ovando nach Haiti geschickt, da man vorgab, bei der dort herrschenden Gähruug und Aufregung gegen ihn sei es für seine persönliche Sicherheit besser, nicht dorthin zurückzukehren. Dem großen Manne war es nicht lange möglich, in Untätigkeit zu bleiben; trotz seiner vorgerückten Jahre und seiner wankenden Gesundheit unternahm er nochmals eine Reise und diesmal, um eine

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 78

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 78 — Durchfahrt nach Ostindien in dem neu entdeckten Lande zu suchen; denn zu der Ueberzeugung war er jetzt gelangt, daß die entdeckten Striche nicht zum Festlande Ostindiens gehörten. Mit des Königs Genehmigung segelte er 1502 aus dem Hafen von Cadix und fuhr südwärts an der Küste von Panama hin immer in der Hoffnung, hier eine Durchfahrt zu finden; er hatte mit schrecklichem Sturme zu kämpfen, zwei der mitgenommenen Schiffe sanken unter, mit den übrigen zwei gelangte er kaum nach Jamaika, wo sie auseinanderfielen. Hier saß er nun mit seiner Mannschaft unter Wilden und hätte hier wohl sein Leben beschließen müssen, wenn nicht zwei mnthige Männer es gewagt hätten, ans sogenannten Canoes, ausgehöhlten Baumstämmen, durch das Meer nach Haiti zu fahren, um Schiffe zu holen. Der Statthalter daselbst, der oben genannte Ovando, hielt sie ein Jahr lang hier, während Columbus auf Jamaika durch Krankheit an's Bett gefesselt dalag, und sogar in Gefahr kam, Hungers sterben zu müssen, da die Insulaner, gereizt durch das Benehmen seiner Leute, ihm keine Lebensmittel mehr liefern wollten. Nur seine Klugheit und Wissenschaft rettete ihn. (Sr hatte eine Mondfinsterniß berechnet und verkündigte den Indianern, die Götter zürnten ihnen wegen ihres Benehmens gegen ihn, und dieser Zorn würde sich am Abend zeigen durch Verfinsterung des Mondes. Als dies nun wirklich eintrat, baten sie ihn um Ver- zeihung und lieferten ihm fortan willig alle seine Bedürfnisse. Endlich erschienen zwei Schiffe, und Columbus wurde erlöst. Er kehrte nach Spanien zurück, 1504, wo bald darauf seine Gönnerin Jsabella starb. Mit ihrem Tode schwand jede Hoffnung auf Erfüllung des geschlossenen Vertrages. Er mußte es sogar erleben, daß man den Werth seiner Entdeckung herabsetzte; so von Krankheit und Kummer gebeugt, starb er 1506, neunundfünfzig Jahre alt, zu Valladolid. Seine Leiche wurde später nach San Domingo gebracht und dort beigesetzt; als aber 1796 die Spanier diese Insel an die Franzosen abtraten, führten sie die Ueberreste nach Havana auf Cuba hinüber; feint Ketten hatte er befohlen ihm mit in’s Grab zu geben.*) Der Sinn für Entdeckungen war unter den Spaniern nun einmal erwacht; eine Menge Abenteurer zogen aus, um in dem ■ *2 ®“ F“ entdeckte Welttheil erhielt seinen Namen von einem getoiffen Italiener Amengo Sespucct, der bte erste Beschreibung desselben herausgab.

4. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 75

1876 - Leipzig : Bädeker
Wilhelm I. Der deutsch-französische Krieg. §. 16. <0 19. Jan.) fein Einhalt geschehen. Daher erschien Jules Favre, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, im deutschen Hauptquartier zu Versailles, und schloß mit dem deutschen Bundeskanzler, Graf Bismarck, einen Waffenstillstand (auf drei Wochen) ab (28. Jan.), demzufolge den deutschen Truppen die sämmtlichen?yorts um ^aris^eingeräumt, die Linientruppen, Marinesoldaten und Mobilgarden in Paris aber entwaffnet wurden. Ganz ohne Erfolg war der Versuch, mit einem Theile der französischen Flotte (7 Panzerschiffen) die deutsche Küste an der Nord- und Ostsee zu bedrohen und in Verbindung mit Dänemark Preußen zu nöthigen, eine bedeutende Armee im Norden aufzustellen, um die Landung eines französischen Heeres abzuwehren. Die Thätigkeit der Flotte beschränkte sich auf die Blocade der deutschen Handelshäfen und die Wegnahme vereinzelter deutscher Handelsschiffe. Bei Ablauf des (inzwischen verlängerten) Waffenstillstandes wurden zwischen dem von einer (nach dem Wahlgesetze von 1s4s berufenen) Nationalversammlung in Bordeaux zum „Chef der Executiv-Gewalt der französischen Republik" ernannten ehemaligen Minister Thiers und dem Grafen Bismarck die Friedenspräliminarien dahin verabredet, daß Frankreich Elsaß ohne Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz (263 Dm. mit V/2 Mill. Einwohner) an das erneuerte deutsche Reich (s. unten) abtreten und 5 Milliarden Francs Kriegskosten in 3 Jahren zahlen sollte. Die Nationalversammlung in Bordeaux genehmigte mit überwiegender Stimmenmehrheit diese Bestimmungen (1. März), die auch die Grundlagen des zu Frankfurt am Main (10. Mai) abgeschlossenen Definitivfriedens bildeten. Nur ein kleiner Theil des deutschen Heeres (etwa 30,000 M.) war, zur Beschleunigung der Ratification der Friedenspräliminarien durch die National-Versammlung, am 1. März in den westlichen Theil von Paris eingerückt, hatte dasselbe aber schon am 3. März, nach erfolgter Ratification, wieder verlassen. c. Die Erneuerung des deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwürde. Der kriegerischen Einigung von Nord- und Süddeutschland folgte noch während des glorreichen Feldzuges die politische Einigung, so daß Napoleon durch diesen frevelhaften Krieg gerade das zur Reife brachte, was er hatte verhindern wollen. Gemäß besonderer Verträge mit den vier süddeutschen Staaten (von denen sich Baiern wichtige Particularrechte vorbehielt) ward der Norddeutsche Bund zu

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 383

1906 - Langensalza : Gressler
stand. Auf dem Begräbnisplatze hielt einer der gestorbenen Freiheit eine Leichenrede und beklagte ihren frühen, durch England herbeigeführten Tod. Nach beendigter Rede hieß es, man verspüre bei der Totgeglaubten noch einiges Leben. Sogleich hieß es, die Freiheit lebe noch. und der Sarg erhielt die Aufschrift: „Tie wiederaufgelebte Freiheit!" Die Glocken wurden nun schneller und fröhlich geläutet und ein allgemeines Freudengeschrei angestimmt. Hier und da wurden sogar die Verkäufer des Stempelpapiers mißhandelt, und lieber brachten die Amerikaner gar keine gerichtliche Klage an, lieber machten sie die Handelsgeschäfte mündlich ab, ehe sie sich des Stempelpapiers bedienten. Der Handel mit England litt dabei besonders, und die Gärung wurde dabei immer bedenklicher. Unter diesen Umstanden hielten es die englischen Minister doch für das Klügste, die Verordnung wegen des Stempelpapiers wieder auszuheben (1766), setzten aber gleich hinzu, sie gäben dabei ihr Recht, die Amerikaner zu besteuern, nicht aus. Im folgenden Jahre erschien auch schon eine neue Akte, nach welcher für das Einbringen von Tee, Glas, Papier und Bleiweiß aus England von den Amerikanern eine Abgabe bezahlt werden sollte. Diesmal waren die englischen Minister fest entschlossen, nicht nach. zugeben; aber ebenso fest beschlossen auch die Amerikaner, sich nicht zu sügen. In Boston traten die Kaufleute zusammen und faßten den Beschluß, außer einigen unentbehrlichen Waren nichts aus England einzuführen, und namentlich sich ohne die vier besteuerten Artikel zu behelfen, bis der Zoll aufgehoben sein würde. Diesem Be>chlusse traten auch die andern Städte bei, und mit großer Selbst-Überwindung blieben sie bei ihrem Vorsatze; ebenso aber auch die Engländer, und als die Zollbeamten einst ein mit Wein beladenes schiff wegen unrichtiger Angabe einem Kausmanne in Boston wegnahmen, entstand ein gewaltiger Auftauf, die Zollbeamten wurden mißhandelt und entgingen mit Mühe der Ermordung. Statt durch Milde die aufgebrachten Gemüter zu beruhigen, vermehrten die Minister die Unzufriedenheit, indem sie einige Regimenter und mehrere bewaffnete schiffe nach Nordamerika sandten, um die Zollbeamten in Ausübung ihres Amtes zu beschützen, und endlich gar

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 381

1906 - Langensalza : Gressler
381 Kolonien vielen Vorteil hatte, so erteilten die Könige jenes Landes den Provinzen von Neu-England große Freiheiten. Namentlich erhielten sie das wichtige Recht, sich selbst Abgaben auslegen zu können und nach ihren eigenen Gesetzen zu leben, und es wurde ihnen versprochen, mit den Engländern völlig gleiche Rechte zu behalten, als wenn sie in England geblieben wären. Ansangs hatten sich die verschiedenen Glaubensgemeinschastcn auch in Neu-England versolgt; endlich aber sahen sie ein, daß das ihrem eigenen Vorteil zuwider war, und ein schöner Geist der Duldung trat an die Stelle der Unduldsamkeit. Es ließen sich daher nun Menschen von allen Religionsparteien dort nieder, meist tätige Kaufleute, geschickte Handwerker und fleißige Ackerbauer, und kein Jahr verging, wo nicht mehrere Schisse mit Kolonisten angekommen wären. Eine der merkwürdigsten dieser Niederlassungen ist die von dem edeln Quäker William Penn in das nach ihm genannte Pennsylvanien hinübergeführte Kolonie. Auch aus Süddeutschlaud wanderten 1709 ganze Gemeinden mit ihren Pfarrern nach der neuen Welt, um dort ihr Glück zu versuchen, und Jahr für Jahr pflegten 20—24 Schiffe mit Teutschen nach Amerika zu gehen. In 150 Jahren stieg die Einwohnerzahl bis auf 3 Millionen, die eine Küstenstrecke von 300 Meilen einnahmen und bis 60 Meilen tief in das Innere des Landes eingedrungen waren. Je blühender diese englischen Kolonien wurden, desto neidischer wurden die Franzosen daraus, die sich jenseits des Lorenzflusses in Kanada angesiedelt hatten. Sie errichteten nicht nur Festungen aus dem Gebiete von Neu-England. sondern wollten auch nicht dulden, daß sich englische Kolonisten am Flusse Ohio (sprich Oheio) ansiedelten, obgleich diese Gegend bisher niemand gehört hatte. Tie Kolonisten gebrauchten Gewalt und schickten den nachher so berühmt gewordenen, damals 21 jährigen Obersten Washington (sprich noschingt'n) mit einigen Hundert Mann ab, eine von den Franzosen am Ohio errichtete Festung zu zerstören. Washington wurde zwar geschlagen und gefangen und seine ganze Mannschaft aufgerieben: aber die Unternehmung gab Veranlassung zu einem siebenjährigen Seekriege zwischen Frankreich und England (1755—62) und in

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 385

1906 - Langensalza : Gressler
385 sich, um nicht leicht ersannt zu werden, als Indianer verkleidet hatten, die noch im Hafen liegenden Teeschiffe, schlugen die Kisten aus und schütteten 18 000 Psund Tee während einiger Stunden unter dem Beifallsgeschrei des Volkes in das Meer. In England nahm man diese eigenmächtige Handlung sehr übel aus, und es Wurden alsbald Schisse geschickt, zur Strafe den Hafen von Boston ganz zu sperren. Aber die Amerikaner standen alle für einen Mann. Sie bildeten aus den Abgeordneten der einzelnen Provinzen eine Versammlung oder einen Kongreß, der in Philadelphia zusammentrat und die Angelegenheiten des ganzen Bundes leitete. Hier wurde beschlossen, vom 1. Dezember 1 774 an gar keine Waren mehr weder aus England noch von den englisch-ostindischen Inseln zu kaufen, und vom 10. September 1775 an nichts von Amerika mehr an die Engländer zu verkaufen. So war also eine völlige Handelstrennung zwischen beiden Ländern ausgesprochen, und die Widersetzlichkeit wurde immer größer. England schickte Soldaten nach Amerika, und die Amerikaner rüsteten sich. Am 18. April 1775 wurde das erste Blut vergossen und dadurch ein Krieg bz-goimcn, der unter verschiedenen Abwechselungen fast acht Jahre währte. Obgleich es den Amerikanern ganz an Kriegsübung und an Kriegsvorräten fehlte, so wußten sie doch diese Mängel durch große Anstrengung zu ersetzen; benn der Gebanke, für ihre Unal -hängigfeit zu kämpfen, ließ ihren Mut nicht finken. Zwei Männer aber verbanden sie vornehmlich den enblichen Sieg über ihre Unter« brüefer; dem schon erwähnten Georg Washington und Benjamin Franklin (sprich Fränklin). Ersterer leitete als Oberfeldherr den ganzen Krieg; letzterer belebte durch Bolksfchriften den Patriotismus seiner Landsleute und war ihnen in verschiedenen Ämtern, besonders als Gesandter in Frankreich, sehr nützlich. Dieser Mann zeigte recht durch sein Beispiel, wie weit es der Mensch durch vernünftig angelegten Fleiß, durch Sparsamkeit und Rechtschaffenheit bringen kann; denn von einem armen Buchdrucker brachte er' es durch diese beiden Eigenschaften und durch Verstand bis zum angesehensten und vielleicht auch reichsten Manne im nordamerikanischen Freistaate. Sdieifitttoerfe. Bd. Ix. Nösselt. Wellfleschichte hj. 25

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 396

1906 - Langensalza : Gressler
396 ihrem Manne verübte Tat durch Gleiches vergolten werden, und sie hat nachmals, im Besitze der größten irdisch en Herrlichkeit, oft mit wehmütiger Sehnsucht an ihre Kinderjahre zurückgedacht, wo sie in Stettin weit glücklicher lebte. Zweimal hat Katharina mit den Türken blutige Kriege geführt. Im ersten Kriege reizte sie die unter dem türkischen Joche seufzenden Griechen durch lockende Versprechungen zur Empörung gegen ihre Zwinger. Aber so glücklich auch die Russeu fast überall gegen die Türken waren, so wenig wurden die Griechen unterstützt, und sie wurden endlich von den Türken ganz in die Enge getrieben. Jetzt metzelten die Türken schonungslos unter den armen Menschen, die vergebens die Russen um Hilfe anflehten. „Nehmt uns nur wenigstens mit euch!" baten sie das russische Hilfsheer, als es aus Navarino in Morea abzog, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Aber der russische Befehlshaber, Alexei Orlow, ließ die Tore vor ihnen schließen und segelte dann ab. Nun ging das Gemetzel erst recht an; in Tripo-litza wurden allein 3000 niedergemacht, und wenig fehlte, daß nicht der Befehl gegeben wurde, alle Griechen im ganzen türkischen Reiche ums Leben zu bringen. Von den Siegen der Russen in der Moldau soll hier nicht erzählt werden, Wohl aber von dem großen Seesiege bei Chios (1770). Die russischen Admirale Elphinstone und Spiritow trafen bei bei der Insel Chios im Archipel auf den Kapudan-Pascha, den Befehlshaber der türkischen Flotte. Dieser wagte keine Schlacht und rettete sich mit seinen Schiffen in die gegenüberliegende Bai von Tschesme an der kleinasiatischen Küste. Sogleich legte sich Elphinstone davor und ließ durch einen englischen Seeoffizier während der Nacht die türkische Flotte vermittelst eines Branders anzünden. Sie brannte fünf Stunden lang — ein furchtbar-schöner Anblick! Weithin waren See und Land erleuchtet, und das Krachen der einzeln auffliegenden Schiffe hörte man bis nach Athen. — Der Krieg wurde beendigt durch den Frieden von Kutfchuck Kai narb fchi, bei Silistria an der Donau (1774). £en zweiten Krieg unternahm Katharina in der Hoffnung, die Türken aus Europa zu verjagen. Daran dachte sie in allem Ernste

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 120

1906 - Langensalza : Gressler
alten Milche zudeckten. So endete Maria Stuart im 45. Jahre ihres Lebens. Als Elisabeth die Nachricht von der Hinrichtung Marias erhielt, schien sie vor Bestürzung nicht sprechen zu können. Lange stand sie wie versteinert da und brach, als ihr Kummer Luft besam, in Weinen und Wehklagen aus. Denn wenn auch durch Marias Tod ihr Herz von einer großen Last befreit wurde, so mußte sie sich doch sagen, daß sie vor ganz Europa als die Urheberin der Tat erscheinen würde, und man darf daher wohl glauben, daß ihre Bestürzung und ihr Zorn nicht erheuchelt war. An Marias Sohn Jafob schrieb sie, sie wünsche, daß er den unaussprechlichen Grain kennen möchte, den sie wegen dieses traurigen Ereignisses fühle, weil es ganz ohne ihr Wissen und Willen sich zugetragen hätte. Davison wurde ins Gefängnis geworfen und zu einer Strafe von 10 000 Pfund verurteilt, wodurch er um fein ganzes Vermögen kam. Dennoch war Jakob außer sich vor Kummer und Zorn und wollte durchaus mit den Waffen den Tod seiner Mutter rächen. Nur mit Mühe gelang es Elisabeth, ihn nach und nach zu besänftigen. Ib. Elisabeths Krieg mit Philipp Ii. von Spanien. Graf Essex. Die Nachricht von dem Tode Marias erregte natürlich in allen katholischen Ländern Trauer und Bestürzung. Der Papst, der schon früher die Untertanen Elisabeths von ihrem Treueide entbunden hatte, erklärte sie jetzt für vogelfrei und übertrug Philipp Ii. von Spanien die Bestrafung der „ketzerischen" Königin. Dieser rüstete sofort eine Flotte aus, wie man früher noch nie eine gesehen hatte, ließ Schiffe von ungeheurer Größe bauen und nannte die Flotte die unüberwindliche Armada. Bei diesen Rüstungen war es gewiß Elisabeth nicht wohl zumute. Schiffe hatte sie fast gar nicht; sie mußte den Kaufleuten daher erst viele abmieten. Ob die Engländer zur See gegen die Spanier bestehen würden, war auch noch eine Frage, und erst zu Lande gab es damals keine besseren Soldaten als die spanischen. Aber in solchen

10. Die alte Geschichte - S. 211

1899 - Langensalza : Gressler
211 hatte er ein Mittel gefunden. Er ließ eiserne Haken machen, befestigte sie an lange Stangen, und als nun die karthagische Flotte an der Nordostküste Siciliens angesegelt kam, ließ er seine Haken auswerfen und die feinblichen Schisse bamit heranziehen. Schnell warfen nun die Römer schon bereit gehaltene Bretter von Borb zu Borb und stürmten aus ihnen gegen die feinbliche Mannschaft an. Auf einen solchen Kampf, Manu gegen Mann, hatten die feekunbigen Karthager nicht gerechnet; die Römer fochten nun wie auf dem festen Laube und hatten balb die ganze feinbliche Flotte erobert. Dies geschah bei Mylä an der nordöstlichen Küste bort Sicilien (260). Als Duilins nach Rom zurückkehrte, empfing ihn das Volk mit ungeheurem Jubel, und man errichtete ihm zu Ehren eine schöne Säule von weißem Marmor, auf der sein glorreicher Sieg verzeichnet würde. Aber das war nur ein Sieg neben rnehrern andern, die nun die Römer bald zur See, bald zu Lande erfochten. Ja endlich machten sie sich aus, segelten nach Afrika und griffen die Karthager in ihrem eigenen Lande an. Diese wären jetzt auch verloren gewesen, hätten ihnen nicht die Spartaner (unter Xantippus) Hilfe geschickt. Das änderte mit einemmale die Sache. In einer blutigen Schlacht erlitt der Konsul Regulus, der schon viele Siege über die Karthager erfochten hatte, eine große Niederlage und wurde sogar gefangen. — Dieser Regulus war ein ebler, ausgezeichneter Mann. Er war jo arm wie vor ihm ^abricins und auch ebenso genügsam. ism Kriege fehlte ev ihm nicht an (Gelegenheit, sich zu bereichern; aber er wollte lieber ehrlich und arm, als unreblich und reich fein. Als er ein Jahr lang das Heer angeführt hatte, sollte er nach dem besetze nach Rom zurückkehren. Aber man war mit ihm so zusrieben, daß er beauftragt würde, den Oberbefehl noch eine Zeitlang fortzuführen. Er schrieb an den Senat, er müsse gleich jetzt nach Rom reisen, benn ein scheint habe ihm sein ganzes Ackergerät gestohlen, mit welchem jein Pächter bisher jeine sieben Morgen Laubes bebaut hätte, und ba müsse er fürchten, daß seine Frau und seine Kinder nichts zu leben hätten. Der Senat befahl darauf, daß fein gelb auf öffentliche Kosten angebaut werde, kaufte ihm auch Acker- 14*
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