Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 9

1872 - Elberfeld : Bädeker
Me warf ihm in erheucheltem Zorn die Schmach vor, daß er sich habe binden lassen und spaltete ihm das Haupt; ebenso machte er es mit dem Bruder, weil er dem König nicht zur Hülse gekommen sei und als die Verräther sich darüber beklagten, daß sie mit dem unechten Golde betrogen seien, sagte er ihnen-höhnisch, sie sollten sich freuen, daß er sie für den Verrath nicht hinrichten lasse. Auf ähnliche Weise machte er es mit den übrigen Verwandten, und als alle aus dem Wege geräumt waren, trat er in einer öffentlichen Versammlung auf und sprach mit verstellter Traurigkeit: Wehe mir, daß ich dastehe, wie ein Fremdling unter Fremdlingen, und keinen theueren Verwandten mehr habe, der nur tut Unglücke beistehen könnte!" Das that er aber bloß, setzt sein Geschichtsschreiber, Gregor von Tours, hinzu, in der hinterlistigen Absicht, daß, wenn noch etwa einer seiner Verwandten am Leben sei, diese sich verriethen und so gleichfalls aus dem Wege geränmt werden konnten. Chlodwig starb schon im fünfundvierzigsten Jahre seines Lebens, im dreißigste» seiner Regierung, 511 zu Paris und hinterließ das Reich seinen vier Söhnen, die es nach seiner Anordnung unter sich theilten, ein Beweis, daß ihm nicht die Absicht beiwohnte, auf die Dauer ein großes, mächtiges und starkes Reich zu gründen, sondern daß blos Ländergier und Eroberungssucht ihn geleitet hatten?) Sein Reich umfaßte Frankreich bis aus Provence und Languedoc (Burgund war ihm wenigstens zinspflichtig); ferner beträchtliche Theile Deutschlands zu beiden Seiten des Rheins und am Main. §. 3. Justiniani oströmischer Kaiser. (527—565.) Nachdem das weströmische Reich durch die Stürme der Völkerwanderung untergegangen war, hielt sich das oströmische noch viele Jahrhunderte hindurch bis zum Jahre 1453, wo es dem Andrange der Türken erlag. Die Geschichte desselben bietet nicht viel Erfreuliches; Thronstreitigkeiten, Parteizwist und religiöse Zänkereien *) freilich ftcfien wir noch später auf die Erscheinung, daß fränkische und auch ander-beut»! »fbn lütt Sänkt, unter ijt. i" »urte. •«» Ei»Ä £."Ä -2- theilen könnte.

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 15

1872 - Elberfeld : Bädeker
-lö- test« alles Umstände sind, die das Land feit Jahrtausenden gegen den Einfall fremder Eroberer sicher gestellt haben. Nur der südwestliche Küstenstrich oder das Land Yemen mit seinem Eitern Hunmel und fruchtbaren Boden, weshalb es von den Alten das glückliche Arabien genannt wurde, bringt kostbare Erzeugnisse hervor, unter denen Aloe, Myrrhen, Weihrauch, Kaffee, Zucker. Reis und Baumwolle zu nennen sind. Mekka und Medina sind die Hauptstädte des Landes. Die Einwohner sind theils Nomaden, Beduinen, d. h. Söhne der Wüste, welche mit ihren Heerden das Land durchziehen und jtn den fruchtbaren Stellen, Oasen genannt, Halt machen, theils Städtebewohner, die Handel und Gewerbe treiben. Die Beduinen sehen sich als die ächten Nachkommen des Jsmael, Sohnes des Abraham und der Hagar, an, sind ein kräftiger Menschenschlag, freiheitsliebend, gastfrei, aber auch raubsüchtig. Die herrschende Religion der Araber war vor Mohammed der Sterndienst oder Sabäismus; doch zählte auch das Juden- und Christenthum Anhänger unter ihnen. Das Nationalheiligthum zu Mekka hieß die Kaaba, d. h. Viereck, und war eigentlich ein schwarzer Stein, den Gott dem Adam aus dem Paradiese auf die Erde mitgab, bei der Sündfluth wieder in den Himmel nahm und später dem Abraham, als er den Tempel zu Mekka baute, durch den Engel Gabriel schenkte. Unter diesem Volke stand Mohammed oder Muhammed, d. h. der Vielgepriesene, aus dem Stamme der Koreischiteu auf, um der Stifter einer neuen Religion zu werden. Frühe verwais't wurde er von seinem Oheim, Fürsten von Mekka und Aufseher der Kaaba, angenommen und erzogen. Im Auftrage desselben bereis te er in Handelsgeschäften Palästina, Syrien und Mesopotamien und wurde später von ihm einer reichen Wittwe, Chadidscha, empfohlen, deren Handelsgeschäfte er mit solchem Erfolg betrieb, daß sie ihn heirathete. Im Besitze eines bedeutenden Vermögens beschloß er nun, die Geschäfte daran zu geben und sich ganz mit religiösen Betrachtungen zu beschäftigen, zu denen er sich schon früher lebhaft hingezogen fühlte. Er zog sich zu diesem Zwecke in die Einsamkeit zurück und brachte einmal einen ganzen Monat in einer Höhle zu. Von den Religionen, die er kannte, fand keine seine vollständige Billigung, namentlich war er gegen das Christenthum eingenommen, das er nur äußerlich kennen gelernt hatte und wegen der beständigen Strei-

3. Die alte Geschichte - S. 220

1899 - Langensalza : Gressler
220 großes Wehegeschrei: aber der Senat benahm sich dabei recht männlich. Er verbot alles Lärmen und Jammern auf den Straßen, schickte gleich einen andern Feldherrn mit einem schnell ausgehobenen Heere den Karthagern entgegen und gab den Gesandten Hannibals, welche Friedensvorschlüge machten, znr Antwort, solange ein Karthager noch in Italien sei, würden sie an keinen Frieden denken. Dieser Mut in der Gefahr hat Rom allein gerettet. Hannibal rückte zwar einmal bis in die Gegend von Rom und setzte dadurch die Furchtsamen in solchen Schrecken, daß sie ihn in Gedanken schon in der Stadt sahen. Aber die Stadt wirklich anzugreifen, wagte er doch nicht. Er konnte es auch nicht; denn sein Heer schmolz von Tag zu Tage mehr, und der Senat von Karthago schickte ihm keine Unterstützung, weil man dort fürchtete, er möchte, wenn er Rom bezwänge, am Ende sich zum Herrscher seiner Vaterstadt machen. Daher wurde nun auch der treffliche Feldherr vou den Römern immer weiter zurückgedrängt, und zuletzt wagte es gar ein unternehmender römischer Konsul, Claudius Marcellus, den man das Schwert Roms nannte, so wie Fabius Cunctator das Schild Roms hieß, nach ©teilten überzusetzen und das mächtige Syrakus anzugreifen. Die Sicilianer hatten sich nämlich gegen die Römer empört, und der Abfall griff immer weiter um sich. Aber hier zeigte es sich recht, wieviel oft ettt einziger Mann vermag. In Syrakus lebte damals Arch inte des, ein Mathematiker, der allein durch die von ihm erfundenen Maschinen Marcellus lange Zeit abwehrte. Daß er Brennspiegel hatte, mit denen er einen Teil der römischen Schiffe im Hafen verbrannt haben soll, ist wohl übertrieben; aber er hatte eine Art eiserner Haken erfunden, die an einem Stricke, der wieder oben an einem Balken befestigt war, auf die feindlichen Schiffe herabgelassen wurden, deren Vorderteil wie mit einer Hand umklammerten, in die Höhe zogen und dann das Schiff mit aller Gewalt fallen ließen, so daß das Hinterteil tief ins Wasser sank. Mit andern Maschinen schleuderte er einen Hagel von Pfeilen und ungeheuren Steinen auf die Schiffe, die unter der Last zertrümmert wurden. Dennoch nahm endlich Marcellus die Stadt durch Überrumpelung ein und befahl dabei ausdrücklich den Soldaten, den

4. Die alte Geschichte - S. 330

1899 - Langensalza : Gressler
330 Jetzt, um das Jahr 374, überschritten sie den Ton, rissen die Alanen, das erste Volk, auf welches sie trafen, mit sich fort und mordeten, wer nicht mit ihnen ging. Daun warfen sie sich auf die Goten, ein mächtiges Volk, welches sich in Ost- und Westgoten teilte. Tie Goten wichen zum Teil dem heftigen Stoße ans und gingen über die Touau (Westgoten), zum Teil schlossen sie sich an die Hunnen an (Ostgoten), die endlich in Ungarn, Polen und Südrußland fürs erste sich niederließen und hier fünfzig Jahre lang Jagd trieben und ihr Vieh weiden ließen. Durch diese Züge aber gerieten fast alle Völker Europas in Bewegung, und es begann nun ein Hin- und Herbrängen, das fast 200 Jahre anhielt. Ein Volk schob das nnbere und würde balb wieder von einem cinbern verdrängt. Daß babei fast alle Kultur, alle Wissenschaft und Kunst verloren ging, versteht sich von selbst, und so riß eine allgemeine Barbarei ein, aus der die Menschen erst sehr allmählich sich wieber herauszuarbeiten vermochten. Die Zeitgenossen können nicht genug das große Elenb beschreiben, das dadurch über die unglücklichen Länder, durch welche die Schwärme zogen, gebracht wurde. „Bald brachen," erzählt einer derselben, „unzählbare Schwärme Quaden, Vandalen, Sarmaten, Alanen, Sachsen, Gepiden, Heruler, Alemannen, Burgunder u. s. tu. von allen Seiten los und zogen über den Rhein her. Ta wurden die Bürger von Mainz, in die vornehmste Kirche fliehend, am Fuße der Altäre niedergehauen: da wurde nach tapferm Widerstande Worms das Opfer ihrer Wut; Speier, Straßburg, Rheims, Arras, Amiens, Tornik, die Städte in den Niederlanden, die Gegend von Lyon, Südfrankreich: alles ist ein unabsehbarer Ruin, und wo kein Schwert gewütet hat, gab Hungersnot langsamen Tod. Als endlich auch Spanien ausgeplündert und verbrannt wurde, nährten sich die Mütter die letzten Augenblicke des verschmachtenden Lebens mit dem Fleische ihrer Kinder; tuilbe Tiere kamen, wenn Schwert, Pest und Hunger einen Augenblick Ruhe gestatteten, ohne Scheu in die wehrlosen Städte und nährten sich von den umherliegenden Leichnamen. Zu dieser Wildheit der Barbaren kam nun noch die Schlechtigkeit der Römer, welche die armen Völker, die das Unglück hatten,

5. Die alte Geschichte - S. 153

1899 - Langensalza : Gressler
153 nicht auf zu pfeifen und zu zischen. Demosthenes stand da wie vernichtet; er hätte in die Erde sinken mögen. Er hüllte fein Gesicht in den Mantel und lief nach Hause. Da warf er sich voll bittern Unmuts in den Sessel. Noch saß er da, als ihn ein Freund, ein berühmter Schauspieler, besuchte. Demosthenes beklagte sich bitter über sein Unglück. ..Das Volk," rief er, „weiß nicht, was es will. Mich verlacht es mit meiner fleißig ausgearbeiteten Rede, während es Schwätzern und ungeschickten Menschen mit Aufmerksamkeit zuhört." — „Höre," erwiderte der Schauspieler, ..ich will dir wohl sagen, worau es liegt. Sei nur einmal so gut, mir irgend eine Stelle zu deklamieren." Demosthenes that es und glaubte seine Sache recht schön gemacht zu haben. Aber wie erstaunte er, als nun jener dieselbe Stelle auch hersagte, aber mit einem Ausdrucke der Stimme und mit einer so lebhaften und treffenden Gestikulation, daß Demosthenes eine ganz andere Stelle zu hören glaubte. Nun merkte er erst, woran es ihm fehle. Er hatte eine schwache Stimme und einen kurzen Atem, konnte das R nicht aussprechen und hatte endlich zum Überfluß noch die Gewohnheit, fast bei jedem Komma mit der einen Schulter zu zucken; kein Wunder also, daß er Sachen erregte. Nun fing er geschwind neue Übungen an. Bald ging er an den Meeresjtraud und suchte hier die tobende Brandung zu überschreien; bald legte er sich kleine Steine auf die Zunge und bemühte sich, trotz dieses Hindernisses deutlich zu sprechen; bald sagte er, einen steilen Berg hinaufsteigend, laut lange Reden her. Nachdem er so eine stärkere Stimme, einen längeren Atem und eine deutlichere Aussprache bekommen hatte, mietete er eine Wohnung unter der Erde, schloß sich ein und schnitt sich, damit er ja nicht Sust bekommen sollte auszugehen, auf der einen Seite des Kopfes die Haare ganz kurz ab. Nun stellte er sich vor den Spiegel, sagte lange Reden her und übte sich in der Bewegung der Arme, und wenn er müde war, setzte er neue Reden auf. Um sich das Zucken abzugewöhnen, hängte er ein bloßes Schwert an der Decke auf und stellte sich darunter, so daß die Spitze seine Schulter berührte und

6. Die alte Geschichte - S. 191

1899 - Langensalza : Gressler
191 uns weiter, o König, wir sind nicht müde, wir achten den Durst nicht, solange uns ein solcher König führt!" Nach langer Verfolgung erfuhren endlich die Macedonier, daß Darius sich in der allertraurigsten Lage befände. Einer seiner Statthalter Namens Beffus hatte sich feiner bemächtigt und führte ihn gefangen mit sich fort; denn er hatte die Absicht, sich zum Könige jener Gegenden auszuwerfen. Alexander war so sehr geeilt, — denn er hatte, um schneller fortzukommen, daß Fußvolk zurückgelassen, — daß er endlich die Hütten erreichte, wo Darius und Bessus die letzte Nacht gerastet hatten. Im Fluge ging es nun weiter. Als Bessus sah, daß er den König nicht vor den Verfolgern retten konnte, versetzte er ihm mehrere tödliche Stiche, ließ ihn blutend auf seinem Wagen liegen und eilte zu Pferde schnell fort. Es war auch für ihn die höchste Zeit; denn schon sah er hinter sich die Staubwirbel der ihn verfolgenden Soldaten aufsteigen. Kaum war er fort, so sprengten einige von Alexanders Reiterei herbei und faudeu Darius in seinem Blute liegen. Der arme Mann, der sonst Herrscher eines ungeheuren Reiches und von tausend Dienern umgeben war, die auf feine Winke lauschten, hatte jetzt nicht einen einzigen bei sich, der ihm das Nötigste reichte. Er empfand einen brennenden Durst und bat um einige Tropfen Wassers. Ein makedonischer Soldat brachte es ihm in seinem Helme und erquickte ihn. „Freund," sagte Darius, „das betrachte ich als mein größtes Leiden, daß ich dir deine Wohlthat nicht vergelten kann. Aber Alexander wird dich belohnen. Ihm reiche ich durch dich meine Hand, und ich hoffe, die Götter werden ihm die Großmut vergelten, die er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern bewiesen hat." Bei diesen Worten legte er sich zurück und starb. Eben kam Alexander herangesprengt; er hotte gehofft, ihn noch lebend zu finden, und war tief ergriffen, als er ihn tot daliegen sah. Er zog seinen eigenen Mantel ans, bedeckte den Leichnam damit und ließ ihn königlich beerdigen. Den feigen Mörder aber verfolgte er, bis derselbe ihm in die Hände fiel; dann ließ er ihn grausam hinrichten.

7. Die alte Geschichte - S. 197

1899 - Langensalza : Gressler
197 entschlossen, riß er einem Säumigen die Leiter aus der Hand und stürmte selbst hinauf. Er schwang sich, alles vor sich niederstoßend, mit noch dreien auf die Zinne der Mauer, als plötzlich hinter ihm die Leiter von der Last der Nachkommenden einbrach. Eine Zeitlang hielt er sich mit der gewohnten wilden Tapferkeit gegen die andringenden Feinde; endlich entschloß er sich kurz und sprang gerade hinunter in die Stadt. Nun begann erst der wütende Kampf. Alexander stellte sich mit dem Rücken an die Mauer und hieb wild um sich herum; aber schon nach kurzer Zeit sank einer seiner Begleiter tot zu Boden. Von allen Seiten drangen nun die Maller auf ihn ein; Pfeil auf Pfeil traf seinen Panzer, und mehrere drangen ihm sogar in das Fleisch ein. Jetzt schien er verloren; er stürzte bewußtlos zu Boden, und einer der Feinde sprang hinzu, ihn zu töten. In dem Augenblicke stellten sich seine beiden noch übrigen Begleiter vor ihn hin und fingen alle Stöße und Hiebe aus, die ihn treffen sollten. Indessen erholte er sich wieder, richtete sich mühsam aus und wollte den Kamps erneuern, als ihn ein Keulenschlag traf, der ihm fast die Besinnung raubte. Glücklicherweise drangen jetzt seine Macedonier in die Stadt ein. Auf neuen Leitern war es ihnen gelungen, die Mauern endlich zu ersteigen, und die Thore wurden nun von ihnen aufgeschlagen. Des Königs Zustand war höchst mißlich. Er warf Ströme von Blut aus, und die Spitze des Pfeils stach so tief in der Brust, daß die Ärzte lange vergeblich daran zogen und er aus einer Ohnmacht in die andere fiel. Endlich überwand seine Jugend und gute Natur auch diese Gefahr und als er zum erstenmale wieder öffentlich im Lager sich sehen ließ, drängten sich alle freudig um ihn und bankten beit Göttern für feine glückliche Erhaltung. Bevor Alexander Jnbien verließ, teilte er fein Heer in zwei Teile. Mit dem einen Teile beschloß er, längs der Küste nach Persien zurückzukehren; beit ctnbern schickte er unter seinem treuen Felbherrn Nearchos zu Schiffe nach Haufe zurück. Tie letzteren kamen nach zwei Monaten glücklich an der Mündung des Euphrat an. Weit schlimmer erging es dem Teile des Heeres, der von Alexander selbst geführt wurde. Alexander wußte nicht, daß hier zwischen

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 42

1876 - Essen : Bädeker
42 Alle Dinge, welche leben und ans der Erde Nahrung zu sich nehmen, siok aber nicht von einem Orte zum andern bewegen können, sind Pflanzen. Alle Pflanzen, welche nur einen holzigen Stamm haben, sind Bäume. Alle Pflanzen, welche mehrere holzige Stämme haben, sind Sträucher. Alle Bäume zusammen bilden eine Klasse von Pflanzen. Alle Sträucher zusammen bilden auch eine Klasse von Pflanzen. Welche von den Dingen in und an dem Garten sind Pflanzen? — Welche nicht? — Welche sind Bäume? — Welche nicht? — Welche sind Sträucher? — Welche nicht? — Welche sind Obstbäume? — Welche nicht? — Welche sind Ob ststr äucher? — Welche nicht? L. Der Negenwurm. Röthlich, rund, walzenförmig, zugespitzt, lang, dünn, dick, weich, feucht, geringelt. Der röthliche und dünne Regenwurm, die röthlichen und dünnen Re- genwürmer u. s. w. Welche von vorstehenden Eigenschaftswörtern lassen sich steigern? — Thue es! — Wenn wir nach einem warmen Regen in den Garten kommen, dann )ei>en wir hier und da röthliche Thiere auf dem Boden umherkriechen Das sind Würmer — und weil sie sich meist nur nach dem Regen sehen lassen, so nennt man sie Regen Würmer. — Der Regenwurm hat zwar einen langgestreckten Leib, ist aber im Übrigen doch etwas kurz weggekommen. So hat er z. B. keine Beine, keine Augen und keine Ohren. Selbst sein Maul ist so beschaffen, daß er we- der Mandeln verspeisen, noch Nüsse knacken kann; was härter ist, als fette Erde und feine Würzelchen, das muß er stehen lassen, und wäre es noch so wohlschmeckend. Indeß weiß er sich in dieser Hinsicht doch zu helfen. Um sich nämlich zuweilen einen feinen Salat zu bereiten, zieht er einige schmale Blätter an den Stielen in sein Loch und läßt sie so weit aus diesem hervorragen, daß es aussieht, als hätte Jemand den Scherz gemacht, Blätter zu pflanzen. Fangen nun diese Blätter in der Erde an zu faulen, so sind sie ihm gerade recht und werden mit Lust verzehrt. Während des Nagens zieht er sie immer tiefer hinein und sorgt auf diese Weise für die Zukunft. Wenn wir den Regenwurm genau betrachten, so finden wir, daß sein Körper aus lauter Ringen besteht (154 bis 160). Im Innern seines Körpers hat der Regenwurm kein Knochengerüst, wie die Säugethiere und Vögel, und da ihm auch Beine und Flügel fehlen, so kann er sich nur dadurch von einem Orte zum andern bewegen, daß er vermittels der Ringe seinen Körper zusammenzieht und wie- der ausdehnt. Man sagt daher: Der Regenwurm kriecht. An dem Ende seines Körpers, wo die Ringe am stärksten sind, befinde- sich der Kopf. Schneidet man einen Regenwurm quer durch, so lebt die vordere Hälfte fort, die hintere dagegen stirbt. Von trockener Witterung ist der Regenwurm eben so wenig ein Freund, als von strenger Kälte; daher trifft man ihn im heißen Sommer 2—3, im Winter sogar bis zu 10 Fuß tief tn der Erde. Die Vermehrung der Regen- würmer ist sehr stark und erfolgt durch Eier, die sie in Klümpchen legen.

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 392

1863 - Essen : Bädeker
392 Kap Leopold überwintert. Ueber dreißig Unternehmungen wurden nun von 1839 bis 1859 gemacht, um die Verschollenen aufzusuchen oder Kunde ihres Heldentodes zu bringen. Endlich gelang dieses der letzten Expedition, welche die Gemahlin Franklins im Juli 1857 unter dem Kapitain M'clintocks ausgesandt hatte. Derselbe ist am 21. September 1859 zurückgekehrt und hat die Nachricht mitgebracht, daß die Mannschaft Franklins ihre Schiffe am 22. April 1848 (also bei- nahe 3 Jahre nach der Abfahrt von England) 5 Meilen nordnord- westlich von der Küste von King Williams Island verlassen habe, und daß die Schiffe dort später zu Grunde gegangen seien. An einem Punkte der Nordwestküste von King Williams Island fand man unter einigen losen Steinen ein Zinngehäuse, das einen vom 25. April 1848 datirten Zettel enthielt, auf welchem die Nachricht niedergeschrieben war, „daß die Schiffe, nachdem sie seit dem 12. September 1846 vom Eise eingeschlossen gewesen, am 22. April 1848 von der Mannschaft ver- lassen worden und daß die noch am Leben befindliche Bemannung, in Allem 105 Personen, unter dem Commando des Kapitains Crozier von da nach dem Fischflusse aufgebrochen sei. Franklin sei schon am 11. Juni 1847 gestorben und der Gesammtverlust durch Todesfälle in der Expedition betrage bis jetzt 9 Offiziere und 15 Mann." — Viele Gegenstände der Expedition wurden theils ge- funden, theils von den Eskimos eingetauscht; auch fand man meh- rere Skelette von den Personen der Expedition — und doch bleibt der Möglichkeit Raum, daß immer noch ein Rest des Restes der Mann- schaft irgendwo in jenen Eisfeldern ein kümmerliches Dasein fristet. S. Die Strömungen im Meere. Zwischen den Wendekreisen des großen Oceans, des atlan- tischen und des indischen Meeres fluthet in unwandelbarer Rich- tung, der Achsendrehung der Erde entgegen, das Meer gleich einem unaufhörlichen Strome von Osten nach Westen. Wie ein Riesenfluß, dessen Ufer aber wiederum Meerwasser ist, bewegt es sich in dem großen Ocean in schwacher leiser Strömung von der steilen Westküste Chili's und Peru's aus, bis sich ihm in den südindischen Inseln die ersten Hindernisse entgegenstellen. Mit Gewalt stürzt es nun an die östliche Küste Asiens, die daher so viele Buchten und Busen hat, drängt sich zwischen Borneo, Celebes, Java nach Cey- lon und Madagaskar hin und theilt sich an der Ostküste Afrikas, wo der eine Theil das Kap der guten Hoffnung umfluthet, wäh- rend der andere auf das rothe Meer sich stürzt. Nicht umsonst führt die Eingangsstraße zu demselben den Namen „Thränenpforte", nicht umsonst warnt das Kap „Hüte dich" den Schiffer, der das rolhe Meer verlassen will. Gar oft wird er drei- bis viermal in dasselbe hinein geworfen, ehe es ihm gelingt, das durch eine Insel getheilte, hafenlose Thor der Thränen zu durchschiffen. — Wie von Ame° rika's Westseite, so geht auch von Asrika's Westseite ein Strom

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 410

1863 - Essen : Bädeker
410 Aber Hamiibal verzagte nicht. Er gab Befehl, die steilen, mit Eis bedeckten Anhöhen hinanzuklettern. Viele stürzten zurück; oft griffen verborgene Feinde an oder wälzten Baumstämme gegen die Karthager, daß ganze Reihen mit Pferden und Gepäck in die Abgründe stürzten. Endlich, nach ncuntägigem Klettern erreichte Hannibal den Gipfel und ließ hier auf den Schnee- und Eisfeldern sein Heer zwei Tage ruhen. Jetzt meinten sie die größten Schwierigkeiten überwunden zu haben; aber das Hinabsteigen war fast noch schwieriger, als das Hinaufklet- tern. Viele stürzten die steilen Abhänge hinunter; oft rissen sich große Schneebällen (Lavinen) los und begruben ganze Schaaren unter sich. Endlich, nach Verlauf von fünfzehn Tagen, hatten die vor Hunger und Anstrengung abgezehrten Krieger die Ebenen Italiens erreicht. Aber wie erschrak Hannibal, als er sein Heer musterte! Von seinem über 50,000 Mann starken Heere hatte er nur noch die Hälfte; von den 40 Ele- phanten war nur noch ein einziger vorhanden! Doch das Alles konnte seinen Muth nicht beugen und feinen Haß gegen die Römer nicht mindern. Die Römer schickten jetzt eiligst ein Heer nach Ober-Italien unter Anführung des ältern Scipio. Dieser traf mit Hannibal am Ticinus, einem Rebenstuffe des Po, zusammen, wurde völlig geschla- gen, und kam kaum mit dem Leben davon. Run ging Hannibal über den Po und schlug noch in demselben Jahre das römische Heer an der Trebia. Mit dem Frühling des folgenden Jahres drang er in das mittlere Italien. Hier war der Arno aus seinen Usern getreten und hatte die Gegend überschwemmt; das hielt Hannibal nicht auf. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten im Wasser waten; die Lastthiere blieben im Schlamm stecken; Hannibal selbst verlor durch eine Augenentzündung, die er nicht abwarten konnte, ein Auge. Kaum war er auf dem Trocknen, so rückte ein großes Heer gegen ihn an. Aber Hannibal schlug das römische Heer so, daß 15,000 Römer ihren Tod fanden und 6000 in Gefangenschaft geriethen. Das Blutbad war so entsetzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Vlutfeld heißt. — Doch zuletzt haben die Römer die Stadt Karthago zerstört. 9. Julius Cäsar. (60-44 v. Chr.) Er war der größte aller römischen Feldherren. Seinen Vater verlor er früh, seine vortreffliche Mutter Aurelia gab ihm eine gute Erziehung. Er hatte einen schwächlichen Körper, ein blasses, hageres Gesicht, und oft litt er an Kopfschmer- zen; aber durch strenge Mäßigkeit im Essen und Trinken erhielt er sich gesund, und durch allerlei körperliche Übungen, durch Laufen, Schwimmen, Fechten, Reiten stärkte er sich so, daß er späterhin alle Anstrengungen und Beschwerden des Krieges ertragen konnte. Nie war er müßig; täglich las, schrieb oder übersetzte er etwas. Wenn er ein Buch gelesen hatte, so wiederholte er den Inhalt desselben. Von seiner Mut- ter lernte er besonders die Freundlichkeit im Umgänge, durch die er sich nachher so beliebt zu machen wußte. Einst machte Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um dort sich in der Rede- kunst noch weiter zu bilden. Unterwegs wurde er von Seeräubern überfallen,
   bis 10 von 36 weiter»  »»
36 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 36 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 1
3 2
4 6
5 45
6 0
7 36
8 0
9 0
10 40
11 3
12 6
13 0
14 10
15 0
16 14
17 0
18 0
19 16
20 7
21 6
22 6
23 15
24 12
25 9
26 5
27 2
28 6
29 19
30 10
31 3
32 0
33 5
34 2
35 2
36 5
37 72
38 1
39 13
40 1
41 13
42 1
43 14
44 0
45 20
46 1
47 2
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 19
2 0
3 3
4 14
5 1
6 6
7 0
8 0
9 2
10 0
11 2
12 16
13 2
14 3
15 11
16 36
17 74
18 1
19 4
20 0
21 83
22 5
23 31
24 19
25 1
26 4
27 0
28 50
29 1
30 1
31 2
32 0
33 0
34 0
35 2
36 1
37 2
38 0
39 8
40 8
41 0
42 7
43 2
44 7
45 13
46 1
47 1
48 2
49 2
50 3
51 2
52 3
53 0
54 7
55 13
56 0
57 5
58 5
59 2
60 2
61 4
62 0
63 0
64 7
65 4
66 0
67 0
68 4
69 0
70 4
71 3
72 2
73 0
74 0
75 9
76 2
77 116
78 0
79 2
80 0
81 10
82 37
83 6
84 10
85 0
86 0
87 4
88 2
89 0
90 0
91 17
92 66
93 2
94 17
95 3
96 0
97 2
98 18
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 13
2 21
3 80
4 4
5 0
6 20
7 0
8 0
9 0
10 2
11 1
12 92
13 3
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 66
25 3
26 3
27 6
28 6
29 0
30 2
31 0
32 1
33 9
34 36
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 14
43 9
44 1
45 0
46 31
47 1
48 1
49 0
50 7
51 36
52 31
53 1
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 25
60 0
61 0
62 1
63 1
64 2
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 4
75 127
76 8
77 2
78 1
79 0
80 0
81 65
82 1
83 3
84 20
85 1
86 0
87 0
88 0
89 5
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 3
96 1
97 0
98 0
99 0
100 6
101 2
102 33
103 0
104 0
105 3
106 1
107 7
108 0
109 2
110 8
111 1
112 3
113 0
114 4
115 0
116 2
117 0
118 0
119 0
120 0
121 20
122 2
123 4
124 49
125 20
126 3
127 3
128 2
129 22
130 0
131 162
132 1
133 0
134 0
135 0
136 16
137 1
138 0
139 0
140 1
141 1
142 1
143 11
144 0
145 0
146 2
147 1
148 0
149 0
150 1
151 0
152 41
153 0
154 9
155 0
156 6
157 1
158 1
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 13
165 0
166 2
167 0
168 8
169 2
170 1
171 3
172 0
173 4
174 0
175 76
176 0
177 1
178 0
179 9
180 10
181 0
182 6
183 28
184 5
185 5
186 0
187 2
188 2
189 1
190 2
191 0
192 2
193 3
194 0
195 5
196 10
197 2
198 2
199 1