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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 91

1852 - Koblenz : Bädeker
Türkenkrieg. 91 der damaligen Welt, wobei die Spanier sich durch Habsucht, wie durch Grausamkeit und Frevel jeder Art hervorthaten. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis er sich zur Annahme eines Vertrages entschloß, der ihm schwere Zahlungen und die Berufung eines Concils zur Herstellung der Einheit in der Kirche auferlegte. König Franz I., der im folgenden Jahre das Königreich Neapel schnell erobert, aber auch, bald wieder verloren hatte, erhielt in dem (durch Karl's Tante, Margaretha von Oesterreich, und Franzens Mut- ter, Louise von Savoyen, vermittelten) sog. Damenfrieden zu Cambrai (1529) Burgund zurück, entsagte aber allen Ansprüchen auf Italien. Daraus kam Karl selbst nach Italien und empfing zu Bologna aus den Händen des Papstes die lombardische und die Kai- serkrone. Seitdem hat Italien keine Kaiserkrönung mehr gesehen. Wie der Kaiser durch seine lange (8jährige) Entfernung von Deutschland und die Kriege mit Franz I. und dem Papste, eben so wurde sein Brnder verhindert der Reformation entgegenzutreten durch den Krieg mit den Türken 1529—32. Nachdem der König Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen in der Schlacht bei Mohacz (1526) von den Türken geschlagen und auf der Flucht in einem Moraste unter seinem auf ihu gestürzten Rosse erstickt war, folgte ihm sein Schwager, Erzherzog Ferdinand, Karl's V. Bruder, in den beiden Reichen, die auch schon einmal unter Kaiser Albrecht's Ii. Herrschaft vereinigt gewesen waren. In Böhmen und den dazu gehörigen Nebeuländern: Schlesien, Mähren und der Lausitz ward Ferdinand auch durch eine Wahl der Stände anerkannt, in Ungarn dagegen war ihm Johann von Zapolya, Woiwode von Siebenbürgen, in der Erwerbung der Krone zuvor- gekommen. Zwar vertrieb Ferdinand seinen Nebenbuhler (durch eine Niederlage bei Tokay), aber dieser fand Schutz an Sultan Solyman Ii., welcher 1529 vor dem Abschlüsse des Friedens zu Cambrai den Krieg erneuerte, in der Hoffnung, die Gegner Karl's V. noch in voller Thätigkeit zu finden. Er durchzog (mit 250,000 M.) unter schrecklichen Verheerungen und fast ohne Widerstand Ungarn und be- lagerte Wien. Allein die fruchtlosen Anstrengungen bei wiederholten Stürmen, die Kunde von dem Herannahen eines Entsatzheeres und die vorgerückte Jahreszeit bewogen ihn nach 3 Wochen die Belage- rung aufzuheben. Bei seinem Rückzuge nach Ofen übergab er seinem

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 97

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 97 — Stande mit dem Zusatz, daß er für einen Feind des Vaterlandes angesehen werden würde, wenn er nicht gehorche. Die Volks-tribnnen flohen verkleidet aus Rom und begaben sich in Cäsars Lager, wo die Soldaten sogleich erklärten, sie würden den ihrem Feldherrn angethanen Schimpf und die Beleidigung der Tribunen rächen. Diese (Stimmung seines Heeres benutzend eilte Cäsar zum Rubico, der Grenze seiner Provinz in Oberitalien und Umbriens (an der Ostküste), stand hier eine Zeit lang überlegend, ob er den entscheidenden Schritt thun sollte, und rief dann endlich: „So sei es denn, der Würfel sei geworfen!" Mit diesen Worten setzte er über den Fluß und die Soldaten folgten ihm; das war der Beginn des Bürgerkrieges. Pompejus hatte nichts gethan, um den Angriff des Cäsar abzuwehren; er mochte wohl nicht geglaubt haben, daß dieser so weit gehen würde, und lebte noch in dem stolzen Selbstvertrauen, er brauche nur mit dem Fuße auf die Erde zu stampfen, um Legionen hervorwachfen zu lassen. Als er nun den Cäsar in Eilmärschen herankommen sah, floh er mit seinen Anhängern nach Bruudufium (Brindisi). Cäsar, der in fechszig Tagen sich des ganzen Italiens bemächtigt hatte, folgte ihm dorthin nach und begann, ihn einzuschließen, als es dem Pompejus gelang, die Blockade zu durchbrechen und nach Dyrrachium (Durazzo) an der gegenüberliegenden Küste zu entwischen. Cäsar ging nun nach Rom, bemächtigte sich des Staatsschatzes und eilte dann nach Spanien, wo er das sieben Legionen starke Herr des Pompejus zwang, sich ihm zu ergeben. Er wollte, wie er sagte, erst das Heer ohne Feldherrn und dann den Feldherrn ohne Heer besiegen. Dann kehrte er nach Rom zurück, wurde hier zum Dictator ernannt, vertauschte diese Würde indeß schon nach einigen Tagen mit dem Cousulat und begab sich nun nach Griechenland, wo Pompejus ein bedeutendes Heer gesammelt hatte. Lange lagen sie sich bei Dyrrachium gegenüber, ohne daß etwas Entscheidendes geschah, da Cäsar noch nicht seine ganze Macht zusammen hatte, und seine Truppen, die noch in Italien standen, an der Ueber-fahrt verhindert wurden. Da bestieg er einst selbst in einer stürmischen Nacht ein Boot, und als der Steuermann erklärte, die Fahrt sei unmöglich, und umkehren wollte, rief er ihm das berühmte Wort zu: „Fürchte dich nicht, denn du fährst Cäsar und sein Glück." 7

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 58

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 58 — entdeckt, und die Theilnehmer, unter denen Söhne des Brutus selbst waren, wurden zum Tode verurtheilt. Brutus sah, wiewohl mit blutendem Herzen, der Hinrichtung seiner Söhne zu; so sehr überwog in ihm die Liebe zum Vaterlande und zur Freiheit alle anderen Gefühle. Nun wandte sich Tarqninius an benachbarte Staaten und Fürsten, daß sie ihn mit Waffengewalt in sein Reich wieder einsetzten. Unter diesen war der bedeutendste > Porsenna, König von Clnsium in Etrurien. Er rückte'gegen Rom, eroberte die auf dem rechten Ufer des Tiber gelegene Seite, die Festung Janicnlurn, und war im Begriff, über die zur Stadt führende hölzerne Brücke vorzudringen, als sich ihm ein entschlossener Jüngling, Horatins Cocles, nebst zwei Gefährten entgegenstellte und den Zugang so lange vertheidigte, bis die Brücke hinter ihm abgebrochen war. Dann sprang er, nachdem er seine Begleiter noch zur rechten Zeit fortgeschickt hatte, in den Tiber und rettete sich trotz der ihm nachgesendeten Geschosse glücklich an's andere User. Porsenna beschloß nun, da der Sturm mißlungen war, die Stadt zu belagern; er ließ Schiffe kommen und schloß dann die Stadt so enge ein, daß ihr eine Hungersnoth drohte. Da begab sich ein müthiger Jüngling, Cajns Mueius, der nachher den Beinamen Scävola erhielt, in das Lager des Porsenna mit dem Entschluß, den König zu tödten. Als er dorthin kam, wurde den Soldaten gerade der Sold ausgezahlt; neben dem Könige saß sein Schreiber in gleichem Anzug. Diesen hielt Mueius für den König und erstach ihn. Ergriffen und verhört gestand er feine Absicht, und als der König ihm mit der Folter drohte, wenn er nicht weitere Geständnisse machte, steckte er seine Hand in ein dastehendes Becken mit glühenden Kohlen und ließ sich dieselbe ruhig verbrennen. Erstaunt schenkte ihm Porsenna das Leben; da theilte er ihm mit, daß noch dreihundert römische Jünglinge sich verschworen hätten, den König zu tödten; ihn habe das Loos zuerst getroffen. Besorgt für sein Leben ließ Porsenna in Rom Friedensbedingungen antragen, auf die man einging. Er zog ab, nachdem ihm Geiseln gestellt waren. Unter diesen war eine Jungfrau, Clölia mit Namen; diese schwamm in der Nacht mit einer Schaar ihrer Gefährtinnen über den Fluß und brachte alle wohlbehalten nach Rom. Auf Porsenna's Forderung wurden sie zwar wieder ausgeliefert, aber der König, voll Verwunderung ihres Muthes, gab der Clölia die

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 62

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 62 — das Haupt des Appius den Fluch herab und bahnte sich durch die aufgeregte Menge den Weg zum Thore. Das über solche Frevelthateu der Decemvirn erbitterte Volk wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die Absetzung derselben beschlossen war. Appius, angeklagt und in's Gefängniß geführt, entleibte sich selbst. § 8. Karcus Iurius Kamillus. (390 v. Chr. Geb.) Neben vielen innere Kämpfen zwischen den beiden Ständen in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt. Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etrurien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Römer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung ein. Da sich diese in die Länge zog, so errichtete man damals zuerst Hütteu für den Winter, und die Soldaten, die ihren Geschäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold. Um diese Zeit schwoll der Albaner See an. Da verkündigte das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenommen werden, während der Albaner See seine Ufer überströme, aber Rom werde untergehen, sobald die Gewässer des Sees das Meer erreichten. Daher beschloß man, den See abzuleiten und sein Wasser in Bäche zu zertheilen. Nun wählten die Römer den M. Furius Camillns zum Dictator, d. h. zum unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische Heer. Camillns ließ einen Erdgang graben und führte denselben gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, zog er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu der Zeit in der Burg au, als die Vejeuter ein Opfer schlachten wollten. Der Opferfchaner weissagte von ihm: „Wer dieses Thier den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen die Römer vor, die Priester, flohen, und Tempel und Burg waren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Eine reiche Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph in Rom, bei dem er auf einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr wurde der Uumuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vor-

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 64

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 64 - die in ihrer Amtstracht regungslos auf Sesseln saßen. Neugierig betrachteten sie dieselben, ungewiß, ob es Bildsäulen oder lebende Wesen seien. Da nahte sich ein Gallier einem derselben und strich ihm den langen Bart; der so Gehöhnte versetzte ihm dafür einen Schlag mit seinem Elfenbeinstabe und gab dadurch das Signal zu seinem und der Uelmgen Tod. Nun machten die Feinde einen Angriff aus das Capitol, doch der Sturm wurde abgeschlagen und sie mußten sich zur Belagerung bequemen. Die Ueberrefte des geschlagenen römischen Heeres hatten sich indeß zu Veji gesammelt und verlangten die Zurückberufung des Camillus, der zu Ardea lebte, und Ernennung desselben zum Dictator, indem sie glaubten, unter seiner Anführung würden sie siegen. Ein kühner Jüngling überbrachte in der Nacht die Wünsche der Soldaten dem Senat aus dem Capitol und kehrte mit der Erfüllung derselben zurück. Camillus begab sich darauf zum Heere. Die Fußtapfen des nächtlichen Wanderers waren indeß von den Galliern bemerkt worden; sie versuchten in einer Nacht, an derselben Stelle das Capitol zu ersteigen, und waren schon auf der Mauer, als das Geschrei der heiligen Gänse im Tempel der Juno ihre Anwesenheit verrieth. Schnell eilte Maulius, der Befehlshaber auf der Burg, herbei und stürzte mit Hülfe einiger Soldaten, die herzukamen, die Feinde herab. Da die erwartete Hülfe ans Veji noch immer ausblieb, so schloß mau endlich einen Vertrag, nach welchem die Gallier gegen Bezahlung von tausend Psund Gold sich zum Abzüge bereit erklärten. Als diese Summe abgewogen wurde, gebrauchten die übermüthigen Gallier falsches Gewicht. Darüber entstand Zwist. Da warf Brennus, der König der Gallier, noch sein Schwert zum Gewicht mit den Worten: Wehe den Besiegten! In diesem Augenblicke erschien Camillus mit dem Heere, erklärte den Vertrag für nichtig und verjagte nach kurzem Kampfe die Gallier vom Forum. Bald darauf kam es zu einer Schlacht, in welcher die Römer das feindliche Heer schlugen und zerstreuten. Das in der Umgegend zerstreute Volk sammelte sich nun wieder, fanb aber die Stadt als einen zerstörten lind ausgebrannten Schutthaufen. Daher fanden die Volkstribunen willig Gehör, welche mit einem Vorschlage hervortraten, daß man nach Veji hinübersiedeln sollte. Dem widersetzte sich namentlich Camillus und ein großer Theil des Senats; auch religiöse Gründe

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 65

1873 - Elberfeld : Bädeker
wirkten auf das Volk, die Stätte nicht zu verlassen, wo die Tempel ihrer heimathlichen Götter gestanden, wo ihre Väter gewohnt hatten, an die sich so viele Erinnerungen knüpften. Eiu geringfügiger ^Umstand gab den Ausschlag. Als der Senat sich gerade über die Sache berieth, zog ein Hauptmann mit der Wache über das Forum und rief mit lauter Stimme: „Halt, Fahnenträger; hier bleiben wir am besten!" Das sah man als eine günstige Vorbedeutung an, und der Aufbau der Stadt wurde beschlossen und sogleich in Angriff genommen. Camillns verrichtete noch manche Heldenthaten; als sich kurz nachher feindselige Nachbarn gegen Rom erhoben, führte er abermals mit der Dietatur bekleidet das Heer zum Siege. Er starb in hohem Alter im Jahre 365 au einer Pest, die damals in Rom wüthete, und die Trauer um ihu war allgemein. Er war fünfmal Dictator gewesen, hatte viermal trinmphirt und den 'Staat durch schwere Stürme und Drangsale zu neuer Macht und Stärke geführt. § 9. Mrrhus, König von -Lpirus. (280 v. Chr. Geb.) Allmählich dehnten die Römer in fortwährenden Kriegen ihre Herrschet über Mittel- und Unteritalien ans, während im Innern die Plebejer immer größere Rechte sich von den Patriciern ertrotzten und im Jahre 366 es auch durchsetzten, daß einer der beiden Consnln ans ihrer Mitte gewählt werden sollte. Die vollständige Unterwerfung des unteren Italiens erfolgte durch deu Krieg mit der Stadt Tarent. Mit den Bewohnern derselben standen die Römer bisher in freundlichem Verkehr. Da geschah es im Jahre 282 v. Chr., daß eine kleine römische Flotte in den Hafen der Stadt einlief; das sahen die Tarentiner als einen Eingriff in ihre Rechte und Verletzung geschloffener Verträge an. Es war gerade ein Fest in der Stadt und das Volk im Theater versammelt, als die Nachricht davon dort ankam. Jubelnd stürzt man zum Strande, fällt über die Römer her und bemächtigt sich der Hälfte der Schiffe; die andern entkamen. Als die Römer deßwegen eine Gesandtschaft nach Tarent schickten, wurde dieselbe verhöhnt und auf eine gemeine Weise beleidigt. Da wurde der Krieg beschlossen, und ein römisches Heer näherte sich der Stadt. Die Tarentiner, ungewohnt des Krieges, wandten sich an Pyrrhns, den König der Italien gegenüberliegenden Landschaft Epirns, der als ein ritterlicher Held und erfahrener Feldherr sich bereits einen 5

7. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 75

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 75 — römische Feldherr Marcellus bei einem Ausfalle aus der Stadt Nola eineu Sieg über die Punier, den ersten, den die Römer bis dahin gewonnen hatten. Dadurch ermuthigt, machten sie große Anstrengungen und fochten auf verschiedenen Punkten mit Glück, namentlich auch in Spanien, wo die beiden Scipionen über Hasdrubal, Hanni-bal's Bruder, große Vortheile errangen, während dieser vergeblich aus seiner Heimath Verstärkungen erwartete. Im Jahre 214 siel noch Hiero's Tode die Stadt Syracns von den Römern ab und Marcellus mußte sich zur Belagerung derselben entschließen. Dieselbe zog sich einige Jahre hin, indem die Stadt sowohl von Natur feit war, als auch durch die von dem Mathematiker Archimedes erfundenen Maschinen glücklich vertheidigt wurde. Endlich fiel sie 212 in die Häude der Römer; sie wurde geplündert und Archimedes selbst von einem Soldaten, der in sein Zimmer drang und ihn nicht kannte, getödtet; er war gerade mit Zeichnung mathematischer Figuren beschäftigt und rief dem eindringenden Plünderer hastig zu: „Zerstöre mir meine Zirkel nicht!" Hannibal hatte um diese Zeit einen sühnen Bersuch gemacht, den Krieg ein- für allemal zu beendigen; er war gegen Rom gerückt und lagerte vor den Thoren der Stadt, und in Rom ertönte der ^Lchreckensrnf: „Hannibal ante portas!“ Aber ein römischer Feldherr eilte mit einem Heere von 16,000 Mann herbei und nöthigte ihn znm Abzüge. Er begab sich, ohne etwas Weiteres auszurichten, nach Unteritalien und lagerte sich dort vor der festen. Stadt Rhegium. Sein ferneres Schicksal werden wir im Folgender: sehen. § 12. Mblius Gornelius Scipio Ufrikanus, Fortsetzung des Krieges. Publius Cornelius Scipio war ein Sohn desjenigen Scipio, der im Jahre 218 von Hannibal am Ticinns geschlagen war. Damals siebenzehn Jahre alt, hatte er mitgefochten und seinen verwundeten Vater gerettet. Auch in den folgenden Jahren nahm er an den Kriegsereignissen 4.heil und rettete einen Rest des bei Eannä geschlagenen Heeres in Canusium für das Vaterland. Als hier nämlich der Plan gefaßt wurde, Italien zu verlassen, eilte Scipio in die Versammlung, zog sein Schwert und drohte, Jeden niederzustechen, der nicht deu Eid leisten würde, dem Vaterlande treu zu bleiben. Von

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 25

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 25 — Griechen würden sich von selbst zurückziehen; seine Aufforderung, die Waffen zu überliefern, wies Leonidas mit den Worten zurück: „Komm' und hole sie." Am fünften Tage schritt er endlich zum Angriff; doch richtete» seine Leute nichts ans, sogar „die Unsterblichen" nicht, ein auserlesenes Corps von zehntausend Mann, die so hießen, weil diese Zahl immer dieselbe blieb und an die Stelle eines Gefallenen jedesmal ein Anderer trat. Die Perser hätten nicht durchdringen können, wenn nicht ein Verräther, Ephialtes mit Namen, dem Xerxes einen Weg über das Gebirge gezeigt hätte, der in den Rücken der Griechen führte. Als die Kunde hiervon in's griechische Lager kam, erkannte man dort, daß die Vertheidigung des Platzes ferner unnütz sei, und die meisten Griechen kehrten nach Hause zurück; nur Leonidas mit seinen dreihundert Spartanern blieb aus dem Posten, der ihm vom Vaterlande angewiesen war, zumal da die Spartaner ein Orakel erhalten hatten, entweder würde ihre Stadt unter die Gewalt der Feinde kommen, oder einer ihrer Könige würde fallen. Außerdem schloffen sich ihm siebenhundert Einwohner von Thespiä an, die bei ihm aushalten wollten; ebenso hielt er vierhundert Thebaner wegen ihrer verdächtigen Gesinnung zurück. Am folgenden Tage begann der Kampf von Neuem; die Griechen fochten heldenmüthig, so daß die persischen Befehlshaber ihre Soldaten sogar mit Geiselhiebeu gegen sie in den Kampf treiben mußten; aber von vorn und hinten angegriffen erlagen sie zuletzt der Uebermacht und fielen alle bis auf den letzten Mann. Da, wo sie begraben wurden, errichteten die Zeitgenossen später ein Denkmal mit der Inschrift: „Wanderer, kommst Du nach Sparta, so melde es jenen, daß wir hier Fielen, ihrem Gesetz treu und gehorsam zum Tod." Die griechische Flotte, ungefähr zweihundert ein und fiebenzig Schiffe stark, lagerte unterdessen in der Nähe der Thermopylen an der Spitze der Insel Euböa beim Vorgebirge Artemisinm. Als die Griechen die uugeheure Flotte der Perser heransegeln sahen, entsank ihnen der Muth und sie beschlossen, sich zurückzuziehen. Themistokles, der sich auf der Flotte befand, bestach den laeedämonischen und korinthischen Anführer mit Geld, welches die Einwohner von Euböa ausgebracht hatten, damit ihre Insel nicht den Verheerungen des Feindes preisgegeben würde, und so blieben sie. Die Griechen

9. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 53

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 53 — nern eingesetzt, die Senatoren hießen; zu diesen wurden noch hundert aus den Sabinern hinzugefügt, und beide Könige regierten nun den Staat in Eintracht, bis Tatins bald darauf in einem Kampfe mit einem Nachbarvolke fies. Romulus führte noch mehrere Kriege; er verschwand plötzlich im sieben und dreißigsten Jahre seiner Regierung bei einer Heeresschau, während welcher ein heftiges Unwetter sich erhob und den Himmel verfinsterte. Bald darauf verbreitete sich das Gerücht, welches ein Senator zuerst aussprengte, Romnlns sei unter die Götter versetzt und müsse unter dem Namen Quirinus in Zukunft verehrt werden. Eine andere Sage aber ging, er sei von den Senatoren aus Neid getbbtet und dann zerstückelt worden. § 3. Iussus Kostilius. Kampf der Koraüer und Kuriaüer. Dem Romulus folgte Numa Pompilius ans sabinischem Stamm, der seinem Vorgänger ganz unähnlich war, indem er während seiner Regierung Ruhe und Frieden hielt, den Janustempel schloß und die Religionsverhältnisse des neuen Staates ordnete. Der dritte König indeß, Tnllns Hostilius, schien an kriegerischem Sinn den Romulus noch überbieten zu wollen. Unter ihm entstand wegen gegenseitiger Räubereien ein Krieg mit Alba longa; als die Heere einander gegenüberstanden, schlug der albanische Feldherr Mettns*) Fuffetius vor, die Sache durch einen Zweikampf Einzelner zur Entscheidung zu bringen. Dies wurde angenommen. Nun befanden sich in den beiden Heeren Drillinge, im römischen Heere drei Hora» tier, im albanischen drei Euriatier. Diese schritten zum Kampfe in die Mitte zwischen beiden Parteien. Anfangs schien das Glück den Albanern günstig zu sein; denn zwei Horatier fielen gleich im Beginn des Kampfes. Da ersann der letzte, übrig gebliebene, eine List. Er selbst war noch unversehrt, seine drei Gegner mehr oder weniger durch Wunden geschwächt; er begab sich daher auf die Flucht. Als ihm die Euriatier in verschiedenen Zwischenräumen folgten, wandte er sich plötzlich um und erlegte mit leichter Mühe den ersten, kurz nachher auch die beiden anderen einzeln. So verschaffte er seinen Landsleuten den Sieg. Als er siegesfreudig mit dem Heere nach Rom zurückkehrte, begegnete ihm am Thore seine Schwester, die mit einem der Euriatier verlobt gewesen war. Als sie das blutige Ge- * Ober Mettius.

10. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 117

1873 - Elberfeld : Bädeker
Heimat zurückgekehrt war, bemerkte die allgemeine Mißstimmung und baute darauf feine Pläne. Heimlich stiftete er eine Verschwörung zwischen den einzelnen Stämmen des nordwestlichen Deutschlands, während er den Varus durch verstellte Willfährigkeit und Freundlichkeit sicher machte. Dieser, der außerdem durch Segestes, dessen Tochter Thusnelda mit Hermann vermählt war, gewarnt wurde, ging in die gelegte Falle. Als ein Anfftand eines fernen Volkes an der Ems gemeldet wurde, zog er selbst an der Spitze seines Heeres hin, ihn begleitete Hermann und deutsche Schaaren. Absichtlich führte derselbe das römische Heer, dessen Marsch durch Stürme und Regengüsse erschwert wurde, in die unwegsamen Schluchten des Teutoburger Waldes. In der Gegend von Detmold (denn dorthin verlegt man meistens die Schlacht, obschon in neuerer Zeit dagegen Zweifel erhoben sind), als Varus weder zurück, noch vorwärts gehen konnte, trennten sich die Deutschen plötzlich von ihm und fielen in Verbindung mit den anwohnenden Völkerschaften über die Römer her, die, ringsum eingeschlossen und angegriffen, eine völlige Niederlage erlitten. Vergebens feuerte Varus den Muth der ©einigen an; unter beständigem Angriffe der Deutschen setzte er seinen Marsch drei Tage lang fort, endlich, da. er Alles verloren sah, stürzte er sich in sein Schwert; mit ihm fielen feine Krieger oder wurden zu Gefangenen gemacht; drei der besten Legionen nebst sechs Cohorten, im Ganzen über vierundzwanzigtausend Mann, gingen dort zu Grunde. An den Gefangenen ließen die Deutschen ihre Wuth und Rachsucht aus; viele wurden als Opfer den Göttern geschlachtet, andere an Bäumen aufgeknüpft, noch andere zu Tode gemartert. Besonders schlimm ging es den Sachwaltern, denen man die Zungen ausriß mit den Worten: „Nun höre auf zu zischen, römische Natter!" Die nächste Folge dieser im Jahre 9 n. Chr. G. vorgefallenen Schlacht war, daß die Burgen und Festungen der Römer zerstört und ihre Herrschaft auf der rechten Rheinfeite vernichtet wurde. In Rom verbreitete die Nachricht dieser Niederlage einen ungeheuren Schrecken; man glaubte, die Germanen seien bereits im Anmarsch auf Rom, während sie doch, zufrieden, das Land befreit zu haben, gar nicht daran dachten, ihren Sieg weiter zu verfolgen.
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