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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 16

1872 - Elberfeld : Bädeker
?'T — 16 — »“j>- Sä?«; Zs .um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6 Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie * We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn- rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein. cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka !bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da- durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß, dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An- tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte. Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 15

1872 - Elberfeld : Bädeker
-lö- test« alles Umstände sind, die das Land feit Jahrtausenden gegen den Einfall fremder Eroberer sicher gestellt haben. Nur der südwestliche Küstenstrich oder das Land Yemen mit seinem Eitern Hunmel und fruchtbaren Boden, weshalb es von den Alten das glückliche Arabien genannt wurde, bringt kostbare Erzeugnisse hervor, unter denen Aloe, Myrrhen, Weihrauch, Kaffee, Zucker. Reis und Baumwolle zu nennen sind. Mekka und Medina sind die Hauptstädte des Landes. Die Einwohner sind theils Nomaden, Beduinen, d. h. Söhne der Wüste, welche mit ihren Heerden das Land durchziehen und jtn den fruchtbaren Stellen, Oasen genannt, Halt machen, theils Städtebewohner, die Handel und Gewerbe treiben. Die Beduinen sehen sich als die ächten Nachkommen des Jsmael, Sohnes des Abraham und der Hagar, an, sind ein kräftiger Menschenschlag, freiheitsliebend, gastfrei, aber auch raubsüchtig. Die herrschende Religion der Araber war vor Mohammed der Sterndienst oder Sabäismus; doch zählte auch das Juden- und Christenthum Anhänger unter ihnen. Das Nationalheiligthum zu Mekka hieß die Kaaba, d. h. Viereck, und war eigentlich ein schwarzer Stein, den Gott dem Adam aus dem Paradiese auf die Erde mitgab, bei der Sündfluth wieder in den Himmel nahm und später dem Abraham, als er den Tempel zu Mekka baute, durch den Engel Gabriel schenkte. Unter diesem Volke stand Mohammed oder Muhammed, d. h. der Vielgepriesene, aus dem Stamme der Koreischiteu auf, um der Stifter einer neuen Religion zu werden. Frühe verwais't wurde er von seinem Oheim, Fürsten von Mekka und Aufseher der Kaaba, angenommen und erzogen. Im Auftrage desselben bereis te er in Handelsgeschäften Palästina, Syrien und Mesopotamien und wurde später von ihm einer reichen Wittwe, Chadidscha, empfohlen, deren Handelsgeschäfte er mit solchem Erfolg betrieb, daß sie ihn heirathete. Im Besitze eines bedeutenden Vermögens beschloß er nun, die Geschäfte daran zu geben und sich ganz mit religiösen Betrachtungen zu beschäftigen, zu denen er sich schon früher lebhaft hingezogen fühlte. Er zog sich zu diesem Zwecke in die Einsamkeit zurück und brachte einmal einen ganzen Monat in einer Höhle zu. Von den Religionen, die er kannte, fand keine seine vollständige Billigung, namentlich war er gegen das Christenthum eingenommen, das er nur äußerlich kennen gelernt hatte und wegen der beständigen Strei-

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 45

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 45 — Durch eine furchtbare Pest aufgehalten, konnten die Christen ihren Marsch erst im Anfange des Jahres 1099 fortsetzen; endlich am 6. Juni gelangten sie über Emmaus auf eine Anhöhe, von wo sie Jerusalem erblickten. Das Gefühl einer unendlichen Wonne durchdrang bei diesem Anblick die ermatteten Kreuzfahrer; sie sanken auf die Kniee und priesen den Höchsten, daß sie am Ziele ihres Unternehmens seien. Doch noch fünf und dreißig Tage mußten sie Jerusalem belagern, dann noch zwei Tage stürmen, und erst am 15. Juli 1099 gelang ihnen die Einnahme der Stadt, in welcher sie ein schreckliches Morden anrichteten und so ihren Namen als Christen schändeten. Von den siebenzigtausend Einwohnern blieben weniger am Leben, als zur Bestattung der Todten hinreichten. Gottfried vermochte nicht, diesen Gräueln zu wehren; er war der erste, der im wollenen Büßerhemde sich zur Kirche des h. Grabes begab und dort dem Allmächtigen seinen Dank für die glückliche Vollendung des Unternehmens abstattete. Ihm folgte das ganze Heer. Man sah bald die Nothwendigkeit ein, in Jerusalem eine starke Regierung zu errichten, da man rings von Feinden umgeben war; man rief daher Gottfried zum Könige von Jerusalem aus. Er übernahm gerne die Regierung des neuen Staates, verbat sich aber den Königstitel und die Königskrone in der Stadt, wo sein Erlöser die Dornenkrone getragen habe, und begnügte sich mit dem Titel eines Beschützers des heiligen Grabes. Er erfreute sich nicht lange dieser Würde; nachdem er noch einzelne der heranziehenden Schaaren der Feinde geschlagen hatte, erkrankte er und starb, vierzig Jahre alt, zu Jerusalem. Ihm folgte mit dem Königstitel sein Bruder Balduin I. Das heilige Land war nun erobert; doch machten die Mohammedaner immer neue Versuche, dasselbe den Christen wieder zu entreißen, und um es zu behaupten, mußten immerfort Heere aus Europa nachgesandt werden. So unterscheidet man sieben Haupt* ^euzzüge. Fast zweihundert Jahre dauerten diese Kämpfe um deu Besitz Palästinas, bis es 1270 den Christen für immer verloren ging.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 104

1906 - Langensalza : Gressler
104 Katharina von Medici konnte sie nicht leiden. Sie entschloß sich also, tn ihr Vaterland zurückzukehren, so sehr auch ein dunkles Vorgefühl dagegen sprach, und hielt bei Elisabeth um die Erlaubnis an, ihren Weg durch England nehmen zu dürfen. Tie Antwort 'var. sie solle die freundlichste Aufnahme finden, wenn sie den Titel und das ^-apven einer Königin von England ablege. Mit dieser Antwort war Maria sehr unzufrieden, und sie konnte ihre Empfindlichkeit gegen den englischen Gesandten nicht verbergen. „Nichts beunruhigt mich so sehr-, sprach sie, ..als daß ich so angelegentlich um eine Gefälligkeit gebeten habe, an deren Erlangen mir tm Grunde wenig gelegen ist. Ich kann mit Gottes Gnade in mein Land zurückkehren ohne ihre Erlaubuis." Solche Reden wurde» Elisabeth getreulich hinterbracht, und ihr Haß wurde immer heftiges. Sie rüstete eilig eine Flotte aus, um Maria abzufangen, wert» diese von Frankreich nach Schottland führe. Ohne diese Gefahr zu ahnen, schiffte sich Maria in Calais ein und nahm gerade den Weg, wo die englische Flotte lauerte. Glücklicherweise verbarg sie ein starker Nebel, und so entkam sie. Marias erste Aufnahme in Schottland war besser, als sie selbst erwartet hatte. Von allen weiten strömten ihre Untertanen herbei, sie zu sehen. Kaum 19 Jahre alt, stand sie jetzt in der Blüte ihrer Schönheit und Jugend, ttnd ihr freundliches, anmutiges Wesen nahm aller Herzen für sie ein. Aber dieser Trost blieb ihr nur kurze Zeit. „Soll man leiden", schrien die Prediger von den Kanzeln, „daß dieser Götze (die katholische Letzte) wieder in dem Reiche ausgerichtet werde?" Nichts half, daß sie jedem seinen Glaubett ließ und nur für sich um die Erlaubnis bat, Meffe in ihrer eigenen Kapelle halten zu dürfen. „Die Messe ist schreck-licher , ries Ktto^ vou der Kanzel, als 10 000 fremde Soldaten, die in dem Königreiche landeten", und ein Kirchendiener, den das Volk Lichter in ihre Kapelle tragen sah, wurde vor dem Schlosse Marias mißhandelt und entging mit Mühe der Ermordung. Maria, durch ihre Jugend und Erziehung an muntere und gesellige Freude gewöhnt, verwünschte wohl tausendmal ihren Entschluß, nach Schottland gekommen zu sein, und versank in eine

5. Die alte Geschichte - S. 6

1899 - Langensalza : Gressler
6 Lange sind die Meißelschläge verhallt und die Ruderschläge der Schiffe, welche zu dieser großen Handelsstadt hineilten: die Ruinen stehen noch; aber sonst wissen wir nur sehr wenig von diesem fleißigen, kunstsinnigen Volke. Etwa im 3. Jahrtausende v. Chr. drangen von Norden her die alten Inder, die zu dem Völkerstamme der Jndogermanen oder Arier gehörten, in das Gebiet des Indus ein und verdrängten in harten Kämpfen die schwarzfarbigen Ureinwohner des Landes. Die Inder selbst zerfielen in drei streng gesonderte Stände oder K a st e n: Priester, Krieger und Ackerbauer. Ein Teil der Ureinwohner vermischte sich mit ihnen, und aus diesen Mischvolke bildete sich dann die vierte Kaste: die Indras oder die dienende Klasse; die meisten wichen in die südlichen Gegenden der Halbinsel Dekhau und in das wilde Vindja-gebirge zurück. Über 1000 Jahre lang führten sodann die Inder in dem sogenannten F ü n s st r o m l a n d ein seßhaftes Hirten- und Landleben und breiteten allmählich ihre Herrschaft bis zur Mündung des Indus aus. Im 14. Jahrhundert v. Chr. drangen sie dann noch weiter nach Osten vor und eroberten in jahrhundertelangen Kämpfen das Gebiet des Ganges. Tiefe Heldenzeit ans der Geschichte der alten Inder wird in den beiden Nationalepen derselben, der Ru m Lj an a und der Mahlbhlrata verherrlicht, die beide aus dem Sanskrit, der heiligen Sprache der Inder, mehrfach ins Deutsche übersetzt worden sind. Doch allmählich erschlaffte in dem gesegneten Lande der kriegerische Geist der alten Inder und machte einer mehr behaglichen Lebensanschauung Platz. Galten bisher die Krieger als der herrschende Stand, so gewannen jetzt immer mehr die Priester die Oberhand. Durch ihre Opfer und Gebete, so lehrten sie. ständen sie den Göttern, von denen in späterer Zeit besonders drei — Brahma, die Weltseele, W i s ch n u , der Gott des Lichtes, und £ i w n, der Donnergott — verehrt wurden, weit näher als die andern Stände; auch sei ihnen allein die Verkündigung und Auslegung der Gesetze gestattet, da der Gesetzgeber Manu sein Gesetzbuch ihnen übergeben habe. Durch eine unaufhörliche Reihe vou Gebeten, Opfern, Waschungen, Fasten und Selbstpeinigungen

6. Die alte Geschichte - S. 326

1899 - Langensalza : Gressler
326 daß wohl das heilige Kreuz, an welchem unser Erlöser den Tod gelitten habe, darunter sein möchte. Und siehe da, das eine davon und die Nägel heilten einen Kranken und erweckten einen Toten, denen man sie auflegte! Helena ließ gleich eine herrliche Kirche darüber bauen und teilte das Kreuz in zwei Halsten; die eine blieb in Jerusalem in der Kirche als heilige Reliquie, die andere schickte sie an Konstantin. Indessen ist doch ungewiß, ob sie das wahre Grab gesunden hat. Man vermutet nach späteren Untersuchungen, daß es an einer andern Seite gelegen habe; doch ist es bis jetzt nicht zu bestimmen gewesen, welches unter den vielen dort noch übrigen Felsengräbern das wahre Grab des Erlösers ist. — Helena war überhaupt eine gar gute Frau, die ihre größte Freude im Wohlthun fand. Arme, Witwen und Waisen zu unterstützen, war ihr größtes Vergnügen. Oft sah man sie ohne alle Zeichen ihrer Würde mitten unter andern Frauen auf den Knieen liegen und beten. Sie starb, von allen geehrt, von ihrem Sohne innigst geliebt, im hohen Alter. Zu dieser Zeit entstanden auch nach und nach Klöster für Mönche und Nonnen. Jesus hatte gelehrt, die sinnlichen Neigungen der Vernunft unterzuordnen. So leicht dies nun auch zu verstehen ist, so fanden sich doch bald Leute, die da glaubten, er habe dies so gemeint, daß man alle sinnliche Neigungen, so weit es nur einem Menschen möglich ist, ganz ausrotten müsse, Gott fände seine Freude daran, wenn man sich recht quäle und allem Vergnügen entsage, und je größer hier auf Erden die Entbehrung und die Qual sei, desto seliger würde einmal der Zustand in jenem Leben sein. Diese Ideen waren nicht neu; denn in Indien und Tibet waren schon von jeher solche Leute gewesen, die der Eitelkeit, für Heilige angesehen zu werden, schwere Opfer brachten. Manche stellten sich nackend unter einen Baum und blieben da unbeweglich stehen, so daß ihnen zuletzt die Füße dick anschwollen. Wenn auch Insekten und Würmer an ihnen herumkrochen und sie zerstachen, so rührten sie sich doch nicht und ließen es selbst geschehen, daß Vögel sich in ihren Haaren Nester bauten. Andere ließen sich an Händen und Füßen die Nägel zu langen Krallen anwachsen, so daß sie endlich

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 215

1867 - Essen : Bädeker
215 3. Neujahr. (Ps. 96 und Ps. 103.) Der Neujahrstag als Namenstag des Christkindleins. (Luc. 2, 21.) Jesus ist das höchste Gut in dem Himmel und auf Erden; Jesu Name macht mir Muth, daß ich nicht kann traurig werden: Jesu Name soll allein mir der liebste Name sein. „Es ist in keinem Andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden.“ (Apg. 4, 12.) „Jesus Christas gestern uni heute, und derselbe auch in Ewigkeit.“ (Hobr. 13, 8.) * Neujahrslied. 1. Nun lasst uns gehn und treten mit Singen und mit Beten Zum Herrn, der unserm Leben bis hieher Kraft gegeben. 2. Wir gehn dahin, und wandern von einem Jahr zum andern, Wir leben und gedeihen vom alten bis zum neuen. 3. Gelebt sei deine Treue, die alle Morgen neue! Lob sei den starken Händen, die alles Herzleid wenden! 4. Sprich deinen milden Segen zu allen unsern Wegen, Lass Grossen und auch Kleinen die Gnadensonne scheinen! * Hilf, Herr Jesu, lass gelingen. Hilf, Herr Jesu, lass gelingen, hilf, das neue Jahr geht an; lass es neue Kräfte bringen, dass aufs Neu ich wandeln kann! Lass mich dir be- fohlen sein, auch daneben all das Mein’, neues Heil und neues Leben wollst du mir aus Gnaden geben! (Neujahr. Seite 168.) Ä. Epiphanias. (Matth. 2, 1 — 12: Da Jesus geboren war im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herobes rc.) Uns riefen von dem Herrn die Sagen und die Kunden; Wir folgten seinem Stern, bis wir ihn selbst gefunden. Das liebste Kind Ein Stern stand über der Krippe, Drin lag eine süße Blum', Drei Könige kamen gezogen Zu diesem Heiligthum/ die schönste Blume. Kennst du die schönste Blume Im weiten hohen Land? Wohnt sie auch dir im Herzen? Wie ist ihr Nam' genannt? Des Herrn Erdenwallen. Einst unser Herr auf Erden war, uns hergesandt von Gott; der war ein Retter in Gefahr, ein Helfer in der Noth. Er zog umher von Haus zu Haus in niedriger Gestalt, und eine Kraft ging von ihm aus, die heilte Jung und Alt. Wer elend war, blieb schüchtern stehn und klagte ihm sein Leid; ein Wort, ein Blick — dann war's geschehn I Das war ein' sel'ge Zeit. Wie kamen sie doch, Jung und Alt, auf Bett und Bahr' zu ihm, und gingen Alle alsobald geholfen wieder heim. Geholfen gingen sie davon, und fröhlich All' und frisch; der Knecht, der blindgcbor'ne Sohn, das Hündlein unter'm Tisch. Der arme Knabe, taub und stumm, Jairus Töchterlcin, der durch's Dach zu Kapernaum im Bette kam herein; und jene Frau, die all' ihr Gut mit Aerzten schier verthan, sie hatte nicht zu sprechen Muth und rührte heimlich an. Sie stand und stand und wagt' es kaum, und trat von hinten her, und rührte an des Kleides Saum und hatte ihr Begehr. O wär' er hier doch, dieser Mann, wir liefen gleich zur Stund' auch hin zu ihm und rührten an, und dann war'n wir gesund! (Claudius.)

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 424

1863 - Essen : Bädeker
424 •mit heiligen Bildern zu schmücken, aber nur g Malte waren gestattet. Später kamen auch geschnitzte und gehauene Bilder hinein, wie man sie in den heidnischen Tempeln gehabt hatte, und wie es zur Heiden- zeit gewesen; man schrieb allmählichdiesen Biloern Wunderkräfte zu, als ob sie heilen, helfen könnten, als ob das vor ihnen ausgesprochene Gebet kräftiger und besonders verdienstlich sei. Auch die Reliquien (Überbleibsel heiliger Personen) wurden Gegenstände unchristlicher Ver- ehrung. Schon Muhamed konnte die Christen, und nicht mit Unrecht, der Götzendienerei zeihen. Die Geistlichkeit ließ es geschehen; denn schon hatte das Salz angefangen, dumm zu werden. Verständige Priester wollten dem abergläubischen Unfug steuern; da brachen furcht- bare Empörungen aus; man schrie, als sei das Christenthum in Ge- fahr, die Christen wütheten gegen einander, wie es kaum je die Heiden gegen sie gethan, bis endlich der Bilderdienst den Sieg davon trug, und zu Ehren dieses Sieges ein Fest der „Rcchtgläubigkeit" eingesetzt wurde (842). Das kam daher, weil weder das Volk, noch auch die Geistlichkeit im Allgemeinen ihre Nahrung aus der heiligen Schrift schöpften, und das Volk sich ganz der Leitung der Geistlichkeit überließ, diese aber nur darauf bedacht war, die unwissende Menge durch einen prunkvollen Gottesdienst an sich zu fesseln, und aus ihrem Aberglauben den möglichsten Vortheil zu ziehen. Für die Geistesbildung des Volkes geschah fast gar nichts mehr; wenn es nur treulich die heiligen Cere- monien mitmachte und vor Priestern und Mönchen sich verneigte, so war's genug. Der edle Kaiser Karl der Große wollte es gern anders haben; aber was er für den Volksunterricht that, verschwand wieder nach seinem Tode. Denn nun wurde der Gottesdienst im ganzen Abendlande in lateinischer Sprache gehalten, die selbst manche Geist- liche nicht verstanden, und die Predigt fiel allmählich ganz aus, da man an deren Stelle das sogenannte Meßopfer setzte. Unter den Geistlichen im Abendlande erfreute sich der Bischof von Rom eines vorzüglichen Ansehens. Denn derselbe behauptete, er sei der Nachfolger des Apostels Petrus, und den h. Petrus habe der Herr zum Fürsten der Apostel eingesetzt, und darum sei er der vornehmste unter allen Bischöfen; er nannte sich deshalb Papa (Papst), d. h. Vater (der Christenheit). Das glaubte man leicht, weil man die h. Schrift nicht kannte, die ja solchen Behauptungen geradezu widerspricht (Luc. 9, 46—48). Zudem war der Bischof von Nom von den christlichen Kaisern immer sehr begünstigt worden, weil sein Ansehen ihrer Herrschaft sehr förderlich sein konnte. Als nun Pipin auf des Papstes Rath seinen König des Thrones beraubt und sich zum Könige der Franken gemacht hatte, da ehrten ihn die fränkischen Könige auf alle Weise und schenkten ihm den ganzen Kirchenstaat. Endlich erkannten England, Deutschland und die skandinavischen Reiche ihn als ihren geistlichen Oberherrn an, da sie in seinem Namen be- kehrt worden waren. Anfangs war in jener rohen Zeit dies hohe Ansehen des Papstes der Kirche ein mächtiger Schutz; aber es machte

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 519

1863 - Essen : Bädeker
519 2. Es prangt im Grünen bell und weiss, und schauet frisch und munter auf unsers Görfleins bunten Kreis, und dann in s Thal hinunter. Man sieht s ihm au, wie es sich freut in seiner Eierd' und Reinlichkeit. 3. Und glaubt es nur, nicht minder schön ist’s Kirchlein auch von innen; fein blau und weiss die Bänke stehn, und ist so still darinnen; und Sonntags steht kein Bänklein leer: nein, solch ein Kirchlein gibt’s nicht mehr. 4. 0 seht, die liebe Sonne sinkt, cs dunkelt schon im Thale! Nur noch des Thurmes Spitze blinkt im letzten goldnen Strahle. Wie wird s so heimlich rings umher 1 Nein, solch ein Kirchlein gibt’s nicht mehr. (Friedrich Adolph Krummacher.) 9. Das Wunderkraut. 1. Wider alle Wunden gibt’s ein kräftig Kraut; der hat Heilung funden, wer dies Kräutlein baut. In des Glaubens Garten ist es nur zu schaun. Lern’ das Kräutlein warten, es heisst: Gott vertraun! 2. Singt zu allen Zeiten von des Vaters Huld! Singt: an keinem Leiden ist die Liebe schuld! Was sie gibt zu tragen, ist dem Menschen noth, dass er lerne sagen: Sterben ist kein Tod. (Gottfried Wilhelm Fink.) 10. Harre des Herrn! 1. Harre, meine Seele, harre des Herrn! Alles ihm befehle, hilft er doch so gern I Sei unverzagt, bald der Morgen tagt, und ein neuer Frühling folgt dem Winter nach! In allen Stürmen, in aller Noth wird er dich beschirmen, der treue Gott! 2. Harre, meine Seele, harre des Herrn! Alles ihm befehle, hilft er doch so gern! Wenn Alles bricht, Gott verlässt uns nicht, grösser als der Helfer ist die Noth ja nicht! Ewige Treue, Retter in Noth, rett’ auch unsre Seele, du treuer Gott! (Friedrich Raeder.) 11. Die heilige Nacht. 1. Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, :,: schlaf in himm- lischer Ruh’! :,: * 2. Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kund gemacht; durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: :,: Christ, der Retter, ist da! :,: 3. Stille Nacht 1 Heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb’ aus dei- nem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund’, :,: Christ, in dei- ner Geburt! :,: 12. Der beste Freund. 1. Der beste Freund ist in dem Himmel, auf Erden sind die Freunde rar: denn bei dem falschen Weltgetümmel ist Redlichkeit oft in Gefahr. Drum hab’ ich’s immer so gemeint: mein Jesus ist der beste Freund. 2. Die Menschen sind wie eine Wiege: mein Jesus stehet felsenfest, dass, wenn ich gleich darnieder liege, mich seine Freundschaft doch nicht lässt! Er ist’s, der mit mir lacht und weint: mein Jesus ist der beste Freund. 3. Er lässt sich selber für mich todten, vergiesst für mich sein eigen Blut; er steht mir bei in allen Nöthen; er spricht für meine Sünden gut; er hat mir niemals was verneint: mein Jesus ist der beste Freund. 4. Mein Freund, der mir sein Herze giebst; mein Freund, der mein, und ich bin sein; mein Freund, der mich beständig liebet; mein Freund bis in das Grab hinein. Ach, hab’ ichs nun nicht recht gemeint? Mein Jesus ist der beste Freund. 5. Behalte, Welt, dir deine Freunde! Sie sind doch gar zu wandelbar; und hätt’ ich hunderttausend Feinde, so krümmen sie mir nicht ein Haar Hier immer Freund, und nimmer Feind: mein Jesus ist der beste Freund. Benjamin Schmolck.) . 'or3cbuna

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 328

1863 - Essen : Bädeker
328 Auf der südlichen Spitze von Afrika, im Kap land, ist das evan- gelische Christenthum die herrschende Religion, die sich immer weiter nach Norden im Innern hinein ausbreitet. — Die Juden sind in Nordafrika zahlreich. Die Inseln um Afrika sind im indischen Meere: Madagas- car, Moritzinsel und Bourbon; im atlantischen Meere: St. Helena, wo Napoleon I. im Jahre 1821 starb und die Ostindien- fahrer frisches Wasser nehmen, die 12 kanarischen Inseln, das Vaterland der Kanarienvögel, Madaira und die 8 Azoren. 30. Ägypten. Ägypten, dieses durch seine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denk- male menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kanaan, wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt. Es ist das nord-östliche Land von Afrika und hängt durch die Landenge Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meree oder dem ara- bischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das Land wird der Länge nach von dem großen Nilslusse durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in das mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, wel- ches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch ver- mittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden, und ein großer Überfluß, besonders an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird. Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die ausnehmende Fruchtbarkeit des Niltbals erklärt uns den frühern Anbau deffelbcn, und dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Aus- bildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z. B. des Acker- baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunft u. s. w. Als Jakob mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat wi.'. * ' zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken,das sind 50 bis 180 Fuß hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Rom gebracht und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch bewundernswürdiger sind die Pyra- miden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuß hock, mit inneren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grab- mälern für die Könige; wenigstens hat man in chnen viele einbalsamirte Leichname oder Mumien gefunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat. Auch die Schreibkunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den älte- sten Leiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdruck des Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w. Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der Phönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von Canaan am mittelländischen Meere wohnte. Die bedeutendsten Städte Ägyptens find Alexandrien und Kairo.
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