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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 150

1852 - Koblenz : Bädeker
Iso Die heilige Allianz. Der zweite Pariser Friede. im gefährlichsten Augenblicke Blücher auf dem Schlachtfelde eintraf und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg entschied. Unauf- haltsam verfolgten die Preußen das in gänzlicher Auflösung fliehende französische Heer unter beständigen siegreichen Gefechten bis nach Pa- ris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zum zweiten Male zu Gun- sten seines Sohnes der Krone entsagt hatte. Mit dem Plane sich nach Amerika einzufchiffen, ging er, als die Preußen ihn (in Mal- maison) gefangen nehmen wollten, nach Rochefort, konnte jedoch nicht auslaufen, ohne englischen Schiffen zu begegnen und vertraute sich der Großmuth der englischen Regierung an, die ihn zufolge einer Bestimmung der Verbündeten als Kriegsgefangenen nach St. Helena abführen ließ, wo er nach beinahe 6jährigen Leiden am 5. Mai 1821 starb. Die Verbündeten rückten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo die beiden Kaiser und der König von Preußen durch den heiligen Bund (26. September), dem später fast alle europäischen Mächte bei- traten, sich verpflichteten einander bei jeder Gelegenheit Hülfe und Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion ihre Völker zu regieren. Der zweite Pariser Friede (20. November) bestätigte die Beschlüsse des Wiener Kongresses und beschränkte Frank- reich auf die Grenzen von 1790, es mußte zwei Grenzfestungen im N. (Philippeville und Marienburg) an die Niederlande, Saarlouis an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestnng ward, an Baiern, den westlichen Theil Savoyens an Sardinien abtreten, 700 Millio- nen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstwerke und lite- rarischen Schätze zurückgeben und ein Heer der Verbündeten von 150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten, deren Zurückziehung jedoch schon 1818 ans dem Monarchen-Congresse zu Aachen be- schlossen ward. §. 35. Deutschland ein Staatenbund. Der europäische Fürstencongreß schuf durch die Bundesacte vom 8. Juni 1815 „zur Bewahrung der Unabhängigkeit und Unverletz- lichkeit der einzelnen Bundesstaaten und zur Erhaltung der äußern und innern Sicherheit Deutschlands" den unauflöslichen deutschen Bund, bestehend ans folgenden 34 unabhängigen Staaten und 4 freien Städten:

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 153

1852 - Koblenz : Bädeker
Ständische Verfassungen in Deutschland. 135 Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundes- versammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Ge- sammtstimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mitglieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind ver- pflichtet, sowohl ganz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen und garantiren sich gegen- seitig ihre sämmtlichen unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Strei- tigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescon- tingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffengattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungeu wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. In dem 13. Artikel der deutschen Bundesacte war auch die Einführung landständischer Verfassungen in aller: Staaten Deutsch- lands verheißen, aber da über das Prinzip dieser Verfassungen rrichts Näheres festgesetzt war, so war die Ausführurrg dieses Artikels der Bundesacte sehr verschiedenartig: in Oesterreich blieberr die alten Postulaten - Landtage der einzelnen Provinzen mit dem Rechte der Steuer ver the i lung und Berathung über Provinzial - Angelegenhei- ten, Preußen erhielt zunäckst ebenfalls Provinziallandtage mit begut- achtendem Einfluß ans die Gesetzgebung, eben so Holstein, die mei- sten übrigen erhielten allmälig besondere Versassungsgesetze. In vier deutschen Staaten: Braunschweig, Sachsen, Hessen-Cassel und Hannover, war die Einführung constitutioneller Verfassun- gen nach dem Beispiele der Pariser Julirevolution (1830) durch innere Unruhen herbeigeführt worden. Hannover verlor jedoch, als es 1837 von Großbritannien getrennt wurde und König Ernst August (ff 1851) zur Regierung gelangte, die kaum in's Leben getre- tene Verfassung wieder, welche nach langem Streite mit den Stän- den durch eine andere ersetzt wurde. In Preußen bildete König Frie- drich Wilhelm Iv., der seinem Vater 1840 in der Regierung folgte, aus den sämmtlichen Mitgliedern der 8 Provinziallandtage einen „vereinigten Landtag", dem er das Recht der Bewilligung neuer Steuern und Anleihen verlieh (1847). Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Ein-

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 190

1852 - Koblenz : Bädeker
1810 Napoleon, von Josephine geschieden, heirathet Maria Louise, Erzherzogin von Oesterreich. 1810—22 Hardenberg, Staatskanzler in Preußen, bewirkt eine Um- gestaltung der Verwaltung. 1810 — 13 Größte Ausdehnung des französischen Kaiserreichs. 1812 Napoleon's Feldzug gegen Rußland. 1813 Der große Freiheitskampf der Verbündeten gegen Napoleon. 1813 Aufruf Friedrich Wilhelm's Ilk. an sein Volk und Heer. Landwehr und Landsturm in Preußen. Napoleon besiegt die Preußen und Russen bei Großgörfchen oder Lützen, dann bei Bauzeit und Wurschen. Waffenstillstand. Oe- sterreichs Theilnahme. Napoleon siegt noch bei Dresden, dagegen seine Feldherren geschlagen: Oudinot bei Großbee- ren von Büloiv, Macdonald bei Wahlstatt von Blücher, Vandamme bei Culm, Ney bei Dennewitz. Entschei- dung in der großen Völkerschlacht bei Leip- zig. Kampf bei Hanau. 1814 Einfall der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Na- poleon's Absetzung und Abreise nach Elba. 1815 Napoleon's Rückkehr und Herrschaft während der 100 Tage. — Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napo- leon. Blücher bei Ligny geschlagen, Ney kämpft ohne Erfolg bei Quatrebras. Wellington und Blücher ent- scheiden den Krieg bei Waterloo. Zweite Abdankung Napoleon's. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. — Der zweite Pariser Friede. (1817) Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche zu einer evangelischen. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räu- mung Frankreichs. 1820 Schlußacte des deutschen Bundes. 1823 Provinziallandtage in Preußen eingeführt. 1830—31 Unruhen in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Kassel, Han- nover. 1834 Der deutsche Zollverein. 1835-48 Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich. 1837 Trennung Hannovers von England. 1840 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1847 Vereinigter Landtag in Preußen.

4. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 62

1876 - Leipzig : Bädeker
62 Friedrich Wilhelm Iv. Die Verfassung. §. 15. Entwicklung durch Vereinigung der acht Provinziallandtage zu einem „vereinigten Landtage" (bestehend aus: a) der Herren-Curie, b) der Curie der drei Stände: Ritterschaft, Städte und Landgemeinden) mit dem Rechte der Bewilligung neuer Staats-Anleihen in Friedenszeiten, so wie der Zustimmung zur Einführung neuer oder der Erhöhung bestehender Steuern. Erst die Rückwirkung der Februar-Revolution in Paris (1848) führte die Berufung einer Nationalversammlung zur Vereinbarung der Verfassung des preußischen Staates herbei. Diese Versammlung ward jedoch in Folge wiederholter Tumulte in der Hauptstadt erst aus dieser (nach Brandenburg) verlegt, dann aufgelöst und vom Könige selbst eine neue Verfassung gegeben und (nach ihrer Revision 1850) beschworen. Zufolge der revidirten Verfassung übt der König die gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem allgemeinen Landtage, welcher in das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten zerfällt. Das Herrenhaus besteht lseit seiner Umgestaltung 1852) außer den großjährigen königlichen Prinzen theils aus erblichen, theils aus vom Könige auf Lebenszeit ernannten, theils aus gewählten Mitgliedern. Das Haus der Abgeordneten besteht aus indirekt gewählten Mitgliedern, indem die (wenigstens 24 Jahre alten) Urwähler „Wahlmänner" ernennen, und diese die Abgeordneten wählen. Die Urwähler werden nach Maßgabe der von ihnen zu entrichtenden Staatssteuern in 3 Abtheilungen getheilt. Eine gleichzeitig in Frankfurt zusammengetretene „verfassunggebende Versammlung" von Abgeordneten aus ganz Deutschland beschäftigte sich unter heftigen Parteikämpfen mit der Berathung der deutschen Reichsverfassung; die auf Grund derselben dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. angebotene erbliche Kaiserwürde in Deutschland wurde von diesem abgelehnt und die Versammlung durch Abberufung der Abgeordneten Seitens der Regierungen aufgelöst. Ein angeblich zum Zwecke der Durchführung der beschlossenen Reichsverfassung in Sachsen, in der Pfalz und Baden ausgebrochener Aufstand, zum Theil republikanischen Charakters, ward von preußischen Truppen fettn Rhein unter Anführung des Prinzen Wilhelm von Preußen) unterdrückt. Eine fernere Erweiterung des Staatsgebietes erfolgte durch die Vereinigung der beidenfürftenthümerhohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen mit Prenßen (1849) und durch die Erwerbung eines kleinen Gebietes am Jahdebufen zur Anlage eines Kriegshafens (1853). Dagegen wurde das Souveraiuetätsrecht über (das 1848 abgefallene) Neuenburg und Valeudis aufgegeben (1857). Die Ruhe nach Außen hin wurde nur durch einen kurzen, in seinem Endresultate erfolglosen Krieg gegen Dänemark (1848

5. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 81

1876 - Leipzig : Bädeker
Zeittafel. 81 Ney bei Dennewitz. Entscheidung in der großen Völkerschlacht bei Leipzig. Kampf bei Hanau. 1814 Einrücken der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Erster Pariser Friede. Congreß zu Wien. 1815 Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napoleon. Blücher bei Ligny geschlagen. Wellington und Blücher entscheiden den Krieg bei Waterloo. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. Der zweite Pariser Friede. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räumung Frankreichs. Stiftung der Universität Bonn. 1823 Die Provinziallandtage eingeführt. 1834 Der deutsche Zollverein. 840—1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1847 Erster vereinigter Landtag in Preußen. 1848 Preußische Nationalversammlung. Erster Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1849 Die Aufstände in Sachsen, der Pfalz, Baden mit preußischen Truppen unterdrückt. — Die beiden Fürsteuthümer Hohenzollern an Preußen. 1850 Vollendung der preußischen Verfassung. 1858 Der Prinz von Preußen übernimmt die Regentschaft. 1861 Wilhelm I. Reorganisation des Heeres. 1864 Zweiter Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1866 Der deutsche Krieg. Sieg bei Königgrätz. Friede zu Prag. Erweiterung und Abrundung des preußischen Gebietes durch Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. u. s. w. 1867 Constituirung des Norddeutschen Bundes. 870—1871 Der deutsch-französische Krieg. 87 0 Aug. 4.—6. Siege bei Weißenburg und Wörth über Mac Mahon, bei Spicheren über Frossard. „ 14.—18. Drei Siege bei Metz über Bazaine (bei Eolombey-Nouilly, bei Mars-la-Tour, bei Gravelotte). „ 30. Sieg über Mac Mahon bei Beaumont. Sept. 1. Sieg über Mac Mahon bei Sedan. Napoleon gefangen. „ 19. (—28. Jan.) Einschließung von Paris. (Bombardement der Forts seit 27. December, der Stadt seit 5. Januar). „ 27. Kapitulation von Straßburg. £)ct. 27. Kapitulation von Metz. Die ganze Bazaine'sche Armee kriegsgefangen. Nov. 27. Erster Sieg über die Nordanuee bei Amiens. „ 28. Sieg über die Loire-Armee bei Beanne la Rolande.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 302

1906 - Langensalza : Gressler
302 das Leben noch einigermaßen wert, seit ich die Betrübnis erduldet habe, die ich nicht zu überleben glaubte. Denn mit frohem Mute würde ich alles ertragen haben, wenn ich nur so glücklich gewesen wäre, von uns drei Geschwistern der erste zu sein, der sein ihm abgestecktes Ziel erreicht hätte. Nun hoffe ich wenigstens nicht so unglücklich zu sein, der letzte von uus zu werden." Bis so weit war nuu Karl gekommen; aber was sollte nun weiter geschehen? Ohne Heer sich durch Polen oder Deutschland nach Schweden zurückzuschleichen, war für den stolzen Mann ein entsetzlicher Gedanke. ,,23ie," dachte er, , wenn du den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland bewegen könntest?" — Und nun bot er alles dazu aus. Anfangs hatte Achmet keine Ohren dafür; aber Karl brachte es dahin, daß zwei Veziere, die vom Kriege abrieten, abgesetzt Wurden, und selbst die Mutter des Sultans wurde bestochen. „Wann willst du," fragte sie ihren Sohn, „endlich meinem Löwen beistehen, daß er den Zaren verschlinge?" — Achmet ernannte einen neuen Großvezier, Baltadschi Mehemet, und befahl ihm: .Führe das Heer gegen die Russen!" „Gut," sagte Mehemet. „mein Schwert in der einen und den König an der andern Hand will ich ihn an der Spitze von 200000 Mann nach Moskau führen!" - Im Geiste sah sich Karl schon in Moskau, und beinahe wäre es auch so weit gekommen. Peter hatte indessen in Moskau einen herrlichen Triumph gehalten. Durch sieben Triumphpforten zog er ein. Hinter ihm her wurden nicht nur die gemeinen schwedischen Gefangenen, sondern selbst die berühmten Generale Karls geführt; ein großer Verstoß gegen das Zartgefühl, mit dem man jeden Unglücklichen behandeln muß.*) Auch sah mau unter der Beute den zerschossenen Trag- *) Ein Augenzeuge erzählt: „Am dritten Tage nach unserer Ankunft in Moskau war der Triumphzug mit allen schwedischen Gefangenen. Der Marsch ging durch einige Triumphbogen, welche verziert waren mit anspielenden Bildern und Devisen zur Ehre der Sieger und zur Verhöhnung der Besiegten. Unter anberm sah man einen Löwen, der, gefesselt an feinen vier Füßen mit eisernen Ketten, von einem Russen geführt würde. Diese Zeichnung fanb den vorzüglichsten Beifall bei bcn Russen und auch bei einem

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 382

1906 - Langensalza : Gressler
382 welchem England so viele Ziege erfocht und Eroberungen machte, daß es seit der Zeit übermächtiger zur See wurde als je vorher. An den Erfolgen dieses Krieges hatte einer der berühmtesten englischen Minister, der ältere Pitt, später zum Lord Ehatam ernannt, durch kräftige und weise Leitung einen bedeutenden Anteil. In dem zu Paris geschlossenen Frieden mußte Frankreich an England Kanada und Neufundland abtreten und allen Ansprüchen auf deu Ohio entsagen. So oorteilhaft auch dieser Krieg für England ausgefallen war, so hatte er doch diesem Lande große Summen gekostet, und die hohe Lchuldenmasse war dadurch vermehrt worden. Dies nahm es zum Vorwande, zu verlangen, daß seine Kolonien in Amerika, um derentwillen doch eigentlich der Krieg geführt war, die Kosten ihrer Verteidigung und Verwaltung selbst aufbrächten. Dabei vergaßen die Engländer (Lord Granville), welch großen Gewinn sie aus der Handlung mit ihren amerikanischen Kolonien zogen. Diese würden auch der Forderung sich wohl unterworfen haben, hätte nicht England die unweifeften Maßregeln dazu ergriffen und ihnen willkürliche Abgaben aufgelegt. Die ersten Abgaben, die England den Amerikanern 1764 auffegte, wurden, obgleich mit Murren, ertragen; als aber 1765 eine Verordnung erschien, daß alle kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen in Amerika auf Stempel-pavier geschrieben werden müßten (d i e S te m p e l a kt e,) entstand eine allgemeine Unzufriedenheit; denn täglich kamen bei diesen Handel-Treibenden Leuten dergleichen Verschreibungen vor. Man druckte diese Verordnung auf Papier mit schwarzem Rande, darüber einen Totenkops, und mit der Inschrift: „Torheit Englands und Untergang Amerikas!" wurde sie in den Straßen von New-Aork ausgerufen. Aber dabei blieb es nicht. Der Widerstand gegen diese verhaßte Maßregel zeigte sich in allen Ständen. An dem Tage, wo die Akte eingeführt werden sollte, wurde in mehreren Städten, wie zu einem Leichenbegängnisse, mit den Glocken geläutet und in einer Stadt wurde gar ein förmlicher Leichenzug gehalten. Voran schritten zwei Männer mit gedämpften Trommeln; dann kam ein Sarg, auf welchem mit großen Buchstaben das Wort Freiheit

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1871 - Koblenz : Bädeker
Das Lehenswesen. 6. 2t schaften zur Aufgabe der Mnche machte. Seme fr das von ihm gestiftete Kloster Monte-Easino bei Neapel entworfene Regula" ging allmhlich in alle abendlndischen Klster der. Sie ver-pflichtete die Eintretenden zu dem Versprechen, lebenslnglich im Kloster zu bleiben und zum dreifachen Gelbde der persnlichen Armuth, der Keuschheit und des unbedingten Gehorsams gegen die Oberen. Ii. Verfassung. a) Das Lehenswesen. Der König theilte das bei der Er-oberung in Besitz genommene Land mit seinem Gefolge, jeder erhielt ein Loos, Allodium, als erbliches Grundeigenthum zur beliebigen weitern Vertheilung. Die Könige, welche bei dieser Vertheilung ein greres Grundeigenthum erhielten, als die Glieder ihres Gefolges, konnten die Kronlndereien wegen ihrer groen Ausdehnung und weit zerstreuten oder entfernten Lage nicht selbst bewirtschaften und gaben daher den grten Theil derselben Einzelnen ihrer Getreuen", Bassen oder Vasallen genannt, als Lehen (feudum oder beneficium) zur lebenslnglichen Nutznieung gegen das Versprechen der Treue und des Kriegsdienstes. Die Lehen waren anfangs nicht erblich, doch wurde die Erblichkeit derselben allmhlich theils von den Knigen zugegeben, theils von den Vasallen usurpirt. Dieses Lehenswesen hat sich in allen germanischen Reichen von lngerer Dauer, vorzg-lich bei den Franken, Angelsad)sen und Longobarden, ausgebildet. b) Die Rechtsversassung. Bis um die Mitte des 5. Jahr-Hunderts blieb das Recht der germanischen Stmme ein ungeschrie-benes, welches auf dem Herkommen beruhte und sich durch Tradition fortpflanzte. Bei dem Zusammenleben mit Vlkern anderer Abstam-mung und bei dem stetigen Zunehmen der kniglichen Gewalt, die nicht mehr ans der Wahl des Volkes, sondern auf dem (bereits unbe-strittenen) Erbrechte beruhte, entstand das Bedrfni, wenigstens die privatrechtlichen Befugnisse der freien Männer durch Aufzeichnung vor der zunehmenden Willkhr der Könige zu sichern. So entstanden seit dem Ende des 5. Jahrhunderts bei den verschiedenen im frnkischen Reiche vereinigten Vlkern (den Saliern, Ripuariern, Burgundern, Alemannen, Baiern), so wie bei den Longobarden und Westgothen, in lateinischer Sprache aufgezeichnete Volksrechte (leges). Diese Gesetze enthalten fast nur Strafbestimmungen. Als Beweise galten bei Civilsachen Zeugen und Urkunden, welche meist der Klger beibringen mute, bei

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 148

1871 - Koblenz : Bädeker
148 Der letzte Kamps der Verbndeten. . 34. aushielt, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu wanken begann, im gefhrlichsten Augenblicke Blcher aus dem Schlachtfelde eintraf und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg entschied. Unaufhaltsam verfolgten die Preußen (unter Gneisenau) das in gnz-licher Auflsung fliehende franzsische Heer unter bestndigen sieg-reichen Gefechten bis nach Paris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zu Gunsten seines Sohnes (Napoleon Ii.) der Krone entsagt hatte. Mit dem Plane, sich nach Amerika einzuschiffen, ging er, als die Preußen ihn (in Malmaifon) gefangen nehmen wollten, nach Roche-fort, konnte jedoch nicht auslaufen, ohne englischen Schiffen zu be-geguen, und vertraute sich der Gromuth der englischen Regierung an, die ihn zufolge einer Bestimmung der Verbndeten, als Kriegs-gefangenen nach der Insel St. Helena abfhren lie, wo er nach bei-nahe sechsjhrigen Leiden (5. Mai) 1821 starb. Die Verbndeten rckten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo die beiden Kaiser und der König von Preußen (als Reprsentanten der drei christlichen Bekenntnisse) durch die heilige Allianz (26. September), der spter fast alle europischen Mchte beitraten, sich ver-pflichteten, einander bei jeder Gelegenheit Hlfe und Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion ihre Völker zu -regieren. Der zweite Pariser Friede (20. November) besttigte die Beschlsse des Wiener Kongresses und beschrnkte Frankreich auf die Grenzen von 1790 (statt von 1792, wie vorher), es mute einige Grenzfestungen abtreten (Saarlouis an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestung ward, an Baiern), 700 Millionen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstwerke und litterarischen Schtze zurckgeben und ein Heer der Verbndeten von 150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten, deren Zurckziehung jedoch schon 1818 auf dem Monarchen-Congresse zu Aachen beschlossen ward. $ 35. Der deutsche Bund von dessen Stiftung bis zu seiner Auflsung, 1815-1866. Die Angelegenheiten des aus 34 monarchischen Staaten und 4 freien Stdten bestehenden deutschen Bundes wurden durch eine Bundesversammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in wel-cher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmchtigten theils einzelne, theils Gesammtstimmen fhrten (im Plenum 70, im engern Rathe 17). Ein wichtiger Schritt fr die Herstellung einer greren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmhlich der meisten Staaten Deutschlands

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 169

1871 - Koblenz : Bädeker
Zeittafel. 169 Vandamme bei Slm von Ostermann und Kleist, Ney von Blow bei Bennewitz. Entscheidung in der groen Vlkerschlacht bei Leipzig. Kampf bei Hanau. 1814 Einrcken der Verbndeten in.frankreich. Blcher siegt bei la Ro-thitzre und bei Laon. Einnahme von Paris, Napoleon's Absetzung und Abreise nach Elba. Eongre zu Wien. 1815 Napoleon's Rckkehr und Herrschast wahrend der 100 Tage. Der letzte Kampf der Verbndeten gegen Napoleon. Blcher bei Ligny geschlagen, Ney bei Quatrebras. Wellington und Blcher entscheiden den Krieg bei Waterloo. Zweite Abdankung Napoleon's. Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. Der zweite Pariser Friede. (1817) Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche zu einer ? evangelischen. 1818 Der Monarchen - Eongre zu Aachen beschliet die Rumung Frankreichs. 1823 Provinziallandtage in Preußen eingefhrt. 1834 Der deutsche.zollverein. 183548 Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich. 1837 Trennung Hannovers von England. 18401861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Franz Joseph I., Kaiser von Oesterreich. 1848 Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung" in Frankfurt. Erzherzog Johann deutscher Reichsverweser. 1849 Auflsung des Frankfurter Parlaments. Aufstnde in Sachsen, der Pfalz, Baden. 1859 Krieg Napoleon's Iii. und Victor Emanuel's Ii. von Sardinien gegen Oesterreich; Siege der Verbndeten bei Magenta und bei Solserino. Sardinien erhlt die Lombardei bis zum Mincio. 1861 Wilhelm I., König von Preußen. 1864 Krieg Preuens und Oesterreichs gegen Dnemark. Abtretung von Schleswig, Holstein und Lauenburg an die Verbndeten im Frieden zu Wien. 1866 Der deutsche Krieg. Sieg der Preußen bei' Kniggrtz. Erweiterung und Abrundung des preuischen Staates. Venetien an das Knigreich Italien. 1867 Constituirung des norbbeutschen Bundes. 1868 Das erste beutsche Zollparlament in Berlin. Ptz, Deutsche Geschichte. 9. Aufl.
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