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1. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 65

1876 - Leipzig : Bädeker
Wilhelm I. Der deutsche Krieg. §. 16. 60 Schanzen, gegenüber der Insel Alsen, zurück. Diese wurden von den Preußen (unter dem Prinzen Friedrich Karl) erstürmt und nach einem kühnen Uebergange über den Alsensund die Insel Alsen besetzt, woraus beide Heere bis in Nord^ütland vordrangen. Die furcht vor einer Bereinigung der preußischen und österreichischen Flotille, wodurch Kopenhagen bedroht schien, bewog den König von Dänemark im Frieden zu Wien (30. Oct. 1864) auf Schleswig - Holstein und Lauenburg zu Gunsten der beiden Großmächte zu verzichten. L a u e n b u r g ging in den alleinigen Besitz des Königs Wilhelm über, wofür Oesterreich eine Entschädigung in Geld erhielt. Ueber die gemeinsame Regierung der beiden anderen Herzoglhümer einigten sich die erobernden Mächte in der Gasteiner Convention (Aug. 1865) vorläufig so, daß Oesterreich die Verwaltung Holsteins, Preußen die Schleswigs erhielt. Die weitere Behandlung der Schleswig-Holsteinschen Frage wollte Oesterreich dem Bundestage anheimstellen, Preußen aber erklärte dieses für einen Bruch der Gasteiner Convention und brachte damit die Reform der deutschen Bundesverfassung in Verbindung. Der deutsche Kriegs) 1866. In Folge des Einrückens preußischer Truppen (unter General von Manteuffel) in das unter österreichischer Verwaltung stehende Holstein beantragte Oesterreich beim Bundestage Mobilmachung der gesammten Bundesarmee gegen Preußen. Als dieser Antrag von der (zweifelhaften) Majorität angenommen war, erklärte Preußen mit der Minorität seinen Austritt aus dem Bunde (14. Juni), und der preußische Ministerpräsident Graf Bismarck legte die Grundzüge zu einem neuen deutschen Bunde mit Ausschluß Oesterreichs vor. Da sowohl diese als die den anderen deutschen Staaten angebotene Neutralität abgelehnt wurden, so besetzte Preußen sofort die unmittelbaren Nachbarstaaten unter feinen Gegnern: Sachsen (damit es den. Oesterreichern nicht als Operationsbasis diene), Hannover und Kur-' Hessen (welche beide Preußens Verbindungen mit seinen westlichen Provinzen bedrohen konnten). Während es den Kurhessen gelang durch schleunigen Rückzug (nach Hanau) sich mit dem süddeutschen Bundes-Armee-Corps zu vereinigen, wurden die Hannoveraner bei dem Versuch, sich zu den Baiern durchzuschlagen, von den Preußen aufgehalten, und obgleich sie diesen bei Langensalza (27. Juni) durch ihre Uebermacht schwere Verluste beibrachten, capitulirte die hannoversche Armee nach dem Eintreffen bedeutender preußischer *) A. Borbstädt, Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und dessen Verbündete im I. 1866. Pütz, prenß. Geschichte. ^

2. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 66

1876 - Leipzig : Bädeker
66 Wilhelm I. Der deutsche Krieg. §. 16. Verstärkungen. Hannover und Kurhessen wurden sofort unter preußische Verwaltung gestellt. Nachdem die norddeutsche Coalitiou gegen Preußen innerhalb 14 Tage gänzlich gesprengt war, konnte dieses seine gestimmte Kraft gegen Oesterreich (nebst Sachsen) und dessen süddeutsche Bundesgenossen verwenden, dem zugleich Victor Emannel Ii., König von Italien, in Folge einer geheimen Allianz mit Preußen (April), den Krieg erklärt hatte. Der deutsche Kriegsschauplatz war nun ein doppelter: das östliche Böhmen, wo die österreichische „Nordarmee" unter dem Feldzeugmeister von Benedek sich mit den Sachsen (zusammen 271,000 Mann) vereinigt hatte, und das Gebiet des untern und mittlern Mains, wo die süddeutschen Bundestruppen (119,000 M.) sich couceutrirt hatten. Ein dritter Kriegsschauplatz war das Festungsviereck im östlichen Oberitalien, wo Erzherzog Albrecht bei Cnstozza siegte. Schon am 23. Juni hatte die preußische Haupt-Armee (27 8,000 M.) die Offensive gegen Böhmen ergriffen, indem sie gleichzeitig von drei Seiten durch die Gebirgspässe einrückte: die Elbarmee (rechter Flügel) unter Herwarth von Bittenfeld (von Torgau) durch das Elbthal, die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl von der Lausitz «Görlitz» her als Centrum, und die zweite Armee (linker Flügel) unter dem Kronprinzen von Preußen von Schlesien (Neiße) und der Grafschaft Glatz her. Nachdem die Vereinigung der drei Armeen unter meist siegreichen Gefechten beinahe erreicht war, traf König Wilhelm im Hauptquartier zu Gitfchin (2. Juli) ein, um den Oberbefehl und die Leitung der gefammten Operationen des größten, jemals auf einem Schlachtfelde versammelten preußischen Heeres (220,000 M.) zu übernehmen. Dieses gewann schon am folgenden Tage (3. Juli) den entscheidenden Sieg über die österreichisch-sächsische Hauptarmee unter Benedek, welche bei der Festung Königgrätz eine feste Stellung (zwischen der Elbe und ihrem westlichen Nebenflüsse Bistritz unweit Sadowa) eingenommen hatte. Die zunächst stehende I. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl eröffnete den Kampf und hielt, mit einem Theile der Elbarmee im Centrum, der öster-reichisch-sächsischeu Armee gegenüber Stand, bis die Ii. Armee unter dem Kronprinzen um Mittag nach beschwerlichem Eilmarsch allmählich eintraf und noch rechtzeitig in die Schlacht eingriff. Die mit allen Mitteln der Feldbefestigungskunst verstärkte österreichische Hauptstellung auf der Höhe bei Chlum wurde durch die preußischen Garden erstürmt, und der König an der Spitze der Referve-Cavallerie (der I. Armee) begann die Verfolgung des Feindes, H^chald^ eine allgemeine und bis zum Einbrechen der Dunkelheit fortgesetzt wn^e; 161 Geschütze und fast

3. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 81

1876 - Leipzig : Bädeker
Zeittafel. 81 Ney bei Dennewitz. Entscheidung in der großen Völkerschlacht bei Leipzig. Kampf bei Hanau. 1814 Einrücken der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Erster Pariser Friede. Congreß zu Wien. 1815 Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napoleon. Blücher bei Ligny geschlagen. Wellington und Blücher entscheiden den Krieg bei Waterloo. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. Der zweite Pariser Friede. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räumung Frankreichs. Stiftung der Universität Bonn. 1823 Die Provinziallandtage eingeführt. 1834 Der deutsche Zollverein. 840—1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1847 Erster vereinigter Landtag in Preußen. 1848 Preußische Nationalversammlung. Erster Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1849 Die Aufstände in Sachsen, der Pfalz, Baden mit preußischen Truppen unterdrückt. — Die beiden Fürsteuthümer Hohenzollern an Preußen. 1850 Vollendung der preußischen Verfassung. 1858 Der Prinz von Preußen übernimmt die Regentschaft. 1861 Wilhelm I. Reorganisation des Heeres. 1864 Zweiter Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1866 Der deutsche Krieg. Sieg bei Königgrätz. Friede zu Prag. Erweiterung und Abrundung des preußischen Gebietes durch Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. u. s. w. 1867 Constituirung des Norddeutschen Bundes. 870—1871 Der deutsch-französische Krieg. 87 0 Aug. 4.—6. Siege bei Weißenburg und Wörth über Mac Mahon, bei Spicheren über Frossard. „ 14.—18. Drei Siege bei Metz über Bazaine (bei Eolombey-Nouilly, bei Mars-la-Tour, bei Gravelotte). „ 30. Sieg über Mac Mahon bei Beaumont. Sept. 1. Sieg über Mac Mahon bei Sedan. Napoleon gefangen. „ 19. (—28. Jan.) Einschließung von Paris. (Bombardement der Forts seit 27. December, der Stadt seit 5. Januar). „ 27. Kapitulation von Straßburg. £)ct. 27. Kapitulation von Metz. Die ganze Bazaine'sche Armee kriegsgefangen. Nov. 27. Erster Sieg über die Nordanuee bei Amiens. „ 28. Sieg über die Loire-Armee bei Beanne la Rolande.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 350

1906 - Langensalza : Gressler
350 dreimal überlegenen Feind, der in der Gegend von Breslau stand, anzugreifen. Bor der Lchlacht rief er feine Generale zusammen und hielt an sie eine kurze, aber kraftvolle Rede, welche ihre Gemüter mit feuriger Kampfbegier erfüllte. Nachdem er ihnen feine Lage geschildert hatte, fuhr er fort: „Lassen Sie es sich also gesagt fein, ich werde gegen alle Regeln der Kriegskunst die beinahe drei-mal stärkere Armee des Prinzen Karl angreifen, wo ich sie finde. Es ist nicht die Frage von der Anzahl der Feinde, noch von der Wichtigkeit ihres Postens; das alles, hoffe ich, wird die Herzhaftig. feit meiner Truppen zu überwinden wissen. Ich muß diesen Schritt wagen, oder es ist alles verloren; wir müssen den Feind schlagen, oder uns vor feinen Batterien begraben lassen. So denke ich, so werde ich handeln. Wenn Sie bedenken, daß Sie Preußen sind, so werden Sie sich auch jetzt Ihres Namens würdig beweisen. Ist aber einer unter Ihnen, der sich fürchtet, die letzte Gefahr mit mir zu teilen, der kaun noch heute feinen Abschied erhalten." Tat je eine Rebe Wunder, so war es diese. Einige alte Generale traten vor und versprachen dem Könige im Namen aller, zu siegen ober zu sterben; alle waren tief gerührt; einigen stürzten die Tränen aus den Augen. „Leben Sie nun wohl, meine Herren!" rief ihnen der König nach; „in kurzem haben wir den Feiub geschlagen, ober wir sehen uns nie wieber." — Die Begeisterung der Generale teilte sich balb auch den gemeinen Soldaten mit. Fnebrich ging selbst umher, sprach sreunblich mit ihnen und richtete ihren Mut so auf, daß sie kaum den Befehl zur Schlacht erwarten konnten. Äo brach der Morgen des 5. Dezember an. Friedrich hatte die feinbliche Schlachtorbnung genau ausspähen lassen und erfahren, daß die Österreicher in einer i'inie aufgestellt waren, die etwa eine Meile lang war. In der Mitte bi es er Linie lag das Dorf Leuthen. Bor dem Beginn der Schlacht ritt der König noch einmal zu feinen Regimentern, um sie zum Kampfe anzufeuern. Zu dem Offizier, der ihn begleitete, sagte er: „Ich werbe mich heute der Schlacht mehr aussetzen müssen als sonst. Er mit seinen 50 Husaren soll mir zur Deckung bienen. Er verläßt mich nicht und gibt acht, daß ich dem Feinde nicht in die Hänbe falle. Bleib' ich, so bebeckt Er

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 353

1906 - Langensalza : Gressler
353 Befehl, von weitem nachzufolgen. So kam der König nach Lissa. Er ritt in die Gassen hinein, wo alles still war. Nur in den Häusern war viel Sicht. Als er auf dem geräumigen Platze vor dem Schlosse anlangte, sah man aus den Häusern mehrere Österreicher mit Stroh kommen, die von den preußischen Husaren schnell ergriffen wurden Während der König noch mit den Gefangenen sprach, hatten die Feinde die Preußen entdeckt und machten Lärm. Tie Österreicher gaben aus allen Häusern Feuer, die Preußen schossen gleichfalls: es entstand ein entsetzlicher Lärm; alles schrie und kommandierte durcheinander. Aber der König sagte ganz gelassen: „Messieurs, folgen Sie mir, ich weiß hier Bescheid." — Sogleich ritt er links über die Brücke, welche nach dem Schlosse führt. Vor der Schloßtür stieg er ab. Eben kamen viele österreichische Offiziere, die durch das Schießen aufgeschreckt waren, mit Lichtern in der Hand die Treppe heruntergestürzt, um sich auf ihre Pferde zu werfen und davonzujagen. Da stießen sie auf den König, den sie sogleich erkannten. Ein allgemeines „Ah!" war das einzige, was sie im ersten Augenblick vorbringen konnten. Er aber sagte ganz ruhig. „Bon soir, Messieurs! Gewiß haben Sie mich hier nicht vermutet. Kann man hier auch noch mit unterkommen?" — (vriebrich war in keiner geringen Gefahr. Tie feindlichen Offiziere brauchten nur zuzugreifen, so war er gefangen. Aber der Schrecken, den sein alles durchbohrender Blick ihnen einjagte, war so groß, daß sie in demütiger Stellung ihm hinaufleuchteten und sich ihm zu Gefangenen ergaben. Zu Friedrichs Glück hatten indessen seine nachfolgenden Grenadiere den Ort eingenommen, sonst konnte die ^ache doch noch sehr schlimm für den König ablaufen. 43. Die Jahre 1758 und 59. Vergebens versuchte Friedrich im folgenden Sommer, den Österreichern, die immer seine Hauptseinde blieben, einen Vorteil ab-ä«9ett)innen. Dagegen lauteten die Nachrichten von dem westlichen Kriegsschauplätze sehr günstig. Hier war der Oberbefehl über das von Ingland ausgestellte Heer dem tüchtigen Prinzen Ferdinand Meisterwerke. Bd. ix. Nösselt, Weltgeschichte Hi. oo

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 151

1871 - Koblenz : Bädeker
Der deutsche Krieg 1866. . 35. 151 Schleswigs in den Gesammtstaat versuchte, dagegen der Herzog Frie-brich von Augustenburg ein Erbrecht auf Schleswig-Holstein geltend machte, entstand ein zweiter Krieg mit Dnemark, den die beiden deutschen Gromchte gemeinschaftlich und mit raschem Erfolge fhr-ten. Dnemark mute im Frieden zu Wien die Herzogtmer Schleswig, Holstein nebst Lauenburg abtreten; letzteres fiel an Preußen, wofr Oesterreich eine Entschdigung in Geld erhielt; die Eroberer theilten sich zufolge der Gasteiner Convention in die Verwaltung Schleswig-Holsteins, entzweiten sich aber bald der die weitere Be-Handlung der Schleswig-Holsteinischen Frage, indem Oesterreich deren Entscheidung dem Bundestage anheim stellen wollte, Preußen aber dieses fr einen Bruch der Gasteiner Convention erklrte. Zugleich trat der preuische Ministerprsident Graf Bismarck mit einem neuen Plane zur Reform des deutschen Bundes hervor. Der deutsche Krieg im I. 1866. In Folge des Einrckens preuischer Truppen in das unter sterreichischer Verwaltung stehende Holstein beantragte Oesterreich beim Bundestage allgemeine Mobilmachung gegen Preußen. Als dieser Antrag mit nur zweifelhafter Majoritt angenommen war, er-klrte Preußen mit der Minoritt seinen Austritt aus dem Bunde und besetzte sofort die unmittelbaren Nachbarstaaten unter seinen Gegnern: Sachsen, Hannover und Kurhessen. Durch einen hartncki-gen und blutigen Kampf bei Langensalza (27. Juni) mit den an Zahl doppelt berlegenen Hannoveranern (8400 gegen 16,100) verhinderten die Preußen die beabsichtigte Vereinigung der Hannoveraner mit den Baiern. Der Hauptschauplatz des Krieges war das stliche Bhmen, wo die Oesterreicher ihre Nordarmee" unter General Benedek auf-gestellt und sich mit den (ihr Land preisgebenden) Sachsen vereinigt hatten (zusammen 271,000 M ). Von drei Seiten her: von Schlesien aus unter dem Kronprinzen, von der Lausitz unter Prinz Friedrich Karl und durch das Elbethal unter Herwarth von Bittenfeld rckten die (278,000) Preußen unter siegreichen Gefechten in Bhmen vor. Nachdem König Wilhelm I. selbst im Hauptquartier (zu Gitschin) angekommen war, erfolgte am nchsten Tage (3. Juli) der Hauptangriff auf die Oesterreicher und Sachsen bei Kniggrtz, zunchst durch den Prinzen Friedrich Karl, welcher mit der sog. 1. Armee bis zum Mittag der gesammten sterreichischen Macht gegenber Stand hielt, bis der Kronprinz mit der sog. 2. Armee (noch rechtzeitig) aus dem

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 152

1871 - Koblenz : Bädeker
152 Der deutsche Krieg 1866. . 35. Schlachtfelde erschien und durch Einnahme der sterreichischen Central-stellung auf den Hhen von Chlum den Sieg entschied; die Sieger berechneten ihren Verlust auf 9150 M., den der Oesterreicher und Sachsen auf 44,200 M. (4861 Todte, 13,920 Verwundete. 25,419 Vermite). Whrend die siegreiche Armee fast ohne Widerstand gegen Wien vorrckte, traf pltzlich die berraschende Nachricht ein, der Kaiser von Oesterreich, welcher gleichzeitig mit dem Könige Victor Ema-nuel ll. von Italien wegen Venetiens im Kriege begriffen war, habe, trotz der Ueberlegenheit seiner Waffen zu Lande und zur See, ganz Venetien dem Kaiser Napoleon abgetreten, um dessen Friedensver-Mittelung zu erlangen, die sterreichische Sdarmee aber aus Italien abberufen, um sie im Norden gegen Preußen verwenden zu knnen. Schon hatte ein letzter Kampf auf ungarischem Gebiete (bei dem Dorfe Blumenau) begonnen, als unter franzsischer Vermittelung ein Waffenstillstand (zu Nikolsburg) zu Stande kam, dem der definitive Friede zu Prag (23. August) folgte. Der Kaiser von Oesterreich erkannte die Auflsung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Be-theiligung des sterreichischen Kaiserstaates, insbesondere eines nord-deutschen Bundes bis zur Mainlinie; er trat Venetien an Italien, seinen Mitbesitz von Schleswig-Holstein an Preußen ab, welches auch Hannover und Kurhessen behielt. Sachsen war in den Frieden ein-begriffen und erlitt keinen Verlust an Gebiet. Whrend die Hauptentscheidung auf dem stlichen Schauplatze erfolgte, hatte die preuische Main-Armee (48,000 M.) unter General Vogel von Falckenstein ihre Aufgabe, die sddeutschen Bundestruppen (119,000 M.) zu beschftigen und der die Mainlinie hinaus zu drn-gen, durch eine Reihe siegreicher Gefechte nicht minder glcklich gelst. Ein Waffenstillstand, gleichzeitig mit dem von Nikolsburg, beendete den Krieg auf dem westlichen Schauplatze. Diesem folgten einzelne Friedens-schlsse mit Wrttemberg, Baden, Baiern und Hessen-Darmstadt; letzte-res verlor einen Theil seiner Provinz Oberhessen nebst der (kurz vorher ererbten) Landgrafschaft Hessen-Homburg, Baiern drei kleinere Gebiete auf der rechten Mainseite an Preußen, welches auch ganz Nassau und die Stadt Frankfurt nebst Gebiet behielt. Der preuische Staat gewann eine Erweiterung von 1306 ih Meilen mit 4% Mill. Einw. Sofort begann die Constituirung des norddeutschen Bun-des. Nach vorgngiger Verabredung mit den (20) brigen Re-

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 176

1871 - Koblenz : Bädeker
176 Der deutsch-franzsische Krieg, 18701871. . 37. deutschen Truppen besetzt wurde. Der gleichzeitigen Beschieung der Forts an der Nord-, Ost- und Sdseite (seit 5. Jan ) konnte durch zwei neue Massenausflle der Belagerten (unter Ducrot 14. Januar und den noch groartiger unter Trochu 19. Jan.) kein Einhalt geschehen. Daher erschien Jules Favre im deutschen Hauptquartier zu Versailles, um mit dem deutschen Bundeskanzler, Graf Bismarck, einen Waffenstillstand (auf 3 Wochen) abzuschlieen, demzufolge den deutschen Truppen die smmtlichen Forts um Paris eingerumt wurden. Ganz ohne Erfolg war der Versuch, mit einem Theile der fr an-zsischen Flotte (7 Mnzerschiffen) die deutsche Kste an der Nord-und Ostsee zu bedrohen und in Verbindung mit Dnemark Preußen zu nthigen, eine bedeutende Armee im Norden aufzustellen, um die Landung eines franzsischen Heeres abzuwehren. Die Thtigkeit der Flotte be-schrnkte sich auf die Blocade der deutschen Handelshfen und die Weg-nhme vereinzelter deutscher Handelsschiffe. Bei Ablauf des (inzwischen verlngerten) Waffenstillstandes wurden zwischen dem von einer (nach dem Wahlgesetze von 1848 berufenen) Nationalversammlung in Bordeaux zum Chef der Executiv-Gewalt der franzsischen Republik" ernannten ehemaligen Minister Thiers und dem Grafen Bismarck die Friedensprliminarien dahin verabredet, da Frankreich Elsa ohne Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz (und Thionville) an das erneuerte deutsche Reich abtreten und 5 Milliarden Francs Kriegskosten in 3 Jahren zahlen sollte. Die Nationalversamm-lung in Bordeaux genehmigte mit berwiegender Majoritt (546 gegen 107) diese Bestimmungen (1. Mrz), die auch die Grundlagendes zu Frankfurt am Main (10. Mai) abgeschlossenen Definitivfriedens bildeten. Nur ein kleiner Theil des deutschen Heeres (etwa 30,000 M.) war, zur Beschleunigung der Ratification der Friedensprliminarien durch die National-Versammlung, in den westlichen Theil von Paris eingerckt, hatte dasselbe aber schon am folgenden Tage, nach erfolgter Ratification,. wieder verlassen; die Forts auf der Nord- und Ostseite von Paris und mehrere nrdliche Departements blieben, zufolge der 'Friedensbedingungen, einstweilen von deutschen Truppen besetzt. Die Erneuerung des deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwrde. Der kriegerischen Einigung von Nord- und Sddeutschland folgte noch während des glorreichen Feldzuges die politische Einigung, so da Napoleon durch diesen frevelhaften Krieg gerade das zur Reife brachte, was er hatte verhindern wollen. Gem besonderer Vertrge

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 154

1880 - Essen : Bädeker
154 Rep etitionstab elle. Jahreszahl. Seite. 1848. Waffenstillstand zu Malmö. — Die Schleswig- 126 Holsteiner setzen den Krieg allein fort, werden aber Lei 1850. Jdstedt geschlagen. 127 1853-1870. Napoleon m. Krimkrieg 1853—1856. Frankreich und 124 England unterstützen die Türkei gegen Rußland. Belagerung und Erstürmung von .Sebastopol. — Krieg gegen 127 1859. Österreich. Napoleon im Bunde mit Viktor Emanuel von Sardinien (Cavour). Magenta und Solferino. Friede zu Villafranca. Die Lombardei an Italien, Savoyen und Nizza an Frankreich. — Feldzug in Mexiko (1861—67). Maximilian von Österreich (Charlotte), Juarez, Queretaro. 129 seit 1861. Wilhelm I. von Preußen. Bismarck. 1864. Dänischer Krieg im Buude mit Österreich. Wrangel. Prinz Friedrich Karl. Erstürmung der Düppeler Schanzen. Eroberung von Alsen. Friede zu Wien. — Zwistig- 130 ketten bei der Verwaltung der befreiten Herzogtümer. 1866. Deutscher Krieg gegeu Österreich. Benebet Kronprinz Friedrich Wilhelm, Steinmetz, Vogel von Falcken-3. Juli, stein, Mauteussel. — Langensalza, Kömggrätz, — Kissingen, Aschaffenburg. — Die Österreicher-siegreich gegen die mit Preußen verbündeten Italiener bei Eustozza und Lissa. — Waffenstillstand zu Nikolsburg. Friede zu Prag. Auflösung des deutschen Bundes. Norddeutscher 131 Bund. 1870-1871. Französischer Krieg. Ursachen: Vergrößerungsgelüste Napoleons. Innere Schwierigkeiten. Vorwand: Die Wahl eines hohenzollernschen Prinzen zum König von Spanien. — Französische Kriegserklärung (19. Juli 1870). Der Kronprinz von Preußen erstürmt Weißen-burg und schlägt Mac Mahon bei Wörth. Die zweite 132 Armee des Prinzen Friedrich Karl siegt in den Schlachten bei Mars la Tour und Gravelotte (16. und 18. August). Schlacht bei Sedan (1. Sept.). Napoleon gefangen. — Frankreich Republik. Thiers (Gambetta). — Übergabe von Straßburg und Metz. — Siege über die republikanischen Armeeen bei Amiens, Bapaume, St. Queutin, — bei Orleans und Coulmiers, bei Beamte la Rolande und Le Man s. — Ausfallsschlacht der Pariser Armee bei Le Bourget. General Werders Heldenkampf gegen die französische Ostarmee bei Belfort. — Übergabe von Paris. — Vorläufiger 133 10.Marl871. Friede zu Versailles, definitiver Friede zu Frankfurt. — 17.3att.1871. Wilhelm I. deutscher Kaiser.

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 130

1880 - Essen : Bädeker
130 Die neueste Zeit. dänischen Kriege durch den Frieden zu Wien ein Ende zu machen, in welchem er allen Ansprüchen auf Schleswig, Holstein und Lauenburg entsagte. Österreich übernahm nun die Verwaltung von Holstein, Preußen die von Schleswig, während Laueuburg in den Besitz Preußens überging. Bald aber traten zwischen den Leiden Großmächten Zerwürfnisse ein, welche endlich zum offenen Kriege führten. 1866. In diesem deutschen Kriege standen die kleineren, norddeutschen Staaten, sowie Italien, welches dadurch Venetien zu erlangen hoffte, auf Seite Preußens; Baiern, Würtemberg, Sachsen, Hannover, Baden und Leide Hessen waren die Verbündeten Österreichs. Den Oberbefehl über die österreichische Armee in Böhmen und Mähren erhielt General Benedek. Da die preußischen Nachbarstaaten Sachsen, Hannover und Kurhessen ein Bündnis mit Preußen ablehnten, rückten sofort preußische Truppen in diese Länder ein. Der Kurfürst von Hessen wurde gefangen genommen, der König von Sachsen ging mit seinem Heere nach Böhmen. — Die überlegene hannoversche Armee drängte zwar bei Langensalza die schwächeren Preußen zurück, mußte aber dann die Waffen strecken. Das preußische Hauptheer drang nun in Böhmen ein und erfocht am 3. Juli bei Königgrätz uuter des Königs eigener Anführung und uuter entscheidender Mitwirkung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm einen so glänzenden Sieg, daß dadurch der Krieg entschieden war. — Unterdes hatte ein anderes österreichisches Heer unter dem Erzherzog Albrecht die Italiener bei Custozza geschlagen, ebenso hatte die italienische Flotte von der österreichischen bei Lissa in Dalmatien eine Niederlage erlitten. Trotzdem bot Österreich gegen Abtretung Venetiens Italien den Frieden an, um feine Armee gegen die Preußen, die immer weiter vordrangen, verwenden zu können. Aber Italien wollte nur im Verein mit Preußen Frieden schließen. — So kam es denn durch Napoleons Iii. Vermittelung zum Nikolsburger Waffenstillstand, welchem bald darauf der Friede zu Prag folgte, durch welcher: Österreich aus Deutschland ausschied, Schleswig-Holstein an Preußeu und Venetien an Italien überließ. — Unterdessen kämpfte die preußische Mainarmee uuter Vogel von Falckenstein, später unter Manteuffel gegeu Österreichs süddeutsche Bundesgenossen. Bei Kissingen wurdeu die Baieru geschlagen, Frankfurt ohue Widerstand besetzt, Aschaffenburg wurde erstürmt, und bis nach Würtemberg drangen die siegreichen Preußeu vor. Nun traten auch die süddeutschen Staaten dem mit Österreich abgeschlossenen Frieden bei und einigten sich zugleich mit Preußeu über ein Schutz- und Trutzbündnis für den Fall eines auswärtigen Kriegs. Der deutsche Bund wurde für aufgelöst erklärt, und Preußen, welches durch die Eiuverleibuug
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