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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. III

1852 - Koblenz : Bädeker
Vorwort. Dieser besondere Abdruck der deutschen Geschichte aus meinem Grundrisse der Geographie und Geschichte für mittlere Klassen (2. Abtheilung 6. Ausl, und 3. Abtheilung 5. Ausl.) ist für diejenigen Lehranstalten bestimmt, wo die mittlere Bildungsstufe einen zweijährigen Cursus umfaßt und wo der geschichtliche Unterricht in der Weise vertheilt ist, daß die alte Geschichte in die erste Hälfte jenes Cursus (also auf die Quarta) fällt und die zweite Hälfte (in Tertia), nament- lich bei drei oder gar nur zwei wöchentlichen Lehrstunden, nicht ausreicht, um das ganze Gebiet der Mittlern und neu- ren Geschichte aufzunehmen. Bei dieser Organisation wird es zweckmäßiger sein, dem Zöglinge ein vollständig abgeschlos- senes und bis zu einem mäßigen Detail ausgesührtes Bild der Geschichte eines Volkes, und zwar vor Allem des Vol- kes, welchem er selbst angehört, zu geben, als ihn mit einem Haufen von abgerissenen Bruchstücken aus der Geschichte der verschiedenen Völker, die zum Theil auf dem Schauplatze der Weltbegebenheiten nur verhältnißmäßig kurze Zeit eine be- deutende Rolle gespielt haben, zu überladen. Daher erscheint hier die deutsche Geschichte als alleinige Aufgabe für die be- zeichnete Bildungsstufe (Tertia), und von der Geschichte der

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 71

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 71 - zu Augsburg gemacht; mißmuthig und körperlich leidend verließ er diese Stadt und begab sich nach Tirol, wo er noch die Kränkung erlebte, daß die Bewohner von Jnsbrnck, denen er Geld schuldete sich weigerten, seine Dienerschaft aufzunehmen. Auf seiner Weiterreise nach Wien starb er den 12. Januar 1519 zu Wels in Ober-Oestreich. §. 17. Christoph Columbus. Entdeckung Amerikas (1492). Seeweg nach Indien. Wie das ganze fünfzehnte Jahrhundert reich ist an Bewegungen auf allen Gebieten des menschlichen Lebens, die zu neuen Forschungen und Erfindungen Veranlassung gaben, so suchten die Menschen auch ihren bisherigen Gesichtskreis und ihre Kenntnisse von der Oberfläche der Erde zu erweitern. Den Anfang dazu machten schon im Beginne des Jahrhunderts die Portugiesen, deren Augenmerk zunächst auf die Erforschung der ihnen benachbarten Küsten Afrikas gerichtet war. Ueber die Gestalt dieses Erdtheils hatte man sehr irrige Vorstellungen; man hatte keine Ahnung davon, daß sich die Westküste desselben nach Süden hin abschräge und das Ganze mithin ein Dreieck bilde, dessen Südspitze umfahren werden könne. Zwar hatte sich die alte Sage erhalten, die uns der griechische Geschichtsschreiber Herodot überliefert hat, daß die Phönizier auf Befehl des ägyptischen Königs Necho vom rothen Meere aus Afrika umschifft hätten und durch die Straße von Gibraltar wieder heimgekehrt seien; aber man hielt dies für eine Fabel. Auf der Westküste Afrikas war man nur bis zu dem wenige Tagereisen entfernten Cap Non (d. H. nicht weiter) gekommen, das den kanarischen Inseln gegenüber liegt. Da faßte der portugiesische Prinz Heinrich mit dem Beinamen „der Seefahrer" den Plan, Schiffe auszurüsten, um diese Westküste genau zu erforschen. So eutdeckte man 1418 die Insel Porto Santo und im folgenden Jahre Madeira (d.h. Holz), die man ganz mit Wald bewachsen fand; man zündete denselben an und pflanzte später in dem mit Asche gedüngtem Boden Zuckerrohr aus Sicilien und Reben aus Cyperu, die dort herrlich gediehen und den feurigen Wein lieferten, der den Namen nach der Insel erhielt. Allmählig drang man weiter vor und entdeckte das

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. III

1872 - Elberfeld : Bädeker
Horrede. ®ott verschiedenen Seiten aufgefordert, eine Fortsetzung meiner kleinen Lebensbilder aus dem Alterthum (Elberfeld, Verlag von Carl Volkmann) erscheinen zu lassen und in ähnlicher Weise auch das Mittelalter und die neuere Zeit zu bearbeiten, bin ich nicht ohne Bedenken an die Arbeit ge- gangen, obgleich ich mir den Plan schon früher gebildet hatte. Während im Alterthum Alles so einfach und klar vorliegt, die leitenden Ideen sich leicht fassen lassen und die Charaktere uns von mustergültigen Autoren geschildert und zurechtgelegt sind, haben wir es im Mittelalter - und noch mehr in der neuen (beschichte mit verworrenen staatlichen Verhältnissen, mit sich durchkreuzenden Ideen zu thun, und die Eigenthümlichkeiten der handelnden Personen treten nicht überall so markig und einfach hervor. Ich mußte daher bestrebt sein, eine passende Auswahl zu finden, sowohl in Bezug auf die Biographien, als auch auf die Begebenheiten

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 270

1906 - Langensalza : Gressler
270 berühmten Philosophen Leibniz, den vertrauten Freund und Ratgeber der Königin. Auch die Universität Halle, die durch berühmte Männer wie Aug. Herm. Francke, Spener, Canstein und T h o m a s i u s in kurzer Zeit zu großer Blüte kam, verdankt Friedrich ihre Entstehung. So wirkte das Königspaar auf allen Gebieten der Künste und Wissenschaften anregend und fördernd. Friedrich I. starb am 25. Februar 1713. Vor seinem Tode hatte er noch die Freude, daß ihm ein Enkel geboren wurde. Es war der später so berühmte große Friedrich, der von der Vorsehung dazu berufen war, Preußen größeren Zielen entgegen-zuführen. 32. Der spanische Erbfolgekrieg, 1701—14. Eine große Demütigung erfuhr Ludwig Xiv. gegen Ende seiner Regierung. Im Jahre 1700 starb der König Karl Ii. von Spanien, ohne einen Erben zu hinterlassen. Schon zu seinen Lebzeiten war zwischen den Kabinetten der europäischen Staaten wiederholt über die spanische Erbfolge unterhandelt worden. Die nächsten Verwandten waren der deutsche Kaiser Leopold und Ludwig Xiv., dieser war mit einer älteren, jener mit einer jüngeren Schwester Karls Ii. vermählt. Zwar hatte die Gemahlin Ludwigs Xiv. auf jede Erbfolge verzichtet; aber darnach fragte dieser nicht. Wilhelm Iii. von Dramen, der den englischen Königsthron bestiegen hatte, wollte weder Frankreich noch Österreich zu mächtig werden lassen; daher überredete er Ludwig zu einem Vertrage, worin dieser die Ansprüche eines dritten Bewerbers, des Kurprinzen Joseph Ferdinand von Bayern, anerkannte; Frankreich und Österreich sollten sich mit kleinen Teilen der Erbschaft begnügen. Auch Karl Ii. stimmte diesem Vertrage bei; da starb plötzlich der Kurprinz an den Pocken. Während man noch über eine Teilung der Länder verhandelte, starb Karl Ii., und nun fand sich ein Testament des verstorbenen Königs, durch welches Philipp von Anjou, einem Enkel Ludwigs Xiv., die ganze spanische Monarchie vermacht war. Ludwig hatte nämlich den schwachen Karl in seinen letzten Tagen

5. Die alte Geschichte - S. 2

1899 - Langensalza : Gressler
2 Etwas eingehender ist unsere Kenntnis einer uns näher liegenden Vergangenheit, von der in Geräten, Werkzeugen und Bauwerken zwar stumme, aber doch lebendige Zeugen aufgefunden worden sind. Allenthalben widmet man jetzt der Altertu ms-forschung ein eifriges Studium, und gar manche wertvolle Entdeckung verdanken wir dieser Wissenschaft. Und einen nicht minder großen Erfolg hat in unsern Tagen die vergleichende Sprachforschung aufzuweisen, die aus dem Wortschätze und dem mehr oder minder ähnlichen Satzbaue Schlüsse zu ziehen sucht über die älteste Geschichte der Völker und über die Verwandtschaft derselben untereinander. Wir können selbstverständlich auf die Urgeschichte unserer Erde nicht näher eingehen und beginnen daher unsere Erzählungen aus der Geschichte mit einer Zeit, da die aufgefundenen Monumente schon verständlicher werden, und da glaubwürdige schriftliche Aufzeichnungen vorliegen. Gar manches freilich, was uns Denkmäler, Bauten und Schriftstücke als Geschichte erzählen, ist längst in das Gebiet der Sage verwiesen worben, und vieles, was uns noch als Geschichte gilt, wird es vielleicht für spätere Geschlechter nicht mehr sein. 2. Inder. Wir beginnen mit der Geschichte derjenigen Völker, über welche die Traditionen am weitesten zurückreichen. Als unser deutsches Vaterland, ja ganz Europa, noch in tiefer Wildnis lag, mit bichten Wälbern bebecft, vou wilben Tieren und teils von gar keinen, teils nur vou wilben Menschen bewohnt war, hatten manche Völker Asiens schon eine bewunberungswürbige Bilbung. Kein Volk aber scheint in biefem Erbteil eine höhere und eine frühere Kultur gehabt zu haben als die Jnber, die Bewohner des heutigen Vorderindiens. Leiber sagt uns die Geschichte fast nichts über die Geschichte jenes Volkes, über seine frühe Bilbung. über das rege Treiben, das hier gewiß in höherem Grabe stattgefunben hat, als wir jetzt ahnen. Aber stumme Zeugen, Überreste aus jener Zeit, sprechen noch zu

6. Die alte Geschichte - S. 145

1899 - Langensalza : Gressler
145 if)n hatte töten wollen. Das Todesnrteil war rasch gesprochen. Da erbat sich der Verurteilte eine Frist von drei Tagen, um eine Familienangelegenheit zu ordnen; als Bürgschaft für feine Rückkehr versprach er, seinen Freund zurückzulassen. Der Tyrann, dem solche hochherzige Gesinnung wohl wie ein Märchen vorkommen mochte, ließ jenen abreisen. Natürlich glaubte er nicht daran, daß er wiederkehren werde. Und er schien Recht zu haben. Schon verrannen die Stunden des dritten Tages, und der Verurteilte kam nicht zurück. Die Sonne sank; der Bürge, den selbst jetzt der Glaube an den Freund nicht verließ, wurde zur Richtstätte hinausgeführt, ^chon stand er unter dem Kreuze, da erhob sich Getümmel unter der umherstehenden Menge; man sieht einen Mann mit gewaltigen Armen sich durchdrängen, und mit dem Rufe: „Mich schlagt ans Kreuz, hier bin ich!" stürzt der Verurteilte vor. Hindernisse und Gesahren hatten seine Ankunst verspätet; atemlos stürzte er dem Freunde in die Arme. Selbst der Tyrann, dem man die Geschichte erzählte, blieb von dieser Treue nicht ungerührt; mit gütigen Worten schenkte er dem Verurteilten das Leben. An seinem Hofe hatte Dionysios einen Verwandten mit Namen Dion, einen ebenso erfahrenen als feingebildeten Mann. Als nun Platon, der berühmte Schüler des Sokrates, auf einer Reise nach Unteritalien kam, ließ Dionysios auf Dions Bitten den Philosophen nach Syrakus einladen. Platon kam und fand in Dions Umgange vielen Genuß; aber dem Tyrannen wurde seine Freimütigkeit in kurzer Zeit verhaßt, so daß er fcicilien bald wieder verließ. Unter= wegs verkaufte ihn der Schiffer auf Anstiften des Königs als Sklaven. Welch ein Schicksal für den berühmten Mann! Freilich kauften ihn seine freunde schnell wieder los, und er lebte nun in Athen, wo sich bald ein Kreis denkender und wißbegieriger Männer um ihn sammelte. Größtenteils lehrte Platon aus einem mit Gartenaulageu besetzten Platze bei Athen — die Akademie genannt, — welcher Name aus Platons Schule selbst übergegangen ist und auch heute noch für wissenschaftliche Anstalten gebraucht wird. Hier empfing nun Platon wieder eine Einladung noch Syrakus. Dionysios war gestorben (367), und sein Sohn Dionysios Ii. hatte den Wünschen Meisterwerke. Sb. Vi. Nössell, Weltgeschichte l. in

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 36

1880 - Essen : Bädeker
86 Rom ein Kaiserreich. Er verband Klugheit und Herrschergaben mit Milde und Mäßigung, aber auch mit großer Verstellung. Da in den blutigen Bürgerkriegen fast alle freiheitsliebenden, bedeutenden Männer umgekommen waren und das Volk sich nach Ruhe sehnte, so wurde es ihm leicht, die ganze Herrschaft in seiner Person zu vereinen. Er ordnete das Heer- und Gerichtswesen, er hob Handel, Gewerbe und Kunst und führte Rom auf den Gipfel äußeren Glanzes. Das gewaltige Reich erstreckte sich vom atlantischen Ocean bis zum Euphrat und von der Donau und dem Rhein bis zum Atlas-gebirge und dem obern Nil. — Augustus und seine Freunde Mäcenas und Pollio waren Beförderer aller Künste und Gönner der Dichter und Schriftsteller, so daß man die Regierung des Augustus das goldene Zeitalter nannte. — Unter den Dichtern, die Augustus' Zeitalter zierten, nahmen Vergilins, Horatius und Ovidius den ersten Rang ein. Vergilius dichtete die Aenerde, ein Epos nach Homers Vorbild, auch Hirtengedichte und ein Gedicht über den Landbau, in welchem die Liebe des alten Römers zum Ackerbau und znr Landwirtschaft warmen Ausdruck findet. — Horaz dichtete Oden, Satiren und humoristische Briefe, worin er mit Witz und Anmut seine heiteren Lebensansichten ausspricht. — Ovid ist der Verfasser mythologischer Erzählungen, der Metamorphosen, wurde jedoch von Augustus nach dem schwarzen Meere verbannt und richtete aus diesem unwirtlichen Steppenlande Klagbriefe oder Tristien an die ferne Heimat. — Neben ihnen haben sich noch die Elegieendichter Eatullus, Tibullus und Pro-pertius großen Ruhm erworben. — Unter den Geschichtsschreibern sind am berühmtesten: Sallustius, der in dem jugurthinischen Kriege und der Eatilinarischen Verschwörung ein treues, aber schreckliches Bild von jener entarteten Zeit entwirft, Titus Livius, welcher eine Geschichte Roms schrieb, die aber nur teilweise erhalten ist,,und Cornelius Nepos, von welchem wir Biographieen ausgezeichneter Männer besitzen. — Nicht selten wählten auch griechische Schriftsteller die Geschichte Roms zum Gegenstand ihrer Darstellung; so schon Polybius aus der Zeit der punischen Kriege, ferner der Zeitgenosse des Livius, Dionysius von Halikarnassus, und für die Länderkunde der alten Welt giebt uns Strabos Erdbeschreibung eine reiche Fülle wertvoller Nachrichten. — Nicht minder blühte die Baukunst, und Rom wurde mit einer Menge von Prachtgebäuden geschmückt, wie das Pantheon des Agrippa und das Theater des Marcellus. Augustus führte meist nur Kriege, um die Grenzen zu schützen, jedoch in Germanien ging er auch auf weitere Eroberungen aus. — Nachdem die Römer schon zur Zeit des

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 64

1863 - Essen : Bädeker
64 In Baden finden wir mehrere schöne und geschichtlich merkwürdige Städte. Hier im Süden, am Bodensee, liegt die alte Stadt Konstanz (Kostnitz), in welcher jene große Kirchenversammlung Statt fand, die den böhmischen Priester und Professor an der Universität Prag, Huß, wegen seines evangelischen Bekenntnisses als Ketzer verur- teilte. Er wurde lebendig verbrannt und seine Asche in den Rhein geworfen (1415). Noch jetzt zeigt man die Stelle, wo sein Scheiter- haufen gestanden. — Die Universitätsstadt Freiburg im Breis- gau zeichnet sich durch ihre reizende Lage nicht weniger aus, als durch ihren prächtigen Dom mit einem schönen, hohen Thurme und herr- lichen Glasmalereien. Auch die alte Universitätsstadt Heide!» berg am Ne ckar ist durch ihre herrliche Lage berühmt, so daß jährlich Tau- sende von Fremden der schönen Gegend wegen dorthin reisen. Weit und' breit berühmt ist das Heidelberger Schloß, einst die Residenz der ehemaligen Kurfürsten von der Pfalz. — Die Residenz des Großherzogthums, Karlsruhe, wurde vor etwa 150 Jahren mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlen- förmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendsten Städten des Landes in Verbindung gesetzt, und da auch der Rhein nicht weit entfernt ist, so kann man zur Reise nach Karlsruhe ebensowohl die Dampfschifffahrt, als die Eisenbahn benutzen. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Haupt- stadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen, verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Tausende von Fremden hin, von denen freilich viele dem Glücksspiele zu Ge- fallen kommen. — Unweit Donaueschingen entspringt die Donau. Das Badische Städtchen Bretten ist der Geburtsort Melanchthon's. Die großherzogliche Familie bekennt sich zur evangelischen Kirche. 38. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Vodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön-

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 328

1863 - Essen : Bädeker
328 Auf der südlichen Spitze von Afrika, im Kap land, ist das evan- gelische Christenthum die herrschende Religion, die sich immer weiter nach Norden im Innern hinein ausbreitet. — Die Juden sind in Nordafrika zahlreich. Die Inseln um Afrika sind im indischen Meere: Madagas- car, Moritzinsel und Bourbon; im atlantischen Meere: St. Helena, wo Napoleon I. im Jahre 1821 starb und die Ostindien- fahrer frisches Wasser nehmen, die 12 kanarischen Inseln, das Vaterland der Kanarienvögel, Madaira und die 8 Azoren. 30. Ägypten. Ägypten, dieses durch seine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denk- male menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kanaan, wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt. Es ist das nord-östliche Land von Afrika und hängt durch die Landenge Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meree oder dem ara- bischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das Land wird der Länge nach von dem großen Nilslusse durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in das mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, wel- ches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch ver- mittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden, und ein großer Überfluß, besonders an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird. Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die ausnehmende Fruchtbarkeit des Niltbals erklärt uns den frühern Anbau deffelbcn, und dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Aus- bildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z. B. des Acker- baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunft u. s. w. Als Jakob mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat wi.'. * ' zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken,das sind 50 bis 180 Fuß hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Rom gebracht und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch bewundernswürdiger sind die Pyra- miden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuß hock, mit inneren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grab- mälern für die Könige; wenigstens hat man in chnen viele einbalsamirte Leichname oder Mumien gefunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat. Auch die Schreibkunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den älte- sten Leiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdruck des Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w. Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der Phönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von Canaan am mittelländischen Meere wohnte. Die bedeutendsten Städte Ägyptens find Alexandrien und Kairo.

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 425

1853 - Essen : Bädeker
425 1783 beendigt wurde. Die Provinzen traten in Philadelphia durch Abgeordnete in einen Bund zusammen, sie bewaffneten sich gegen Eng- land, zogen die Wilden und auch europäische Nationen, die aus die Engländer eifersüchtig waren, besonders die Franzosen in ihr In- teresse, wählten zu ihrem Anführer den berühmten Washington, einen reichen Pflanzer, der sich auf das Kriegswesen wohl verstand. Die Colonisten standen den Engländern zwar an Ausrüstung und Kriegs- erfahrung weit nach; aber sie übertrafen die von diesen in Sold ge- nommenen fremden Truppen, unter denen sich auch Deutsche: Hes- sen und Braunschweiger, befanden, an Muth, Vaterlandsliebe, Begeisterung für die Freiheit und besonders an genauer Kenntniß des Landes. Lange blieb der Kampf ohne Entscheidung; aber als 1777 bei Saratoga der englische General von den Amerikanern umzingelt und zur Übergabe gezwungen, und 1781 ein zweites englisches Heer bei Uorktown durch Washington gefangen genommen worden, und England kein neues Heer zu senden hatte: da wurde im Frieden zu Versailles 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt. Seit diesem Frieden hat der junge Frei- staat staunenswerthe Forffchritte in der Bevölkerung und im Wohl- stände gemacht; denn Tausende und abermals Tausende sind aus Eng- land, Irland, Frankreich und Deutschland nach der neuen Welt aus- gewandert, um sich dort im Lande der Freiheit und des Wohlstandes niederzulassen. Urwald auf Urwald ist niedergesunken, Niederlassung auf Niederlassung entstanden, Städte auf Städte sind angelegt und wunderbar rasch bevölkert worden, Provinzen auf Provinzen haben sich gebildet. Die Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 29 schon vermehrt. An der Spitze dieses Bundesstaates steht ein Prä- sident, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war der erste Präsident — zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleichen Namens gegründet und zur Haupfftadt des ganzen Freistaates und zum Versammlungsorte des Congresses (Abgeordneten-Versammlung) erhoben. Großen Einfluß auf das amerikanische Volk und seine Schicksale übte besonders der berühmte Benjamin Franklin. Er war der Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater 17 Kinder hatte, so konnte er auf ihn, den jüngsten, nicht viel verwenden, und bestimmte ihn auch zu seinem Handwerke. Allein dieses gesiel ihm nicht, und er lernte bei einem Bruder die Buchdruckerkunst. Nach mancherlei Widerwärtig- keiten legte er eine eigene Buchdruckerei an und war unermüdet thätig, dabei heiter und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen seiner Landsleute, die gern bei ihm Bestellungen machten und ihn un- terstützten. In seinen Feierstunden las er nützliche Bücher, und bald verfaßte er selbst kleine Schriften für das Volk, welche gern gelesen wurden; dann gab er eine Zeitung heraus, die große Abnahme fand. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand Franklin den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz Europa bekannt wurde.
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