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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 21

1852 - Koblenz : Bädeker
Theilung deö fränkischeil Reiches. 21 Der jüngste von Chlodwig's 4 Söhnen, Clotar I., überlebte seine Brüder und deren Nachkommen, daher vereinigte er wie- der die ganze fränkische Monarchie, aber nur auf 3 Jahre (558—561); denn da er auch 4 Söhne hinterließ, so zerfiel die Monarchie nach seinem Tode wieder in vier Reiche und nach Cha- ribert's, Königs von Paris, Tode (569?) in drei Reiche. Seit dieser Zeit hören die auswärtigen Eroberungen der Fran- ken auf, es folgen Bürgerkriege unter den Enkeln Chlodwig's, in denen die Trennung des fränkischen Reiches in seine beiden Hauptmassen: a) Das westfränkische Reich oder Neustrien mit roma- nischem Charakter, d) Das ostfränkische Reich oder Austrasien mit echt deutschen: Charakter, bestimmter hervortritt, neben welchen Burgund als Mittelreich sich nur eine Zeit lang behauptete und bald den: einen, bald dem andern Reiche zufiel. Beständige innere Zerrüttungen und eine Reihe von Freveln und Verbrechen, vorzüglich erzeugt durch den Haß der beiden Königinnen Brunehilde in Austrasien und Fredegunde in Sois- sons, füllen die Geschichte der Nachfolger Clotar's I. aus bis zur zweite:: Vereinigung des Reiches durch Clotar Ii. von Soissons, einen Urenkel Chlodwig's, 613. In dieser Zeit der Zerrüttung brachten die Naioros domus, welche ursprünglich nur Aufseher des königlichen Haus- und Hof- wesens, später Anführer der Lehnsleute (der Leudes) wäre::, all- mälig die ganze Civil- und Militärverwaltung der (nach Dagobert's I. Tode wieder getheilten) fränkischen Reiche in ihre Hände und regier- ten in: Namen der meistens unmündigen und schwachen Könige. Da- her entstand um den Besitz dieser Würde eine Reihe von Kämpfen unter den fränkischen Großen, bis der Austrasier Pipin von Heri- stal (bei Lüttich) durch einen Sieg über den neustrischen König und Ugior domus (bei Testri an der Somme, in der Nähe von St. Quentin, 687) alleiniger Maior domus im gesummten fränkischen Reiche wurde. Die von Pipin begründete, fast unabhängige Herrschaft befestigte sein Sohn Karl Martell (717 — 741) durch eine lange Reihe meist glücklicher Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee bis zu den Alpen, welche sich theils von der fränkischen Herrschaft

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. III

1852 - Koblenz : Bädeker
Vorwort. Dieser besondere Abdruck der deutschen Geschichte aus meinem Grundrisse der Geographie und Geschichte für mittlere Klassen (2. Abtheilung 6. Ausl, und 3. Abtheilung 5. Ausl.) ist für diejenigen Lehranstalten bestimmt, wo die mittlere Bildungsstufe einen zweijährigen Cursus umfaßt und wo der geschichtliche Unterricht in der Weise vertheilt ist, daß die alte Geschichte in die erste Hälfte jenes Cursus (also auf die Quarta) fällt und die zweite Hälfte (in Tertia), nament- lich bei drei oder gar nur zwei wöchentlichen Lehrstunden, nicht ausreicht, um das ganze Gebiet der Mittlern und neu- ren Geschichte aufzunehmen. Bei dieser Organisation wird es zweckmäßiger sein, dem Zöglinge ein vollständig abgeschlos- senes und bis zu einem mäßigen Detail ausgesührtes Bild der Geschichte eines Volkes, und zwar vor Allem des Vol- kes, welchem er selbst angehört, zu geben, als ihn mit einem Haufen von abgerissenen Bruchstücken aus der Geschichte der verschiedenen Völker, die zum Theil auf dem Schauplatze der Weltbegebenheiten nur verhältnißmäßig kurze Zeit eine be- deutende Rolle gespielt haben, zu überladen. Daher erscheint hier die deutsche Geschichte als alleinige Aufgabe für die be- zeichnete Bildungsstufe (Tertia), und von der Geschichte der

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 155

1852 - Koblenz : Bädeker
Versuche zur Umgestaltung der Bundesverfassung. 133 Während der Umgestaltung der Verfassung in den Einzelstaaten hatte eine aus Abgeordneten von ganz Deutschland (einschließlich der Provinzen Ost- und Westpreußen, Schleswigs und des deutschen Theiles von Posen) gebildete „verfassunggebende Versamm- lung" in Frankfurt eine provisorische Centralgewalt für das ge- sammte Deutschland gebildet und den Erzherzog Johann von Oester- reich zum Reichsverweser für Deutschland gewählt. Die Versamm- lung beschäftigte sich unter heftigen Parteikämpfen mit der Feststellung der Grundrechte des deutschen Volkes und mit der Berathung der deutschen Reichsverfassung; die auf Grund derselben dem Könige von Preußen angebotene erbliche Kaiserwürde wurde von diesem nicht an- genommen und die Versammlung durch Abberufung der Abgeord- neten Seitens der Regierungen aufgelöst. Ein angeblich für die Durchführung der Reichsverfassung sich in Sachsen, der Pfalz und Baden erhebender Aufstand wurde von preußischen Truppen schnell unterdrückt. S- 36. Culturzustand Deutschlands in neuerer Zeit. 1) Kirchliche Verhältnisse. Die Stiftung neuer Orden, wie der Capuziner, Ursulinerinnen u. s. w. uitb die Reform schon bestehender förderte die seit dem Tridentiner Concilium begonnene Verbesserung des Klosterlebens. Am einflußreichsten wirkte die von Ignatius Loyola gestiftete Gesellschaft Jesu (s. S. 97), bis Papst Clemens Xiv. sich von den Bourbonischen Höfen bewegen ließ, den Orden aufzuheben (1773), den jedoch Pius Vh. wiederherstellte (1814). Die Säcularisation der geistlichen Herrschaften, welche seit der Reformation begonnen hatte, durch den westphälischen Frieden , und durch Joseph Ii. erneuert worden war, kam durch den Reichs- deputationshauptschluß vollständig zur Ausführung. — In der pro- testantischen Kirche entstand zu Herrnhut in der Lausitz 1722 durch die Bemühungen des Grafen von Zinzendorf die evangelische Brü- dergemeine der Herrnhuter. Eine Vereinigung (Union) der lutheri- schen und reformirten Kirche zu einer evangelischen erfolgte bei der Feier des dritten Reformations-Jubiläums (31. Oct. 1817) zuerst in Nassau und Preußen, bald darauf auch in andern Staaten. 2) Die wesentlichen Veränderungen, welche die Reichs Ver- fassung durch den westphälischen Frieden, die Stiftung des Rhein-

4. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 9

1872 - Elberfeld : Bädeker
Me warf ihm in erheucheltem Zorn die Schmach vor, daß er sich habe binden lassen und spaltete ihm das Haupt; ebenso machte er es mit dem Bruder, weil er dem König nicht zur Hülse gekommen sei und als die Verräther sich darüber beklagten, daß sie mit dem unechten Golde betrogen seien, sagte er ihnen-höhnisch, sie sollten sich freuen, daß er sie für den Verrath nicht hinrichten lasse. Auf ähnliche Weise machte er es mit den übrigen Verwandten, und als alle aus dem Wege geräumt waren, trat er in einer öffentlichen Versammlung auf und sprach mit verstellter Traurigkeit: Wehe mir, daß ich dastehe, wie ein Fremdling unter Fremdlingen, und keinen theueren Verwandten mehr habe, der nur tut Unglücke beistehen könnte!" Das that er aber bloß, setzt sein Geschichtsschreiber, Gregor von Tours, hinzu, in der hinterlistigen Absicht, daß, wenn noch etwa einer seiner Verwandten am Leben sei, diese sich verriethen und so gleichfalls aus dem Wege geränmt werden konnten. Chlodwig starb schon im fünfundvierzigsten Jahre seines Lebens, im dreißigste» seiner Regierung, 511 zu Paris und hinterließ das Reich seinen vier Söhnen, die es nach seiner Anordnung unter sich theilten, ein Beweis, daß ihm nicht die Absicht beiwohnte, auf die Dauer ein großes, mächtiges und starkes Reich zu gründen, sondern daß blos Ländergier und Eroberungssucht ihn geleitet hatten?) Sein Reich umfaßte Frankreich bis aus Provence und Languedoc (Burgund war ihm wenigstens zinspflichtig); ferner beträchtliche Theile Deutschlands zu beiden Seiten des Rheins und am Main. §. 3. Justiniani oströmischer Kaiser. (527—565.) Nachdem das weströmische Reich durch die Stürme der Völkerwanderung untergegangen war, hielt sich das oströmische noch viele Jahrhunderte hindurch bis zum Jahre 1453, wo es dem Andrange der Türken erlag. Die Geschichte desselben bietet nicht viel Erfreuliches; Thronstreitigkeiten, Parteizwist und religiöse Zänkereien *) freilich ftcfien wir noch später auf die Erscheinung, daß fränkische und auch ander-beut»! »fbn lütt Sänkt, unter ijt. i" »urte. •«» Ei»Ä £."Ä -2- theilen könnte.

5. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 16

1872 - Elberfeld : Bädeker
?'T — 16 — »“j>- Sä?«; Zs .um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6 Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie * We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn- rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein. cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka !bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da- durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß, dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An- tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte. Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 132

1906 - Langensalza : Gressler
132 Übereinstimmung kommen. Ein Teil hielt sich streng an Luthers Worte und meinte, das ganze Christentum hänge von der genauen Befolgung seiner Vorschriften ab; die andern dagegen hingen Melauchthons milderem Geiste an, der immer auf Frieden und Einigkeit gedrungen hatte. Wie schwer ist es doch, sich selbst rein ’u erhalte« von deu Fehlern, die man an andern rügt! Wie hatten doch am Anfange der Reformation die Lutheraner über die unchristliche Verfolgungssucht der Katholiken geklagt! Nun machten sie es um nichts besser. Es ist zu bedauern, daß Ferdinand den Jesuiten erlaubte, sich in den österreichischen Staaten niederzulassen. Seine Absicht dabei war allerdings gut; er wollte nämlich auch dadurch seine Duldsamkeit zeigen und hoffte, daß durch diese Leute, die allerdings zum Teil recht gelehrt waren, der Unterricht in seinen Ländern ver- bessert würde. Ties mag auch wohl im ganzen geschehen sein; aber aus der andern Seite haben sie dadurch unsäglichen Schaden gestiftet, daß sie, wenn auch nicht unter Ferdinand und seinem Sohne, doch unter den folgenden Kaisern heimlich den Evangelischen entgegenarbeiteten und die Kaiser znr Unduldsamkeit aufforderten. Ihnen besonders ist es zuzuschreiben, daß die österreichischen Untertanen, die größtenteils sich zur evangelischen Lehre hinneigten, zur katholischen Lehre zurückkehren mußten. Unter Ferdinand wurde das Konzil in 2rieitt (1545 63) beendigt. Die große Verdorbenheit der römischen Geistlichkeit, die vielen Mißbräuche und die gänzliche Abweichung von dem Geiste der apostolischen Kirche hatten vielen Fürsten, namentlich auch dem Kaiser Karl V., es wünschenswert gemacht, daß eine Kirchenversammlung die Mißbrauche abschaffte und den Frieden in der Kirche wieder herstellte. Aber die Päpste fürchteten, daß ihrer Gewalt dadurch Abbruch geschehe, und suchten allerlei Ausflüchte, und erst als es unvermeidlich schien, willigte der Papst Paul Iii. in die Versammlung, suchte sie aber für sich gleich dadurch unschädlich zu machen, daß seine Legaten den Vorsitz einnahmen, daß er durchsetzte, daß nach Personen gestimmt werden sollte — ans Italien waren die meisten Bischöfe gekommen — und daß er ausdrücklich

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 283

1906 - Langensalza : Gressler
283 Kriege zerrütteten Wohlstand wieder zu heben gesucht. Nur für Deutschland hat er so gut wie nichts getan. Er hat bis 1740 regiert. Von seiner Tochter und Nachfolgerin Maria Theresia wird unten mehr die Rede sein. 34, Jugend und erste Regierungszeit Peters des Großen. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts rechnete man die wilden Moskowiter zu den asiatischen Völkern. Kaum wußte man in Europa von ihnen, und es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach Moskau sandte. Sitten, Kleider, Bildung und Sprache unterschieden sie gänzlich von den gebildeten Völkern, die daher nichts nach ihnen fragten. Da trat Peter der Große auf; anfangs selbst ohne Bildung, strebte er nach solcher mit nie gestillter Wißbegier und tat dann so viel für die Bilbung seines Volkes durch Aufnahme und Nachtübung europäischer Kultur, daß es währenb seiner Regierung Fortschritte machte, zu denen sonst Jahrhunderte nötig sinb. Wenn auch diese Bilbung in vielen Stücken nur scheinbar und äußerer Anstrich der Roheit war, so hat boch Peter es erreicht, daß seit ihm die Russen unter die europäischen Völker eingetreten sind. Er erscheint als einer der großen Männer, deren sich die Vorsehung bedient hat, aus das Glück ganzer Völker einzuwirken. Seine Wißbegierde mag denen zur Beschämung dienen, die so viele Aufmunterung haben, ihren Geist zu bilben, und es nur mit Wiberwillen tun. Währenb der ersten 30 Regierungsjahre Lubwigs Xiv. regierte in Rußlanb der Zar Alexei aus dem Hause Romanow. Als er 1676 starb, hinterließ er mehrere Kinder, von benen der älteste Sohn gebor ihm folgte. Aber er starb schon nach sechs Jahren. Sein Tod ließ Unruhen fürchten; benn er ließ eine ehrsüchtige Schwester, Sophia, einen schwachsinnigen ©ruber, Iwan, und einen zehnjährigen Stiefbrnber, Peter, zurück. Sie blieben auch nicht aus. Zwar riefen die russischen Großen den jungen Peter zum Zaren aus; aber Sophia, die ihn und seine Mutter Natalia bis auf den Tod haßte, wiegelte die S tr elitzen — so nannte

8. Die alte Geschichte - S. 2

1899 - Langensalza : Gressler
2 Etwas eingehender ist unsere Kenntnis einer uns näher liegenden Vergangenheit, von der in Geräten, Werkzeugen und Bauwerken zwar stumme, aber doch lebendige Zeugen aufgefunden worden sind. Allenthalben widmet man jetzt der Altertu ms-forschung ein eifriges Studium, und gar manche wertvolle Entdeckung verdanken wir dieser Wissenschaft. Und einen nicht minder großen Erfolg hat in unsern Tagen die vergleichende Sprachforschung aufzuweisen, die aus dem Wortschätze und dem mehr oder minder ähnlichen Satzbaue Schlüsse zu ziehen sucht über die älteste Geschichte der Völker und über die Verwandtschaft derselben untereinander. Wir können selbstverständlich auf die Urgeschichte unserer Erde nicht näher eingehen und beginnen daher unsere Erzählungen aus der Geschichte mit einer Zeit, da die aufgefundenen Monumente schon verständlicher werden, und da glaubwürdige schriftliche Aufzeichnungen vorliegen. Gar manches freilich, was uns Denkmäler, Bauten und Schriftstücke als Geschichte erzählen, ist längst in das Gebiet der Sage verwiesen worben, und vieles, was uns noch als Geschichte gilt, wird es vielleicht für spätere Geschlechter nicht mehr sein. 2. Inder. Wir beginnen mit der Geschichte derjenigen Völker, über welche die Traditionen am weitesten zurückreichen. Als unser deutsches Vaterland, ja ganz Europa, noch in tiefer Wildnis lag, mit bichten Wälbern bebecft, vou wilben Tieren und teils von gar keinen, teils nur vou wilben Menschen bewohnt war, hatten manche Völker Asiens schon eine bewunberungswürbige Bilbung. Kein Volk aber scheint in biefem Erbteil eine höhere und eine frühere Kultur gehabt zu haben als die Jnber, die Bewohner des heutigen Vorderindiens. Leiber sagt uns die Geschichte fast nichts über die Geschichte jenes Volkes, über seine frühe Bilbung. über das rege Treiben, das hier gewiß in höherem Grabe stattgefunben hat, als wir jetzt ahnen. Aber stumme Zeugen, Überreste aus jener Zeit, sprechen noch zu

9. Die alte Geschichte - S. 76

1899 - Langensalza : Gressler
70 1 ie umlagerten die L-chwellen, inmtit er ihnen, herauskommend, nicht entrinne. Die Verfolgung begann also von neuem; aber auf Apollos Rat floh er nach Tauris, einer jenseit des schwarzen Meeres liegenden Stadt. Hier stand ein berühmter, der Artemis geweihter Tempel: dort, so sprach das Orakel, sollte er Ruhe finden. Aber so schien es anfangs nicht, ja er schien nur einem noch herberen Geschick anheim zu fallen. Es lebte nämlich hier ein grausamer König, Thoas, der jedes ankommende Schiff festhielt und den vornehmsten der Ankommenden der Göttin opfern ließ. Kaum waren also Orestes und Pylades gelandet, als sie sich vor den König geführt sahen, der beide der Priesterin übergab, damit sie einen von ihnen der Göttin zu opfere. Aber welchen von beiden? Die Wahl war schwierig und wurde noch schwerer dadurch, daß jeder für den andern zu sterben dringend verlangte. Glücklicherweise war die Oberpriesterin keine andere als Jphi- genta, Agamemuons Tochter, also des Orestes Schwester. Sie entdeckten sich einander zufällig, und nun war natürlich an kein Opfern zu denken. Ter König selbst wurde von der Geschichte gerührt und erlaubte ihnen abzureisen; fröhlich schifften sich Jphigenia, Orestes und Pylades ein und nahmen die Bildsäule der Göttin mit. Unterwegs versöhnte Orestes die zürnenden Götter: die Furien verließen ihn, und Ruhe kehrte in sein Gemüt zurück. Er heiratete des Menelaos Tochter, wurde dadurch nach dessen Tode König von Sparta und eroberte auch das väterliche Reich Mtjcene wieder. 15. Sparta. Lykurg. Tie Jahrhunderte nach dem trojanischen Kriege bieten der Geschichtserzählung weniges dar. Wir finden die griechischen Staaten ant Ende dieser Zeit insofern umgestaltet, als fast überall die Alleinherrschaft des Königtums aufgehoben war, an dessen Stelle republikanische Einrichtungen getreten sind. Unter den vielen kleinen Staaten Griechenlands hoben sich nach und nach zwei besonders, Athen und S p a r ta, und mit ihnen hoben wir es vornehmlich zu thun, wenn wir von den Griechen

10. Die alte Geschichte - S. 25

1899 - Langensalza : Gressler
25 Blüte. Letzterer unterwarf fast ganz Syrien und Arabien seinem Scepter; die Könige des Reiches Juda wie alle benachbarten Stämme mußten ihm huldigen, und der Pharao Necho von Ägypten wurde von ihm in der großen Schlacht bei Karkernisch im Jahre 605 v. Chr. geschlagen. Als dann die Könige von Inda im Vertrauen auf Ägyptens Hilfe wiederholt von ihm abzufallen versuchten, schlug er sie mehrmals und ließ endlich im Jahre 586 v. Chr. fast alle Juden in die babylonische Gefangenschaft abführen. Dort saßen sie „an den Wassern von Babylon", wie die zahlreichen Kanäle, die das Land bewässerten, von ihnen genannt werden, „und weinten, wenn sie an Zion gedachten." Sehnsüchtig warteten sie ans ihre Erlösung; doch nicht viele von ihnen sahen das Land ihrer Väter wieder; denn erst als im Jahre 538 der Perserkönig Cyrus Babylon erobert und zerstört hatte, würde ihueu die Rückkehr gestattet. 7. Hellenen oder Griechen. Das Laub, welches jetzt das Königreich Griechenlanb ausmacht und auf der Ostseite vom Archipel und auf der westlichen vom ionischen Meer umflossen wirb, würde im Altertume von einem geistreichen, muntern, thätigen, tapfern, zu Veräuberungen geneigten Volke bewohnt, welches sich selbst Hellenen nannte, von nns aber (mit dem bei den Römern üblicheren Namen) Griechen genannt zu werben pflegt. Es besaß die herrlichsten Anlagen, die unter dem Milben Klima und unter einer freien Verfassung sich eine Zeit lang aufs schönste entfalteten, so daß wir noch jetzt mit Vergnügen die Überreste ihrer Litteratur lesen und mit Entzücken die ans jener Zeit erhaltenen Bilbsäulen und Bauwerke betrachten. Früh schon würden sie in äußere und innere Kriege verwickelt, die das Land zwar manchmal an den Rand des Untergangs brachten, aus benen es aber immer mit neuer Kraft wieber hervorging. Die genaue Betrachtung dieser Kriege gehört nicht hierher. Aber einige Züge daraus müssen wir uns merken, und besonbers alles das ans der griechischen Geschichte, was auf ihre Kunstwerke und auf ihren eigentümlichen Charakter ein befonberes Sicht wirft.
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