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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 93

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 93 — war geboren im Jahre 100 v. Chr. in dem Monat, der damals Quintilis, später ihm zu Ehren Julius hieß, aus einem alten Geschlechte, das seinen Stammbaum bis auf Julus oder Ascanius, den Sohn des Aeneas, zurückführte. Seine Mutter, die ebenfalls aus einer alten Familie war und den König Ancus Marcius zu ihren Ahnen zählte, gab ihm nach dem frühzeitigen Tode ihres Mannes eine sorgfältige Erziehung, die bei seinen trefflichen Anlagen, feinem guten Gedächtniß und seinem scharfen Verstände die herrlichsten Früchte trug. Schon frühe versuchte er sich in der Dichtkunst, glänzte als Redner und gehört noch jetzt als Darsteller seiner eigenen Thaten in den Kriegen in Gallien und gegen den Pompejns zu den gefeiertsten Geschichtsschreibern. Seine erste Frau Cornelia war eine Tochter des Cinna; außerdem stand er mit Marius in verwandtschastlichem Verhältnisse, da seine Tante Julia diesen zum Manne hatte. Als ihm Sulla befahl, feine Gemahlin zu verstoßen, gehorchte er nicht und kam deshalb auf die Proscriptionsliste; er mußte fliehen und eine Zeit lang im Sabinerlande verkleidet umherirren. Aus die Fürsprache einiger Freunde und der Vestalinnen, deren Wort sehr einflußreich war, begnadigte ihn Sulla, sagte aber dabei: „Dieser Jüngling, den ihr als so unbedeutend und harmlos schildert, wird einst alle meine Einrichtungen vernichten; denn in dem einen Cäsar stecken viele Marius." Da Cäsar indeß den Gesinnungen des Sulla nicht traute, so begab er sich nach Asien, wo die Römer damals Krieg führten, und that sich namentlich bei der Eroberung Mitylene's hervor. Später ging er nach Rhodus, wo damals der Lehrer der Beredsamkeit Molo eine blühende Schule hatte, um sich in dieser Kunst auszubilden. Auf dieser Reise wnrde er von Seeräubern gefangen und mußte vierzig Tage bei ihnen verweilen, bis das Löfe-geld zusammengekommen war, das er selbst ans fünfzig Talente festgesetzt hatte, während die Piraten nur zwanzig verlangten. Diese Summe, meinte er, sei für einen Mann von feinem Werthe viel zu wenig. Er hatte ihnen während der Gefangenschaft, wenn sie feine Reden und Verse nicht genug lobten, oft wie im Scherze gedroht, sie sämmtlich an's Kreuz schlagen zu lassen. Diese Drohung führte er nach feiner Loskansnng wirklich aus, indem er einige Schiffe bemannte und sie überwältigte. Er ließ sie jedoch zur Milderung der Strafe vorher erwürgen. Rach Rom zurückgekehrt, wußte er sich durch

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 54

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 54 — wand ihres Bräutigams sah, fing sie laut an zu klagen. Da entbrannte der wilde Jüngling vor Zorn, zog das Schwert und durchbohrte seine Schwester. Deßwegen vor Gericht gestellt, sollte er zum Tode verurtheilt werden; da that'er Berufung an das Volk, und dieses, eingedenk seines großen Verdienstes um den Staat, sprach ihn von der Todesstrafe frei und legte ihm nur eine geringe Sühne auf. Mettus Fuffetms, unwillig über die Unterwerfung feiner Vaterstadt, wiegelte die Vejenter und Fidenaten gegen Rom aus, indem er ihnen versprach, in der Schlacht zu ihnen überzugehen. Diesen Verrath versuchte er wirklich auszuführen; als aber Tullns Hostilius die Nachricht davon erhielt, rief er laut, daß es Alle hörten, auf feinen Befehl ziehe sich das albanische Heer seitwärts, um den Fidenaten in den Rücken zu fallen. Wüthend stürzten sich die Römer nun auf den Feind und schlugen ihn vollständig in einer blutigen Schlacht. Mettns, der bisher noch unentschieden mit seinem Heere dem Kampfe 'zugeschaut mit der Absicht, sich auf die Seite des siegenden Theiles zu schlagen, wünschte dem Tullus Glück. Da enthüllte dieser vor dem versammelten Heere den verräterischen Plan des albanischen Feldherrn und ließ diesen dann von vier Pferden auseinander reißen. Alba wurde aber zerstört und die Einwohner wurden gezwungen, nach Rom zu ziehen und sich bort auf dem cölifchen Hügel anzubauen. § 4. Harquimus Superiius. Lude der Königsherrschaft. (510.) Auch unter den folgenben Königen würden die Bewohner der Nachbarstäbte, mit benen die Römer im Kriege gewesen waren, nach Rom geführt itttb bort angesiedelt; so mußten unter dem Nachfolger des Tnllus, Anend Mareins; die Bürger von vier überounbenen latiiufchen Städten nach Rom roanbern. Dort lebten sie zwar im Zustande der persönlichen Freiheit, erhielten aber nicht das vollstän-bige Bürgerrecht und hießen Plebejer, im Gegensatz zu den alten Bürgern, die sich Patricier nannten. Unter demselben König kam auch ein gewisser öuenrno ans Tarquinii in Etrurien nach Rom, nahm bort den Namen Lueius Tarquinius Priseus an und gelangte zu so großem Ansehn, daß er sogar beim Tode des Aneus zum Vormunbe von bessen Söhnen ernannt wurde. Ans geschickte Weise wußte er nach dem Ableben besselben das Volk zu bearbeiten, so daß es ihn zum König erwählte. Ein Enkel oder Sohn von ihm (denn

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 57

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 57 — bei Mahl und Pracht mit ihren Freundinnen; die Lncretia aber, als sie spät in der Nacht nach Collatia kamen, wo sie wohnte, saß im Kreise ihrer Mägde mit Weben beschäftigt. Ihr erkannte man den Preis zu. Die Schönheit und Aumuth der Lucrelia reizte aber die Begierde des Sextus; nach einigen Tagen kehrte er zurück und forderte Ungebührliches von ihr; als sie standhast widerstrebte, wandte er Gewalt an und mißhandelte sie. Als er fortgegangen war, schickte sie im gerechten Schmerz über die angethane Schmach Boten an ihren Vater und ihren Mann mit dem Aufträge, sie mochten sich sofort zu ihr begeben. Mit ihnen kam auch Lucius Juuius Brutus, ein Schwestersohn des Tarquinins, der durch verstellte Einfalt den Verfolgungen des argwöhnischen Königs bisher entgangen, während sein Bruder von demselben ans dem Wege geräumt war. Lucretia theilte ihnen mit, was Sextus verübt hatte, und durchbohrte sich daun selbst mit einem Dolche. Diesen zog Brutus aus der Wunde und schwur, den Frevel rächen zu wollen und den König sammt seinem ganzen Geschlechte aus Rom zu vertreiben. Dann eilte er nach Rom, versammelte hier das Volk und schilderte in einer kräftigen Rede die Tyrannei des Königs, den Uebermnth seiner Söhne und die schändliche That des Sextus. Das Volk, durch diese Rede aufgeregt, beschloß die Entsetzung des Königs und t)ie Verbannung seiner ganzen Familie. Hieraus begab Brutus sich ins Lager bei Ardea, und das Heer stimmte freudig den Beschlüssen des Volkes bei. Tarquinins Superbus war nach Rom geeilt; da er aber die Thore der Stadt verschlossen fand und ihm die Verbannung angekündigt wurde, ging er nach Etrurien, und ihm folgte seine Familie. In Rom wurde nach 244jähriger Dauer die Köuigsherrschaft abgeschafft, die republikanische Verfassung eingeführt und statt der Könige zwei verantwortliche Consuln jedesmal für ein Jahr als die Leiter des Staates eingesetzt. Die beiden ersten Consuln waren Lucius Juuius Brutus und Tarquiuius Collatiuus. § 5. ^orjennl. Der verbannte Tarquinins ließ kein Mittel unversucht, die Herrschaft wieder zu erlangen. Zuerst ließ er heimlich durch Abge- * sandte eine Verschwörung unter den jungen vornehmen Römern stiften, die seine Wiedereinsetzung zum Zwecke hatte. Dieselbe wurde

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 58

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 58 — entdeckt, und die Theilnehmer, unter denen Söhne des Brutus selbst waren, wurden zum Tode verurtheilt. Brutus sah, wiewohl mit blutendem Herzen, der Hinrichtung seiner Söhne zu; so sehr überwog in ihm die Liebe zum Vaterlande und zur Freiheit alle anderen Gefühle. Nun wandte sich Tarqninius an benachbarte Staaten und Fürsten, daß sie ihn mit Waffengewalt in sein Reich wieder einsetzten. Unter diesen war der bedeutendste > Porsenna, König von Clnsium in Etrurien. Er rückte'gegen Rom, eroberte die auf dem rechten Ufer des Tiber gelegene Seite, die Festung Janicnlurn, und war im Begriff, über die zur Stadt führende hölzerne Brücke vorzudringen, als sich ihm ein entschlossener Jüngling, Horatins Cocles, nebst zwei Gefährten entgegenstellte und den Zugang so lange vertheidigte, bis die Brücke hinter ihm abgebrochen war. Dann sprang er, nachdem er seine Begleiter noch zur rechten Zeit fortgeschickt hatte, in den Tiber und rettete sich trotz der ihm nachgesendeten Geschosse glücklich an's andere User. Porsenna beschloß nun, da der Sturm mißlungen war, die Stadt zu belagern; er ließ Schiffe kommen und schloß dann die Stadt so enge ein, daß ihr eine Hungersnoth drohte. Da begab sich ein müthiger Jüngling, Cajns Mueius, der nachher den Beinamen Scävola erhielt, in das Lager des Porsenna mit dem Entschluß, den König zu tödten. Als er dorthin kam, wurde den Soldaten gerade der Sold ausgezahlt; neben dem Könige saß sein Schreiber in gleichem Anzug. Diesen hielt Mueius für den König und erstach ihn. Ergriffen und verhört gestand er feine Absicht, und als der König ihm mit der Folter drohte, wenn er nicht weitere Geständnisse machte, steckte er seine Hand in ein dastehendes Becken mit glühenden Kohlen und ließ sich dieselbe ruhig verbrennen. Erstaunt schenkte ihm Porsenna das Leben; da theilte er ihm mit, daß noch dreihundert römische Jünglinge sich verschworen hätten, den König zu tödten; ihn habe das Loos zuerst getroffen. Besorgt für sein Leben ließ Porsenna in Rom Friedensbedingungen antragen, auf die man einging. Er zog ab, nachdem ihm Geiseln gestellt waren. Unter diesen war eine Jungfrau, Clölia mit Namen; diese schwamm in der Nacht mit einer Schaar ihrer Gefährtinnen über den Fluß und brachte alle wohlbehalten nach Rom. Auf Porsenna's Forderung wurden sie zwar wieder ausgeliefert, aber der König, voll Verwunderung ihres Muthes, gab der Clölia die

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 60

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 60 — aber durch einen Senatsbeschluß aus der Stadt gewiesen. Da beschlossen die Volsker den Krieg, und Coriolau wurde zum Anführer gewählt. Er rückte gegen Rom und schlug sein Lager eine Meile vou der Stadt auf. Er ließ namentlich die Grundstücke der Patricier verschonen, dagegen die der Plebejer plündern. Da forderten letztere laut, man solle eine Gesandtschaft an ihn abschicken, um wegen des Friedens zu unterhandeln. Die Gesandten wurden rauh abgewiesen, und als sie zum zweiten Male kamen, gar nicht vorgelassen. Auch die Priester, die in ihrer Amtstracht erschienen, richteten nichts aus. Da versammelten sich die Frauen bei Coriolan's Mutter Veturia und seiner Gattin Volnmnia und brachten es dahin, daß beide mit ihnen in's feindliche Lager gingen, um ihn durch Thränen und Bitten zu erweichen. Als die Ankunft derselben gemeldet wurde, zeigte er sich Anfangs noch viel hartnäckiger. Nachdem er aber vernommen hatte, daß seine Mutter unter ihnen sei, da sprang er fast sinnlos von seinem Sitze aus und eilte mit ausgebreiteten Armen derselben entgegen. Sie hielt an ihn eine eindringliche Anrede und wies seine Umarmung zurück, bis sie wisse, ob sie zum Feinde oder zum Sohne komme. Nun fielen ihm seine Gattin und ihre mitgebrachten Kinder um den Hals und die Schaar der Frauen fing an zu wehklagen. — Das brach endlich den Sinn des Mannes; er entließ die Seinigen mit Umarmungen und zog dann ab, indem er der Mutter zurief: „Mutter, Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren." Nach Einigen sollen ihn die Volsker aus H,aß getödtet haben, nach Anderen lebte er unter denselben bis zum Greifenalter und soll oft den Aus# fpruch gethan haben, für einen Greis fei die Verbannung noch viel jammervoller, als für einen jüngeren Mann. § 7. Uppius Ktaudius. (450 v. Chr.) 3tn Innern des Staates dauerten indeß die Streitigkeiten zwischen Plebejern und Patriciern fort. Ein großer Uebelstand war der, daß keine geschriebenen Gesetze da waren, nach denen Recht gesprochen wurde, und somit die Plebejer der Willkür der Patricier preisgegeben waren. Deshalb forderten sie und setzten es endlich durch, daß Männer ernannt würden, die zusammentreten und Gesetze abfassen sollten, um dieselben dann auf ehernen Tafeln eingegraben öffentlich aufzustellen. Zu dem Ende schickte man Gesandte nach

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 111

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 111 — Regierung mit Fug und Recht von sich rühmen konnte, er habe Rom als eine Stadt von Backsteinen vorgefunden und hinterlasse es als eine von Marmor. Auch für Handel und Gewerbe, namentlich für Kunst und Wissenschaften, war er väterlich besorgt, er zog Dichter, Künstler und Gelehrte an feinen Hos und wurde hierbei von seinem Vertrauten Mäcenas unterstützt, so das man das Zeitalter des Augustus in Bezug aus römische Literatur das goldene zu nennen Pflegt. Ebenso half er dem Ackerbau auf und ermunterte seine Zeitgenossen, zu dieser einst so ehrenvollen und von den Ersten des Staates gepflegten Beschäftigung zurückzukehren. Augustus hütete sich, den Schein zu erwecken, als ob er die Republik umstürzen wollte; deßhalb behielt er alle bisherigen repu-blikauischeu Aemter bei, suchte sie aber nach und nach in seiner Person zu vereinigen. So ließ er sich namentlich die Gewalt eines Volkstribunen übertragen, war als solcher unverletzlich und konnte alle Beschlüsse des Senats verhindern. Im Aeußern zeigte er niemals den Herrn und ließ sich auch nicht so anreden; seine Kleidung war einfach und bestand aus Gewändern, die von seiner Frau und seiner Tochter verfertigt waren; fein Haus auf dem palatinifchen Hügel, Palatinm genannt, (daher unser Wort Palast) zeigte weder im Aeußern noch im Innern jene üppige Pracht und jenen Luxus, den schon damals viele reiche Privatleute trieben. Daher erwarb er sich denn auch die Zuneigung des Volkes, das in ihm einen Erretter aus schwerer Draugsal sah und ihn als den Wiederherstellet von Ruhe und Ordnung pries. Sein Familienleben war nicht ungetrübt; seine Tochter Julia bereitete ihm viel Verdruß durch unsittlichen Lebenswandel, und seine Gemahlin Livia, die er als Wittwe geheirathet hatte, störte den Frieden des Hauses. Sie hatte aus früherer Ehe zwei Söhne, Tiberius und Drufns, die wir in den Kriegen mit den Deutschen noch werden kennen lernen. Dem älteren, Tiberius, die Nachfolge in der Regierung zu sichern, das war ihr eifrigstes Bemühen, und sie brachte es endlich dahin, nachdem der Sohn von Augustus Schwester, Marcellus, und die Söhne feiner Tochter Julia von Agrippa gestorben waren. Nachdem der Kaiser endlich trotz feines Widerwillens gegen Tiberius dessen Advp-tion und Nachfolge genehmigt hatte, starb er auf einer Reife nach

7. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 20

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 20 - In Samos brach aber nach seinem Tode sogleich Zwietracht aus, und dies erleichterte den Persern die Unterwerfung der Insel. Als persischer Vasall wurde Syloson, der Bruder des Polykrates, der früher von diesem verjagt war, eingesetzt, da er sich die Freundschaft des persischen Königs Darius Hystapes erworben hatte. §. 11. Aie Perser, die "Jerserkriege; Mttiades- (490 v. Chr. Geb.) Pisistratns (S. §. 9.) hinterließ die Herrschaft seinen beiden Söhnen, Hippias und Hipparchus; letzterer fiel als ein Opfer einer Privatrache, und der erstere wurde bald darauf aus Athen vertrieben und floh zu den Persern. Ans dieses Volk müssen wir jetzt unser Augenmerk richten, da die Athener sehr bald mit demselben Kämpfe zu bestehen hatten, aus denen sie siegreich hervorgingen. Die Perser wohnten in Asien, auf dem jetzigen Plateau von Iran und an den Anhängen desselben. Der Stifter ihres Reichs war Cyrns (560 v. Chr. G.), über dessen Geburt und Jugendgeschichte viel Wunderbares erzählt wird, was wir hier kurz mittheilen. Sein Großvater Astyages, König von Medien, hatte befohlen, ihn zu tödten, in Folge eines Traumes feiner Tochter, den die Magier so gedeutet hatten, daß ihm von Seiten seines Enkels Unheil drohe. Er war aber durch einen Hofbeamten des Königs, Harpagus, erhalten und unter Hirten großgezogen, nachher erkannt und seinen Eltern wieder zurückgegeben worden. Später von Harpagus aufgereizt empörte er sich gegen seinen Großvater, stürzte ihn vom Throne und machte sich zum Könige des persischen Reiches. Er erweiterte bald die Gren;en desselben und zog zuerst gegen Erösus, den König von Lydien, den er besiegte, gefangen nahm und, wie es heißt, zum Feuertode verurteilte. Auf dem Scheiterhaufen rief Crösus, der zu spät die Wahrheit dessen einsah, was Solon einst zu ihm sprach, dreimal dessen Namen. Cyrns, aufmerksam gemacht, ließ sich von ihm sein Begegniß mit Solon erzählen und begnadigte ihn, eingedenk des Wandels des menschlichen Schicksals, das auch ihn ereilen könne. Den nächsten Feldzug machte er gegen das Reich von Babylon am Euphrat; auch dieses eroberte er und nahm die feste Hauptstadt dadurch ein, daß er den Euphrat ableitete und durch das trockene Bette in die Stadt drang. Einen dritten Feldzug machte er gegen die Königin der Massageten, Tomyris,

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 45

1873 - Elberfeld : Bädeker
- 45 — an, er forderte für sich die Verehrung eines asiatischen Herrschers, er gerieth oft in unbezähmbaren Jähzorn und beging Handlungen, die er später bereute. So ließ er den Sohn seines Feldherrn Par-menio auf die Anschuldigung einer Verschwörung hinrichten, ließ den Vater dann durch ausgesandte Meuchelmörder niederstoßen und tödtete bei einem üppigen Gastmahle, von Wein erhitzt, seinen treuen Freund Klitns, weil er die Thaten seines Vaters Philipp weit über die ©einigen erhob. Der Gedanke sotzte sich bei ihm immer mehr fest, ein großes Weltreich zu gründen, in welchem sich asiatisches und europäisches Wesen verschmelzen sollte, und er mußte, um diese Idee durchzuführen, oft zu gewaltsamen Mitteln seine Zuflucht nehmen. 3m Frühling des Jahres 327 v. Chr. G. brach Alexander auf, um nach Indien zu ziehen. Nach beschwerlichem Marsche erreichte er das sogenannte Pendschab, das Land der fünf Ströme. Der Hauptstrom ist hier der Indus; in diesen ergießt sich der Hy. daspes mit seinen drei Zuflüssen, deren südlichster der Hyphasis ist. Alexander bekämpfte hier zuerst den König Poms und nahm ihn gefangen; auf die Frage, wie er behandelt werden wollte, antwortete er bloß: „Königlich." Dann besiegte er noch einige andere Könige und kam zum Hyphasis. Hier wollten ihm seine Soldaten nicht weiter folgen; vergebens schloß er sich drei Tage in seinem Zelte ein, er mußte sich zuletzt zur Rückkehr entschließen. Nachdem er zwölf thurmhohe Altäre errichtet hatte, trat er dieselbe an. Er selbst fuhr zu Schiffe mit einem Theile des Heeres den Indus hinunter bis zum Ausflusse des Stromes in’s Meer; dann zog er durch die Sandwüsten Gedrosiens und Carmaniens zu Lande weiter, während sein Admiral Nearchus mit der Flotte längs der Küste nach der Mündung des Tigris segelte. Unendliche Mühen hatte das Landheer auszustehen. Endlich erreichte er Susa; hier blieb er eine Zeit lang und richtete seine Thätigkeit dahin, Perser und Macedonier zu einem Volke zu verschmelzen. Er selbst und sein Feldherr Hephästion vermählten sich mit persischen Prinzessinnen und viele Macedonier folgten diesem Beispiele, während andere mit diesen Neuerungen unzufrieden waren und ihren Abschied forderten. Alexander ging noch mit vielen Plänen um und war dabei unausgesetzt bemüht, die Angelegenheiten

9. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 8

1872 - Elberfeld : Bädeker
riä8— W%mb ^°°b°r'ch die Provmce Durch alle diese Thaten wuchs das Ansebeu dp« ß*snsv«’ immer mchr; sogar der griechische Kaiser in Coustantiuoxel bewarb fi£ t Ä"‘ r i(,n 4«, Äs S Ttt ^ Purpukma^-und d.^Krom «nt« seine Herrschaft zu »tefsm ^unerhörte Grausamkeit nnb Hinterlift Einige Beispi d.l Art wogen genügen. In Köln herrschte nach immer der al s'l« I „ ,r 6lc Sk,t,uaricr' d-r in Folge einer in der Schlacht bei ' s °^l.en°n Wnnde lahm war Den h-rrschsüchttg-n Sohn esselbeu, dem der Vater zu lange lebte, verführte Chlodwig seinen " "Uf der ^agd während de« Mittag«schlammer« zu todten Nachdem diese Schandthat vollbracht war, forderte der Mord den C odwtg ans, Gesandte nach Kol., zu schicken, damit er chnen von zeigte und sich° '? ^' " ®^tcnb " diese denselben Igte und sich gerade über eme Trnhe bückt-, um Geldstücke hervor- Ä T?Jttr ei"a bn @Cf0"bt™ »m'-rr-ck» mit der Streitaxt, Sogleich eilte Chlodwig herbei und sprach znm ver- ammelteu Volke in heuchlerischer Weiser „Höret, iva« sich begeben umdnwrlr11^®0^, m fei"m 5boter durch Meuchelmörder touten L ff F 7 lvm' mcie ni* durch wen, den ver. l Lohn gefunden. Ich bin an dem Vorfall völlig unschuldig Ol"mr i Elut seiner Verwandten zu vergießen. Da euch u mir T änkrn m' '° sch'ag- ich euch vor, euch zu mir zu wenden und euch in meinen Schutz -u beaebeu ” ®f "7^ ®0tt >°uchzt° ihm Beifall zu, erhob ihn ans den Schild und rief Ihn zum König aus. ^ Ein anderer König herrschte in Cambray; dieser hatte sich den Haß ferner Unterthanen zugezogeu und so gelang es denn Chlodwig l ch. -.Nige se.ner Vasallen durch vergoldete« Erz. da« er für Gold au g b zu gewinnen. Diese verließen den König in d-r Schlacht f“6tfcn ch« anfange« liebst seinem Bruder vor Chlodwig Der-

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 250

1906 - Langensalza : Gressler
250 Kaiserin Beatrix, der Gemahlin Friedrich Barbarossas, und ließ die Särge der fränkischen Kaiser nur darum ungestört, weil sie tiefer lagen und man in jenen nichts von Bedeutung gefunden hatte. Worms hatte einen Tag später dasselbe Schicksal und brannte in einem Nachmittage nieder. Der Dom blieb war stehen; aber alle Kostbarkeiten wurden weggenommen, die Gräber und Särge durchwühlt und die Leichen mit Hohngelächter umhergeworfen. Einige Offiziere, die durch den Anblick aller dieser Schändlichkeiten gerührt wurden, fragten einen Oberbefehlshaber, was denn die armen Bewohner verbrochen hätten. ,,Ter König will es!" war die Antwort, und zugleich wies er ihnen eine Liste von 1200 Städten und Dörfern, die noch verbrannt werden sollten. Indessen zur Ehre des Königs sei es gesagt, daß sein Name, wie das Königen oft geschieht, hierbei mißbraucht wurde. Er wußte die Grausamkeiten nicht in ihrem ganzen Umfange, und als er sie mehrere Monate später erfuhr, schalt er den Minister so aus, daß man es durch mehrere Zimmer hören konnte und Lonvois bald darauf vor Ärger starb. Noch bei einer andern Gelegenheit wurde des Königs Schwachheit mißbraucht. Seit dem guten Heinrich Iv., der das Edikt von Nantes gegeben, hatten die Reformierten in Frankreich gleiche Rechte mit den Katholiken. Aber das war nur, so lange er lebte-Schon Richelieu und nachher Mazarin hatten sie bei jeder Gelegenheit gedrückt, und doch bestanden gerade die fleißigsten Einwohner, die ganz in der Stille lebten, aus Reformierten; man rechnete ihrer gegen zwei Millionen in Frankreich. Jetzt aber drangen einige unduldsame Höflinge, vorzüglich sein Beichtvater. Der Pater la Chaise, in den König, doch nicht zu dulden, daß manche seiner Untertanen einen andern Glauben haben wollten als er selbst. Sie stellten ihm vor, welches Verdienst er sich für den Himmel erwürbe, wenn er diese verirrten Schafe zur wahren, allein seligmachenden Kirche zurückführte, und fo wurde er endlich überredet und gab 1685 seine Einwilligung in die Aufhebung des Edikts von Nantes. Zuerst wurde deu Reformierten des Königs Wille angekündigt, daß sie gleich katholisch werden sollten.
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