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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 155

1852 - Koblenz : Bädeker
Versuche zur Umgestaltung der Bundesverfassung. 133 Während der Umgestaltung der Verfassung in den Einzelstaaten hatte eine aus Abgeordneten von ganz Deutschland (einschließlich der Provinzen Ost- und Westpreußen, Schleswigs und des deutschen Theiles von Posen) gebildete „verfassunggebende Versamm- lung" in Frankfurt eine provisorische Centralgewalt für das ge- sammte Deutschland gebildet und den Erzherzog Johann von Oester- reich zum Reichsverweser für Deutschland gewählt. Die Versamm- lung beschäftigte sich unter heftigen Parteikämpfen mit der Feststellung der Grundrechte des deutschen Volkes und mit der Berathung der deutschen Reichsverfassung; die auf Grund derselben dem Könige von Preußen angebotene erbliche Kaiserwürde wurde von diesem nicht an- genommen und die Versammlung durch Abberufung der Abgeord- neten Seitens der Regierungen aufgelöst. Ein angeblich für die Durchführung der Reichsverfassung sich in Sachsen, der Pfalz und Baden erhebender Aufstand wurde von preußischen Truppen schnell unterdrückt. S- 36. Culturzustand Deutschlands in neuerer Zeit. 1) Kirchliche Verhältnisse. Die Stiftung neuer Orden, wie der Capuziner, Ursulinerinnen u. s. w. uitb die Reform schon bestehender förderte die seit dem Tridentiner Concilium begonnene Verbesserung des Klosterlebens. Am einflußreichsten wirkte die von Ignatius Loyola gestiftete Gesellschaft Jesu (s. S. 97), bis Papst Clemens Xiv. sich von den Bourbonischen Höfen bewegen ließ, den Orden aufzuheben (1773), den jedoch Pius Vh. wiederherstellte (1814). Die Säcularisation der geistlichen Herrschaften, welche seit der Reformation begonnen hatte, durch den westphälischen Frieden , und durch Joseph Ii. erneuert worden war, kam durch den Reichs- deputationshauptschluß vollständig zur Ausführung. — In der pro- testantischen Kirche entstand zu Herrnhut in der Lausitz 1722 durch die Bemühungen des Grafen von Zinzendorf die evangelische Brü- dergemeine der Herrnhuter. Eine Vereinigung (Union) der lutheri- schen und reformirten Kirche zu einer evangelischen erfolgte bei der Feier des dritten Reformations-Jubiläums (31. Oct. 1817) zuerst in Nassau und Preußen, bald darauf auch in andern Staaten. 2) Die wesentlichen Veränderungen, welche die Reichs Ver- fassung durch den westphälischen Frieden, die Stiftung des Rhein-

2. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 65

1876 - Leipzig : Bädeker
Wilhelm I. Der deutsche Krieg. §. 16. 60 Schanzen, gegenüber der Insel Alsen, zurück. Diese wurden von den Preußen (unter dem Prinzen Friedrich Karl) erstürmt und nach einem kühnen Uebergange über den Alsensund die Insel Alsen besetzt, woraus beide Heere bis in Nord^ütland vordrangen. Die furcht vor einer Bereinigung der preußischen und österreichischen Flotille, wodurch Kopenhagen bedroht schien, bewog den König von Dänemark im Frieden zu Wien (30. Oct. 1864) auf Schleswig - Holstein und Lauenburg zu Gunsten der beiden Großmächte zu verzichten. L a u e n b u r g ging in den alleinigen Besitz des Königs Wilhelm über, wofür Oesterreich eine Entschädigung in Geld erhielt. Ueber die gemeinsame Regierung der beiden anderen Herzoglhümer einigten sich die erobernden Mächte in der Gasteiner Convention (Aug. 1865) vorläufig so, daß Oesterreich die Verwaltung Holsteins, Preußen die Schleswigs erhielt. Die weitere Behandlung der Schleswig-Holsteinschen Frage wollte Oesterreich dem Bundestage anheimstellen, Preußen aber erklärte dieses für einen Bruch der Gasteiner Convention und brachte damit die Reform der deutschen Bundesverfassung in Verbindung. Der deutsche Kriegs) 1866. In Folge des Einrückens preußischer Truppen (unter General von Manteuffel) in das unter österreichischer Verwaltung stehende Holstein beantragte Oesterreich beim Bundestage Mobilmachung der gesammten Bundesarmee gegen Preußen. Als dieser Antrag von der (zweifelhaften) Majorität angenommen war, erklärte Preußen mit der Minorität seinen Austritt aus dem Bunde (14. Juni), und der preußische Ministerpräsident Graf Bismarck legte die Grundzüge zu einem neuen deutschen Bunde mit Ausschluß Oesterreichs vor. Da sowohl diese als die den anderen deutschen Staaten angebotene Neutralität abgelehnt wurden, so besetzte Preußen sofort die unmittelbaren Nachbarstaaten unter feinen Gegnern: Sachsen (damit es den. Oesterreichern nicht als Operationsbasis diene), Hannover und Kur-' Hessen (welche beide Preußens Verbindungen mit seinen westlichen Provinzen bedrohen konnten). Während es den Kurhessen gelang durch schleunigen Rückzug (nach Hanau) sich mit dem süddeutschen Bundes-Armee-Corps zu vereinigen, wurden die Hannoveraner bei dem Versuch, sich zu den Baiern durchzuschlagen, von den Preußen aufgehalten, und obgleich sie diesen bei Langensalza (27. Juni) durch ihre Uebermacht schwere Verluste beibrachten, capitulirte die hannoversche Armee nach dem Eintreffen bedeutender preußischer *) A. Borbstädt, Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und dessen Verbündete im I. 1866. Pütz, prenß. Geschichte. ^

3. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 68

1876 - Leipzig : Bädeker
68 Wilhelm I. Norddeutscher Bund. §. 16. durch eine Reihe nur während der Nacht unterbrochener Gefechte aus ihrer Stellung hinter der Tauber bis gegen Würzburg hin und hatte schon ein heftiges Feuer gegen die Feste Marienberg eröffnet, als die aus Böhmen eintreffende Nachricht von dem (yi Wifntaftm-g.) abgeschlossenen Waffenstillstände den Krieg auch aus dem westlichen Schauplatze beendete. Bei den einzelnen Friedensschlüssen mit den süddeutschen Staaten verloren Baiern und Hessen-Darmstadt kleine Gebietstheile auf der rechten Mainseite an Preußen, alle aber mußten ein (Anfangs geheim gehaltenes) Schutz- und Trutzbündniß mit Preußen eingehen und Hessen-Darmstadt außerdem zugeben, daß die Provinz Oberhessen dem Norddeutschen Bunde beitrete und die bisherige Bundesfestung Mainz ausschließlich von preußischen Truppen besetzt werde. Durch die Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, der freien Stadt Frankfurt nebst Gebiet, der ehemaligen Landgrafschaft Hesseu-Homburg, sowie der kleinen baierischen und barm stäbtischen Gebiete erhielt der preußische Staat nicht nur eine bebeuteube Erweiterung (von 1306 □ Meilen mit 41/* Mill. Einwohnern), fonbern auch einen ununterbrochenen Zusammenhang feiner östlichen mit den westlichen Provinzen und für feine Marine mehrere Häsen theils an der Ostsee, theils an der Norbfee, wo bisher der Kriegshafen am Jahbebnfen ein isolirt vorgeschobener Punkt gewesen war. Dazu übernahm Preußen die diplomatische und miti-tairische Leitung von ganz Norbbeutschlanb durch die Constitnirung des Neriiiiewelcher die sämmtlichen 21 Staaten des nördlichen und mittlern Deutschlands nebst der Provinz Oberhessen umfaßte. Ein aus birecten Wahlen mit allgemeinem Stimmrechte heroorgegangener (conftituirenber) Reichstag (1867) genehmigte den ihm vorgelegten Entwurf einer Verfassung des Norbbettffchen Bnnbes mit geringen Mobificationen. Der deutsch-französische Krieg 1870—1871. Napoleon Iii., welcher von den übrigen Großmächten England» zum Verbünbeten gewonnen, Rußland, durch den Krimkrieg, Oesterreich durch die Eroberung der Lombarbei (für das Königreich Italien) geschwächt hatte, war im Kriege Preußens gegen Oesterreich (1866) neutral geblieben, in der sichern Voraussetzung, daß die kleinste der Großmächte ihrem mächtigern Gegner unterliegen ober daß beibe Gegner sich wechselseitig erschöpfen würden. Die unerwarteten Erfolge *) Der deutsch - französische Krieg 1870—71, redigirt von der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Großen Generalstabes.

4. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 81

1876 - Leipzig : Bädeker
Zeittafel. 81 Ney bei Dennewitz. Entscheidung in der großen Völkerschlacht bei Leipzig. Kampf bei Hanau. 1814 Einrücken der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Erster Pariser Friede. Congreß zu Wien. 1815 Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napoleon. Blücher bei Ligny geschlagen. Wellington und Blücher entscheiden den Krieg bei Waterloo. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. Der zweite Pariser Friede. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räumung Frankreichs. Stiftung der Universität Bonn. 1823 Die Provinziallandtage eingeführt. 1834 Der deutsche Zollverein. 840—1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1847 Erster vereinigter Landtag in Preußen. 1848 Preußische Nationalversammlung. Erster Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1849 Die Aufstände in Sachsen, der Pfalz, Baden mit preußischen Truppen unterdrückt. — Die beiden Fürsteuthümer Hohenzollern an Preußen. 1850 Vollendung der preußischen Verfassung. 1858 Der Prinz von Preußen übernimmt die Regentschaft. 1861 Wilhelm I. Reorganisation des Heeres. 1864 Zweiter Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1866 Der deutsche Krieg. Sieg bei Königgrätz. Friede zu Prag. Erweiterung und Abrundung des preußischen Gebietes durch Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. u. s. w. 1867 Constituirung des Norddeutschen Bundes. 870—1871 Der deutsch-französische Krieg. 87 0 Aug. 4.—6. Siege bei Weißenburg und Wörth über Mac Mahon, bei Spicheren über Frossard. „ 14.—18. Drei Siege bei Metz über Bazaine (bei Eolombey-Nouilly, bei Mars-la-Tour, bei Gravelotte). „ 30. Sieg über Mac Mahon bei Beaumont. Sept. 1. Sieg über Mac Mahon bei Sedan. Napoleon gefangen. „ 19. (—28. Jan.) Einschließung von Paris. (Bombardement der Forts seit 27. December, der Stadt seit 5. Januar). „ 27. Kapitulation von Straßburg. £)ct. 27. Kapitulation von Metz. Die ganze Bazaine'sche Armee kriegsgefangen. Nov. 27. Erster Sieg über die Nordanuee bei Amiens. „ 28. Sieg über die Loire-Armee bei Beanne la Rolande.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 279

1906 - Langensalza : Gressler
279 Besatzungsrecht über einige Festungen an der Grenze Begnügen; Preußen bekam Obergeldern und wurde von allen Mächten als Königreich anerkannt, und Savoyen empfing die Insel Sizilien, die es später gegen Sardinien vertauschte. Gegen den Rat des Prinzen (fugen führte der Kaiser noch den Krieg weiter in der Hoffnung, daß das Kriegsglück ihm günstiger sein werde. Als aber sein Heer statt dessen einige Niederlagen erlitt, schloß auch er einen Waffenstillstand. dem 17 14 der Friede zu Rastatt folgte. In demselben wurden ihm die bisher spanischen Niederlande, das Herzogtum Mailand, Neapel und Sardinien zugesprochen, wie es schon vorher int Utrechter Frieden zwischen den beteiligten Staaten verabredet war; dagegen erkannte auch er Philipp V. als König von Spanien an. Wenige Monate später gab auch das Deutsche Reich im Frieden zubaden im Aargau seine Zustimmung zu diesen Vereinbarungen. Im Jahre 1715 starb endlich Ludwig Xiv. mit dem traurigen Bewußtsein, durch Habsucht sein sonst so blühendes Reich heruntergebracht und seine Untertanen unglücklich gemacht zu haben. Daher folgte ihm auch keine Träne nach; das Volk verfolgte im Gegenteil seinen Leichenwagen mit empörenden Schmähreden. Anna von England starb ein Jahr früher (1714), und da sie keine Kinder hatte, so wurde der Kurfürst von Hannover zum Könige von England erwählt und hieß als solcher Georg I. (1714 — 27). Dieser setzte den ungerecht verbannten Marlborough sogleich wieder in seine hohen Würden ein. Nach den schmerzlichen Verlusten feiner Töchter lebte Marlborough abwechselnd in London und auf feinen Gütern, am liebsten int Schoße feiner Familie. Er starb 1722.— Eugen war darin glücklicher, daß er sich fast ohne Unterbrechung in der Gunst feiner Monarchen erhielt und von allen hochgeschätzt wurde. Er starb 1736. 33. Kämpfe gegen die Türken in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Auf den Kaiser Ferdinand Iii., unter dessen Regierung der Westfälische Friede geschlossen wurde, folgte fein Sohn Leopold I.,

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 149

1871 - Koblenz : Bädeker
Der deutsche Bund. . 35. 149 zu einem gemeinsamen Zollsystem, indem zuerst ein sddeutscher, dann ein mittel-deutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preuischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der alle deutschen Staaten auer Oesterreich, den beiden Mecklenburg, Liechtenstein, Limburg und den drei Hansestdten umfate. Spter wurde auch eine An-nherung Oesterreichs an diesen Zollverein erreicht. Whrend die Pariser Juli-Revolution 1830 nur unbedeutende Rckwirkungen auf einzelne deutsche Staaten bte (Vertreibung des Herzogs Karl von Braunschweig und Erhebung seines Bruders Wil-Helm von Braunschweig-Oels), hatte die Pariser Februar - Revolu-tion im Jahre 1848 allgemeinere und heftigere Erschtterungen der bestehenden Ordnung in Deutschland zur Folge. Eine aus den Abgeordneten von ganz Deutschland gebildete verfassungge-bende Versammlung" trat in Frankfurt a. M. zusammen und schuf eine provisorische Centralgewalt fr das gesammte Deutschland, an deren Spitze der Erzherzog Johann von Oesterreich als Reichs-Verweser stand, worauf der bisherige Bundestag sich auflste. Die Versammlung beschftigte sich sodann unter heftigen Parteikmpfen mit der Berathung der Reichsverfassung; die auf Grund derselben dem König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (reg. 18401861) angebotene erbliche Kaiserwrde wurde von diesem nicht angenommen, die Ver-sammlung durch Abberufung der Abgeordneten Seitens der Regierungen aufgelst und der Bundestag begann (1851) seine Thtigkeit von Neuem. Inzwischen war auch in jedem der beiden grten deutschen Staaten, Preußen und Oesterreich, nach heftigen und blutigen Aufstnden, eine constituirende Versammlung berufen worden, um eine neue Verfassung zu berathen. Beide Versammlungen wurden, in Folge wiederholter Tumulte in der Hauptstadt, erst aus dieser ver-legt, dann aufgelst und von der Regierung selbst eine andere Ver-sassung verliehen, die sterreichische jedoch bald (1851) aufgehoben, die preuische aber, nach einer Revision durch beide Kammern, vom Könige, den Abgeordneten und den Civilbeamten beschworen (1850). Der Kaiser von Oesterreich, Franz Joseph I. (reg. seit 1848 in Folge der Abdankung seines Oheims Ferdinand I.) unterdrckte 1848 und 1849 die Versuche der Lombarden und der Ungarn, sich der sterreichischen Herrschaft zu entziehen, verlor aber 1859 in Folge eines zweimonatlichen Krieges mit Sardinien und dessen Bun-desgenossen Napoleon Iii., nach den Niederlagen bei Magenta und Solferino, die Lombardei bis zum Mincio an Victor Emanuel Ii. (welcher au Frankreich Savoyen und Nizza abtrat).

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 150

1871 - Koblenz : Bädeker
150 Der deutsche Bund. . 35. Nach dem unglcklichen italienischen Kriege machte Oesterreich durch das October-Diplom (vom 20. Oct. 1860) und das (jenes ergnzende) Februar-Patent (vom 26. Febr. 1861) einen abermaligen Versuch mit einer Gesammtstaatsverfassung. Doch scheiterte dieser an dem Widerspruche der Ungarn, welche fr ihre Verfassung vom I. 1848 die Rechtscontinuitt" geltend machten, die auch endlich (nach Sistirnng der Gesammtverfassnng 1865) vom Kaiser anerkannt wurde. Der Dualismus erhielt seine Sanction durch die Krnung Franz Joseph's zum Könige von Ungarn, durch Einsetzung eines be-sondern ungarischen Ministeriums, durch Berufung des ungarischen Reichstages und durch Verleihung einer besondern Verfassung fr die brigen Kronlnder (1867). Auch nach der Herstellung des Bundestages (1851) ruhten die Bestrebungen nach einer Reform des deutschen Bundes nicht. Kaiser Franz Joseph I. berief (im August 1863) einen Frstencongre nach Frankfurt a. M. und legte demselben den Entwurf einer Reform des deutschen Bundes (mit einem Bnndesdirectorium von 6 Stimmen unter Oesterreichs Vorsitz) vor, welchem Preußen, ohne sich am Eon-grefse zu betheiligen, die Forderung der Gleichstellung mit Oester-reich im Vorsitz entgegensetzte. Als nun der Tod des Knigs Frie-brich Vii. von Dnemark Preußen eine Gelegenheit erffnete, durch Einmischung in den dnischen Erbfolgestreit seine Stellung in Nord-Deutschland zu verstrken, betheiligte sich auch Oesterreich an dem Kriege gegen Dnemark wegen Schleswig-Holsteins. Schon im I. 1848 ward Deutschland, nachdem Schleswig (vor-bergehend) in den deutschen Bund aufgenommen worden, in einen Krieg mit Dnemark verwickele, da dieses die beiden deutschen Her-zogthmer Holstein und Lauenburg dem dnischen Reiche vllig ein-verleiben und auch hier die in Dnemark bestehende weibliche Thron-folge einfhren wollte. Nach einem glcklichen Anfange des Krieges durch preuische und andere Bundestruppen erhielten die Dnen das Uebergewicht, Preußen zog sich vom Kriege zurck (Friede zu Berlin) und der Versuch der Holsteiner, den Krieg allein fortzusetzen, endete mit ihrer Niederlage bei Jdstedt (unweit Schleswig). Die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein erhielten nun besondere Ver-fassungen fr die besonderen Angelegenheiten jedes Landes, wurden aber in Bezug auf Heer, Finanzen und auswrtige Angelegenheiten dem Gesammtstaate untergeordnet. Als nach dem Tode Friedrich's Vii. 1863 dessen Nachfolger Christian Ix. sofort die vllige Einverleibung

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 151

1871 - Koblenz : Bädeker
Der deutsche Krieg 1866. . 35. 151 Schleswigs in den Gesammtstaat versuchte, dagegen der Herzog Frie-brich von Augustenburg ein Erbrecht auf Schleswig-Holstein geltend machte, entstand ein zweiter Krieg mit Dnemark, den die beiden deutschen Gromchte gemeinschaftlich und mit raschem Erfolge fhr-ten. Dnemark mute im Frieden zu Wien die Herzogtmer Schleswig, Holstein nebst Lauenburg abtreten; letzteres fiel an Preußen, wofr Oesterreich eine Entschdigung in Geld erhielt; die Eroberer theilten sich zufolge der Gasteiner Convention in die Verwaltung Schleswig-Holsteins, entzweiten sich aber bald der die weitere Be-Handlung der Schleswig-Holsteinischen Frage, indem Oesterreich deren Entscheidung dem Bundestage anheim stellen wollte, Preußen aber dieses fr einen Bruch der Gasteiner Convention erklrte. Zugleich trat der preuische Ministerprsident Graf Bismarck mit einem neuen Plane zur Reform des deutschen Bundes hervor. Der deutsche Krieg im I. 1866. In Folge des Einrckens preuischer Truppen in das unter sterreichischer Verwaltung stehende Holstein beantragte Oesterreich beim Bundestage allgemeine Mobilmachung gegen Preußen. Als dieser Antrag mit nur zweifelhafter Majoritt angenommen war, er-klrte Preußen mit der Minoritt seinen Austritt aus dem Bunde und besetzte sofort die unmittelbaren Nachbarstaaten unter seinen Gegnern: Sachsen, Hannover und Kurhessen. Durch einen hartncki-gen und blutigen Kampf bei Langensalza (27. Juni) mit den an Zahl doppelt berlegenen Hannoveranern (8400 gegen 16,100) verhinderten die Preußen die beabsichtigte Vereinigung der Hannoveraner mit den Baiern. Der Hauptschauplatz des Krieges war das stliche Bhmen, wo die Oesterreicher ihre Nordarmee" unter General Benedek auf-gestellt und sich mit den (ihr Land preisgebenden) Sachsen vereinigt hatten (zusammen 271,000 M ). Von drei Seiten her: von Schlesien aus unter dem Kronprinzen, von der Lausitz unter Prinz Friedrich Karl und durch das Elbethal unter Herwarth von Bittenfeld rckten die (278,000) Preußen unter siegreichen Gefechten in Bhmen vor. Nachdem König Wilhelm I. selbst im Hauptquartier (zu Gitschin) angekommen war, erfolgte am nchsten Tage (3. Juli) der Hauptangriff auf die Oesterreicher und Sachsen bei Kniggrtz, zunchst durch den Prinzen Friedrich Karl, welcher mit der sog. 1. Armee bis zum Mittag der gesammten sterreichischen Macht gegenber Stand hielt, bis der Kronprinz mit der sog. 2. Armee (noch rechtzeitig) aus dem

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 152

1871 - Koblenz : Bädeker
152 Der deutsche Krieg 1866. . 35. Schlachtfelde erschien und durch Einnahme der sterreichischen Central-stellung auf den Hhen von Chlum den Sieg entschied; die Sieger berechneten ihren Verlust auf 9150 M., den der Oesterreicher und Sachsen auf 44,200 M. (4861 Todte, 13,920 Verwundete. 25,419 Vermite). Whrend die siegreiche Armee fast ohne Widerstand gegen Wien vorrckte, traf pltzlich die berraschende Nachricht ein, der Kaiser von Oesterreich, welcher gleichzeitig mit dem Könige Victor Ema-nuel ll. von Italien wegen Venetiens im Kriege begriffen war, habe, trotz der Ueberlegenheit seiner Waffen zu Lande und zur See, ganz Venetien dem Kaiser Napoleon abgetreten, um dessen Friedensver-Mittelung zu erlangen, die sterreichische Sdarmee aber aus Italien abberufen, um sie im Norden gegen Preußen verwenden zu knnen. Schon hatte ein letzter Kampf auf ungarischem Gebiete (bei dem Dorfe Blumenau) begonnen, als unter franzsischer Vermittelung ein Waffenstillstand (zu Nikolsburg) zu Stande kam, dem der definitive Friede zu Prag (23. August) folgte. Der Kaiser von Oesterreich erkannte die Auflsung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Be-theiligung des sterreichischen Kaiserstaates, insbesondere eines nord-deutschen Bundes bis zur Mainlinie; er trat Venetien an Italien, seinen Mitbesitz von Schleswig-Holstein an Preußen ab, welches auch Hannover und Kurhessen behielt. Sachsen war in den Frieden ein-begriffen und erlitt keinen Verlust an Gebiet. Whrend die Hauptentscheidung auf dem stlichen Schauplatze erfolgte, hatte die preuische Main-Armee (48,000 M.) unter General Vogel von Falckenstein ihre Aufgabe, die sddeutschen Bundestruppen (119,000 M.) zu beschftigen und der die Mainlinie hinaus zu drn-gen, durch eine Reihe siegreicher Gefechte nicht minder glcklich gelst. Ein Waffenstillstand, gleichzeitig mit dem von Nikolsburg, beendete den Krieg auf dem westlichen Schauplatze. Diesem folgten einzelne Friedens-schlsse mit Wrttemberg, Baden, Baiern und Hessen-Darmstadt; letzte-res verlor einen Theil seiner Provinz Oberhessen nebst der (kurz vorher ererbten) Landgrafschaft Hessen-Homburg, Baiern drei kleinere Gebiete auf der rechten Mainseite an Preußen, welches auch ganz Nassau und die Stadt Frankfurt nebst Gebiet behielt. Der preuische Staat gewann eine Erweiterung von 1306 ih Meilen mit 4% Mill. Einw. Sofort begann die Constituirung des norddeutschen Bun-des. Nach vorgngiger Verabredung mit den (20) brigen Re-

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 177

1871 - Koblenz : Bädeker
Die Erneuerung des deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwrde- . 37. 177 mit den vier sddeutschen Staaten ward der norddeutsche Bund zu. einem deutschen Bunde erweitert und diesem auf Vorschlag des Knigs Ludwig Ii. von Baiern der Name des deutschen Reiches beigelegt und von dem Oberhaupte desselben, dem Könige Wilhelm, der Titel eines deutschen Kaisers angenommen (21. Jan. 1871). Der erste deutsche Reichstag (21. Mrz bis 15. Juni) genehmigte die vom Bundes-rathe ihm vorgelegte deutsche Neichsversassung, der die 1867 be-schlosserte Verfassung des norddeutschen Bundes als Grundlage diente. Die Zahl der Staaten ist auf 25, die der Stimmen im Bundesrath auf 58 (wovon 17 auf Preußen kommen, 6 auf Baiern, je 4 auf Sachsen und Wrttemberg, je 3 auf Baden und Hessen, je 2 auf Mecklenburg - Schwerin und Braunschweig, je 1 auf die brigen Staaten), die der Abgeordneten im Reichstage auf 382 erhht; der Bund erhielt den Namen deutsches Reich" und der Bundeskanzler heit fortan Reichskanzler."
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