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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 59

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrich 31. 69 als Sklaven (»ach Alexandria) verkauft; von 20000 deutschen Knaben kehrte ein großer Ttieil bald zurück, die übrigen kamen auf der Reise durch Italien aus Mangel um oder fanden doch keine Mittel zur Weiterreise. 5. Friedrich Ii. 1215—1250. Obgleich er dem Papste Innocenz Iii., seinem Wohlthäter und Oberlehnsherrn, versprochen hatte, 1) die sicilische Krone seinem schon als König von Sicilien gekrönten Sohne Heinrich abzutreten, und 2) einen Krenzzug zu unternehmen, so beschloß er doch nun Deutschland als Nebenland an seinen Sohn zu gebeu und Italien zum Hauptsitz seiner Macht zu inacheu, und ließ deshalb seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger im deutscheil Reiche wählen und zum römi- scheu Könige krönen, wofür er den Fürsten eine Menge von Reichs- rechten preisgab. Wiederholt und dringend wurde er vom Papste (Honorius Iii.) aufgefordert, den bei seiner Tbroilbesteigung und nochmals bei seiner Kaiserkrönung versprochenen Kreuzzug anzutreten. Allein die An- ordnung der innern Angelegenheiten Deutschlands und Italiens nö- thigten den Kaiser sich vom Papste die Frist dreimal verlängern zu lassen und zuletzt (im Vertrage von St. Germano 1226) zuzngeben, daß er, wenn er den Kreuzzug uicht in zwei Jahren antrete, dadurch ohne weiteres in den Bairn verfalle. Kaum hatte er ihn angetreten, so kehrte er wegen Krankheit zurück. Der Papst Gregor Ix. hielt die Krankheit für Verstellung und sprach den Banil über den Kaiser aus. Dieser ging 1228 wirklich nach Palästina und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan Kamel von Aegypten und Jerusalem, wo er sich selbst krönte, nebst dem umliegenden Gebiete bis nach Tyrus, Akkon und Sidon. Doch führte eine Verletzung des Waffenstillstan- des durch einige Pilger bald abermals den Verlust Jerusalems her- bei (1239), und ailch die beiden vom französischen Könige Ludwig Ix. oder dem Heiligen später unternommenen Kreuzzüge nach Aegypten (1248) und nach Tunis (1270) blieben ohne wesentlichen Erfolg. Nach seiner Rückkehr aus Palästina kam durch Vermittelung des Deutschmeisters Hermann von Salza eine Aussöhnung zwischen Papst und Kaiser zu Staude. Nachdem dieser in seinen Erblanden mit der Gesetzgebung eine gänzliche Reform vorgenommen hatte (s. §. 30), ging er nach Deutschland zurück, setzte seinen Sohn Heinrich ab, der sich vom Vater unabhängig inacheu wollte und sich deshalb mit den

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 46

1852 - Koblenz : Bädeker
46 Der erste Kreuzzug. neuen Könige (1081 — 1088) gewählt, der aber kein Ansehen gewin- nen konnte und daher abdankte. ä) Empörung der Söhne Heinrich's Iv. gegen ih- re n V a t e r. Heinrich's ältester Sohn Konrad, der schon zum Nachfolger in Deutschland gekrönt und von seinem Vater als dessen Stellver- treter in Italien zurückgelassen worden war, ließ sich von den Geg- nern Clemens Iii. zur Empörung gegen seinen Vater aufreizen und zum Könige von Italien krönen, wurde aber durch ein Fürstengericht (zu Köln) der Nachfolge verlustig erklärt und diese seinem jüngeren Bruder Heinrich zugesichert, der bei seiner Krönung versprechen mußte, bei Lebzeiten des Vaters sich die Regierung nicht anzumaßen. Doch ließ sich auch dieser zur Empörung gegen den Vater verleiten, nahm ihn gefangen und zwang ihn (auf einer Versammlung zu In- gelheim) unter Androhung des Todes zur Abtretung der Regierung. Der Kaiser entfloh nach Lüttich, wo er starb; seine Leiche wurde aus- gegraben, nach Speier gebracht und erst (1111), als er vom Banne freigesprochen war, bestattet. e) Der erste Kreuzzug 1096 —1100. Sobald das Christenthum sich über die Grenzen Palästinas hinaus verbreitet hatte, wallfahrteten die Christen aus andern Pro- vinzen des römischen Reiches nach Jerusalem zum heiligen Grcke, neben welchem Constantin der Große eine prachtvolle Kirche erbaut hatte. Diese Wallfahrten, begünstigt durch die gastfreie Aufnahme der Pilger und den Handel nach dem Orient, wurden immer häu- figer und dauerten auch nach der Eroberung Jerusalems durch die Araber (636) ungehindert fort. Seitdem aber Palästina unter die Herrschaft der Fatimiden, und noch mehr, als es unter die der Seld- schuken gekommen war, begannen die Mißhandlungen der Christen im Morgenlande, und die Türken erhoben von den Pilgern eine Abgabe für den Besuch Jerusalems. Dennoch ließen die Wallfahrten nicht nach, und der Gedanke, Palästina wieder zu einem christ- lichen Reiche zu machen, ward überall rege. Als die bittersten Klagen der morgenländischen Christen nach Europa kamen, und sowohl der Einsiedler Peter von Amiens, nach seiner Rückkehr aus Jerusalem, Italien, Frankreich und Deutsch- land durchziehend, durch die Schilderung jener Leiden, als auch der Papst Urban Ii. auf der Kirchenversammlung zu Clermont durch

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 20

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 20 - In Samos brach aber nach seinem Tode sogleich Zwietracht aus, und dies erleichterte den Persern die Unterwerfung der Insel. Als persischer Vasall wurde Syloson, der Bruder des Polykrates, der früher von diesem verjagt war, eingesetzt, da er sich die Freundschaft des persischen Königs Darius Hystapes erworben hatte. §. 11. Aie Perser, die "Jerserkriege; Mttiades- (490 v. Chr. Geb.) Pisistratns (S. §. 9.) hinterließ die Herrschaft seinen beiden Söhnen, Hippias und Hipparchus; letzterer fiel als ein Opfer einer Privatrache, und der erstere wurde bald darauf aus Athen vertrieben und floh zu den Persern. Ans dieses Volk müssen wir jetzt unser Augenmerk richten, da die Athener sehr bald mit demselben Kämpfe zu bestehen hatten, aus denen sie siegreich hervorgingen. Die Perser wohnten in Asien, auf dem jetzigen Plateau von Iran und an den Anhängen desselben. Der Stifter ihres Reichs war Cyrns (560 v. Chr. G.), über dessen Geburt und Jugendgeschichte viel Wunderbares erzählt wird, was wir hier kurz mittheilen. Sein Großvater Astyages, König von Medien, hatte befohlen, ihn zu tödten, in Folge eines Traumes feiner Tochter, den die Magier so gedeutet hatten, daß ihm von Seiten seines Enkels Unheil drohe. Er war aber durch einen Hofbeamten des Königs, Harpagus, erhalten und unter Hirten großgezogen, nachher erkannt und seinen Eltern wieder zurückgegeben worden. Später von Harpagus aufgereizt empörte er sich gegen seinen Großvater, stürzte ihn vom Throne und machte sich zum Könige des persischen Reiches. Er erweiterte bald die Gren;en desselben und zog zuerst gegen Erösus, den König von Lydien, den er besiegte, gefangen nahm und, wie es heißt, zum Feuertode verurteilte. Auf dem Scheiterhaufen rief Crösus, der zu spät die Wahrheit dessen einsah, was Solon einst zu ihm sprach, dreimal dessen Namen. Cyrns, aufmerksam gemacht, ließ sich von ihm sein Begegniß mit Solon erzählen und begnadigte ihn, eingedenk des Wandels des menschlichen Schicksals, das auch ihn ereilen könne. Den nächsten Feldzug machte er gegen das Reich von Babylon am Euphrat; auch dieses eroberte er und nahm die feste Hauptstadt dadurch ein, daß er den Euphrat ableitete und durch das trockene Bette in die Stadt drang. Einen dritten Feldzug machte er gegen die Königin der Massageten, Tomyris,

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 45

1873 - Elberfeld : Bädeker
- 45 — an, er forderte für sich die Verehrung eines asiatischen Herrschers, er gerieth oft in unbezähmbaren Jähzorn und beging Handlungen, die er später bereute. So ließ er den Sohn seines Feldherrn Par-menio auf die Anschuldigung einer Verschwörung hinrichten, ließ den Vater dann durch ausgesandte Meuchelmörder niederstoßen und tödtete bei einem üppigen Gastmahle, von Wein erhitzt, seinen treuen Freund Klitns, weil er die Thaten seines Vaters Philipp weit über die ©einigen erhob. Der Gedanke sotzte sich bei ihm immer mehr fest, ein großes Weltreich zu gründen, in welchem sich asiatisches und europäisches Wesen verschmelzen sollte, und er mußte, um diese Idee durchzuführen, oft zu gewaltsamen Mitteln seine Zuflucht nehmen. 3m Frühling des Jahres 327 v. Chr. G. brach Alexander auf, um nach Indien zu ziehen. Nach beschwerlichem Marsche erreichte er das sogenannte Pendschab, das Land der fünf Ströme. Der Hauptstrom ist hier der Indus; in diesen ergießt sich der Hy. daspes mit seinen drei Zuflüssen, deren südlichster der Hyphasis ist. Alexander bekämpfte hier zuerst den König Poms und nahm ihn gefangen; auf die Frage, wie er behandelt werden wollte, antwortete er bloß: „Königlich." Dann besiegte er noch einige andere Könige und kam zum Hyphasis. Hier wollten ihm seine Soldaten nicht weiter folgen; vergebens schloß er sich drei Tage in seinem Zelte ein, er mußte sich zuletzt zur Rückkehr entschließen. Nachdem er zwölf thurmhohe Altäre errichtet hatte, trat er dieselbe an. Er selbst fuhr zu Schiffe mit einem Theile des Heeres den Indus hinunter bis zum Ausflusse des Stromes in’s Meer; dann zog er durch die Sandwüsten Gedrosiens und Carmaniens zu Lande weiter, während sein Admiral Nearchus mit der Flotte längs der Küste nach der Mündung des Tigris segelte. Unendliche Mühen hatte das Landheer auszustehen. Endlich erreichte er Susa; hier blieb er eine Zeit lang und richtete seine Thätigkeit dahin, Perser und Macedonier zu einem Volke zu verschmelzen. Er selbst und sein Feldherr Hephästion vermählten sich mit persischen Prinzessinnen und viele Macedonier folgten diesem Beispiele, während andere mit diesen Neuerungen unzufrieden waren und ihren Abschied forderten. Alexander ging noch mit vielen Plänen um und war dabei unausgesetzt bemüht, die Angelegenheiten

5. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 16

1872 - Elberfeld : Bädeker
?'T — 16 — »“j>- Sä?«; Zs .um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6 Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie * We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn- rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein. cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka !bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da- durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß, dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An- tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte. Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus

6. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 15

1872 - Elberfeld : Bädeker
-lö- test« alles Umstände sind, die das Land feit Jahrtausenden gegen den Einfall fremder Eroberer sicher gestellt haben. Nur der südwestliche Küstenstrich oder das Land Yemen mit seinem Eitern Hunmel und fruchtbaren Boden, weshalb es von den Alten das glückliche Arabien genannt wurde, bringt kostbare Erzeugnisse hervor, unter denen Aloe, Myrrhen, Weihrauch, Kaffee, Zucker. Reis und Baumwolle zu nennen sind. Mekka und Medina sind die Hauptstädte des Landes. Die Einwohner sind theils Nomaden, Beduinen, d. h. Söhne der Wüste, welche mit ihren Heerden das Land durchziehen und jtn den fruchtbaren Stellen, Oasen genannt, Halt machen, theils Städtebewohner, die Handel und Gewerbe treiben. Die Beduinen sehen sich als die ächten Nachkommen des Jsmael, Sohnes des Abraham und der Hagar, an, sind ein kräftiger Menschenschlag, freiheitsliebend, gastfrei, aber auch raubsüchtig. Die herrschende Religion der Araber war vor Mohammed der Sterndienst oder Sabäismus; doch zählte auch das Juden- und Christenthum Anhänger unter ihnen. Das Nationalheiligthum zu Mekka hieß die Kaaba, d. h. Viereck, und war eigentlich ein schwarzer Stein, den Gott dem Adam aus dem Paradiese auf die Erde mitgab, bei der Sündfluth wieder in den Himmel nahm und später dem Abraham, als er den Tempel zu Mekka baute, durch den Engel Gabriel schenkte. Unter diesem Volke stand Mohammed oder Muhammed, d. h. der Vielgepriesene, aus dem Stamme der Koreischiteu auf, um der Stifter einer neuen Religion zu werden. Frühe verwais't wurde er von seinem Oheim, Fürsten von Mekka und Aufseher der Kaaba, angenommen und erzogen. Im Auftrage desselben bereis te er in Handelsgeschäften Palästina, Syrien und Mesopotamien und wurde später von ihm einer reichen Wittwe, Chadidscha, empfohlen, deren Handelsgeschäfte er mit solchem Erfolg betrieb, daß sie ihn heirathete. Im Besitze eines bedeutenden Vermögens beschloß er nun, die Geschäfte daran zu geben und sich ganz mit religiösen Betrachtungen zu beschäftigen, zu denen er sich schon früher lebhaft hingezogen fühlte. Er zog sich zu diesem Zwecke in die Einsamkeit zurück und brachte einmal einen ganzen Monat in einer Höhle zu. Von den Religionen, die er kannte, fand keine seine vollständige Billigung, namentlich war er gegen das Christenthum eingenommen, das er nur äußerlich kennen gelernt hatte und wegen der beständigen Strei-

7. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 45

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 45 — Durch eine furchtbare Pest aufgehalten, konnten die Christen ihren Marsch erst im Anfange des Jahres 1099 fortsetzen; endlich am 6. Juni gelangten sie über Emmaus auf eine Anhöhe, von wo sie Jerusalem erblickten. Das Gefühl einer unendlichen Wonne durchdrang bei diesem Anblick die ermatteten Kreuzfahrer; sie sanken auf die Kniee und priesen den Höchsten, daß sie am Ziele ihres Unternehmens seien. Doch noch fünf und dreißig Tage mußten sie Jerusalem belagern, dann noch zwei Tage stürmen, und erst am 15. Juli 1099 gelang ihnen die Einnahme der Stadt, in welcher sie ein schreckliches Morden anrichteten und so ihren Namen als Christen schändeten. Von den siebenzigtausend Einwohnern blieben weniger am Leben, als zur Bestattung der Todten hinreichten. Gottfried vermochte nicht, diesen Gräueln zu wehren; er war der erste, der im wollenen Büßerhemde sich zur Kirche des h. Grabes begab und dort dem Allmächtigen seinen Dank für die glückliche Vollendung des Unternehmens abstattete. Ihm folgte das ganze Heer. Man sah bald die Nothwendigkeit ein, in Jerusalem eine starke Regierung zu errichten, da man rings von Feinden umgeben war; man rief daher Gottfried zum Könige von Jerusalem aus. Er übernahm gerne die Regierung des neuen Staates, verbat sich aber den Königstitel und die Königskrone in der Stadt, wo sein Erlöser die Dornenkrone getragen habe, und begnügte sich mit dem Titel eines Beschützers des heiligen Grabes. Er erfreute sich nicht lange dieser Würde; nachdem er noch einzelne der heranziehenden Schaaren der Feinde geschlagen hatte, erkrankte er und starb, vierzig Jahre alt, zu Jerusalem. Ihm folgte mit dem Königstitel sein Bruder Balduin I. Das heilige Land war nun erobert; doch machten die Mohammedaner immer neue Versuche, dasselbe den Christen wieder zu entreißen, und um es zu behaupten, mußten immerfort Heere aus Europa nachgesandt werden. So unterscheidet man sieben Haupt* ^euzzüge. Fast zweihundert Jahre dauerten diese Kämpfe um deu Besitz Palästinas, bis es 1270 den Christen für immer verloren ging.

8. Die alte Geschichte - S. 106

1899 - Langensalza : Gressler
106 Astyages rief nun die Magier zu sich und beriet sich mit ihnen. Sie meinten, da der Knabe nun schon König gewesen sei, so sei das Orakel erfüllt, und Astyages brauche sich nicht mehr vor ihm zu fürchten. „So scheint es mir mich," sagte der König, und war nun gutes Mutes. Den Cyrus aber — so wurde der Findling nun genannt — schickte er nach Persis zu seinem Vater und zu seiner Mutter Mandane, die voll Freude waren über den ihnen zum zweiten Male geschenkten Sohn. Cyrus wuchs heran und entfaltete seine herrlichen Talente schnell. Nun, glaubte Harpagos, sei der Zeitpunkt gekommen, sich am Könige zu rächen. Er brachte zuerst alle medischen Große auf seine Seite, indem er ihnen die Tyrannei des Astyages mit .lebhaften Farben schilderte: dann schrieb er an den jungen Cyrus, nähte den Bries in den Bauch eines getöteten Hasen ein und schickte diesen an Cyrus. Der Bote mußte ausdrücklich bestellen, daß kein anderer als Cyrus selbst den Hasen aufschneiden möchte. Der Prinz that es und fand den Brief. Da er nun den Harpagos aufrichtig liebte, weil er ihm eigentlich sein Leben verdankte, so befolgte er die ihm darin gegebenen Vorschriften. Harpagos munterte ihn nämlich auf, sich gegen den grausamen Astyages, der ihm selbst das Leben habe rauben wollen, zu empören. „Fürchte dich nicht," schrieb er ihm weiter, „alles ist in Medien dazu vorbereitet. Weuu der König dir ein Heer entgegenschicken wird unter meiner ober eines andern Meders Anführung, so wird es alsbald zu dir übergehen." Cyrus be-besauu sich nicht lange. Seinen Großvater konnte er überdies nicht leiden: er hatte es ihm nicht vergessen, daß er ihn hatte töten lassen wollen. Geschwind rief er die Einwohner von Persis zusammen. Er trat unter sie und sprach: „Hört, ihr Perser! Der König Astyages hat mich durch das Schreiben hier zu eurem Befehlshaber ernannt. Demnach befehle ich euch, daß ihr gleich samt und sonders mit einer Sichel vor mir erscheint." — Alle liefen nach Hause und waren bald wieder da. Nun führte er sie aus ein großes Feld, das flnnz mit Domengebitfch übersäet war, und befahl ihnen, es zu reinigen. Die Perser gehorchten und arbeiteten im Schweiße ihres Angesichts; endlich am Abend war alles fertig. „Gut, Kinder,"

9. Die alte Geschichte - S. 114

1899 - Langensalza : Gressler
114 sprach der König, „da glauben sie also wohl, daß mir der Trunk den Verstand raubt? Du sollst gleich selbst darüber urteilen. Sieh, da unten im Vorhose steht dein Sohn; ich werde ihm ins Herz schießen; treffe ich, so ist es der sicherste Beweis, daß ich eine feste Hand habe." Er spannte den Bogen und schoß; der arme Knabe sank tot nieder, und als der König ihn öffnen ließ, stach der Pfeil im Herzen. „Nun" rief Kambyses, „was sagst du jetzt? Hast du wohl je einen besseren Schützen gesehen?" Der Vater hätte vor Wehmut vergehen mögen; aber aus Furcht antwortete er: „Herr, ich glaube, selbst ein Gott könnte nicht so gut schießen." — Während Kambyses noch in Ägypten weilte, entstand in Persien eine große Empörung. Ein metrischer Magier mit Namen Ga um ata gab sich für den getöteten Bruder des Königs aus, dessen Tod man bisher sorgfältig verschwiegen hatte. Da er von den medischen Priestern unterstützt wurde, konnte er sich sogar zum König krönen lassen, und das halbe Reich erkannte ihn an. Als Kambyses von dem Ans-stande Nachricht erhielt, zog er dem Empörer sofort mit einem Heere entgegen; aber auf dem Wege starb er, wahrscheinlich durch Selbstmord (522 v. Chr.). Auf dem Sterbelager soll er noch die Vornehmsten der Perser beschworen haben, die Herrschaft des Betrügers nicht zu bulben; benn fein Bruder Smerdis sei auf seinen Befehl umgebracht worden. Diese waren auch nicht gesonnen, sich die Herrschaft eines Meders gefallen zu lassen; aber sie konnten wegen seines großen Anhangs nur durch List zu ihrem Ziele gelangen. Während sie sich äußerlich unterwarfen, beratschlagten sie heimlich, wie der Betrüger zu bestrafen sei. Endlich hatten sie ein Mittel gefunden. Bewaffnet gingen sie eines Tages in den königlichen Palast, als ob sie mit dem Könige reden wollten. Die Wächter ließen sie ungehindert in den Hof; nur die Diener wollten ihnen Widerstand leisten. Aber sie wurden nach kurzem Kampfe überwältigt, und nun drangen die Verschworenen in die Zimmer des Königs, töteten ihn samt seinem Bruder und zeigten ihre Hopfe dem Volke, das nun, nachdem es den wahren Sachverhalt erfahren hatte, auf die Magier so erbittert wurde, daß es alle niederstieß, deren es habhaft werden konnte.

10. Die alte Geschichte - S. 201

1899 - Langensalza : Gressler
201 Offizierstellen unter sie und errichtete aus beit asiatischen Truppen eine Leibgarbe. Als das bte Maeedonier hörten, brach bte verhaltene Wehmnt und Reue plötzlich aus. Sie liefen nach seinem Palaste, legten ihre Waffen bemütig vor den Thoren besselben nieber, warfen sich zu Boden und flehten um die einzige Wohlthat, das 'Angesicht des Königs sehen zu bürfeu. Ja, als er nicht gleich erschien, erklärte» sie, sie würden nicht eher von der Stelle weichen, bis ihre Thränen sein Herz erweicht hätten. Da trat er heraus. Als er sah, wie sie alle tveiiteitb vor ihm auf den Knieen lagen, sonnte er seine Thränen nicht länger zurückhalten. Nun nahm einer der genchtetsten Offiziere das Wort und sprach: „Deine Macebonier bebatteru das am meisten, o König, daß die Perser deine Verwanbten heißen und dich umarmen bürfeu, währenb mir nie dieser Ehre ge-tvürbigt werden." Da breitete Alexander die Arme aus und rief: „O ihr seid ja alle meine lieben Verwandten!" Er umarmte, die ihm zunächst standen; alle jauchzten laut, nahmen ihre Waffen wieder auf und kehrten mit Gesang und Jubel ins Lager zurück. Um aber die Versöhnung recht feierlich zu machet, und auch die Perser daran teilnehmen zu lassen, lud er alle zu einem großen Feste ein, bei welchem die Macedonier ihm zunächst sitzen durften. Nachdem alle noch einmal miteinander recht vergnügt gewesen waren, reiften die Invaliden, 10 000 an der Zahl, nach Makedonien ab. Alexander zahlte ihnen nicht nur den Sold bis zu dem Tage aus. wo sie int Vaterlaude ankommen würden, sondern schenkte noch dazu jedem eine große Stimme Geldes. Als sie von ihm Abschied nahmen, stürzten ihm Thronen aus deit Augen. Feinde gab es nun nicht mehr zu bezwingen; daher dachte der unruhige Geist nun daran, sein weites Reich genauer kennen zu lernen. Er durchreiste Asien in verschiedenen Richtungen und besuchte die großen Städte Persepolis, Susa, Ekbatana und Babylon. Überall machte er neue Einrichtungen; bald trocknete er Seeen und Moräste ans, bald legte er Wege, Dämme und Kanäle an. Wer weiß, was der große Mann nicht alles noch unternommen haben würde, hätte nicht der Tod seinem Leben unerwartet früh ein Ende gemacht. Er hatte nämlich beschlossen, Babylon zu feiner Haupt-
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