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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. III

1852 - Koblenz : Bädeker
Vorwort. Dieser besondere Abdruck der deutschen Geschichte aus meinem Grundrisse der Geographie und Geschichte für mittlere Klassen (2. Abtheilung 6. Ausl, und 3. Abtheilung 5. Ausl.) ist für diejenigen Lehranstalten bestimmt, wo die mittlere Bildungsstufe einen zweijährigen Cursus umfaßt und wo der geschichtliche Unterricht in der Weise vertheilt ist, daß die alte Geschichte in die erste Hälfte jenes Cursus (also auf die Quarta) fällt und die zweite Hälfte (in Tertia), nament- lich bei drei oder gar nur zwei wöchentlichen Lehrstunden, nicht ausreicht, um das ganze Gebiet der Mittlern und neu- ren Geschichte aufzunehmen. Bei dieser Organisation wird es zweckmäßiger sein, dem Zöglinge ein vollständig abgeschlos- senes und bis zu einem mäßigen Detail ausgesührtes Bild der Geschichte eines Volkes, und zwar vor Allem des Vol- kes, welchem er selbst angehört, zu geben, als ihn mit einem Haufen von abgerissenen Bruchstücken aus der Geschichte der verschiedenen Völker, die zum Theil auf dem Schauplatze der Weltbegebenheiten nur verhältnißmäßig kurze Zeit eine be- deutende Rolle gespielt haben, zu überladen. Daher erscheint hier die deutsche Geschichte als alleinige Aufgabe für die be- zeichnete Bildungsstufe (Tertia), und von der Geschichte der

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. V

1873 - Elberfeld : Bädeker
Vorwort zur -weiten Auflage. Da das Buch, welches verschiedene sehr günstige Recensionen, unter anderen durch Prof. Dr. Herrig im Archiv für neuere Sprachen, B. 47, S. 170, wie in Keller's Schulzeitung, 1872, Nr. 9, erhalten hat, vergriffen war, so wurde eine zweite Auflage nothwendig, die sich von der ersten durch verschiedene Verbesserungen im Einzelnen, wie durch Hinzusügung von zwei neuen Paragraphen unterscheidet, sonst aber neben der ersten in Schulen gebraucht werden kann. Elberfeld, im Juni 1873. Der Merfasser.

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 100

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 100 — des Philosophen Plato über die Unsterblichkeit der Seele gelesen hatte, durch Selbstmord endigte. Man nennt ihn daher gewöhnlich, zum Unterschiede von dem älteren Cato, Cato von Utica. Nachdem Cäsar nach Rom zurückgekehrt war, wurde er zum Dictator auf zehn Jahre ernannt, feierte einen viertägigen Triumph, Hegte in den öffentlichen Schatz 72 Millionen Thaler und über 20,000 Pfund Gold, beschenkte seine treuen Soldaten reichlich mit Ländereien und Geld (jeden Gemeinen mit 1000 Thlr.) und ließ -unter die armen Bürger Geld, Oel und Getreide vertheilen. Aber er wollte noch in ausgedehnterem Maaße Wohlthäter des römischen Volkes werden; er suchte die Schäden zu heilen, welche die langen Bürgerkriege verursacht hatten, er sorgte für die öffentliche Sicherheit durch strenge Bestrafung der Verbrechen, er suchte dem Luxus und der Unsittlichkeit zu steuern durch weise Verordnungen, die er dagegen erließ, auch erwarb er sich kein geringes Verdienst nicht blos um die Römer, sondern um die ganze Menschheit durch Verbesserung des Kalenders. Bisher hatten die Römer ein Mondjahr von 355 Tagen gehabt; um dasselbe mit dem Sonnenjahr von 365 Tagen in Uebereinstimmung zu bringen, schob man alle zwei Jahre einen Schaltmonat von 22 oder 23 Tagen ein. Aber durch die Willkür und Unredlichkeit der Oberpriester, die das Kaleuderwesen leiteten, waren die Jahreszeiten so verrückt worden, daß man hinter dem wirklichen Jahre 67 Tage zurück war. Cäsar berief aus Alexandrien den Astronomen Sosigenes, und auf dessen Rath fügte er außer den 23 Tagen des Schaltmonats die fehlenden 67 Tage dem Jahre 46 v. Chr. hinzu, so daß dasselbe 15 Monate enthielt, und bestimmte, daß von da an nach Sonnenjahreu von 365 Tagen gerechnet werden solle mit einem alle vier Jahre fallenden Schalttage. Dieser Kalender, der sogenannte Julianische, ist noch in der griechischen Kirche im Gebrauch und galt auch im übrigen Europa bis zum Jahre 1582, wo Papst Gregor Xiii. eine neue Verbesserung vornehmen ließ, da im Laufe der Jahrhunderte das bürgerliche Jahr hinter dem wahren allmählich zurüäblieb (jetzt schon um 12 Tage). *) *) Die Protestanten in Deutschland nahmen den verbesserten Kalender erst im Jahre 1700, die Engländer und Schweden sogar erst 1752 und 1753 an.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 139

1906 - Langensalza : Gressler
139 verleitete« den sonst gutgesinnten Kurfürsten August, Moritz' Bruder, mehrere gefangen setzen, ja sogar foltern zu lassen und vom Amte zu entfernen. Ties Schicksal traf auch Melanchthons Schwiegersohn, den kurfürstlichen Leibarzt Dr. Peucer, einen allgemein geschätzten Mann, der trotz der Gunst, in der er beim Kurfürsten stand, aus das Geschrei jener Eiferer seines Amtes entsetzt, 12 Jahre lang eingekerkert und zuletzt aus dem Lande gejagt wurde! Nock arger wurde es unter Augusts Enkel Christian Ii. Dieser, ein strenger Lutheraner, ließ seinen Kanzler Krell, der für einen heimlichen Calvinisten galt, verhaften und nach der Festung König-stein bringen, „weil er ein notorisch gottloser, böser und untreuer Mensch sei, in das Land eine verführerische Lehre eingeschleist und viel Unheil und Zerrüttung angerichtet habe." Vergebens bat seine Frau, ihn boch freizulassen ober ihn förmlich zu verhören. Man ließ ihn 10 Jahre lang im Gefängnis, und enblich wurde er in Tresben öffentlich enthauptet. Das Mißtrauen der verfdiiebenen Religionsparteien gegen-eiimnber war so groß, daß sie selbst die unj'chulbigsten Einrichtungen der anberen Partei anzunehmen sich weigerten. Namentlich war das mit der Verbesserung des Kalenbers der Fall. Wir wissen schon, daß Julius Cäsar den Kalenber baburch in Orbnung brachte, daß er das Jahr aus 305 Tage und 0 Stnnben festsetzte und daher üerorbnete, daß alle vier Jahre ein Tag eingeschaltet werben sollte. Aber er hatte sich verrechnet; beim das Jahr besteht nur aus 305 Tagen, 5 Stnnben, 48 Minuten, 451/2 Sekunben; er hatte also 11 Minuten 141/2 Sekunben zu viel angenommen. So unbebeutenb dieser Unterschieb auch zu sein scheint, so betrug er boch gegen Ende des 10. Jahrhnnberts bereits 10 Tage. Papst Gregor Xiii. ließ daher biirch einige Astronomen die Zeit recht genau berechnen, schaffte baun (1582) den alten ober julianischen Kalenber in allen römisch-katholischen Länbern ganz ab und führte den neuen ober gregorianischen ein. Er warf 10 Tage aus jenem Jahre heraus, so daß man nach dem 4. Oktober gleich zum 15. überging. Diese Einrichtung war nun recht vernünftig und gewiß ganz unfchulbig. Als aber auf einem Reichstage die Sache zur

5. Die alte Geschichte - S. 261

1899 - Langensalza : Gressler
261 denen man Könige. Prinzen und Prinzessinnen sah, schritt vor seinem Wagen voraus. Dann teilte er reiche Belohnungen unter die Soldaten ans, die ihm diese Siege hatten erringen helfen. Jeder Fuß-soldat bekam etwa 3500 Mark, jeder Hauptmann das Doppelte und jeder höhere Anführer das Vierfache; und damit auch das Volk an der Freude Anteil nehme, erhielt jeder Bürger 10 Scheffel Korn, 10 Pfund Öl und ein Geldgeschenk von ungefähr 60 Mark. In den öffentlichen Schah legte er 60000 Talente (243 Millionen Mark) und 2822 goldene Kränze. Das alles war freilich den rechtmäßigen Eigentümern entzogen worden. Ein bleibendes Verdienst hat sich Cäsar erworben dnrch die Verbesserung des Kalenders. Man hatte bisher in Rom sich immer noch des Kalenders bedient, den Numa entworfen hatte. Die Oberpriester hatten die Ansucht über die Zeitrechming geführt und die greulichste Unordnung einreißen lassen, so daß zu Cäsars Zeit beispielsweise der kürzeste Tag in den Februar fiel. Da nahm sich Cäsar der Sache an. Er ließ einen tüchtigen Mathematiker mit Namen Sosigenes aus Alexandria kommen; der mußte nun den Kalender nach der Bewegung der Erde einrichten. Freilich war dieser Kalender noch nicht ganz richtig; denn Sosigenes nahm das Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden an. und bekanntlich ist das um einige Minuten und Sekunden zu viel. Daher war es späterhin, als diese Kleinigkeit nach mehreren Jahrhunderten bis zu Tagen angelaufen war. nötig, den Irrtum auszugleichen, und das ist im sechzehnten Jahrhundert unter Papst Gregor Xiii. geschehen. Der Juliauische Kalender (so heißt der von Sosigenes eingerichtete) ist jetzt noch in Rußland gebräuchlich. 43. Verschwörung gegen Cäsar. Cäsars Tod. Antonius — Oktavian. Nun war Cäsar des Herrschend schon gewohnter geworden, und sein grenzenloses Glück machte ihn hochmütig, so daß er sich zuletzt nicht mehr so vorsah und zuweilen andere sein Übergewicht fühlen ließ. Seine Schmeichler errichteten ihm Bildsäulen; Tempel wurden

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 4

1863 - Essen : Bädeker
4 nach dem andern zurückzulegen. Diese Entfernung wird in Minuten und Stunden, gewöhnlich aber in Minuten und Meilen ausgedrückt. Eine solche Meile hat 100 Minuten und wird eine Postmeile genannt. An einer Seite der Landstraßen sieht man steinerne, mit Zahlen beschrie- bene Pfähle, welche 1 Minute weit von einander entfernt stehen und daher Minutenpfähle heißen. Wer's versteht, kann nach den darauf stehenden Zahlen berechnen, wie viele Minuten oder Meilen die Ent- fernung eines Ortes von dem andern beträgt. Da, wo zwei oder mehrere Wege auseinandergehen, steht gewöhnlich ein Handzeiger oder Wegweiser, auf dem geschrieben steht, wohin jeder Weg führt, und wie weit mau noch von dem nächsten Orte entfernt ist. Auf den Landstraßen sieht man viele Fußgänger, Karren und Wagen. Hier raffelt ein Postwagen an uns vorüber, mit 2, 3 oder 4 Pferden bespannt und einem Postillon (spr. Postilljong) auf dem Bocke. Dort kommt ein großer Güterwagen mit breiten Nädern; er ist mit einem weißen Leintuche überzogen. Vier und oft noch mehr Pferde können ihn nur langsam von der Stelle ziehen, so schwer ist er mit Waaren be- laden. Das Dröhnen eines solchen Wagens, das Geklingel der Schel- len an den Pferden und das Klatschen der Fuhrleute mit ihren Peitschen kann mau oft schon in der Ferne hören. Besonders lebhaft ist es aber auf den Landstraßen, wenn in einem benachbarten Orte Wochen- oder Jahrmarkt gehalten wird. Da sieht man Fußgänger, die einen Trag- ko rb auf dem Rücken haben oder einen Schiebkarren vor sich herdrücken, um ihre Waaren zum Markte zu schaffen. Andere haben Hunde vor einen kleinen Wagen gespannt. Frauen tragen Körbe auf ihren Köpfen, tn welchen sie Butter, Eier, Kirschen und andere Sachen zur Stadt bringen; Viehhändler treiben Kühe, Schweine u. s. w. langsam weiter. Es ist sehr gut, daß man auf guten Wegen von einem Orte zum andern kommen kann. Denn in der einen Gemeinde gewinnen die Bewohner durch Acker- oder Bergbau oft nur Naturprodukte, wäh- rend in andern Gemeinden meistens nur Kunstprodukte aller Art ver- fertigt werden. Nun können die Bewohner der verschiedenen Gemeinden ihre überflüssigen Produkte jeder Art leicht nach denjenigen Orten hinschaffen, wo die Bewohner diese Produkte sich nicht selbst ziehen oder verfertigen können. Hier werden sie verkauft, und so wird mit den Natur- und Kunstprodukten Handel getrieben. Für Geld können die Menschen sich nun alle Lebensbedürfnisse: ihre Speisen und Getränke, die Stoffe zu ihrer Kleidung und die Materialien zum Bau ihrer Häuser, ihre Breun-Materialien u. s. w. auch aus weiter Ferne verschaffen. Diejenigen Arbeiten, wodurch die Men- schen sich das nöthige Geld erwerben, um sich dafür ihre Bedürfnisse zu kaufen, nennt man die Erwerbsquellen der Menschen. Nenn!; einen Ort, der von unserm Wohnorte nach Süden liegt! — Wer kann einen Ort nennen, der von uns westlich liegt? — Nördlich? — Öst- lich ! — U. s. w. — An welche Gemeinde grenzt unsere Gemeinde in Osten? — In Süden? — In Westen? — In Norden? — U. s. w. — Nach welcher

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 460

1864 - Essen : Bädeker
460 600 Millionen Meilen von ihr entfernt ist. De? Schall hat 500 Jahre nöthig, um diesen Raum zurückzulegen, und ein Dampfwagen bedürfte dazu, wenn er täglich 200 Meilen durchliefe, über 10,000 Jahre. Diese Sonne nun mit ihren sie umkreisenden Planeten bildet erst eine Weltenfamilie. Wie viele es deren aber gibt, wer könnte dies ermessen? Ist doch jedes der Lichter und Lichtlein, ja der flimmernden Pünktchen, wenn sie zu den Fixsternen zählen, auch der Central- Körper einer Weltenfamilie, eine Sonne. Schau an einem hellen Winterabende den Himmel an und versuch' es, sie zu zählen, die dem unbewaffneten Auge sichtbaren und die nur durch Teleskope wahr- zunehmenden Sterne, und wenn du dies eben so wenig vermagst, als die Zahl der Thiere im Tröpflein zu schätzen; so wisse, daß es dem Menschenkinde hienieden nicht vergönnt ist, alle Räthsel der Schöpfung zu lösen! — Die Menge der Sterne, die man durch die besten Fern- röhre am Himmel erblicken kann, rechnet inan über 534,000 Millionen. Um deren Entfernungen von der Erde auch nur ahnen zu können, greifen wir, alle Maße irdischer Größe verwerfend, zu jenem feinen Stoffe, der das Weltall mit einer Eile von 40,000 Meilen in jeder Sekunde durchfliegt,— zu dem Lichte. Jene ausdauernden Denk- mäler menschlicher Kunst, die hohen, auf Felsen gebauten Burgen mit ihren erhabenen Zinnen und ungeheuren Mauern, sie liegen da, ein Schutthaufen theils, theils eine noch aufstrebende Ruine, in ihrer festen Verkittung noch lange trotzend dem Ungestüm des Wetters. Wie viele Jahrhunderte auch hingeschwunden fein mögen, um so Starkes der Ver- nichtung preiszugeben, sie würden dennoch nicht hinreichen, um des Lichtes Strahl von einem der entfernteren Gestirne zu uns zu führen, angenommen, daß derselbe seine Reise mit dem Entstehen der jetzt in Trümmern da liegenden stolzen Zinnen begonnen habe. Vierzig Tau- send Meilen hat dieser Strahl das Universum durchzuckt bei jedem Pochen der Herzen, die in diesen Mauern sich freuten, vom Urahnen herab bis zum letzten, nun auch schon längst vergessenen Sprößlinge. Seitdem ist die Stille und die Öde in diesen Mauern eingekehrt, die Zeit hat ihr langes Zerstörungswerk begonnen und bereits vollendet. Abermals haben sich darob die Sekunden angehäuft zu Jahrhunderten, aber noch nicht Kunde gebracht von dem Dasein jener fernen Welt. — Doch lassen wir ab, das Unendliche messen zu wollen vermittelst ohnmächtiger Werke menschlicher Kraft; denn alle unsere Begriffe von Zeiten und Weiten verschwinden hier in nichts. Wenn nun aber des Lichtes Strahl bei der immer gleichen Schnelligkeit von 40,000 Meilen auf die Sekunde Jahrtausende gebraucht, um von den entferm teren Sternen zur Erde zu gelangen; — wer sollte da nicht überwältigt werden von dem Gefühle der Unermeßlichkeit des Weltalls, be- sonders wenn wir hören, daß es in weiteren Entfernungen noch mehr Weltenordnungen gibt, deren Lichtschimmer das menschliche Auge nie zu erblicken vermag! — Von Staunen tief ergriffen, steht der Mensch da vor 'diesen Wun-

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 435

1859 - Essen : Bädeker
43b 600 Millionen Meilen von ihr entfernt ist. Der Schall hat 500 Jahre nöthig, um diesen Raum zurückzulegen, und ein Dampfwagen bedürfte dazu, wenn er täglich 200 Meilen durchliefe, über 10,000 Jahre. Diese Sonne nun mit ihren sie umkreisenden Planeten bildet erst eine Weltenfamilie. Wie viele es deren aber giebt, wer könnte dies ermessen? Ist doch jedes der Lichter und Lichtlein, ja der flimmernden Pünktchen, wenn sie zu den Fixsternen zählen, auch der Central- Körper einer Weltenfamilie, eine Sonne. Schau an einem Hellen Winterabende den Himmel an und versuch' es, sie zu zählen, die dem unbewaffneten Auge sichtbaren und die nur durch Teleskope wahr- zunehmenden Sterne, und wenn du dies eben so wenig vermagst, als die Zahl der Thiere im Tröpslein zu schätzen, so wisie, daß es dem Menschenkinde hienieden nicht vergönnt ist, alle Räthsel der Schöpfung zu lösen! — Die Menge der Sterne, die man durch die besten Fern- röhre am Himmel erblicken kann, rechnet man über 534,Ooo Millionen. Um deren Entfernungen von der Erde auch nur ahnen zu können, greifen wir/alle Maße irdischer Größe verwerfend, zu jenem feinen Stoffe, der das Weltall mit einer Eile von 40,000 Meilen in jeder Sekunde durchfliegt — zu dem Lichte. Jene ausdauernden Denk- mäler menschlicher Kunst, die hohen, auf Felsen gebauten Burgen mit ihren erhabenen Zinnen und ungeheuren Mauern, sie liegen da, ein Schutthaufen theils, theils eine noch aufstrebende Ruine, in ihrer festen Verkittung noch lange trotzend dem Ungestüm des Wetters. Wie viele Jahrhunderte auch hingeschwunden sein mögen, um so Starkes der Ver- nichtung preiszugeben, sie würden dennoch nicht hinreichen, um des Lichtes Strahl von einem der entfernteren Gestirne zu uns zu führen, angenommen, daß derselbe seine Reise mit dem Entstehen der jetzt in Trümmern da liegenden stolzen Zinnen begonnen habe. Vierzig Tau- send Meilen hat dieser Strahl das Universum durchzuckt bei jedem Pochen der Herzen, die m diesen Mauern sich freuten, vom Urahnen herab bis zum letzten, nun auch schon längst vergessenen Sp rö ßl in ge. Seitdem ist die Stille und die Öde in diesen Mauern eingekehrt, die Zeit hat ihr langes Zerstörungswerk begonnen und bereits vollendet. Abermals haben sich darob die Sekunden angehäuft zu Jahrhunderten, aber noch nicht Kunde gebracht von dem Dasein jener fernen Welt. — Doch lassen wir ab, das Unendliche messen zu wollen vermittelst ohnmächtiger Werke menschlicher Kraft; denn alle unsere Begriffe von Zeiten und Weiten verschwinden hier in nichts. Wenn nun aber des Lichtes Strahl bei der immer gleichen Schnelligkeit von 40,000 Meilen auf die Sekunde Jahrtausende gebraucht, um von den entfern- teren Sternen zur Erde zu gelangen — wer sollte da nicht überwältigt werden von dem Gefühle der Unermeßlichkeit des Weltalls, be- sonders wenn wir hören, daß es in weiteren Entfernungen noch mehr Weltenordnungen giebt, deren Lichtschimmer das menschliche Auge nie zu erblicken vermag! — Bon Staunen tief ergriffen steht der Mensch da vor diesen Wun- 28*

9. Teil 1 - S. 383

1895 - Essen : Bädeker
383 Aufg. 2. Setze die richtigen Fälle! Es fanb die Stadt durch ihr— Schuld und ihr— Frevel den Unter- gang. Wir alle stehen für ein— Mann. Ohne dein— Hülfe komme ich nicht zum Ziel. Und nachts um d— zwölft— Stunde verläßt der Tambour sein Grab. Alle Planeten bewegen sich um d— Sonne. Er lehnte sich gegen d— Pfosten. Wider d— hat niemand etwas. Er handelt wider d— Freund, wider d— Natur und wider sich selbst. Um d— werde ich mich nicht kümmern. Für ih— bin ich zu jedem Opfer bereit. Wider d— Tod ist kein Kraut gewachsen. Wer nicht für m— ist, der ist gegen m—. Bis auf d— Mark aussaugen. £>. Folgende Verhältniswörter regieren den 3. Fall: mit, nach, nächst, nebst, samt, bei, seit, von, zu, zuwider, entgegen, binnen, außer, aus, gemäß, gegenüber. Anm. 1. Bei, zu, nach. — Bei steht auf die Frage wo? zu gewöhnlich auf die Frage wohin? z. B. das Kind weilt bei der Mutter und geht zuweilen zu der Tante. Komm zu mir (nicht: bei mir). Nach bezeichnet eine Bewegung nach einem Orte, zu eine Bewegung nach einer Person, z. B. ich gehe nach Hause (nicht: zu Hause); ich gehe zu dem Freunde (nicht: nach dem Freunde). Anm. 2. Zuwider und entgegen folgen dem dritten Falle nach; gegenüber, gemäß, zunächst stehen sowohl vor als nach dem dritten Falle. 6. Zur Anschauung! Daphnis an die Quelle. Nach dir schmacht' ich, zu dir eil' ich, du geliebte Quelle du! Aus dir schöpf' ich, bei dir weil' ich, seh' dem Spiel der Wellen zu; Mit dir scherz' ich, von dir lern' ich heiter durch das Leben wallen, Angelacht von Frühlingsblumen und begrüßt von Nachtigallen. Aufg. 1. Verbinde die Verhältniswörter: a) mit einem persönlichen Fürwort, z. B. mit mir, mit dir, mit ihm, mit ihr, mit ihm, mit uns, mit euch, mit ihnen; b) mit einem Hauptworte, vor dem ein Geschlechtswort steht, z. B. mit dem Hute, mit der Hand, mit einem Messer; e) mit einem Hauptworte, vor dem ein besitzanzeigendes, hinweisendes oder fragendes Fürwort steht, z. B. mit meinem Freunde, mit welchem Rechte? nnt diesen: Manne! Aufg. 2. Setze die richtigen Fälle! Mit heiß— Thränen wirst du dich dereinst nach d— väterlich— Bergen sehnen. Der Staunn der Bäume ist mit ein— Rinde über- zogen. Die Amerikaner fmb nächst d— Europäern die gebildetsten Erd- bewohner. Dieses diente mir zu ein— Vorwand, außer d— Hause zu sein. Ich bin nächst d— der älteste. Binnen wenig— Minuten bin ich wieder hier. Man wies dem Herrn nebst sein— Diener nur ein Zimmer an. Aus ih— wird niemals ein tüchtiger Meister werden. Wir gingen d— Feinde mutig entgegen. Mi— gegenüber sprechen sie so? Ich wohne mein— Freunde gegenüber. Die rote Farbe ist d— Truthahne zuwider, die weiße d— Schwan. Man brennt außer d— Holz und d— Steinkohle auch Torf. Einstürzet vom Kanonen- ball die Mauer samt d— Turme. Amerika ist uns bekannt seit d— Jahre 1492. Friedrich Ii. war von ein— aufgeweckt— Geiste, viel— Herzensgüte und ein— königlich— Freigebigkeit. Er hat bei ein— geschickt— Meister Aufnahme gefunden. D— Sage genläß durch- schwamm einst ein Heer Mäuse den Rhein. Bei d— Sündflut wurde außer d— fronnnen Noah nebst sein— Familie kein Mensch gerettet.

10. Teil 1 - S. 384

1895 - Essen : Bädeker
- 384 - 7. Verhältniswörter, welche bald den dritten Fall regieren, bald den vierten: an, auf, hinter, lieben, in, über, unter, vor, zwischen. Sie regiereil den 3. Fall, wenn ein Ort, eine Rilhe; den 4. Fall. wenn eine Richtung, eine Bewegung angegeben wird. Beim 3. Fall fragt man wo? beim 4. Fall wohin? Anfg. 1. Setze die richtigen Fälle! Die Katze drückt sich an d— Wand, denn an d— Wand ist sie sicher vor d— Huiid, mit welch— sie sich nicht vertragen kann. Die Reihe kommt an mi—, ist an mi—. Die Gemsen leben auf d— Alpeii; sie klettern auf d— höchsten Felsen und springen über b— schauerlichst— Klüfte. Der Schütze stellt sich hinter d— Baiim und schießt hinter d— Baum hervor auf d— Feind. Ich werde schon hinter fein— Schliche kommen. Er hat es hinter mein— Rücken gethan. Die Alten spannten oft neben d— Ochsen Sklaven vor d— Pflug, welche mit an d— Pflug ziehen mußten und mit d— Peitsche allgetrieben wurden. Neben d— Mißtrauen gedeihet keine Offenheit. Der Pudel sprang in d— Fluß nnb suchte in d— Wasser nach d— Kinde, das in d— Fluß gefallen war. Die Ruhr ergießt sich in d— Rhein. Mit d— Hute in d— Hand kommt man durch d— ganz— Land. Darf ich Vertrauen in ih— setzen? Über d— Käse steht eine Glasglocke, damit die Fliegen nicht über d— Käse geraten und ihre Eier in d— Käse legen. Der Rauch lag wie eine Wolke über d— Stadt. Der Wanderer stellt sich unter d— Baum; er sucht unter d— Baum Schutz vor d— Regen, aber oft zu sein— Unglück; denn nicht selten sind unter ein— Baume stehende Leute von d— Blitze getötet wordeil. Man soll sein Licht nicht unter d— Scheffel stellen. Wir stehen unter d— Herrschaft und d— Schlltz der Gesetze. Es ist schlver, viele Köpfe imter ein— Hut zu bringen. Der Rechtsanwalt kommt mit sein— Schützling vor d— Gericht, uln ihn vor d— Gericht zu verteidigen. Der Kaufmann hat sein Geschäft in d— Stadt mld wohnt vor d— Thore. Wenn der Moild zwischen d— Erde und d— Sonne tritt, dann entsteht eine Sonnenfinsternis, die so lange dauert, als der Mond zwischen d— Erde und d— Soillle steht. Welcher Unterschied ist zwischen ein— Baum und ein— Strauch? A n m. Wenn diese Verhältniswörter nicht in sinnlicher (räumlicher) Beziehung gebraucht werden, so läßt sich nicht immer wo? und wohin? fragen; sie erfordern alsdann gewöhnlich den 3. Fall, ausgenommen auf und über, die dann meistens den 4. Fall regieren. Der 4. Fall stehtauch nach an bei folgenden Zeitwörtern: erinnern, mahnen, denken, grenzen, wagen, richten, glauben, senden, weisen, halten, sich kehren, sich gewöhnen. Weitere Übungen über die Verhältniswörter des 3. und 4. Falles. Anfg. 2. Setze die richtigen Fälle! Dieser Mann ist arm an Kenntniff—. Der träge Schüler kehrt sich nicht an d— Tadel des Lehrers. Ich freue mich über d— Gelingen deines Versuches. An ivelch— Krankheit ist der Mann gestorben? Ich erkenne meinen Bruder an d— Stimme. Es liegt an dein— Nachlässigkeit. Die Sache liegt an d—. Ich halte mich an d—
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