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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 21

1852 - Koblenz : Bädeker
Theilung deö fränkischeil Reiches. 21 Der jüngste von Chlodwig's 4 Söhnen, Clotar I., überlebte seine Brüder und deren Nachkommen, daher vereinigte er wie- der die ganze fränkische Monarchie, aber nur auf 3 Jahre (558—561); denn da er auch 4 Söhne hinterließ, so zerfiel die Monarchie nach seinem Tode wieder in vier Reiche und nach Cha- ribert's, Königs von Paris, Tode (569?) in drei Reiche. Seit dieser Zeit hören die auswärtigen Eroberungen der Fran- ken auf, es folgen Bürgerkriege unter den Enkeln Chlodwig's, in denen die Trennung des fränkischen Reiches in seine beiden Hauptmassen: a) Das westfränkische Reich oder Neustrien mit roma- nischem Charakter, d) Das ostfränkische Reich oder Austrasien mit echt deutschen: Charakter, bestimmter hervortritt, neben welchen Burgund als Mittelreich sich nur eine Zeit lang behauptete und bald den: einen, bald dem andern Reiche zufiel. Beständige innere Zerrüttungen und eine Reihe von Freveln und Verbrechen, vorzüglich erzeugt durch den Haß der beiden Königinnen Brunehilde in Austrasien und Fredegunde in Sois- sons, füllen die Geschichte der Nachfolger Clotar's I. aus bis zur zweite:: Vereinigung des Reiches durch Clotar Ii. von Soissons, einen Urenkel Chlodwig's, 613. In dieser Zeit der Zerrüttung brachten die Naioros domus, welche ursprünglich nur Aufseher des königlichen Haus- und Hof- wesens, später Anführer der Lehnsleute (der Leudes) wäre::, all- mälig die ganze Civil- und Militärverwaltung der (nach Dagobert's I. Tode wieder getheilten) fränkischen Reiche in ihre Hände und regier- ten in: Namen der meistens unmündigen und schwachen Könige. Da- her entstand um den Besitz dieser Würde eine Reihe von Kämpfen unter den fränkischen Großen, bis der Austrasier Pipin von Heri- stal (bei Lüttich) durch einen Sieg über den neustrischen König und Ugior domus (bei Testri an der Somme, in der Nähe von St. Quentin, 687) alleiniger Maior domus im gesummten fränkischen Reiche wurde. Die von Pipin begründete, fast unabhängige Herrschaft befestigte sein Sohn Karl Martell (717 — 741) durch eine lange Reihe meist glücklicher Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee bis zu den Alpen, welche sich theils von der fränkischen Herrschaft

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 283

1906 - Langensalza : Gressler
283 Kriege zerrütteten Wohlstand wieder zu heben gesucht. Nur für Deutschland hat er so gut wie nichts getan. Er hat bis 1740 regiert. Von seiner Tochter und Nachfolgerin Maria Theresia wird unten mehr die Rede sein. 34, Jugend und erste Regierungszeit Peters des Großen. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts rechnete man die wilden Moskowiter zu den asiatischen Völkern. Kaum wußte man in Europa von ihnen, und es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach Moskau sandte. Sitten, Kleider, Bildung und Sprache unterschieden sie gänzlich von den gebildeten Völkern, die daher nichts nach ihnen fragten. Da trat Peter der Große auf; anfangs selbst ohne Bildung, strebte er nach solcher mit nie gestillter Wißbegier und tat dann so viel für die Bilbung seines Volkes durch Aufnahme und Nachtübung europäischer Kultur, daß es währenb seiner Regierung Fortschritte machte, zu denen sonst Jahrhunderte nötig sinb. Wenn auch diese Bilbung in vielen Stücken nur scheinbar und äußerer Anstrich der Roheit war, so hat boch Peter es erreicht, daß seit ihm die Russen unter die europäischen Völker eingetreten sind. Er erscheint als einer der großen Männer, deren sich die Vorsehung bedient hat, aus das Glück ganzer Völker einzuwirken. Seine Wißbegierde mag denen zur Beschämung dienen, die so viele Aufmunterung haben, ihren Geist zu bilben, und es nur mit Wiberwillen tun. Währenb der ersten 30 Regierungsjahre Lubwigs Xiv. regierte in Rußlanb der Zar Alexei aus dem Hause Romanow. Als er 1676 starb, hinterließ er mehrere Kinder, von benen der älteste Sohn gebor ihm folgte. Aber er starb schon nach sechs Jahren. Sein Tod ließ Unruhen fürchten; benn er ließ eine ehrsüchtige Schwester, Sophia, einen schwachsinnigen ©ruber, Iwan, und einen zehnjährigen Stiefbrnber, Peter, zurück. Sie blieben auch nicht aus. Zwar riefen die russischen Großen den jungen Peter zum Zaren aus; aber Sophia, die ihn und seine Mutter Natalia bis auf den Tod haßte, wiegelte die S tr elitzen — so nannte

3. Die alte Geschichte - S. 16

1899 - Langensalza : Gressler
16 in Fabeln gefüllt, und wo sie aufhört, sichtliche Fabel zu sein, bleibt sie doch noch eine geraume Zeit ungewiß. Als ältester König Ägyptens wird von dem Priester M a n e t h o , von dem wir eine Geschichte seines Volkes besitzen, Menes angeben. Er soll die Stadt Memphis gegründet haben. Von seinen in Memphis residierenden Nachfolgern erwähnen wir nur die drei Könige Cheops, Chephren und Mykerinos, die Erbauer der drei großeu Pyramiden bei Kairo. Von Memphis aus wurde wahrscheinlich später die Stadt Theben gegründet, um die sich dann ein zweiter Staat bildete. Beide Staaten wurden später vereinigt, und unter einer Reihe von Königen, die in Theben ihren Wohnsitz hatten, entwickelte sich jene für- die damalige Zeit überaus hohe Kultur, von der noch heute der See Möris und die Trümmer des Labyriuth Zeugnis ablegen. Da unterbrach, etwa um das Jahr 2100 v. Chr. ein gewaltsames Ereignis die friedliche Weiterentwickelung. Mehrere, wahrscheinlich in Syrien und Palästina wohnende Nomadenstämme, Hyksos genannt, drangen in das Land ein, zerstörten Städte und Tempel, raubten, mordeten und plünderten. Über 500 Jahre beherrschten sie Ägypten, und viel mögen die Ägypter während jener Zeit von ihnen erduldet haben; da gelang es ihnen nach langen Kämpfen, sie erst aus Oberägypten und dann auch aus dem fruchtbaren Deltalande zri vertreiben. Und nun begann ein großartiger Aufschwung des ägyptischen Volkes, von dem uns vornehmlich die Ruinen in Theben berichten. Unter mehreren tapferen und weisen Königen führten die Ägypter glorreiche Kämpfe gegen die fananitifchen und syrischen Völkerstämme im Norden wie gegen die Kufchiten im Süden des Reiches. Besonders glänzend sind die Thaten des Königs Ramses Ii., der uns auch deswegen merkwürdig ist, weil unter seiner Regierung die Israeliten, die unter einem früheren Könige in das Land eingewandert und dort seßhaft geworden waren, die ersten Frondienste leisten mußten. Doch nicht lange konnten die ägyptischen Könige die eroberten Länder behaupten. Eins nach dem andern ging wieder verloren, ja Ägypten selbst mußte bald wieder den Druck der Fremdherr-

4. Die alte Geschichte - S. 328

1899 - Langensalza : Gressler
328 Kaiser, aber eine sehr verschiedene Existenz. Das abendländische dauerte kein Jahrhundert mehr, während das morgenländische noch über 1000 Jahre gestanden hat. 55. Beginn der Völkerwanderung. Die Römer und die ihnen unterworfenen Völker waren so non Grund aus verdorben, daß weder die guten Gesetze Konstantins noch die Klugheit des Theodosius das Reich retten konnten. Die Vorsehung hatte beschlossen, dnrch eine gewaltsame Zerrüttung der Völker einen ganz neuen Zustand der Tinge hervorzubringen, wodurch freilich zunächst alles, wie es bisher gewesen, über den Haufen gestürzt und eine tiefe Barbarei herbeigeführt wurde, aus der aber späterhin eine schönere Zeit, ein glücklicherer Zustand der Völker und eine höhere Bildung hervorgingen. Man nennt diese Be- gebenheit. mit welcher die alte Geschichte schließt, die Völkerwanderung. Ten ersten Stoß dazu gab, wie es scheint, ein wildes Volk, welches bisher in der Mitte von Asien gewohnt hatte, die Hunnen. Man weiß nicht gewiß, was diese Leute bewog, ihre Steppen zu verlassen und nach Europa vorzudringen. Vielleicht gab ihnen das Land nicht mehr hinlängliche Weide für ihre Pferde und ihr anderes Vieh, oder sie wurden von anderen Völkerstämmen aus ihren Sitzen verdrängt. Genug, sie kamen mit Weibern und Kindern lind mit aller Habe und überschritten den Ton, der damals Asien von Europa trennte. Wo sie erschienen, verbreiteten sie Schrecken und Flucht. Ein Zeitgenosse, der sie selbst gesehen hat, beschreibt sie uns also: „Das Hunnenvolk ist über die Maßen wild. Ihre Glieder find fest und untersetzt, ihre Hälse dick, ihr ganzer Körperbau so ungeschlacht und plump, daß man sie für zweibeinige Tiere oder für Pfosten an Brückengeländern halten möchte. Gleich nach der Geburt zerfetzt man den Kindern Wangen und Kinn mit tiefen Schnitten, damit der Bartwuchs unterdrückt werde. Dabei sind sie so roh, daß sie kein Feuer zur Zubereitung der Speisen bedürfen; denn sie leben von Wurzeln oder von dein rohen Fleische des ersten besten Tieres.

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 19

1871 - Koblenz : Bädeker
Einfhrung des Christenthums in Deutschlands . 6. 19 unter den frnkischen Groen, bis der Australier Pipin von Heristal (bei Lttich) durch einen blutigen Sieg der den neustrischen König und Maior domus (bei Tetry an der Somme, in der Nhe von St. Quentin, 687) und durch seine Anerkennung in Burgund alleiniger Maior domus im gesanmtten frnkischen Reiche wurde. Die von Pipin gegrndete, fast unabhngige Herrschaft (der Karolinger) befestigte sein Sohn Karl Martell (717741) durch wiederholte Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee bis zu den Alpen, welche sich theils von der frnkischen Herrschaft lossagen wollten (wie die Alemannen und Baiern), theils feindlich gegen dieselbe auftraten, wie die Sachsen und Frisen. Kaum war sein Reich im Innern beruhigt, als die Ar ab er unter Abderrhaman (mit 400,000 M.) aus Spanien durch die baskischen Psse in Aquitanien einfielen, alle Festungen eroberten, die Einwohner niedermachten und den Herzog von Aquitanien durch eine Niederlage nthigteu, beim Maior domus Karl Schutz zu suchen. Dieser fand jetzt selbst bei den Stmmen des innern Germaniens die bereitwilligste Untersttzung und setzte, nach siebentgigen kleineren Gefechten, durch den entscheidenden Sieg zwischen Tours und Poitiers (732) den Eroberungen der Araber ein Ziel. Durch diese Rettung des Christenthums und des frnkischen Reiches befestigte er die Macht des Karolingifchen Haufes im Innern so, da er nach dem Tode des jungen Knigs Dietrich Iv. den Thron unbesetzt lassen konnte. Um aber mit der Macht auch die Wurde eines Knigs zu verbinden, lie sein Sohn Pipin, nachdem der Adel und die Geistlichkeit fr den Plan gewonnen waren, mit Zustimmung des (von den Longobarden bedrngten) Papstes (Zacha-rias), durch die Wahl der Bischfe und der weltlichen Groen (zu Soissons) sich selbst als König der Franken anerkennen, 752; den letzten Merovinger (Childerich Iii.) verwies er in ein Kloster. 6. Culturzustand Deutschlands zur Zeit der Merovinger. I. Religion. a) Die Einfhrung des Christenthums unter den ger-manischen Vlkern ist das wichtigste Ergebni der groen Wanderungen im 3: und 6. Jahrhundert. Die Gothen haben von allen germanischen Vlkern zuerst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nica (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus), 2*

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 58

1871 - Koblenz : Bädeker
58 Konrad Iv. . 13. beiden jungen Könige Konrad und Wilhelm einander bekmpften, setzte Friedrich den Kampf gegen die Lombarden und gegen dun Kirchenstaat fort bis zu seinem Tode, 1250. 6. Konrad Iv., 125054. Wilhelm 1256. Konrad ging bald (gleich seinem Vater die Herrschaft in Italien der in Deutschland vorziehend) nach Apulien, welches sein Bruder Manfred als Statthalter mit Hlfe von Saracenen gegen den Papst behauptet hatte. Hier starb er schon 1254, mit Hinterlassung eines zweijhrigen Sohnes Konradin. Wilhelm von Holland ward nach einer kurzen Scheinregierung auf einem Zuge gegen die West-frisen, die er zu einem Tribut zwingen wollte, von einigen Frisen, die ihn nicht kannten, erschlagen. Die wichtigste Vernderung in der Verfassung während des Zeitalters der Hohenstaufen ist die Entstehung und Ausbildung der frstlichen Landeshoheit. Whrend Friedrich I. und Hein-rich Vi. noch sehr zurckhaltend waren mit der Verleihung von Regalien (b. h. solchen Rechten, wie Mnz-, Zoll-, Bergwerks-Rechten, die nur dem Oberhaupte des Reiches in allen Theilen besselben zustanben) an geistliche und weltliche Fürsten, muten schon Philipp von Schwaben und Otto Iv. in ihrem Kronstreite dem Verlangen der Fürsten (bereit Hlfe sie bedurften), innerhalb ihres Gebietes alle Hoheitsrechte zu erwerben, ungleich mehr nachgeben. Als nun erst Friedrich Ii. die Zustimmung der Fürsten zur Knigswahl seines Sohnes Heinrich und biefer ihre Untersttzung zur Emprung gegen seinen Vater beburfte, trugen beibe kein Bebenken, auf wichtige bisherige Kronrechte entoeber ganz zu verzichten ober in eine wesentliche Beschrnkung berselben zu Gunsten der entftehenben Lanbeshoheit der Fürsten einzuwilligen Der gnzliche Mangel'eines tatschlichen Oberhauptes nach Friebrich's Ii. Tode bis auf Rubolf von Habs brg erleichterte dann wesentlich die Befestigung nicht allein der rechtmig (durch knigliche Verleihung ober Nachsicht) erworbenen, sonbern auch der zahlreichen usurpirten Regalien. Das lange Interregnum ist die Zeit der Umfcilbung der beutfchen Monarchie zu einem Hderativstaate.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 55

1871 - Koblenz : Bädeker
Friedrich Ii. . 13. 55 Innocenz (der Vormunb Friebrich's) den Bann der ihn aus, weil er seine Eibe nicht gehalten habe, und lub die bentschen Fürsten ein, die frhere Wahl des einzigen noch brigen Hohenstaufen, Friebrich's, wieber geltenb zu machen, 1212, welcher auch nach Deutschland kam, durch freigebige Verfchenkung von Reichs- und Familiengtern und noch freigebigere Versprechungen immer mehr Anhang fanb, zu Frankfurt abermals gewhlt und zu Aachen gekrnt wrbe 1215. Otto mute sich in seine braunschweigischen Erblanbe zurckziehen und starb (1218) auf der Harzburg. Die fortwhrenben Bemhungen des Papstes Innocenz Iii., durch einen allgemeinen europischen Kreuzzug Palstina Wieb er zu gewinnen, waren fruchtlos geblieben Zwar war es ihm gelungen, die mchtigsten Barone Frankreichs, sowie den Grafen Balbuin von Flanbern u. A. zu dem sogenannten vierten Kreuzzuge zu be-wegen (1203 1204), der zunchst gegen Aegypten gerichtet sein sollte, weil ohne die Eroberung bieses Laubes der Besitz Palstinas stets gefhrbet schien. Allein die Kreuzfahrer lieen sich durch groe Versprechungen berreben, nach Constantinopel zu segeln, um den vertriebenen byzantinischen Kaiser Isaak Angelus wieber auf den Thron zu setzen, und als dieser die Versprechungen nicht erfllte, nahmen sie eine (nur 57 I. bauernbe) Theilung des byzantinischen Reiches vor. Der abenteuerliche Kreuzzug der Kinder (1212) nahm ein trauriges Ende: die jugendlichen Pilger aus Frankreich, welche sich in Marseille einschifften, kamen zum Theil durch Schiffbruch um, die brigen wurden von Betrgern als Sclaven nach Alexandrien verkaust; von 20,000 deutschen Knaben kehrte ein groer Theil bald um, die brigen kamen auf der Reise durch Italien aus Mangel um oder fanden doch keine Mittel zur Weiterreise. 5. Friedrich Ii., 12121250. Obgleich Friedrich dem Papste Innocenz in. (dem er sowohl die Behauptung Siciliens als die bentsche Knigswurbe verbankte) versprochen hatte: 1) die sicilische Krone seinem (schon als König von teilten gekrnten) Sohne Heinrich abzutreten uttb nie mit dem bentschen Reiche zu vereinigen, 2) einen Kreuzzug zu unter-nehmen, so lie er boch seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger im bentschen Reiche whlen und zum rmischen Könige krnen. Wieberholt und bringenb wrbe er vom Papste (Honorius Iii.) aufgeforbert, den bei feiner Thronbesteigung und nochmals bei seiner Kaiserkrnung (1220) versprochenen Kreuzzug anzutreten. Allein die

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 30

1880 - Essen : Bädeker
30 Rom als Republik. diese wurden den Römern verraten, woraus Aemilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, gegen ihn zog, ihn Lei Pydna in Makedonien schlug und gefangen nahm. — Zwanzig 148. Jahre später machte Metellus Macedonien zur römischen Provinz. Unmittelbar daran schloß sich infolge der Mißhandlung römischer Gesandten in Korinth ein Krieg gegen den achäischen Bund, der damit endete, daß Metellus und sein Nachfolger, der tapfere, aber ungebildete Mummius, nach der Zerstörung Korinths Griechen-146. land unter dem Namen Achaja zur römischen Provinz machten. — Von dem alten Griechenland blieb nur uoch der künstlerische Ruhm Athens übrig und behauptete sich auch noch lange Zeit hindurch. 149 Um dieselbe Zeit begann der dritte punische Krieg. — big Vergebens hatten die Karthager bei Rom, welches auf die wieder ' emporblühende Nebenbuhlerin neidisch war, Schutz gegen die An-maßuugen und Einfälle ihres Nachbars Masinissa gesucht. Endlich griffen die Karthager selbst zu deu Waffen, und dieses gab den Römern den längst gewünschten Vorwand zum Kriege, der uach einem heldenmütigen Verzweiflungskampfe von seiten der Karthager mit der völligen Zerstörung Karthagos durch Scipio Aemiliauus endigte, den Adoptivsohn des großen Scipio und seitdem „der jüngere Afrikaner" genannt. Das karthagische Gebiet wurde unter dem Namen Afrika römische Provinz. §• 32. Wömische Kultur, Sitten und Zustände. Die Bekauutschaft der Römer mit Griechenland war für Bildung, Sitten und Lebensweise höchst folgenreich. Die aus deu eroberten Städten weggeführten Werke griechischer Knust und Litteratur erzeugten in dem edleren Teile der Nation Geschmack für Bildung, und namentlich die Scipionen begünstigten hellenische Weisheit, Poesie und Kunst, hegten und unterstützten griechische Gelehrte und Dichter. Unter dem Schutze der Scipioueu dichteten römische Dichter nach griechischen Vorbildern. So die Komödiendichter Plautus und Tereutius. Da jedoch der Sinn der Römer ganz ans das Praktische, auf Kriegswesen, Staatsverwaltung und Rechtspflege gerichtet war, so keimte die geistige Bilduug nie zu solcher Höhe gelangen wie Bei den Griechen; auch fand das Volk mehr Geschmack an sinnlicher Schaulust, au rohen Fechterspielen und Tierkämpfen, als an den Erzeugnissen der Kunst und an den Gaben der Museu. — Doch nicht bloß Knnst und Litteratur entlehnte man; auch die Elegauz und Verfeinerung in den häuslicher: Einrichtungen, den Luxus und die Verschwendung in Kleidung und Mahlzeiten, die Glätte und Abgeschliffeuheit im geselligen Verkehr, die Sinnengenüsse und Üppigen Lebensfreuden nahm man von den griechischen und morgenländischen Völkern an. Mit den Reichtümern und der Kultur erbten die Sieger aber auch die Lüste und Laster der unterjochten

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 54

1880 - Essen : Bädeker
54 Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. ward von Hildesheim und die Dichtungen der Nonne Hroswitha geben Zeugnis von dem regen geistigen Leben jener Zeit. Durch die Entdeckung der Silberbergwerke des Harzes hoben sich Handel, Industrie und Kultur. §• 54. Are Kaiser aus dem fränkischen Kause. (1024-1125.) 1024 Der erste aus dem salisch-fräukischen Hause war Konrad H. ® Er vereinigte das Königreich Burgund, welches die südöstlichen Provinzen von Frankreich und die westliche Schweiz umfaßte, mit bis kem deutschen Reiche. Unter seinem kräftigen Sohne Heinrich Hl, 105b. ^r schon an eine kaiserliche Erbmonarchie dachte, hatte Deutsch- land die größte Ausdehnung. Er sicherte auch die Ruhe im Innern, indem er trotz seiner kriegerischen Eigenschaften den schon in Burguud geltenden Gottesfrieden, infolge dessen vom Mittwoch Abend bis Montag Morgen alle Waffen ruhen sollten, auch in Deutschland einführte. Ebeuso machte er einer Spaltung in der Kirche, wo drei Päpste um die Herrschaft sich stritten, dadurch ein Ende, daß er sie absetzte und den päpstlichen Stuhl viermal mit würdigen deutschen Bischöfen besetzte. — Als er starb, war sein , ^ Sohn Heinrich Iv. erst 5 Jahre alt, weshalb anfangs seine 1 loo.mutter Agnes für ihn regierte. Doch ward er dieser bald durch den Erzbischof Anno von Köln entrissen, der mit starker Hand die Regierung führte, bis er sie an den Erzbischof Adalbert von Bremen abtreten mußte, der auf den jungen König einen nachteiligen Einfluß ausübte, indem er ihm Verachtung gegen die Fürstengewalt und Haß gegen die Sachsen einpflanzte. Durch seine harte Bedrückung entstand ein Krieg gegen die sächsischen Großen, die ihn anfangs vertrieben und seine Schlösser in ihrem Lande brachen, dann aber von ihm an der Unstrut besiegt wurden, worauf sie den Papst Gregor Vh. zum Schiedsrichter anriefen. Dieser gewaltige Papst, der eigentlich Hildebraud hieß, strebte dahin, die geistliche Macht über die weltliche zu erheben. So hatte er es schon durchgesetzt, daß die Päpste hinfort nicht mehr von dem römischen Volke, sondern von den Cardinälen gewählt wurden. — Sodann machte er den Cölibat, d. h. die Ehelosigkeit der Geistlichen, zum streugen Gesetz und verbot die Laien-Investitur, d. H. die Besetzung der Kirchenämter durch die Fürsten. — Da Heinrich das letztere Verbot nicht achtete, sondern fortfuhr, geistliche Würdenträger mit Ring und Stab, den Insignien der geistlichen Gewalt, zu belehnen, so berief ihn der Papst zur Verantwortung nach Rom. Heinrich antwortete damit, daß er den Papst für abgesetzt erklärte, worauf dieser den Bann über den Kaiser verhängte. Nun sah Heinrich seinen Thron bedroht und mußte sich entschließen, nach Italien zu wallfahrten, wo er vom

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 67

1880 - Essen : Bädeker
Das Mittelalter bis zur Reformation. 67 bad), förderte Ackerbau und Gewerbefleiß. In Prag errichtete er die erste deutsche Universität (1348). Bei der um diese Zeit im Reiche wütenden Pest, der „schwarze Tod" genannt, rief Karl den Papst an, dem Unwesen der „Geißelbrüder" ein Ende zu machen, und trat auch den Verfolgungen der Juden, welche man der Brunnenvergiftung beschuldigte, entgegen. Durch Heirat und Verträge erweiterte Karl seine Hausmacht, indem er Schlesien und die Lausitz erwarb. Auch die Mark Brandenburg brachte er an das luxemburgische Haus. — Von ihm rührt das unter dem Namen der „goldenen Bulle" bekannte Reichsgruudgesetz her (1356), durch welches die Ordnung bei der Kaiserwahl festgestellt wurde. Die sieben Kurfürsten waren drei geistliche, nämlich die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, und vier weltliche: der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Den Kurfürsten wurden große Vorrechte eingeräumt, und darum suchten die anderen Fürsten ihre Macht dadurch zu erweitern, daß sie freie Reichsstädte, die in ihren Gebieten lagen, zu unterthänigen Landstädten herabzudrücken strebten; deshalb suchten sich die Reichsstädte, sowie auch der Adel, durch Verbindungen zu stärken. — Unter Karl Iv. verlor in Italien die kaiserliche Macht alles Ansehen, obgleich er nach Rom zog und die Kaiser-krönung empfing. Dort hatte ein Manu aus dem Volke, Cola Rienzi, vorübergehend als „Tribun" die Macht au sich geriffelt, fiel aber bald wegen seines Übermuts als Opfer der Volkswut.-Es folgte Karls ältester Sohu Wenzel, an Geist und 1378 Willen schwach und den schwierigen Verhältnissen durchaus nicht 6is gewachsen. Er ließ sich von seinem Jähzorn zu Gewaltthäter: ^00. und Grausamkeiten hinreißen (Johann Nepomuk) und war dem Trünke ergeben. Das Fehdewesen blühte wieder aus, und die Anarchie war so arg, daß die Städte in Schwaben und Franken zur Abwehr des Raubadels den schwäbischen Städtebund schlossen, dessen erbittertster Gegner Eberhard der ©reiner von Würtemberg war. So entstand ein großer Städtekrieg, in welchem die Städte zuerst bei Reutlingen siegten, dann aber bei Dösfingen entschieden geschlagen wurden. Desto siegreicher kämpften um diese Zeit die Schweizer Eid geirossen gegen Herzog Leopold von Österreich in der Schlacht bei Sempach (S. 65). — Wenzels Ansehen im Reiche sank uuter diesen Händeln, bei denen er sich ganz unthätig zeigte. Darum erfolgte seine Absetzung, „weil er der Kirche nicht zum Frieden geholfen, die Rechte des Reiches vergeudet, den Landfrieden nicht gehandhabt und in Böhmen grausam und tyrannisch regiert habe". — Der erste Punkt dieser Beschuldigungen bezog sich auf die in der Kirche ausgebrochene Spaltung (Schisma); die Römer drangen nämlich darauf, daß der Papst seinen Sitz
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